Hallo,
ich bin neu hier und habe mal eine Frage. Bei im Garten werden die Blätter vieler Pflanzen, die ich aussähe oder auspflanze nach längerer Zeit lila-rot. So nun wieder erlebt bei Petersilie (sowohl die selbst ausgesäte als auch die im Topf gekaufte), Kerbel, Salatrauke, in den vergangenen Jahren waren auch Radieschen und Möhren von dieser seltsamen Lilafärbung der Blätter betroffen. Ich habe schon reichlich Kalk in den Boden eingearbeitet, aber es passert trotzdem immer wieder. Was kann die Ursache sein?
Wir haben einen schweren Lehmboden hier, und in der Nachbarschaft gibt es große Eichen, die ihr Laub immer wieder bei uns fallen lassen; das liegt dann oft über Winter auf den Beeten oder landet im Kompost. Es passiert aber auch, wenn ich das ganze Eichenlaub sorgfältig entferne und in einer Gartenecke separat vom Kompost deponiere. Nun bin ich ratlos, warum bei mir alles immer wieder Lila Blättchen bekommt. Die Pflanzen kümmern dann auch vor sich hin, oder gehen ganz ein.
Auf den Bio-Gärtner-Seiten habe ich gelesen, daß sowas bei der Keimung passieren könne. Hier keimen die Pflänzchen aber ganz normal und sattgrün, und erst nachdem sie eine gewisse Größe (z.B. 5-8 cm) haben, färben sie sich plötzlich um.
Wer weiß einen Rat für mich?
Danke & Gartengrüße
Stiefel
Alles wird Lila
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Re: Alles wird Lila
Das kenne ich jetzt nur vom Dill her. An einer Stelle in meinem Garten habe ich nicht kompostiert - sind keine Nährstoffe im Boden - da ich nicht daran dachte die Fläche zu nutzen. Dort wird mein Dill nicht sehr groß und bei den meisten zeichnet sich so eine Art Rot ab was lila schimmert. Was das allerdings genau ist weiß ich auch nicht :-( vermute aber wie gesagt eher Mangelsymptome als die Nährstoffversorgung über den PH-Wert.
Kalken im Garten würde ich übrigends nicht zu viel, da ein guter Boden einen bestimmten PH-Wert hat und wenn man zuviel kalkt kann das den PH-Wert so niedrig drücken, dass die Nährstoffversorgung ebenfalls nicht gewährleistet ist. Hast Du einen PH-Tester?
LG
Cerifera
Kalken im Garten würde ich übrigends nicht zu viel, da ein guter Boden einen bestimmten PH-Wert hat und wenn man zuviel kalkt kann das den PH-Wert so niedrig drücken, dass die Nährstoffversorgung ebenfalls nicht gewährleistet ist. Hast Du einen PH-Tester?
LG
Cerifera
Re: Alles wird Lila
Umgekehrt - kalken ERHÖHT den ph-Wert!_Cerifera_ hat geschrieben:...und wenn man zuviel kalkt kann das den PH-Wert so niedrig drücken, ...
Und eigentlich betrifft ein Blockieren der Nährstoffaufnahme durch zu hohen ph-Wert hauptsächlich die Aufnahme von Eisen bei Pflanzen, die hohe ph-Werte nicht gewohnt sind (die sogenannte Eisen-Sclorose; gelbe Blätter-grüne Blattadern).
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Re: Alles wird Lila
ich habe wo gelesen, dass ein saurer Boden z. B. 7,5 PH durch Kalken 4,5 oder 5,5 PH erreichen wird. und 5 ist bei mir niedriger wie 7. Aber ich werde da nochmal googeln.
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Re: Alles wird Lila
Ich hatte doch wieder mal Unrecht lol
siehe dazu den Beitrag von folgender Seite: http://khs-kappeln.lernnetz.de/material ... io03_7.htm
Beitrag:
Warum ist Kalk wichtig für den Boden?
Kalk im Boden ist Voraussetzung für wichtige pflanzenphysiologische Vorgänge. Bodenbeschaffenheit wie Bodenreaktion, Bodengefüge, Wasserhaushalt, Humusbildung, Erwärmbarkeit und Wärmekapazität hängen ebenfalls vom Kalkgehalt ab, er gibt also wichtige Auskünfte über die Bodenfruchtbarkeit. Wenn nicht genug Kalk im Boden vorhanden ist, kommt es zum Absinken des pH-Wertes. Der Boden wird dann zu sauer und die Pflanzen können nicht mehr optimal wachsen. Hinzu kommt, dass die Löslichkeit und Aufnahme von einigen toxischen Stoffen (z.B. Schwermetalle) erhöht wird und es schließlich zum absterben der Pflanzen kommen kann.
