Zuviel Kompost?

[roccalana]

Hallo Rani,
danke für Deinen Bericht zum Ergebnis Deiner Bodenprobe.
Konntest Du in Erfahrung bringen, ob diese Werte nun "nur" zu hoch sind, oder sogar negativ für vorhandene Pflanzen.
Wäre auch für mich interessant, denn auch ich habe mit schwerem Lehmboden und einem hohen ph-wert und hohen Kaliumwerten zu tun (sind allerdings für die Olivenbäume ideal)
Das mit der Kompostmenge ist auch interessant; ich frage mich nur, ob es nicht auch darauf ankommt, woraus der Kompost sich zusammensetzt, oder nicht?
Jetzt muss ich nur mal abwiegen, wieviel denn 5 Liter sind - trocken oder feucht gewogen?
Wirst Du dann im nächsten Jahr zusätzlich noch Brennesseljauche verwenden?
Okay, Schluss mit Fragen
Einen schönen Abend noch
Rita

[Rani]

Hallo Rita,
lauter gute Fragen ...

danke für Deinen Bericht zum Ergebnis Deiner Bodenprobe.
Konntest Du in Erfahrung bringen, ob diese Werte nun "nur" zu hoch sind, oder sogar negativ für vorhandene Pflanzen.

Danach hab ich jetzt nicht mehr explizit gefragt, denn ich hab abgespeichert: Überdüngte Pflanzen wachsen zwar wie wild, bleiben aber dabei schwach und anfällig für jeden Schädling. Allerdings, den Eisenwert hätte ich noch gerne! Den nehm ich bei der nächsten Untersuchung auf jeden Fall mit dazu - wegen der Chlorose.

Das mit der Kompostmenge ist auch interessant; ich frage mich nur, ob es nicht auch darauf ankommt, woraus der Kompost sich zusammensetzt, oder nicht?
Jetzt muss ich nur mal abwiegen, wieviel denn 5 Liter sind - trocken oder feucht gewogen?

Zusammensetzen tut er sich aus meinem eigenen Schnittgut, deshalb hab ich auch da nicht weiter nachgefragt.
Er ist vollreif und feinkrümelig, fett und schwarz, wohlriechend und ... so könnt ich ewig weiterschwärmen.
Ich stell mich sogar hin und siebe ihn durch, Schaufel für Schaufel.
Ach ja, die fünf Liter: Für mich ist das halt ein halber Eimer voll. Es wird ja nicht aufs Gramm ankommen dabei.
Das sind für mich Richtwerte. Aber es ist schon gut, wenigstens mal eine Obergrenze im Kopf zu haben.
Bei Kompost war ich mir nie ganz sicher, was denn nun gilt: "Viel hilft viel" oder "Maß halten" ...

Wirst Du dann im nächsten Jahr zusätzlich noch Brennesseljauche verwenden?

Doch, bestimmt, weil das die Pflanzen stärkt. Allerdings werd ich sie mehr mit Beinwell und Schachtelhalm kombinieren und das bei der allgemeinen Stickstoffversorgung mengenmäßig berücksichtigen, hab ich mir gedacht.

Herzliche Grüße aus dem regennassen Mainfranken,
Rani

*

[Carolyn]

Jetzt muss ich nur mal abwiegen, wieviel denn 5 Liter sind - trocken oder feucht gewogen?

Ich glaube nicht, dass sich das Volumen des Komposts so extrem ändert, wenn er feucht oder trocken ist. Das Gewicht ändert sich dadurch aber natürlich erheblich.

[roccalana]

Hallo Rani, hallo Carolyn,
danke für Eure Antworten, ich hatte mal wieder die Liter mit Gewicht gleichgesetzt , aber "ein halber Eimer" >(fertigen Kompost) pro qm pro Jahr ist doch mal ne Ansage an der man sich orientieren kann.
Wenn ich noch was fragen darf wie lange braucht eigentlich Dein Kompost bis er so schöööööön ist?
An dieser Stelle hier kompostiere ich jetzt erst seit gut einem Jahr, somit habe ich bis jetzt "nur" Mulchkompost, der halt noch nicht so fein und reif ist .
Aber ich glaube, dass meiner perfekten 5-Minuten-Erde ein wenig grobere Teile auf keinen Fall schaden.

