Adventskalender 2018
Adventskalender 2018
Hallo ihr Lieben
ich dachte, weil es hier so still geworden ist, könnten wir eine Art Adventskalender starten…
Bilder , eigene Geschichten, Rezepte - was immer ihr wollt...
so, dann fange ich mal an
ich dachte, weil es hier so still geworden ist, könnten wir eine Art Adventskalender starten…
Bilder , eigene Geschichten, Rezepte - was immer ihr wollt...
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Zuletzt geändert von Nemesia am Di Dez 04, 2018 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Adventskalender 2018
Zuletzt geändert von Nemesia am Di Dez 04, 2018 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Adventskalender 2018
Das ist ja eine tolle Idee von Dir, Nemesia!
Am liebsten würde ich auch mitmachen und Geschichten suchen! Sehr gerne!
Hier nun eine Geschichte, liebe Nemesia, zu der Du mich angeregt hast. Vielleicht ist es auch eher eine "Ungeschichte", glücklich ist sie, bis jetzt, jedenfalls nicht.
Du erzähltest mir von dem Mann, der einen besonders schönen Garten für sich und seine Frau gestalten wollte.
Unter 'schön' fasste er auf: vor allem Unkrautfrei müsse der Garten sein! Gehackt und gewienert, wie geleckt!
In seiner Sorge um Ordnung drehte er jeden Erdkrümel im Garten dreimal um, ohne üppig blühende Resultate zu erzielen.
In seiner neuen Sorge ( warum blüht bei mir so wenig?) , wandte er sich Ende des Jahres an seinen Nachbarn, der viel gelassener mit Unkräutern umging, aber bei es dem grünte und blühte und wuchs, dass alle Engel und Gartenfeen lachten.
Von ihm ließ er sich sagen, dass er seinen Fokus auf das falsche Feld gerichtet habe. Nicht das Ausmerzen von etwas sei wichtig, sondern das Stützen und Stärken einer gesunden Vegetation. Das wollte der Mann sich merken, und es im nächsten Jahr besser machen.
Er wollte nun die lebende Natur besser stützen.
Aber: hier nun die Fortsetzung Deiner erzählten Geschichte, Nemesia. Ich kenne den Mann nämlich! Die Story ist allerdings falsch überliefert, der hat nämlich keinen Nachbarn, sondern eine Nachbarin, und die heißt Mia. Er selbst heißt Herbert.
Die Geschichte ist auch noch nicht abgeschlossen, sie zieht sich tatsächlich über Jahre hin. Vielleicht findet sie irgendwann ein gutes Ende, vielleicht, wenn seine Enkel den Garten bestellen. Bis jetzt sieht es jedenfalls nicht so aus. Eher im Gegenteil.
Also, nach dem ersten Jahr, fragte der Mann die Nachbarin, warum bei ihr alles so schön blühen würde, und sie antworte wie bereits erzählt. Da warf er über die niedrige Hecke einen prüfenden Blick auf ihre Beete und sagte: "Och, das ist ja der reinste Ökogarten!- Ich weiß nicht, ob das meiner Frau gefallen würde? Aber im nächsten Jahr will ich es besser machen!"
Im nächsten Frühling kaufte er viele bunte Blumen beim Gärtner und setzte sie in seine exakt geharkten Beete. Dahlien, Rittersporn und Rosen. Das Jäten des Unkraut war nach wie vor seine Hauptbeschäftigung, schließlich sollte alles ordentlich und sauber aussehen! Er bemühte sich, jedes unwillkommene Hälmchen auszuzupfen, aber leider hatten sich in seinem Rasen Klee und Vogelmiere breit gemacht. Und weil er diese Pflanzen dort nicht komplett herausbekam, kaufte er erstmal eine Flasche Gift gegen Unkräuter, die er großzügig in seinem Garten verteilte.
Mitte des Jahres stand Herbert wieder an der kleinen Hecke. "Sagen Sie, Frau Nachbarin, haben Sie auch so viele Probleme mit Ungeziefer? Meine ganzen Blumen sind voller Blattläuse! Die Dahlien und die Rosen! Und den Rittersporn und die Dahlien fressen die Schnecken! So ein Ekelzeug! Ich habe bereits Gift gegen Insekten gekauft und es versprüht. Viel ist dabei aber nicht rausgekommen. Sprühe ich links, tauchen sie rechts wieder auf!
