Tag um Tag

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Mo Dez 27, 2021 09:54

Man kann auch Christ sein, ohne einer Kirche anzugehören.

Aber die Vorschriften die die Kirchen oder der Volksglaube, was oft das Gleiche war, denn die Kirchen wußten schon wie man die Menchen erreicht, erlassen haben, hatten aber auch ihren Sinn. Ich stamme Großmutterseits ja von einem großen Bauernhof in Niederbayern ab, da war es für die "Manna" selbstverständlich, dass sie, mit Ausnahme der Fütterung der Tiere, in der Zeit vom Heiligen Abend bis Dreikönig frei hatten. Für die "Menscha", ja in Teilen Bayerns werden Frauen als Menschen bezeichnet, war das aber nicht selbstverständlich, daher kam die Vorschrift: Keine Wäschewaschen in dieser Zeit!, den Frauen zugute, denn auch sie hatten etwas weniger Arbeit.

Ich kenne das mit dem keine Wäsche waschen über die Feiertage sehr gut. Denn meine Großmutter (die aus der Stadt, nicht die vom Land) ist 1952 in dieser Zeit gestorben und meine Mutter hatte da Wäsche gewaschen, das trägt sie mit ihren jetzt 96 Jahren immer noch mit sich herum.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Mo Dez 27, 2021 16:54

Ich sehe das wie Tscharlie:
Tscharlie hat geschrieben:Man kann auch Christ sein, ohne einer Kirche anzugehören.
Ich bin auch aus der Kirche ausgetreten, schon mit 16, aber nicht aus dem Glauben.

Für mich gibt es durchaus Wesen zwischen Himmel und Erde, die uns anhören, die uns helfen, und die uns beiseite stehen. Es muss nicht der alte Mann mit dem langen Bart sein.
Auch mein Handeln gegenüber anderen Menschen soll- bitte - im weitesten Sinne 'christlich' sein.

Bezüglich der Kirche hatte ich eine etwas seltsame Entwicklung: Als Kind einer sogenannten Mischehe, war ich ( gesetzlich bestimmt, nach der väterlichen Konfession) zunächst katholisch. Ich besuchte brav sonntags die katholische Kirche.
Dann wurden die Gesetze gelockert, meine Eltern ließen mich evangelisch werden. Ich besuchte brav Sonntags den evangelischen Kindergottesdienst. Weil ich aber in der alten Kirche so viele Schulfreunde hatte, wollte ich auf diesen Gottesdienst nicht verzichten. Also ging ich Sonntags zunächst in die katholische Kirche, und anschließend in die evangelische.
Als ich 14 war, verliebte ich mich - in meinen Mathelehrer. Dieser (sehr viel ältere) Mann, den ich mit 17 heiratete, war jüdischen Glaubens. Die Geschichte, wie er, als anfangs noch kleines Kind, im dritten Reich überlebte, muss ich Euch nicht erzählen. Jedenfalls, als ich langsam die Zusammenhänge zwischen Kirchen und Politik begriff, war die Institution Kirche für mich gestorben. Und zwar gründlich!

Jesus hätte die kirchlichen Würdenträger - meiner Zeit und der Vergangenheit - als Pharisäer bezeichnet, da war ich mir sicher! Jesus selbst hätte sich gegen sie aufgelehnt!
Und das Neue Testament kannte ich nun mal, als emsiges Kirchengeh-Kind, verdammt gut!
Ich konnte auch das alte vom neuen Testament gedanklich gut trennen. Im jüdischen Glauben fand ich mehr alttestamentarisches, aber doch eine sehr hohe Moral und Liebesfähigkeit den Mitmenschen gegenüber.
Aber "Glaube" ist etwas anderes als "Kirche", also musste ich da raus.

