Hallo,
ich habe diese tolle und informative Seite erst vor kurzem gefunden und mich grade registriert. Derzeit lege ich einen komplett neuen Bauerngarten an, innerhalb der Beete Mischkultur, auch mit Kräutern und Blumen. Ich beschäftige mich schon einige Jahre mit dem Thema, es ist mir also im Prinzip vertraut. Aber noch nie habe ich eine Definition gefunden, wie weit die günstige oder ungünstige Nachbarschaft denn reicht. Bisher war ja alles nur Theorie, jetzt soll aber die Praxis folgen, und da fehlt mir wirklich eine Angabe. Vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp geben, wo man das nachlesen könnte, oder es weiß jemand, das wäre toll.
Zwei Beispiele:
Eine Reihe kleiner Buschbäume, verschiedene alte Obstsorten. Nun heißt es, Rosen vertragen sich nicht mit Obstbäumen als Nachbarn. Wenn ich in ca. 2-2,50 m Abstand aber zwei Heckenrosen pflanzen möchte, ist das noch Nachbarschaft oder weit genug entfernt, dass die sich nicht gegenseitig stören? Oder Brokkoli in einem Beet, im nächsten, das durch einen 30 cm breiten Rindenmulchweg getrennt ist, ein anderer Kohl. Problem? Lieber das übernächste Beet nehmen?
Ich würde mich riesig über Eure Antworten freuen - vielen Dank schon mal vorab.
Schöne Grüße,
die bauerngärtnerin
Wie weit reicht Nachbarschaft Mischkultur?
-
- Rasenmäher
- Beiträge: 2
- Registriert: Di Jun 11, 2013 00:33
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Geschlecht:
-
- Balkongärtner
- Beiträge: 35
- Registriert: Mi Mai 08, 2013 11:43
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: Kölner Umland
- Geschlecht:
Re: Wie weit reicht Nachbarschaft Mischkultur?
Dieser Frage schließe ich mich an! Ich wusste nämlich z.B. nicht, wie nah Basilikum, Tagetes, Ringelblume oder Petersilie an die Tomate ran muss, um positiven Einfluss nehmen zu können, da hab ich einfach alles dicht drumrum verteilt. Nun ist das Unkrautzupfen etwas schwierig Auch bin ich mir nicht klar, ob wegen der Braunfäule-Gefahr 5 Meter zwischen Kartoffeln und Tomaten reichen oder ob da ein halber Kilometer dazwischen muss. Würde ich also auch sehr über Antworten auf bauerngärnterins Frage freuen!
-
- Bio-Genie
- Beiträge: 3516
- Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: östliches NRW
- Geschlecht:
Re: Wie weit reicht Nachbarschaft Mischkultur?
Hallo Bauerngärtnerin und Donnawetta,
das Thema ist schon etwas umfassend, denn es geht dabei um verschiedene Abstände. Einmal um den Abstand in kompletter Mischkultur, zum zweiten von Saatreihen im Gemüsebeet, dann um den Abstand der einzelnen Pflanzen innerhalb dieser Saatreihen, dann um den Abstand der Pflanzen im Staudenbeet, und dann um den Abstand von Pflanzen zu Obstbäumen. Bei Gemüse gibt es zudem auch noch verschiedene Lehrmeinungen. Von all diesem später mehr.
Grundlegend kann man sagen, dass - bei Gemüse und Stauden - der Nachbar der ist, dessen Blätter sich mit seinem Kollegen berühren. So werden sich auch ihre Wurzeln berühren und sich gegenseitig gut oder weniger gut beeinflussen.
Aber zunächst zu den Rosen und den Obstbäumen:
Ich wüsste nicht, warum man nicht Rosen zu Obstbäumen pflanzen könnte, außer, der Wurzeldruck dieser Bäume nimmt ihnen zuviel Feuchtigkeit weg, oder sie stehen im Sommer - in ihrer Hauptvegetationszeit - darunter im kompletten Schatten. Beides tut Rosen nicht gut. Guck Dir also die Krone Deines Obstbaums an, Bauerngärtnerin, der entstpricht ungefähr der Wurzelscheibe. Außerhalb kannst Du Rosen pflanzen, und wenn der Pflanzort nach Süden geht und die Rose trotz der Baumkrone von vorn und oben noch gutes Licht bekommt, kannst Du auch noch näher an den Stamm heranrücken. Im Norden würde der Baum ja einen viel längeren Schatten werfen, gell? Gute Erde ins Rosenpflanzloch - und fertig ist.
