Tag um Tag

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Toskanine » Di Jan 18, 2022 21:25

Hallo zusammen, ich lese immer fleißig mit, mir fehlt zur Zeit der Elan zum Anrworten... viel los hier.
Ich machs also eher kurz. :confused:

Tscharlie, ich bin beruflich chemisch bewandert und dementsprechend "vorsichtig" aber auch realistisch. Chemische Mittel (ja was ist chemisch eigentlich, bei vielen gleichgesetzt mit -industriell hergestellt-, dabei bringt die Natur sehr viele chemische Komponenten hervor die dienlich sind) sind nicht nur Teufelszeug, der Großteil ist aus meiner Einschätzung eher harmlos und manches ist wahrer Goldstaub, vorallem wenn es Substanzen sind die in einem Kreislauf verstoffwechselt werden statt sich persistent zu akkumulieren.

Cassi, da ich sehr gern mit Echtholz arbeite gefällt mir deine Garderobe sehr gut, auch wenn ich zugegeben lieber alles mit Farbe versaue. :rolleyes:
Ich beize Holz gerne mit pigmenthaltigen Beizen, dadurch gibt es einen gewünschten Farbton der die Maserung nicht nur erhält sondern noch hervorhebt.

Mia, was bleibt einem denn übrig, man muss mit den Leuten umgehen, nicht nur dann wenn man auf sie angewiesen ist. Ich bin gegen die Impfpflicht. Man kann Ungeimpften gerne alles mögliche untersagen (was dann dem ins Ausland reisen entspräche). Aber man darf Niemanden zwingen und das haben die Altvorderen glaube ich verstanden, sonst würden sie sich nicht davor drücken. Ich habe es nun dreimal durch und werde mich definitiv nicht aus sinnlos, politischen Gründen nun alle 4Monate was reinjagen. Mein Antikörperstatus ist nun sehr gut, für mich reicht das.
Sonderangebot der Woche: Rechtschreib- und Tipfehler, Nimm 2 - Zahl 3

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Mi Jan 19, 2022 06:40

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Mi Jan 19, 2022 17:30

Jupp, Tscharlie, Dein Link ist saugut!
Ich habe ihn gleich bebookmarkt, für spätere Zeiten.

Dennoch sollte man mit dem Angst machen nicht übertreiben, finde ich, denn was geschehen ist, ist geschehen. SOOO schlimm wird der einmalige Auftrag von Interex auf einer Flurgarderobe nicht sein!

Der Inhaltsstoff ist Cypermethrin. Zur gleichen Gruppe gehören Deltamethrin und Permethrin.
Dazu ein Beispiel:
Eine alte Dame, die ich betreute, bekam Krätze, die sie sich in einem Altersheim , wo sie zur Kurzzeitpflege nach einem Krankenhausaufenthalt war, gefangen hatte. ICH habe mich angesteckt.
Denn ich, als Betreuungskraft, musste, im Gegensatz zum Pflegedienst, mit ihrer kontaminierten Bettwäsche ( abziehen, waschen) und mit ihren Inkontinenzeinlagen (am Körper wechseln, entsorgen, Eimer ausspülen und desinfizieren) umgehen. Upp! Da flogen die Milben! Ich habe mich natürlich richtig gekleidet, hat mir aber nix genutzt.
Jedenfalls das Mittel dagegen ( und das ist noch das ungefährlichste ) ist eine Salbe mit Permethrin.
Als ich merkte, dass ich die Krätze hatte, war natürlich gerade Karfreitag und dann das Osterwochenende. Die Salbe ist verschreibungspflichtig.

Ich hatte aber noch ein Spray, ähnlich Interex im Hause, allerdings mit dem Wirkstoff Permethrin, was ich mal gegen Hundeflöhe (im Korb, unter meinem Bett, auf Polstermöbeln) verwendet hatte.
Wie Interex kann das Zeug auch bei Hühnern in den Stall gegeben werden, ohne dass die Tiere ausziehen müssen.
Ich habe sicherheitshalber die Hunde vor Verwendung trotzdem ausgesperrt, zwei Stunden gewartet, gut gelüftet und sie dann erst wieder reingelassen.

