Paprika in Schalen?

[Carolyn]

Wie schon das ein oder andere Mal erwähnt, habe ich dieses Jahr weit mehr Paprika-Pflänzchen, als ich dachte (letzte Zählung 56, sind aber noch nicht pikiert ). Eine Sorte (gekaufter Samen) ist extra als Freiland-geeignet beschrieben, sowohl Pflanzen als auch Paprika bleiben eher klein. Die anderen sind Überraschungserfolge aus Kaufhauspaprika. Für die habe ich mir jetzt überlegt, sie jeweils zu viert in große (Grab-)Schalen zu setzen, da diese Schalen mehr als einen halben Meter Durchmesser haben und durchaus auch tief sind. als Standort dachte ich an die Terasse auf der Ostseite des Hauses, an der Wand, darüber der (nicht besonders breite) Balkon. So müßten sie ziemlich windgeschützt stehen und bekommen den ganzen Vormittag volle Sonne ab, wodurch sich ja auch die Hauswand und der Boden erwärmen.

Was für Erfolgschancen gebt ihr mir bei diesem Standort? Cerifera meinte ja gerade in einem anderen Thread, dass Paprika im Freiland keine Chance hätten...

[Ludmilla]

Paprika in Töpfen muss man oft giessen und sie brauchen ziemlich sicher Stützen. Gehen müsste das aber schon - vor zwei Jahren hatte ich etliche nicht ausgepflanzt und die haben bis in den Herbst getragen.

[Cerifera]

ich glaube das ist nicht so gut. Nacktschnecken lieben Topfpaprika, vor allem im Freiland. Ist leider so ohne Gewächshaus wird das nix, so jedenfalls meine Erfahrung.
In Töpfen gedeiht Paprika nicht so gut wenn er nicht genügend Platz hat. Nach unten ist der Platz anscheinend nicht so wichtig wie zu den Seiten. In meinem GWH kann ich ab einem gewissen Grad kein Unkraut mehr hacken weil die Paprika alle Erde verwurzelt haben. Chilis wurzeln horstiger als Paprika. Also in eine runde 50er Schale würde ich maximal drei reinsetzen, besser nur zwei. Du kannst es sicher probieren, wenn die wirklich klein bleiben vier in eine Schale zu packen, einfach mal mehrere Optionen testen, dann siehst Du es schon welche besser gedeihen und kannst im nächsten Jahr das dann anders machen ;-)
ein 15 er Topf (jedenfalls ca. ich weiß die Maße nie) ist jedenfalls zu klein für Paprika, da mickert der sicherlich, denn nicht mal Chilis gedeihen da. Hatte letztes Jahr eine Habanero und einen Narejano in solchen Töpfen, frage nicht was ich da regelmäßig für Nacktschnecken unterm Topf rauß hab - und das IM Gewächshaus.

[Carolyn]

Zunächst mal vorab: Meine letzte Zählung der - immer noch nicht pikierten - Paprika ergab 75 Stück. Soviel Platz habe ich schlichtweg nicht, nicht im Garten und schon gar nicht im Gewächshaus. Momentan sieht es auch aus, als würden immer noch mehr aufgehen... Ich werde verschenken, was geht, aber mind. 60 werden mir wohl bleiben.

Dass ich die "Kaufhauspaprika" stützen muss, davon gehe ich aus. Bei der gekauften Sorte heißt es, dass es nicht notwendig ist. Ich werde wohl Späne von einem Holzbrett abspalten, billig und schnell und für eine Einmalverwendung reicht es.
Wegen der Schnecken - ich würde sie an der Hauswand entlang auf der Ost- und Südseite stellen, drum herum ist im Osten die gepflasterte Terasse und dann die gepflasterte Fahrt, im Süden der breite, gepflasterte Hof. Da müssen die Schnecken mindestens vier bis sechs Meter kahle Fläche überwinden bis zu den Paprikapflanzen, ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein großes Problem wird. Bei Blumenschalen an der Hauswand hatte ich da jedenfalls noch nie ein Problem.

Bisher sind mir die Paprika im Gewächshaus nie was geworden, die eine Pflanze letztes Jahr war völlig ohne Ertrag, bis ich sie dann ausgerissen habe, und die gekauften Pflanzen in den Jahren zuvor hatten auch nicht übermäßig viel Ertrag, der dann auch noch unten angeknabbert war - vermutlich von Schnecken. Einmal hatten sich darin dann sogar Ohrwürmer angesiedelt. Mein Gewächshaus hat ja kein in den Boden eingegrabenes Fundament sondern nur einen Holzrahmen, der auf der Erde steht. Da wachsen nicht nur Unkrautwurzeln unten durch, da gibt es auch - einige wenige - Schnecken.