Wenn man mich heute fragen würde, welchem Glauben ich anhänge, würde ich sagen: Ich bin Pantheist! Googelt mal danach, falls Ihr es genauer wissen wollt. Für mich ist alle Natur 'göttlich' beseelt, ( Leute, schaut Euch doch nur einen Sonnenaufgang an, welche herzaufbauende Pracht sich uns da darbietet! Schaut Euch nur einen alten, natürlichen Wald an! Mit ehrerbietigen, knorrigen Bäumen!), auch alle Menschen sind 'göttlich' beseelt, und manche können das auch zum Teil nach außen tragen. Man spürt es ihnen an!
Ebenso gibt es für mich Wesen zwischen Himmel und Erde, die da sind. Man kann sie nicht 'dingfest' machen, man kann sie nur ahnen. "Engel"? So nennen die Kirchen sie. Aber "Engel" ist eigentlich auch nur ein Begriff. Jedenfalls kann man sich an sie wenden, und sie sind hilfreich. Nenn sie ruhig Engel, wenn du keinen anderen Namen für sie hast. :wink:

Da ich nun frei bin von kirchlichem Kladderadatsch, kann ich auch ein christliches Weihnachten durchaus verstehen, konnte sogar von Herzen mitfeiern, wenn ich mit meiner alten Mutter Heiligabend in die Kirche ging. Ich mache alles mit. Spiele 'Oh du fröhliche' auf dem Klavier, bete mit meinen alten Leuten im Heim, zünde mit ihnen Kerzen an, in die wir gute Wünsche packen. Sie benötigen auch ein Stück dieses 'spirituelle', und wenn es für sie im kirchlich-christlichem Glauben liegt, auch gut.

********
Egoismus in der Bevölkerung? Wir haben jetzt die Sache mit dem Impfgegnern. Ich habe auch zwei in meinem direkten Nachbarschaftskreis. Sie haben Angst vor dem Impfen, weil sie befürchten, dass sie durch die Impfen langfristig mehr körperliche Schäden erleiden, als durch eine Coronainfektion. Ich weiß inzwischen, dass sich eine Diskussion mit ihnen darüber völlig erübrigt. Kann ich abhaken.

Ich habe gestern noch hier geschrieben, wie froh ich bin, dass ich Aladin das verordnete Medikament NICHT gegeben habe!
Ich meine, bei solchen Angst-Gegnern sollte man deren tiefgreifende Furcht schlichtweg anerkennen! Das wäre menschenwürdig. Und sie nicht als Egoisten abstempeln.

Das ist etwas anderes, als wenn Leute aus der rechten Szene, versuchen eine - für mich unbegründete Impffurcht- gegen unsere Demokratie auszuschlachten. Sie benutzen die Angst, die Furcht mancher Menschen, um sich mit Hilfe dieser Angst gegen den Staatsapparat zu wenden und ihn als undemokratisch, demagogisch und diktatorisch hinzustellen.
Und sie fangen damit durchaus viele Leute, die zunächst einfach nur eine Angst vor dem Impfen hatten.
Ich glaube, DA sollten wir hingucken!

Wie das im Einzelnen geschehen kann - ich weiß es nicht.
Deshalb mache ich jetzt Schluss.

Morgen bringe ich jedenfalls eine Frau aus dem Dorf zu ihrem Mann auf der Intensivstation, aus der er morgen - hoffentlich - auf die 'normale' verlegt wird. Nur so darf sie ihn besuchen. Vorher fahre ich sie zum Corona-Test. Ich gucke, dass sie einkauft und für die nächsten Tage was zum essen hat.

Für heute einen lieben Gruß

Mia
Zuletzt geändert von Mia am Mo Dez 27, 2021 19:25, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Mo Dez 27, 2021 17:01

Ich glaube es wird wieder Zeit den Gedankenspaziergang fortzusetzten. ;-)
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Toskanine » Mo Dez 27, 2021 18:58

Corona ist ein sehr schwieriges Thema... meiner Erfahrung nach nicht geeignet für den virtuellen Raum. Von daher mag ich aktuell hier nicht viel dazu beitragen.

