Zucker = Gift?

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Zucker = Gift?

Beitrag von admin » Mo Apr 18, 2011 01:10

... genauer gesagt, Fruktose = Gift (Fruktose ist heutzutage in vielen Nahrungsmitteln und v.a. Limonaden enthalten).

Das behauptet Ernährungswissenschaftler Prof. Robert Lustig:

Deutsche Zusammenfassung: http://bodyscience.de/?p=33
NY Times Artikel: http://www.nytimes.com/2011/04/17/magaz ... gar-t.html

Prof. Lustig's Vortrag - Video - 1:30h: http://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6 ... detailpage

Die Ernährung mit Diätprodukten ist Garant für eine zukünftige Zuckerkrankheit: http://derstandard.at/1297822039724/Ric ... Ueberdosis
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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von Nemesia » Mo Apr 18, 2011 11:00

Hab mir das eben mal durchgelesen (zumindest einen Teil).....Was ich besonders interessant fand, war dieser politische Hintergrund....
Das Übermaß Zucker in der Nahrung hat einen politischen Hintergrund. Als die USA ein Handelsembargo gegen Kuba verhängte, wurde Zucker bei den US-Lebensmittelherstellern knapp. Findige Forscher auf der Suche nach Zuckerersatz entwickelten daraufhin eine Methode, aus dem in Amerika massenhaft verfügbaren Mais ein neues Süßmittel zu machen. HFCS (High fructose corn syrup) heißt das Ergebnis und ist der Stoff, der Zucker ersetzte und reich an Fructose und Sorbit war. Beides ließ sich gut vermarkten, weil Fruchtzucker ja gesund klingt, und Sorbit sich als zuckerfrei verkaufen ließ.

Plötzlich gab es Zucker en masse, der - und das war interessant - sogar auch die Backeigenschaften vieler Lebensmittel verbesserte. Die Verwendung von HFCS wuchs daraufhin exponentiell - sowie auch das Reizdarmsyndrom, Übergewicht, Diabetes und viele andere sogenannte Zivilisationserkrankungen.
Quelle: http://derstandard.at/1297822039724/Ric ... Ueberdosis


und hier noch was zu dem Thema....
.... HFCS wird heute als tankwagenfertige Lösung in riesigen Mengen produziert; der durchschnittliche Amerikaner konsumiert 33,4 kg Fructose pro Jahr [Bray GA; Am J Clin Nutr 2004; 79:537].

Isomerisierte Fructose schmeckt süßer als das Naturprodukt Tafelzucker und ist in der Herstellung aus (gefördertem) Genmais billiger. Bis heute belegen die USA Importzucker mit Zöllen, ein weiterer Wettbewerbsvorteil für HFCS. Auch die Europäische Kommission hat 2006 auf Druck der Stärkeproduzenten die Rübenzuckerproduktionsquote reduziert und gleichzeitig jene für Isoglucose (=Fructose) stark erhöht - ohne die absehbaren Gesundheitsfolgen auch nur anzudenken. Wir stehen somit auch in Europa an der Schwelle zum „Sirupzeitalter“.
Quelle: http://www.medicom.cc/medicom/inhalte/n ... litaet.php

Na Prösterlein :blass:
LG von Nemesia :wink:

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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von admin » Mo Apr 18, 2011 21:50

Danke für die Links Nemesia.

Noch ein paar Punkte aus dem Video (grob aufgelistet):

- der Abbau von Glukose/ Zucker und Fruktose/ Maissirup im Körper ist grundsätzlich verschieden
- attraktiv an Fruktose ist dass es billiger und süsser als normale Glukose ist, und auch weniger Preisschwankungen unterworfen ist. Der Masseneinsatz in den USA wurde von Nixon vorangetrieben um dazu beizutragen dass "Lebensmittel nie wieder Wahlen entscheiden"
- Genuss von Fructose blockiert die Botenstoffe die dem Gehirn sonst Sättigung signalisieren - Resultat: es wird zuviel gegessen/ getrunken
- Fructose wird nur schwer verdaut und nur unter Belastung der Leber, und Produktion von wiederum schädlichen Abbauprodukten
- Die schädliche Mittel- und Langzeitwirkung von Fruktosekonsum stimmt weitgehend mit der von Alkohol überein

usw. :angry:
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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von Carolyn » Di Apr 19, 2011 07:48

admin hat geschrieben:- der Abbau von Glukose/ Zucker und Fruktose/ Maissirup im Körper ist grundsätzlich verschieden
Stimmt, um Fructose abzubauen braucht der Körper kein Insulin, weshalb es ein Diabetiker, der spritzt, nicht bei seinen Berechnungen berücksichtigen darf.

