Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Krankheiten, Heilung, Nützlinge und Schädlinge
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Beitrag von Mia » Sa Feb 12, 2022 20:10

Gerade hob ich eine bestickte Einkaufstüte vom Boden im Flur auf, und fand darin, unten, ein großes, halbwegs rund/zackig gebissenes Loch. Das konnte nur eine Maus sein, die gewittert hatte, dass vorher in dieser Tüte etwas Leckeres transportiert wurde. Da sie den Inhalt nicht mehr finden konnte ( weil ausgepackt), hat sie den Stoff gefressen.

Na, Kleine, ich werde Dir heute Nacht eine Lebendfalle aufstellen!

Wie geht es Euch denn überhaupt mit Schädlingen - vor allem bei Pflanzen?
Habt Ihr Engerlinge? Trauermücken? Im Winter weiße Fliegen? Und wie geht Ihr damit um?

LG
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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von Tscharlie » So Feb 13, 2022 08:24

Ich habe bei Mäusen auch mit Lebendfallen begonnen. Aber als ich diese dann weit entfernt freigelassen habe, war mir klar, die lebt keine 15 Minuten, denn sie kennt sich nicht aus, weiß nicht wohin sie bei Gefahr flüchten kann. Ich habe dem Tier also nur einige Zeit der Angst "geschenkt". Die Maus aber gleich am Haus freizulassen macht auch keinen Sinn, denn sie ist schneller als ich wieder im Haus.

Am besten ist es die Katze(n) halten die Mäuse vor Ort in Schach, dann stellt sich ein natürliches Gleichgewicht ein.

Und die Räume die Mäusefrei bleiben sollen, wirklich abdichten. Unsere Außenkammer in der die Tiefkühltruhen und die Pflanzen im Winter sind, habe ich sorgsam abgedichtet. Aber die kleinen Buddlnager haben doch tatsächlich 5 cm Putz durchgraben um ins Warme zu kommen, heute dichtet ein Hartholzdübel das Loch ab. ollten sie den wegnagen, sehe ich das gleich. Wichtig auch im Herbst keine Türen offenlassen, denn zum Winter hin suchen sie natürlich warme trockene Plätze.
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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von roccalana » So Feb 13, 2022 11:49

Hallo
endlich mal etwas, wo ich mitreden kann. :wink: :angry: :heul:
Wo fange ich denn da an?
Gut, die meiste Arbeit machen diese Käfer hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Marmorierte_Baumwanze
sowie
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCne_Stinkwanze.
Zu Anfang, vor ein paar Jahren, hatte ich ja noch gar keine Ahnung.....dabei sind die Jungtiere so niedlich. :shock:
Hatte ich schon einmal erwähnt, dass sie mir in einem Jahr die komplette Tomatenernte vernichtet haben?
Denn anders, als bei der Blütenendfäule, wird die Frucht ungenießbar.
Und sie haben keine natürlichen Feinde, keine Vögel, keine Ameisen.....nichts. Aber wenn sie so schmecken, wie sie stinken, ist das ja auch nicht verwunderlich.
Und sie sind überall. Im Herbst verstecken sie sich (wenn man nicht ständig aufpasst, natürlich auch drinnen) . Brennholz muss man zuerst einmal überprüfen, bevor man es in die Wohnung holt.

Dann wäre dann dieser hübsche Käfer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pfirsichprachtk%C3%A4fer
Auch hier wusste ich natürlich nicht, worum es sich handelt. Der Käfer selbst ist wohl direkt nicht schädlich, aber sein Larven. Diese fressen die Wurzeln der Bäume, so dass sie langsam aber sicher nicht mehr überleben.
Die ersten Symptome habe ich natürlich noch nicht richtig verstanden, aber jetzt scheint mein schöner Aprikosenbaum kaputt zu sein.
Eine Behandlung (wenn man sie früh genug anwendet) mit Nematoden soll da helfen.??

Dann wären da noch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weidenbohrer
und https://de.wikipedia.org/wiki/Blausieb
So mussten wir schon öfters die befallenen Stellen behandeln. Die Bäume scheinen das zu überleben (wenn man früh genug handelt) aber wirken dann doch geschwächt.