Und keinen falschen Neid auch hier ist es kalt und regnet (zum Glück nicht so schlimm wie auf Sardinien).
Ein schönes Wochenende für Euch
Rita

[Rani]

Wenn ich noch was fragen darf wie lange braucht eigentlich Dein Kompost bis er so schöööööön ist?
An dieser Stelle hier kompostiere ich jetzt erst seit gut einem Jahr, somit habe ich bis jetzt "nur" Mulchkompost, der halt noch nicht so fein und reif ist .
Aber ich glaube, dass meiner perfekten 5-Minuten-Erde ein wenig grobere Teile auf keinen Fall schaden.

Erstens mal das, Rita, denn meine Erfahrung zeigt: Überall wo Mulch herumliegt, sammeln sich die Regenwürmer und verrichten ihr segensreiches Werk.
Was unseren Kompost angeht: Der lag früher monatelang herum und verrottete nur sehr zögerlich. Es hat eine Weile gedauert (zwei Jahre oder so), bis das Bodenleben so richtig in Schwung kam. Aber wenn es mal richtig losgeht, denke ich, wird es zum Selbstläufer. Ich hab jetzt die eine Kompostmiete ziemlich leergeräumt und durchgesiebt. Unten lasse ich eine dünne Schicht Kompost liegen, als Starthilfe, und dann kommt da das neue Material drauf. Es ist angerichtet!

Völker, hört die Signale!!!



Liebe Grüße,
Rani

*

[roccalana]

Hallo Rani, hallo Mia
so, nach einigen Monaten möchte ich nochmals auf unser Thema Brennesseljauche zurückkommen.
Zunächst einmal: Beinwell und/oder Ackerschachtelhalm zum Mischen konnte ich bis jetzt hier noch nicht finden wahrscheinlich, weil ich keine Ahnung habe.
Nun habe ich Euren Rat befolgt, und die fertige, schön sämige Jauche in Kanister umgefüllt
Nun bleibt natürlich noch was in der Tonne, von Jauche und auch Brennesseln. Ich habe die Tonne jetzt einfach nochmals mit Wasser aufgefüllt Aufgeschäumt hat die Brühe jetzt nicht noch einmal, ist aber auch nicht wässrig, sondern von Anfang an ziemlich sämig.
Meine Frage jetzt an alle Anwender von Jauche: Macht das ganze eigentlich Sinn Ist diese neue Jauche auch gut, nur vielleicht etwas weniger gehaltvoll Oder sollte ich jedes Mal neue Blätter nehmen
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende
Roccalana

[Mia]

Hi, nun bin ich bei Dir, liebe Rita.

Gräm Dich mal nicht, dass Du im Sommer in Italien oder im Winter in Deutschland keinen Beinwell oder Ackerschachtelhalm gefunden hast. Im Winter wachsen sie in Deutschland nicht und in Italien vermutlich nur an bestimmten, durchaus auch kühleren und kühl/feuchten Plätzen. - Es ist also nicht Dein Versagen!
Wir können Dir ja Pflanzen und Blätter schicken!

Zur Brennnesseljauche: Ich habe keine Ahnung wie Du es gemacht hast, aber Brennnesseljauche sollte man eigentlich immer frisch ansetzen. Sie hält - nach der stinkenden Gärung - noch eine Zeitlang ihre Nährstoffe, wenn man sie rechtzeitig, also nach wenigen Wochen, in luftdichte Kanister umfüllt.
Ich kann aus Deinem post nicht ersehen, wie lange früher Du sie angesetzt hast und wie lange die offen gestanden hat.
Ich habe fast den Eindruck, Du hast sie letztes Jahr angesetzt und erst jetzt in Kanister umgefüllt?
Dann sollte das Zeug jetzt auf dem Kompost landen - und Du machst es mit frischen Trieben neu!
Egal wie sämig die ist, die ist nichts mehr!
Weder die kürzlich abgefüllte Jauche, noch der Restbestand in der Tonne.
Wenn Du die Kanister aber letztes Jahr frisch abgefüllt hast, dann kannst Du sie jetzt zur Stickstoffdüngung verwenden.
Falls nicht - neu machen!

