Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
-
- Bio-Genie
- Beiträge: 3516
- Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: östliches NRW
- Geschlecht:
Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Mal ganz kurz: Wer von Euch macht seine Einkommensteuererklärung noch selber?
Ich hoffe, das dies ganz schnell ganz viele Leute lesen!
Wer kann mir ggf. sehr kurzfristig ein paar Tipps geben? Z.B. wo ich WAS einstellen muss?
Die Formulare und Gesetze haben sich seit 2005 verändert, ich muss jetzt aber für meine demenzerkrankte Mutter Einkommensteuererklärungen von 2005 bis 2011 abgeben.
Handwerkerrechnungen griffen in 2005 noch nicht, das weiß ich. Greifen sie ab 2006? Oder ab 2007? Und dann natürlich nur die Arbeitskosten, okay. Und nur bis 1200 Euro.
Wo packe ich Pflegedienste hin? Soll ich die Ausgaben einzeln auflisten, oder gibt es irgendwo einen Pauschbetrag abzusetzen? Möglicherweise ist der steuerfreundlicher, so lange Mutters Kosten an Diensten noch nicht so hoch waren?
Kann ich meine eigenen gefahrenen Kilometer in Ansatz bringen? Wo? Gibt es auch da eine Pauschale?
Wer kennt sich da ein bisserl aus und kann mir Tipps geben?
Und erklärt mir bitte nicht, ich solle mich an einen Steuerberater oder einen Lohnsteuerhilfeverein wenden. Werde ich beides nicht machen. Im Grunde genommen, sind solche Einkommensteuererklärungen einfach, wenn man etwas weiß. Die Steuergehilfen kassieren nur darüber hinaus. Und das Ausfüllen eines Mantelbogens ist ja echt nicht das Problem. Nur die richtigen Stellen für die sonstigen Sachen zu treffen, ist etwas kompliziert.
Mal ein paar Daten, um die Sache zu klären: Normale Rentnerin, Renteneinkommen ca. 23.000 Euro jährlich. Keine sonstigen Einnahmen, keine Kapitalversicherungen, keine Lebenversicherungen, keine Sparbücher - nix.
In 2005 nur eine Gebäudeversicherung und eine Gebäudehaftpflicht. 2006 dito. Schornsteinfeger. Ab 2007 Krankenhausaufenthalte, Pflegedienste. Ab 2008 auch Reparaturen am Haus.
2005 70% schwerbehindert, ab 2006 100% schwerbehindert mit AG.
Soll ich das "Elster- Programm" anwenden? Wer von Euch kommt damit klar?
Lieben Gruß,
Mia
Ich hoffe, das dies ganz schnell ganz viele Leute lesen!
Wer kann mir ggf. sehr kurzfristig ein paar Tipps geben? Z.B. wo ich WAS einstellen muss?
Die Formulare und Gesetze haben sich seit 2005 verändert, ich muss jetzt aber für meine demenzerkrankte Mutter Einkommensteuererklärungen von 2005 bis 2011 abgeben.
Handwerkerrechnungen griffen in 2005 noch nicht, das weiß ich. Greifen sie ab 2006? Oder ab 2007? Und dann natürlich nur die Arbeitskosten, okay. Und nur bis 1200 Euro.
Wo packe ich Pflegedienste hin? Soll ich die Ausgaben einzeln auflisten, oder gibt es irgendwo einen Pauschbetrag abzusetzen? Möglicherweise ist der steuerfreundlicher, so lange Mutters Kosten an Diensten noch nicht so hoch waren?
Kann ich meine eigenen gefahrenen Kilometer in Ansatz bringen? Wo? Gibt es auch da eine Pauschale?
Wer kennt sich da ein bisserl aus und kann mir Tipps geben?
Und erklärt mir bitte nicht, ich solle mich an einen Steuerberater oder einen Lohnsteuerhilfeverein wenden. Werde ich beides nicht machen. Im Grunde genommen, sind solche Einkommensteuererklärungen einfach, wenn man etwas weiß. Die Steuergehilfen kassieren nur darüber hinaus. Und das Ausfüllen eines Mantelbogens ist ja echt nicht das Problem. Nur die richtigen Stellen für die sonstigen Sachen zu treffen, ist etwas kompliziert.
Mal ein paar Daten, um die Sache zu klären: Normale Rentnerin, Renteneinkommen ca. 23.000 Euro jährlich. Keine sonstigen Einnahmen, keine Kapitalversicherungen, keine Lebenversicherungen, keine Sparbücher - nix.