Kletter- und Ramblerrosen kann man mit einem Meter Abstand vom Obstbaumstamm ziehen. Zum Stamm hinleiten und daran hochranken lassen. Oben haben sie dann ja die Sonne die sie brauchen, und unten muss gute Erde ins Pflanzloch! Diese Kombination haben uns längst die Engländer vorgemacht, mit rosenüberrankten Apfel- und Birnbäumen. Es ist völlig zauberhaft!
Stauden und Ein/Zweijährige Blumen stehen dicht an dicht. Die Nachbarn sind hier die jeweils angrenzenden. Oft entwickeln sich Stauden innerhalb von Jahren viel größer als erwartet. Dann nimmt man die ein- oder zweijährigen Nachbarn weg, oder teilt die Stauden. Auch ein Beet mit Edelrosen oder Strauchrosen, kann ( und sollte man sogar) mit Stauden unterpflanzen.
Dasselbe haben wir im frei angelegten Mischkulturenbeet. Der direkte Nachbar ist immer der Nachbar. Die Artischocke gedeiht zum Beispiel gut mit Fenchel. Also den drum herum pflanzen. Fenchel mag gerne Salbei und Salat. Salat ist nahezu neutral, neben ihm kann nun vieles stehen. Diese eine Zwischenfrucht "Salat" reicht, um nun etwas anzuschließen, was wiederum mit Salat gut klarkommt. Nun währt Salat ja nicht ewig im Gartenjahr... also säen wir ein paar Ringelblumen dazwischen.
Mit der Ringelblume können wir zu Kartoffeln oder Paprika wechseln, mit der Paprika zu Knofi... usw.
Ich bin nicht wirklich ein Freund eines solchen willkürlichen Mischkulturenbeetes. Mir geht da zuviel durcheinander. Ich bin eigentlich ein Freund der 4/5 Felderwirtschaft, was Gemüse betrifft. Davon später mehr.
Im regulären biologischen Mischkulturenemüsebeet sieht die Sache etwas anders aus, und hier kommen zum ersten Mal klare Abstände ins Spiel:
Gertrud Franck (googelt nach ihr) und die Äbtissinen von Fulda (googelt nach ihnen), legen auf ihren Gemüsebeeten von vorn herein breite Streifen von Spinat an. Er tut dem Boden gut, reichert ihn an, und dann wird im Abstand von jeweils 50 Zentimetern eine solche Spinatreihe auf 20 cm freigemacht. Der Boden wird gelockert, die ausgezogenen Spinatpflanzen verbleiben als Mulch. Und dann sät man da ein, und zwar so, wie das Herzel es will: Eine Reihe Bohnen - es folgt Spinat - Rote Beete - wieder Spinat - Chinakohl, dicke Bohnen, Erbsen, Möhren, Zwiebeln, Sellerie, Blumenkohl...Der Spinat bleibt immer als Zwischenkultur stehen oder wird sogar nachgesät.
Im nächsten Jahr wechselt die ursprüngliche Hauptsaatpflanze einfach in die nächste Reihe, im übernächsten in die übernächste, und so fort. Dadurch wird der Boden nicht ausgelaugt und müde.
Blumenkohlpflanzen z.B. stehen innerhalb der Reihe in einem Abstand von 100 cm, jeweils dazwischen steht aber eine Knollenselleriepflanze, die den Blumenkohl gut beeinflussen wird und der Blumenkohl widerum den Sellerie. Der Abstand zwischen diesen Langkulturgewächsen beträgt also jeweils 50 cm zur Zeit der Pflanzung. Aber der Boden dawischen soll nicht leer bleiben!
Radieschen jedenfalls wird man nicht in 50cm Abstand säen, sondern dicht an dicht, okay? Ebensowenig Spinat. Ebensowenig hochrankende Erbsen. Der Abstand zum Nachbarn hängt also immer davon ab, wie groß eine Pflanze werden wird!