Jedenfalls, von diesem Spray habe ich etwas auf einen Schraubdeckel gesprüht, und dann soviel Kokosöl darein verrieben, bis es ungefähr die (niedrigere) Konzentration der Salbe hatte, die ich ja von meiner alten Dame kannte.
Damit habe ich mich von Kopf bis Fuß eingerieben, und am nächsten Morgen nochmal. Meine Wäsche habe ich natürlich entsprechend behandelt, entweder heiß gewaschen oder Wollsachen auf Tage eingefroren.

Na, ich habe es jedenfalls ohne Nebenwirkungen überlebt, war sofort am Dienstag nach Ostern beim Arzt, erhielt die richtige Salbe, die ich dann aber eigentlich nicht mehr brauchte, aber dennoch noch mindestens einmal auftrug. Mein gepanschtes Mittel war wirkungsvoller.... im Grunde war ich die Milben am Dienstag nach Ostern schon los. :wink:

Ich stimme Dir zu, Tscharlie, dass Insektizide, Pestizide und vor allem die Neonicotinoide in der Natur absoluter Mist sind, aber es kann Situationen geben, in denen man erstere im Haus benötigt ( bei Flohplage oder Krätzemilben), oder zu benötigen glaubt ( bei Angst vor Schädlingsbefall im Rand von Naturholz). Ich möchte darüber nicht den Stab brechen.

Das Zeug bei Cassi wird sich nach einiger Zeit verflüchtigt haben. Man kann die Garderobe angstfrei und ganz normal benutzen. Wie die Hühner ihren Stall, den sie nach dem Besprühen ja noch nicht mal verlassen sollen.

*******

Es hat sich aber etwas Neues getan bei dem kleinen Mädchen ohne Hand. Man, echt, das Getuschel der Nachbarn hört nicht auf. Nun geht es darum, dass ausgebrachte Pestizide diese Geburten ohne zweite Hand hervorrufen können. Da gibt es wohl eine Reihe von neueren Fällen inzwischen. Und hier, die Börde, wimmelt von diesen Giften! Zudem haben die Eltern ja so ein SUPER neues Haus bezogen, wer weiß, was da alles an Schadstoffen drinsteckt?

Eben kam die Großmutter mit der Kleinen an der Hand ums Haus. Gottseidank ohne künstliche Prothese am anderen Arm.
Ich stand mit dem Hund im Wintergarten. Die Kleine sah den Hund durch die Scheibe und wollte stürmisch hin! Die Großmutter hat versucht sie abzulenken, und so getan, als sähe sie mich nicht. Grußlos verschwand sie um die Ecke.

Ich hätte sie so gerne getröstet! Man! Ich hätte ihr so gerne gesagt, sie sollten sich nicht schuldig fühlen! Was geschehen ist, ist geschehen.... und man sollte es annehmen. Weiß der Himmel, wo es herkommt. Und sich aus dem Gerede der neidischen Nachbarn nichts machen!!!
Die Kleine ist so ein wunderbares kleines Mädchen! Aufgeweckt! Helle! Ihr sollte alle Liebe gelten!

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Zuletzt geändert von Mia am Mi Jan 19, 2022 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Mi Jan 19, 2022 18:22

Toskanine hat geschrieben:Ich habe es nun dreimal durch und werde mich definitiv nicht aus sinnlos, politischen Gründen nun alle 4Monate was reinjagen. Mein Antikörperstatus ist nun sehr gut, für mich reicht das.
Für mich gilt das auch ( dreimal geimpft) - und ich sehe das auch so.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Mi Jan 19, 2022 19:10

Milben im Hühnerstall? Hatten wir auch, den Stall innen mit Kalkfarbe kompett gestrichen, einmal, Milben beendet.
Völlig ungiftig, die Hühner konnten mir bei der Arbait zusehen.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Do Jan 20, 2022 17:53

Ja, lieber Tscharlie, alles gut.