Nur so viel: Mia hat meines Erachtens nach den richtigen Denkansatz. Jeder hat Gründe für sein Handeln, ausschließlich jeder, sei es nun ein Trump, ein Warlord oder ein Verschwörungstheoretiker. Zugegeben alle drei Beispiele finde ich unausstehlich, ja sogar überflüssig. Ist es an mir darüber ihre Daseinsberechtigung zu entscheiden? Nein.
Der Dialog ist in unserer modernen westlichen Gesellschaft nahezu abhanden gekommen (schon lange vor Covid-19), es versucht der Mob, mit aller Macht, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Die Wand ist dabei eine andere Meinung als die eigene.

Eigentlich haben wir alle in der Schule mal gelernt wie der kleinste gemeinsame Nenner identifiziert wird. Und auch wenn man sich oft schwer tut hilft es mir immer zu hinterfragen warum jemand etwas tut. Nur so besteht überhaupt die Chance nicht jedes mal in abgrundtiefe Ablehnung (das spare ich mir für besonders schwere Fälle auf) zu verfallen.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Cassi » Di Dez 28, 2021 11:27

Mia hat geschrieben:
Mo Dez 27, 2021 16:54
Ich sehe das wie Tscharlie:
Tscharlie hat geschrieben:Man kann auch Christ sein, ohne einer Kirche anzugehören.
Da gebe ich Euch grundsätzlich recht. Bei mir zumindest ist es jedoch anders. Ich (katholisch erzogen) bin mit Mitte 20 bewusst aus der Kirche ausgetreten, weil ich sowohl mit der Institution als auch mit dem Konstrukt des Glaubens nichts anfangen kann. Ich bezeichne mich selbst als Atheist.
Mia hat geschrieben:
Mo Dez 27, 2021 16:54
Egoismus in der Bevölkerung? Wir haben jetzt die Sache mit dem Impfgegnern. Ich habe auch zwei in meinem direkten Nachbarschaftskreis. Sie haben Angst vor dem Impfen, weil sie befürchten, dass sie durch die Impfen langfristig mehr körperliche Schäden erleiden, als durch eine Coronainfektion. Ich weiß inzwischen, dass sich eine Diskussion mit ihnen darüber völlig erübrigt. Kann ich abhaken.

Ich habe gestern noch hier geschrieben, wie froh ich bin, dass ich Aladin das verordnete Medikament NICHT gegeben habe!
Ich meine, bei solchen Angst-Gegnern sollte man deren tiefgreifende Furcht schlichtweg anerkennen! Das wäre menschenwürdig. Und sie nicht als Egoisten abstempeln.
Ich für meinen Teil hatte die Egoisten auch nicht bzw. nicht nur auf die Impfgegner bezogen.

Was ich in Bezug auf Corona unter anderem als egoistisch empfinde, sind diejenigen, die beispielsweise auf keinen Fall auf ihren Urlaub im Hochrisikogebiet verzichten wollen oder diejenigen, die partout ihren Geburtstag mit etlichen Leuten auf engem Raum feiern wollen, etc. Hier gibt es noch etliche weitere Beispiele. Eben diejenigen, dich sich nicht dazu durchringen wollen, wenigstens für eine Weile auf Sachen zu verzichten, die zwar schön und komfortabel sind, aber eben nicht (lebens-)notwendig. Die persönliche Freiheit endet eigentlich immer dort, wo sie die Freiheit von anderen einschränkt. Und im weiteren Sinne schränken solch egoistische Verhaltensweisen eben andere ein, die dadurch (mit-)gefährdet werden.

