Hi, ich bin neu hier im Forum, 25 Jahre alt und habe mir einen grünen Daumen passend zum neuen Garten zugelegt =)
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung vom Gemüseanbau, ich bin Fleischer und Lebensmitteltechniker und hab somit eher einen roten Daumen
Ich habe mir gedacht wenn man schon einen Garten hat kann man sich auch ein Gemüsebeet anlegen. Also habe ich das Wochenende damit verbracht mich viel einzulesen und schonmal ein paar Erdbeeren und Himbeeren zu pflanzen.
Irgendwann bin ich dann auf das Thema Mischkultur nach Gertrud Franck aufmerksam geworden, was ich ziemlich genial finde. Also habe ich eben die größe des Beets ausgemacht, mir überlegt welche Sorten ich haben will und angefangen zu puzzeln. Leider habe ich dabei kläglich versagt.
In viele Beispielen sind ettliichhee Gemüsesorten. Das möchte ich aber nicht. Ich möchte Alltagsgemüse mit "alten" Sorten anbauen. Und so hat das puzzeln einfach nicht funktioniert.
Vielleicht könnt ihr mich bei der Planung unterstützen.
Ich hätte gerne eine Reihenlänge von 5 meter. Die breite beträgt 4 Meter(unbepflanzt) und dann nochmal ein Stück von 90 cm zwischen Erdbeeren und Himbeeren die ich gepflanzt habe. Auf diese Fläche möchte ich das normale Gemüse anbauen. Experimente kommen irgendwo in die Ecke.
Ich habe das hier in einem Exceldokument mal fest gehalten.
Da sind auch die Sorten drauf die ich haben möchte, vielleicht könnte man Spinat noch mit einbringen Anfang des Jahres? Jam jam und für Gründüngung?
Oben die Himbeeren sind neben der Terasse, die sollen dauerhaft dort bleiben.
Vielen Dank schonmal für Denkanregungen
Gruß
Blattbuster
Mischkultur! Ich glaub ich werd welk..
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Re: Mischkultur! Ich glaub ich werd welk..
hallo
willkommen im forum. ich habe das buch von frau frank noch nicht gelesen. ich kann dir einfach meine eigene sichtweise die sich aus anderen quellen aufbaut geben. es ist bestimmt nicht vollständig. hier im forum gibts leute die mehr erfahrung haben.
den knoblauch würde ich teilweise zu den tomaten und erdbeeren tun => hemmt die pilze.
karotten und zwiebeln in das selbe beet. die begünstigen sich gegenseitig.
tomaten bis paprika sind alles starkzeherer. d.h. in diesen beeten wirs du im nächsten jahr nur schwachzehrer reintun können.
was jeder garten braucht sind legumiosen welche den boden mit stickstoff anreichern. dass kannst du übers gemüse machen (erbsen, zuckererbsen, bohnen etc.) oder mit untersaaten wie z.b. klee. das geht z.t. auch gut in der mischkultur: bohnen/mais oder erbsen/himbeeren
zu den tomaten immer noch basilikum und kapuzinerkresse und bei den kartoffeln calendula.
generell kann ich dir diese broschüre hier empfehlen
http://www.ublu.ch/sites/default/files/ ... tfolge.pdf
gruss
michael
willkommen im forum. ich habe das buch von frau frank noch nicht gelesen. ich kann dir einfach meine eigene sichtweise die sich aus anderen quellen aufbaut geben. es ist bestimmt nicht vollständig. hier im forum gibts leute die mehr erfahrung haben.
den knoblauch würde ich teilweise zu den tomaten und erdbeeren tun => hemmt die pilze.
karotten und zwiebeln in das selbe beet. die begünstigen sich gegenseitig.
tomaten bis paprika sind alles starkzeherer. d.h. in diesen beeten wirs du im nächsten jahr nur schwachzehrer reintun können.
was jeder garten braucht sind legumiosen welche den boden mit stickstoff anreichern. dass kannst du übers gemüse machen (erbsen, zuckererbsen, bohnen etc.) oder mit untersaaten wie z.b. klee. das geht z.t. auch gut in der mischkultur: bohnen/mais oder erbsen/himbeeren
zu den tomaten immer noch basilikum und kapuzinerkresse und bei den kartoffeln calendula.
generell kann ich dir diese broschüre hier empfehlen
http://www.ublu.ch/sites/default/files/ ... tfolge.pdf
gruss
michael
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Re: Mischkultur! Ich glaub ich werd welk..