Nur: bei Krätze kann man sich nicht selbst mit Kalkfarbe anstreichen, und bei Flöhen den Hund auch nicht. Und wenn man befürchtet, die neue Naturholzgarderobe könnte Holzwürmer oder Larven sonstiger Schadinsekten bergen, wird man auch da nicht zur Kalkfarbe greifen.
Warnung vor Giften ist gut! Aber etwas großzügig sollten wir auch sein. :wink:

Ich habe Euch ja in einem anderen Thread von dem freiverkäuflichen Gurgelmittel ( für Menschen ab Babyalter) 'Chinosol' erzählt. Es wird auch in der Hobby-Pflanzenzucht angewandt, um (durch einfaches Besprühen) Erde schimmelfrei zu bekommen. Es wirkt nämlich gegen Pilze. - Und Schimmelbeläge sind Pilze.

Ich bin sehr stolz darauf, dass ich die Schimmelkatastrophe, die mich zum Schluss in der Bauernhauswohnung im Bergischen Land heimsuchte, ausschließlich mit Chinosol in soweit in den Griff bekam, als dass ich meine alten und schönen Naturholzmöbel, meine vielen Bücher, sowie meine gesamte Wäsche und Kleidung beim Auszug NICHT fortwerfen musste.

Ich habe es in diesem Forum sicherlich schon dreimal irgendwo erzählt, deshalb fasse ich mich jetzt kurz. Oder versuche es zumindest. :wink:

WAS war geschehen?
Nach dem Tod der alten Dame von oben, sind die Mieter ( ihr Sohn und ihre Schwiegertochter), die über mir wohnten, ausgezogen. Dadurch wurde die Wohnung oben nicht mehr beheizt. Dadurch bildete sich an der Außenwand meines Schlafzimmers eine sogenannte 'Kältebrücke', und plötzlich wuchs da Schimmel.
Ich habe es meinem Vermieter, dem Bauern gezeigt, und der, 'genial' wie er war, meinte: "Ich mache Ihnen da ein Holzbrett vor! Dann sehen Sie den Schimmel nicht mehr!"

Ich habe mich nicht darauf eingelassen, sondern erstmal gegoogelt, was ich tun könnte.
Du meine Güte! Es gibt ja zig Mittel gegen Schimmel! Und alle sind giftig - bis hochgiftig!
Im Netz erfährt man auch, wie krankmachend Schimmel ist...also bin ich erstmal mit meinem Bett aus dem Schlafzimmer ausgezogen, und habe das Teil ins Arbeitszimmer gestellt. Alles etwas umgeräumt - da war es gemütlich.

Für das Schlafzimmer habe ich tatsächlich zweimal giftiges Zeug gekauft und die Wand damit behandelt. Der Erfolg: gleich Null. Also habe ich die Tür zugemacht- und nachgedacht.
Es war klar: die Kältebrücke, die den Schimmel verursachte, würde ich nicht lösen können, und der Bauer wollte oben keine neuen, heizenden, Mieter mehr haben.
Er gab vor, die Räume für sich nutzen zu wollen. Was Quatsch war. Er bewohnte mit seiner Frau das Haupthaus, einmal unten: also Küche, Bad, große Diele, Verkaufsraum, und über den Ställen, die links lagen, hatten sie noch eine riesige Wohnung. Daneben stand schon seit Jahren eine weitere Wohnung leer.
Somit wurde deutlich, dass ich nach langen, glückliche Jahren dort - LEIDER ausziehen musste.

Aber der Schimmel war schneller als mein Denken.
Ich pflegte damals meine alte Mutter, und nach einem Krankenhausaufenthalt benötigte sie meine Anwesenheit und mein Kümmern. Der ältere Sohn war gerade ausgezogen, und der jüngere befand sich wegen Drogenkonsum (auf einem Ziviseminar) soeben in der Klinik.
Ich habe meine Sachen gepackt, und bin für 10 Tage zu meiner Mutter gezogen.

Als ich zurückkam, glich meine GESAMTE Wohnung dem Inneren einer Toasttüte, die von grünem Schimmel befallen ist. Das kann man sich vorstellen, ja?

Auf allen Naturholzmöbeln ( außen und INNEN!), auf allen hunderten von Büchern, auf meinem Bett, dem Bettzeug, der Kleidung, lag ein grüner Schimmelrasen.