Impfgegner sind nochmal ein anderes Thema, da spielen für mich auf vielfach - so zumindest aus meiner Erfahrung heraus - ganz oft fehlende Information, fehlende Fähigkeit oder fehlendes Interesse, sich ordentlich zu informieren eine Rolle. Aber eben nicht ausschließlich. Dieses Feld ist extrem breit gefächert, so wie ich es im Bekanntenkreis erlebe. Das würde hier aber den Rahmen sprengen.
Aber hierbei, liebe Mia
Mia hat geschrieben:
Mo Dez 27, 2021 16:54
Das ist etwas anderes, als wenn Leute aus der rechten Szene, versuchen eine - für mich unbegründete Impffurcht- gegen unsere Demokratie auszuschlachten. Sie benutzen die Angst, die Furcht mancher Menschen, um sich mit Hilfe dieser Angst gegen den Staatsapparat zu wenden und ihn als undemokratisch, demagogisch und diktatorisch hinzustellen.
Und sie fangen damit durchaus viele Leute, die zunächst einfach nur eine Angst vor dem Impfen hatten.
Ich glaube, DA sollten wir hingucken!
gebe ich dir definitiv recht, das ist eine der ganz großen Gefahren, der wir gerade begegnen!
Toskanine hat geschrieben:
Mo Dez 27, 2021 18:58
Jeder hat Gründe für sein Handeln, ausschließlich jeder, sei es nun ein Trump, ein Warlord oder ein Verschwörungstheoretiker. Zugegeben alle drei Beispiele finde ich unausstehlich, ja sogar überflüssig. Ist es an mir darüber ihre Daseinsberechtigung zu entscheiden? Nein.
Der Dialog ist in unserer modernen westlichen Gesellschaft nahezu abhanden gekommen (schon lange vor Covid-19), es versucht der Mob, mit aller Macht, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Die Wand ist dabei eine andere Meinung als die eigene.

Eigentlich haben wir alle in der Schule mal gelernt wie der kleinste gemeinsame Nenner identifiziert wird. Und auch wenn man sich oft schwer tut hilft es mir immer zu hinterfragen warum jemand etwas tut. Nur so besteht überhaupt die Chance nicht jedes mal in abgrundtiefe Ablehnung (das spare ich mir für besonders schwere Fälle auf) zu verfallen.
Ja, auch du hast recht, liebe Toskanine, eine ordentliche Gesprächskultur ist uns schon länger, auch vor Corona, abhanden gekommen. Wie schlimm oder schwer zeigt sich durch Corona jetzt erst recht. Wobei ich auch die Erfahrung machen musste, dass man ab einem bestimmten Punkt nicht mehr den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen kann, wenn nämlich das Gegenüber zu dieser Suche gar nicht bereit ist. Und genau diese mangelnde Bereitschaft sehe ich aktuell bei sehr vielen Menschen, die gegen die Impfung oder auch gegen bestimmte Maßnahmen sind. Ein sachgerechter, rationaler Dialog ist mit diesen nicht möglich. Und dadurch erschwert sich ganz grundsätzlich eine kritische Diskussion zum gesamten Thema.

***

Mein Tag heute hat übrigens sehr entspannend begonnen, mit Physiotherapie. Mache ich nun schon 1,5 Jahre einmal pro Woche, dass sich eine Physiotherapeutin um meinen Rücken kümmert. Diese kleine Zeitspanne tut mir jedes Mal extrem gut. Ansonsten kümmere ich mich noch um einen Bekannten, der für mich Malerarbeiten am Mietobjekt durchführt und mache einen Plan für die nächsten Tage. Morgen früh muss ich zur Nachkontrolle zur Ärztin und hoffe, dass alles innerlich so gut verheilt ist, dass ich dann ab nächster Woche wieder arbeiten kann.