Um dies zu verhindern, wird der Boden gekalkt. Durch den basisch wirkenden Kalk in Form von Carbonat, Oxid oder Hydroxid wird die Nährstoffverfügbarkeit, die Bodenstruktur und die Aktivität der Mikroorganismen erheblich verbessert.
Der Kalkbedarf ist abhängig von der Bodenart. Allgemein kann gesagt werden, dass je toniger der Boden ist, desto niedriger ist der Kalkgehalt und desto niedriger ist auch der pH-Wert. Leichtere, sandigere Böden oder Böden mit einem großen Gehalt an organischen Substanzen wie z.B. Humus haben dagegen einen geringeren Kalkbedarf.
Die Kalkprobe
Um den Kalkgehalt zu messen, benötigt man eine kleine Probe des zu untersuchenden Bodens, 10- 20%ige Salzsäure, mehrere kleine Petrischälchen und eine Pipette um die Salzsäure auftragen zu können.
Um die Untersuchung durchzuführen, gibt man eine kleine Menge der Bodenprobe auf ein Schälchen, tropft mit der Pipette ein wenig Salzsäure darüber und beobachtet, was passiert. Ist im Boden Kalk enthalten, sollte ein Aufbrausen der Probe zu beobachten sein. Die Stärke des Aufbrausens ist ein ungefähres Maß für den Kalkgehalt.
Bei keinerlei Aufbrausen ist der Kalkgehalt unter 1%. Bei leichtem, nicht anhaltendem Aufbrausen beträgt er ca. 1-3%, bei starkem, nicht anhaltendem 3-5% und bei starkem, anhaltendem Aufbrausen ist er größer als 5%.
siehe dazu den Beitrag von folgender Seite: http://khs-kappeln.lernnetz.de/material ... io03_7.htm
Beitrag:
Warum ist Kalk wichtig für den Boden?
Kalk im Boden ist Voraussetzung für wichtige pflanzenphysiologische Vorgänge. Bodenbeschaffenheit wie Bodenreaktion, Bodengefüge, Wasserhaushalt, Humusbildung, Erwärmbarkeit und Wärmekapazität hängen ebenfalls vom Kalkgehalt ab, er gibt also wichtige Auskünfte über die Bodenfruchtbarkeit. Wenn nicht genug Kalk im Boden vorhanden ist, kommt es zum Absinken des pH-Wertes. Der Boden wird dann zu sauer und die Pflanzen können nicht mehr optimal wachsen. Hinzu kommt, dass die Löslichkeit und Aufnahme von einigen toxischen Stoffen (z.B. Schwermetalle) erhöht wird und es schließlich zum absterben der Pflanzen kommen kann.
Um dies zu verhindern, wird der Boden gekalkt. Durch den basisch wirkenden Kalk in Form von Carbonat, Oxid oder Hydroxid wird die Nährstoffverfügbarkeit, die Bodenstruktur und die Aktivität der Mikroorganismen erheblich verbessert.
Der Kalkbedarf ist abhängig von der Bodenart. Allgemein kann gesagt werden, dass je toniger der Boden ist, desto niedriger ist der Kalkgehalt und desto niedriger ist auch der pH-Wert. Leichtere, sandigere Böden oder Böden mit einem großen Gehalt an organischen Substanzen wie z.B. Humus haben dagegen einen geringeren Kalkbedarf.
Die Kalkprobe
Um den Kalkgehalt zu messen, benötigt man eine kleine Probe des zu untersuchenden Bodens, 10- 20%ige Salzsäure, mehrere kleine Petrischälchen und eine Pipette um die Salzsäure auftragen zu können.
Um die Untersuchung durchzuführen, gibt man eine kleine Menge der Bodenprobe auf ein Schälchen, tropft mit der Pipette ein wenig Salzsäure darüber und beobachtet, was passiert. Ist im Boden Kalk enthalten, sollte ein Aufbrausen der Probe zu beobachten sein. Die Stärke des Aufbrausens ist ein ungefähres Maß für den Kalkgehalt.
Bei keinerlei Aufbrausen ist der Kalkgehalt unter 1%. Bei leichtem, nicht anhaltendem Aufbrausen beträgt er ca. 1-3%, bei starkem, nicht anhaltendem 3-5% und bei starkem, anhaltendem Aufbrausen ist er größer als 5%.
Re: Alles wird Lila
Ein zu hoher ph-Wert kann aber auch die Aufnahme von Mineralstoffen blockieren!
Siehe vor allem die untere Hälfte der Tabelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Boden_pH
Also auch beim Kalk gilt "viel hilft NICHT UNBEDINGT viel" bzw. kann unter Umständen sogar schädlich sein.
Siehe vor allem die untere Hälfte der Tabelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Boden_pH
Also auch beim Kalk gilt "viel hilft NICHT UNBEDINGT viel" bzw. kann unter Umständen sogar schädlich sein.