Pflaumen-Feuerschwamm

Obst und Beeren
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Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Yggdrasil » Di Apr 07, 2015 20:09

So, jetzt brauche ich mal euere Hilfe.

Seit ca. 3 - 4 Jahren habe ich an einem Pflaumenbaum, ich denke es ist eine normale Hauszwetschge, einen Pilz entdeckt. Dieser wächst direkt auf dem Stamm.
Zuerst hat mich das eigentlich nicht weiter interessiert.

Jetzt habe ich mal im Internet ein wenig recherchiert und festgestellt, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach der Pflaumen-Feuerschwamm ist.
Der befällt insbesondere geschwächte Bäume. Na ja, vor ca. 5 Jahren ist da mal ein Ast abgestorben. Seitdem treibt der auch eine Menge Wasserschosser.
Wie alt der Baum ist kann ich nicht genau sagen. So 25 - 30 Jahre weden es schon sein.
Hat sich der Pilz einmal eingenistet, so stirbt der Baum langsam ab :sad:
Kann man da wirklich nichts dagegen machen, oder ist jemandem was bekannt wie man den Baum noch retten kann?
Lohnt es sich überhaut noch, oder soll ich den Roden und einen Kernobstbaum pflanzen?

Merkwürdig ist es schon, dass bei mir so langsam alle Pflaumengewächse eingehen. Einen Ringlobaum habe ich, auch vor ca. 5 Jahren, durch Borkenkäfer verloren.
Ein Schlehenstrauch trieb eines Frühjahrs plotzlich nicht mehr aus.
Hab mir auch schon überlegt keine Pflaumen mehr zu pflanzen, vor allem weil die so viele Wurzelausläufer bilden.

Vielleicht sollte ich mich mehr auf Johannis- und Stachelbeeren konzentrieren. Aber, das ist eine andere Sache.
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Mia » Mi Apr 08, 2015 00:34

Hallo Yggdrasil, :smile:

hängst Du an dem Baum und an Pflaumengewächsen? Wenn "halbwegs ja", würde ich zunächst mal den Pilz abmachen und in die Hausmülltönne befördern. Dann kann er sich zumindest nicht mehr in Deiner Umgebung weiter aussporen! Danach würde ich - allen Unkenrufen zum Trotz - die Stelle ( und ihre Umgebung) mit Chinosol behandeln. Also: Pillen in Eimer auflösen ( starke Lösung), einen dicken Schwamm reintauchen, auf die Stelle drücken. Dies erstmal jede Woche wiederholen. Ein bisschen was wird das schon bringen, selbst wenn die Myzele tief im Stamm stecken, zumindest hilft es dem Baum zu größerer Widerstandkraft. Er kann so - und auch mit dem Pilz- ( aber besser ohne) noch einige Jahre leben und fruchten. Ich meine, absägen und roden kannst Du ihn ja immer noch!

Vor 5 Jahren ist da mal ein Ast abgestorben, schreibst Du. Das kann nun beliebige Gründe haben. Die Wasserschosser sind jedenfalls die Folge des Astabbruchs, nicht unbedingt Folge einer Krankheit. Ein Astabbruch, das ist so wie ein falscher Schnitt. Wenn Du den entsprechenden Ast GESUND abgesägt hättest, würde die Pflaume auch Wasserschosser treiben.
Was also tun?
Wasserschosser ab Juni bis spätestens August jeweils behutsam abreissen. Warum abreissen? Weil dadurch die schlafenden Augen am Grunde des Wasserreisers mit entfernt werden. Durch Schnitt würdest Du diese Augen nicht erreichen, unten heraus würden im nächsten Jahr gleich drei neue Schosser treiben. Und solche Risswunden heilen tatsächlich am besten. Es müssen auch nicht auf einmal alle Schosser weg. Hauptsache erstmal "Grund" rein kriegen. Nächsten Sommer können die nächsten und letzten folgen, sofern Du nicht ein, zwei besonders kräftige als neue Äste stehenlassen willst.

Jetzt sind Deine Wasserreiser aber schon älter, einfach abreissen kann man einige nicht mehr. Nun folgt die Teppichmessermethode: Wasserreiser ganz unten im alten Ast links und rechts mit scharfem Teppichmesser tief einschneiden - und wieder abreissen. Und weil wir hier einen Pilz im Baum haben: Schnittflächen mit Chinosolschwamm benässen.

Nächster Schritt, nach der diesjährigen Pflaumenernte: Die gegenläufigen Äste zum abgebrochenen Ast so einkürzen, dass wieder ein Gleichgewicht der Krone entsteht und keine neuen Wasserreiser mehr gebildet werden müssen.
*******
Weiterer Schritt bezogen auf alles was "Pflaume" ist: Prüfe den pH-Wert des Bodens. Um gesund zu gedeihen, sollte er für sie bei pH 7 liegen. Die normalen Gartenböden liegen meist darunter, fällt auch nicht auf, denn Gemüse und Zierpflanzen gedeihen ja auch gut bei Werten im mittleren 5er und 6er Bereich.
Sofern Dein pH Wert also unter 7 ist: Aufkalken! :wink:

Vielleicht helfen diese Maßnahmen ja den Pflaumenspuk zu vertreiben? Gegen die Wurzelausläufer sehe ich aber auch keine andere Möglichkeit, als sie regelmäßig abzustechen.