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Di Dez 28, 2021 18:47

Cassi hat geschrieben:Was ich in Bezug auf Corona unter anderem als egoistisch empfinde, sind diejenigen, die beispielsweise auf keinen Fall auf ihren Urlaub im Hochrisikogebiet verzichten wollen oder diejenigen, die partout ihren Geburtstag mit etlichen Leuten auf engem Raum feiern wollen, etc. Hier gibt es noch etliche weitere Beispiele.
Ach, liebe Cassi, Du hast natürlich recht! An die habe ich gar nicht gedacht!
Ich habe an Impfgegnern nur immer meine zwei hier vor Augen. Die bleiben im Lande, tragen Masken und verhalten sich anständig. Wobei der mitteljunge Kerl - er ist Gärtner von Beruf, und sein Vorgarten prangt vor Palmen und hohen, winterfesten Bananen, also, das Gärtnern verbindet uns - der fährt tatsächlich auch zu den großen Demos, zum Beispiel von Warburg bis nach Leipzig. Marschiert da überzeugt mit. Erzählt mir auch: "Klar, laufen da auch 'Reichsbürger' mit und schwenken ihre Fahnen. Aber die Fahnen sind ja nicht verboten. Ansonsten jede Menge normale Leute und viele Kinder."
Ich weiß, ich kann mit ihm darüber nicht diskutieren. Alles, was ich sage, ist vergebens.
Man kann aber auch nicht auf einem Dorf einen Nachbarn zu seinem Feind erklären. Also: ICH kann es jedenfalls nicht.

Die andere ist Künstlerin. Sie betreibt in Warburg einen kleinen Laden mit selbstgetöpferten Sachen, selbstgenähten Puppen und gemalten Artikeln. Als ich ihr sagte, dass ich mich natürlich habe impfen lassen, auch, weil ich in der Altenpflege arbeite, erwiderte sie: "Dann würde ich den Beruf wechseln! Meine Hausärztin hat mir erzählt, wie schädlich diese Impfen sein können!"
Es gibt tatsächlich in Warburg Ärzte, die nicht geimpft sind, und die solches verbreiten!

Eben war ich ja in der Stadt, um eine Frau aus dem Dorf zu ihrem Mann im Krankenhaus zu bringen. Auf der Schwelle traf ich deren Hausarzt, bei dem auch mein jüngerer Sohn in Behandlung ist. Wir kamen ins Plauschen, und er erzählte mir von den ungeimpften Ärzten im Ort.
Und folgendes erzählte er mir: "Sie kennen doch Hartwig Meyer, Ihren früheren Nachbarn, der den Reweladen in Borgentreich betreibt? Jedenfalls, der hat in seinem Laden eine Frau gesehen, die seines Wissens unter Quarantäne stand. Der hat sich jedenfalls das Mikrophon geschnappt und laut im Laden durchgegeben: "In diesem Rewe-Center befindet sich jemand, der eigentlich in Quarantäne ist. Ich gebe ihm zwei Minuten, den Laden zu verlassen! Sonst lasse ich alle Türen abschließen und rufe die Polizei!"

"Und wissen Sie, was passiert ist?", meinte der Arzt zu mir. "Fünf Leute mit Masken haben äußerst eiligst den Laden verlassen. Da fragt man sich: waren die alle eigentlich in Quarantäne und sind deshalb abgehauen, oder waren auch solche darunter, die eine Infektion fürchteten? Also, nach meinem Gefühl waren die alle in Quarantäne - und trotzdem einkaufen!"

Tjo, Cassi und Toskanine. So ist das Leben auf dem Dorf. :wink:

*****
Ich meine auch, dass nur miteinander sprechen und Dialoge uns weiterbringen können.
Sowohl im Kleinen, als auch in der großen Politik. Und auch da hast Du recht, Cassi, manche verweigern einfach den Dialog.
Ich weiß nicht, wie man damit in Zukunft umgehen kann - oder sollte.

