Hallo liebe Leute!
Auf meinem Grundstück stehen zwei alte Apfelbäume. Sie sind min. 70 Jahre alt. Man hat mir gesagt es handelt sich um die Apfelsorte "Ruhm aus Vierlande".
Seit einigen jahren kränkeln sie vor sich hin. Die letzte gute Apfelente hatte ich vor vier Jahren. Die Blätter werden schon jetzt braun und fallen ab....wie im Herbst. Ich nehme an, dass sich hier ein Pilz eingeschlichen hat. Kann mir jemand hier helfen, denn ich stehe etwas ratlos davor?
Danke schon einmal!
Mattes
P.S.: auf dem Bild sieht man sehr gut die Blattverfärbung
Apfelbaumkrankheit
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Re: Apfelbaumkrankheit
Hi Mattes,
sieht mir sehr nach Apfelschorf aus. Das ist eine Pilzerkrankung. http://www.gartenbauvereine.org/texte/m ... pilze.html
http://www.apfelbaum.net/apfelbaum-krankheiten/
http://www.gartentipps24.de/nutzgarten/ ... mpfen.html
Was tun?
Jetzt ist August, ein Supermonat, um zu handeln! Hol Dir jemanden, der sich mit Baumschnitt auskennt und lasse die alten Bäume jetzt - im Sommerschnitt - noch gut auslichten!
Pilze brauchen ja Feuchtigkeit, um zu gedeihen - aber wenn die Baumkrone frei und licht ist, der Regen immer gut abtrocknen kann, verringern sich ihre Chancen!
Mach das Schneiden nicht selber. Sofern Du Dich mit Obstbaumschnitt nicht wirklich auskennst, hilft auch kein Buch mit Anleitungen. Man kann sich da so vertun, dass man nach einem scheinbar "richtigen" Schnitt, im nächsten Jahr die Krone voller Wasserschosse hat, die das Problem dann eher vergrößern, anstatt es zu verringern. Hole Dir irgend jemanden, der Obstbaumschnitt kann!
Next: Alles Falllaub muss weg und ab in den Hausmüll! Ebenso heruntergefallene Äpfel. Genau Laub und Äpfel transportieren ja die Pilze, lassen sie im Erdboden weiterleben und sorgen im nächsten Frühjahr für neue Infektionen.
Also, alles radikal rasch vernichten, was von den Bäumen in den Garten herunterfällt!
So alte Apfelbäume kann man gar nicht mehr spritzen, auch mit biologischen Mitteln nicht. Man kann nur halbwegs darauf hoffen, dass, wenn man die Krone auslichtet und alle befallenen Blätter/Früchte im Herbst vernichtet, die Bäume so große Kraft haben, selber wieder zu genesen.
Gib ihnen zur Stärkung über den Winter gute Holzasche (Kalium) auf die Baumscheibe.
"Baumscheibe", das ist die runde Bodenfläche unten, die der darüber wachsenden Baumkrone entspricht.
Falls dort unten Gras wächst, rupfe einiges in Flächen heraus und säe jetzt schon Ringelblumen. Sie werden im nächsten März als erste kommen, und dann hoffentlich bis Ende des Jahres 2015 durchblühen. Sonst schneide sie im Juni zurück und säe nach. Im Juli/August sind sie wieder da! Sie sind pilzfeindlich und reinigen den Boden!. Im nächsten Jahr sollten dazu Tagetes und Brennnesseln unter Deinen Apfelbäumen wachsen. Auch sie bereinigen den Boden.
Und jetzt drücke ich die Daumen, dass alles funktioniert!
Lieben Gruß,
Mia
sieht mir sehr nach Apfelschorf aus. Das ist eine Pilzerkrankung. http://www.gartenbauvereine.org/texte/m ... pilze.html
http://www.apfelbaum.net/apfelbaum-krankheiten/
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Was tun?
Jetzt ist August, ein Supermonat, um zu handeln! Hol Dir jemanden, der sich mit Baumschnitt auskennt und lasse die alten Bäume jetzt - im Sommerschnitt - noch gut auslichten!
Pilze brauchen ja Feuchtigkeit, um zu gedeihen - aber wenn die Baumkrone frei und licht ist, der Regen immer gut abtrocknen kann, verringern sich ihre Chancen!
Mach das Schneiden nicht selber. Sofern Du Dich mit Obstbaumschnitt nicht wirklich auskennst, hilft auch kein Buch mit Anleitungen. Man kann sich da so vertun, dass man nach einem scheinbar "richtigen" Schnitt, im nächsten Jahr die Krone voller Wasserschosse hat, die das Problem dann eher vergrößern, anstatt es zu verringern. Hole Dir irgend jemanden, der Obstbaumschnitt kann!
Next: Alles Falllaub muss weg und ab in den Hausmüll! Ebenso heruntergefallene Äpfel. Genau Laub und Äpfel transportieren ja die Pilze, lassen sie im Erdboden weiterleben und sorgen im nächsten Frühjahr für neue Infektionen.
Also, alles radikal rasch vernichten, was von den Bäumen in den Garten herunterfällt!
So alte Apfelbäume kann man gar nicht mehr spritzen, auch mit biologischen Mitteln nicht. Man kann nur halbwegs darauf hoffen, dass, wenn man die Krone auslichtet und alle befallenen Blätter/Früchte im Herbst vernichtet, die Bäume so große Kraft haben, selber wieder zu genesen.
Gib ihnen zur Stärkung über den Winter gute Holzasche (Kalium) auf die Baumscheibe.
"Baumscheibe", das ist die runde Bodenfläche unten, die der darüber wachsenden Baumkrone entspricht.
Falls dort unten Gras wächst, rupfe einiges in Flächen heraus und säe jetzt schon Ringelblumen. Sie werden im nächsten März als erste kommen, und dann hoffentlich bis Ende des Jahres 2015 durchblühen. Sonst schneide sie im Juni zurück und säe nach. Im Juli/August sind sie wieder da! Sie sind pilzfeindlich und reinigen den Boden!. Im nächsten Jahr sollten dazu Tagetes und Brennnesseln unter Deinen Apfelbäumen wachsen. Auch sie bereinigen den Boden.
Und jetzt drücke ich die Daumen, dass alles funktioniert!
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Carolyn
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Re: Apfelbaumkrankheit
Volle Zustimmung zu Mias Beitrag! Ergänzend dazu zu Deiner Beruhigung: Ich habe einen alten Boskop, der genauso aussieht. Seit Jahrzehnten schon. Es schadet dem Baum also nicht nachhaltig, aber die Früchte leiden halt auch darunter. Auch bei meinem Boskop fallen jetzt schon Blätter. Alte Apfelbäume (ich habe noch ein paar mehr) kenne ich eigentlich gar nicht anders als dass sie mit Apfelschorf befallen sind. Ist für mich irgendwie natürlich.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Apfelbaumkrankheit
Herzlichen Dank Mia,
so viel Informationen und Tips hätte ich mir nicht täumen lassen. Ich nehme mir Deine Ratschläge zur Herzen....und.....und nächstes Jahr....hiermit versprochen, bekommst Du 10 Gläser Apfelgelee!
Mattes aus dem schönen Schleswig-Holstein!
so viel Informationen und Tips hätte ich mir nicht täumen lassen. Ich nehme mir Deine Ratschläge zur Herzen....und.....und nächstes Jahr....hiermit versprochen, bekommst Du 10 Gläser Apfelgelee!
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- Rasenmäher
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Re: Apfelbaumkrankheit
Hallo Carolyn,
ich war eigentlich bis dieses Jahr auch nicht beunruhigt. Unser Nachbarn hat den gleichen Baum wie wir....und ein kleinerer steht bei mir, neben dem großen Baum. Es scheint früher eine Plantage gewesen zu sein....unser Haus ist von 1927....etwa der sind sie vor, oder Hausbau gepflanzt worden. Heuer sind aber alle sehr stark befallen und unser Boskop am anderen Ende des Grundstücks ebenfalls.....da bekam ich etwas panik.
Auch dir herzlichen Dank für die Rückmeldung. ...du bekommst auch Apfelgelee
Mattes
ich war eigentlich bis dieses Jahr auch nicht beunruhigt. Unser Nachbarn hat den gleichen Baum wie wir....und ein kleinerer steht bei mir, neben dem großen Baum. Es scheint früher eine Plantage gewesen zu sein....unser Haus ist von 1927....etwa der sind sie vor, oder Hausbau gepflanzt worden. Heuer sind aber alle sehr stark befallen und unser Boskop am anderen Ende des Grundstücks ebenfalls.....da bekam ich etwas panik.
Auch dir herzlichen Dank für die Rückmeldung. ...du bekommst auch Apfelgelee
Mattes
- Carolyn
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Re: Apfelbaumkrankheit
*lach* Mattes, bitte kein Apfelgelee! ich hab hier gut zwei Dutzend Obstbäume, davon sechs Apfelbäume (Boskop, Danziger Kantapfel, Gloster, Harberts Renette, Klarapfel und einer, dessen Sorte ich noch nicht weiß), ich hab mehr als genug Obst (und Saft und Marmelade und Gelee) und verschenke selber schon alles, was geht.
Wenn Deine Bäume so alt sind, dann sind sie auch langsam an ihrem Lebensende angelangt. Für einen durchschnittlichen Obstbaum (also von den alten Bäumen, die neuen Zwergzüchtungen oder auch die in den Plantagen sind wesentlich kurzlebiger) rechnet man so etwa 70 Jahre, bis sie abzusterben beginnen. Das kann dann auch locker nochmal 10 oder 20 Jahre dauern. Ich habe auch etliche solche Methusalems, da werden dann irgendwann ganze Äste dürr. Auch Bäume leben halt nicht ewig.