Hallo Blattbuster,
ich kenne die Frau Franck, eine leichte Abwandlung ihrer Gedanken findest Du in "Mischkultur im Hobbygarten", von Schwester Christa Weinrich, Abtei Fulda. Beide gehen weitestgehend davon aus, dass unsere Erde schon humusreich und in Ordnung ist. Dies ist allerdings bei Neuanfängern oft nicht der Fall. Bis es soweit ist, empfiehlt sich die klassische Dreiteilung in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Geh einfach davon aus, dass Dein Boden Dünger braucht, und oft ist das anfangs mehr, als man zunächst denkt. Als natürliche Dünger empfehlen sich Mist von Kühen, Pferden, Hühnern, Tauben, Ziegen, Schafen, ggf. Schweinen.
Dieser stickstoffreiche Mist sollte im Herbst zerkleinert auf den Boden und dort - leicht eingegraben - verrotten können. Alternativ kann man ihn im Frühjahr mit einem guten Eimer Wasser ansetzen, dann ergibt sich nach zwei Wochen gärende Jauche. Damit gießen, drei Wochen warten und dann erst anpflanzen. Damit hast Du schon mal den Boden für Starkzehrer, wie Kartoffeln, Kohl, Paprika, Zucchini, Kürbis, Mais, Gurken, Tomaten... vorbereitet. Sie benötigen während ihrer Wachstumszeit aber noch mehr!
Hier muss man nicht mehr mit tierischer Jauche nachgießen, es reicht die stickstoffhaltige Brennnesseljauche, am liebsten gemischt mit Beinwell,der noch einen Schuss Kali dazutut. Ein solches Beet wird von den oben genannten Stickstoffräubern gut angefressen, im nächsten Jahr eignet es sich nur noch für Mittelzehrer.
Bei den Mittelzehrern sind sich die Gelehrten nicht einig, was überhaupt dazu gehört. Mit Sicherheit Kohlrabi und Mangold, Buschbohnen, Erbsen, rote Beete, Spinat, Möhren, Zwiebeln, Salate. Erdbeeren, Himbeeren.
Ich bin, nach 30 jähriger Gartenpraxis, überhaupt nicht mehr davon überzeugt, dass Salate zu den Schwachzehrern gehören! Im Mittelzehrerbeet gedeihen sie viel besser. Ausgenommen vielleicht der Feldsalat.
Jedenfalls, wenn Du mit der Düngung so verfährst, dass Du immer gut nachdüngst, auch Spinat aussäst, der dann mit seinen Wurzeln im Boden verbleibt und mit seinen abgeschnittenen Körpern für eine Mulchschicht sorgt, wird sich Dein Boden in den nächsten drei Jahren zunehmend verbessern. Dann erst kommt die Zeit der Gertrud Franck!
Ihr ganzes Konzept funktioniert erst dann, wenn überall in Deinem Garten der Boden richtig gut ist.
Bis dahin bleibe bei der Teilung: Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer. Himbeeren können wunderbar an Deiner Terrasse wachsen und Du musst gar nichts machen. Erdbeeren können wunderbar mitten im Gelände stehen und Du musst gar nichts machen .Tomaten sollten ein eigenes, gut gedüngtes,sehr sonniges Eck ohne viel Wind haben, gern etwas Regenschutz, dort können und sollen sie lange Jahre stehenbleiben. Junge Tomaten lieben es, in alte Beete zu kommen, in denen vor ihnen schon Tomaten standen.
Kartoffeln soll man eigentlich öfter wechseln, aber das stimmt so auch nicht. Sie gedeihen oft jahrelang und ohne Krankheiten auf einem Beet.
Paprika ist ein regelrechter Exot in einem deutschen Garten. Wenn sie nicht seeehr sonnig und seeehr gut gedüngt stehen, wirst Du sie kaum zum Fruchten überreden können.