Im Übrigen wissen wir, dass Fructose eben auch in Früchten enthalten ist und da gewiß nicht schädlich ist. Zum Gift wird es, wenn es im Übermaß verzehrt wird - so wie jedes andere Genußmittel auch, ob nun Fett, Eiweiß oder Kohlenhydrate. Bekanntlich kann man sich auch mit Vitaminen vergiften, wenn man sie per Pille einwirft. :roll:

Der vernünftige Mensch sollte sich davon verabschieden, IRGENDEINEN Stoff als immer und überall gut oder immer und überall schlecht zu bewerten. Wasser ist auch nicht per se schädlich, nur weil Menschen darin ertrinken...
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von Cerifera » Di Apr 19, 2011 09:47

genauso schädlich ist auch der ganze Süßstoffkram den wir heutzutage in den Light-Produkten finden. Ich trinke lieber Cola mit Zucker als ohne, da ich von den Folgen im Körper gelesen habe wenn man Süßstoff zu sich nimmt. Für Diabetiker also Zuckerkranke mag das sinnvoll sein aber nicht für einen noch nicht zuckerkranken Menschen! Wenn man süßes mit der Zunge erschmeckt produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin aber zum Spalten kommt dann kein Zucker an - Resultat: Heißhunger.

Ne wenns so weitergeht sollte man sich wohl wieder hauptsächlich selber versorgen so wie früher seine eigenen Hühner halten usw. problematisch wirds halt im Winter und im Frühjahr.

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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von admin » Di Apr 19, 2011 20:59

Carolyn hat geschrieben:Im Übrigen wissen wir, dass Fructose eben auch in Früchten enthalten ist und da gewiß nicht schädlich ist.
Schon, laut Video in der Natur aber immer gemischt mit Ballaststoffen. Von Fruchtsaft raten viele Wissenschaftler eher ab.

Zum Gift wird es, wenn es im Übermaß verzehrt wird
Naja, 33kg Fruktose im Jahr pro Durchschnittsamerikaner, das ist kein Klacks mehr. :shock: Vor allem stimmt es bedenklich wenn das Zeug (mit Gutheissung von Regierungen) in so vielen Lebensmitteln drin ist dass man kaum noch einen Bogen drumherum machen kann...
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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von Cerifera » Mi Apr 20, 2011 17:42

wieso bezieht Ihr Euch immer nur auf die USA? Glaubt Ihr, dass es bei uns recht viel besser ist? Egal auf welcher Verpackung steht "Glucose-Fructose-Sirup"!!! Das ist auch der Grund warum ich das gute alte Coca Cola trinke. Da weiß ich was drin ist nämlich ZUCKER, kein Fructose, kein Saccharin, Saccharose usw.

Das einzige wofür ich wäre, was allerdings in DE verboten ist, wäre Stevia als Zuckerersatz. Aber das würden die dann wahrscheinlich auch wieder voll übertreiben und das würde die Glucose-Produktion sicherlich beeinträchtigen...

Ist zwar nervig aber ich lese mittlerweile alles auf der Verpackung durch, allerdings habe ich auch die Zeit dafür. Was macht eine halbtags berufstätige Mutter? Ob die die Nerven dafür aufbringen kann? Die Industrie macht uns noch mal alle kaputt, aber vielleicht ist das ja auch das Ziel........

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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von Yggdrasil » Mi Apr 20, 2011 20:48

Noch ist das in der gesamten EU verboten.
Da sind noch jahrelange Test nötig bis das eventuell zugelassen wird :sad:
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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von unermüdlich » Do Apr 21, 2011 07:38

Cerifera hat geschrieben:Stevia als Zuckerersatz
Yggdrasil hat geschrieben:Noch ist das in der gesamten EU verboten.
:nachdenk: das verstehe ich nicht ganz............warum wird dann Stevia als Süßkraut verkauft :nachdenk:
Das ist doch ein Widerspruch in sich.