Wie ein alter Mensch hat so ein Baum dann irgendwann auch weniger Kraft, sich gegen Krankheiten zu wehren. Die Früchte werden kleiner aber er trägt, bis ihn der Wind irgendwann umwirft. Ein Auslichtungsschnitt sollte nicht zu radikal sein. Wenn Du die Wahl hast, beauftrage keinen Erwerbsobstbauern, die schneiden nur auf Ertrag und der Baum sieht hinterher ggf. ziemlich unnatürlich aus. Nimm Kontakt zu einem Gartenbauverein auf, da sind oft die "humaneren" Leute, die einen Baum auch noch anschauen können wollen nach dem Schnitt. (Ich mag es halt nicht, wenn man Pflanzen regelrecht vergewaltigt, nur um auch die letzten 10% Ertrag noch rauszuholen.) Immerhin musst Du Dir wegen Wassertrieben da eher weniger Sorgen machen. Ich habe meine alten Bäume - vor allem den Boskop - auch schon ausgelichtet (aus ähnlichen Gründen), da gab es keinen einzigen Wassertrieb. Die entstehen vorwiegend bei jungen, kräftigen Bäumen in vollem Saft oder wenn man zu stark oder grundlegend falsch schneidet.
Zumindest hier hat es dieses Jahr oft geregnet, gleichzeitig war es aber warm. Das begünstigt natürlich Pilze, kennt man ja auch von SchimmelPILZbildung im Bad. Daher ist der Befall dieses Jahr stärker. Letztes Jahr hatten meine Bäume zwar gut angesetzt, aber dann war es zu lange trocken und die Qualität von dem bisschen, was nicht frühzeitig abgeworfen wurde, war miserabel. Trockenstreß ist auch etwas, was selbst einem kräftigen Baum auf Dauer zusetzt.
Ach ja, mein Haus ist aus dem 19. Jahrhundert, mindestens. Gibt ein Foto meines Urgroßvaters aus den 1890er Jahren, der den ersten Teil gekauft hat (mein Opa dann die andere Hälfte). Solche Häuser wenn die Geschichten ihrer Bewohner erzählen könnten...
Wenn Deine Bäume so alt sind, dann sind sie auch langsam an ihrem Lebensende angelangt. Für einen durchschnittlichen Obstbaum (also von den alten Bäumen, die neuen Zwergzüchtungen oder auch die in den Plantagen sind wesentlich kurzlebiger) rechnet man so etwa 70 Jahre, bis sie abzusterben beginnen. Das kann dann auch locker nochmal 10 oder 20 Jahre dauern. Ich habe auch etliche solche Methusalems, da werden dann irgendwann ganze Äste dürr. Auch Bäume leben halt nicht ewig.
Wie ein alter Mensch hat so ein Baum dann irgendwann auch weniger Kraft, sich gegen Krankheiten zu wehren. Die Früchte werden kleiner aber er trägt, bis ihn der Wind irgendwann umwirft. Ein Auslichtungsschnitt sollte nicht zu radikal sein. Wenn Du die Wahl hast, beauftrage keinen Erwerbsobstbauern, die schneiden nur auf Ertrag und der Baum sieht hinterher ggf. ziemlich unnatürlich aus. Nimm Kontakt zu einem Gartenbauverein auf, da sind oft die "humaneren" Leute, die einen Baum auch noch anschauen können wollen nach dem Schnitt. (Ich mag es halt nicht, wenn man Pflanzen regelrecht vergewaltigt, nur um auch die letzten 10% Ertrag noch rauszuholen.) Immerhin musst Du Dir wegen Wassertrieben da eher weniger Sorgen machen. Ich habe meine alten Bäume - vor allem den Boskop - auch schon ausgelichtet (aus ähnlichen Gründen), da gab es keinen einzigen Wassertrieb. Die entstehen vorwiegend bei jungen, kräftigen Bäumen in vollem Saft oder wenn man zu stark oder grundlegend falsch schneidet.
Zumindest hier hat es dieses Jahr oft geregnet, gleichzeitig war es aber warm. Das begünstigt natürlich Pilze, kennt man ja auch von SchimmelPILZbildung im Bad. Daher ist der Befall dieses Jahr stärker. Letztes Jahr hatten meine Bäume zwar gut angesetzt, aber dann war es zu lange trocken und die Qualität von dem bisschen, was nicht frühzeitig abgeworfen wurde, war miserabel. Trockenstreß ist auch etwas, was selbst einem kräftigen Baum auf Dauer zusetzt.
Ach ja, mein Haus ist aus dem 19. Jahrhundert, mindestens. Gibt ein Foto meines Urgroßvaters aus den 1890er Jahren, der den ersten Teil gekauft hat (mein Opa dann die andere Hälfte). Solche Häuser wenn die Geschichten ihrer Bewohner erzählen könnten...
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)