jetzt noch Jauchen ausbringen

[Renate2]

Hallo!
Ich möchte im Garten erstmals Jauche ausprobieren (Gemüse,Blumen), ist jetzt Mitte Oktober noch ein guter Zeitpunkt? Es dauert ja auch ca. 2 Wochen,bis die Jauche fertig ist, wer hat hier Infos?

Renate2

[federmohn]

Hi,

jetzt bringt es nicht mehr viel.

Jauchen liefern vor allem viel Stickstoff, der für die Bildung von Blattmasse benötigt wird. Das ist um diese Jahreszeit kaum mehr notwendig und bis zum Frühjahr sind diese Nährstoffe längst wieder von Schnee und Regen ins Grundwasser ausgeschwemmt.

[Renate2]

Vielen Dank,
was kann ich sonst noch tun: ich habe Kompost und Steinmehl, bringt das noch was? Oder andere Brühen? Habe schon öfter Rainfarn und Ackerschachtelhalm gegossen und gespritzt (Z.B.Rosen), ist es dafür auch schon zu spät? Ansonsten kommt das Laub auf die Beete.

Danke, Renate2

[federmohn]

... was kann ich sonst noch tun: ...

Dich vielleicht mit dem Gedanken anfreunden, dass die Gartensaison schön langsam zu Ende geht.

Kompost - dort wo er benötigt wird - kannst Du knapp vor dem Frost ausbringen. Dann werden die Nährstoffe bis zum Frühjahr nicht so stark ausgewaschen.

Bei anderen Sachen wie z.B. der Ackerschachtelhalmbrühe bringt es nicht mehr viel. Die wirken vor allem, wenn sie von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden oder als Blattdünger. Da aber die meisten Pflanzen ihren Stoffwechsel schon auf die winterliche Ruhephase herunterfahren, bringt das auch nicht mehr viel.

Und beim Steinmehl hängt es davon ab, was Du damit überhaupt erreichen willst.

[weißauchnichtalles]

Hallo Renate, wenn du Rhabarber hast, kannst du den jetzt noch ordentlich düngen, weil es dafür im Frühjahr schon zu spät ist. Auch Pfingstrosen freuen sich im Herbst noch über einen Snack. LG Kirsten

[Cerifera]

also ich habe gehört, dass jeglicher Dünger die Pflanzen weich werden lässt und sie ihrer Winterhärte beraubt. Hm... hab beide Pflanzen im Garten, jedoch hat der Rhabarber schon eingezogen und die Pfingstrosen haben schon verfärbtes Laub. Jedoch werde ich meine Pfingstrosen höher setzen müssen. Ich hab noch soooo viel vor bevor der Frost kommt (zweimal war er ja hier schon kurz da heuer) und der Boden unbearbeitbar wird. Die letzten beiden Tage habe ich den Gemüsegarten vom Unkraut befreit, jetzt wollte ich Kompost mit unterschaufeln da der Boden staubtrocken, sandig, verdichtet und schwer ist. Ich befürchte allerdings, dass der Kompost nicht ausreicht bzw. brauche ich ja noch etwas wenig davon im Frühjahr...

Würdet Ihr Blumenerde nachkaufen teuer oder gibt es eine Alternative?

LG
Cerifera

[federmohn]

... da der Boden staubtrocken, sandig, verdichtet und schwer ist. ...

Also meiner Meinung nach widersprechen sich "sandig" und "verdichtet und schwer" - letzteres würde eher auf einen lehmigen Boden hindeuten.

In sehr schwere Böden kann man statt fertigen Kompost auch das gehächselte Ausgangsmaterial schon mit einarbeiten, um eine lockerere Konsistenz zu erreichen.

[Cerifera]

hm... das dachte ich auch bisher aber dann habe ich gelesen, dass es sandig, lehmige schwere Böden gibt. Wenn der Boden trocken ist staubt es nur so und ist er nass dann gibt es fette dicke Klumpen. Klingt komisch is aber so.

[federmohn]

Also Staub hat mit "sandig" nicht das geringste zu tun - es würde eher auf Lehm rückschließen lassen.

Allerdings gibt es durchaus lehmige Böden mit einem relativ hohen Sandanteil - aber die fallen eigentlich nicht mehr so richtig unter "verdichtet" (außer es sind z.B. Baumaschinen darüber gefahren).

Aber egal - ohne eine Bodenprobe in der Hand zu haben, kann man es so sowieso nicht beurteilen.

[Renate2]

Hallo!
Nochmal zurück zur Brennesseljauche. Jetzt habe ich gelesen, dass die Abdeckung, die man im Herbst durch Laub etc. auf die Beete bringt, viel Stickstoff verbraucht, also dem Boden entzieht, dann könnte man doch zweckmäßiger Weise noch Brennesseljauche drüber geben die ja viel Stickstoff liefert.
Hat hier jemand Erfahrungen gemacht?

Gruß, Renate

[federmohn]

Die für die Verrottung zuständigen Mikroorganismen benötigen Stickstoff, um ihre Tätigkeit durchzuführen.

ABER - das pflanzliche Material, das ausgebracht wird, enthält schließlich auch noch den Stickstoff, der für den Blattmasse-Aufbau darin gebunden wurde. Also je mehr "Grünmasse" im ausgebrachten Material ist desto weniger muss mit Stickstoff ausgeglichen werden. So wäre Grasschnitt als Mulchmaterial sogar noch als Stickstoffdüngung zu anzusehen.

Ausserdem stellen die Mikroorganismen mit den fallenden Temperaturen ihre Tätigkeit auch immer weiter ein. Eine etwaige Stickstoffgabe könnte somit großteils gar nicht genutzt werden und wird im schlimmsten Fall als Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen.