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lizzard
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Mo Sep 20, 2010 09:44

Hi Mia,

sorry - das hast du falsch verstanden. Mein Papa hat die Anrufe meiner Freundinnen nicht aufgehängt, sondern sie haben aufgelegt, wenn er mit seiner strengen Stimme ans Telefon ging. Ein kurzes "Hallo?!" hat gereicht und plötzlich hatte meine eine leere Leitung. Er konnte im Grunde nichts dafür. Alle haben ihn als Böse gesehen - was er überhaupt nicht ist. Er ist sehr streng - aber auch sehr fair! Auch wenn er manchmal einen etwas sturen Kopf und eigenwilligen Blick auf gewisse Dinge hat. Aber fair ist er.
Ich weiß, dass meine Eltern uns alle drei über alles lieben. Sie versuchten schon immer uns alles zu geben, was sie nur können. So sehr wie sie uns lieben wäre ich sogar bereit zu behaupten, dass sie uns ihr Leben geben würden!

Mein Vater hat uns schon als Babys sehr arg gehätschelt. Ich war ein extrem ruhiges Baby. Habe nie geweint. Das hat meinem Vater immer große Angst gemacht. Meine Mutter erzählt mir noch heute, dass er oft an meinem Bett gesessen hat und an meiner Nase horchte, ob ich atme. Oftmals hat er mich so lange gezwickt, bis ich weinte, weil er Angst hatte, dass mit mir was nicht stimmt. :rolleyes:

Ich liebe meine Eltern! Und meine Brüder!

So wie du sagst, Mia, als Teenager ist es relativ normal, dass meine seine Eltern auch schon mal hasst. Aber sie haben uns trotzdem nicht fallen lassen. Und sooft ich meinen Eltern sagte, dass sie mein Leben zerstören, haben sie mich gehalten und lieben mich heute trotzdem noch.

Meine Eltern sind damals aus NRW (dort bin ich geboren und dorthin zogen meine Eltern direkt aus den Bergen der östlichen Türkei, als 5 Jahre alt waren) nach BaWü gezogen. Da war ich 5 oder 6 Jahre alt. Hauptsächlich aus beruflichen Gründen, weil mein Papa hier bei der Bundesbahn anfangen konnte. Aber ein weiterer Grund für ihn war, dass er uns Kinder anders erziehen will. Er wollte nicht, dass seine Tochter ständig unter den Augen der Onkels und Cousins war. Er wollte, dass ich frei aufwachse. Mit Grenzen natürlich. Aber vernünftig! Er kann mit der türkischen Kultur überhaupt nichts anfangen. Meine Oma papaseits hat ihm das beigebracht. Leider ist sie wenige Monate vor meiner Geburt verstorben.

---------------------

So wie du aufgewachsen bist, ist das in meinen Augen schrecklich. Sicher haben deine Eltern das nicht böse gemeint. Aber für ein Kind find ich es nicht schön, wenn es bereits in so jungen Jahren selbständig werden muss.
Einerseits ist es vielleicht nicht schlecht. Selbständigkeit kann nie schaden. Aber die fehlende Wärme, Geborgenheit.....

----------------------

Bezüglich der Homöopathie:
die andere Heilpraktikerin, die ich nun für mich entdeckt habe, hat mir auch erklärt, dass man mit Tieren nie weiter wie maximal 100er Potenzen gehen sollte. Und auch das nur in extrem seltenen Fällen. Besser man bleibt im 2stelligen Potenz-Bereich. Einfach, da man beim Tier nicht gezielt nachfragen kann und unter Umständen schnell abbrechen können muss.

Ich bin froh, dass meine Layla keine Schäden davon zurück behalten hat. Ausgenommen die ausgeleierten Zitzen, was ja nur ne optische Sache ist und so nicht stört (ausgenommen sie füllen sich zweimal jährlich, da wird die Haut zwischen den Zitzenreihen schnell wund).

Derzeit macht sie mir das nächste Problem. Wir waren wieder bei der HP, aber das hat nicht gereicht. Sie hat eine ziemlich stark ausgeprägte Flohallergie. Seit ihrem zweiten Sommer (also nach ihrem ersten Geburtstag) hat sie ständig Probleme mit der Haut. Wir waren auch bei einer speziellen Hautärztin, die Biopsien und Hautgeschabsel genommen hat. Und vor einem Monat hatten wir die Bestätigung des Verdachts: Flohallergie mit folgender Flohdermatitis.
Sie hat leider Flöhe erwischt und die Haut flippt derzeit aus. Der Hund ist über und über mit Schorf, Krusten, Schuppen, Ekzemen, teilweise eitrig, übersät! Sie juckt und kratzt sich wie bekloppt. Die Haut ist teilweise extrem gereizt. Fast schon feurig!
Die HP hat uns Sarsaparilla D6 verschrieben. Selbst hat sie zweimal Propolis in einer LM-Potenz gegeben und Propolis-Puder.
Aber Sarsaparilla soll ich dreimal täglich geben.
Gleichzeitig haben wir aber eine chemische Flohkur machen müssen. Ich habe den Hund mit Hafermilchshampoo gebadet. Mehrmals wöchentlich, um die Schuppen runter zu bekommen, damit sie keinen Pilz bekommt. Ausserdem hat die Hafermilch die Reizungen beruhigt.
Sie haben ein Floh-Spot-on bekommen (also auch unsere andere Hündin Rosa - die hat so gut wie nichts. Hatte auch kaum nen Floh, während Layla übersät war!) und die Umgebung wurde auf den Kopf gestellt. Ich habe einen ganzen Samstag investiert. Alle Möbel, die gingen, habe ich vorgezogen. Alles gesaugt und gewischt. Jeden Ritz! Ich habe die Gardinen abgehängt, alles abgezogen und abgehängt was ging und frei lag. Hatte 11 Ladungen Wäsche. Habe sogar die Autos gereinigt und dann alles eingesprüht! Wäsche habe ich zwei Tage gebraucht. Für alles andere war ich nach 8 Stunden fertig. Hunde gebadet und noch mal Spot-On frisch drauf.

Gesprayt habe ich drei Tage später noch mal. Das wiederhole ich nun auch paar Mal, um wirklich zu garantieren, dass nichts überlebt hat! Laut der HP kommt man gegen Flöhe nur mit Chemie an!
Und in Laylas Fall will ich 100% sicher gehen! Jeder einzelne Stich ist ne Qual!

Wir sind nun in der 4. Woche der Behandlung. Seit über einer Woche habe ich nicht einen Floh entdeckt. Und trotzdem sieht die Haut keinen Deut besser aus. Eher schlimmer! Sie verliert so viel Fell, dass manche Stellen licht werden. Eine befreundete Hunde-Friseuse meinte, sie rieche pilzig. Also bin ich letzten Samstag zum Tierarzt.
Das Ende vom Lied - ich geh jetzt auf Schulmedizin über! 1mal täglich Antibiotika und Samstag und Sonntag jeweile 25mg Cortison. Dazu eine Flüssigkeit, die mit Wasser zu verdünnen ist und gegen Hefepilze eingesetzt wird.
Sie hat wohl Hefepilze (Myco irgendwas), dazu Staphylokokken und noch weitere Bakterien in der Haut.

Ich will behaupten, dass die Haut etwas weniger gereizt wirkt. Ausserdem kratzt sie sich weniger schlimm....

Das mit der Scheinträchtigkeit geh ich im nächsten Frühjahr, nach der kommenden Läufigkeit Ende Dezember, an. Wir wollten sie schon mal kastrieren lassen, aber das ist ja schief gelaufen. Da sie aber so sehr darunter leidet, will ich es doch noch mal mit dem Tierarzt durch sprechen. Ich habe eine haiden Angst davor. Aber wenn ich sehe, wie fit sie derzeit ist und schlank und lebendig und voller Lebensfreude und endlich wieder richtig rennen kann, dann denke ich, sollte ich es genauer ins Auge fassen. Weil 6 Monate im Jahr leiden, indem sie anschwillt, träge und launisch ist, kaum zu motivieren für irgendwas - das ist einfach nichts.....