Und dann verfolgen die Äbtissinnen von Fulda noch folgendes Programm, dem ich absolut zustimme: Der Boden soll nie unbedeckt bleiben! Wenn wir uns die Natur angucken: Es schützen immer Blätter den Boden. Sie geben Schatten und schaffen eine Schattengare, die ihn daran hindert auszutrocknen.
Von daher geht es so:
Es gibt ja Pflanzen, die lange brauchen bis sie großwerden, wie meinetwegen Blumenkohl oder Sellerie oder Wirsing.
Das sind Hauptkulturen für das Jahr. Ihnen werden aber Vorkulturen und Nachkulturen und Zwischenkulturen beigepflanzt.
Radieschen und Salate in irgendeiner Form und rote Beete gedeihen quasi immer. Also zwischensäen!
Na, und dann achten die Damen auch noch auf die Wurzeltiefen. Sie ordnen solche Gemüsepflanzen, die tiefe Wurzeln haben, solchen zu, die flache oder niedrige haben. Das Ganze ist also schon relativ komplex.
Ich mache es so, dass ich im Garten immer noch die drei obligaten Gemüsebeete habe, aufgeteilt zwischen Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern. Goggelt danach! Ich will das jetzt nicht im Einzelnen aufschlüsseln. Mitgenommen habe ich längst, dass der Boden absolut bedeckt sein soll. Mache ich auch. Ich säe permanent etwas ein, damit der Boden bedeckt beibt - oder ich mulche.
Da im normalen Garten die Starkzehrer überwiegen, habe ich ein viertes Beet für sie, welches unrythmisch ruht. Für Tomaten habe ich ein fünftes Beet, denn die gedeihen gerne lange in ihren eigenen Ausdünstungen. Ich unterpfanze sie auch mit Petersilie oder Petersilienwurzeln oder auch mit Mangold. Musst schon einen Abstand von vielleicht 40 cm wahren, Donnawetta, denn die Tomate will ja groß werden! Wenn Du sie zu nah pflanzt, und die Tomate gedeiht gut, werden die Beipflanzungen von ihr erstickt.
Lieben Gruß,
Mia
das Thema ist schon etwas umfassend, denn es geht dabei um verschiedene Abstände. Einmal um den Abstand in kompletter Mischkultur, zum zweiten von Saatreihen im Gemüsebeet, dann um den Abstand der einzelnen Pflanzen innerhalb dieser Saatreihen, dann um den Abstand der Pflanzen im Staudenbeet, und dann um den Abstand von Pflanzen zu Obstbäumen. Bei Gemüse gibt es zudem auch noch verschiedene Lehrmeinungen. Von all diesem später mehr.
Grundlegend kann man sagen, dass - bei Gemüse und Stauden - der Nachbar der ist, dessen Blätter sich mit seinem Kollegen berühren. So werden sich auch ihre Wurzeln berühren und sich gegenseitig gut oder weniger gut beeinflussen.
Aber zunächst zu den Rosen und den Obstbäumen:
Ich wüsste nicht, warum man nicht Rosen zu Obstbäumen pflanzen könnte, außer, der Wurzeldruck dieser Bäume nimmt ihnen zuviel Feuchtigkeit weg, oder sie stehen im Sommer - in ihrer Hauptvegetationszeit - darunter im kompletten Schatten. Beides tut Rosen nicht gut. Guck Dir also die Krone Deines Obstbaums an, Bauerngärtnerin, der entstpricht ungefähr der Wurzelscheibe. Außerhalb kannst Du Rosen pflanzen, und wenn der Pflanzort nach Süden geht und die Rose trotz der Baumkrone von vorn und oben noch gutes Licht bekommt, kannst Du auch noch näher an den Stamm heranrücken. Im Norden würde der Baum ja einen viel längeren Schatten werfen, gell? Gute Erde ins Rosenpflanzloch - und fertig ist.
