Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Baumfrau
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 31
Registriert: Fr Aug 13, 2010 22:04
Wohnort: Thüringen
Geschlecht:

Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Baumfrau » So Okt 31, 2010 23:03

An meiner Grundstücksgrenze steht eine alte Beerberitzehecke, ca 1,5-2m hoch und über 20 m lang
Letzten Winter hat sie durch die Schneemassen großen Schaden genommen, so daß ich sie sehr ausschneiden mußte, nun sieht sie eher gakelig und kahl aus. Besonders neben dem Bungalow, wo sie nicht viel Licht bekommt. Ich glaube nicht, daß sie sich erholt, und wieder richtig dicht wird. Auch traue ich mir nicht, sie in der Höhe radikal einzukürzen.
Meine Problem ist auch die enorme Stacheligkeit, und daß man den Abschnitt nicht verkompostieren kann, da man sich auch noch nach Jahren an den Dornen verletzt. Mir graut es jedesmal vor dem Schneiden.
Den Pflanzenschnitt können wir hier auch nirgendwo abgeben, ohne viel Geld zahlen zu müssen. Im Nachbarort gibt es zwar eine Kompostieranlage, aber nur für Bewohner von dort.

Ansonsten finde ich die Hecke schön, die Beeren kann man verwenden, und sie sieht richtig geschnitten auch gut aus, und bietet auch im Winter guten Sichtschutz zum Nachbarn. Auch die Vögel lieben sie.
Ich grüble Jahr für Jahr ob ich die Pflanzen ausreiße und durch neue weniger stacheliges ersetze, villeicht auch Stück für Stück.
Das Neue sollte auch guten Sichtschutz liefern. In unserer Gegend ist sehr rauhes Klima, frostiger, schneereicher Winter.
Ich bin total unschlüssig und bin euch für Ideen oder Anregungen unendlich dankbar
Mir schwebt schon was Wildobstartiges vor, aber bin für alles offen. Ohne Hecke steht ein ca 1,5 m hoher Wildschutzzaun, der unserem Nachbarn gehört.

Benutzeravatar
Cerifera
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3753
Registriert: Mi Jan 30, 2008 11:00
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Cerifera » Mo Nov 01, 2010 23:16

Was sich als Hecke gut anbietet ist Buche. Klar Berberitze ist nicht nur stachelig sondern auch noch schön giftig. Die wenn sticht ist es wie bei Weiß- oder Feuerdorn. Nicht sehr angenehm...

Ich würde an Deiner Stelle einen Teil ersetzen und einen Teil stehen lassen. Es gibt doch auch diese rote Heckenkirsche etc. ganz viele verschiedene Sorten und auch viele einheimische Arten. Schau doch mal bei der Baumschule Horstmann im Netz oder anderen Baumschulen was es so an Pflanzen gibt, die Dir gefallen.

Das schöne an der Buche ist halt, dass sie ihr Laub den Winter über behält. Es ist zwar braun aber es bietet Sichtschutz. Die Hecke hatte ich im letzten Winter allerdings mehrfach von den Schneelasten befreit und ich glaube das sollte man besser bei jeder Art von Hecke machen ;-)

Kompostierbar wird dann wohl ein Thema für Dich bleiben, gerade weil Buche Hartholz ist. Das verrottet nicht so schnell... Du könntest dickere Äste aber für ein Feuerchen lagern :nod:

Baumfrau
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 31
Registriert: Fr Aug 13, 2010 22:04
Wohnort: Thüringen
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Baumfrau » Mo Nov 01, 2010 23:33

Ja, das mit dem Laub ist echt ein Thema, da ich schon eine große Buche und auch eine große Eiche habe.

Z.t fahren wir das Laub fort, z.T. kompostieren wir es gesondert. Aber die jählich produzierte Biomasse ist schon enorm.
Das anfallende Holz verheizen wir ( Karminofen) und die Zweige hächseln wir und mulchen damit die Wege. Das geht super und sieht gut aus, Nur barfuß kann man da nicht drauf laufen.
Die Hecke im Winter zu schützen ist nicht leicht. Hier liegen locker 2m Schnee, da komm ich im Winter oft gar nicht hin.
Ich werde erst mal den häßlichsten Teil neben Bungalow und Terasse dort entfernen, und hab ja jetzt den ganzen Winter Zeit, mir über die entgültige Nachfolge Gedanken zu machen. Ich freu mich drauf, wenns nicht mehr stachelt :grin:
Vielen Dank für Deine Tipps, ich mach mich schlau. :nod:

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4733
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Carolyn » Di Nov 02, 2010 09:53

Mir blutet gerade ein wenig das Herz bei dem Gedanken, dass Du eine Berberitzenhecke vernichten willst. Ich verstehe Deine Gründe, keine Frage, aber ich überlege mir, ein oder zwei Berberitzen zu pflanzen und es ist so schwer, eine echte zu bekommen und nicht diese Zier-Berberitzen, dass ich sie am liebsten bei Dir ausbuddeln würde. Ich habe 70 Meter Außengrenze zu einem Feld, die ich mit einer Wildobst- und Blütenhecke bepflanzen will...
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Baumfrau
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 31
Registriert: Fr Aug 13, 2010 22:04
Wohnort: Thüringen
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Baumfrau » Di Nov 02, 2010 19:33

Liebe Carolyn, auch mein Herz blutet. Ich grüble ja hin und her. Aber ich muß sie regelmäßig schneiden, und das ist für mich halt echt das Problem. Im ersten Jahr hab ich den Abschnitt gehächselt und verkompostiert. Noch Jahre später verletzt man sich an den nicht verrotteten Dornen. Auch so beim schneiden und transportieren. Und im Umfeld kann man nicht in der Erde wühlen, ohne sich an den übersehenen Resten zu verletzen. :roll:
Am Feldrand hast du Platz und kannst sie wachsen lassen ohne sie schneiden zu müssen.
Wenn du magst, buddel dir ruhig aus was du brauchst :wink: Ich weiß nur nicht ob man die auch wirklich noch heil mit Wurzeln rausbekommen würde,denn sie stehen sehr eng; und auch nicht ob sie danach wieder angehen würde.
70m Wildobsthecke, ein Traum, aber mein Garten ist dafür zu klein.

Benutzeravatar
Cerifera
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3753
Registriert: Mi Jan 30, 2008 11:00
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Cerifera » Do Nov 04, 2010 00:00

ich muss noch was zu der Biomasse sagen!
Du musst bedenken, dass alles was da wächst - auch das Laub - die Kraft aus dem Boden saugt. Wenn Du das jetzt immer wegfährst und dem Boden das nicht wieder zurückgibst wird das auf Dauer nicht gut gehen. Irgendwoher müssen die Nährstoffe ja wieder kommen. Im Wald passiert das jedes Jahr von alleine.

Mit Holzhäcksel mulchen ist super aber auf Dauer versäuert der Boden an diesen Stellen. Für Moos ist das ja gut aber nicht für alle Pflanzen gleicherart ;-)

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4733
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Carolyn » Do Nov 04, 2010 13:32

Wie gesagt, ich verstehe Deine Argumente durchaus. An Deiner Stelle würde ich vermutlich genauso handeln. Es ist nur irgendwie paradox, hier davon zu lesen, dass eine ganze Hecke gerodet wird und sich selber ständig damit zu beschäftigen, sie anzusiedeln. :confused:

Diese 70 Meter sind die lange Seite von einem meiner Obstgärten, wie gesagt zu einem Maisfeld hin (das nicht mir gehört). Dazwischen ist noch (mein) Zaun, der noch aus der Zeit stammt, als wir Schafe hatten. Ein bisschen schneiden werde ich da wohl auch müssen und vor allem auch regelmäßig mähen, da es ja keine blickdichte Hecke werden soll, sondern eher eine Reihe von relativ eng stehenden, aber einzelnen und verschiedenen Sträuchern. Und es sind ja nur die wenigsten dann stachelbewehrt. :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Baumfrau
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 31
Registriert: Fr Aug 13, 2010 22:04
Wohnort: Thüringen
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Baumfrau » Sa Nov 06, 2010 15:38

Cerifera,
Die Hecke mulche ich meist mit Rasenschnitt und halb verrotteten Blättern die bei mir in Massen anfallen.
Unter der Hecke hat sich der Waldmeister breit gemacht und wie ein Teppich ausgebreitet.
Die Holzhächsel nehme ich nur auf meinem noch fast straßenbreitem Weg vor dem Haus, auf dem ich das Graswachstum verhindern möchte . Hier sollen sich um ein paar Natursteintrittplatten die sich als schmaler Weg schlängeln bodendeckende trittfeste Polster bilden, die nicht gemäht verden müssen.Die Holzhächselschicht ist da wo noch nichts wächst, bedeckt den Boden, in dem sich nun auch Regenwürmer und anderes Getier tümmeln, weil der nicht mehr so austrocknet. Wenn es regnet läuft man auch nicht durch Matsch.