Ich habe eine Satiresendung im Radio gehört, die spielte in einem Baumarkt. Ein Typ war der Mittelpunkt, der an einem dieser viereckigen Beratungsschalter stand, mit Telefon, und der die Kunden hin und her wies.
Unter anderem, telefonisch: "Hallo, Annalena, bist du das?
Hier ist ein Herr Putin, der möchte die Ost- Ukraine abholen! Ich soll ihn an die Rezensionsabteilung verweisen? Ja, mache ich. -- Hallo Herr Putin! Das kann länger dauern! Sie müssen Ihren Besitzanspruch erst schriftlich begründen! Haben Sie den Bon noch bei sich? Lassen Sie mich mal sehen!"

Ich habe lachen müssen. Wenn's doch so einfach wäre. :sad:

Mia

Dir drücke ich für Deine Gesundheit alle Daumen, Cassi! Ruhig angehen lassen und Physiotherapie ist schonmal seeeehr gut! :smile:
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Di Dez 28, 2021 19:14

1. Wir fahren übermorgen zur 3. Impfung.
2. Beruflich ist das kein Thema für mich.
3. Jeder mit sonderbaren Ideen ist für mich "gestorben", habe lange überlegt ob man da so schreiben kann, aber ich lasse es so.
4. Ich diskutiere mit keinem Impfgegner mehr, bringt nichts.
5. Wenn jemand ungeimpft erkrankt, hält sich mein Mitleid, das ich sowieso nicht habe, aber das ist schon wieder ein eigenes Thema, in Grenzen.

Jeder kann gerne ungeimpft bleiben, nur ist er/sie dann nicht in meiner Umgebung.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Cassi » Mi Dez 29, 2021 14:13

Erstmal am Anfang Mia, du lebst in Warburg? Ich komme gebürtig aus der Nähe von Paderborn :grin:

***
Mia hat geschrieben:
Di Dez 28, 2021 18:47
Tjo, Cassi und Toskanine. So ist das Leben auf dem Dorf. :wink:
Ja, so ist das hier auch. Bei uns ist es ja auch richtig Dorf: Wir haben in der Gemeinde etwas mehr als 3.500 Einwohner, verteilt auf 6 Dörfer...

Ich habe einige ähnliche Erfahrungen gemacht, wie diejenigen, die du schilderst, Mia.

Im Sommer waren wir beispielsweise auf einer Geburtstagsfeier. Alles regelkonform, draußen und so, dass ich persönlich keine Bedenken hatte. Einige Tage später haben wir erfahren, das jemand dort war, der unter Quarantäne stand. Wusste das Geburtstagskind auch nicht, der Gast hatte das verheimlicht. Da waren wir alle richtig sauer. Es ist in dem Fall gut ausgegangen, die quarantänisierte Person war letztlich nicht positiv (Quarantäne aufgrund vorherigen Kontaktes zu jemandem, der dann positiv war). Aber das war auch wieder so ein Beispiel für diesen Egoismus. ICH lasse mir doch jetzt die Feier nicht entgehen...

Ebenso kenne ich Leute, die bei den Demos mitmarschiert sind, sich nicht impfen lassen wollen aus den wirklich verschwörungstheoretischsten Gründen. Ein Ex-Freund von mir, mit dem ich immer noch guten Kontakt hatte, ist sehr aktiv im Querdenker-Umfeld, da habe ich den Kontakt einschlafen lassen, als ich das mitbekommen habe. Das ist etwas, das mich sehr belastet, weil ich mich da frage, wie das genau bei diesem Menschen "passieren" konnte. Wir waren sehr lange zusammen (fast 9 Jahre) und das ist seit Beginn der Pandemie ein völlig anderer Mensch geworden.
Ein entfernte Bekannter war den Tränen nahe, als er erfuhr, dass ich mich habe impfen lassen, weil dann könne ich ja nun wirklich keine Kinder mehr bekommen, ich sei ja dann steril... :doh:

Diskutieren tue ich auch nicht mehr. Das kostet zu viel Kraft.