Dann noch etwas was nervt: ein Blattminierer, der von Mai bis September die Blätter von Zitruspflanzen heimsucht.
Habe dazu nur eine englische Seite gefunden
https://en.wikipedia.org/wiki/Phyllocnistis_citrella
Was dann dazu führt, dass wirkliches Wachstum bei jüngeren Bäumen schwierig wird, denn diese Blätter sollten eigentlich entfernt werden, oder sie fallen sehr früh ab.
Über die ganz normalen Blattläuse, Wollläuse, Ameisen etc. rede ich jetzt mal gar nicht.
So, das wärs für den Moment.
Genug zu lesen für heute.
Rita
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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von Tscharlie » So Feb 13, 2022 13:54

Auch dazu eine Idee, die ich gehört habe und die mir sinnvoll erscheint.

Gilt nicht für "Schädlinge" die hier ohne Feinde sind, sondern für "natürliche" "Schädlinge".

Ein Biogärtner hat diesen Gedanken mal erzählt:

Man sollte nicht alle "Schädlinge" beseitigen wollen, denn damit beseitigt man auch die "Nützlinge", wenn dann "Schädlinge" wieder aufkommen, sind keine "Nützlinge" mehr da. Ein gesunder Garten "verliert" einen Teil seiner Pflanzen an "Schädlinge", das sollten wir akzeptieren.
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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von roccalana » So Feb 13, 2022 16:25

Genau das denke ich auch.
Wenn ich Vögel im Garten haben möchte, müssen diese sich ja auch ernähren können.
Da wir hier mit unseren Grundstück aber wie in einer Insel sind (eingeschlossen von Wein, der konventionell behandelt wird) ist es etwas schwierig,
Dabei meine Erwähnungen überwiegend für Schädlinge, bei denen es keine natürlichen Gegenspieler hier gibt.
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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von Mäuschen » So Feb 13, 2022 22:58

Meine Hauptschädlinge sind Nacktschnecken. Ganze Heerscharen brechen hier ein. Natürliche Feinde gibt es so gut wie nicht. Eine zeitlang hatten wir Laufenten, aber die haben wir jetzt nicht mehr. Igel halten sich in der Regel auch nicht lange. Der Schneckenjäger bin ich alleine hier. In Spitzenzeiten waren es mehr als 200 - pro Tag. Unser Garten grenzt an Wiesen an und das ist sicher ein Teil des Problems. Wenn ich zu frustriert bin, nehme ich Schneckenkorn. Aber generell versuche ich das zu vermeiden.

Das nächste Problem sind die Kohlweißlinge. Die Lösung ist hier: Brokkoli, Weißkohl und Co kommen in ein schmetterlingsdichtes Gehege. Ohne das - keine Chance.

Mäuse sind ab und an ein ernsthaftes Problem. Vorletztes Jahr wurde - nachdem sie sich durch meine komplette Winterernte im Gewächshaus gefuttert hat - eine normale Falle eingesetzt. Allerdings ging sie da nicht rein. Irgendwie war sie dann aber trotzdem weg. Ob Katze oder Falle - ich befürchte, keins davon findet die Maus besonders cool.

Sonst haben wir noch Erdflöhe und Blattläuse. Das nervt - aber wenn es sich in Grenzen hält, machen wir nicht allzuviel. Und wenn dann mit natürlichen Mitteln.

Und dann haben wir noch ein Problem mit dem Apfelwickler. Dazu muß ich mich erst noch ernsthaft belesen.

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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von roccalana » Mo Feb 14, 2022 16:13

Ach ja, alle Arten von Schadschmetterlingen, besonders bei den Äpfeln.
Aber da werde ich in diesem Jahr etwas Anderes versuchen.
Beim Kohlweißling habe ich gewissenweise Glück; nicht dass diese hier nicht fliegen, sondern reichlich.
Aber hier wird Kohl im Herbst gepflanzt, da sind dann schon weniger unterwegs, die dann auch gerne die Kapuzinerkresse als Angebot akzeptieren.
Und in der Erde ist dann auch so einiges, wie z.B. Drahtwürmer und sicher auch Anderes.
Da nutze ich versuchsweise in diesem Jahr Neempellets, die ich zusätzlich in den Boden gebe; mal sehen, ob das einen Unterschied macht.
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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von Mia » Mo Feb 14, 2022 16:48

Oh Gott, Rita, das ist ja schrecklich!

Du kannst ja bald einen Schädlingszoo aufmachen! :sad: :sad: :sad:
Da versagt selbst meine Phantasie. Na, nicht ganz.... gleich habe ich noch eine Idee. :wink:
Roccalana hat geschrieben:Da wir hier mit unseren Grundstück aber wie in einer Insel sind (eingeschlossen von Wein, der konventionell behandelt wird) ist es etwas schwierig,
Ja, das macht die Sache wirklich schwierig!