Kletter- und Ramblerrosen kann man mit einem Meter Abstand vom Obstbaumstamm ziehen. Zum Stamm hinleiten und daran hochranken lassen. Oben haben sie dann ja die Sonne die sie brauchen, und unten muss gute Erde ins Pflanzloch! Diese Kombination haben uns längst die Engländer vorgemacht, mit rosenüberrankten Apfel- und Birnbäumen. Es ist völlig zauberhaft!
Stauden und Ein/Zweijährige Blumen stehen dicht an dicht. Die Nachbarn sind hier die jeweils angrenzenden. Oft entwickeln sich Stauden innerhalb von Jahren viel größer als erwartet. Dann nimmt man die ein- oder zweijährigen Nachbarn weg, oder teilt die Stauden. Auch ein Beet mit Edelrosen oder Strauchrosen, kann ( und sollte man sogar) mit Stauden unterpflanzen.
Dasselbe haben wir im frei angelegten Mischkulturenbeet. Der direkte Nachbar ist immer der Nachbar. Die Artischocke gedeiht zum Beispiel gut mit Fenchel. Also den drum herum pflanzen. Fenchel mag gerne Salbei und Salat. Salat ist nahezu neutral, neben ihm kann nun vieles stehen. Diese eine Zwischenfrucht "Salat" reicht, um nun etwas anzuschließen, was wiederum mit Salat gut klarkommt. Nun währt Salat ja nicht ewig im Gartenjahr... also säen wir ein paar Ringelblumen dazwischen.
Mit der Ringelblume können wir zu Kartoffeln oder Paprika wechseln, mit der Paprika zu Knofi... usw.
Ich bin nicht wirklich ein Freund eines solchen willkürlichen Mischkulturenbeetes. Mir geht da zuviel durcheinander. Ich bin eigentlich ein Freund der 4/5 Felderwirtschaft, was Gemüse betrifft. Davon später mehr.
Im regulären biologischen Mischkulturenemüsebeet sieht die Sache etwas anders aus, und hier kommen zum ersten Mal klare Abstände ins Spiel:
Gertrud Franck (googelt nach ihr) und die Äbtissinen von Fulda (googelt nach ihnen), legen auf ihren Gemüsebeeten von vorn herein breite Streifen von Spinat an. Er tut dem Boden gut, reichert ihn an, und dann wird im Abstand von jeweils 50 Zentimetern eine solche Spinatreihe auf 20 cm freigemacht. Der Boden wird gelockert, die ausgezogenen Spinatpflanzen verbleiben als Mulch. Und dann sät man da ein, und zwar so, wie das Herzel es will: Eine Reihe Bohnen - es folgt Spinat - Rote Beete - wieder Spinat - Chinakohl, dicke Bohnen, Erbsen, Möhren, Zwiebeln, Sellerie, Blumenkohl...Der Spinat bleibt immer als Zwischenkultur stehen oder wird sogar nachgesät.
Im nächsten Jahr wechselt die ursprüngliche Hauptsaatpflanze einfach in die nächste Reihe, im übernächsten in die übernächste, und so fort. Dadurch wird der Boden nicht ausgelaugt und müde.
Blumenkohlpflanzen z.B. stehen innerhalb der Reihe in einem Abstand von 100 cm, jeweils dazwischen steht aber eine Knollenselleriepflanze, die den Blumenkohl gut beeinflussen wird und der Blumenkohl widerum den Sellerie. Der Abstand zwischen diesen Langkulturgewächsen beträgt also jeweils 50 cm zur Zeit der Pflanzung. Aber der Boden dawischen soll nicht leer bleiben!
Radieschen jedenfalls wird man nicht in 50cm Abstand säen, sondern dicht an dicht, okay? Ebensowenig Spinat. Ebensowenig hochrankende Erbsen. Der Abstand zum Nachbarn hängt also immer davon ab, wie groß eine Pflanze werden wird!
Und dann verfolgen die Äbtissinnen von Fulda noch folgendes Programm, dem ich absolut zustimme: Der Boden soll nie unbedeckt bleiben! Wenn wir uns die Natur angucken: Es schützen immer Blätter den Boden. Sie geben Schatten und schaffen eine Schattengare, die ihn daran hindert auszutrocknen.
Von daher geht es so:
Es gibt ja Pflanzen, die lange brauchen bis sie großwerden, wie meinetwegen Blumenkohl oder Sellerie oder Wirsing.