Aber schauen Sie, Frau Nachbarin, das wollte ich Ihnen zeigen: Ich habe ein Kartoffelbeet angelegt! Da war schon immer eins! Bis letztes Jahr, als mein Vater den Gemüsegarten noch pflegte. Ich freue mich schon auf unsere schönen Kartoffeln!"
Die Nachbarin Mia schüttelte sanft den Kopf. Sie wollte ihn nicht belehren. Aber sie meinte: "Mit Ihren Giften rotten Sie die letzten Nützlinge aus, Herr Herbert! Was wir brauchen sind Marienkäfer, Marienkäferlarven und Florfliegen! Die vertilgen die ganzen Blattläuse! Ich hatte dieses Frühjahr nur einen einzigen Marienkäfer in meinem kleinen Garten, ich habe mich schon gewundert. Und den habe ich dann von Rose zu Rose getragen, damit er da fressen konnte. Obwohl, viele Blattläuse hatte ich nicht. Irgendwann ist er wohl fortgeflogen, weil nicht mehr satt wurde. Hoffentlich."
"Sie machen Sachen!", sagte Herr Herbert. "Marienkäfer rumtragen! Das habe ich ja noch nie gehört! - Naja, Spinner gibt es viele. Damit meine ich nicht Sie persönlich, Frau Nachbarin."
Ende des Jahres beugte sich Herbert wieder gesprächssuchend über die kleine Hecke. "Schauen Sie sich das an, Frau Nachbarin! Meine Kartoffeln! Alle voller Faulstellen und voller Fraßgänge! Wir können keine einzige essen! Dazu habe ich diese Tiere gefunden, die wohl den Schaden verursacht haben!"
Er reichte ein Marmeldenglas mit gelben, sich kringelnden Würmern herüber.
"Das sind Drahtwürmer, Herr Herbert. Sicher haben Sie auch schwarze Käfer gesehen?"
"Ja, was haben die damit zu tun?"
"Das sind sozusagen die Eltern. Insekten machen verschiedene Entwicklungsstadien durch. Also, die schwarzen Käfer legen Eier, aus denen schlüpfen dann die gelben Drahtwürmer, die futtern die Kartoffeln, dann verpuppen sie sich, und aus denen werden wieder schwarze Käfer."
"Teufelszeug!" brummte Herr Herbert. "Gift!", fügte er schnaubend hinzu. "Ich werde sie alle vergiften!"
"Hat wenig Sinn, Herr Herbert, so lange sie auf diesem Beet weiterhin Kartoffeln anbauen wollen", meinte die Nachbarin Mia. "Sie sollten den Standort des Beetes wechseln! Tagetespflanzungen sollen übrigens auch gegen Drahtwürmer helfen."
Wunderbar!" rief der Nachbar Herbert. "Ich nehme die Tagetes! Dann brauche ich kein Gift zu kaufen. Sie, Frau Nachbarin, haben sicherlich noch Samen? Ich sah ja so viele Tagetes in Ihren Beeten?"
"Habe ich", erklärte die Nachbarin. "Sie können sie alle haben."
Der Winter verging, ein neues Jahr brach an. Der Februar neigte sich dem Ende zu, da sah man den Nachbarn Herbert in seinem Garten wieder fleissig wuseln, zupfen und hacken. Diesmal beugte sich Mia über die niedrige Hecke.
"Was machen Sie denn da, Herr Nachbar?"
"Ich säe Tagetes!"
"Ende Februar? -Die werden Ihnen alle erfrieren!"
"Papperlapapp! Der frühe Vogel fängt den Wurm! - Übrigens habe ich mit Ihnen noch ein Hühnchen zu rupfen!"
Mia: "Warum?"
Herr Herbert: "Ich wollte es ja letztes Jahr nicht laut sagen, aber Nachbarn haben sich beschwert. Was war das für ein Zeug, was da neben ihrer Haustürtreppe wuchs? Dieses hohe?"
"Chenopedium giganteum, der Riesengänsefuß", antwortete Mia.