Das kenne ich hier von der Warburger Börde auch.
Im Prinzip ist alles Land überzogen mit künstlichem Dünger und Giftstoffen. Solche Gärten wie meiner bieten darin kleine giftfreie Mini-Inseln, in die sich aber kaum Nützlinge (oder auch Vögel) verirren, denn die umliegende Barriere von Giften ist zu breit und zu ausgedehnt.

Ich habe tatsächlich in dem Garten am alten Warburger Haus innerhalb von fünf Jahren gerade mal EINEN Marienkäfer gesehen! Und den habe ich dann alle paar Tage vorsichtig von Rose zu Rose getragen, wo immer ich ein paar Blattläuse fand, um ihn zu füttern und bei mir heimisch zu machen. - Hat aber nicht geklappt. Er ist wieder abgewandert ohne sich zu vermehren.
Im neuen Garten habe ich in drei Jahren noch gar keinen Marienkäfer gesehen.
(Allerdings tauchte hier mal um Weihnachten, am hellen Computer, ein winziger Kerl auf, den die Wärme wohl aus seinem Winterschlafquartier im Rolladenkasten gelockt hatte. Den habe ich in den Wintergarten getragen. Bei Nachtfrost und Schneegriesel, konnte ich den ja schlecht raussetzen.)

Schaut mal, diese gute Seite habe ich neulich gefunden, das ist auch was für Dich, Mäuschen!

https://www.odenwaelder-apfel.de/filead ... a_2017.pdf

Beim neueren Anschauen jetzt gerade, keimte bei mir aber doch noch eine Idee, für Dich, liebe Rita. Stinkwanzen legen ja auch Eier, unter Blättern, ja? Tiere, die solche Eier fressen, sind Ohrenkneifer. Die kann man relativ leicht ansiedeln, wenn man erstmal ein paar hat.
Du kennst das, ja? Kleine Tontöpfe ( mit einer Kordel durchs Abzugsloch) in den Baum hängen, innen mit Holzwolle füllen - darin mögen sie gerne wohnen.
Und wenn sie dann hungrig 'auf Streife' gehen, können sie zwar den erwachsenen Stinkern nichts machen, aber ihre Eigelege können sie auffressen. - Ich weiß, das ist nur eine ganz kleine Möglichkeit der Dezimierung , wenn sooooo ungeheuer viele Stinkwanzen von außen nachwachsen. Okay. Es ist aber eine.

Gegen die fliegenden Falter kannst Du ja kaum etwas machen. Da helfen auch keine Leimringe oder Wellpappe um die Stämme, die landen ja oben! Bei Deinem letzten Exemplar ( von der englischen Seite) fielen mir Geckos ein. In Uganda habe ich sie beobachtet, wie sie (große) fliegende Ameisen fraßen. Das war höchst niedlich anzusehen. Gecko schlich sich an, machte "Schnapp", und die weißen Flügel standen rechts und links von seinem Maul ab ( als sei er eine Art Elfe) , bevor er den leckeren Brocken in seiner Gesamtheit hinunterwürgen konnte.

Deshalb meine Frage: Können bei Euch Geckos leben? Wenn die nicht, dann aber doch zumindest Eidechsen? Was hieltest Du von einer netten Gecko- oder Eidechsenzucht?
Genug an Faltern und Raupen zu fressen fänden sie ja?
Du müsstest zunächst nur ein paar kleine haben, die Du auswildern könntest?

Ich weiß, auch dies ist keine 'große' Methode zur Dezimierung der Schädlinge, aber zumindest ein kleiner Schritt. Wenn man irgendwie Helfer haben kann, sollte man sie sich auch suchen, meine ich.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von Carolyn » Mo Feb 14, 2022 18:16