Carolyn, hilft es dir wenn ich das roden aufs nächste Jahr verschiebe, und mir große Mühe beim ausbuddeln gebe, damit die heilbleibenden z.B. an den Rand eines Maisfeldes umziehen?
Und außerdem geh ich bisher ja nur mit dem Gedanken schwanger. 100%ig steht noch gar nichts fest. Aber ich hätte halt gern was, wo ich die entstehende Biomasse nicht fortfahren und die Entsorgung teuer bezahlen muß, sondern als Kompost meinem Garten wieder zuführen kann.

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4733
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Carolyn » So Nov 07, 2010 11:19

*lach* Ach, Baumfrau, ich werde es überleben, selbst wenn Du sie klitzeklein schneidest. :wink: Hätte ich noch Kontakt zu meiner Bekannten in Jena (die ich des öfteren besucht hatte), dann würde ich ja tatsächlich mal bei Dir "vorbeifahren" und mit Dir versuchen, einige Sträucher auszubuddeln, aber so sind 400 km einfache Strecke (plus die Entfernung von Jena zu Dir) etwas weit dafür. :wink: Obwohl mich so eine Verrücktheit schon reizen würde. O:)

Aber noch ein anderer Vorschlag, der Dir bei der Auswahl von Heckenpflanzen helfen könnte: Ich habe mir für mein "Heckenprojekt" eine Excel-Datei erstellt, in der jede der 24 Wunsch-Pflanzen ein eigenes Register hat (wobei nicht alle für die Hecke geeignet sind), in dem eine stichpunktartige Beschreibung sowie ein oder mehrere Fotos enthalten sind (das meiste aus dem Internet, oft hier von der BG-Seite, also geklaut). Wenn Du willst, stelle ich die Datei online und gebe Dir den Link, dann kannst Du nachsehen, ob da etwas dabei wäre als Ersatz für Deine Berberitzen. Genauere Infos kannst Du Dir dann ja jederzeit hier auf der Hauptseite oder sonstwo im Netz holen.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Baumfrau
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 31
Registriert: Fr Aug 13, 2010 22:04
Wohnort: Thüringen
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Baumfrau » Di Nov 09, 2010 21:07

Hallo Carolyn,
wenn dich die Verrücktheit im Frühjahr noch reitzt, gib mir bescheid.
Von Mia hab ich grad erfahren, daß man die Beerberitze auch über Stecklinge vermehren kann. Ich wollt ein paar Reißer schneiden und das ausprobieren. Somit könnte ich dir wenn das klappt auch Ableger meiner Hecke anbieten. Villeicht ist das ja eine Alternative ?
Deine Exeldatei würde mich schon sehr reizen.
Ich liebäugele momentan mit verschiedenen Wildobststräuchern die eigentlich nicht zu hoch werden dürfen. :cry:
( Felsenbirne; Mispel; Kornelkirsche, Erstbeere Maja; Apfelbeere Hugin; Hagebuttenrose; Goibeere Alpenjohannisbeere Steppenkirsche, sibirische Blaubeere. Je mehr ich google, desto mehr verlier und verlieb ich mich, und muß festzustellen daß ich gar nicht so viel Platz habe.
Die Qual der Wahl, und dann noch der richtigen ist gar nicht so einfach.

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4733
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Carolyn » Mi Nov 10, 2010 09:19

Ich hab in dieser Datei auch stehen, Stecklinge von August bis Oktober, Ableger von September bis November. Wenn Du schnell bist, könnten Stecklinge also noch funktionieren.
Ja, das wäre eine Alternative (was den "Ausflug" nicht weniger reizvoll macht :wink: ). Im Gegenzug könnte ich dann evtl. auch andere Stecklinge anbieten, zwar eher keine Wildobststräucher, aber Blütensträucher.

Ich schick Dir eine PN mit dem Link.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Baumfrau
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 31
Registriert: Fr Aug 13, 2010 22:04
Wohnort: Thüringen
Geschlecht:

Re: Beerberitzenhecke stehen lassen oder nicht

Beitrag von Baumfrau » Do Nov 25, 2010 19:28

So, am Samstag vergangene Woche hab ich ein paar Beerberitzenzweige als Stecklinge gesteckt.
Die stehen jetzt bis zum Frühjahr in meinem Gewölbekeller, kühl, feucht und dunkel. Im Frühjahr stelle ich sie dann raus.
Mal sehen ob sie Wurzeln schlagen. Wenn ja, dann sind die für dich :wink:

Antworten