Thujaheckenplausch

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Carolyn
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Carolyn » Di Dez 15, 2020 22:37

Na, ganz so langweilig ist sie ja nur im Winter. Wenn sommers ein großes :mrgreen: und einige kleine(re) Kinder durch den Garten toben und eben das Trampolin da steht, dann ist die Aussicht definitiv nicht mehr so langweilig. :wink: Und ja, Kompromisse müssen sein, ob nun in einer Ehe oder in sonst einer Partnerschaft.

Im Anschluss an die Hecke ist ein Zaun zu sehen. Da wären durchaus Sträucher oder Spalierobst denkbar. Wenn das eure Seite der Hecke ist und nicht die "Außen"seite. Und wenn die Sträucher ein paar Jahre alt sind können sie auch mal einen Fußball vertragen. :pfeif:
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Mäuschen » Di Dez 15, 2020 22:56

Dort habe ich ua eigentlich 2 kleine Apfelbäume geplant. Zwei Dinge stehen dem nur im Wege.

1. Bei uns hat sich noch nie ein Obstbaum vernünftig entwickelt. Wir haben da kein Glück. Die ersten Bäume - vor 35 Jahren - hatten bald alle Baumkrebs. Von 7 verschieden Bäumen steht da nur noch die Zwetschge. Und die ist auch stark mitgenommen.

Die Säulenäpfel, die wir jetzt haben tragen jetzt im 3ten oder 4ten Jahr immer noch nicht und sehen schon irgendwie 'nicht ganz gesund' aus.

2. Dort unten ist der Sandkasten. Der wäre dann bald umschwirrt von Bienen und Wespen. Weiß nicht, ob ich das wirklich will. Wir hatten auch schon immer wieder Wespenplage. Ich seh' es immer bei meiner Schwägerin nebenan. Wenn da die Äpfel fallen, wimmelt es nur so vor Wespen.

Aber ich hätte dort schon gerne was, das stimmt.

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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Carolyn » Mi Dez 16, 2020 14:21

Irgendwie erinnerst Du mich an meinen Bruder. :mrgreen: Er ist Dein Jahrgang und seit 1984 verheiratet. Nur dass in seiner Ehe die Rollen vertauscht sind, was das "Grünzeug" betrifft. :lorl: Und er hat (bisher) keine Enkel. *g*

Das kommt vor, dass an manchen Stellen Obstbäume einfach nicht wollen. Mein Obstgarten rund ums Haus ist zweigeteilt: Auf zwei Drittel der Fläche - hinter dem Haus - stehen Äpfel, Birnen und Kirschen, auf dem anderen Drittel - unter dem Haus - steht die ganze Zwetschgenverwandtschaft. Die Großteil der Bäume stammt von meinem Großvater, der Vorstand in einem damals sehr aktiven Gartenbauverein war und z.B. auch selber veredelt hat, also wirklich Ahnung hatte, definitiv mehr als ich. Schon er hat rausgefunden, dass die Obstbäume nur in dieser Aufteilung gedeihen. Zwetschgen werden nichts hinter dem Haus, Äpfel und Co. nichts im unteren Teil. Warum? Weiß niemand, ist halt so. Und das waren damals keine hochgezüchteten, empfindlichen Baumtypen und Obstsorten, sondern robuste Hochstämme, die auch jetzt noch, mit (geschätzt) 70, 80 Jahren auf dem Rindenbuckel, Frucht tragen! Auch wenn sie langsam aber sicher vergreisen und teilweise vom Wind zerbrochen werden. (Ich bin dabei, sie nach und nach auszutauschen.)

Du kannst zwei Dinge versuchen:
Zum einen großzügig Erde austauschen. Kann sein, dass noch aus der Bauphase schlechter Boden an der Oberfläche ist. Früher wurde kaum darauf geachtet, den Mutterboden zuerst wegzuschieben und zum Schluß wieder aufzubringen. Dann ist kein Humus da, nur eine dünne Krume, die gerade mal für Gras reicht. Keine Nährstoffe, keine Bodenlebewesen, kein natürliches Drainagesystem. Humus aufzubauen dauert Jahrzehnte und Jahrhunderte! Also einen Meter tief die Erde abgraben und mit Humus oder billiger Pflanzerde auffüllen, mindestens so weit, wie das spätere Kronendach der Bäume reichen wird (das ist in etwa die Reichweite der Wurzeln). Die Säulenäpfel, die da jetzt vor sich hinkümmern, jedes Jahr mit Kompost versorgen, im Winter mit Laub die Baumscheibe abdecken und evtl. mal eine Bodenprobe machen und feststellen lassen, ob womöglich irgendwelche Giftstoffe/Schwermetalle im Boden schlummern oder nur das Nährstoffverhältnis absolut schief ist. Ich habe in einem Bereich, der mal Hühnerauslauf war, heute nach 15 Jahren immer noch zu viel Stickstoff und zu wenig Kalium im Boden, so dass ein junger Apfelbaum zwar in die Höhe schießt, jedoch relativ dünne Äste hat und kaum blüht. Langsam wird es besser. Immerhin weiß ich inzwischen mit einiger Sicherheit, welche Apfelsorte das ist - nachdem der Baum jetzt rund 20 Jahre steht! :roll: :wink:
Zum anderen kein Säulenobst pflanzen sondern zumindest Niederstammbäume. Das ist allerdings jetzt mehr persönliche Einschätzung als wissenschaftliche Erkenntnis. Obstbäume sind von Natur aus groß gewachsen, größer als sie für heutige Gärten taugen. (Ich habe einen uralten Birnbaum und zwei alte Kirschbäume, die alle höher sind als das Haus mit zweieinhalb Stockwerken!) Um sie kleiner zu kriegen werden sie auf kleiner wüchsige Unterlagen veredelt. Zwar wird darauf geachtet, dass sich Unterlage und Edelsorte vertragen, sich also an der Veredelungsstelle z.B. kein Wulst bildet, aber trotzdem ist das IMO eine unnatürliche Kombination. Alles, was jedoch künstlich vom Menschen erzeugt wurde, ist tendeziell empfindlich. Sonst wäre ja auch das sog. Unkraut nicht wuchsfreudiger als das gezüchtete Gemüse! :lol: Zusätzlich sind moderne Sorten ja auf alle möglichen Ziele hin gezüchtet, Resistenzen gegen Krankheiten, Widerstandskraft gegen Schädlinge, gut zu pflücken, möglichst selbstfruchtbar, gleichmäßig abreifend, lagerbar, süß usw. usf. Das sind meist nicht mehr die alten, robusten Sorten, die in diesem Klima und in diesem Boden seit Jahrzehnten gut gedeihen. Wenn Du einen guten Obstbauverein im Ort hast oder eine Bio-Baumschule in der Nähe, dann kannst Du Dich dort mal erkundigen, was zu Dir in die Region passt. Und davon dann eben bitte kein Säulenobst sondern etwas ein wenig naturnaheres. :wink: Der wird dann aber auch nicht unbedingt schon nach drei Jahren tragen! (Auch das ist ein Teil der modernen Züchtung...)