Der Wurzelstock meiner bisherigen Paprika war nie besonders ausgeprägt, jedenfalls nicht im Verhältnis zu Tomaten und Gurken. Ich bin schon froh, dass die Tiefe der Schalen anscheinend nicht das Problem ist, dann werde ich das mit den Schalen jedenfalls mal probieren, mit wieviel Stück auch immer. Hab grad nachgesehen, mit Durchmesser knapp 50 cm hab ich vier Stück, die anderen sind kleiner. Ein paar große Töpfe (Durchmesser ab 20 cm) habe ich auch noch, die sind zwar nicht dekorativ, aber funktional. Alle diese Resourcen plus Gewächshaus plus ein Beetteil im Freiland, dann sollte ich alle unter bekommen.

[Ludmilla]

Der Wurzelstock meiner bisherigen Paprika war nie besonders ausgeprägt, .....

Paprika hat nur wenig Wurzelmasse, es muss deshalb immer wieder gegossen werden.

[Carolyn]

Mein Satz war eine Antwort auf Cerifera, dass ihr Paprika alles verwurzelt hätte, aber trotzdem danke, Ludmilla. Wie oft dieses "immer wieder gießen" dann sein wird, wird sich zeigen, ist ja auch wetterabhängig. Nur gut, dass meine Zisterne nicht wirklich leer zu kriegen ist...

[Cerifera]

ja da hast Du einen großen Vorteil ich muss Gießkannen aus immer wieder leer werdenden Regenfässern schöpfen. Wenn wir mal Geld übrig haben müssen wir uns da was basteln, geht ins Kreuz das Geschleppe.
Bei mir im GWH ist es ähnlich, ich habe Rasenkantensteine unter dem Alurahmen und dazwischen Holzleisten. Sollte ich mir je wieder so ein Häuschen zulegen werde ich es einbetonieren bevor ich da Erde rein tue oder mit Wegeplatten arbeiten und große Blumenkästen reinstellen.
Ja letztes Jahr waren meine Paprika und Chili auch keine Wucht, da war es einfach zu wenig sonnig. Vielleicht mach ich neben die Gewächshaustüre wieder etwas um die Bienchen anzulocken. Letztes Jahr sind sie lieber zum Borretsch und Phacelia geflogen und nicht ins Gewächshaus rein. Paprika sollen ja glaub ich Selbstbestäuber sein, aber ich denke eine Bestäubung durch Insekten kann nie schaden.
In meinem GWH ist der Boden eher sandig und trocken, habe Perlite beigemischt damit ich nicht ständig mit der Kanne daneben stehen muss :-)
Meine Mutter jammert auch schon sie hat zu viele Pflanzen gesäht, mal sehen ich habe ab heuer den Gemüsegarten komplett für mich alleine - he he he *freu* - da wird sich vielleicht eine Möglichkeit im Freiland bieten, die werde ich dann aber überdachen...

[Carolyn]

Oh, Gießkannen schleppen muss ich normalerweise auch. Auf dieser Zisterne ist lediglich eine Schwegelpumpe, um das Wasser hochpumpen zu können.
Nur für das Sprengen des ganzen Gartens habe ich auf der ehemaligen Güllegrube eine elektrische Pumpe, an die ich einen Schlauch und einen Rasensprenger anschließen kann. Zum Gießen von einzelnen Pflanzgefäßen ist das aber kaum geeignet, da zum einen die Schlauchlänge ja doch begrenzt ist, zum anderen der Druck einfach zu hoch ist.
Theoretisch wäre hinter dem Stadel noch ein Brunnen mit Leitung ins Haus. Damit haben meine Eltern noch den Garten gegossen. Da dieses Wasser jedoch dann durch die selben Leitungen lief, wie das Gemeindewasser, war es offiziell nicht erlaubt. Als dann die zugehörige Pumpe mit Speicherbehälter kaputt ging, wurde das System zurückgebaut und die Leitung verschlossen.

Gefüllt werden sowohl Zisterne und Brunnen als auch Ex-Güllegrube durch Sickerwasser aus dem Berg, Quellwasser hab ich nicht.

[Ludmilla]

Ich hatte die Paprika im Topf bei sonnigem Wetter bis zu 3mal täglich gewässert.

[Carolyn]

Ich hatte die Paprika im Topf bei sonnigem Wetter bis zu 3mal täglich gewässert.

*schluck* Ok, ich werde es wohl trotzdem probieren (müssen). Öfter als einmal am Tag ist schlichtweg unmöglich und sogar das unwahrscheinlich...

[Psy]

paprika im freien sind kein problem, der ertrag ist etwas geringer als im GH. der standort muss windgeschützt sein. in zu hohen lagen oder kühl-nassen gegenden wird es aber wohl nicht funktionieren.

bei uns sind es kompakte, buschige pflanzen welche im freien gut gedeihen (gelbe paprika).

an einer warmen südhauswand ist der ertrag ähnlich hoch wie im GH. allerdings kann es bei zu großer hitze zu verbrennungen an den früchten kommen.