Begriffserklärungen - Buchstabe A

Fachausdrücke und Grundlegendes erklärt - im Aufbau!
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Carolyn
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Begriffserklärungen - Buchstabe A

Beitrag von Carolyn » Mo Apr 04, 2011 12:38

Wir suchen hier erklärende Beiträge zu Fachbegriffen wie:

- Ableger
- Abmoosen
- Abnahme von Samen
- Absenken
- Achselsteckling
- Ackerbegleitflora
- Ähre (Blütenstand)
- Anbauplan
- anliegend behaart
- Antreiben (z.B. von Chiccoree)
- Anzucht (von z.B. Gemüsesamen auf der Fensterbank)
- Anzuchttabelle
- Apfelfrucht (Fruchtform)
- Artenvielfalt (im Garten)
- Aufbewahrung von keimfähigen Samen
- Auflaufen der Saat
- aufrecht (Blütenform)
- aufrecht (Stängelform)
- aufsteigend (Stängelform)
- Augensteckling
- ausdauernd
- ausdünnen
- Ausläufer
- ...

Bitte diese Liste ergänzen und eigene erklärende Beiträge schreiben!
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Cerifera
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ausdünnen

Beitrag von Cerifera » Sa Apr 16, 2011 11:23

ausdünnen

Hauptsächlich wird diese Technik bei der Reihensaat von Gemüse angewandt (z. B. bei Radieschen, Möhren...). Die Keimlinge haben bereits zwei oder drei Blätter ausgebildet und noch kleine Wurzeln. Die Pflanzen werden durch die Trennung nicht beschädigt.
Am einfachsten ist das Ausdünnen wenn der Boden feucht ist, darum sollte man vorher gut wässern. Zu dicht stehende Pflanzen werden herausgezogen, während die umliegende Fläche mit den Fingern und der Hand heruntergedrückt wird, um die im Boden verbleibenden Exemplare festzuhalten.

Würde man die Überzahl an Pflanzen nicht herausziehen und so die übrigen auf einen gewissen Abstand halten würden alle Pflanzen kümmern und vielleicht sogar gar keine Frucht entstehen und die Aussaat wäre umsonst.

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Absenken

Beitrag von Cerifera » Sa Apr 16, 2011 11:43

Absenken

Beim Absenken macht man sich die Tatsache, dass eine Pflanze an einer verletzten Stelle leicht Wurzeln treibt wenn sie mit dem Boden in Kontakt kommt, zunutze. In der Regel eignet sich das Absenken nur für verholzte Pflanzen, doch lassen sich auch verschiedene Zimmerpflanzen und einige krautige Gewächse wie Nelken auf diese Art vermehren. Bei vielen Gehölzen mit bogig wachsenden Trieben entstehen Absenker, wenn ihre Triebe die Erde berühren. Denn durch das Schleifen über den Boden wird die Rinde verletzt. Aus dem Kallus (dem aus der Wundfläche wuchernden Gewebe) wachsen Wurzeln, welche den Trieb im Boden verankern.

Einfaches Absenken:
nichtblühende, sehr junge, glatte Jahrestriebe.
laubabwerfende Pflanzen: Herbst oder Winter
immergrüne Pflanzen: Herbst oder Frühjahr

1. Man wählt einen elastischen Zweig aus, der sich zur Erde biegen lässt. Man biegt den Trieb dann so weit herunter, dass er etwa 30 cm von der Spitze entfernt aufstößt und streift dabei an dieser Stelle das Laub ab.
2. Jetzt schneidet man an der Stelle, die abgesenkt werden soll, mit einem scharfen Messer unterseits eine Flache Zunge in den Trieb. Man schneidet zur Spitze hin, aber verletzt nicht die holzige Substanz.
3. Bei einem besonders dünnen Zweig, an dem sich keine Zunge schneiden lässt, wird statt dessen das äußere Gewebe durch scharfes Verdrehen des Zweiges besonders aufgebrochen. Dabei das Holz nicht verletzen.
4. Nun gräbt man ein Loch und füllt es zur Hälfte mit Anzuchterde. Vorsichtig den Trieb an der Wunde biegen und mit einem Drahtbügel seitlich am Pflanzloch verankern.
5. Das Pflanzloch mit Erde auffüllen und gut andrücken. Dann bindet man die Triebspitzen hoch. Sehr elastische Zweige werden mit einem Stein beschwert. Regelmäßig gießen.
6. Nach etwa einem Jahr die Wurzelbildung beobachten. Bei gutem Ergebnis den Trieb abschneiden und an Ort und Stelle pflanzen.

Mehrfaches Absenken
verholzte Gewächse; lange, flexible, herabhängende Jahrestriebe
laubabwerfende Pflanzen: Herbst oder Winter
immergrüne Pflanzen: Herbst oder Frühjahr

1. Man zieht eine Ranke herunter und bringt an der Unterseite einen flachen Schnitt an. Die Stelle in einem 5 cm tiefen Loch verankern und diese mit Anzuchterde füllen.
2. Jetzt wiederholt man diesen Vorgang über die gesamte Länge der Ranke. Dabei sollte man berücksichtigen, dass ein Abstand von zwei Blattpaaren eingehalten wird. Nach der Bewurzelung teilen und einpflanzen.