Die Probleme dieses Hundes belasten mich! Das kommt aber dabei raus, wenn Leute einfach drauf los vermehren, ohne sich über Genetik auszukennen. Ich bin froh, dass ich sie habe. Sie hätte auch bei jemandem landen können, dem die Arbeit und der finanzielle Aufwand zu viel wird.

Das sind meine Süßen - die weiße ist Layla
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Liebe Grüße
Liz

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Carolyn
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Carolyn » Mo Sep 20, 2010 15:47

Mia hat geschrieben:Meine Eltern sah ich nur kurz abends und am Wochenende.

...

Ich fand das auch nicht weiter schlimm. Ich war mit 11, 12 Jahren und folgenden extrem selbstständig.
Diese Schilderung - mein Verstand sagt, das ist schon irgendwie ok so, aber mein Herz blutet dabei. Es ist so ... kopflastig und nüchtern, auf das reine Funktionieren ausgerichtet. Und wo bleibt die andere Hälfte, die ich mal Herzens(aus)bildung nennen will, auch wenn es das nicht so ganz trifft? Mir geht es ein bisschen so wie lizzard bei Deiner Schilderung, es ist verständlich und schrecklich zugleich. Extrem einseitig. Und so ziemlich das genaue Gegenteil meiner eigenen Kindheit. :wink:
Mia hat geschrieben:Und weil ich sozusagen in beiden Disziplinen so "gut" bin, ohne sie recht beeinflussen zu können, will ich dieses Thema der Ahnungen lieber beenden.
Akzeptiert! :wink: Schon weil so persönliches IMO nicht in ein öffentliches Forum gehört. Aber ein Nachsatz sei mir gestattet: Von den Leuten in meiner Umgebung, die ebenfalls Ahnungen haben, kann sie keiner steuern und jeder empfindet sie - zumindest auch - als Belastung.
Leider ist jede menschliche Gabe sowohl Segen als auch Fluch, sei es nun ASW, Hochsensibilität, Hochbegabung oder was auch immer. :???:
Mia hat geschrieben:Mach es am besten dann, wenn Du gerade betroffen bist und die Symptome wieder spürst.
Also jetzt. :wink: Heißt "rheumatische Beschwerden" sich zu fühlen, als hätte jemand mit einem Gummiknüppel sämtliche Knochen "bearbeitet"? (rhetorische Frage :wink: ) Dann stimmt nur der vierte Teilinhalt dieses Satzes nicht, nämlich dass es sich bei Eintritt der Periode bessert, denn ich hab schon seit acht Tagen Regelblutungen. *g* Aber das bedarf einer genaueren Erklärung (in der PN) vor allem der zeitlichen Abfolge.
Nur soviel: Ich bin recht gut darin, Aussagen zu zerlegen, jedenfalls wenn ich sie schriftlich vor mir habe und also immer und immer wieder lesen kann. Das mache ich automatisch und manchmal viel ZU sehr. :roll: Von den beiden Beschreibungen habe ich die erste nur zwei- oder dreimal gelesen, die zweite sicherlich vier- oder fünfmal. *g*

----
lizzard hat geschrieben:Alle haben ihn als Böse gesehen - was er überhaupt nicht ist.
Der berühmt-berüchtigte erste Eindruck, der nicht überprüft wird. Dein Vater hat keine Chance bekommen, dass ihn die Leute erst mal kennen lernen.
lizzard hat geschrieben:als Teenager ist es relativ normal, dass meine seine Eltern auch schon mal hasst. Aber sie haben uns trotzdem nicht fallen lassen.
Das erinnert mich an einen Buchtitel: "Wie umarme ich einen Kaktus?" *g* Sieht so aus, als hätten Deine Eltern das geschafft. *g*
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Mia
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Mo Sep 20, 2010 22:19

Jetzt mal ganz schnell, Liz, und vor allem anderen:
Warte noch mit dem Cortison und dem Antibiotikum!
Ich kann Dir - glaube ich - weiterhelfen!

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Mia
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Di Sep 21, 2010 00:57

Jetzt hab ich grad noch mal nachgelesen, Liz.
Du hast ja schon angefangen!
Na gut. Zu spät. Dann muss das Antibiotikum nun zu Ende gegeben werden. Das Cortison auch, mit Ausschleichen zum Schluss.
In drei Monaten reden wir weiter, okay?

Oh, so süß, Deine Hundis! Zum ans Herz drücken!

Zurück:
Ich hatte eine ähnliche Geschichte mit meiner letzten Hündin, Lucy.
Als sie etwa 4 war ( 1995) , begann sie heftige Hautsymptome zu entwickeln. Sie kratzte sich viel, so dass viel Haar verloren ging, biss sich die Flanken blutig und fellfrei, am Körper entwickelte sie nässend/eitrige Ekzeme, die nach einer Zeit verkrusteten, an anderen Stellen litt sie unter starker Schuppenbildung oder einem klebenden Schmier auf der Haut, wo die Schuppen wohl von innen heraus feucht wurden und zusammenbappten.
Na, das setzte eine Odyssee zu zig Tierärzten bei mir in Gang, wobei die Diagnosen gleich waren: Flohbefall - die TÄ fand auch einen Floh, was die Diagnose rechtfertigte - Flohstichallergie, möglicher Milbenbefall, etc. etc. Allergietests, die nichts brachten, aber Flohdermatitis wurde festgestellt. Die aber lebte auch ohne Flöhe wunderbar weiter.
Lucy bekam zig allopathische Mittel: Waschzeug, Schampoo, Antibiotika und Cortison - ja, glaubst Du denn, das half auf Dauer? Nee.
Für mich bedeutete das, wieder zu meiner Homöopathieschule zu gehen, wo ich jetzt zwei weitere Semester anhängte. Aber es half nicht Sulfur, es half nicht Phosporus, es half gar nichts.

Schließlich besann ich mich auf das, was ich 1986 mit meinem ältesten, damals Neurodermitiskranken, Sohn auch gemacht hatte: ich machte mit dem Hund eine Ausschlussdiät.

Lucy bekam jetzt drei Wochen lang gekochtes Hühnchen mit Möhren und Reis. Ihr Hautzustand besserte sich von Tag zu Tag. Nun begann ich wieder das Trofu hinzuzufügen, was sie vorher immer bekam, gab ihr auch wieder diese Discounter - Kaustreifen als Leckerli ----- Rückfall!
Jedenfalls nach zig, zig Hin und Her war klar: Lucy war allergisch auf die sogenannten EG-Zusatzstoffe im Hundefutter.
Das sind künstliche Antioxidantien, die selbst Trockenfuttern zugesetzt werden, die sich dick als "Frei von Konservierungsstoffen und Farbstoffen " rühmen.
Sie lösen Allergien aus und belasten einen dafür empfängliche Hund schwer.
Das Fatale ist, es gibt keine Allergietests, in denen sie auftauchen. Man kann die Allergie ärztlicherweise also nicht mal nachweisen.

Ich füge gleich mal einen link zu Stoffen in Hundefutter an, okay?

Mit dem Futter, da hätt ich mich in den Hintern beissen können! Die beiden vorherigen Hunde hatte ich mit halbwegs schlecher/guter Dose und Selbstgekochtem gefüttert. Also, die fraßen, wie auch der Hund meiner Kindheit, mit von dem, was wir aßen. Da gab es noch kein Trofu! Das kam erst gegen Ende der 80ziger Jahre auf. Und es ist ja so bequem, dann halt nur so trockenen Bröckchen in den Napf zu schmeissen... noch dazu, wenn draufsteht, OHNE Konservierungsstoffe und Farbstoffe, na, da denkt man sich doch nichts Böses! Da denkt man noch, wenn im Kleingedruckten draufsteht: "Erlaubte EG-Zusatzstoffe" - so wurde das damals noch formuliert - na, "ERLAUBTE", das kann ja nix Schlechtes sein! - Hustekuchen!