Das sind Hauptkulturen für das Jahr. Ihnen werden aber Vorkulturen und Nachkulturen und Zwischenkulturen beigepflanzt.
Radieschen und Salate in irgendeiner Form und rote Beete gedeihen quasi immer. Also zwischensäen!
Na, und dann achten die Damen auch noch auf die Wurzeltiefen. Sie ordnen solche Gemüsepflanzen, die tiefe Wurzeln haben, solchen zu, die flache oder niedrige haben. Das Ganze ist also schon relativ komplex.
Ich mache es so, dass ich im Garten immer noch die drei obligaten Gemüsebeete habe, aufgeteilt zwischen Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern. Goggelt danach! Ich will das jetzt nicht im Einzelnen aufschlüsseln. Mitgenommen habe ich längst, dass der Boden absolut bedeckt sein soll. Mache ich auch. Ich säe permanent etwas ein, damit der Boden bedeckt beibt - oder ich mulche.
Da im normalen Garten die Starkzehrer überwiegen, habe ich ein viertes Beet für sie, welches unrythmisch ruht. Für Tomaten habe ich ein fünftes Beet, denn die gedeihen gerne lange in ihren eigenen Ausdünstungen. Ich unterpfanze sie auch mit Petersilie oder Petersilienwurzeln oder auch mit Mangold. Musst schon einen Abstand von vielleicht 40 cm wahren, Donnawetta, denn die Tomate will ja groß werden! Wenn Du sie zu nah pflanzt, und die Tomate gedeiht gut, werden die Beipflanzungen von ihr erstickt.
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
-
- Balkongärtner
- Beiträge: 35
- Registriert: Mi Mai 08, 2013 11:43
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: Kölner Umland
- Geschlecht:
Re: Wie weit reicht Nachbarschaft Mischkultur?
Hallo Mia,
und vielen lieben Dank! Dass es bei mir nicht geklappt hat, merke ich schon - die Ringelblumen und die Petersilie stehen quasi unter der Tomate und können gar nicht groß werden. Na ja, ich suche ihnen ein neues Plätzchen und verbuch's mal unter Erfahrung. Für's nächste Jahr werde ich mehr in Reihen pflanzen und mir ganz detaillierte Beetpläne machen. Das mit der "Vierfelderwirtschaft" ist bei mir etwas schwiereig, weil ich viele kleine Beete habe, aber es ist eine tolle Idee, neutrale "Trenner" zu pflanzen. Davon gelesen hatte ich schon, aber ich wusste nicht, dass ein Streifen Spinat zwischen Pflanzen, die sich nicht leiden können, womöglich schon als Abstandhalter genügt. Nochmal danke, du hast mir sehr geholfen!
Donnawetta
und vielen lieben Dank! Dass es bei mir nicht geklappt hat, merke ich schon - die Ringelblumen und die Petersilie stehen quasi unter der Tomate und können gar nicht groß werden. Na ja, ich suche ihnen ein neues Plätzchen und verbuch's mal unter Erfahrung. Für's nächste Jahr werde ich mehr in Reihen pflanzen und mir ganz detaillierte Beetpläne machen. Das mit der "Vierfelderwirtschaft" ist bei mir etwas schwiereig, weil ich viele kleine Beete habe, aber es ist eine tolle Idee, neutrale "Trenner" zu pflanzen. Davon gelesen hatte ich schon, aber ich wusste nicht, dass ein Streifen Spinat zwischen Pflanzen, die sich nicht leiden können, womöglich schon als Abstandhalter genügt. Nochmal danke, du hast mir sehr geholfen!
Donnawetta
-
- Rasenmäher
- Beiträge: 2
- Registriert: Di Jun 11, 2013 00:33
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Geschlecht:
Re: Wie weit reicht Nachbarschaft Mischkultur?
Hallo Mia,
ganz herzlichen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen, total super, dass Du Dir diese Mühe gemacht hast! Ich bin eine, die immer erst mehrere Bücher braucht, wenn sie was anfängt, so auch mit dem Garten. Viele Infos ergänzen sich sehr gut, und man lernt diverse Methoden kennen, nicht nur die eines einzelnen Autors/einer Autorin. Und manchmal bringt eine andersartige Formulierung oder andere Prioritätensetzung derselben Fakten auch wieder neue Erkenntnisse - so auch mit Deinem Beitrag!
Meine Hauptbücher sind die von Marie-Luise Kreuter, das Standardwerk Der Biogarten, und eben genau das kleine, aber trotzdem super informative Buch von dieser Schwester der Abtei Fulda. Und eben diese schreibt in ihrer Übersichtstabelle der guten und schlechten Nachbarn, dass Rosen sich nicht gut mit Obstbäumen vertragen und umgekehrt. Ich denke, es liegt daran, dass auch die Obstbäume zu den Rosaceae gehören, zumindest Kirsche, Apfel und Pflaume/Mirabelle und Birne (was anderes an Obstbäumen fällt mir sowieso grade nicht ein...), und es heißt ja allgemein, dass dieselben Pflanzenfamilien normalerweise eher keine guten Nachbarn sind, weil sie dieselben Nährstoffe brauchen, teils von gleichen Schädlingen befallen werden usw. So leuchtet es im Prinzip schon ein.
Deine Erklärungen helfen mir aber wirklich ungemein, das Prinzip nochmal deutlich besser zu verstehen. Von der Theorie in die Praxis ist eben doch ein ziemlicher Schritt Auch die Sache mit den Trennpflanzen ist prima. Da hatte ich mir für ein Beet schon was in die Richtung überlegt, war aber nicht sicher, ob ich da zu unbekümmert mutig vorgehe. Da die Pflanzung grade erst beginnt (heute bis zum WE), kommt Deine Erklärung grade richtig Die Sache mit dem Spinat hatte ich irgendwie nicht wirklich intensiv gelesen, da es mir mit all den vielen Möglichkeiten an der Stelle grade zu viel war. Deine Kurzfassung ist ebenfalls sehr hilfreich!
Ich hatte mich in den letzten Jahren grade mal mit Tomaten beschäftigt, die wachsen und gedeihen unter unserem Dachüberstand in großen Kübeln. Dann kamen solche Kübel mit Chilis und bisschen Paprika und Mangold dazu, Versuche mit Möhren und Radieschen scheiterten im Kübel, obwohl immer wieder in den Gartenheften Fotos von tollen Balkongemüse"gärten" zu sehen sind. Aber nun ist der Garten endlich bereitet, und es kann so richtig losgehen mit einer ziemlichen Vielfalt von Pflanzen. Bisschen spät im Jahr und auch nur ca. 30 qm (ohne die Obstbäume, reine Beetfläche), aber ein bisschen was wird's schon noch werden. Es gibt übrigens ein großes Beet innerhalb des Gartens (ca. 3,50x3 m), das nur für Rosen und Rosenbegleiter (Stauden und Gräser, aber auch Kräuter wie Thymian und mal hier und da eine Knoblauchzehe dazwischen gesteckt) reserviert ist, komplett mit Lavendel umrundet. Darauf freue ich mich sehr, lauter duftende, alte oder ältere Rosen, nix edel, das ist nix für uns.
Also vielen Dank nochmals, Mia!
@ donnawetta
Danke auch für Dein "Anhängen", das Thema ist ja auch für mich interessant, und Mias Antworten auf Deine Fragen kann ich genauso gut brauchen
Schöne Grüße und fröhliches Gärtnern,
die bauerngärtnerin
ganz herzlichen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen, total super, dass Du Dir diese Mühe gemacht hast! Ich bin eine, die immer erst mehrere Bücher braucht, wenn sie was anfängt, so auch mit dem Garten. Viele Infos ergänzen sich sehr gut, und man lernt diverse Methoden kennen, nicht nur die eines einzelnen Autors/einer Autorin. Und manchmal bringt eine andersartige Formulierung oder andere Prioritätensetzung derselben Fakten auch wieder neue Erkenntnisse - so auch mit Deinem Beitrag!
Meine Hauptbücher sind die von Marie-Luise Kreuter, das Standardwerk Der Biogarten, und eben genau das kleine, aber trotzdem super informative Buch von dieser Schwester der Abtei Fulda. Und eben diese schreibt in ihrer Übersichtstabelle der guten und schlechten Nachbarn, dass Rosen sich nicht gut mit Obstbäumen vertragen und umgekehrt. Ich denke, es liegt daran, dass auch die Obstbäume zu den Rosaceae gehören, zumindest Kirsche, Apfel und Pflaume/Mirabelle und Birne (was anderes an Obstbäumen fällt mir sowieso grade nicht ein...), und es heißt ja allgemein, dass dieselben Pflanzenfamilien normalerweise eher keine guten Nachbarn sind, weil sie dieselben Nährstoffe brauchen, teils von gleichen Schädlingen befallen werden usw. So leuchtet es im Prinzip schon ein.
Deine Erklärungen helfen mir aber wirklich ungemein, das Prinzip nochmal deutlich besser zu verstehen. Von der Theorie in die Praxis ist eben doch ein ziemlicher Schritt Auch die Sache mit den Trennpflanzen ist prima. Da hatte ich mir für ein Beet schon was in die Richtung überlegt, war aber nicht sicher, ob ich da zu unbekümmert mutig vorgehe. Da die Pflanzung grade erst beginnt (heute bis zum WE), kommt Deine Erklärung grade richtig Die Sache mit dem Spinat hatte ich irgendwie nicht wirklich intensiv gelesen, da es mir mit all den vielen Möglichkeiten an der Stelle grade zu viel war. Deine Kurzfassung ist ebenfalls sehr hilfreich!
Ich hatte mich in den letzten Jahren grade mal mit Tomaten beschäftigt, die wachsen und gedeihen unter unserem Dachüberstand in großen Kübeln. Dann kamen solche Kübel mit Chilis und bisschen Paprika und Mangold dazu, Versuche mit Möhren und Radieschen scheiterten im Kübel, obwohl immer wieder in den Gartenheften Fotos von tollen Balkongemüse"gärten" zu sehen sind. Aber nun ist der Garten endlich bereitet, und es kann so richtig losgehen mit einer ziemlichen Vielfalt von Pflanzen. Bisschen spät im Jahr und auch nur ca. 30 qm (ohne die Obstbäume, reine Beetfläche), aber ein bisschen was wird's schon noch werden. Es gibt übrigens ein großes Beet innerhalb des Gartens (ca. 3,50x3 m), das nur für Rosen und Rosenbegleiter (Stauden und Gräser, aber auch Kräuter wie Thymian und mal hier und da eine Knoblauchzehe dazwischen gesteckt) reserviert ist, komplett mit Lavendel umrundet. Darauf freue ich mich sehr, lauter duftende, alte oder ältere Rosen, nix edel, das ist nix für uns.
Also vielen Dank nochmals, Mia!
@ donnawetta
Danke auch für Dein "Anhängen", das Thema ist ja auch für mich interessant, und Mias Antworten auf Deine Fragen kann ich genauso gut brauchen
Schöne Grüße und fröhliches Gärtnern,
die bauerngärtnerin
-
- Bio-Genie
- Beiträge: 3516
- Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: östliches NRW
- Geschlecht:
Re: Wie weit reicht Nachbarschaft Mischkultur?
Hallo Bauerngärtnerin und Donnawetta,
es freut mich, dass ich Euch helfen konnte!
Ich muss aber noch zwei Dinge nachtragen:
Nummer 1. ist ein Fehler von mir. Ich schrieb:
Nummer 2. Ich glaube, ich habe nicht ausführlich genug beschrieben, dass eine Pflanzung von so dicken Starkzehrern wie Blumenkohl, Brokkoli, Wirsing, etc., NICHTvon Anfang an allein auf dem Beet steht. Ihre Pflänzlein sind ja zunächst noch klein, also ist da genügend Platz für Mischkultur! Immer passendes Zeug dazwischen säen, welches eine kürzere Vegetationszeit hat. Und wenn dann meinetwegen der Pflücksalat soweit ist, dass er geerntet werden kann, hat der Blumenkohl wieder mehr Platz zum wachsen, den er jetzt auch braucht! --- Ich denke, jetzt ist es klar?