Lieben Gruß,
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Yggdrasil » Mi Apr 08, 2015 00:52

Danke für die Antwort :daumen:

Muss jetzt erstmal nachsehen was Chinosol ist.
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Yggdrasil » Mi Apr 08, 2015 01:02

Hmm. bisher habe ich nur gefunden wie das Zeugs auf Menschen wirkt und dass es in Wasser prakisch unlöslich ist.
Wie soll ich das anwenden?
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Yggdrasil » Mi Apr 08, 2015 01:06

Ach so. Der Boden ist sauer. War früher Nadelwald. Den Ph-Wert habe ich bisher nicht ermittelt. Außerdem ist es Sandboden.
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Mia » Mi Apr 08, 2015 02:12

Gut, lieber Yggdrasil, :smile:

mit Deinen letzten drei postings sind wir der Sache schon mal näher gekommen.
Sandboden, ehemals Wald und sauer. Also ungefähr das Gegenteil was Pflaumenartige langfristig brauchen: Etwas Lehm, etwas schwer, Boden neutral bis ganz leicht alkalisch. Das heisst aber nix. Gesunde Pflanzen halten sich ja oft nicht daran, was über sie in Büchern steht! Aber wenn sie anfangen zu kränkeln, ist es sinnvoll nach ihren Verhältnissen zu gucken.

Nun zum Chinosol: Ist ein in Apotheken freikäufliches Gurgelmittel für Menschen mit Halsentzündungen. Gibt es in Tablettenform, man muss die Tabletten in Wasser auflösen. Nimm die stärkere Sorte! Jedenfalls, der Mensch gurgelt damit und in seinem Hals killt es sanft Bakterien und vor allem PILZE! Wegen seiner pilztötenden Wirkung wird es seit langem in der Kakteenaufzucht, in der Aufzucht von Chilis und tropischen Pflanzen eingesetzt. Allein durch Aufsprühen immunisiert es die Erde gegen Pilzbefall und bringt auch jene Pilze um, die bereits vorhanden sind.
Es killt auch Schimmelpilze in der Wohnung, in Möbeln. Es reicht, die befallenen Dinge mit einer starken Chinosollösung abzuwaschen. Es verhält sich zur menschlichen Haut völlig neutral, riecht etwas, aber nicht streng.
Den zu schützenden Pflanzen, wie auch dem Menschen, tut es nichts.

Ich hoffe, Du kannst Dich morgen wieder per Auto fortbewegen? Ansonsten habe ich noch eine Lage Tabletten aus jener Zeit, als meine frühere Wohnung wegen Schimmel unbewohnbar wurde... :wink:

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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Carolyn » Mi Apr 08, 2015 09:35

Nicht weiterführend, aber zum Thema passend: Ich glaube, ich weiß jetzt, warum in einer meiner beiden Streuobstwiesen nur Pflaumen- und Zwetschgen-Verwandte, im anderen aber genau diese nicht gedeihen (sondern Kirschen, Äpfel, Birnen). :lol: Um den ph-Wert hat sich mein Großvater nicht gekümmert, nur eben diese Feststellung gemacht.
Meine Pflaumen- und Zwetschgenbäume bekommen auch dürre Äste, aber das sind eindeutig Altersgründe. Und einer der Apfelbäume ist "krebsig" und auch vom Schwamm befallen, fruchtet aber wie blöd. Ist auch ein alter Herr.

Könnte man mit dem Chinosol auch gegen hartnäckigen Mehltau an einer Kletterrose vorgehen? Klingt danach. :nachdenk:
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Yggdrasil » Mi Apr 08, 2015 16:58

Wann ich mein Auto wiederbekomme weiß ich nicht Mia. Schätze aber spätestens am Freitag.
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von roccalana » Mi Apr 08, 2015 17:11

Hallo :hallo:
sollte es gegen Carolyns hartnäckigen Mehltau helfen, würde ich mal den Test gegen den Pilz, der die Kräuselkrankheit verursacht, wagen.
Mit Schachtelhalm und Co. komme ich nämlich nicht weiter bisher :heul:
Roccalana :soleil:
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Mia » Mi Apr 08, 2015 22:47

Ich weiß nicht, ob Chinosol bei Mehltau funktioniert, Carolyn. :smile:
Es handelt sich bei Dir doch um diese Rose, die am Haus hochrankt, oder? - Ich würde die erstmal gut auslichten, damit mehr Luft an die Triebe kommt. Sonst erreichst Du ja auch mit allen Sprühversuchen nichts.

Rita, :smile:
ich kann Deinen Frust nachvollziehen! Kräuselkrankheit beim Pfirsich ist oft sehr hartnäckig! - Aber auch hier weiß ich nicht, ob Chinosol funzt.
Meine Daumen bleiben gedrückt!

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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von Carolyn » Mi Apr 08, 2015 23:24

Mia hat geschrieben:Ich würde die erstmal gut auslichten, damit mehr Luft an die Triebe kommt.
Schon geschehen und nicht das erste Mal. Sie reagiert mit starken und zahlreichen Neutrieben - die ganz weiß vor Mehltau sind. Aber durch ihren Standort ist sie windgeschützt und das scheint ihr größtes Problem zu sein. Die Bereiche unter dem Balkon sehen jedenfalls noch deutlich schlimmer aus als die Bereiche ohne "Dach".

Also werde ich mir den Versuch mit Chinosol sparen. *seufz*
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Re: Pflaumen-Feuerschwamm

Beitrag von aingeal » Do Apr 09, 2015 10:53

Carolyn, versuch's doch einfach! Was kann schon schiefgehen? Ggf wissen wir hinterher, dass es geht oder eben nicht.
Der Schnittlauch und ich. Eine (un-)mögliche Geschichte...

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