Das Internet riet: den Bauern auf Schadenersatz verklagen, und sofort ausziehen! Alles hinter mir lassen. Aber der Bauer war alt und bereits tüddelig, außerdem besaß er nichts. Also: NEIN!

Ich habe mir dann zig Chinosoltabletten in der Apotheke gekauft, habe im Garten Böcke aufgestellt, habe lange Holzbretter darüber gebreitet, und das Säubern angefangen.

Meine Parterrewohnung bestand damals aus sieben Zimmern ( ich weiß nicht mehr, wieviel zig Quadratmeter das waren, aber es war großzügig), und Gottseidank lagen die drei äußert rechten Räume unter den beheizten Räumen des Bauern. Darin gab es keinen Schimmel. Das waren zwei Kinderzimmer und meine Holzwerkstatt. Also habe ich mein Bett erstmal in die Holzwerkstatt gestellt.
Gottseidank wurde gleichzeitig im Haus meiner Mutter, meinem Elternhaus, im Anbau eine Wohnung frei.

Zurück zum Schimmel: Ich habe im Garten mit dem Chinosol ALLES abgewaschen. Vor allem meine schönen alten Kommoden, meine Kleiderschränke und Vertikos, innen und außen. Dank dieser Aktion, habe ich sie heute, 10 Jahre später, immer noch. Alle Bücher habe ich oberflächlich damit abgewaschen, und sie dann in den Backofen gelegt, um die inneren Schimmelsporen abzutöten. Was gelang. Alle Kleidung habe ich damit gewaschen, meine und die der zwei Jungen.
Und das alles, ohne mich selbst mit dem Mittel zu vergiften!

Auch auf die Küchenwände habe ich es aufgebracht, um die Küche zumindest noch eine kurze Zeit benutzen zu können. Das fraß dann den Schimmel etwas weg, er kam aber natürlich wieder, weil die bauliche Ursache nicht beseitigt war.

Also, mein Tipp, bei Schimmel: Chinosol! Und bei Naturholz in der Wohnung und im Garten: Leinölfirnis mit einem Schuss Terpentin. Bringt mögliche Insekten darin auch um.
Und: beide Mittel schaden keinem Menschen und keinem Säugetier. *freu*

So und nun: Klugscheissermodus aus!

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Do Jan 20, 2022 20:13

Zitat aus Wikipedia:
Nach längerer hochdosierter Gabe von 8-Hydroxychinolinderivaten jedoch wurden in Japan im Jahr 1952 starke Nebenwirkungen beobachtet, die dann als SMON-Krankheit (subakute myelooptische Neuropathie oder Myelitis japonica) bezeichnet wurden. Symptome waren neuronale Ausfallserscheinungen, Blasen-, Mastdarm- und Sehstörungen.[7]

Äußerlich angewendet dagegen fanden und finden 8-Hydroxychinolin und seine Derivate (z. B. das Sulfatsalz[8]) weiter Gebrauch, u. a. als Mund- und Hautdesinfektionsmittel (Sulfachin, Chinosol, Cryptonol) sowie als Antimykotikum, letzteres auch im Gartenbau. Chinosol ist aktuell nicht mehr erhältlich.[9] "


Noch Fragen?

Ich beschäftige mich seit nun über 25 Jahren mit Schimmel in Innenräumen sollte jemand dazu etwas wissen wollen, einfach fragen.

Übrigens sind nur 30 der im Innenraum bekannten Schimmelarten, als eventuell gesundheitsschädlich eingestuft. Aber das die Angst darum ist ein gutes Geschäft.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Fr Jan 21, 2022 01:53