Mit Spitzmischling Tino hab ich jetzt den zweiten Hund, der darauf allergisch ist. Nur diesmal kannte ich ja die Symptome und konnte SOFORT weglassen. Meine Hündin Bonnie verträgt künstliche Antioxidantien ausgezeichnet.
Sie fängt sich auch keine Flöhe, die hängen, wenn wir sie haben, ALLE immer an Tino.

Bonnie habe ich jetzt seit fünf Jahren, Tino seit zweien.

Ich füttere jetzt so, dass die Hunde eine gute Dosenmahlzeit mit 100% Fleisch bekommen, eine - kleinere-Frischmahlzeit: Frische Hühnerflügel, Hühnerherzen, Rindfleisch, TK-Zeug, wie Kopffleisch und grünen Pansen, und die größere Bonnie, wenn sie spät Abends doch noch Hunger hat, auch etwas Trofu bekommt.
Künstliche Kaustangen oder künstliche Leckerli gibt es bei uns seit zwei Jahren nicht mehr, weil Tino davon hautkrank wird. Das heisst ja: Schuppen, Ekzeme, Kratzen bis aufs Blut.

So, und jetzt kommt noch die letzte Nachricht, nämlich auf die Spot-On-Präparate gegen Flöhe bezogen:
Frontline ist eigentlich ziemlich ungefährlich, löst auch bei Tino nix aus.
Frontline Combo desgleichen.
Advantix ( oder ähnliche Namen) der verschiedenen Firmen gehen auch noch.
Die ersten Schwierigkeiten beginnen bei Exspot. Das hat schon ein gewisses Allergiepotential.

Richtig hart wird es bei Stronghold. Wenn ich das den Hunden auftrage, bekommen sie Muskelzuckungen am ganzen Körper. Ich muss es abwaschen. Hier wird seeehr deutlich, dass es sich, wie es bei allen genanten Präparaten, um Nervengifte handelt.

Eine wunderbare Keule gegen Flöhe ( und Zecken) ist das Scaliborhalsband. Es ist sozusagen der Mercedes unter den Ungeziefermitteln. Es wirkt so Klasse, dass mein allergischer Tinohund gleich davon mit krank wird.
Das killt in einer Woche die zahlreichen Flöhe, dann muss es aber auch ab!
Sonst ist genau dieses Halsband das Mittel, welches macht, dass der Hund sich kräftig weiterkratzt! Und zwar bis auf's Blut und immer im Brust/Halsbereich, sofern er an den Hals überhaupt drankommt.

Es ist aber ein SUPER Flohkiller!
Ich habe es jetzt so gemacht, dass das Halsband nicht mehr am Hund dran ist, ich es aber an verschiedenen Stellen der Wohnung - oder im Auto - auslege. Im Auto unter der Hundeabhängung, im Haus tief unter den Polstern der Couch vergraben, unter den Hundekörben. Bei Tino darf ich es auch nicht lange unter seinem Korb liegenlassen, vielleicht ein, zwei, drei Tage, sonst fängt der arme Hund an, neben dem Kratzen, ständig zu husten.

Ich hab das Ding jetzt seit drei Monaten und mit dem wechselnden Auslegen - natürlich NACH immer wieder Staubsaugen und auch bitte immer etwas Bolfo Flohpuder in den Staubsauger! - kriegt man Flöhe gut weg.

Bei uns hielten sich die Flöhe besonders gut, weil ich seit zwei Jahren nachmittags mit einem Hunderudel laufe.
Das sind 4, 5, 8 Frauen hier aus der Umgebung, die jeweils ein bis zwei Hunde haben.
Leider wird Flohbefall oft totgeschwiegen, weil, wenn wer Flöhe hat, ist er ja - in Gedanken - unsauber!
So stieß mein Vorstoß, alle gleichzeitig zu entflohen, auf das Hindernis, dass drei riefen: "Na, meiner hat ja überhaupt keine Flöhe! Da brauch ich ja auch nix zu machen." :roll:
Das kann auch durchaus sein. Hunde mit einem gesunden Säureschutzmantel der Haut bekommen kaum Flöhe.
Sie übertragen sie aber!
Da keimt dann so ein kleines Eiergelege und die springen dann alle auf den hautschwachen Tino.
Gottseidank war ihre Angst - oder ihre Einsicht, weil doch was hüpfte? - so groß, dass sie Ersten waren, die mit
Scaliborhalsbändern auftauchten.

Ich hoffe, ich habe nun alles zusammengetragen was Dir hilft.
Hier nun der link zum Hundefutter:

http://www.cats-country.de/futteret.htm

Klick hier unter Tierfutteretiketten Hund.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Di Sep 21, 2010 14:40

Hi Mia,

ich bin eigentlich schon immer so eine Person, die lieber den natürlichen und pflanzlichen Weg geht und auf Chemie verzichtet wo es nur geht.

Meine Hunde bekamen bisher als Parasitenschutz immer nur Melaflon von Anibio. Das ist ein Spot-On auf rein natürlicher Basis. Diverse ätherische pflanzliche Öle. Sehr gut verträglich und auch sehr gut wirksam. Früher, bevor Layla kam, bekam Rosa meist Frontline. Was so gut wie nichts brachte. Der Hund war ein Zecken-Magnet. Von jedem einzelnen Gassi brachte sie immer eine Handvoll Zecken mit.
Mit Melaflon (lernte ich über unsere Hundefriseuse kennen, zu der wir dann mit Layla aufgrund des Trimmfells zum ersten Mal gingen) hatten dieses Problem ganz toll im Griff. Wenn wir das verwenden, hat Rosa wenn überhaupt, dann eine Zecke die Woche. Selten mal zwei. Und nicht selten gingen auch zwei bis drei Wochen ins Land, bevor die nächste auftauchte.
Das Zeug ist nur leider leicht abwaschbar und muss daher nach Möglichkeit wöchentlich aufgetragen werden.
Ausschließlich für unseren Griechenlandurlaub bekamen die Hunde die chemische Keule.
Auch Wurmkuren machen wir nur nach Kotproben oder auf Verdacht, wenn der Hund Mäuse gefuttert hat (auf dem Feld).

Dass ich jetzt mit Antibiotika und Cortison angefangen habe, lag einfach nur an meiner Verzweiflung. Den Hund so zu sehen tut einfach nur weh! Klar – Cortison wird raus geschlichen und Antibiotika regelmäßig bis zur letzten bitteren Tablette.

So wie du das Hautbild deiner Lucy beschreibst, sieht das Laylas Problem sehr ähnlich!!
Dass es bei uns allerdings eine Flohdermatitis sein muss, hat sich jetzt mit dem Flohbefall so ziemlich bestätigt. Wir haben im letzten Jahr ebenfalls eine Ausschlussdiät versucht. Allerdings mit Pferdefleisch und Kartoffeln. Aber ich bin der Meinung, dass es dadurch stärker geworden wäre.
Ich achte sehr auf die Ernährung der Hunde. In der Regel essen sie bei uns mit. Ich koche meist auch selbst für die Hunde (Geflügel, Fisch, Lamm, selten Rind, dazu Gemüse in allen Formen – 70% Fleisch und fleischige Knochen und Rest basische Bestandteile). Vor allem dann, wenn ich für uns etwas zubereite, dass weniger für die Hunde geeignet wäre. Dann bekommen sie abwechselnd auch schon mal Rohfleisch (Geflügel, Lamm und Rind, Pferd) und wenn es mal Fertignahrung gibt, dann nur von Rinti das Pansen pur (100% Pansen) oder von Select Gold Sensitive (garantiert nur eine Proteinquelle – und zwar die angegebene; extra für Allergiebereite Hunde) und als Trockenfutter Platinum Sorte Lamm (die Zusammensetzung ist denke ich unschlagbar http://www.platinum-natural.com/index.p ... toffe.html).