Das Absenken von Spitzen
Einige Pflanzen (z. B. Brombeeren) lassen sich vermehren, indem man die Triebspitzen einfach in den Boden steckt. Im Spätsommer biegt man einen jungen Trieb zur Erde. Man gräbt dort wo der Trieb auf den Boden stößt mit dem Spaten ein etwa 15 cm tiefes Loch.
Man steckt die Spitze ganz hinein, verankert diese mit einem Drahtbügel und drückt dann die Erde fest.
Bereits Mitte Herbst haben sich einige Wurzeln gebildet. Die neuen Pflanzen werden unmittelbar über einem Auge abgeschnitten, jedoch erst im Spätherbst aus der Erde genommen und gepflanzt. Normalerweise setzt die Fruchtentwicklung im 2., manchmal aber auch erst im 3. Jahr ein.

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Abmoosen

Beitrag von Cerifera » Sa Apr 16, 2011 11:54

Abmoosen

Zweige, die zum Ablegen zu hoch oder nicht elastisch genug sind, kann man zwischen Spätfrühling und Sommermitte abmoosen. Dies ist besonders ratsam bei Ficus-Arten, Fingeraralien, Oleander und Magnolien.

Nach einigen Jahren werden Zimmerpflanzen wie Gummibäume einfach zu groß und verkahlen. Anstatt die Pflanze einfach wegzuwerfen, kann man im Frühjahr durch Abmoosen ein neues Exemplar aus ihr ziehen.

Hierzu nimmt man einen jungen, diesjährigen Trieb, den man in der Mitte entlaubt und dann ringelt (einen 2-3 cm breiten Rindenstreifen ablöst). Dann bepudert man die Wunde mit einem Bewurzelungshormon und umwickelt sie mit einer schwarzen Plastikfolie, die man unten mit Bast oder Band zuschnürt.
Anschließend füllt man oben in die Umhüllung ein Gemisch aus grobem Sand und Sumpfmoos, Perlite oder ähnlichem Material und bindet die Hülle schließlich fest zu.

Für eine Bewurzelung sind konstante Feuchtigkeit und Abschirmung gegen Sonnenlicht Voraussetzungen. Daher wird auch die dunkle Folie verwendet und die gut durchfeuchtete Packung fest zugeschnürt. Eine weitere Feuchtigkeitszufuhr ist nicht notwendig.
Nach 3-6 Monaten öffnet man die Hülle am oberen Ende, um die Bewurzelung zu überprüfen. Bei positivem Ergebnis wird die Folie entfernt, der Trieb unterhalb der neuen Wurzeln abgeschnitten und in einen 15-cm-Topf in normale Erde gepflanzt.

Zwei Wochen sollte man die Pflanze in einem tagsüber geöffneten Frühbeet abhärten. Danach kann das Frühbeet ständig geöffnet bleiben und dabei wird regelmäßig gegossen. Die endgültige Pflanzung erfolgt im nächsten Frühjahr. Nur bei winterharten Gehölzen ist der Umweg über das Frühbeet möglich.

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Ableger

Beitrag von Cerifera » Di Apr 19, 2011 10:35

Ableger

Ableger entwickeln sich an der eigentlichen Hauptpflanze an deren Stamm.

Sobald Ableger am Grund der Mutterpflanze etwa halb so groß wie diese sind, trennt man sie mit einem scharfen Messer ab.

Bei manchen Pflanzen ist das eine gute Art der Erhaltung, da diese nach der Blüte absterben z. B. Zimmerhafer.

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Achselsteckling

Beitrag von Cerifera » Di Apr 19, 2011 10:42

Achselsteckling

Hierfür schneidet man verholzte Seitentriebe (möglichst ohne Blüten und Früchte) unterhalb einer Verzweigung ab. Man entfernt die unteren Blätter. Der obere Teil des Haupttriebs wird so eingekürzt, dass ein 2-3 cm langes Stück am Steckling erhalten bleibt.
Achselsteckling.JPG
Achselsteckling.JPG (6.79 KiB) 22784 mal betrachtet

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Beitrag von Cerifera » Di Apr 19, 2011 11:36

Augensteckling

Beispiel: Leier-Gummibaum Ficus lyrata

Man schneidet im Frühjahr 15-20 cm lange, nicht zu weiche Triebe mit einem gut ausgebildeten Auge ab und entfernt alle Blätter bis auf die 2 oder 3 obersten. Damit kein Milchsaft austritt pflanzt man den Steckling sofort nach dem Schneiden ein.

Die Bläter werden ohne Druck mit einem Gummiband zusammengebunden. Anschließend pflanzt man den Steckling in ein Anzuchtsubstrat und stellt ihn an einen warmen Ort (20-25 Grad), allerdings nicht in die volle Sonne, häufiges Besprühen ist notwendig.

Sobald sich junge Blätter zeigen, kann der Steckling in ein geeignetes Substrat getopft werden.

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