Wurzelerkrankung an Beerensträuchern

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Wurzelerkrankung an Beerensträuchern

Beitrag von Bauernleben » Fr Mai 15, 2020 21:43

An meinen Stachel-u. Johannisbeeren bemerke ich immer nach etwa 4 Standjahren eine massive Verschlechterung des Ertrages. Der Busch oder Hochstamm stirb ab und ich find dann eine violett verfärbte Wurzel. Alle üblichen Maßnahmen, ausgenommen Gifte, haben nichts gebracht. Ich habe schon überlegt, den Beerenanbau ganz einzustellen.
Kennt Irgendjemand das Phänomen? Kann man da etwas tun? Ich möchte nicht mit Giften arbeiten.

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Re: Wurzelerkrankung an Beerensträuchern

Beitrag von Hapy » Fr Mai 15, 2020 23:34

ich kenne das Phänomen nicht.
erste Frage: Hast Du auf den selben Flächen nachgepflanzt?
zweite Frage: Wenn Du weißt, dass chemische Substanzen das Problem lösen (auch wenn Du diese nicht einsetzen möchtest), dann könnte der Name des Spritzmittels bzw. des Wirkstoffes bereits einen Hinweis darauf geben, womit Du es zu tun hast. Ist das ein Mittel gegen Insekten oder Pilze oder …

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Re: Wurzelerkrankung an Beerensträuchern

Beitrag von Tscharlie » Sa Mai 16, 2020 06:58

Wie sieht das mit der Wasserversorgung aus?
Nur Regen oder wird gegossen?
Welcher Unterbewuchs ist dort?
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Re: Wurzelerkrankung an Beerensträuchern

Beitrag von Bauernleben » Sa Mai 16, 2020 11:07

Das Problem betrifft Johannis-u. Stachelbeeren. Mit der Wasserversorgung klappt es ganz gut, wir haben Oberflächengewässer in Reichweite. Nachgepflanzt habe ich immer an anderer Stelle oder nach großräumigem Erdaustausch(3 qm). Ob es ein chemisches Pflanzenschutzmittel gibt, das mein Problem beheben würde, kann ich nicht mit letzter Sicherheit sagen, es wäre wohl auch für mich nicht akzeptabel. Auffällig ist nur, das der Abgang der Sträucher immer ganz plötzlich erfolgt. Sie treiben völlig normal aus, von einem Tag auf den anderen stirbt der Austrieb ab und der Strauch verdorrt. Das sieht mir nach einem Schadpilz aus, habe aber noch niemanden gefunden, der mir raten kann. Auch von Profis kam immer nur die Antwort: Ersetzen!
Unterwuchs habe ich bis heute nicht zugelassen, meine Methoden sind nur: jäten, mulchen, sanft düngen.

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Re: Wurzelerkrankung an Beerensträuchern

Beitrag von Tscharlie » Sa Mai 16, 2020 12:33

Es sind aber schon noch Wurzeln an den Stöcken?

Oder sind die weg, weil eventuell von Wühlmäusen gefressen.

Die Frage nach den Pflanzen unter den Sträuchern war eher dahingehend gedacht, dass "Unkräuter" ganz gute Wegweiser sind, welches Problem man haben könnte.
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Re: Wurzelerkrankung an Beerensträuchern

Beitrag von Mia » Sa Mai 16, 2020 15:41

Hallo Bauernleben, :smile:

ich kann Dir drei Krankheiten anbieten, die halbwegs in Frage kommen:

Der erste Schädling heißt Nectria cinnabarina
Dies schreibt unser ( sehr alter) Biogärtner dazu:
https://www.bio-gaertner.de/Pflanzenkra ... lkrankheit

Der Pilz ( er ist mehrjährig und wird zunächst nicht bemerkt) geht erst in die Saftbahnen der lebenden Pflanze, verstopft diese und vergiftet die Pflanze. Was zum Absterben von Zweigen und Ästen führen kann.
Die typischen roten oder beigen oder orangefarbenen Pickel treten erst hinterher an den bereits abgestorbenen Ästen und Zweigen auf!
Fruchtkörper an der Basis der Sträucher werden gebildet, diese sind violett.
Die violetten Dinger habe ich als Foto leider nicht finden können, musste aber an Deine Wurzeln denken.
Nectria cinnabarina - googel ausführlich danach!

http://www.hortipendium.de/Johannisbeerglasflügler
https://de.wikipedia.org/wiki/Glasflügler

http://www.beerendoktor.de/pdf/SB_106.PDF
Die grauen Schimmelbeläge treten erst an Früchten auf. Bis dahin können die Äste aber bereits hinüber sein. Name: Botrytis-Rindenbrand (Botrytis cinerea)

Nr 1 und 3 können auch in Folge zusammen auftreten, wie auch die lila Wurzeln ein Ergebnis vorheriger Zerstörung sein können, die nun schlichtweg etwas weiteres, eine Art Wurzelfäule ausbilden.

Vielleicht wirst Du fündig.

Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen.
Mia
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Re: Wurzelerkrankung an Beerensträuchern

Beitrag von Mia » Mo Mai 18, 2020 22:09

Von Bauernleben habe ich vor zwei Tagen eine pn bekommen, ungefähr mit folgendem Inhalt:
"Auf die Rotpustelkrankheit hätte ich selber kommen können! Habe sie mir vor Jahren durch einen Jungbaum eingeschleppt. Ich musste ihn verbrennen, habe aber wohl nicht alle Wurzeln ausgemacht. Daran habe ich jetzt aber gar nicht mehr gedacht!"

Ich habe ihn gebeten, das selber hier im Forum einzustellen, aber da er es bis jetzt nicht getan hat, nun diese Worte von mir.
Wir können jetzt also mehr oder weniger davon ausgehen, dass die Erklärung für sein Beerensterben die Rotpustelkrankheit mit dem pilzlichen Erreger Nectria cinnabarina ist.

Mia
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