Als Nascherei gibt es bei uns nur natürliche getrocknete Produkte vom Tier. Kekse back ich meist selbst.
Es kommt eher selten vor, dass die Hunde mal Fertigleckerlies bekommen. Aber da muss ich dann mal die Augen aufmachen bezüglich Konservierungsstoffe. Bisher habe ich nur auf die Zusammensetzung geachtet.

Mit dem Thema Futter befasse ich mich so intensiv, seit Rosa vor etwas über 4 Jahren eine Autoimmunerkrankung am Auge entwickelte. Sie hatte Bläschen und Pickelchen auf dem dritten Augenlid – also der Nickhaut. Schleimte ganz fies und auch eitrig und das Auge war gerötet (linkes). Jeder Tierarzt behandelte anders. Dann sind wir bei einer Tier-Augenärztin gelandet. Die Dame erklärte uns, dass dies eine Autoimmunerkrankung sei. Rosa bekam damals eine Behandlung und seitdem sporadisch künstlichen Tränenersatz bei Bedarf.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte eigentlich nur meine Schwiegermutter die Hand auf dem Futter. Mein Freund arbeitete den ganzen Tag und ich wohnte damals 20km weiter weg und hatte nichts zu melden. Sie fütterte Rosa auch damit, was vom Tisch übrig blieb. Aber hauptsächlich mit Pedigree Trocken- und Dosenfutter. Der Napf war Tag und Nacht gefüllt. Das Futter lag auch schon mal nen Tag lang. Wassernapf wurde immer nur bis zum Rand aufgefüllt, kaum ausgewaschen. Das hat mich schon gewurmt! Aber sag mal einer der sonst super sauberen Schwiegermama, dass sie den Napf waschen muss, weil sich innen so ein ekliger Schmierfilm bildet. Und auch der Futternapf – die trockenen Reste und so…. Bäh!
Zu Pedigree gab es immer wieder mal Abwechslung von diversen Supermarktfuttern, die grad im Angebot waren. 500g Dosen zu 50 Cent. Qualität des Inhalts entsprechend.
Ich habe wenigstens durchsetzen können, dass sie auf Select Gold Sensitive Trocken- und Dosenfutter umsteigen. Irgendwann entdeckte ich Platinum und habe entsprechend für genügend Vorrat gesorgt. Wurde mal wieder Pedigree gefüttert, weil doch grad im Angebot, ging das Geschleime am Auge los! Glücklicherweise habe nun seit zwei Jahren ich das Zepter in der Hand! Was die Hundefütterung angeht!
Der Hund kannte bis dahin kein Rohfleisch. Musste ich ihr erst mal schmackhaft machen.
Mit Barf haben wir es auch versucht. Aber lag mir und den Hunden nicht als einzige Fütterungsvariante.

Was Hunde, deren Psychologie, Physiologie, Anatomie, Verdauung usw. angeht, habe ich mich die letzten vier Jahre sehr intensiv beschäftigt.
Ich steh auf die Kanidenforscher Bloch, Feddersen-Petersen, Rugaas und paar andere.

Was Flöhe und die Meinung der Umwelt angeht: ja – man kommt sich echt schmutzig vor. Aber ich vermeide in der Zeit den Kontakt zu anderen Hunden, weil ich nicht verantwortlich dafür sein will, dass andere von uns angesteckt werden. Ich gebe diese Info entsprechend weiter. Allerdings geh ich nicht davon aus, dass andere das auch machen!
Liebe Grüße
Liz

Mia
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Di Sep 21, 2010 23:07

Hallo liebe Liz, :smile:

na, dann weisst Du ja wirklich rundrum alles - und bist genauso ein genauer und versessener Hundenarr wie ich.
Gunther Bloch, Feddersen-Petersen und Rugaas gehören ebenso zu meiner Lektüre! *grins*
Dann kann ich jetzt wirklich nur feste die Daumen drücken, dass Antibioticum und Cortison helfen, und Du nicht noch lange weitersuchen musst! Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit über Bioresonanztherapie zu bestimmen was los ist.

Ja, mit Deinem Vater habe ich mich verlesen. Aber jetzt habe ich verstanden, dass alle Freundinnen entsetzt den Hörer fallen ließen, weil sie seine Stimme so erschreckte. - Armer Vater, ist für ihn bestimmt auch nicht leicht, so oft als jemand angeguckt zu werden, der er gar nicht ist.

Carolyn hat mal wieder ein schönes und intelligentes Bonmot gebracht, mit ihrem Buchtitel: "Wie umarme ich einen Kaktus?" Das trifft ja nicht nur auf Dich zu in der Pubertät, sondern etwas auch auf die Anforderung, denen sich Leute ausgeliefert sehen, die frisch mit Deinem Papa klarkommen sollen...
Ich finde es jedenfalls sehr vernünftig, wie er Euer Leben in Deutschland angegangen ist, und wie er seine Familie auch durchaus bewusst dem in Deutschland lebenden Familienclan und seiner Einflussnahme entzog.
Es freut mich auch, die große Liebe in deinen Worten zu spüren, die Dich, Deinen Papa und Deine Familie verbindet und umhüllt! Das fühlt sich für mich ganz warm und schön an.

Für mich und meine Entwicklung war es, glaube ich, ganz gut, dass ich gerade meine Mutter von Anfang an sehr selten sah. Als einzige Tochter ist es nicht leicht, eine Mutter zu haben, die eine gefühlte Prinzessin ist.
Mir nichts - dir nichts, wird man daneben rasch zum Aschenputtel, zur Dienerin mütterlicher Launen.
Oder gar zum Schneewittchen, der die (Stief)Mutter aus Neid wegen des Aussehens ums Leben trachtet.

Meine Mutter bemerkte Erkrankungen an mir nicht oder ließ das Bemerken nicht zu.
Eine "Prinzessin" wird schließlich nur selber krank, und genießt dann Pflege und Rücksichtnahme -- andere Leute in ihrem Umkreis dürfen das nicht. Die sind doch gar nicht krank, gell? Die markieren ja nur...
Sie war also der Meinung, als ich mit anderthalb hochfieberhaft erkrankte, ich hätte nur Husten und es sei nichts.
Das vermittelte sie auch der Oma, wenn sie abends von der Arbeit heimkehrte. Die Oma sollte mal nicht so anstellen.
Wenn ich nun den ganzen Tag schliefe, mache ich der Oma wenigstens keine Arbeit.

Wie GANZ anders, als Dein Vater gell?
Jedenfalls, mein Vater befand sich damals einige Wochen in Ostwestfalen, um Auftragsgemäß einen großen Gebäudekomplex zu sanieren. Als er Samstagabends spät heim kam und nach mir sah, ahnte er schon, dass etwas gewaltig nicht stimmte. Sonntagfrüh fuhr er mich direkt ins Krankenhaus.

Das Kind hatte eine schwere doppelseitige Lungenentzündung und beidseitig so schwere Mittelohrentzündungen, dass die Ärzte davon ausgingen, es sei der Eiter dabei ins Gehirn zu dringen, denn es zeichnete sich eine Gehirnhautentzündung ab. Da half nur eine augenblickliche Not-Op, um mein Leben zu retten.