Aber in vielen anderen Punkten habe ich den richtigen Umgang für mich noch nicht gefunden. Mir fehlt für einiges im Moment auch (psychisch) die Kraft.
Tscharlie hat geschrieben:
Di Dez 28, 2021 19:14
Jeder kann gerne ungeimpft bleiben, nur ist er/sie dann nicht in meiner Umgebung.
Eine solche Konsequenz wäre mir im Moment beispielsweise nicht möglich, auch wenn ich mir sie für mich wünschen würde. Wobei ich inhaltlich selber auch nicht so weit gehen würde, Umgeimpfte aus meinem Leben komplett zu verbannen. Aber allein, dass du die Stärke hat, deine Meinung für dich so durchzuziehen, finde ich sehr bewundernswert! Das ist etwas, was ich sehr gerne könnte, was im Moment aber einfach noch nicht geht. Ich versuche, einfach irgendwie gesund da durch zu kommen.


***
Ansonsten ist heute ein guter Tag. Ich war zur Nachkontrolle bei der Ärztin, alles sieht gut aus und ich darf ab Montag wieder arbeiten. Nach 5 Wochen zu Hause freue ich mich da schon fast drauf :hallo:

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Mi Dez 29, 2021 14:46

Nö das ist keine Stärke, das ist einfach Selbstschutz.

Die können mich gerne anrufen, wenn zum Thema Corona kommt, stoppe ich das sofort, kein Austausch zu diesem Thema.

Jeder darf gerne verrückt sein, bin ich in weiten Teilen ja auch, aber ich muss mir das ja nicht anhören.

Aber ja ich habe schon einige Dinge in meinem Leben durchgezogen, weil es das Gegenüber übertrieben hat. Dazu muss ich sagen, ich vertraue jedem Menschen erstmal bedingungslos, er/sie müssen mir erstmal beweisen dass sie mich betrügen. Wenn das dann passiert, dann gibt es eine Warnung, wenn sich das wiederholt, kann das auch das Ende einer Beziehung für immer sein. Wobei dieses "immer" für mein Leben lang steht. Um das Jahr 2000 herum hat Opel mich mehrfach betrogen. Ich kaufte damals alle 3 Jahre 2 Autos, meine Warnung wurde nicht ernstgenommen, seither fahre ich halt keine Opel mehr.

Im persönlichen Bereich ist mir das aber noch nie passiert, immer ist es letztlich gut ausgegangen, wenn mal jemand versucht hat mich zu hintergehen, konnte das geklärt werden.

Aber ich spreche auch alles konsequent sofort offen an, Menschen die mich kennen haben gelernt damit umzugehen, fremdere sind doch oft erstmal überrascht/beleidigt/unverständlich, hat sich aber bewährt. Für mich, meine Welt wird für mich damit besser.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Mi Dez 29, 2021 17:00

Cassi hat geschrieben:Erstmal am Anfang Mia, du lebst in Warburg? Ich komme gebürtig aus der Nähe von Paderborn
Ja, ich lebe hier, seit 6 Jahren. Ich wollte mal das Land meiner Väter erkunden.... :wink:
Meine Familie väterlicherseits kommt auch aus der Nähe von Paderborn. Die Großeltern (und deren Ahnen), hatten da einen Bauernhof, auf dem Urenberg, also schon Richtung Brakel.

Aber hier ist echt ein ganz anderer Menschenschlag als im Ruhrgebiet. Mein Gott, ey!
Ich denke darüber nach, wieder zurückzuziehen. Oder mehr Richtung Kassel. Die Nordhessen sind eindeutig offener und heiterer!

Und weil ich hier mit relativ wenigen Menschen richtig warm geworden bin, werde ich auch die zwei Impfgegner nicht von meiner Liste streichen. Im Dorf- und in der Nachbarschaft- braucht man einander, immer mal wieder.
Ich akzeptiere deren Einstellung, obwohl ich sie nicht teile - und Feierabend. Mir ist lieber, die sagen offen ihre Meinung, als tauchen heimlich als Coronainfizierte in Hartwig Meyers Laden auf, und stehen 'ganz unschuldig' direkt neben mir an der Käsetheke.

