Pflaumenbaum mit Stammproblemen

Krankheiten, Heilung, Nützlinge und Schädlinge
Antworten
crazydogs
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 16
Registriert: Di Mär 26, 2019 10:24
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63

Pflaumenbaum mit Stammproblemen

Beitrag von crazydogs » Di Mai 05, 2020 14:05

Hallo,

da ihr mir mit meinem Apfelbaum so gut geholfen habt komm ich mal mit noch einem Patienten.

Wir übernehmen gerade den Schrebergarten der Schwiegereltern.
Dort steht ein Pflaumenbaum mit großen "Stammschaden".
die obere Rinde ist komplett weggeplatzt und das Holz darunter läßt sich leicht wegkratzen wie morsch.
Ich habe leider keine Ahnung wie lange der Baum schon diesen "Schaden" hat und was es ist. Ich würde aber auf eine Krankheit oder Insekt tippen. Das sieht nicht wie eine Verletzung aus.

Kann mir vielleicht jemand sagen was dem Baum fehlt und wie ich ihn behandeln kann?
Wieder eine Zimtpaste?
Dateianhänge
Baum3.jpg
Baum2.jpg
Baum1.jpg

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Pflaumenbaum mit Stammproblemen

Beitrag von Carolyn » Di Mai 05, 2020 15:59

Oje, das ist ein viele Jahre alter, großer Frostriss, der nie behandelt wurde. :???:

An der linken Seite siehst Du einen Wulst, damit versucht der Baum, den Riss zu heilen. "Überwallen" ist der Fachausdruck.
Das, was innen so brökelig aussieht, ist das Kernholz, das nicht mehr wächst, sich also auch nicht heilen kann und "nur noch" der Stabilität des Baumes dient (wie unsere Knochen). Die lebende, wachsende Rinde schützt normalerweise genau diesen Teil vor Austrocknung, Schädlingen, Pilzen usw.
Das Kernholz ist durch den fehlenden Schutz durch die Rinde nicht nur "wie morsch", sondern tatsächlich morsch, zumindest oberflächlich. Wie tief das geht kann ich aber nicht sagen.

Behandeln - ich glaube, ich würde gar nichts tun. Der Baum kommt offenbar gut damit zu Recht. Ich hätte erwartet, dass er auf dieser Seite evtl. dürre Äste hat, denn da gibt es ja keine Leitungsbahnen mehr von den Wurzeln zur Krone, aber offenbar hat er es zumindest zum Teil kompensiert. Ich sehe auf dem Foto einiger kahle Zweige. Ich kann es nicht genau erkennen, aber die scheinen von dieser Seite zu kommen. Diese Äste werden also in den nächsten Jahren vermutlich ganz dürr werden.
In den Rissen können sich Schädlinge und Pilzen halten, das stimmt. Insofern wäre die Zimtbehandlung vielleicht gar nicht verkehrt. Dazu kannst Du die losen Teile vorsichtig wegkratzen, aber nur, was leicht abgeht! Wobei eine Paste ja nicht in die Ritzen eindringt. Instinktiv würde ich eher sagen, sprühen.
Ansonsten - wenn Du jetzt mit einem Wundverschlussmittel drüber gehst, schließt Du auch alles mit ein, was sich da drin angesammelt hat. Wenn Du Pech hast entsteht dadurch dann eine regelrechte Brutkammer. Ich würde es wirklich so lassen, wie es ist. Der Baum lebst wohl schon so zehn Jahre (oder länger) damit, er kann auch noch mal zehn, 15, vielleicht sogar 20 Jahre damit leben. Im Laufe der Jahre/Jahrzehnte wird er innen hohl werden und dann irgendwann nicht mehr standsicher sein. Aber bis dahin - laß der Natur ihren Lauf. Sie ist oft widerstandsfähiger, als wir Menschen glauben. :wink: Wenn die Äste auf einer Seite wirklich in größerem Umfang kahl werden kannst Du ihn aus optischen Gründen immer noch entfernen. Bis dahin freuen sich dann evtl. ja sogar Nützlinge wie die Ohrenkneifer über den Unterschlupf. *g*
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Antworten