Tscharlie,

die Produktion von Chinosol wurde von den Herstellern nicht eingestellt, weil es für Menschen gefährlich ist, sondern wegen mangelnder Nachfrage. Heutzutage bevorzugen die Menschen modernere Mittel.
Und niemand im europäischen Raum ist auf die Idee gekommen, das Zeug in größeren Gebinden an Menschen zu verfüttern, wie 1952 in Japan.
Tscharlie hat geschrieben:Nach längerer hochdosierter Gabe von 8-Hydroxychinolinderivaten jedoch wurden in Japan im Jahr 1952 starke Nebenwirkungen beobachtet, ....die dann als SMON-Krankheit (subakute myelooptische Neuropathie oder Myelitis japonica) bezeichnet wurden. [
Chinosol ist ein GURGELmittel! Man kann was davon runterschlucken, ohne dass es was macht, aber es ist in größeren Mengen NICHT zum Verzehr geeignet!
Man kann sich allerdings auch mit Bio-Zitronen umbringen. 20 davon auf nüchternen Magen und du bist mausetot, ohne dass jemand auf die Zitronen im Bioladen: "Achtung! Lebensgefährlich!, Verdacht auf SMON-Krankheit" dranschreibt.

1952 wurden arme Schlucker in Japan mit so einem Zeug wie Chinosol reichlich ( und länger! - siehe Zitat, oben) gefüttert. Klar, dass sich dabei Krankheitssymptome ergaben!

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Fr Jan 21, 2022 07:34

Ich würde nicht pauschal sagen: Was man 1952 gegurgelt hat, kann so gefährlich nicht sein. Denn damals sah man viele Dinge noch etwas anders. Im Gartenbuch von Herder Auflage von 1965 wird noch mit E 605 und vielen anderen Wunderwaffen gegärtnert.

Es wird oft der Vergleich mit natürlichen Giften gebracht. Aber das Gift der Fliegenpilze ist für die Natur unbedenklich oder kennt jemand die Stellen wo ein Fliegenpilz stand und dort nichts mehr wächst und leuter tote Tiere rumliegen?

Ich bin nicht generell gegen solche Mittel, wir haben in einem alten Bauernhof, nach Flohbefall, auch den Kammerjäger holen müssen, weil in den Fehlböden die Flöhe lustig leben konnten, wir aber nicht mehr in diesen Räumen ohne sofort von sehr vielen Flöhen angegriffen zu werden.

Aber solch ein Einsatz, nur weil mir etwas gefällt, was gegen die Natur der Dinge ist, das kommt für mich nicht in Frage. Jeder andere kann machen was er meint machen zu müssen. Siehe Steinvorgärten ohne "Unkraut". Oder wenn ich die Holzverkleidung vom neuen Haus ganz bis zum Boden gehen lassen wollte, weil mir das besser gefällt, aber dann das Holz von unter her verfault.

Ach ja da fällt mir ein: Unsere Papiertonne, die draußen unter den Birken steht, ist wunderschön grünlich angehaucht. Warum soll ich diese Organismen entfernen? Was ja sogar mir klarem Wasser ginge? Ich lasse da das Leben weiter leben, stört doch niemanden.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Carolyn » Fr Jan 21, 2022 16:42

Tscharlie hat geschrieben:
Fr Jan 21, 2022 07:34
Ach ja da fällt mir ein: Unsere Papiertonne, die draußen unter den Birken steht, ist wunderschön grünlich angehaucht. Warum soll ich diese Organismen entfernen? Was ja sogar mir klarem Wasser ginge? Ich lasse da das Leben weiter leben, stört doch niemanden.
Hast Du schon mal die Leute von der Entsorgerfirma gefragt, ob die womöglich zu diesen "Niemands" gehören? *g*
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Fr Jan 21, 2022 17:37

Die leeren die Tonne immer so gegen 5:30-5:45 Uhr, ich glaube nicht dass die das überhaupt sehen.
;-)
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Mia » Fr Jan 21, 2022 17:51

Hallo, Tscharlie, ist gut.
Tscharlie hat geschrieben:Was man 1952 gegurgelt hat, kann so gefährlich nicht sein.
Das sage ich nicht! Aber in dem link steht nix von Gurgeln und danach ausspucken, sondern von "nach längerer hochdosierter Gabe", und das bedeutet für mich: runterschlucken! Und zwar in größeren Mengen. Und das auch noch 'länger'.