Dabei blieben allerdings einige Äste des Faszialisnervs auf der Strecke, das ist jener Nerv, der vom Ohr ausgehend die Gesichtsmimik reguliert. Gottseidank sind die meisten beidseitig gleichstark kaputtgegangen, so dass ich nur ein bisschen aussehe wie ein Schlaganfallopfer. :wink:
Jedenfalls, als ich nach drei Wochen die Intensivstation verlassen durfte, als die Verbände endlich fielen, bemerkte Mutter die Asymmetrie. Mei! Sie schrie Zeter und Mordrio! Sie habe ein heiles Kind abgegeben und ein kaputtes zurückbekommen! Wer IHR nur diesen Tort angetan habe!? Die Ärzte! Natürlich, die waren schuld!
Mutter stürzte sich in einen juristischen Prozess. Er dauerte 8 Jahre.
Am Ende war klar: Wenn die Ärzte bei der Op irgendwas durchgeschnitten hätten, wie meine Mutter behauptete,
wäre der gesamte Nerv betroffen gewesen, denn er liegt im Mittelohr noch als ein haarfeines Ding, und spaltet sich erst zum Gesicht hin in seine unterschiedlichen Zweiglein auf, die dann die Stirn, die Augenbrauen, die Augen, die Wangen, die Mundwinkel, die Lippen, das Kinn enervieren.
Es waren aber nur Teilbereiche ausgefallen. Also konnte der Nerv nicht durchschnitten sein.
Die Ärzte und Professoren waren sich einig: Wenn jetzt Teilbereiche nicht funktionierten, lag das am zu langen Liegenlassen des Kindes während der schweren Krankheit. Die fortdauernde unbehandelte Entzündung selber hatte die feinen Verästelungen der Nervenfasern zerstört.
Ich erfuhr davon erst Ende zwanzig, als mir Mutter irgendwann die Akten überreichte.
Sie selbst war immer noch der Meinung, die Ärzte seien Schuld und hatte das bis dahin so vor mir aufgeführt.
Aber als ich die Aktenberge dann las, wurde mir die Sache langsam deutlich.


Meine erste "Ersatzmutter" hatte ich schon mit 6. Es war meine erste Lehrerin auf der Grundschule. Sie wohnte in der Nachbarschaft und war, wie meine Mutter, dort aufgewachsen. Sie schaute meine Mutter nicht gut an.
Sie sorgte schon früh dafür, dass ich Nachmittags drei Tage in der Woche bei ihr war. Sie war sehr dick. Ich durfte auf ihrem Schoß sitzen und sie hätschelte mich und baute mich auf. Ihre Kinder waren ein und zwei Jahre jünger als ich.
So erlebte ich drei Tage die Woche ein anderes, innigeres Familienleben. Sie erkrankte in meinem dritten Schuljahr an Krebs, war dann für mich fort, und dann starb sie.

Die nächste Ersatzmutter war dann meine Klavierlehrerin, dann meine Deutschlehrerin, und so weiter.
Irgendwann hat mir eine Psychologin erklärt, dass halbwegs gesunde Kinder, die keinen Rückhalt bei ihren eigenen Eltern finden, sich genau solche Ersatzeltern suchen.

Dadurch, dass es bei mir immer Lehrer waren - na, was anderes hatte ich ja nicht? - entstand von MIR AUS eine tiefe Kluft zwischen meiner Mutter und mir. Ich hatte andere Ansprüche als sie. Ihr Schönheitswahn erschien mir grotesk und unbeseelt. Ich verfluchte ihre zum Teil merkwürdigen und falschen Entscheidungen in meiner Kindheit, und musste mich ihnen dennoch beugen.
Ich mochte lesen, etwas wissen.
Meine Mutter liest nicht, okay? Vielleicht mal die Bildzeitung. Als wir in der Schule Hermann Hesse lasen, versuchte sie, mir die Lektüre zu verbieten. Hesse sei unsittlich.

Ich war früh weg. Mit 17 verließ ich mein Elternhaus, und zwar im Guten, indem ich meinen Mathepauker heiratete.
Das war die absolut geniale Möglichkeit, daheim zu entkommen. Für meine Mutter standen Lehrer ja hoch im Kurs! Genauso wie Rechtsanwälte und Ärzte, die hingen für sie hoch am Himmel. Hätte ich nur einen Jugendlichen meines Alters gehabt, den ich als Freund vorführen konnte, hätte es Schläge und Stubenarrest gesetzt.

Ich wurde streng erzogen. Bis ich 17 war, musste ich abends um 8 im Bett sein. Ausgehen? Disco? Niemals!
Gleichzeitig musste ich ab 11, 12 tagsüber völlig selbstständig sein, selber mein Essen kochen, selber meine Schularbeiten korrigieren, allein Klavier üben, selber meinen Nachmittagszeitplan erstellen und einhalten.

Na gut, wer nicht rausgehen darf, fischt halt dort, wo er fischen darf, in der Schule... :wink:
Nachdem ich Mutter die Heiratsgeschichte mitgeteilt hatte, kam sie eine Stunde später wieder zu mir ins Zimmer. "Hör mal, der Lehrer E., der dich jetzt heiraten will, das ist ja ein feiner Mann. Aber nun mal im Ernst" - sie drehte sich kokett lächelnd um sich selbst - " wäre der nicht eher was für MICH?"

Schneewittchen lässt grüßen.
Mitunter ist es durchaus gesund, wenn man solchen Müttern in der Kindheit nicht allzu oft begegnet.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Mi Sep 22, 2010 01:21

Und nun zu Carolyn.
Hallo liebe Du! :smile:

Ja, rheumatische Beschwerden heisst, dass einem die Knochen und - oft - vor allem, die Gelenke wehtun.
Ob nun ein - gefühlter- Gummiknüppel am Werke war, und es je nach dessen Stärke etwas milder ausfällt, oder vielleicht noch heftiger, ist individuell verschieden.
Schreib Deine Sachen auf, und dann gucken wir weiter!
carolyn hat geschrieben:Nur soviel: Ich bin recht gut darin, Aussagen zu zerlegen, jedenfalls wenn ich sie schriftlich vor mir habe und also immer und immer wieder lesen kann.
Bist Du Jungfrau vom Sternzeichen her? Jungfrau -Aszendent? Jungfrau-Mc? Merkur im Horoskop an starker Stelle?
Mach mit Deinem gründlichen Lesen genau das, was Du "Aussagen zerlegen" nennst. Es ist genau richtig und mir herzlich willkommen!
Wenn Du abgrenzen kannst, ja, ich habe rheumatische Schmerzen, die hören aber mit Beginn der Periode NICHT auf, ist genau das eine Sache, die uns weiterführt.
Je genauer Du hinguckst, desto mehr kann ich auch hingucken.

Wenn ich dann Medis auswähle, wird es platter. Die sind im "Kent" meinetwegen mit 50, 70 und 100 Aussagen angegeben, aber man muss schlussendlich zu Entscheidungen kommen, sonst käme man ja nicht weiter.
(Googel mal unter "Kent/ Homöopathie")
Man muss Entscheidungen treffen, selbst wenn es auf den ersten Blick nicht ganz stimmt.
Manchmal versperrt auch die individuelle Sicht des Kranken den Blick auf's Ganze.
Man muss dann für ihn gucken.

Wie dem auch sei: Schreib, dann gucken wir weiter!

Dir, Carolyn, und Lizzard einen lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Mi Sep 22, 2010 08:46

@Mia
dein Leben liest sich echt wie ein Märchen ala Schneewittchen!
Könntest ja vielleicht mal über eine Biografie nachdenken.

Was für ein Glück, dass du trotz solch einer Mutter (also nichts gegen deine Mutter!) so klar im Kopf geblieben bist und als Kind einen gewissen Selbsterhaltungstrieb hattest und dir "Ersatzmütter" suchtest. Das hat wohl deinen Verstand und dein Seelenheil gerettet. Überhaupt Liebe von einer Mutterfigur zu bekommen.

