Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Gemüse, Salate, Kräuter, Heilkräuter, Gewürze und Pilze
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lizzard
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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von lizzard » Do Aug 19, 2010 14:30

Na dann bringen wir beide ja fast gleiche Umstände mit... :lol:
Ich find Bio zwar gut - aber zu viel Arbeit will ich mir auch nicht machen. Brennnessel-Jauche hab ich mir so oft vorgenommen, aber dieses Jahr nicht einmal eingesetzt. Diverse Brühen und Aufgüsse habe ich versucht, um es mal probiert zu haben.

Mulchen passt mir auch nicht. Sieht mir dann auch zu unschön aus. Aber Mischkultur mit nützlichen "Unkraut-Pflanzen" gefällt mir und ist voll mein Ding.
Was mein Freund als ungepflegt und unordentlich bezeichnet, lässt bei mir das Herz aufgehen! Ohne Witz! Ich steh manchmal vorm Gemüsebeet und spüre, wie es mir richtig gut tut das Beet zu betrachten! :nod:
Ein aussenstehender Beobachter muss glauben, ich habe sie nicht mehr alle oder muss schrecklich einsam sein oder so eine Schrulle, die mit ihren Pflänzchen spricht, sie streichelt und klassische Musik vorspielt... :paranoid:
Liebe Grüße
Liz

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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von Carolyn » Do Aug 19, 2010 15:34

lizzard hat geschrieben:Ein aussenstehender Beobachter muss glauben, ich habe sie nicht mehr alle oder muss schrecklich einsam sein oder so eine Schrulle, die mit ihren Pflänzchen spricht, sie streichelt und klassische Musik vorspielt... :paranoid:
Mit seinen Pflänzchen reden und ihnen die ein oder andere Streicheleinheit gönnen tut glaube ich jeder von uns hier. :lol: Ist finde ich auch normal, wenn man sich um sie kümmert und sie pflegt. Und die Musik - die ist NATÜRLICH für Dich und nicht für die Pflanzen! O:) :lorl: :lorl: :lorl:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von lizzard » Do Aug 19, 2010 16:26

Um ehrlich zu sein liebe ich meine Pflanzen auch und teilweise rede ich auch mit ihnen. :paranoid:
Nicht verraten. 8-[

Ich habe z.B. eine Orchidee zu Hause - eine rosafarbene. Die hat mir mein Vater zu meiner ersten eigenen Wohnung im September 2008 geschenkt. Die stand noch nie ohne Blüten da! Die hat fast ständig um die 30 riesige rosa Blüten. Ich liebe diese Pflanze! Ich hänge total an ihr! Und manchmal streichel ich auch völlig versunken ihre Blüten....
Liebe Grüße
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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von friederike » Do Aug 19, 2010 21:27

Hallo
bei mir ist das so: ich mach immer einen guten plan, basierend auf 3 jaehrige fruchtfolge und innerhalb der stark, mittel und schwachzehrer noch mischkulturen. Aber dann kommt meist doch vieles anders, je nachdem wo was nicht aufging oder abgefressen wurde, manchmal verpenne ich auch einfach samen zu besoregn und/oder auszusaeen.

Was mich allerdings aus dem konzept haut, ist das doch einige sorten nur aller 4 jahre auf ihre alte stelle sollen (kohl, kartoffeln, bohnen) und das haut mich mit meiner 3 jaehrigen fruchtfolge um. Ausserdem "stoeren" die kartoffeln, ich zeahle sie zu den starkzehrern, die machen aber die masse der starkzehrer doppelt soviel wie die der mittel und schwachzehrer. Das bringt dann proportional alles wieder durcheinander.

Bis jetzt hab ich einfach jedes jahr vergroessert und bin so diesen "problemchen" bis jetzt weitesgehend aus dem weg gegangen. Aber ich nehm im GWH nur noch 10m2 dazu und draussen vielleicht nochmal 12m2 und dann reicht es wirklich, soll ja keine lohmarbeit werden. :wink:

@pusteblume: mit dem nach links rutschen, ja das mach ich auch, ich habe aber nur 3 teilig (kartoffeln hier mal ausgenommen) wieviele "abteilungen" hast du?
Im GWH hab ich schon 4 teilig geplant, damit die tomaten stehen bleiben koennen. Aber die bohnenfrage stellt sich trotzdem.