In 2005 nur eine Gebäudeversicherung und eine Gebäudehaftpflicht. 2006 dito. Schornsteinfeger. Ab 2007 Krankenhausaufenthalte, Pflegedienste. Ab 2008 auch Reparaturen am Haus.
2005 70% schwerbehindert, ab 2006 100% schwerbehindert mit AG.
Soll ich das "Elster- Programm" anwenden? Wer von Euch kommt damit klar?
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Carolyn
- Bio-Genie
- Beiträge: 4734
- Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: jwd. in Oberbayern
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Boah, Mia, kannst Du Gedanken lesen? Ich mache meine Steuererklärung selber, incl. jeder Menge Versicherungen und Handwerkerrechnungen, zwar nicht mit Pflegekosten, aber mit geringfügiger Beschäftigung im Haushalt. Gerade heute morgen im Bett hatte ich mir überlegt, dass ich es mir als Tagesaufgabe für morgen ins Programm schreiben könnte, die Steuererklärung für 2011 zu machen. (Wenn auch vermutlich nur, wenn ich genug Schmerztabletten eingeworfen habe, sonst macht mein Kopf nicht mit. Dieser ständige Druck am Hals macht mich WAHNSINNIG und durch die instinktive Schonhaltung verspannt sich irgendwann auch Nacken- und Schulterbereich. *grummel* Grad momentan bin ich irgendwie noch ziemlich "dumm".)Mia hat geschrieben:Mal ganz kurz: Wer von Euch macht seine Einkommensteuererklärung noch selber?
Also, alles kann ich Dir nicht beantworten, aber so einiges. Ich habe jedes Jahr vom Vorjahr abgeschrieben und hatte dann jeweils nur geringe Änderungen zu verkraften. Das wäre auch für Dich eine mögliche Vorgehensweise, Dich anhand der Formulare vorwärts zu hangeln, dann kommst Du automatisch darauf, was jeweils zusätzlich ist. Allerdings weiß ich auch nicht, ob ich jeweils das Maximum rausgeholt habe. Hinweise, was wohin gehört, habe ich mir immer aus den kleinen Heftchen geholt, die mit der Lohnsteuerkarte mitgeschickt werden. Außerdem habe ich im Zweifelsfalle versucht, etwas anzusetzen, wenn ich mir nicht sicher war. Ggf. streicht es das Finanzamt bei der Prüfung schon raus.
Nach dem Tod meiner Eltern habe ich aber auch mal fünf Jahre auf einmal gemacht (für mich, meine Eltern waren nicht mehr steuerpflichtig), allerdings dann (die ältesten) zwei Jahre nicht mehr anerkannt bekommen (ich bin nicht verpflichtet). Insofern wäre es für Dich erst mal wichtig zu klären, ob Du überhaupt noch für alle Jahre eine Steuererklärung machen musst, sonst kannst Du Dir die Arbeit sparen.
Wenn die Gebäudeversicherung die Feuerversciherung ist, dann kannst Du die nirgends ansetzen. Gebäudehaftpflicht gehört in den mantelbogen bei den Beiträgen, in 2005 ist das Zeile 74 (dritte Seite). Gesundheitskosten (Krankenhausaufenthalte, Medikamente, 10 Euro beim Arzt, Zahnersatz, Brille, ...) habe ich als andere außergewöhnliche Belastung drin, auf der letzen seite des Mantelbogens, Zeile 116ff. (in 2005). Das greift aber nur, wenn es einen bestimmten Prozentsatz des zu versteuernden Einkommens überschreitet und auch dann greift nur der Betrag, der überschreitet. Ich glaube 2% (?) des zu versteuernden Einkommens muss jeder selber tragen. Kann bei Schwerbehinderten aber anders sein.
Der Pflegedienst könnte am Anfang der außergewöhnlichen Belastungen rein gehören, da bin ich mir aber nicht sicher, da ich den nie hatte. Es wäre ggf. Zeile 99/100 (wieder in 2005). Direkt darüber müßtest Du wohl die Schwerbehinderung eintragen.
Ah, Einwand, ab 2006 gibt es für Pflegeleistungen und Handwerkerleistungen ein eigenes Kapitel, ganz am Ende des Mantelbogens (Zeilen 111/112).
DEINE Aufwendungen für Fahrten zu Deiner Mutter kannst Du wenn überhaupt nur in DEINER Steuererklärung geltend machen, nicht in der Deiner Mutter. Ist ja auch logisch, schließlich sind es Deine Kosten und nicht die Kosten Deiner Mutter. Warum sollte sie also einen Vorteil davon haben? (Das ist aber eine Frage, die immer wieder gestellt wird. *g*)
Pauschbeträge für außergewöhnliche Belastungen gibt es IMO nicht. Außerdem wäre der mit der Anerkennung der Schwerbehinderung sowieso ausgehebelt.