Lieben Gruß,
Mia

[Carolyn]

Wir können Dir ja Pflanzen und Blätter schicken!

Richtig, Ackerschachtelhalm wächst sogar bei mir in der Firma auf einem Beet als Unkraut, an dem ich täglich zweimal vorbei gehe. Und Beinwell habe ich schonmal ausgebuddelt und jemandem hier im Forum geschickt (wenn ich auch grad nicht mehr weiß, wer das war ). Bis der sich zeigt dauert es aber noch eine Weile. Wenn Du also eine Ecke in Deinem Garten hast, in der er wuchern kann, dann hättest Du zukünftig Deine ganz private Beinwell-Zucht.

[Brösel]

Liebe Carolyn, öhm, aaalso wenn ich keinen Ackerschachtelhalm und Beinwell finde, kann ich mich also vertrauensvoll an Dich wenden?

[Carolyn]

Liebe Carolyn, öhm, aaalso wenn ich keinen Ackerschachtelhalm und Beinwell finde, kann ich mich also vertrauensvoll an Dich wenden?

Die kommen dann aber vermutlich gut getrocknet an, wenn man die derzeitigen Postlaufzeiten bedenkt! Außer ich kriege es in einen Brief.

Ernsthaft: Lebende Pflanzen, sprich Beinwell-Wurzeln, wird eher nicht funktionieren, auch wenn ich sie in feuchtes Küchentuch mit Folie wickle (womit regelmäßig das Päckchen durchfeuchtet ist ). Blätter bzw. abgerupfte Schachtelhalme müsste ich vermutlich vorher einige Tage trocknen lassen, nicht dass sie während des Versandes zu schimmeln anfangen. Ich bin zwar relativ nahe der Grenze, aber nicht so nahe, als dass ich "mal eben" nach drüben hüpfen könnte.

[roccalana]

Hallo Mia, Hallo Carolyn,
Da bin ich wieder, habe im Moment leider nicht so viel Zeit.
Also, das was ich da geschrieben habe, war wohl etwas unvollständig. ------Wenn ich Brennesseln haben will, muss ich diese irgendwo pflücken, trocknen und dann herbringen.
Wir hatten Anfang Februar hier eine Welle von Frühling (jetzt ist wieder ungemütlich und durch den Nordwind auch kalt ) da habe ich dann Brennesseln angesetzt (habe leider nur eine Plastiktonne von ca 25 L Fassungsvermögen), die Jauche war nach rd. 2 Wochen fertig und diese habe ich umgefüllt. Meine Frage betraf nun den noch in der Tonne befindlichen Rest an Blättern und Brühe.
Ich weiß jetzt nicht mehr wo, aber in irgendeinem Buch habe ich gelesen, dass man laufend von der fertigen Jauche was entnehmen kann. Die fehlende Menge könne dann wieder durch Wasser aufgefüllt werden . Das scheint also nicht richtig zu sein, okay, pack ich auf den Kompost, wenn es demnächst mal aufhört zu regnen.
Danke auch für das Angebot bzgl. der Pflanzen, aber da muss ich Brösel doch zustimmen, hierhin würde das keinen Sinn machen . Aber wenn ich eine Chance hätte, dass er hier wächst, wäre Samen oder Wurzelteile von Ackerschachtelhalm interessant
Ja, und wieso kannst Du nicht mal rüberhüpfen - sind doch keine 1000 km
Und, Beinwell war doch für die Kaliumversorgung? Ist jetzt vielleicht nicht ganz so wichtig. Was ich an zusätlichem Kalim brauche, beziehe ich aus unserer Holzasche (von unseren Oliven).
So, da in D in den nächsten Tagen schönes und warmes Wetter sein soll,
Euch allen eine schöne Zeit im Garten oder so
Rita

[Mia]

Hi Roccalana,

ah, okay, ich habe Dich falsch verstanden! Ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass man in Italien schon im Februar Brennnesseljauche ansetzen kann!
Aber so ist alles gut und richtig, auch, dass Du sie luftdicht abgefüllt hast! So hast Du jetzt lange was davon. Du hättest jetzt auch den Ansatz wieder aufgiessen können, wenn es bei Dir warm gewesen wäre! Allerdings wäre er nicht mehr so gut geworden, wie die Jauche, die Du schon fertig hast.