Soweit zu Deinem Punkt eins. Jetzt zum zweiten.

Wenn da ein Sandkasten steht sind die Enkel noch keine Teenager. *g* Sonst hätte ich gesagt, man kann ihnen definitiv beibringen, wie man mit Wespen und Co. umgeht, so dass man nicht gestochen wird. Ich sammle von all meinen Pflaumen-, Apfel- und Birnbäumen (teilweise auch Zwetschgen und Mirabelle) das Fallobst vollständig auf, viele hundert Kilo jedes Jahr und es ist viele Jahre her, dass ich gestochen wurde. Tatsächlich kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wann das war. Meine Schwester hatte allerdings erst heuer im August das "Glück".
Ja, sobald Wespen keine Brut mehr aufziehen müssen und daher kein Protein (= andere Insekten, wie z.B. Stechmücken) mehr als Futter brauchen, stürzen sie sich auf alles Süße. Bei mir ist das die Zeit, wenn die Pflaumen reifen, gefolgt von den Frühäpfeln. Auch Hornissen - sie gehören ja auch zu den Wespen - habe ich dann immer unter den Gästen. Letztere schaffen es mit ihren großen Mundwerkzeugen auch, noch am Baum hängendes Obst anzuknabbern. Meine Gloster-Äpfel lieben sie geradezu! *seufz* Ich trage zum Fallobst aufsammeln grundsätzlich KEINE Handschuhe, sondern achte darauf, wie ich das Stück Obst anfasse (und wo ich hintrete). Mit relativ spitzen Fingern und sehr locker, so dass sich ein Wespe nicht zu sehr bedrängt fühlt und sticht, selbst wenn ich sie mal auf der Handfläche habe. Und ja, das passiert mit ziemlicher Regelmäßigkeit und ja, dann zucke ich auch zurück und lasse alles fallen. *gg* Aber ich werde nicht gestochen. (Vor Hornissen habe ich dabei wirklich einen Mords Respekt, obwohl sie ja eigentlich nicht gefährlicher sind als andere Wespen.) Insofern: Man kann damit umgehen, wenn man aufmerksam ist und nicht hudelt. Bei kleineren Kindern wäre dann ein gründliches Aufsammeln des Fallobstes IMO Pflicht.
Mit Kirschen umgehst Du das Problem - falls Du eine frühe Sorte pflanzt, die nicht "wurmig" wird. Quitten sollten auch funktionieren, die sind denke ich zu hart für Wespen. Auch (deutsche) Mispeln, die erst nach dem Frost (und sei es im Gefrierschrank :mrgreen: ) gegessen werden können. Sie kommen anscheinend gerade wieder in Mode, ich habe im Frühjahr welche gepflanzt. Die anderen Wildfruchtsorten wie Schlehe ("Schwarzdorn") und Sanddorn haben echt fiese, lange Dornen, das ist nichts für eine Fläche, auf der gespielt wird. Rosenstacheln sind da echt harmlos gegen, diese Dornen sind wie Nähnadeln! Kornelkirsche und Felsenbirne fielen mir dann aber noch ein, Felsenbirnen sind echt lecker, direkt vom Strauch genascht! (Das sind keine Birnen. *gggg*) Wildfrüchte haben den Vorteil, dass man sie ernten kann, aber nicht muss. :tanz:
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Mäuschen » Mo Mär 01, 2021 10:50

Carolyn, ich habe mich noch gar nicht bedankt, für deinen ausführlichen Bericht. :blume2:

Naja, sowohl das Anliegen mit der Thujahecke, als auch unsere Obstbaumprobleme werde ich demnächst wohl ehr nicht lösen können. Das schiebe ich jetzt erstmal weg.

Aktuell gibt ja jetzt viel anderes zu tun. Wir haben hier supertolles Wetter. Da kann man sich in genügend andere Arbeit stürzen.

:hello4:

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