Frisch umgebrochenes Grünland bearbeiten

[Angora-Angy]

Hallo zusammen.

Ich befinde mich seit Neuestem glücklich im Besitz von gut 200qm Gemüseacker :-) Dieser wurde am Wochenende frisch umgepflügt und geeggt und ist nun bereit für meine weitern Aktionen. Das Stück war in den vergangenen Jahrzehnten bereits als Nutzgarten in Bearbeitung, lag aber mindestens letztes Jahr, evtl. schon das Jahr davor, brach und ist entsprechend wieder zur Wiese geworden. Folglich habe ich jetzt reichlich Grassoden drin, die auch hübsch untergebuddelt sind... Muss ich die unbedingt raus pulen oder kommen Brokkoli, Mais und Steckrüben mit sowas zurecht? Gibt es sonst noch Tricks, um mir das Land zurecht zu machen? Im Herbst kommt sowieso Gründüngung drauf, aber ich bin mehr oder weniger gezwungen, schon dieses Jahr Erträge zu liefern... Dass ordentliche Mulchdecke und Mischkultur zum Einsatz kommen, muss ich ja nicht extra erwähnen... ;-)

[Cerifera]

Steckrüben eher weniger wenn das Gras verfault. Wie tief sind die Soden denn untergebuddelt? Meiner Erfahrung nach ist Gras sehr hartnäckig und bahnt sich zumeist seinen Weg wieder nach oben. Der Boden enthält womöglich nicht ausreichend Nährstoffe da wäre eine dicke Mulchdecke nicht unbedingt zu empfehlen - Gefahr der Stickstoffvergiftung. Leichte Abdeckung mit Grasschnitt kann man schon machen aber nicht zu dick.

Gute Erträge liefern Zuchini - mehr als einem lieb ist. Eine vorausschauende Planung ist vorteilhaft. Gibt so nette Krankheiten wie Kohlhernie die einem schnell das Gärtnern mit Kreuzblütlern vermiesen....
Pflücksalat gedeiht auch super aber hier sollte man die Nacktschneckenpopulation bereits kennen und ihre Verstecke ;-)

[Angora-Angy]

Von der Tiefe geht es eigentlich. Habe einen sehr langzinkigen alten Karst mit einem neuen Stiel versehen (lassen ) und werde mich damit mal auf den Acker begeben. Einen Pflanzplan hab ich mir schon gemacht, hab die Fläche in 4 Felder aufgeteilt, um da Wechselwirtschaft zu betreiben. Ist natürlich schwierig, die vielen gewünschten Kohlarten unterzubringen (man "fordert" Weißkohl, Rotkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Steckrüben, Palmkohl). Allerdings habe ich in meinen Plänen sehr weite Pflanzabstände mit anderen Kulturpflanzen dazwischen eingeplant. Zwischen die Köhlers kommen reichlich Tomaten (sollen die Weiße Fliege in Schach halten), Salat, Erbsen, Bohnen, etc. Wo Platz ist, Luzerne und andere Kleesorten als Gründünger und Kaninchenfutter. Spinat säe ich eigentlich überall dazwischen. Ein paar Kartoffeln, Mais und natürlich auch genügend Zucchini sind auch drin. Die Erdbeeren wachsen am Rand. Das Mulchen geschieht mit Grasschnitt und Kanichenmist, demnächst werden auch noch die beiden Komposter umgeschichtet und geben mir hoffentlich schön Dünger ab. Sollte ich unter den Grasschnitt noch irgendwas geben, um evtl. Nährstoffunausgewogenheiten auszugleichen? Gibt es da was Bestimmtes? Bisher hab ich einfach so damit gemulcht und keine Probleme (außer bei Erdbeeren, da bleibe ich bei Stroh, der Grasschnitt bringt die Beeren zum Faulen). Auch die Kohlhernie kenne ich bisher nur vom Hörensagen, obwohl ich im alten Garten (sehr viel kleiner!) auch recht viel Kohl angebaut hab.

[Cerifera]

Das Problem mit der Kohlhernie ist, dass man sich das meist einschleppt durch gekaufte Pflanzen oder auch in seltenen Fällen über Saatgut. Ich hatte mir das damals durch Pflanzen der Gärtnerei geholt. Kohl und Radieschen wuchsen dann nicht mehr und wenn steinhart und ungenießbar...

Grasschnitt bei Erdbeeren stimmt absolut mit dem Faulen. Hatte meine damals gar nicht gemulcht dafür häufiger geerntet ;-)
In einem Jahr war es ganz schlimm da hatten die Vögel alles angepickt und musste ein Netz um die Pflanzen machen.

Muss man den Kaninchenmist vorher nicht erst kompostieren? Müsst ich erst selbst nochmal nachlesen. Gibt ein ganz gutes Buch übers Mulchen - nennt sich praktischerweise "Das Mulchbuch".

Spinat überall zu säen ist wohl nicht so vorteilhaft. Meine mich zu erinnern, dass das auch ein Kreuzblütler (wie Kohl und Salat) ist.

Gegen die weiße Fliege half bei mir Dill super - eine wahre Wunderwaffe!
Bohnenkraut zwischen Kohlpflanzen hatte sich auch bewährt. Rosenkohl sind Netze ein Segen wegen des Kohlweißlings und der Läuse.

Aber ich denke jeder muss da so seine eigenen Erfahrungen sammeln und aufgrund der unterschiedlichen Gebiete gilt auch nicht jeder Tipp für diesen Standort/Boden gleichermaßen...

[Angora-Angy]

Spinat gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen und kommt damit keiner anderen Kultur in die Quere. Als Bodenbeschattung, Gründüngung und zusätzliche Ernte hab ich damit nur positive Erfahrungen gemacht. Und weil ich furchtbar gern Spinat esse, mach ich eben überall Wochen hin, wo er noch dazwischen passt.

Mein Kaninchenmist ist relativ strohig-trocken. Meine Wuschel sitzen nicht in Buchten, wo sie keine Wahl haben als sich komplett einzusauen. Sie haben so viel Platz im ehemaligen Schweinestall, dass sie gesittet aufs Klo gehen können