Es ist Zufall, dass ich mich mit Chinosol etwas mehr beschäftigt habe. Als ich vor zwei, drei Jahren erfuhr, dass es nicht mehr lieferbar ist, habe ich hinterher telefoniert, denn ich fand es schade, dass ein gutes Mittel gegen Schimmelpilze bei Aussaat im Zimmer wegfallen sollte.

Ich erwischte auch die Firma und erfuhr, dass deren Herstellungslizenz abgelaufen war und wegen mangelnder Nachfrage nicht erneuert wurde. Andere Firmen haben die Lizenz wohl auch nicht kurzfristig neu erworben, sondern das Neo-Chinosol entwickelt, was heute in Apotheken angeboten wird. Weitere Firmen stellen das alte Chinosol inzwischen aber wieder her, denn irgendwo gibt es das Zeug immer wieder zu kaufen. Ich habe die Sache aber nicht weiter verfolgt, denn ich besaß noch einen Satz Tabletten.

Ich benutze es zur Aussaat im warmen Zimmergewächshaus, wenn herkömmliche Pappförmchen weißen Schimmel fangen ( was sie immer tun), und Lüften nichts bringt.

Ich halte es auch immer noch für ein ausgezeichnetes Mittel gegen Schimmelrasen auf und IN Naturholzmöbeln, als Zugabe auf Wäsche ( Handtüchern, Bettzeug), und auf Büchern.
Hätte ich damals die 'normalen' hochgiftigen Schimmelsprays benutzt, hätte ich mich selbst massiv gefährdet. Und die Hunde, und die Kinder!

Dabei ist es unerheblich, ob grüner Schimmelrasen nun zu den 30 Schimmelarten gehört, die in Wohnräumen als gesundheitsgefährdent eingestuft werden.
Stell Dir eine Toastpackung vor, die innendrin komplett von grünem Schimmel überzogen ist, und aus der es staubt, wenn Du sie öffnest. Das sind die hauchfeinen Schimmelsporen, aus denen dieser Staub besteht.

Nun stell Dir das übertragen auf Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Wohnraum und Küche vor.
Überall wo du hinschaust hast Du Schimmelrasen, und wo immer du dich hinbewegst, wirbelst du diesen grünen Sporenstaub auf, den du dann- zwangsläufig - einatmest.
Egal, ob der Sporenstaub nun krankheitserregend ist oder nicht: so zu wohnen ist sehr unangenehm!

Wie gut, dass ich in der Holzwerkstatt noch Lackiermasken hatte.
Drinnen musste ich sie anfangs tragen. Im Garten konnte ich sie, nach dem Abwaschen des Schimmels, absetzen. In den Wohnräumen dann, nach und nach, auch.

********
Tscharlie hat geschrieben:Im Gartenbuch von Herder Auflage von 1965 wird noch mit E 605 und vielen anderen Wunderwaffen gegärtnert.
Ich stimme Dir absolut zu!

In den 80zigern hatten wir ein altes Fachwerkhaus im Bergischen Land gemietet. Mit Garten! Der Großvater, der ein unendlich tüchtiger Gartenbaumann war, hinterließ mir im Anbau Gartengeräte in Hülle und Fülle, und Dosen, mit denen er seinen Garten behandelt hatte. Darunter auch jede Menge E 605 und zig anderes giftiges Zeug. Für den guten Opa Valentin war das völlig normal. - Ich habe alles in der Apotheke abgegeben.

Aber die Japaner haben ja 1952 - bei Chinosol - genau das Gegenteil zu beweisen versucht! Sie haben ein im Grunde und bei richtiger Anwendung ungefährliches Mittel, so lange und überdosiert auf Menschen angewandt, BIS sich Krankheitsymptome zeigten.

Und nun lass uns bitte Frieden schließen, Tscharlie.
Ich bin die Letzte, die von einer Papiertonne grünen Schimmelrasen abwischt oder vernichtet. Ich bin auch die Letzte, die im Garten irgendwas chemisch bekämpft.

Ich bin heilfroh, dass ich damals, bei der Schimmelkatastrophe in meiner Wohnung, Chinosol zur Hand hatte. Es war, von allen überhaupt möglichen Mitteln, das absolut ungefährlichste.

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Zuletzt geändert von Mia am Fr Jan 21, 2022 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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