Herr Herbert: "Genau, um den geht es! Der hat so unendlich viele Samen. Ich rupfe das Zeug klein aus, sobald ich seiner im Garten ansichtig werde! Und Sie verpesten mit Ihren Samen meinen Grund und Boden! Das ist doch ein Unkraut, nicht wahr?"
Mia: "Tjo, meinetwegen ist es ein Unkraut, aber es wächst hoch und grün, man kann die Blätter essen wie Spinat und die Samen kann man rösten."
"Ach so", fügte Nachbar Herbert mit bösem Lächeln hinzu: "Sie essen also Unkraut, Frau Nachbarin? - Haben Sie nichts Besseres? Wir persönlich kaufen unser Gemüse im Supermarkt! Und nun zu der Kritik. Herr Müller von hinten meinte: 'Bei der neuen Nachbarin wächst das Unkraut ja schon meterhoch!' So kann das nicht weitergehen! Ich erwarte von Ihnen, dass Sie meinen Garten, und die Gärten der umliegenden Nachbarn nicht mit Ihrem Unkraut infizieren! Wir sind hier ordentliche Leute!- Guten Tag."
Der Nachbarin Mia blieb zunächst die Spucke weg, so überrascht war sie.
Dann hakte sie die Bemerkungen ab. 'Armleuchter!' dachte sie.
Das nächste Jahr brach herein.
Herr Herbert war im Frühjahr sehr guter Dinge. Er rupfte und wuselte auch nicht mehr. Über die Hecke teilte er Mia mit, dass sich nun alles ändern würde. Er würde einen perfekten Garten kriegen! Er hatte eine Gartenbaufirma bestellt!
Die kam alsbald. Mit kleinem Bagger. Und Motorsägen. Drei alte Apfelbäume (Herbert: "Waren die letzten Jahre alle wurmstichig, die Äpfel") wurden abgesägt und ausgemacht. Fünf ältere Tannen wurden gefällt und deren Wurzelwerk ebenfalls ausgemacht. Dann begann der Bagger großflächig alles lebende Grün des Gartenbodens abzutragen. Mit anderen Maschinen wurde plattiert. Auf den ebenen Boden wurde nun eine Kunststofffolie ausgelegt. Darauf kamen Kiesel diverser Größen und Sortierungen. Ein hübscher, gepflasterter Weg zieht sich jetzt von Herberts Terrasse bis zu seinem hinteren Gartentörchen. In die absichtlichen Löcher im Kies und in der Folie wurden hohe Gräser gepflanzt, die garantiert keine Blattläuse anziehen.
Herr Herbert ist nun glücklich.
Für seine Frau hat er diverse Plastikkübel gekauft, in die immer neue- jahreszeitlich passende- Blumen vom Gartencenter reinkommen. Und taugen die nicht mehr, sind sie abgeblüht, wandern sie in die grüne Tonne.
Ganz einfach!
Mein Fazit: Es muss noch deutlich mehr an Aufklärung und/oder Gesetzen geschehen, damit Menschen ihren bisher weitverbreiteten Fokus - auf Ausrottung der Natur - ändern können!
Diese Steinflächen auf Kunststoff, die es inzwischen überall in unseren Gärten gibt, sind für die Natur, die Vögel, die Insekten, die Hölle!
Lieben Gruß
Mia
Am liebsten würde ich auch mitmachen und Geschichten suchen! Sehr gerne!
Hier nun eine Geschichte, liebe Nemesia, zu der Du mich angeregt hast. Vielleicht ist es auch eher eine "Ungeschichte", glücklich ist sie, bis jetzt, jedenfalls nicht.
Du erzähltest mir von dem Mann, der einen besonders schönen Garten für sich und seine Frau gestalten wollte.
Unter 'schön' fasste er auf: vor allem Unkrautfrei müsse der Garten sein! Gehackt und gewienert, wie geleckt!
In seiner Sorge um Ordnung drehte er jeden Erdkrümel im Garten dreimal um, ohne üppig blühende Resultate zu erzielen.
In seiner neuen Sorge ( warum blüht bei mir so wenig?) , wandte er sich Ende des Jahres an seinen Nachbarn, der viel gelassener mit Unkräutern umging, aber bei es dem grünte und blühte und wuchs, dass alle Engel und Gartenfeen lachten.