Und wenn Ihr nichts dazwischen säen oder pflanzen könnt/wollt, dann den Boden mulchen! Wobei der Mulch wieder Schnecken anzieht - aber gut, das ist ein anderes Thema.
Zum Thema Braunfäule bei Donnawetta:
Es ist leider so, dass Tomaten in unseren Breiten eigentlich immer früher oder später Braunfäule kriegen, und zwar ganz egal, wie nah oder weit entfernt Kartoffeln stehen. Du kannst es nur hindern, indem Du Tomaten unter einem Dach oder Unterstand ziehst, so dass sie keinen Regen abbekommen. Regen kombiniert mit etwas Kälte macht selbst bei SUPER gehaltenen Tomaten immer wieder Braunfäule. Es ist quasi nur die Frage, wie früh oder spät es einen erwischt. Am besten ist tatsächlich: Dach drüber! -- Oder hart gezogene Freilandsorten! Aber auch bei denen bleibt das Ergebnis immer zweifelhaft....
Liebe Bauerngärtnerin, achte darauf, dass Du den Thymian in Deinem zukünftigen Rosen/Staudenbeet ganz nach außen pflanzt, wo er sehr sonnig und trocken steht! Gib ihm noch ein paar Steinchen und etwas Sand in die Erde.
Euch beiden ein gutes Gelingen!
Lieben Gruß,
Mia
es freut mich, dass ich Euch helfen konnte!
Ich muss aber noch zwei Dinge nachtragen:
Nummer 1. ist ein Fehler von mir. Ich schrieb:
Das ist falsch, bzw. nur halbrichtig. Der Spinat wird abgeschitten und die Spinatwurzeln sollen im Boden verbleiben! Nur wenn ihr zuviel davon habt und sie bei der neuen Pflanzung unliebsam stören, rupft Ihr sie raus, gell?... Spinat an. Er tut dem Boden gut, reichert ihn an, und dann wird im Abstand von jeweils 50 Zentimetern eine solche Spinatreihe auf 20 cm freigemacht. Der Boden wird gelockert, die ausgezogenen Spinatpflanzen verbleiben als Mulch.
Nummer 2. Ich glaube, ich habe nicht ausführlich genug beschrieben, dass eine Pflanzung von so dicken Starkzehrern wie Blumenkohl, Brokkoli, Wirsing, etc., NICHTvon Anfang an allein auf dem Beet steht. Ihre Pflänzlein sind ja zunächst noch klein, also ist da genügend Platz für Mischkultur! Immer passendes Zeug dazwischen säen, welches eine kürzere Vegetationszeit hat. Und wenn dann meinetwegen der Pflücksalat soweit ist, dass er geerntet werden kann, hat der Blumenkohl wieder mehr Platz zum wachsen, den er jetzt auch braucht! --- Ich denke, jetzt ist es klar?
Und wenn Ihr nichts dazwischen säen oder pflanzen könnt/wollt, dann den Boden mulchen! Wobei der Mulch wieder Schnecken anzieht - aber gut, das ist ein anderes Thema.
Zum Thema Braunfäule bei Donnawetta:
Es ist leider so, dass Tomaten in unseren Breiten eigentlich immer früher oder später Braunfäule kriegen, und zwar ganz egal, wie nah oder weit entfernt Kartoffeln stehen. Du kannst es nur hindern, indem Du Tomaten unter einem Dach oder Unterstand ziehst, so dass sie keinen Regen abbekommen. Regen kombiniert mit etwas Kälte macht selbst bei SUPER gehaltenen Tomaten immer wieder Braunfäule. Es ist quasi nur die Frage, wie früh oder spät es einen erwischt. Am besten ist tatsächlich: Dach drüber! -- Oder hart gezogene Freilandsorten! Aber auch bei denen bleibt das Ergebnis immer zweifelhaft....
Liebe Bauerngärtnerin, achte darauf, dass Du den Thymian in Deinem zukünftigen Rosen/Staudenbeet ganz nach außen pflanzt, wo er sehr sonnig und trocken steht! Gib ihm noch ein paar Steinchen und etwas Sand in die Erde.
Euch beiden ein gutes Gelingen!
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.