Fragen zu (ungewollten) Pilzen im Hochbeet
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Fragen zu (ungewollten) Pilzen im Hochbeet
Guten Morgen, auf der Suche nach diesbezüglichen Informationen bin ich über Euer Forum gestolpert und habe mich frisch angemeldet (Vorstellung folgt noch).
Folgende Frage... ich habe ein neues (selbstgebautes) Hochbeet, gefüllt mit Einstreu (von Heimtieren), Mutterboden, einer Schicht Pflanzerde. Darauf wächst Amaranth und Hirse. Nun haben sich durch das günstige Klima unter anderem Dachpilze gebildet. Einige habe ich entfernt, weil sie die Pflanzen aufgrund ihrer doch recht enormen Größe verdrängen.
Amaranth und Hirse sollen als Futterpflanzen dienen, nun bin ich mir aber unsicher, inwiefern die Pilze den Pflanzen schaden. Impfen sie die ggfs, also dringt das Myzel ggfs. in die Pflanzen ein? Oder nehmen die Pflanzen evtl. das Myzel durch die Erde auf?
Vielleicht ist hier ein Pilzkenner, der mir ein wenig weiterhelfen kann. Hier noch ein paar Bilder:
Das Hochbeet besteht übrigens aus alten Holzlatten.
Danke schon mal für Eure Hilfe!
Folgende Frage... ich habe ein neues (selbstgebautes) Hochbeet, gefüllt mit Einstreu (von Heimtieren), Mutterboden, einer Schicht Pflanzerde. Darauf wächst Amaranth und Hirse. Nun haben sich durch das günstige Klima unter anderem Dachpilze gebildet. Einige habe ich entfernt, weil sie die Pflanzen aufgrund ihrer doch recht enormen Größe verdrängen.
Amaranth und Hirse sollen als Futterpflanzen dienen, nun bin ich mir aber unsicher, inwiefern die Pilze den Pflanzen schaden. Impfen sie die ggfs, also dringt das Myzel ggfs. in die Pflanzen ein? Oder nehmen die Pflanzen evtl. das Myzel durch die Erde auf?
Vielleicht ist hier ein Pilzkenner, der mir ein wenig weiterhelfen kann. Hier noch ein paar Bilder:
Das Hochbeet besteht übrigens aus alten Holzlatten.
Danke schon mal für Eure Hilfe!
- Carolyn
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Re: Fragen zu (ungewollten) Pilzen im Hochbeet
Hm, auf Anhieb hätte ich durch die Fotos eher auf Champignons getippt, jedenfalls bei denen mit den großen, weißen Hüten...
In Deinem Link von Wikipedia steht, dass die Dachpilze auf Holz wachsen, also hast Du sie durch die Umrahmung Deines Hochbeets "eingeschleppt". Ich glaube nicht, dass das Myzel sich außerhalb des Holzes verbreitet, sonst wüchsen sie ja auch direkt auf Erde. Somit können die Pflanzen auch nicht damit "infiziert" sein, sofern deren Wurzeln nicht in das Holz hineinwachsen. Und selbst dann glaube ich nicht, dass das Myzel sich in der Hirse bzw. dem Amaranth ausbreitet, schließlich sind die Wurzeln nicht holzig (oder?).
Rein logische Schlußfolgerung, ich bin kein Pilzspezialist.
In Deinem Link von Wikipedia steht, dass die Dachpilze auf Holz wachsen, also hast Du sie durch die Umrahmung Deines Hochbeets "eingeschleppt". Ich glaube nicht, dass das Myzel sich außerhalb des Holzes verbreitet, sonst wüchsen sie ja auch direkt auf Erde. Somit können die Pflanzen auch nicht damit "infiziert" sein, sofern deren Wurzeln nicht in das Holz hineinwachsen. Und selbst dann glaube ich nicht, dass das Myzel sich in der Hirse bzw. dem Amaranth ausbreitet, schließlich sind die Wurzeln nicht holzig (oder?).