Von ihm ließ er sich sagen, dass er seinen Fokus auf das falsche Feld gerichtet habe. Nicht das Ausmerzen von etwas sei wichtig, sondern das Stützen und Stärken einer gesunden Vegetation. Das wollte der Mann sich merken, und es im nächsten Jahr besser machen.
Er wollte nun die lebende Natur besser stützen.
Aber: hier nun die Fortsetzung Deiner erzählten Geschichte, Nemesia. Ich kenne den Mann nämlich! Die Story ist allerdings falsch überliefert, der hat nämlich keinen Nachbarn, sondern eine Nachbarin, und die heißt Mia. Er selbst heißt Herbert.
Die Geschichte ist auch noch nicht abgeschlossen, sie zieht sich tatsächlich über Jahre hin. Vielleicht findet sie irgendwann ein gutes Ende, vielleicht, wenn seine Enkel den Garten bestellen. Bis jetzt sieht es jedenfalls nicht so aus. Eher im Gegenteil.
Also, nach dem ersten Jahr, fragte der Mann die Nachbarin, warum bei ihr alles so schön blühen würde, und sie antworte wie bereits erzählt. Da warf er über die niedrige Hecke einen prüfenden Blick auf ihre Beete und sagte: "Och, das ist ja der reinste Ökogarten!- Ich weiß nicht, ob das meiner Frau gefallen würde? Aber im nächsten Jahr will ich es besser machen!"
Im nächsten Frühling kaufte er viele bunte Blumen beim Gärtner und setzte sie in seine exakt geharkten Beete. Dahlien, Rittersporn und Rosen. Das Jäten des Unkraut war nach wie vor seine Hauptbeschäftigung, schließlich sollte alles ordentlich und sauber aussehen! Er bemühte sich, jedes unwillkommene Hälmchen auszuzupfen, aber leider hatten sich in seinem Rasen Klee und Vogelmiere breit gemacht. Und weil er diese Pflanzen dort nicht komplett herausbekam, kaufte er erstmal eine Flasche Gift gegen Unkräuter, die er großzügig in seinem Garten verteilte.
Mitte des Jahres stand Herbert wieder an der kleinen Hecke. "Sagen Sie, Frau Nachbarin, haben Sie auch so viele Probleme mit Ungeziefer? Meine ganzen Blumen sind voller Blattläuse! Die Dahlien und die Rosen! Und den Rittersporn und die Dahlien fressen die Schnecken! So ein Ekelzeug! Ich habe bereits Gift gegen Insekten gekauft und es versprüht. Viel ist dabei aber nicht rausgekommen. Sprühe ich links, tauchen sie rechts wieder auf!
Aber schauen Sie, Frau Nachbarin, das wollte ich Ihnen zeigen: Ich habe ein Kartoffelbeet angelegt! Da war schon immer eins! Bis letztes Jahr, als mein Vater den Gemüsegarten noch pflegte. Ich freue mich schon auf unsere schönen Kartoffeln!"
Die Nachbarin Mia schüttelte sanft den Kopf. Sie wollte ihn nicht belehren. Aber sie meinte: "Mit Ihren Giften rotten Sie die letzten Nützlinge aus, Herr Herbert! Was wir brauchen sind Marienkäfer, Marienkäferlarven und Florfliegen! Die vertilgen die ganzen Blattläuse! Ich hatte dieses Frühjahr nur einen einzigen Marienkäfer in meinem kleinen Garten, ich habe mich schon gewundert. Und den habe ich dann von Rose zu Rose getragen, damit er da fressen konnte. Obwohl, viele Blattläuse hatte ich nicht. Irgendwann ist er wohl fortgeflogen, weil nicht mehr satt wurde. Hoffentlich."
"Sie machen Sachen!", sagte Herr Herbert. "Marienkäfer rumtragen! Das habe ich ja noch nie gehört! - Naja, Spinner gibt es viele. Damit meine ich nicht Sie persönlich, Frau Nachbarin."
