Das Bio-Gärtner Forum

Hallo,

ich habe mit meinem Knoblauch Probleme, die ich mir nicht erklären kann... Habe ihn letzten Herbst gepflanzt und er wuchs auch schön. Gedüngt habe ich nur mit Kompost und Brennesseljauche.

Seit einer Woche ist er nun plötzlich "abgestorben". Die Blätter sind alle vertrocknet und liegen am Boden. Die Knollen sind aber bisher sehr klein, mit Sicherheit noch nicht fertig ausgewachsen.

Ich kann im Netz nichts über solche Probleme bei Knoblauch finden. Kann mir wer helfen, was hier los ist und was ich machen kann?

Hallo namaste
zunächst einmal ein herzlich Willkommen
Zu Deinem Knoblauch: wir sind jetzt Anfang Juli, da könnte er durchaus schon fertig sein.
Ich gehe davon aus, dass Du Dir die Knollen bereits angesehen hast Sie können durchaus auch mal klein bleiben.
Aber wie dem auch sei - wenn die Blätter gelb geworden sind, muss der Knoblauch raus.
Am besten kontrollierst Du sofort, ob sich nicht irgendwelche Larven darin versteckt haben - ist mir in diesem Jahr bei einigen Knollen passiert - egal ob groß oder klein
Er sollte auch noch nachtrocknen, bevor Du ihn lagerst.
Viel Freude weiterhin
roccalana

Hallo Namaste, hallo Roccalana, :-)

meiner sagt dieses Jahr auch, er sei fertig, obwohl die Knollen noch ganz klein sind. Alle Stängel sind welk und umgekippt, bei einer Höhe von ca. 30 cm.
Allerdings: in EINEM Beet ist das so, im anderen nicht. Dieses Beet ist feuchter, die Erde ist nahrhafter, hier ist derselbe Knofi jetzt einen halben Meter hoch und bekommt gerade Blüten. Von daher denke ich, dass diese frühe Reife auch durch Trockenheit und mangelnde Nährstoffe ausgelöst werden kann. Ich habe den Garten ja neu und ich wusste im Herbst einfach nicht wohin mit den Zehen... also habe ich sie an zwei verschiedenen Orten verteilt.

In früheren Gärten habe ich den Knofi einfach im Boden gelassen, bis mir die Knolle groß genug erschien. Also, es spricht nichts dagegen, den auch zwei Jahre in der Erde zu lassen, sofern er nicht vorher umkippt. Wenn er umkippt, fangen die Zehen einzeln an in der Erde auszutreiben, wenn man die also stehenlässt, hat man im nächsten Jahr ein Nest aus lauter ganz kleinen Knollen mit noch kleineren Zehen. Meine kleinen Zehen hatten auch schon wieder angefangen auszutreiben. Ich habe die meisten jetzt in das bessere Beet zu dem anderen Knoblauch gesteckt, mögen sie dort gut gedeihen! Nur ein paar größere habe ich zum essen trocken ausgelegt.

Lieben Gruß,
Mia

Hallo Mia
ich kann nur bestätigen, dass auf jeden Fall ausreichende Feuchtigkeit und ein guter Boden die Größe der Knolle beeinflussen
Bei mir wachsen die Knollen am besten, welche an den Obstbäumen stehen.

Mia hat geschrieben: wenn man die also stehenlässt, hat man im nächsten Jahr ein Nest aus lauter ganz kleinen Knollen mit noch kleineren Zehen

Hatte ich auch schon so, deshalb kommen die bei mir raus aus der Erde, auch wenn sie noch klein sind.
Ich habe eigentlich jedes Jahr eine Mischung aus kleinen und großen Knollen.
Hast Du eigentlich eine Idee, was ich gegen diese dicken, kleinen fetten Larven (ich denke Dickmaulrüssler) machen kann
Einen schönen Samstagabend
Roccalana

Nee, leider überhaupt nicht, Rita.
Ich habe wurzelfressendes Geziefer bis jetzt noch nie gehabt. Toi, toi, toi...
Das Einzige was mir dazu einfällt, ist Umgraben und Raussammeln.
Gleichzeitig würde ich aber auch die Käfer schonen wollen.
Nein, ich wüßte nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Lieben Gruß nach Italien,
Mia

"Vertrocknet" ist manchmal auch abgesoffen. Knoblauch scheint nicht so viel Nässe ab haben zu können. Ist vielleicht das bei drei Wochen Regen das Problem?

Hallo zusammen und vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen...

An mangelndem Wasser kann ich mir auch fast nicht vorstellen dieses Jahr. Eher an zu viel, wie Wildsau sagt... Klar, es waren mal 2-3 Tage recht sonnig und heiß hier, aber länger am Stück ohne Regen gab es fast nie. Und in den Trockenperioden wurde auch mal gegossen.

Werde die Knollen mal rausziehen dann und nach Maden oder ähnlichem schauen.

Wenn ich diese nun teilweise zum Pflanzen wieder nehme, wirkt sich das aus wenn man die sehr kleinen Zehen pflanzt, oder können auch daraus große Knollen wieder wachsen?

namaste hat geschrieben:Wenn ich diese nun teilweise zum Pflanzen wieder nehme, wirkt sich das aus wenn man die sehr kleinen Zehen pflanzt, oder können auch daraus große Knollen wieder wachsen?

Sofern sie nicht zu klein (=jung) zum Keimen sind können auch daraus problemlos wieder große Knollen werden. Es fand ja keine Zuchtauslese statt, die genetischen Anlagen sind (bis auf Zufallsmutationen) die selben.

Hallo in die Runde, :-)

ich muss zwei Dinge schreiben. Die Knofizehen, die bei mir so kümmerlich gewachsen sind, habe ich in ein Beet gepflanzt, von dem eigentlich im Herbst schon klar war, dass es in Zukunft ein mediterranes Beet oder ein Steingartenbeet werden würde. Und zwar deswegen, weil es zwar viel Sonne empfängt ( Südostseite) aber zur Hälfte unter der Dachtraufe liegt - also ganz wenig Regen bekommt. Als ich im Herbst die Zehen steckte, war es noch der übliche hiesige Lehmboden, aber drumherum habe ich die folgenden Monate mehr und mehr Sand und auch kleinen Kies eingebracht -- also, ich habe den Boden abgemagert. Um im Frühjahr mediterrane Kräuter (Thymian, Rosmarin, Oregano, etc. ) pflanzen zu können. Von daher haben diese kleinen Knofis wirklich mit Trockenheit und wenig Nährstoffen zu kämpfen gehabt. Das erklärt vielleicht mein Gerede von zu viel Trockenheit - bei mir!

Auf der anderen Seite können die Zehen natürlich auch ersaufen, wie Wildsau schrieb. Dann faulen die aber, dann kommt gar nichts.
Dem vorzubeugen habe ich in das zweite Beet ( mit schwerem Lehm und richtig Regennässe) , wo sie sehr gut gediehen, vorher ein paar kleine Hände Sand unter die Zehen gepackt. Ich ahnte schon, dass der Boden für sie zu nass und zu schwer sein könnte!
Aber ich bin trotzdem auch nur ein kleiner Gärtner, bei den Zwiebeln habe ich es nicht gemacht ( traute ihnen mehr
Widerstandsfähigkeit gegen Nässe zu) , und die sind alle ersoffen und weggefault.

Deshalb fasse ich zusammen: Knofi braucht einen guten, durchaus auch gedüngten Boden, der die Qualität einer mittleren Dichte besitzt. Also, nicht zu schwer, nicht zu dicht, aber auch nicht zu leicht, zu sandig, zu kiesig, zu nährstoffarm. Dann schließen sie zu früh ab.

Deshalb guck mal, Namaste, dass Du Deinen zukünftigen Knofis einen guten Boden gibst. Auch aus der winzigsten Zehe kann - bei gutem Boden! - eine richtig dicke Knolle wachsen! Es geht also um den Boden, die Temperatur, das Licht, das Wasser, nicht um die Größe der gesteckten Zehen.

Ob sich die ganz kleinen Kleinlinge aber vermehren können, siehst Du, wenn Du sie einige Tage draussen halb eingebuddelt liegen lässt. Dann sollten sie Keime treiben, die oben spitz ihre Hüllhaut sprengen. Diese Zehen kannst Du bedenkenlos einpflanzen.

Lieben Gruß,
Mia

Hallo Mia,

danke für die ausführliche Antwort... Werde mal die Ratschläge befolgen und hoffen, dass die nächste Ernte besser ausfällt.