Rein logische Schlußfolgerung, ich bin kein Pilzspezialist.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Fragen zu (ungewollten) Pilzen im Hochbeet
Hmmmm, Atropa belladonna,
die weißen sind sehr leckere Wiesenchampignons! Ab in die Pfanne damit! Sie sind gerade auch hier bei uns reif - ich sammele sie und esse sie schon seit 25 Jahren. Sie wachsen gerne auf etwas gedüngten Wiesen, zum Beispiel auf Kuh- oder Pferdewiesen, wo der Kot der Tiere etwas Stickstoff hinterlassen hat. So passt das ganz gut zu Deinem Hochbeet, denn die Einstreu war doch sicherlich gebraucht? Typisch für die Wiesenchampignons ist, dass die Lamellen beim jungen Pilz erst ins rosabräunliche gehen, während sie später dunkler braun werden.
Was der kleine braune Pilz ist, weiß ich nicht, den müsstest Du schon mal umdrehen, damit ich was dazu sagen kann. Ohne, dass ich den von unten gesehen habe, gibt es keine Diagnose. Also: Finger weg!
Aber zu den anderen:
Es gibt nur einen giftigen Champignon, und dessen Fleisch, besonders der Stielgrund, läuft beim Anschneiden sofort chromgelb an. Theoretisch kann man Wiesenchampignons noch mit Knollenblätterpilzen verwechseln, aber die haben weiße Lamellen und unten eine ausgeprägte Knolle, die nach oben hin ein sichtbares, loses Hüll-Häutchen hat.
Falls Du zu unsicher bist, die zu verspeisen ( was ich verstehen kann) frag noch jemanden in Deiner Nähe, der Pilze kennt und dem Du sie zeigen kannst!
Ansonsten wächst das Champignon-Myzel in der Erde und NUR in der Erde. Es greift kein Holz an, es greift keine Wurzeln an, es wird weder vom Amaranth noch von der Hirse aufgenommen. Du kannst alles einfach so lassen wie es ist, und Dich - im Prinzip - an Deiner frischen Champignonquelle freuen.
Dachpilze hingegen wachsen auf Totholz. Aber die hast Du ja nicht fotografiert. Und es kann durchaus sein, dass die Einstreu Deiner Viecher Holzspäne enthielt, die dann den Dachpilzen als Nahrung dienten. Also, DIE hatten HOLZ, was die Champignons nicht interessiert, und wegen des Stickstoffs können manche Dachpilze dann richtig groß werden.
Ansonsten verfolg doch mal so ein Dachpilzmyzel (falls die wieder auftauchen), ob das in Deinen Holzlatten endet? Dann würde ich diese Pilze alle abmachen. Es gibt aber auch essbare Dachpilze....
Aber das führt zu weit. Es reicht erstmal, wenn Du die Champignons erkennen und einordnen kannst.
Lieben Gruß,
Mia
P.S.: Die Wiesenchampignons können übrigens auch RICHTIG groß werden! Also, Hutdurchmesser von 10 -12 cm sind keine Seltenheit! Das ist nicht zu vergleichen mit den Zuchtchampignons, die wir im Supermarkt kaufen. Und sie sind auch dann noch gut und lecker essbar, sofern nicht irgendwelche Maden drinstecken, und die braunen Lamellen noch gut und frisch sind.
die weißen sind sehr leckere Wiesenchampignons! Ab in die Pfanne damit! Sie sind gerade auch hier bei uns reif - ich sammele sie und esse sie schon seit 25 Jahren. Sie wachsen gerne auf etwas gedüngten Wiesen, zum Beispiel auf Kuh- oder Pferdewiesen, wo der Kot der Tiere etwas Stickstoff hinterlassen hat. So passt das ganz gut zu Deinem Hochbeet, denn die Einstreu war doch sicherlich gebraucht? Typisch für die Wiesenchampignons ist, dass die Lamellen beim jungen Pilz erst ins rosabräunliche gehen, während sie später dunkler braun werden.
Was der kleine braune Pilz ist, weiß ich nicht, den müsstest Du schon mal umdrehen, damit ich was dazu sagen kann. Ohne, dass ich den von unten gesehen habe, gibt es keine Diagnose. Also: Finger weg!
Aber zu den anderen:
Es gibt nur einen giftigen Champignon, und dessen Fleisch, besonders der Stielgrund, läuft beim Anschneiden sofort chromgelb an. Theoretisch kann man Wiesenchampignons noch mit Knollenblätterpilzen verwechseln, aber die haben weiße Lamellen und unten eine ausgeprägte Knolle, die nach oben hin ein sichtbares, loses Hüll-Häutchen hat.
Falls Du zu unsicher bist, die zu verspeisen ( was ich verstehen kann) frag noch jemanden in Deiner Nähe, der Pilze kennt und dem Du sie zeigen kannst!