Ich habe ja zwei, drei Jahre, bevor ich herkam, in einem Altersheim gearbeitet. Auch dort wird es im Team Pfleger*innen geben, die sich nicht impfen lassen wollen. DAS wäre für mich ein ernsthaftes Problem! Die Nähe zu unseren Schützlingen ist in der körpernahen Pflege unvermeidbar! Erzähl mir keiner, dass, wenn man gemeinsam am Waschbecken steht, ich dem Menschen - und ihn dabei stützend! - Popo und intimen Unterleib wasche, man sich dabei nicht anatmet! Natürlich tut man das! Beide schnaufen - vor körperlicher Anstrengung!- sogar dabei.
Ich hoffe, dass die Leitung da durchgegriffen hat. Rigoros genug waren die schon zu meiner Zeit.

Aber solange die hiesigen Impfgegner mir sagen: "Ich mache das nicht!", kann ich ja genügend Abstand halten.

*******
Cassi hat geschrieben:Ein entfernte Bekannter war den Tränen nahe, als er erfuhr, dass ich mich habe impfen lassen, weil dann könne ich ja nun wirklich keine Kinder mehr bekommen, ich sei ja dann steril...
Ach, weißt Du es denn nicht? Nach zwei Jahren fällt allen Geimpften außerdem der Arm ab!

Neulich war eine sehr ernsthafte Sendung im Fernsehen über das Thema, ( ich habe ja keinen Fernseher, kann aber über Computer gucken, wenn mich was interessiert) und die Sendung hatte eine Kommentarfunktion. Die Wissenschaftler gingen mir auf den Keks mit ihrer Moralfunktion, die Politiker gingen mir auf dem Keks mit ihrem schwammigen NICHT-Wissen, die Impfkritiker gingen mir auf den Keks, mit ihren gleichzeitig ebenso moralischen Gegenargumenten. Aber es war alles grundsolide!

Ich hatte das Bedürfnis, die alle auf die Schippe zu nehmen und zu schreiben: "Ja, wisst ihr denn nicht? - Nach zwei Jahren fällt allen Geimpften der Arm ab!"
Gottseidank war die Zeit der Kommentarfunktion gerade abgelaufen. "Wie gut, dass du es nicht gemacht hast", sagte mein älterer Sohn mir Weihnachten. "Es hätten sich garantiert Leute gefunden, die das GLAUBEN! Daraus hätte ein neues Argument gegen das Impfen entstehen können! Nach dem Motto: Wir lasen auf ARD Nachrichten-Korrespondenz: 'Nach zwei Jahren fällt allen Geimpften der Arm ab!' ARD ist ein rechtlicher Sender, die Informationen können nur richtig sein!"
:blass: :blass: :blass:

Cassi hat geschrieben:Ansonsten ist heute ein guter Tag. Ich war zur Nachkontrolle bei der Ärztin, alles sieht gut aus und ich darf ab Montag wieder arbeiten. Nach 5 Wochen zu Hause freue ich mich da schon fast drauf :hallo:
Ich freue mich für Dich mit, Cassi! Es fühlt sich immer gut an, wenn es einem wieder tatsächlich besser geht!

Liebe Grüße an alle hier

Mia
Zuletzt geändert von Mia am Mi Dez 29, 2021 23:21, insgesamt 3-mal geändert.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Mi Dez 29, 2021 17:08

Ich habe mal geschrieben:

Die Coronaimpfung mit "Moderna" wirkt bei Männern wie ** und bei Frauen werden alle Falten geglättet.

Hat leider niemand übernommen, sollte ich doch bei Telegram teilnehmen und das verbreiten?
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Mi Dez 29, 2021 17:12

Unbedingt! Ich kann Dich dabei unterstützen, mit Fotos: Vorher- Nachher! :smile:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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