Das Bio-Gärtner Forum

Hallo,

Ich habe mal wieder eine Frage zu Schädlingen am Apfelbaum.

Einer meiner jungen Apfelbäume hat jedes Jahr so eine grau-braune Verfärbung der Blätter, was meist an den Spitzen beginnt und allmählich das ganze Blatt erfasst.

Ich sehe eigentlich keine Tiere auf der Rückseite der Blätter. Inzwischen habe ich bei allen Obstbäumen Leimringe installiert, was bei den anderen Bäumen zu einer fast vollständigen Reduktion des Befalls geführt hat. Aber da waren es sehr wahrscheinlich Läuse, bei dem anderen, zuerst genannten Baum hat es nichts bewirkt.

Hat von Euch jemand eine Idee, um was es sich handeln könnte, und was es eventuell für Maßnahmen gibt?

Danke, liebe Grüße, Martin

https://1drv.ms/i/s!AgOlxMNx1UMU9hZeUEE ... 0?e=5sXGa1
https://1drv.ms/i/s!AgOlxMNx1UMU9hVIlnb ... d?e=aQNpEq
https://1drv.ms/i/s!AgOlxMNx1UMU9hiydi- ... p?e=Pl1QsG
https://1drv.ms/i/s!AgOlxMNx1UMU9hftu06 ... q?e=uH9BGa
https://1drv.ms/i/s!AgOlxMNx1UMU9hQHTGu ... H?e=RSTkKe

Ich tippe da auch nicht unbedingt auf einen Schädling wie Läuse o.ä.

Das Bäumchen scheint sehr jung zu sein? Falls ja, wie gut war denn das Wurzelwerk? Könnte es ein Trockenheitsschaden sein, weil die Wurzeln nicht genug Wasser aufnehmen können? Hast Du evtl. Wühlmäuse im Garten, die die Wurzeln abfressen?

Bei meinen (sehr) alten Bäumen ist es (für mich) normal, dass ein Teil der Blätter so aussieht. Aber die sind auch am Ende ihres Lebens angelangt und ich habe definitiv Feld- und Wühlmäuse in der Streuobstwiese. Da kann ich den Schaden nur in Grenzen halten, nicht komplett verhindern.

Ja, der Baum ist noch jung, jetzt im dritten Jahr und hat noch nie getragen.

Wühlmäuse kann ich mir nur schwer vorstellen, weil ich auf der Wiese noch nie welche beobachtet habe. Aber irgendein Problem mit den Wurzeln kann ich mir durchaus vorstellen. Der Boden ist eher karg und trocken.

Zwei Versuche die nicht schaden, aber nützen können.

Mit Seifenlauge besprühen.

Mit "scharfer" Brenneseljauche besprühen.

Dabei die Blätter eher von unten besprühen.

Da der Baum ja nicht so groß ist, lohnt sich das.

Ich denke nicht dass es an "Versorgungsproblemen" liegt, denn dann würden sich die Blätter einrollen und vom Rand relativ gleichmäßig braun werden.

Danke für deine Vorschläge.

Ich hatte es im letzten Jahr bereits mit Rapsöl-Emulsion versucht. Das hat aber nichts gebracht. Aber, wie gesagt, ich kann eh keine Läuse auf den betroffenen Blättern entdecken.

Rapsöl? Die Idee kenne ich noch nicht. Was soll das bewirken?

Eine Ölemmulsion dürfte dazu führen, die Traccheen der Läuse zu verkleben.

Allerdings tippe ich bei den Schäden entweder auf einen Pilz oder auf einen Virus.

Hapy

… Pilz oder Virus – das hatte ich auch schon gedacht. Aber wenn ich mir im Internet Bilder von Pilz- oder Viruserkrankungen von Apfelbäumen anzusehen, dann sind mir noch keine ähnlichen Blätter begegnet. Das Holz sieht gesund aus (ist ja noch jung) und zu befallenen Früchten kann ich nichts sagen, denn der Baum hatte bisher noch keine.

Und was ich so zu Bekämpfungsmöglichkeiten von Pilz oder Virus an Apfelbäumen lese, klingt oft recht aussichtslos …

LG, Martin

Ist bei lebenden Organismen eigentlich immer das gleiche.

Ein möglichst gutes Umfeld schaffen, damit sich der Organismus selbst helfen kann.

Bei Obsbäumen: Baumscheibe anlegen, auf genügend Wasser achten. Schwierig bei großer Trockenheit, weil die Umgebung das Gießwasser "abzieht". Vorsichtig schneiden, damit nicht zuviel "Grünzeug" ernährt werden muss. Vorsichtig düngen.

Wenn ich auf all das sehr genau achte, könnte es dann sein, dass sich der Baum allmählich von allein wieder erholt, also keine grau-braunen Blätter mehr entwickelt?

LG, Martin

Ja, ist ja wie bei einem kranken Kind, man macht ihm auch eine möglichst gute Umgebung, damit es wieder gesund werden kann.

Garantie gibt es keine, außer dass derr Mensch der sich bemüht eine Menge lernen wird.

Der Vergleich mit einem Menschen passt schon. In erster Linie muss man es möglich machen, dass das eigene Imunsystem seinen Job machen kann. Nur wenn es zu viel wird muss man mit Medikamenten eingreifen. Ansonsten kann man maximal die Krankheitsdauer verringern oder die Symptome lindern, aber schaffen würde es das Imunsystem auch allein. (Ich rede natürlich nicht von Krebs und ähnlichen Hammererkrankungen!)

Also, ja, wenn Dein Baum gute Umweltbedingungen hat, dann wird er es überstehen. Allerdings heißt das nicht unbedingt, dass er 100%ig gesund bleibt. Auch das ist wie beim Menschen. Irgendwas ist immer. Und moderne Züchtungen sind bis zu einem gewissen grad überzüchtet, weil sie schon sehr jung Früchte tragen sollen und dann bitte auch möglichst viel, dabei aber meistens kleinwüchsig bleiben sollen. Wie überzüchtete Hunderassen neigen sie dann manchmal zu Krankheitsanfälligkeit.