Ich stelle mal wieder fest, wie viel ich erst hier im Forum als "nicht normal" gelernt habe. Wurmige Äpfel oder Pflaumen/Zwetschgen? Völlig normal, wieso dagegen vorgehen? Blattläuse im Salat? Deswegen hat ihn meine Mutter immer zweimal in Salzwasser gewaschen, auch einige Zeit drin liegen lassen. Drahtwürmer in den Kartoffeln? Deswegen wurde die Anbaufläche gewechselt, die "Zwischenfrucht" Getreide (knoventionell) hat das Problem behoben. Bei den Karotten wurde aussortiert, was als Winterfutter für die Stallhasen diente und was für den menschlichen Verzehr. Auch Rettiche kann man ausschneiden. Usw. usf.
Klar haben meine Eltern klassisch gespritzt, schließlich ging es darum, sich und uns Kinder ernähren zu können (und nicht wie heute meistens nur um ein zusätzliches Guddie). Aber schädlingsfrei war immer Utopie. Zuverlässig schädlingsfreies Obst und Gemüse kenne ich NUR aus dem Handel. Ansonsten ging es nur darum, dass für die Menschen genug Essbares übrig bleibt und Schädlinge/Krankheiten nicht überhand nehmen. Alles andere hätte auch zu viel Zeit und Geld gekostet.

Insofern gab es bei uns irgendwie immer ein Gleichgewicht in der Natur. Trotzdem "Bio" nur ein Schulfach war. Und so halte ich es im Prinzip noch heute. Das meiste, was hier im Thread an Schädlingen aufgelistet ist, habe ich vermutlich auch. (Auf Anhieb fallen mir auch noch Haselnussbohrer und das Pendant in den Walnüssen ein. Und der Borkenkäfer natürlich.) Nur dass ich es kaum wahrnehme bzw. nie extra bestimmt habe. Es ist einfach Teil der normalen Umwelt.

Alerdings gebe ich gerne zu, dass Tigerschnegel mit zehn Zentimeter Länge und mehr im Katzenfutter gewöhnungsbedürftig (und lästig) sind. :lol:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Die, die man nicht brauchen kann ....Mäuse, Schnecken, Engerlinge und ähnliches Getier

Beitrag von Mia » Mo Feb 14, 2022 18:32

Hi, Mäuschen, :smile:
Mäuschen hat geschrieben:Meine Hauptschädlinge sind Nacktschnecken.
Mein Beileid! Das Problem kenne ich aus dem Garten im Bergischen Land.
Der Garten war schattig, zum Teil voller Wiese, die man absensen musste, 200 Nacktschnecken am Tag waren sozusagen normal.
Und ich kann ja nix umbringen! Ich konnte sie immer nur absammeln und in den Wald fahren.
Über Jahre konnte ich da überhaupt kein Gemüse anbauen, ausgenommen in Kübeln, und selbst bei denen musste man verdammt aufpassen, dass sich nicht doch kleine Schnecks genau darunter, oder sogar unten im Abflussloch versteckten, die dann des Nachts zum Schmausen hochkamen. Frühbeetkästen? Die kleinen Babyschnecks saßen ja schon verborgen in der Erde! Alles, was ich darin aussäte, wurde ratzputz vertilgt.

Ich hatte aber doch ein oder zwei sonnigere Ecken, und nach reiflichem Überlegen, habe ich das genutzt, was da war.
In dem sehr großen Garten gab es ein "Wäldchen". Da hatten irgendwelche Vormieter von mir ihre Weihnachtsbäume oder Friedhofskoniferen ( die nicht mehr gebraucht wurden), angepflanzt. Die waren jetzt sicher sechs, sieben Meter hoch, also ein richtiges Wäldchen. Unten darin lag dick trockenes Nadelstreu. Und davor befand sich quer ein Sonnenfleck!
Also habe ich dort die Wiese urbar gemacht und ein Gemüsebeet angelegt. Es war die Zeit, als Rucola auf den deutschen Speiseplänen auftauchte. Bei mir gab es nur den einjährigen, aber meine Freundin Sabine aus Österreich schwärmte von dem wilden, mehrjährigen: Diplotaxis tenuifolia. Sie schickte mir drei Pflänzchen.

Die habe ich dann, ohne groß nachzudenken, vorne -quer verteilt - in das Beet gesetzt.
Und weil ich nix anderes hatte, auch keinen großen Aufwand für etwas betreiben wollte, von dem ich nicht wusste, ob es sich überhaupt lohnen würde, habe ich das weitläufige Bauerngrundstück nach irgendwas - als Beetbegrenzung - abgesucht.
Ich fand einen Stapel alter Waschbetonplatten, mit ihren rauhen Oberflächen. Die habe ich dann quer vor dem Rucola auf den nun gerodeten Wiesenplatz gelegt. Ah, an die Seiten natürlich auch.