.... aber in irgendeinem Buch habe ich gelesen, dass man laufend von der fertigen Jauche was entnehmen kann. Die fehlende Menge könne dann wieder durch Wasser aufgefüllt werden. Das scheint also nicht richtig zu sein,

Das ist schon richtig! Ich mache das im Sommer genauso! Ich setzte einmal an, nehm' raus, was ich brauche, nehm' nach einer Woche wieder raus was ich brauche, fülle dann etwas mit Wasser nach... so geht das über mehrere Wochen. Irgendwann, nach 6, 8 Wochen hat sich die Jauche erschöpft ( je nachdem, wie groß das Gefäß ist) , zuviel Wasser ist drin, sie sollte neu angesetzt werden. In der Regel braucht man sie dann aber nicht mehr. Tomaten und Paprika und Kohl haben nun schon genügend erhalten.

Von daher: Ich habe meine Jauche bisher NIE (für schlechte Zeiten) abgefüllt, sondern immer aus dem Vollen geschöpft. Für die Jauche hatte ich im alten Garten eine Tonne mit 100 Litern, das war immer mehr als genug. 25 Liter sind eher wenig, hängt aber auch davon ab, wie groß Dein Garten ist.
Nachdem die alte Tonne den Umzug (vor knapp zwei Jahren) nicht überstand, operiere ich im neuen Garten auch nur mit 25 Litergebinden. Die sind anfälliger gegen neues Wasser und schneller erschöpft. Von daher war es gut, dass Du die frische Jauche abgefüllt hast!

Letztes Jahr habe ich in einem Gefäß nur Brennnesseln und in einem anderen Brennnesseln mit Beinwell angesetzt. Die verwässerten in den kleinen Gefäßen doch sehr stark! Dieses Jahr werde ich zwischendrin wohl noch mal neue Jauche ansetzen. - Also, alles ist gut!
Tu den Rest auf den Kompost, und wenn Deine Kanister zur Neige gehen, setz nochmal neu an!

Kali aus Holzasche geht auch!

*******
Für Roccalana und Brösel,

zum Thema Post: Das Verschicken von frischen Beinwellpflanzen geht schon noch. Vor etwa zwei Jahren bekam Lothar aus Andalusien von mir eine Beinwellpflanze. Ich hatte sie am Gewässerrand ausgemacht, im größeren Topf noch gut gepäppelt, kurz, ich schickte eine dicke, blattreiche Pflanze gut feucht eingepackt auf die Reise, ein Paket, welches, nach Aussagen von DHL, etwa nach drei Tagen ankommen sollte. Hustekuchen! Das Ding war zwar nach drei Tagen in Spanien, verläpperte dann aber an zig kleinen Poststationen. Nach 10 Tagen konnte Lothar es in Empfang nehmen, aber nur - ungefähr - bei Selbstabholung in dem nächsten Kaff. Und? - Es lebte noch!
Es gab dann hier auch Fotos, wie sich die Pflanze, deren Blätter drumherum nur noch Matsche waren, bei Lothar schön entwickelte. Also, gut angezüchteten Beinwell kann man auch über 10 Tage verschicken. Auch nach Italien, auch nach Polen.
Das geht!

Warnen möchte ich aber vor den Schachtelhalmen, Roccalana und Brösel! Schachtelhalm ist ein unwahrscheinliches Gartenunkraut, welches man, einmal gepflanzt, nie wieder los wird! Pflanzt den bloß nicht an! Die Wurzeln reichen unwahrscheinlich tief und bei jedem Zerstören und Ausrupfen bilden sich zig neue Pflanzen. Finger weg!
Dann sich lieber getrockneten Schachtelhalm schicken lassen oder das Zeug als 'Equisetum arvense' oder auch 'Zinnkraut', getrocknet in der Apotheke kaufen.

Lieben Gruß und Euch allen eine besonders schöne Frühlingszeit,
wünscht

Mia