Ich habe derzeit öfter die Nichte meines Freundes bei mir. Ihr gehört eines der Kaninchen. Leider ist sie momentan nicht sehr oft da. Seit das neue Schuljahr begonnen hat, hat sie die Kaninchen etwas vernachlässigt. Ich warte noch etwas, bis sie ihren Rhythmus hat und werde sie dann ansprechen, dass sie mal wieder öfter vorbei kommt.
Bisher war sie immer ein- bis zweimal die Woche da. Blieb auch oft länger. Gab mir Gesellschaft bei meinem Haushalt und beim kochen. Dabei erzählte sie mir von ihren Teenager-Problemen. Sie ist 13 - mitten in der Pubertät.
Der Papa (griechischer Zypriote) ist relativ streng. Wenn man ihn sieht, denkt man, er wäre so ein klassischer Türke. Mit Schnurbart, finsterem Gesichtsausdruck. Selbst Einzelkind, mit ziemlich makaberem Humor. Man muss mit ihm umgehen lernen, um mit ihm klar zu kommen. Ich habe um genau zu sein gute 8 Jahre gebraucht, bis ich mich mit ihm zusammen gerauft habe. Mittlerweile kommen wir gut klar. Aber auch nur, weil ich ihm kontern gelernt habe.
Er ist so ein Typ, der seine Kinder im Griff haben will. Unter Kontrolle. Die Mama wiederum versucht es allen recht zu machen. Selbst eine extrem sensible Person. Mit Herzfehler und Venenproblemen. Ständig unter Stress und Druck. Ich bin der Meinung, dass sie irgendwann mal zusammen klappt, wenn sie so weiter macht. Schafft in der Bäckerei Halbzeit, fährt die Kinder von A nach B. Muss daheim sein, wenn der Bouzouki-Lehrer für den Sohn kommt (eine Art griechische Gitarre), hat zwei Nebenjobs (putzt bei einer Ärztin daheim und in der Praxis, macht deren Garten und Bügelwäsche, während die eigene sich stapelt), sorgt fürs Essen, Einkaufen und Telefondinge und Papierkram. Renoviert derzeit die Wohnung. Ständig unter Stress und Druck. Entsprechend hat sie natürlich wenig Kopf für die Teenager-Probleme der Kiddies.
Tja - und die Kleine kommt zu mir. Ich bin froh darüber. So hat sie wenigstens einen Halt und öffnet sich nicht den falschen.
"Leider" ist sie auch ziemlich hübsch. Und mir ist schon oft unangenehm aufgefallen, dass erwachsene Männer ihr hinter her gucken! Dabei sieht man, dass sie noch immer ein Kind ist!
Gut, dass wir in derselben Stadt wohnen. Ich kenne es, dass durch Arbeitsdruck durchaus etwas Vernachlässigung durch die Eltern entstehen kann. Und dadurch können Kinder auch falsche Wege wählen. Aus Naivität.
Das Mädel macht sich Gedanken, dass sie noch kaum Brüste hat. Dass die Jungs sie nicht ansehen würden - was überhaupt nicht stimmt!

Teenager sein ist nicht leicht! Bei mir ist es ja noch nicht all zu lang her. Ich kann das nachvollziehen und bin froh darüber, dass ich nach der Kleinen gucken kann. Und meine Schwägerin ist auch froh darüber.

Allerdings bin ich keine Ersatzmami, sondern "nur" eine Freundin.
Liebe Grüße
Liz

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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Carolyn » Mi Sep 22, 2010 16:12

Wie ein Märchen? Na, ich weiß nicht, Märchen habe ich immer gerne gelesen und mag sie heute noch. Aber wenn ich das so lese könnte ich stocksauer werden und Deiner Mutter links und rechts ein paar Maulschellen verpassen, dass sie Sterne sieht! Sorry, Mia, aber da werde ich echt wütend bei soviel gedankenloser Ich-Bezogenheit. Ich glaube auch, dass es für Dich besser war, Dir "Ersatz-Mütter" zu suchen... (Ja, ich weiß dass das nichts hilft und Gewalt keine Lösung ist usw. In real würde ich es ja auch niemals tun, sondern vermutlich eher auf's Klo rennen zum Ko...)
Mia hat geschrieben:...entstand von MIR AUS eine tiefe Kluft zwischen meiner Mutter und mir.
Nein, Mia, die Kluft gab es schon vorher, weil Deine Mutter in einer anderen Welt lebt(e) als Du. Du hast sie nur für Dich nachvollzogen, um Dich zu schützen.

DAS ist eine Geschichte, die ich nicht zu oft lesen werde/darf und nicht zu genau analysieren und zerlegen darf, sonst bekomme ich nur Magenschmerzen vor Wut. Deswegen werde ich dazu jetzt auch nicht mehr schreiben. :wink:
Mia hat geschrieben:Bist Du Jungfrau vom Sternzeichen her? Jungfrau -Aszendent? Jungfrau-Mc? Merkur im Horoskop an starker Stelle?
Ich bin Waage, Aszendent Zwilling, Merkur im sechsten Haus (falls Dir das etwas sagt). :lol: Aber die Radix und Charakteristik, die ich mir vor vier Jahren mal von Noe kopiert habe (soweit sie kostenlos zu bekommen ist), werde ich Dir nicht schicken, das ist mir denn doch ZU persönlich, ok? :wink: Das Leben hat mich zu einer misstrauischen alten Katze gemacht...
Vor ca. 20 Jahren wurde mir mal fälschlicherweise gesagt, ich hätte die Jungfrau im Aszendenten und tatsächlich finde ich mich dort besser wieder als im Zwilling. Außer dass sich seine sprichwörtliche Janus-Köpfigkeit in meinen Facetten wiederfindet. Die Genauigkeit wurde mir eher in die Wiege gelegt, denn sowohl meinen Vater als auch meine Mutter kenne ich als sehr gründlich in ihren Arbeitsweisen. Dazu dann noch das "Zuviel-Denken", das (so vermute ich) aus Hochbegabung plus Depressionen kommt und man lernt zwangsweise ziemlich viel und ziemlich genau hinschauen. :wink:
Mia hat geschrieben:Je genauer Du hinguckst, desto mehr kann ich auch hingucken.
Ich war vor anderthalb oder zwei Jahren mal bei einer Heilpraktikerin wegen meiner Depressionen (die ist jedoch eigentlich auf Knochen spezialisiert; ich ging zu ihr um abklären zu lassen, ob verschobene Wirbel für meine Probleme verantwortlich sind) und nehme seit der Zeit (fast) durchgehend Ignatia. Ein wenig kenne ich also die Vorgehensweise beim Abchecken von passenden Wirkstoffen. Damals hat sie mir auch eine lange Liste von beschreibenden Begriffen vorgelesen und ich habe - mit wenigen Ausnahmen - alle bestätigt. :wink: Dazu kommt, dass ich glaube mich recht gut zu kennen. Das Problem ist wie gesagt, dass ich mich nicht unbedingt aktiv daran erinnere. Bei "Multiple-Choice"-Abfragen klappt das dann jedoch sehr gut. So habe ich schon in der Schule gelernt, indem ich mich wie an einer Strickleiter von einem zum anderen hangelte. :lol:
lizzard hat geschrieben:Allerdings bin ich keine Ersatzmami, sondern "nur" eine Freundin.
Das ist denke ich für dieses Alter auch die bessere Variante. Als Mutter würde sie womöglich gegen Dich rebellieren, weil sie es als Bevormundung sieht. Als "gleichrangige" Freundin aber kann sie annehmen, was Du ihr gibst. Vielleicht sieht sie in Dir ja so etwas wie ein Vorbild und kuckt sich bei Dir ab, wie sie mit ihrem Vater zurecht kommen kann. Und wie sie sich gegenüber ihrer (hoch?)sensiblen Mutter am besten verhält. Da Du ihr im Alter relativ nahe stehst, glaubt sie Dir auch noch, dass Du sie wirklich verstehst. :smile: Und für Dich ist es ein bisschen Übung für die eigene Mutterschaft. :lol:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Do Sep 23, 2010 00:42

Hallo ihr Lieben! :smile:

Diesmal fang ich mit Carolyn an! :grin:
Haha! Erwischt! Merkur in sechs!

