Neuer Nutzgarten

[Mama Heike]

Hallo zusammen,

also, ich hab mein Männe davon überzeugt, das ich unbedingt einen Teil des Gartens als Nutzgarten brauche.
Ich möchte dort Beete anlegen und ein paar Obststräucher pflanzen.
Bis jetzt ist das alles nur Rasen. Liege ich richtig, wenn ich den Rasen umstülpe und Kaninchenmist drauf schütte, gibt es über den Winter dann Erde die man bearbeiten kann?

[federmohn]

Hi,

da im Winter die Bodenmikroorganismen, die für die Verrottung zuständig sind, quasi auf "Winterschlaf" gehen. Wirst Du im Frühahr wahrscheinlich noch denselben Wurzelfilz vorfinden, den Du jetzt hinkippst. Ein Jahr drauf könnte es funktionieren - aber so schnell, wie Du willst, geht leider nicht.

Für Kartoffel oder Kürbisse würde es vielleicht sogar schon gehen. Du wirst nur viel Unkraut jäten müssen.

Wenn Du vorhast auch Direktsaaten wie Radischen oder Möhren anzubauen, dann wäre es besser, die Grassoden wegzuräumen und in einer Ecke seperat verrotten zu lassen. Sonst findest Du die aufkeimende Saat zwischen den Unkraut nicht wieder.

[Mama Heike]

Hi,

danke, das blöde ist eben, das ich nicht so unendlich viel Geduld habe. Auch das muss ich erst noch lernen.
Wie ist denn die Erde so allgemein unter einem Rasen? Kann man die für Beete nutzen?
Ich möchte dann gern Erdbeeren und wenigstens Möhren anpflanzen, ausserdem noch Beerensträucher.
Was kann man auf relativ schattigen Beeten, und was auf sonnigen Beeten so pflanzen?

[Gisela]

Hallo Heike

Kaninschenmist ist viel zu scharf für den Boden, außerdem lockst du mit umgestülpten Grassoden nur viele Schädlinge an, die notwendig sind, damit das Gras da unten verdaut wird. Möchte man nicht in Beeten.

Wie federmohn schon sagt, lupfst du die Grassoden am besten flach ab (mit dem Spaten geht das gut, so wie Kartoffelschälen, wenn einer die Grasstreifen anhebt und der Spaten darunter waagrecht die Grasdecke wegschippelt.)

Lege sie mit dem Gras nach unten auf einen Haufen, gibt den Kaninchenmist schichtweise hinein und streue mit Steinmehl nochmal nach. Zum Schluss vielleicht mit Blättern und letztem Grasschnitt wegen der windfesten Schwere abdecken.

Das gibt bald verwendbare Erde.

Das geschorene Stück Land würde ich in dem Fall umgraben mit der Grabgabel und bis Frühling liegen lassen, wenn es eher lehmhaltiger Boden ist. Bei sandigem Boden geht eventuell schon glattrechen und Grünsaat ausbringen, der Senf keimt noch mit ein bisschen Glück und friert bis Frühling ab.
Geht nix mehr wegen Frösten, dann bedecke das glatte (noch tiefer gelegene) Beet mit Mulch über den Winter.

Im Frühling aufharken, bei eher sandigem Boden geht das gut, oder den Sauzahn durchziehen. Nun brauchst du Kompost, nicht zuletzt, damit dein Beet die ursprüngliche Höhe wieder erreicht und darüber hinaus. Dann kanns losgehen.

Gruß
Gisela

[Gisela]

Heike, das mit den Möhren solltest du noch ein Jahr verschieben, der Untergrund muss sich erst einspielen mit all seinem mehr oder weniger vorhandenem Bodenleben. Wenn dort noch Prozesse ablaufen, die in verdichtetem Rasengrund üblich sind, könnten die Rübchen schnell Maden bekommen.

Schattig verträgt's der Rhararbar.

Gisela grüßt

[Mama Heike]

Ok, danke.
Also werd ich das Gras separat verrotten lassen. Gründüngung hört sich gut an. Hier haben wir nicht zu viel Frost. Aber es wird noch eine weile dauern, eh ich den Zaun bekomme. Mal sehen, ich kann ja auch schon mit Graben anfangen. Solange noch nichts gesät ist, dürfen die Hunde ruhig noch drüber springen, und mir beim buddeln helfen.

Herbstgarten 008.jpg

Ich hab mal ein Bild von dem Stück gemacht.
Der Zaun kommt rechts vom Ende des Schuppens, nach links am Baumstumpf vorbei. Die Schaukel muss erstmal so bleiben, der Rest kann in Beete umgewandelt werden. Die Blickrichtung ist etwa Südost, Mittagssonne kommt dann von schrägrechts.

[Mama Heike]

Hallo,

also ich hab dann mal angefangen.

Als erstes hab ich nun eine flache Grube ausgehoben, um einen richtigen Komposthaufen für den Mist und die Grassoden zu machen.
Dabei ist mir aufgefallen, das wir reichlich Regenwürmer drin haben und die Erde irgendwie klebrig ist.
Kann ich die trotzdem im Frühjahr für die ersten Beete nutzen?

[Mama Heike]

Hi,

ich hab nun schon ca. 12m² Rasen abgetragen. Mein Gott kann ich Nachts jetzt gut schlafen.
Angefangen hab ich ganz hinten rechts. Dort kommt ans Ende Rhabarber und davor das erste Hügelbeet.

[Carmen16]

Rhabarber braucht viel Sonne.

[weißauchnichtalles]

Hallo ihr zwei, bei mir wächst ein Stock in der Sonne, einer im Schatten. Von der Wüchsigkeit her würde ich sagen, der im Schatten macht sich besser, schießt allerdings auch schnell in die Blüte. Im Schatten gezogener Rhabarber soll mehr Oxalsäure enthalten, aber diese befindet sich hauptsächlich in den Blättern und der Haut. Die rotstieligen Sorten sollen auch noch mal weniger enthalten als die grünen. Da Rhabarber aber ein Vielfraß ist, wird ihm ein Platz am Fuß eines Hügelbeets auf jeden Fall gefallen. LG Kirsten

[Mama Heike]

Hi,

also die einen empfehlen ihn für Schatten und andere für Sonne. So gesehen probier ich es einfach. Er hat ausserdem gegen späten Nachmittag und Abend zumindest ab Spätfrühling auch Sonne.

Heute konnte ich mit dem ersten Hügelbeet anfangen.
Bei den ganzen Grabarbeiten komm ich mir vor, wie ein Schatzsucher.

Der blöde Zaun ist immer noch nicht gekommen.

[Mama Heike]

Hi,

sagt mal, beim stöbern ist mir aufgefallen, das die meisten Beete für die anpflanzungen im Herbst schon zurecht gemacht werden. Das schaff ich aber nicht. Was kann ich denn da im Frühjahr überhaupt machen?
Alles erst mit Gründüngung bestreuen, oder was kann ich gleich richtig anbauen?
Und wie ist es mit den Erdbeeren, tragen alle gekauften Pflänzchen erst im Folgejahr Früchte? Ich dachte, die kann man auch im Frühjahr pflanzen und im Sommer schon ernten?

Diese Pflanzen hätte ich schon gern irgendwann:
Zuckermais, Erdbeeren, Gurken, Honigmelone, Johannisbeeren, Rhabarber, Tomaten, Eisbergsalat, Möhren, ev.paar Kartoffeln
dazu etliche verschiedene Kräuter, die auch als Zwischenpflanzung passen