Das Bio-Gärtner Forum

Als ich ein Kind war, habe ich ein paar davon gesehen. Sie sind allgemein sehr selten geworden, aber nun kann ich Euch verraten, wo sie sind: die sind alle in meinem Garten. Am Sonntag ging es los, da krochen sie aus Erdlöchern und hoben ab. Auf einer Fläche von 300 qm ist alle 10-15cm ein Loch im Boden. Ich rede also nicht von ein paar hundert Exemplaren, sondern von tausenden, die nun jeden Abend das frische Grün der Bäume auffressen. Nun verstehen wir auch, warum unser Nachbar kurz vor unserem Einzug im letzten Jahr davon sprach, dass Engerlinge seine halbe Ernte vernichten und sogar in seinen Geranientöpfen im Keller mit überwintern. Diese Tierchen haben nicht mitbekommen, dass Geranien angeblich giftig für sie sind...

Was tun? Wir haben in mühsam neu angelegten Beeten und Hügelbeeten zig Sorten Gemüse gesät, vieles auf der Fensterbank vorgezogen und wollten uns eigentlich nicht den grossen Frust abholen.

Gibt es Methoden, mit denen wir die Population eindämmen können, oder möchte jemand sie hier abholen?

Im Namen meiner Karotten - Hilfe!

Hier im Weg zwischen den Beeten sind die Löcher gut zu sehen.

Oh Gott, das ist ja furchbar, cmox!

Dieses Jahr kannst Du vermutlich gar nichts mehr tun, außer, wie weiland der Onkel Fritz aus Max und Moritz: alles was Dir an Käfern unter die Finger kommt --- umbringen. Schreckliche Vorstellung. Ich könnte es nicht.
Schützende Alternative für Dein diesjähriges Gemüse, solange die Käfer frisch fliegen: Mit feiner Gartenfolie oder meinetwegen auch mit Fliegengitterstoff abdecken. Den gibt es auch als Meterware zu kaufen.

Aber langfristig loswerden musst Du die Käfer ja. Deine zukünftige Vernichtungsenergie sollte sich auf die Larven und Engerlinge im Boden beziehen. Ausbuddeln kannst Du diese vielen nicht, also müssen Alternativen her!
Vielleicht liegt sogar im Fliegengitterstoff bereits eine Lösung. Und wenn Du den nicht kriegst, gehst Du in einen Nähladen und kaufst dieses schwarze, feingewebte Zeug, was zu Karneval als Deko gebraucht wird.
Du kannst es über alle Beete und Pflanzen legen, und weil es aus Baumwolle ist, kannst Du mit den Fingern kleine Löcher für bestehende Pflanzen rausreissen. Über alles was glatt auf dem Boden liegt, kannst Du etwas Erde geben oder Sand, Hauptsache, die Maikäferfrauen kommen nicht mehr in Deinem Boden zur Eiablage! Denn dazu buddeln sie sich ein.

Liegt da ein gut getarnter, feiner Stoff drauf, können sich die Käferweibchen nicht mehr eingraben und keine neuen Eier in Deinem Garten mehr ablegen. Es geht ohnehin nur um einen Zeitraum bis Ende Juni, Anfang Juli. Maikäfer leben nicht lange. Nach der Begattung sterben die Männchen, und die Weibchen nach der Eiablage. Also, Du musst nicht das ganze Jahr über irgendwelche schwarzen Gitterfolien oder Gitterstoffe in Deinem Garten haben!
Nur von jetzt bis ungefähr Ende Juni, Anfang Juli.

Na, gut, das nimmt die Population für Deinen Garten weg, aber nicht die aus der Umgebung.
Für die Umgebung sollte man sicher nochmal anders schauen.

Noch eine Info: Maikäfer haben in ihrer Entwicklung einen vierjährigen Rhythmus. Die Babys benötigen tatsächlich vier Jahre unter der Erde, bis sie als fertige Käfer schlüpfen können. Deshalb kann es sein, dass dieses Jahr besonders schlimm bei Dir war, das nächste aber deutlich besser ist.
Ich würde das aber nicht abwarten wollen, ich würde wirklich meinen Boden ( und alle Topfe und Kübel) bis Anfang Juli abdecken.

Hier las ich etwas über Pilze, die Maikäferlarven schädigen:
https://www.spektrum.de/news/natuerlich ... age/572966
Vielleicht wäre das etwas für Deine Nachbarn und Deine Umgebung? Ein Anruf beim Institut für biologischen Pflanzenschutz der Biologischen Bundesanstalt (BBA) in Darmstadt kann ja nicht die Welt kosten?

Lieben Gruß,
Mia