Weisst Du, was das 6.Zeichen ist? - Die Jungfrau!
Folglich: das sechste Haus entspricht den Jungfrau-Qualitäten! ( Wie das 5. dem Löwen entspricht, das 4. dem Krebs, etc., etc...)
Haus 6. bezeichnet wie die Jungfrau ein Stück "dienen und arbeiten". Sie sind sehr fleissig und analytisch, haben ein gutes psychologisches Gespür, kümmern sich um Gesundheitsdinge...
Merkur steht in 6. sehr gut, denn er ist Herrscher der Jungfrau. Gleichzeitig ist er auch der des Zwilllings . Du hast also eine doppelte Merkurbetonung.

Rede und schriftlicher Ausdruck ist Sache des Merkur.
In der Jungfrau und in Haus 6. wird er zum perfektionistischen Kleinkrämer: Tabellen, Analysen, vergleichende Werte, Diagramme, all das macht den so Geborenen riesigen Spaß. Aber bittest du sie, einen spannenden Roman zu schreiben, verlieren sie sich möglicherweise schon im ersten Kapitel so in Kleinigkeiten, dass sie nur noch schlecht weiterkommen - und wenn , dann mit 1000 Fußnoten. Es muss perfekt sein, wie eine Tabelle, kein Wert darf fehlen.

Also, vergleichen und analytisch sein, analytisch zu "sezieren" ist gaaaanz toll!
Dazu gehören auch Begriffe wie: gründlich und genau arbeiten, genau hingucken, differenzieren, genau und viel denken...

Na guck, hab ich richtig empfunden. :wink:
So ist es auch kein Wunder, dass Du Dich in der Jungfrau mehr wiederfindest als im Zwilling.
In 6 steht Merkur eben sehr gut und bei Dir vermutlich noch an exponierter Stelle.

Von Ignatia merk ich mir mal, dass sie Dir hilft. In welcher Potenz nimmst Du sie?
Wenn Du nicht weiterkommst mit Deinen Beschreibungen Deiner Symptome , mache ich Dir eine multiple-choice-Liste.
Dann kannst Du ankreuzen.
Was ich aber trotzdem brauche, ist Dein Alter - zumindest in 5er Schritten, also meinetwegen zwischen 40 und 45, etc., Dein Gewicht im Verhältnis zur Größe, blond oder dunkelhaarig, gern auch was zur Haut, wie: bräunt leicht, oder: rosig, oft Sonnenbrand.

Wenn ich den Typ vor mir sehe, fallen bestimmte Mittel schon weg. Es gibt zum Beispiel typische Pulsatilla-Frauen.
Sie sind blond, hellhäutig, rundlich, warmherzig - und das Verrückte ist, sie können mitten im Winter noch einen tiefen Ausschnitt tragen, weil ihre Konstitution genau die frische, kühle Luft auf der Haut liebt und braucht.
Irre ist auch der Phosphorustyp.
Es sind oft recht große Frauen, sehr hellhäutig, das Haar geht ins rötliche. Ihre Sache ist: Viel Bluten, viel Blutverlust.

Diese beiden "Typen" erkenne ich schnell, was ich auch noch - auf Hinblicken - erkennen kann, ist Calcium Carbonicum, halb erkenne ich Aurum und Jodum.
Beim Rest muss ich suchen und abfragen.
Aber deshalb brauch ich die Äußerlichkeiten. Dann hat man schon eine Richtung, bei der man das eine Mittel ausschließen, oder ein anderes in die nähere Wahl ziehen kann.

Und nun für heute Schluss mit Homöopathie. :-)))


Liebe Liz, :smile:

ich finde es prima, dass Du Dich des jungen Mädchens annimmst! Ich finde, es ist richtig so und freue mich über jeden, der - über seine eigenen Bedürfnisse hinweg -Jugendlichen, Kindern oder auch alten Leuten einen Zugang zu Gespräch und Ausstausch bietet. Wo sollen diese Menschen denn eigentlich hin, wenn sie innerhalb ihrer Familien - oder der Schule - niemanden mehr finden, der für sie und ihre Nöte da ist?
Ich mache es ja auch so. Einmal, weil ich selbst in meiner Kindheit andere Menschen dringend brauchte - ohne meine Ersatzmütter wäre ich vermutlich seelisch verelendet - aber auch, weil es mir Freude macht.
Als ich mit Ende zwanzig meine erste eigene Anstellung hatte, kamen Wochenends oft die Kinder aus dem Viertel zu "der Künstlerin mit den vielen Tieren" in die Wohnung. Ich liess sie alle kommen! Ich fand's toll! Ich gab ihnen Papier und Farben zum malen und Ton zum kneten, daneben lieh ich ihnen mein Ohr für ihre Sorgen, da waren sie gut beschäftigt und gingen ausgeglichen und ausgefüllt heim. Ihre Eltern wussten vermutlich nicht mal, wo sie steckten, denn das ist jetzt schon fast 30 Jahre her, und damals gab es noch keine Handys, die Kinder mussten sich auch daheim nicht abmelden und sagen wo sie waren, es reichte, wenn sie zum Abendessen wiederkamen.
ICH habe diese Kinder im Einzelnen vergessen, okay?

Aber neulich führte mich ein beruflicher Termin zurück in diese Stadt, in die Nähe meiner ehemaligen Wohnung.
Ich ging dort in einem Grüngürtel kurz mit den Hunden spazieren, denn sie mussten, nachdem sie zwei Stunden im Auto gesessen hatten, ausgeführt werden. Da kommt mir eine Frau entgegen, ihren Hund an der Leine, zwei halberwachsene Kinder umtollen sie auf leichten Fahrrädern, wie Satelliten einen Planeten.
Geht sie vorbei, geht sie weiter, spür ich was, was mich zwingt, mich umzudrehen. Steht sie da und guckt.
Guckt, guckt, dann kommt sie zurück. Bleibt vor mit stehen und schaut mich prüfend an.
"Sagen Sie mal, sind Sie nicht die Künstlerin, bei der wir früher immer in der Wohnung waren und gemalt haben?"
"Ja," sagte ich, obwohl ich Frau absolut nicht wiedererkannte.
"Na, ICH bin doch Evelyn!" rief sie strahlend. "Ich war doch immer mit meiner Freundin Eva da! Und mit meinem Cousin Tobias! Und mit Evas Bruder Martin! Manchmal kam auch noch Christine mit! - Das war ja so eine schöne Zeit! Und dann sind Sie weggezogen. Aber Sie erinnern sich doch noch? Ich bin Evelyn! Und mit meinen Eltern bin dann auch besser klargekommen! Wissen Sie noch? Die Sache mit der Katze?"

Ich muss gestehen: ich hatte keine Ahnung mehr....liess mir das aber nicht anmerken....

Fazit: Für Kinder sind positive Erwachsene enorm wichtig. Sie richten einen Teil ihres Lebens nach ihnen aus.
Positive Erwachsenen sind wie Marksteine, die ihnen zur Bestimmung ihres eigenen Standortes dienen.
Deshalb mach so weiter Liz, mach, und ich mache es auch.
Man muss auch immer ein bisschen nach den anderen gucken, gell?
Bald kommen dann die Alten.
Da gibt es oft auch eine Heimatlosigkeit, eine Einsamkeit, die man gar nicht erahnen kann, wenn sie einem nicht direkt begegnet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Kümmern um die Leute seiner Umgebung sollte sein, und kümmern hilft!
Dies schicke ich schon mal ab.

