Hey,
in der Literatur finden sich häufig Tabellen mit Angaben zu Nährstoffbedarf (Stickstoff, Phosphor etc.) und pH-Wert der einzelnen Gemüsepflanzen.
Ebenso finden sich in denselben Büchern Aussagen, dass in einem Bio-Garten Gründünger und Kompost ausschließlich als zusätzlicher Nährstoffliferant zum Boden ausreichen würden.
D.h. also keine weiteren organischen oder mineralischen Dünger verwendet werden müssten.
Verwirrenderweise finden sich dann aber doch wieder Angaben dazu, welchen Tierdünger (Pferdemist, Hühnermist etc.) man wann verwenden könnte.
Die ganzen Nährstofftabellen etc. sind doch dann irgendwie irrelevant, wenn man eh immer nur Kompost und Gründünger in Boden einarbeitet. Man hat beim Kompost keine konkrete Kontrolle welche Nährstoffe dem Boden zugefügt werden (im Gegensatz zu kaufbaren Dünger, der eben genaue Angaben dazu gibt). D.h. man gibt nicht gezielt Nährstoffe für bestimmte Pflanzen in den Boden sondern arbeitet einfach Kompost nach gut dünken in den Boden. Kein konkreter Bezug zu bestimmten Pflanzen also, sondern nur eine allgemeine Verbesserung der Nährstoffverfügbarkeit (sowie Bodengefüge, Durchwurzelung, Erwärmung, Wasserspeicherkapazität etc.)
Heute habe ich mit der hiesigen Baumschule darüber gesprochen und diese war ebenfalls der Meinung, dass Kompost und Gründünger für einen kleinen Garten völlig ausreichen.
Ich selbst bin zur These gekommen, dass gezielte Düngung nur dann wirklich nötig ist, wenn die Ernte wirtschaftlich wichtig ist. Also z.B. bei Landwirtschaftlichen Betrieben, wo der Ertrag (Größe, Menge) wesentliche Faktoren für
das Bestehen eines Hofes sind.
Meine Frage lautet daher:
Reicht bei einem Bio-Garten tatsächlich Kompost und Gründünger als einziger Nährstoffliferant aus? Ab wann ist es nötig dem Boden zusätzlichen Dünger (z.B. Mist?) zuzufügen? Was ist mit Brennesseljauche?
Grüße
Dominik
Kompost / (Tier)Dünger: Wann was?
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Re: Kompost / (Tier)Dünger: Wann was?
Nicht jeder hat ausreichend Kompost zur Verfügung, vor allem nicht reifen Kompost. Auch gibt es Pflanzen, die sehr spezielle Nährstoffe bzw. einen sehr speziellen ph-Wert brauchen (Rhododendron). Oder es werden ständig die selben Gemüsesorten auf dem selben Fleck angebaut, so dass nur bestimmte Nährstoffe dem Boden entzogen werden, wie es eben bei einer professionellen Bewirtschaftung oft der Fall ist oder sonst bei jahrelanger einseitiger Nutzung. Oder es ist schlecht möglich, Kompost in den Boden einzuarbeiten, weil dieser durch flach liegende Wurzeln unverletzt bleiben muss (Johannisbeersträucher). Da können dann denke ich schon spezielle Dünger von Nöten sein. Meine Mutter hat jedoch den Garten fast ausschließlich mit Kompost (einmal im Herbst untergegraben), Brennessel- und Hühnerjauche (da man die im Sommer Giessen kann) gedüngt und ich verwende bisher nur Kompost. Grundsätzlich denke ich holen sich die Pflanzen schon das aus dem Angebot raus, was sie brauchen, und wenn man ein wenig auf eine wechselnde Nutzung achtet sollte Kompost ausreichen. (Mit Gründüngung habe ich keinerlei Erfahrung.)
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)