Ausserdem will ich auch versuchen mehr und mehr in den winter herein anzubauen, da es hier mild ist. Es gibt einige kohlarten die komplett ueberwintern. Das bedeutet nun wieder, dass ich noch mehr starkzehrer habe. Ausserdem bedeutet es, dass u.U. dasselbe gemuese auf der selben stelle schon aller 2 jahre kommt. (z.B. hab ich nach salaten/ kohlrabis nun spaete bohnen gesaet, die von starkzehrern gefolgt werden naechstes fruehjahr und dann kommen ja schon wieder mittelzehrer) koennt ihr mir folgen?

Ich hab mir vorgenommen, einfach zu machen. Aber wenn man sich irgendwelche bloeden langwierigen krankheiten einfaengt, dann bereue ich das vielleicht?

soweit
Friederike
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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von lizzard » Do Aug 19, 2010 21:47

Sorry Friedericke, ich kann dir keine hilfreichen Tipps geben. Statt dessen hätte ich eine Frage: ist es tatsächlich so, dass sie nur alle vier Jahre denselben Platz bekommen sollten?
Bei uns ist es nämlich so, dass meine Schwiegermutter die Bohnen schon immer am selben Platz gezogen hat. Genauso wie die Nachbarin. Jetzt haben wir die Wohnung übernommen und meine Bohnen (zwar als Feuerbohne eine andere Sorte) stehen am selben Platz. Im Ergebnis hat das nie was verändert.
Liebe Grüße
Liz

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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von Pusteblume » Do Aug 19, 2010 21:49

Hallo friederike
Im Freiland Gemüsegarten habe ich vier Abteilungen. Die Kartoffeln kommen so nur alle fünf Jahre auf die gleiche Stelle.
Im Gewächshaus habe kein Wanderbeet. Ich tausche jedes Jahr die Erde aus. Aber nach außen kommen die hohen Sachen: Schlangengurke, Melone und Tomaten etc. In die Mitte kommen Paprika und Co und ganz viel Basilikum. Aber ich nutze das GH außerdem zur Anzucht von Blumen und Gemüse. Das geht bei mir Mitte Februar los.

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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von Pusteblume » Do Aug 19, 2010 22:12

Hallo Liz
Also bei einigen Sorten wird ein mehrjährigen Fruchtwechsel empfohlen. Bei anderen nicht. Also Kartoffeln sollten nur alle fünf Jahre auf die gleiche Stelle kommen. Damit soll verhindert werden, das mögliche Sporen der Kraut- und Knollenfäule nach aktiv sind. Alle Kohlarten sollten auch mehrjährig wechseln. Bohnen alle drei Jahre. Tomaten und Mais können immer wieder auf die gleiche Stelle. Ganz genau nehme den mehrjährigen Wechsel bei Kartoffeln (wegen der Kraut- und Knollenfäule) und beim Kohl (wegen Kohlhernie), weil man diese Bodeninfektion kaum mehr los wird.
Da ich mit den Pflanzen "rolliere" kommt bei mir alles sowieso jedes Jahr auf eine neue Stelle. Und bei den Bohnen kann es bei mir schon mal passieren, dass einige ein Jahr aufs andere an der gleichen Stelle standen. Also Nachteile habe ich hiermit nicht wahrgenommen.
LG
Pusteblume

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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von lizzard » Do Aug 19, 2010 22:22

Wie ist es dann eigentlich bei der Kraut- und Braunfäule bei Tomaten? Ist die eigentlich ansteckend?
Wenn ja - hat das dann auch einen Einfluss auf den Boden, dass es praktisch im darauffolgenden Jahr wieder kommen kann?
Und über welche Entfernung wäre das dann ansteckend?
Liebe Grüße
Liz