Damit hatte ich ein Beet, ca. sieben, acht Meter lang, drei Meter tief, hinten war das 'Wäldchen", vorne spross kräftig der Rucola, davor lagen - in langer Reihe - die hellen Waschbetonplatten.

Und dann geschah das Wunder! Die Nacktschnecken konnten über die trockene Nadelstreu des Wäldchens - von hinten- nicht kommen. Auch die häßlichen Waschbetonplatten, die vorne lagen, waren für sie zum Drüberschleimen nicht wirklich geeignet. Gut, konnten sie die bei Regenwetter doch überwinden, liefen sie in den Rucola, der, kräftig wuchernd, bald eine regelrechte Grenze bildete. Die Senföle darin schmeckten ihnen absolut nicht, sie krochen zurück!
Ich hatte das so nicht erwartet und ich habe echt gestaunt!

So hatte ich ein Beet, in dem ich Tomaten, Mangold, Bohnen, Spinat, rote Rüben und auch herbe Salate, wie Endivien, anbauen konnte, ohne dass sie gleich von Nacktschnecken vernichtet wurden.

Den großen Rest des Gartens habe ich den Schnecken überlassen. Ich habe nur blühende Stauden angepflanzt, die sie nicht mochten. Und davon gibt es doch eine ganze Menge!
So konnten sie kriechen und ich hatte doch mein Gemüse. :wink:

Mia
Zuletzt geändert von Mia am Mo Feb 14, 2022 19:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von roccalana » Mo Feb 14, 2022 18:46

Hi Mia - lustig, :lol:
ein Grund dürfte das etwas andere Klima sein; ein anderes sind die Olivenbäume. Ich denke, viele Schädlinge kommen von diesen Bäumen.
also, Ohrenkneifer sehe ich öfters hier, aber seltener im Gemüsegarten.
Und mein Problem mit den Stinkwanzen ist in erster Linie genau dort. Und wenn ich Blätter mit Eiern oder Jungtieren sehe, werde ich sie nicht lassen (wie in meinen Anfangsjahren), das Risiko ist mir zu hoch.
Salamander gibt es massig - ich denke, sonst würden wir in Ameisen versinken :wink:
Gelegentlich auch den einen oder anderen Gecko (natürlich nicht so groß wie in Australien).
Mittlerweile habe ich über das Grundstück verteilt, Steinhaufen liegen.
Was die Minierfliegen angeht.....keine Ahnung. Diese sind zwar nachtaktiv...
Aber da habe ich für dieses Jahr einen anderen Plan den ich austesten werde.
@Carolyn
Ja, Du hattest eigentlich Glück, dass Du so aufgewachsen bist.
Falls Du Dich erinnerst, bin ich Städterin und somit ist das alles Neuland für mich, auch nach 10 Jahren Gartenarbeit. Kein Jahr ist wie das Andere.
Und vielleicht kann man doch wenigstens etwas machen, dass z.B. nicht alle Äpfel/Quitten madig sind; ohne mit Giften zu arbeiten.
Bei Deiner Familie ging es in erster Linie ja doch darum, die Familie satt zu kriegen
Wir, die heute "Gartenarbeit" machen, sehen es doch mehr als ein Hobby und finden es schön, wenn wir etwas ernten können.
Vielleicht gibt es auch heute andere Schädlinge als früher. Kann ich nicht beurteilen.
Nun ja, ich versuche, Wege zu finden, aber verrückt machen lasse ich mich nicht (mehr).
Einen schönen Abend Euch
Rita
Danke für den Link, Mia
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Beitrag von Mia » Mo Feb 14, 2022 19:05

Roccalana hat geschrieben:also, Ohrenkneifer sehe ich öfters hier, aber seltener im Gemüsegarten.
Na, Du sollst sie dort ansiedeln! Dort, wo Du sie brauchst! Die Tontöpfchen kann man ja auch ( umgedreht) auf den Boden stellen.
Roccalana hat geschrieben:Mittlerweile habe ich über das Grundstück verteilt, Steinhaufen liegen.
Das ist gut! Eidechsen werden sie lieben! Geckos, mit ihrer zarten Haut, lieben eher mehr etwas Feuchtigkeit, sie könnten in die schattigeren Lücken der Steinhaufen schlüpfen.
Jedenfalls, je mehr Du von diesen Tieren ( inkl. Ohrenkneifern) hast, um so mehr können sie auch an Schädlingen verspeisen.
Mia
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