Bei den Handwerkerrechnungen bitte icht vergessen, den BRUTTObetrag der Stundensätze auszurechnen (ich schreibe mir die kleine Nebenrechnung dann jeweils direkt auf den Beleg)! Normalerweise wird ja zuerst alles aufgelistet und summiert und dann die Steuer draufgerechnet. Beim Schornsteinfeger brauchst Du aber nichts rauszurechnen, jedenfalls mußte ich das noch nie. Und es gelten nur die Rechnungen, die auch per Überweisung bezahlt wurden, Barzahlung gilt nicht (um Schwarzarbeit und Gefäligkeitsrechnungen zu unterbinden)! Deswegen auch die Kontoauszüge dazulegen, sonst wird Dir davon gar nichts anerkannt.
Ach ja, ich hab heuer erfahren, dass auch ein Familiengrab, das zum Haus gehört, bei Handwerkerleistungen mitzählt. Falls ihr also einen Friedhofsgärtner beauftragt habt (hattet), dann setz die Rechnung an. (Du hattest mal wegen Grabbepflanzung gefragt, also machst Du das wohl grundsätzlich selber, aber kann ja sein, dass das nicht immer so war.)
Wie Du das eigentliche Einkommen einträgst, da kann ich Dir nicht helfen, ich fülle ja (u.a.) die Anlage N für nichtselbständige Arbeit aus.
Mit "Elster" habe ich noch nie gearbeitet, ich mache alles per Hand und handschriftlich. Bedeutet für mich aber nur, das ich nicht weiß, wieviel ich erstattet bekomme, ich mußte noch nie nachzahlen. Und dann ist es ja immer eine angenehme Überraschung.
So, und bevor mich jetzt der Schwindel wieder packt, weil es mir zuviel wird *festhalt*, noch zwei Kleinigkeiten. Viele Deiner Fragen kann auch eine Recherche im Internet klären. Und außerdem ist das Finanzamt verpflichtet, Dir bei der Steuererklärung zu helfen. Die Beamten dürfen Dir zwar keine Tricks weitergeben, aber was in welche Zeile gehört, das können sie Dir sagen. Ggf. kannst Du dort ja auch mal vorbeifahren und selber mit denen reden.
Noch was, auch wenn ich mich bemüht habe, kann durchaus sein, dass ich irgendwo was verwechselt habe. Bitte dran denken, dass ich momentan nicht so sonderlich fit bin.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
-
- Bio-Genie
- Beiträge: 3516
- Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: östliches NRW
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Danke Carolyn,
ich lasse das alles mal so stehen bis morgen früh, dann werde ich beim hiesigen Finanzamt anrauschen, mit der Bitte, mir zu helfen, was in welche Spalte kommt. Bei 2005 habe ich allein das Problem: Mutter hat zwei Renten, die kann ich noch richtig unterbringen, aber für Krankenkasse und Pflegeversicherung habe ich nur eine Spalte (Muss ich darin jetzt alles auf addieren? Das kann es doch nicht sein?), und welche das genau ist, weiß ich auch nicht.
Mutter ist 100% schwerbehindert mit AG, auf dem Schein stehen zig Daten, ab wann welcher Grad der Behinderung eingetragen wurde, ich habe in der Steuererklärung aber nur ein Kästchen, in dem ich eintragen soll, ab wann der Schein gilt. ????
Haushaltsnahe Leistungen gelten erst ab 2006.
Für 2005 und 2006 kann ich für Mutter eh noch nichts absetzen. Ich habe keine Kontoauszüge und keine Unterlagen mehr. Erst ab 2007 beginnen Krankenhausaufenthalte und Pflegedienste, und zum Teil habe ich auch Unterlagen, was fehlt, muss ich anfordern. Dann hoffe ich dafür die richtigen Spalten zu finden, und werde mich an Deinen Angaben orientieren! - Danke!!!!
Ich mache meine Einkommensteuer seit 15 Jahren auch selber. Weil ich Firma bin, läuft das über die Anlage G , bzw. früher GSE. Also, die bekommen dazu eine Einnahmen/Überschußrechnung, und in meinem Mantelbogen weise ich nur noch auf die Kinder hin, Anlage K., und trage meine Versicherungen (Krankenversicherung/ priv. Rentenversicherung) ein. Alles andere läuft über den Bogen G/bzw. GSE. ALLES! Inkl. Telefon, Auto, Bücher... Renovierung, sofern für betrieblich genutzte Räume nötig, Mitarbeiter, Umsatzsteuer...