Ende des Jahres beugte sich Herbert wieder gesprächssuchend über die kleine Hecke. "Schauen Sie sich das an, Frau Nachbarin! Meine Kartoffeln! Alle voller Faulstellen und voller Fraßgänge! Wir können keine einzige essen! Dazu habe ich diese Tiere gefunden, die wohl den Schaden verursacht haben!"
Er reichte ein Marmeldenglas mit gelben, sich kringelnden Würmern herüber.
"Das sind Drahtwürmer, Herr Herbert. Sicher haben Sie auch schwarze Käfer gesehen?"
"Ja, was haben die damit zu tun?"
"Das sind sozusagen die Eltern. Insekten machen verschiedene Entwicklungsstadien durch. Also, die schwarzen Käfer legen Eier, aus denen schlüpfen dann die gelben Drahtwürmer, die futtern die Kartoffeln, dann verpuppen sie sich, und aus denen werden wieder schwarze Käfer."
"Teufelszeug!" brummte Herr Herbert. "Gift!", fügte er schnaubend hinzu. "Ich werde sie alle vergiften!"
"Hat wenig Sinn, Herr Herbert, so lange sie auf diesem Beet weiterhin Kartoffeln anbauen wollen", meinte die Nachbarin Mia. "Sie sollten den Standort des Beetes wechseln! Tagetespflanzungen sollen übrigens auch gegen Drahtwürmer helfen."
Wunderbar!" rief der Nachbar Herbert. "Ich nehme die Tagetes! Dann brauche ich kein Gift zu kaufen. Sie, Frau Nachbarin, haben sicherlich noch Samen? Ich sah ja so viele Tagetes in Ihren Beeten?"
"Habe ich", erklärte die Nachbarin. "Sie können sie alle haben."
Der Winter verging, ein neues Jahr brach an. Der Februar neigte sich dem Ende zu, da sah man den Nachbarn Herbert in seinem Garten wieder fleissig wuseln, zupfen und hacken. Diesmal beugte sich Mia über die niedrige Hecke.
"Was machen Sie denn da, Herr Nachbar?"
"Ich säe Tagetes!"
"Ende Februar? -Die werden Ihnen alle erfrieren!"
"Papperlapapp! Der frühe Vogel fängt den Wurm! - Übrigens habe ich mit Ihnen noch ein Hühnchen zu rupfen!"
Mia: "Warum?"
Herr Herbert: "Ich wollte es ja letztes Jahr nicht laut sagen, aber Nachbarn haben sich beschwert. Was war das für ein Zeug, was da neben ihrer Haustürtreppe wuchs? Dieses hohe?"
"Chenopedium giganteum, der Riesengänsefuß", antwortete Mia.
Herr Herbert: "Genau, um den geht es! Der hat so unendlich viele Samen. Ich rupfe das Zeug klein aus, sobald ich seiner im Garten ansichtig werde! Und Sie verpesten mit Ihren Samen meinen Grund und Boden! Das ist doch ein Unkraut, nicht wahr?"
Mia: "Tjo, meinetwegen ist es ein Unkraut, aber es wächst hoch und grün, man kann die Blätter essen wie Spinat und die Samen kann man rösten."
"Ach so", fügte Nachbar Herbert mit bösem Lächeln hinzu: "Sie essen also Unkraut, Frau Nachbarin? - Haben Sie nichts Besseres? Wir persönlich kaufen unser Gemüse im Supermarkt! Und nun zu der Kritik. Herr Müller von hinten meinte: 'Bei der neuen Nachbarin wächst das Unkraut ja schon meterhoch!' So kann das nicht weitergehen! Ich erwarte von Ihnen, dass Sie meinen Garten, und die Gärten der umliegenden Nachbarn nicht mit Ihrem Unkraut infizieren! Wir sind hier ordentliche Leute!- Guten Tag."
Der Nachbarin Mia blieb zunächst die Spucke weg, so überrascht war sie.
Dann hakte sie die Bemerkungen ab. 'Armleuchter!' dachte sie.
Das nächste Jahr brach herein.
Herr Herbert war im Frühjahr sehr guter Dinge. Er rupfte und wuselte auch nicht mehr. Über die Hecke teilte er Mia mit, dass sich nun alles ändern würde. Er würde einen perfekten Garten kriegen! Er hatte eine Gartenbaufirma bestellt!
