Walnussstämmchen hat schwarze eingesunkene Flecken?

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Walnussstämmchen hat schwarze eingesunkene Flecken?

Beitrag von eichkatz » Fr Mai 17, 2013 14:04

Servus aus München, bin ganz neu hier, und gleich mit einer ersten Frage:
Ich habe mir eine kleine Walnuss Geisenheim Nr. 26 gekauft - aber sie hat schwarze eingesunkene Stellen am Stamm. Der Verkäufer sagt dazu, das seien harmlose Verfärbungen an Stellen, wo Blätter oder Knospen entfernt wurden und keine Krankheit, aber ich bin davon nicht überzeugt. Deshalb hier einige Bilder und die Frage, ob das jemand kennt und was euer Eindruck ist? Bin gespannt auf eure Antworten!
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Carolyn
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Re: Walnussstämmchen hat schwarze eingesunkene Flecken?

Beitrag von Carolyn » Fr Mai 17, 2013 15:42

Ich habe sowas zwar noch nicht gesehen, aber gefallen tut mir das gar nicht! Der Verkäufer hat sicher Recht, dass da Blätter oder kleine Ästchen entfernt worden sind, nur sollte sich das deswegen nicht so extrem verfärben. Mir kommt es grad so vor, als wären die Stellen infiziert mit einem Pilz oder Bakterium. Google hat mir da grad eine Krankheit namens Walnussbrand ausgespuckt, gegen die man aber anscheinend nicht viel tun kann, wenn man nicht grad mit harten Fungiziden arbeiten will (was ganz und gar nicht biologisch wäre). Der folgende Text stammt aus einem pdf-Dokument einer schweizer Seite, der Link läßt sich leider nicht kopieren. Die Seite ist http://www.agroscope.admin.ch, das pdf-Dokument heißt "wa_arb_93_des_287_d.pdf".
Bakterieller Walnussbrand
(Xanthomonas campestris pv. juglandis [Pierce] Dye)

Die Symptome des Walnussbrandes sind schwarze
Flecken auf Blättern, Früchten und Jungtrieben. Sie
entstehen vom Spätfrühling bis in den Sommer als Folge
von Infektionen durch den bakteriellen Krankheitserreger
bei regnerischem Wetter. Die Blattflecken sind eckig, durch
die Blattadern begrenzt und von einem gelben
auslaufenden Hof umgeben. Sie sind meist nur 1–2 mm
gross. Seltener sind auch Blattnerven befallen und in
Längsrichtung schwarz verfärbt. Die nach der Infektion
entstehenden Fruchtflecken sind stellenweise von einem
dunkel verfärbten, wasserdurchtränkten Rand umgeben.
Ein Befall der Triebe kommt vor allem bei Jungbäumen
vor, wobei die Rinde dunkel verfärbt ist und stellenweise
wasserdurchtränkte Ränder aufweist. Die Krankheit tritt vor
allem an Bäumen in dichten Beständen oder in der Nähe
von Waldrändern auf. Besonders befallen werden auch
stark wachsende Jungbäume und sehr alte Bäume.
Walnussbrand.jpg
Infektionen des bakteriellen Walnussbrand es auf noch
unverholzten Jungtrieben.
Walnussbrand.jpg (13.14 KiB) 6344 mal betrachtet
Gegenmassnahmen
Das Risiko von Infektionen durch die Marssonina
Blattfleckenkrankheit und den Bakteriellen Walnussbrand
kann durch den Anbau wenig anfälliger Sorten sowie einen
grosszügig bemessenen Standraum pro Baum (12 x 12 m)
erheblich verringert werden. Behandlungen mit Fungiziden
während und nach dem Austrieb im Frühling, z.B. mit
Kupferoxychlorid 0,4%, sind möglich. Kupferhaltige
Fungizide sollten jedoch wegen der Bodenbelastung
zurückhaltend eingesetzt werden. Weitere Angaben zur
Sortenwahl und zum Anbau finden sich im Separatdruck
"Kulturgut Nussbaum" von P. Rusterholz und W. Zbinden,
Schweiz. Zeits. für Obst- und Weinbau, 128,1992.
In einem anderen Forum habe ich folgendes gelesen (ebenfalls als Zitat, ohne Quellenangabe):
Bei jungen, von Walnussbrand befallenen, Bäumen empfiehlt es sich, diese ganz zu entfernen und einen neuen Baum (möglichst eine robuste Sorte) zu pflanzen. Bei älteren Bäumen kann es helfen, die infizierten Stellen zu entfernen.