Alles Liebe Euch,
Mia
Zuletzt geändert von Mia am Do Sep 23, 2010 07:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Do Sep 23, 2010 05:46

Hallo Ihr, :smile:

Schneewittchen ist ja fast bis zum Ende ein trauriges Märchen. Ständig wird das Mädchen von der Stiefmutter auf's Leben bedroht und verfolgt. Sie möchte so tief und versteckt im Wald hausen wie sie nur kann, bei den sieben Zwergen, die Mutter trachtet ihr trotzdem nach dem Leben. Schneewittchen hat aber Helfer.
Der Jäger, den die böse Mutter mit ihr in den Wald schickte, um Schneewittchen zu töten, verschont sie und bringt der Mutter Lunge und Leber eines Frischlings. Die sieben Zwerge - Kleine, ganz kleine Leute - schützen sie, und als sie schließlich wie tot im Glassarg liegt, stolpern die Träger des Prinzen und sie speit das giftige Apfelstück wieder aus.
Schneewittchen konnte nur überleben, weil sie Helfer hatte.

So ist es mir auch gegangen. Deshalb lasst uns auch Helfer sein!

Mir tut es ganz gut, über meine Mutter zu schreiben, sofern sich das nicht in Klagen äußert, sondern der Blick immer deutlicher wird. Ich meine, ich pflege die 89jährige ja seit 6 Jahren! Auch wenn ich die räumliche Distanz von 60 km aufrecht erhalte. Ich muss die Vergangenheit nicht mehr wegpacken und verdrängen, sondern es ist wirklich gut, jetzt hinzugucken.

Ich bin mit 17 ausgezogen und dann war ich erstmal weg. Mit erstem Ehemann - dem Mathelehrer- ging ich nach dem Abi über ein christliches Hilfswerk nach Uganda, dann erkrankte er an Tuberkulose, wurde Frührentner, wir gingen auf die Canaren, dann verliess ich ihn und ging studienhalber mit Freunden nach London.

In Uganda konnte Mutter mich nicht finden, aber von La Palma hatte sie schon wieder eine Adresse. Den Papa im Handgepäck- offiziell um uns beim Streichen des Hauses zu helfen -reiste sie mir hinterher. Da war ich aber gerade schon wieder weg.

Sie spürte mich telefonisch in London auf .... Mei, was für ein Schreck! Man fühlt sich sicher in einer neuen Umgebung, es klingelt das Telefon, man geht ganz sicher dran, flüstert eine Stimme dräuend: " Hier ist deine Mutter!" Mir fiel fast der Hörer aus der Hand, so erschrocken war ich. Mutters nächster Satz kam klarer: "Ich habe gelesen, das es in London zur Zeit sehr kalt ist. HAST du auch TÄGLICH ein Unterhemd an?"

Oh, wow, Kontrolle versus Liebe!

Es fühlte sich etwas besser an, als ich selber Kinder hatte und einmal monatlich - und zu Ostern, Geburtstagen und Weihnachten - gegenseitige Besuche erlaubte. Das ging über lange Jahre so, ohne dass ich meine Mutter wirklich kennenlernte. Sie wischte mich bei Feiern immer ziemlich ab, nix war ihr gut genug, ich konnt in ihren Augen ja auch rein gar nichts: Konnt nicht backen, nicht kochen, kann keine Fische im Aquarium halten, nicht Hunde, nicht Kinder haben, nicht Topfpflanzen regelmäßig giessen.....
Das ist ja ziemlich bekloppt, okay?

In der Pflege kommen diese Themen aber immer wieder hoch. Mutter hat das Gefühl, sich durch Kritik an mir, ständig selbst beweisen zu müssen.Ich lasse vieles inzwischen einfach stehen, weil ich weiss, dass sie es gar nicht mehr recht schnallt.
Überraschend war für mich in der Pflege, diese tiefe Missachtung, die sie offenbar mir gegenüber empfindet. Dabei bin ich doch gar nicht das Kind eines hergelaufenen Soldaten, der die Mutter vergewaltigte - Mutter wurde nie vergewaltigt! - sondern das Kind zwischen dem ausgewählten Papa und ihr.

Es ist wie in meiner Kindheit. Ich bin nichts wert.
Für heute einen lieben Gruß,

Mia

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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Do Sep 23, 2010 11:03

Dein Verhältnis zu deiner Mutter erinnert mich ein wenig an das zwischen meiner Schwiegermutter und ihrem Vater.
Ich weiß recht wenig darüber. Aber das, was ich weiß, ähnelt deinem.

Meine Schwiegermutter ist in Griechenland geboren. Hat zwei Geschwister. Ist die Älteste.
Sie haben damals im Dorf schon als Kinder arbeiten müssen. Wenn ich es recht weiß, gab es keinen wirklichen Schulunterricht. Sie musste auf dem Tabakfeld arbeiten. Mit dem Vater zusammen. Die jüngste Schwester (das dritte Kind) war das Prinzesschen. Der Sohn - tja der Sohn!

Schwiegermama wurde dann mit 18 Jahren nach Deutschland zum arbeiten geschickt. Sollte Geld heim bringen. Sie aber lernte ihren Mann kennen und wurde mit ihm sesshaft. Trotzdem ging sie immer wieder zur Saison nach Hause, um Tabak zu pflücken.

Dann starb die Mutter im Jahr '86. Der Vater lebte weiterhin im Dorf in dem Haus, das er Stein für Stein mit eigener Hand mit seiner Frau und meiner Schwiegermutter aufbaute.
Er wurde 92 Jahre alt. Überlebte zwei Kriege als Soldat, überlebte die Türken, überlebte mehrere Schlaganfälle ohne Schäden. Ein Sturz mit 89 machte ihn pflegebedürftig. Seit 2000 kam er winters immer nach Deutschland, weil er die Winter im Dorf nicht mehr ertrug und viele Leute dort alterten und von albanischen Einwanderern überfallen wurden, wenn sie im Winter allein waren.
Sommers ging er zurück. Die letzten drei Jahre seines Lebens konnte er nicht mehr für sich sorgen. Wollte immer nur sterben. Wenn er aber allein war (oder meinte allein zu sein), hatte er Angst und rief nach dem Hund.
Bis zum Schluss hat er meine Schwiegermutter geschlagen. Immer mit dem Stock auf den Kopf. Sie musste zu seinen gewohnten Zeiten seine Milch mit Brotstücken zubereiten. Zwei Schachteln Reval ohne Filter am Tag und eine Flasche Ouzo.
Alles auf ihre Kosten. Die Rente sammelte er und gab alles dem Sohn. Sie pflegte ihn. Wurde von Kindheit an immer nur geschlagen. Und zum Schluss bekam der Sohn die Rente, das Haus und das Feld.
Das Haus hat der Onkel dann meinem Freund überlassen, weil er es nicht wollte.

Aber bis zum Schluss bekam meine Schwiegermutter von ihm null Dankbarkeit!

Einmal weigerte sie sich nach einem Streit ihn weiter zu pflegen. Er wurde dann zum Sohn gebracht. Dessen Frau aber weigerte sich dann auch. Der Opa wollte zurück. Aber Schwiegermama weigerte sich. Also wurde er ins Altersheim gebracht, was Schwiegermama das Herz brach und sie holte ihn wieder zu sich.

Zum Schluss ging zumindest sein Traum in Erfüllung, dass er in seinem Haus im Dorf sterben konnte und endlich seinen Platz neben seiner Frau einnehmen konnte. Das war eine schlimme und schwere Zeit.

Meine Schwiegermutter wurde von Kindesbeinen an ausgenommen und schlecht behandelt. Bis zum Schluss kein Danke! Der Sohn war bis zum Punkt sein Augenstein. Obwohl dieser nichts für ihn tat.

Ich habe das Märchen Schneewittchen für dich, Mia, als Beispiel genommen. Damit meinte ich Märchen nicht im positiven Sinne. Aber so wie du darüber sprichst, ist es so, als würde man ein typisches trauriges Märchen lesen.
Schneewittchen passt auch finde ich. Die "böse" (Stief)Mutter (ich tu mich schwer, deine Mutter zu veruteilen - sowas mach ich nicht gerne, auch wenn es in diesem Fall recht wäre), die Ersatzmuttern als Helfer. Der ständige Neid auf die Tochter bis zum Schluss.
Liebe Grüße
Liz

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