Gruß
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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von Cerifera » Do Apr 21, 2011 11:22

Es heißt Süßkraut aber es darf halt nicht als Lebensmittel verkauft werden. Steht auch immer drauf dass es nur zur Dekoration ist.

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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von Yggdrasil » Do Apr 21, 2011 20:38

Genau so ist das :confused:
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Re: Zucker = Gift?

Beitrag von Carolyn » Fr Apr 22, 2011 13:30

In den USA wird nicht nur zuviel Fructose verzehrt, da werden ganz allgemein zuviel schnell verwertbare Kohlenhydrate gegessen. Vollkornprodukte z.B. sind dort absolut unbekannt, es gibt nur Weißmehlprodukte. Fast Food im wahrsten Sinne des Wortes - schnell gegessen, schnell verdaut, schnell im Blutkreislauf und auch schnell wieder draussen (und als Fett abgespeichert). Ob da nun normaler Haushaltszucker (ob nun aus Rüben oder aus Rohr) besser wäre, möchte ich nicht beurteilen.

Fruchtsäfte enthalten einen hohen Kohlehydratanteil. Ich führe meine Diabetes-Erkrankung zum Teil darauf zurück, dass ich literweise pure Fruchtsäfte getrunken habe, nicht weil da Fructose drin war, sondern weil es zu viele Kohlehydrate waren, gleich welchen Ursprungs. Ein reiner Fruchtsaft aus reifen Äpfeln, Kirschen u.ä. hat - ohne Zuckerzusatz, als Direktsaft - einen Kohlehydratanteil von ca. 12 g auf 100 g Flüssigkeit. Das entspricht einer Broteinheit, einer BE. Nicht nur (aber besonders) ein Diabetiker sollte pro Tag 12 bis 14 BE zu sich nehmen, als Faustregel (kommt natürlich wie immer darauf an, wieviel er sich bewegt, analog zum Kalorienbedarf). Das bedeutet also, wenn jemand 1,2 bis 1,4 Liter Fruchtsaft pro Tag trinkt, ist sein Bedarf an Kohlehydraten für den ganzen Tag gedeckt - kein Brot mehr, kein Obst, keine Nudeln, kein Reis, keine Hülsenfrüchte, keine Kartoffeln, ... , geschweige denn Süßigkeiten. Da ist leicht zu erkennen, dass jemand, der Fruchtsaft pur trinkt, um seinen Flüssigkeitshaushalt zu decken, AUTOMATISCH zu viele Kohlehydrate zu sich nimmt! Das bedeutet aber nicht, dass Fruchtsaft ungesund ist! Auch hier macht die Menge das Gift! Literweise Fruchtsaft ist ungesund, keine Frage. Das Glas Orangensaft zum Frühstück oder auch mal ein halber Liter Schorle ist etwas ganz anderes. Auch ein Glas Cola ist nicht ungesund. Bei täglich ein oder zwei Liter sieht es anders aus.

Stevia hat von Natur aus einen bitteren Beigeschmack, den hier in Europa niemand akzeptieren würde. Also wird Stevia industriell gereinigt und raffiniert, die Bitterstoffe rausgefiltert, so dass nur die süßen Stoffe übrig bleiben. Das, was im Handel in Pulverform als Süßkraut verkauft wird, hat mit der ursprünglichen Pflanze nicht mehr viel zu tun. Es ist ein Industrieprodukt, genauso künstlich wie isolierte Fructose oder Süßstoff.

Ich lese übrigens schon seit Jahren die Zutatenliste mir unbekannter Produkte. Das lernt man unabdingbar, wenn man BE rechnen muss, wie ich zu Anfang. Jetzt habe ich ein Gefühl dafür entwickelt. Deswegen ärgere ich mich auch über die Produkte, die keine Nährwerttabelle aufgedruckt haben. Damit bräuchte es diesen irreführenden Ampel-Unsinn nämlich nicht, der derzeit immer mal wieder diskutiert wird. Aber dann müßte man den Verbrauchern ja zugestehen, dass sie selber ein Hirn zum Denken haben und sie in die Pflicht nehmen, es auch zu gebrauchen! :roll:
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