Brillen -, Krankenhaus- und Arztkosten hatte ich so gut wie keine, hab das immer weggelassen. Und weil ich zur Miete wohnte, habe ich auch keine Reparaturarbeiten an meiner privaten Wohnung angeführt, das hätten sie eh nicht anerkannt.
Deshalb stehe ich jetzt auch wie ein Hornochse vor den Muttererklärungen. Es ist so, dass Rentner seit 2005 zur Abgabe von Einkommensteuererklärungen verpflichtet sind. Ich hatte das in der Presse immer wieder mal gelesen, dachte aber, das Finanzamt würde sich von sich aus bei der Mutter melden. Ich meine, wenn die Gesetze so geändert werden, dass nun alle Rentner "angeschaut" werden, muss der Gesetzgeber auch dafür sorgen, dass die Information bei den Rentern ankommt! Da kam aber über lange Jahre nichts, wie ich heute weiß. Ich dachte nämlich zunächst, das sei mir über Jahre entgangen. Genau dies dachte ich, als ich vor etwa 4 Wochen ein Erinnerungsschreiben des Finanzamtes in Mutters Brotbox fand. Es wurde angemahnt, dass sie bitte augenblicklich ihre Einkommensteuererklärungen 2005 bis 2010 abzugeben hätte, sonst würde sie geschätzt. Also habe ich mich ans Telefon gehängt und um das Originalschreiben gebeten, mit Hinweis auf Mutters Demenz. Bald erhielt ich eine Kopie. Das Schreiben, diese Aufforderung, sich zu erklären, hat sie Juni 2012 bekommen. Vorher gab es offenbar nichts.
Jetzt, warum sind die Finanzämter so spät?
Weil der Gesetzgeber sah, dass die Rentner ihrer Bringschuld bezüglich Einkommensteuererklärungen NICHT nachkamen. Deshalb wurden 2011/2012 alle Auskünfte aus der gesetzlichen Rentenversicherung den Finanzämtern erstmals übermittelt. Und die hatten nun die Aufgabe, alle anzuschreiben, und allen Rentnern auf den Zahn zu fühlen.
Ich habe dann erstmal beim Finanzamt um Fristverlängerung gebeten, habe die auch bekommen, muss aber die Einkommensteuererklärung 2005 bis zum 30.11.2012 einreichen, weil die sonst verjährt.
Alle weiteren können, wie ich mich mit dem sehr angenehmen Sachbearbeiter vom Finanzamt verständigte, nach und nach kommen.
Ich hoffe, dass dieser gute Draht zu dem Menschen erhalten bleibt, wenn ich morgen hinfahre.
Und nachdem ich dann weiß, was wie in welche Spalte kommt, werde ich mich Jahr für Jahr weiterhangeln, wie Du es auch vorschlägst.
Dies merke ich mir für 2005: Gebäudehaftpflicht gehört in den Mantelbogen bei den Beiträgen, in 2005 ist das Zeile 74 (dritte Seite). Bei Schwerbehinderten ist es, glaube ich, auch so, dass 2% der Ausgaben von ihnen selbst getragen werden müssen, und erst was drüber hinausgeht, kann steuermindernd eingesetzt werden.
Dies merke ich mir auch für alle folgenden Jahre:
Und Dankeschön Dir!
Alles Liebe,
Mia
Kurzer Nachtrag: Ich hätte als Gewerbetreibende längst elektronisch über "Elster" abrechnen müssen. Muss es auch definitiv jetzt tun! Ich wollte das auch früher gerne machen. Allerdings bin ich vor zig Jahren an den Angaben zu "Kindern" komplett gescheitert. Es gab da nur zwei oder drei Möglichkeiten, was ein Kind gerade macht. Die Auswahlmöglichkeit, dass auf ein Kind diese Möglichkeiten NICHT zutreffen, gab es nicht. Da ging das Porgramm Elster schlichtweg nicht weiter. Es blockte! Es wollte, dass ich mich für eine der drei Ausagen entschied, die alle drei nicht stimmten. Also bin ich mit meinen handschriftlich ausgefüllten Bögen ins Finanzamt, und die guten Sachbearbeiter konnten weiterhelfen. Das ist jetzt sicherlich 8 Jahre her. Seitdem habe ich mich an "Elster" nicht mehr herangetraut. Und meine Leute vom Hattinger Finanzamt nahmen die Sachen auch handschriftlich.
ich lasse das alles mal so stehen bis morgen früh, dann werde ich beim hiesigen Finanzamt anrauschen, mit der Bitte, mir zu helfen, was in welche Spalte kommt. Bei 2005 habe ich allein das Problem: Mutter hat zwei Renten, die kann ich noch richtig unterbringen, aber für Krankenkasse und Pflegeversicherung habe ich nur eine Spalte (Muss ich darin jetzt alles auf addieren? Das kann es doch nicht sein?), und welche das genau ist, weiß ich auch nicht.