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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von Carolyn » Do Aug 19, 2010 22:49

FÜNF Jahre bei Kartoffeln? Soviele Beete habe ich nicht. :lol: Also müssen weniger Jahre reichen, denn aussetzen kann/will ich nicht, da ich jedes jahr meine eigenen Saatkartoffeln verwende.
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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von Ludmilla » Fr Aug 20, 2010 07:49

Aus Gründen der Logistik habe ich mich für das System der Wechselbeete nach Seymour (Selbstversorgung aus dem Garten) entschieden. Das ist total einfach und erfordert wenig Planung. Allerdings werden alle Verwandten auf demselben Beet gezogen, was dem Mischanbau widerspricht. Nachteilige Folgen konnte ich heuer keine bemerken, die einzigen Schädlinge sind Weisse Fliege und Schnecken und die Rettiche sind verkrüppelt (wahrscheinlich Boden zu hart).
Wie sich das ganze mit den Jahren bewähren wird, werd ich nach und nach herausfinden, es ist das erste Jahr heuer.
Herzlichste Grüße von Ludmilla
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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von friederike » Fr Aug 20, 2010 23:29

Hallo
Also Pusteblume, wenn du 4 abteilungen hast, wie kommt es dann das du die kartoffeln nur aller 5 jahre (und nicht 4) auf demselben beet hast? Ich dachte immer ich war ganz gut in Mathe, aber das ist mir doch komisch?! :eek:
Zaehlst du die kartoffeln zu den starkzehrern? koenntest du mir mal die reihenfolge von deinem beetwechsel detailierter erklaeren?
Und wie genau macht ihr das nun mit den mengen von stark, mittel, schwachzehrern? Ich habe immer viel mehr starkzehrer als mittel und schwach.
Friederike
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Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Beitrag von Mia » Sa Aug 21, 2010 00:33

Nee, das ist schon richtig, Friederike, obwohl ich nicht Pusteblume bin. :smile:

Zeichne Dir mal vier Kästchenbeete hin. In Kästchen 1. stehen die Kartoffeln im ersten Jahr, in Kästchen zwei im zweiten, in drei im dritten, in vier im vierten, also folglich wieder in eins im fünften.

Die Frage ist nur, was ist mit den Pflanzen, die Standorttreu sind? Ich habe das früher, mit größerem Gemüsegarten, mal so gemacht, dass die in zwei Beeten einen festen Platz hatten. Also, die Tomaten wuchsen meinetwegen in Kästchen eins oben, die Erdbeeren in Kästchen vier links. Mais hatte ich nicht, der Rhabarber stand im Rasen.
Bei mir ging es nur um Tomaten und Erdbeeren. Und wenn man dann diese Beete um die "Feststeher" entsprechend größer macht, bleibt die 4er-Fläche zum wechseln gleich.

Von den vier Beeten sind zwei Starkzehrern vorbehalten. Auf dem einen wachsen dann meinetwegen Kartoffeln und Kohl, auf dem anderen Zuccini und Paprika und Auberginen und Kürbis, - wobei ich die Zuccini und Auberginen gerne zu den Tomaten pflanze, muss ich sehr ehrlich sein - anyway, ist ja nur ein Denkbeispiel.

Das dritte Beet gehört den Mittelzehrern, Möhren, Kohlrabi, etc, aber auch hier können noch Zuccini und Gurken wachsen!
Das vierte Beet wäre dann den Schwachzehrern vorbehalten, Salate, Rucola, Erbsen, Bohnen.
Die Bohnen schaffen eine bestimmte Grunddüngung, und damit steigt das Beet wieder auf.
Vielleicht noch Phazelia im Herbst, etwas Mist und Kompost im Frühjahr - voila, die Bepflanzung kann wechseln.

Also, ich hatte sozusagen noch ein Beet - das feste- dazugemogelt. Damit ging es aber auf.
Vielleicht rechnest Du auch zu viele Pflanzen zu den Starkzehrern?

Lieben Gruß,
Mia
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