Ansonsten wächst das Champignon-Myzel in der Erde und NUR in der Erde. Es greift kein Holz an, es greift keine Wurzeln an, es wird weder vom Amaranth noch von der Hirse aufgenommen. Du kannst alles einfach so lassen wie es ist, und Dich - im Prinzip - an Deiner frischen Champignonquelle freuen.
Dachpilze hingegen wachsen auf Totholz. Aber die hast Du ja nicht fotografiert. Und es kann durchaus sein, dass die Einstreu Deiner Viecher Holzspäne enthielt, die dann den Dachpilzen als Nahrung dienten. Also, DIE hatten HOLZ, was die Champignons nicht interessiert, und wegen des Stickstoffs können manche Dachpilze dann richtig groß werden.
Ansonsten verfolg doch mal so ein Dachpilzmyzel (falls die wieder auftauchen), ob das in Deinen Holzlatten endet? Dann würde ich diese Pilze alle abmachen. Es gibt aber auch essbare Dachpilze....
Aber das führt zu weit. Es reicht erstmal, wenn Du die Champignons erkennen und einordnen kannst.
Lieben Gruß,
Mia
P.S.: Die Wiesenchampignons können übrigens auch RICHTIG groß werden! Also, Hutdurchmesser von 10 -12 cm sind keine Seltenheit! Das ist nicht zu vergleichen mit den Zuchtchampignons, die wir im Supermarkt kaufen. Und sie sind auch dann noch gut und lecker essbar, sofern nicht irgendwelche Maden drinstecken, und die braunen Lamellen noch gut und frisch sind.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Fragen zu (ungewollten) Pilzen im Hochbeet
Huhu,
herzlichen Dank für Eure Antworten.
Parallel hatte ich nochmal in einem Pilzforum gefragt, wo mir bestätigt wurde, dass Ihr beide recht hattet: sind keine Dachpilze, eher Champignons. Ich lach mich kaputt. Kürzlich erst hab ich mir ein Fertigsubstrat mit Austernpilzen besorgt, die sich leider als ziemlich launisch erwiesen. Die Ernte fiel äußerst überschaubar aus (ca. 3-4 essbare Exemplare). Ich hab mir so einen abgebrochen, ihren Ansprüchen gerecht zu werden - und nun hab ich draußen im Garten ohne Aufwand eine ganze Pilzfarm.
Die Einstreu meiner Tiere war zum größten Teil vorkompostiert. Sie besteht aus grobem Holzspan, viel Heu und Stroh, bepinkelten Zellstofftüchern (ich weiß, so genau wolltet Ihr das nicht wissen ), etwas Zeitungspapier (ebenfalls......) und einigen Sämereien (Futterreste), die auch nochmal einen interessanten Beiwuchs "verursachten". Die älteren Teile der Einstreu bestehen noch aus Lein.
Eine gute Sache, dass die Pilze nicht in die Pflanzen eindringen. Die sind so gesund und kräftig, ich hätte mich arg geärgert, wenn ich die hätte entsorgen müssen!
herzlichen Dank für Eure Antworten.
Parallel hatte ich nochmal in einem Pilzforum gefragt, wo mir bestätigt wurde, dass Ihr beide recht hattet: sind keine Dachpilze, eher Champignons. Ich lach mich kaputt. Kürzlich erst hab ich mir ein Fertigsubstrat mit Austernpilzen besorgt, die sich leider als ziemlich launisch erwiesen. Die Ernte fiel äußerst überschaubar aus (ca. 3-4 essbare Exemplare). Ich hab mir so einen abgebrochen, ihren Ansprüchen gerecht zu werden - und nun hab ich draußen im Garten ohne Aufwand eine ganze Pilzfarm.
Die Einstreu meiner Tiere war zum größten Teil vorkompostiert. Sie besteht aus grobem Holzspan, viel Heu und Stroh, bepinkelten Zellstofftüchern (ich weiß, so genau wolltet Ihr das nicht wissen ), etwas Zeitungspapier (ebenfalls......) und einigen Sämereien (Futterreste), die auch nochmal einen interessanten Beiwuchs "verursachten". Die älteren Teile der Einstreu bestehen noch aus Lein.