Die kam alsbald. Mit kleinem Bagger. Und Motorsägen. Drei alte Apfelbäume (Herbert: "Waren die letzten Jahre alle wurmstichig, die Äpfel") wurden abgesägt und ausgemacht. Fünf ältere Tannen wurden gefällt und deren Wurzelwerk ebenfalls ausgemacht. Dann begann der Bagger großflächig alles lebende Grün des Gartenbodens abzutragen. Mit anderen Maschinen wurde plattiert. Auf den ebenen Boden wurde nun eine Kunststofffolie ausgelegt. Darauf kamen Kiesel diverser Größen und Sortierungen. Ein hübscher, gepflasterter Weg zieht sich jetzt von Herberts Terrasse bis zu seinem hinteren Gartentörchen. In die absichtlichen Löcher im Kies und in der Folie wurden hohe Gräser gepflanzt, die garantiert keine Blattläuse anziehen.
Herr Herbert ist nun glücklich.
Für seine Frau hat er diverse Plastikkübel gekauft, in die immer neue- jahreszeitlich passende- Blumen vom Gartencenter reinkommen. Und taugen die nicht mehr, sind sie abgeblüht, wandern sie in die grüne Tonne.
Ganz einfach!
Mein Fazit: Es muss noch deutlich mehr an Aufklärung und/oder Gesetzen geschehen, damit Menschen ihren bisher weitverbreiteten Fokus - auf Ausrottung der Natur - ändern können!
Diese Steinflächen auf Kunststoff, die es inzwischen überall in unseren Gärten gibt, sind für die Natur, die Vögel, die Insekten, die Hölle!
Lieben Gruß
Mia
Zuletzt geändert von Mia am Di Dez 04, 2018 18:59, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Adventskalender 2018
Na klar kannst du mitmachen (Schreib dir dazu gleich noch eine PN )Am liebsten würde ich mitmachen und auch Geschichten suchen!
Hier kann JEDER mitmachen
Zuletzt geändert von Nemesia am Di Dez 04, 2018 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Adventskalender 2018
Zuletzt geändert von Nemesia am Di Dez 04, 2018 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Adventskalender 2018
Lecker!!!!
Zuletzt geändert von Mia am Di Dez 04, 2018 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Adventskalender 2018
Montag, 3.Dezember
Was es ist
Es ist Unsinn sagt die Vernunft
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist Unglück sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst
Es ist aussichtslos sagt die Einsicht
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist lächerlich sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich sagt die Erfahrung
Es ist was es ist sagt die Liebe
— Erich Fried
Referenz: https://beruhmte-zitate.de/zitate/11782 ... ft-es-ist/
Was es ist
Es ist Unsinn sagt die Vernunft
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist Unglück sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst
Es ist aussichtslos sagt die Einsicht
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist lächerlich sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich sagt die Erfahrung
Es ist was es ist sagt die Liebe
— Erich Fried
Referenz: https://beruhmte-zitate.de/zitate/11782 ... ft-es-ist/
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
Re: Adventskalender 2018
Das ist ein wunderschöner Text, liebe Mia
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Re: Adventskalender 2018
Ja, finde ich auch, liebe Nemesia.
Ich denke, diese Geschichte können wir auch nehmen:
Dienstag, 4. Dezember
Zeitungs-Schlagzeile
Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln
Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen.
Bethlehem, Judäa:
In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, welcher von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.
Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.
Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als weise Männer eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.
Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben.
Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen.
Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen.
In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können.
Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe.
- Quelle unbekannt -
Dazu weiß ich noch von meinem jüngsten Sohn, der mit vier Jahren die Dinge wohl irgendwie sonstwo herbekam: Die unbekannten Weisen aus dem östlichen Morgenland brachten dem Kind Holz, Rauchzeug und Möhren!
Von daher: Nahezu völlig ungefährlich! Bedenkt man, dass ein Säugling ja noch nicht raucht. Und Möhren können ja nur gesund sein!
Wobei ICH immer dachte, es hieße: Gold, Weihrauch und Mhyrre. Aber ich kann mich ja irren.