Aber die Zucchini daneben machen sich gut, sie haben in etwa die gleichen Wachstumsbedingungen.
Ich hoffe, Du kannst mit dem Durcheinander etwas anfangen.
Lieben Gruß,
Mia
ich kenne die Frau Franck, eine leichte Abwandlung ihrer Gedanken findest Du in "Mischkultur im Hobbygarten", von Schwester Christa Weinrich, Abtei Fulda. Beide gehen weitestgehend davon aus, dass unsere Erde schon humusreich und in Ordnung ist. Dies ist allerdings bei Neuanfängern oft nicht der Fall. Bis es soweit ist, empfiehlt sich die klassische Dreiteilung in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Geh einfach davon aus, dass Dein Boden Dünger braucht, und oft ist das anfangs mehr, als man zunächst denkt. Als natürliche Dünger empfehlen sich Mist von Kühen, Pferden, Hühnern, Tauben, Ziegen, Schafen, ggf. Schweinen.
Dieser stickstoffreiche Mist sollte im Herbst zerkleinert auf den Boden und dort - leicht eingegraben - verrotten können. Alternativ kann man ihn im Frühjahr mit einem guten Eimer Wasser ansetzen, dann ergibt sich nach zwei Wochen gärende Jauche. Damit gießen, drei Wochen warten und dann erst anpflanzen. Damit hast Du schon mal den Boden für Starkzehrer, wie Kartoffeln, Kohl, Paprika, Zucchini, Kürbis, Mais, Gurken, Tomaten... vorbereitet. Sie benötigen während ihrer Wachstumszeit aber noch mehr!
Hier muss man nicht mehr mit tierischer Jauche nachgießen, es reicht die stickstoffhaltige Brennnesseljauche, am liebsten gemischt mit Beinwell,der noch einen Schuss Kali dazutut. Ein solches Beet wird von den oben genannten Stickstoffräubern gut angefressen, im nächsten Jahr eignet es sich nur noch für Mittelzehrer.
Bei den Mittelzehrern sind sich die Gelehrten nicht einig, was überhaupt dazu gehört. Mit Sicherheit Kohlrabi und Mangold, Buschbohnen, Erbsen, rote Beete, Spinat, Möhren, Zwiebeln, Salate. Erdbeeren, Himbeeren.
Ich bin, nach 30 jähriger Gartenpraxis, überhaupt nicht mehr davon überzeugt, dass Salate zu den Schwachzehrern gehören! Im Mittelzehrerbeet gedeihen sie viel besser. Ausgenommen vielleicht der Feldsalat.
Jedenfalls, wenn Du mit der Düngung so verfährst, dass Du immer gut nachdüngst, auch Spinat aussäst, der dann mit seinen Wurzeln im Boden verbleibt und mit seinen abgeschnittenen Körpern für eine Mulchschicht sorgt, wird sich Dein Boden in den nächsten drei Jahren zunehmend verbessern. Dann erst kommt die Zeit der Gertrud Franck!
Ihr ganzes Konzept funktioniert erst dann, wenn überall in Deinem Garten der Boden richtig gut ist.
Bis dahin bleibe bei der Teilung: Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer. Himbeeren können wunderbar an Deiner Terrasse wachsen und Du musst gar nichts machen. Erdbeeren können wunderbar mitten im Gelände stehen und Du musst gar nichts machen .Tomaten sollten ein eigenes, gut gedüngtes,sehr sonniges Eck ohne viel Wind haben, gern etwas Regenschutz, dort können und sollen sie lange Jahre stehenbleiben. Junge Tomaten lieben es, in alte Beete zu kommen, in denen vor ihnen schon Tomaten standen.
Kartoffeln soll man eigentlich öfter wechseln, aber das stimmt so auch nicht. Sie gedeihen oft jahrelang und ohne Krankheiten auf einem Beet.
Paprika ist ein regelrechter Exot in einem deutschen Garten. Wenn sie nicht seeehr sonnig und seeehr gut gedüngt stehen, wirst Du sie kaum zum Fruchten überreden können.
Aber die Zucchini daneben machen sich gut, sie haben in etwa die gleichen Wachstumsbedingungen.
Ich hoffe, Du kannst mit dem Durcheinander etwas anfangen.
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.