Die schwarzen Flecken auf dem Stamm und den Trieben Ihres Walnussbaumes können jedoch auch infolge von so genannten Sekundärinfektionen durch Pilze entstanden sein. Durch Wunden in der Rinde, die z. B. durch Frostrisse (Wallnussbäume sind anfällig für Spätfröste) oder stark wechselnden Wasserhaushalt entstehen, treten Pilze (oft Schwärzepilze) ein, die dunkle Flecken verursachen können.
Leider sind die Bilder ziemlich unscharf, weil die Kamera den Hintergrund scharf gestellt hat (etwas knapp dahinter stellen/halten, das den Hintergrund verdeckt, sollte helfen :wink: ). Auf dem zweiten Foto sieht es jedoch so aus, als wäre der Zweig (oder was auch immer) ziemlich rüde entfernt worden und dadurch eine unnötig große Wunde entstanden. Um das besser einschätzen zu können: Wie dick ist denn der Stamm? Sieht mir nicht nach der besten Qualität aus, die Du da erstanden hast.
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Re: Walnussstämmchen hat schwarze eingesunkene Flecken?

Beitrag von eichkatz » Fr Mai 17, 2013 19:30

Hallo Carolyn,
danke für die prompte Antwort. Die Triebe sind etwa kleinfingerdick. Ja, Walnussbrand hatte ich auch gegoogelt und dann verworfen, weil da immer Blatt- und Fruchtbefall gezeigt wurde. Aber der Text, den du gefunden hast, spricht ja explizit von Jungtrieben und dein Foto zeigt auch Jungtriebe. Das mit den Schwärzepilzen hatte ich auch gefunden, aber das ist es nicht, denke ich, das sind eher so Rußpilze, das sieht ganz anders aus. Ich fürchte, es ist so, wie du schreibst: Der Baum hat sich infiziert, weil die Äste weggebrochen wurden. Ich werde ihn dann wohl zurück schicken müssen.

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Re: Walnussstämmchen hat schwarze eingesunkene Flecken?

Beitrag von Carolyn » Sa Mai 18, 2013 09:29

eichkatz hat geschrieben:...spricht ja explizit von Jungtrieben und dein Foto zeigt auch Jungtriebe.
Im Text wird öfters von Jungtrieben gesprochen, auch auf anderen Seiten, aber ohne Fotos.
Da sind mehrere Fotos dabei, aber eben auch eines von Jungtrieben. Ich hab nur das hier hochgeladen, da Du ja keine Früchte und derzeit wohl auch noch keine Blätter hast.
So dünn wie ein kleiner Finger? Das hatte ich befürchtet. Dann kann es durchaus passieren, dass er den Befall nicht überlebt. Gib ihn zurück!

Ich weiß nicht, wo in München Du bist, aber in der Nähe von Erding, östlich von München, gibt es eine Bio-Baumschule, von der ich schon viel Gutes gehört habe und bei der ich letztes Jahr auch zwei Bäumchen (Anna-Spät-Zwetschken und blaue Kriecherl) gekauft habe. Beide sind gesund und hatten dieses Jahr die ersten Blüten, wenn auch nur eine Handvoll. Investier die Zeit und schau Dir den Baum vorher an. Da kriegst Du dann auch noch eine kostenlose Beratung zu Pflanzung und Pflege dazu. Allerdings besteht die Gefahr, dass Du dann mehr mitnimmst als gewollt. Meine blauen Kriecherl waren auch nicht geplant. :lol:
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Re: Walnussstämmchen hat schwarze eingesunkene Flecken?

Beitrag von eichkatz » Mo Jun 03, 2013 22:06

Schnelles kleines Update: Das Walnüsschen steht erstmal im Topf unter Beobachtung. Der Pflanzenversand hat zugesagt, ihn zurückzunehmen, falls er kränker wird, aber gebeten, erstmal abzuwarten. Dachte, das kann ich ja ruhig tun. Schlimmer ist es an den Trieben nicht geworden, aber eine Blattrispe hat er abgeworfen, nachdem deren Blätter zunächst einige Tage schlapp hingen. Die hat auch ne gräuliche Verfärbung. Leider haben wir inzwischen ne Beziehung miteinander ;-), das Rücksenden wird also nicht leicht werden. Also hoffe ich, dass er gesundet. Trotz Dauerregen.

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