Eine gute Sache, dass die Pilze nicht in die Pflanzen eindringen. Die sind so gesund und kräftig, ich hätte mich arg geärgert, wenn ich die hätte entsorgen müssen!
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Re: Fragen zu (ungewollten) Pilzen im Hochbeet
Hi Tollkirsche,
ich habe in einem Pilzforum eine Liste mit Sachverständigen gefunden, von denen vielleicht einer in Deiner Nähe wohnt. Damit Du die Dinger jemanden direkt zeigen kannst.
Guck hier:
http://dgfm-ev.de/index.php?id=psv-liste
Und halt mich auf dem laufenden! - Interessiert mich sehr, was daraus wird!
Ich hab auch schon 2x versucht, aus käuflichen Substraten Pilze zu züchten - es ging immer schief.
Beide Male habe ich ganze Baumstämme besorgt, die angebohrt, Substrat rein, Löcher verschlossen, feucht gelagert .... Nix. Ausbeute bestenfalls drei, vier Pilze.
Stattdessen hatten sich EINMAL Austernseitlinge von selber angesiedelt, und zwar wuchsen die, ganz untypisch, an einer feuchten Stelle aus der Erde. Naja, ich hab nachgebuddelt, und entdeckt, dass unter der Bodenkrume ein Stück Holz moderte. Mit dem Buddeln habe ich die Myzele wohl aber ruiniert, die leckeren Pilze kamen so nur ein Jahr, dann waren sie weg.
Die Wiesenchampignons wachsen bei mir auch im Garten, allerdings nur vereinzelt. Also, das gibt keine ganze Mahlzeit. Ich hole sie um diese Zeit immer von Wiesen.
Lieben Gruß,
Mia
ich habe in einem Pilzforum eine Liste mit Sachverständigen gefunden, von denen vielleicht einer in Deiner Nähe wohnt. Damit Du die Dinger jemanden direkt zeigen kannst.
Guck hier:
http://dgfm-ev.de/index.php?id=psv-liste
Und halt mich auf dem laufenden! - Interessiert mich sehr, was daraus wird!
Ich hab auch schon 2x versucht, aus käuflichen Substraten Pilze zu züchten - es ging immer schief.
Beide Male habe ich ganze Baumstämme besorgt, die angebohrt, Substrat rein, Löcher verschlossen, feucht gelagert .... Nix. Ausbeute bestenfalls drei, vier Pilze.
Stattdessen hatten sich EINMAL Austernseitlinge von selber angesiedelt, und zwar wuchsen die, ganz untypisch, an einer feuchten Stelle aus der Erde. Naja, ich hab nachgebuddelt, und entdeckt, dass unter der Bodenkrume ein Stück Holz moderte. Mit dem Buddeln habe ich die Myzele wohl aber ruiniert, die leckeren Pilze kamen so nur ein Jahr, dann waren sie weg.
Die Wiesenchampignons wachsen bei mir auch im Garten, allerdings nur vereinzelt. Also, das gibt keine ganze Mahlzeit. Ich hole sie um diese Zeit immer von Wiesen.
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Fragen zu (ungewollten) Pilzen im Hochbeet
*grins* vermutlich handelt es sich um das selbe Forum, in dem ich auch noch mal meine Geschichte zum Besten gab ;)
Ich habe zwei Berater in meiner Nähe gefunden und werde die mal kontaktieren. Mittlerweile wuchern die Pilze sogar aus dem unteren Spalt des Hochbeetes. Und zumindest erstmal für Mäuse scheinen sie eine schmackhafte Mahlzeit zu sein, sie sind schon gehörig angesägt *g* Oh Mann, dieser Garten steckt voller Überraschungen....
Ich habe zwei Berater in meiner Nähe gefunden und werde die mal kontaktieren. Mittlerweile wuchern die Pilze sogar aus dem unteren Spalt des Hochbeetes. Und zumindest erstmal für Mäuse scheinen sie eine schmackhafte Mahlzeit zu sein, sie sind schon gehörig angesägt *g* Oh Mann, dieser Garten steckt voller Überraschungen....
- Carolyn
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Re: Fragen zu (ungewollten) Pilzen im Hochbeet
Mäuse? Oder eher Schnecken? Schnecken lieben Pilze...atropa belladonna hat geschrieben:Und zumindest erstmal für Mäuse scheinen sie eine schmackhafte Mahlzeit zu sein, sie sind schon gehörig angesägt *g*
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