Im übrigen verfolgte ich den Prozess mit großem Interesse - habe aber seit Jahren nichts mehr davon gehört.
Mia
Ich denke, diese Geschichte können wir auch nehmen:
Dienstag, 4. Dezember
Zeitungs-Schlagzeile
Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln
Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen.
Bethlehem, Judäa:
In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, welcher von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.
Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.
Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als weise Männer eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.
Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben.
Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen.
Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen.
In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können.
Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe.
- Quelle unbekannt -
Dazu weiß ich noch von meinem jüngsten Sohn, der mit vier Jahren die Dinge wohl irgendwie sonstwo herbekam: Die unbekannten Weisen aus dem östlichen Morgenland brachten dem Kind Holz, Rauchzeug und Möhren!
Von daher: Nahezu völlig ungefährlich! Bedenkt man, dass ein Säugling ja noch nicht raucht. Und Möhren können ja nur gesund sein!
Wobei ICH immer dachte, es hieße: Gold, Weihrauch und Mhyrre. Aber ich kann mich ja irren.
Im übrigen verfolgte ich den Prozess mit großem Interesse - habe aber seit Jahren nichts mehr davon gehört.
Mia
Zuletzt geändert von Mia am Di Dez 04, 2018 18:46, insgesamt 2-mal geändert.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Carolyn
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Re: Adventskalender 2018
*schmunzel* Diese Geschichte gibt es in diversen Variationen. Aber sie ist so nah an der möglichen Realität, dass es eigentlich schon wieder traurig ist.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
- roccalana
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Re: Adventskalender 2018
Hallo Nemesia, Mia und Carolyn
da kann ich Dir nur zustimmen, Carolyn.
Ich möchte Euch für diese tolle Idee mit den schönen Geschichten danken, leider kann ich keine Geschichten erzählen
Schon in der Schule hieß es:....du sollst eine Geschichte erzählen, und keinen Bericht schreiben
Aber hier etwas, was ich mag und in die Zeit passt:
Ich glaube an Gott, aber nicht als ein Ding, nicht als einen alten Mann im Himmel. Ich glaube, das was Menschen Gott nennen, ist etwas in uns allen. Ich glaube, dass das was Jesus und Mohammed und Buddha und der ganze Rest gesagt haben, wahr ist. Es wurde nur durch die Übersetzungen verfälscht.
Ein Zitat von John Lennon.
Eine schöne Zeit für Euch alle
Rita
da kann ich Dir nur zustimmen, Carolyn.
Ich möchte Euch für diese tolle Idee mit den schönen Geschichten danken, leider kann ich keine Geschichten erzählen
Schon in der Schule hieß es:....du sollst eine Geschichte erzählen, und keinen Bericht schreiben
Aber hier etwas, was ich mag und in die Zeit passt:
Ich glaube an Gott, aber nicht als ein Ding, nicht als einen alten Mann im Himmel. Ich glaube, das was Menschen Gott nennen, ist etwas in uns allen. Ich glaube, dass das was Jesus und Mohammed und Buddha und der ganze Rest gesagt haben, wahr ist. Es wurde nur durch die Übersetzungen verfälscht.
Ein Zitat von John Lennon.
Eine schöne Zeit für Euch alle
Rita
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!
Re: Adventskalender 2018
Hallo ihr Lieben,
Und das von dir, liebe Rita ist auch wunderschön
Mia hatte die Idee, dass wir hier nicht nur eigene Geschichten,
sondern auch Rezepte und Bilder einstellen könnten
Es wäre toll, wenn ihr alle mitmachen würdet
Können ja auch ohne weiteres mal eine Geschichte, ein Rezept und ein Foto am gleichen Tag gepostet werden
Liebe Grüße von Nemesia
ditoda kann ich Dir nur zustimmen, Carolyn.
Und das von dir, liebe Rita ist auch wunderschön
Mia hatte die Idee, dass wir hier nicht nur eigene Geschichten,
sondern auch Rezepte und Bilder einstellen könnten
Es wäre toll, wenn ihr alle mitmachen würdet
Können ja auch ohne weiteres mal eine Geschichte, ein Rezept und ein Foto am gleichen Tag gepostet werden
Liebe Grüße von Nemesia