Mutter ist 100% schwerbehindert mit AG, auf dem Schein stehen zig Daten, ab wann welcher Grad der Behinderung eingetragen wurde, ich habe in der Steuererklärung aber nur ein Kästchen, in dem ich eintragen soll, ab wann der Schein gilt. ????
Haushaltsnahe Leistungen gelten erst ab 2006.
Für 2005 und 2006 kann ich für Mutter eh noch nichts absetzen. Ich habe keine Kontoauszüge und keine Unterlagen mehr. Erst ab 2007 beginnen Krankenhausaufenthalte und Pflegedienste, und zum Teil habe ich auch Unterlagen, was fehlt, muss ich anfordern. Dann hoffe ich dafür die richtigen Spalten zu finden, und werde mich an Deinen Angaben orientieren! - Danke!!!!
Ich mache meine Einkommensteuer seit 15 Jahren auch selber. Weil ich Firma bin, läuft das über die Anlage G , bzw. früher GSE. Also, die bekommen dazu eine Einnahmen/Überschußrechnung, und in meinem Mantelbogen weise ich nur noch auf die Kinder hin, Anlage K., und trage meine Versicherungen (Krankenversicherung/ priv. Rentenversicherung) ein. Alles andere läuft über den Bogen G/bzw. GSE. ALLES! Inkl. Telefon, Auto, Bücher... Renovierung, sofern für betrieblich genutzte Räume nötig, Mitarbeiter, Umsatzsteuer...
Brillen -, Krankenhaus- und Arztkosten hatte ich so gut wie keine, hab das immer weggelassen. Und weil ich zur Miete wohnte, habe ich auch keine Reparaturarbeiten an meiner privaten Wohnung angeführt, das hätten sie eh nicht anerkannt.
Deshalb stehe ich jetzt auch wie ein Hornochse vor den Muttererklärungen. Es ist so, dass Rentner seit 2005 zur Abgabe von Einkommensteuererklärungen verpflichtet sind. Ich hatte das in der Presse immer wieder mal gelesen, dachte aber, das Finanzamt würde sich von sich aus bei der Mutter melden. Ich meine, wenn die Gesetze so geändert werden, dass nun alle Rentner "angeschaut" werden, muss der Gesetzgeber auch dafür sorgen, dass die Information bei den Rentern ankommt! Da kam aber über lange Jahre nichts, wie ich heute weiß. Ich dachte nämlich zunächst, das sei mir über Jahre entgangen. Genau dies dachte ich, als ich vor etwa 4 Wochen ein Erinnerungsschreiben des Finanzamtes in Mutters Brotbox fand. Es wurde angemahnt, dass sie bitte augenblicklich ihre Einkommensteuererklärungen 2005 bis 2010 abzugeben hätte, sonst würde sie geschätzt. Also habe ich mich ans Telefon gehängt und um das Originalschreiben gebeten, mit Hinweis auf Mutters Demenz. Bald erhielt ich eine Kopie. Das Schreiben, diese Aufforderung, sich zu erklären, hat sie Juni 2012 bekommen. Vorher gab es offenbar nichts.
Jetzt, warum sind die Finanzämter so spät?
Weil der Gesetzgeber sah, dass die Rentner ihrer Bringschuld bezüglich Einkommensteuererklärungen NICHT nachkamen. Deshalb wurden 2011/2012 alle Auskünfte aus der gesetzlichen Rentenversicherung den Finanzämtern erstmals übermittelt. Und die hatten nun die Aufgabe, alle anzuschreiben, und allen Rentnern auf den Zahn zu fühlen.
Ich habe dann erstmal beim Finanzamt um Fristverlängerung gebeten, habe die auch bekommen, muss aber die Einkommensteuererklärung 2005 bis zum 30.11.2012 einreichen, weil die sonst verjährt.
Alle weiteren können, wie ich mich mit dem sehr angenehmen Sachbearbeiter vom Finanzamt verständigte, nach und nach kommen.
Ich hoffe, dass dieser gute Draht zu dem Menschen erhalten bleibt, wenn ich morgen hinfahre.
Und nachdem ich dann weiß, was wie in welche Spalte kommt, werde ich mich Jahr für Jahr weiterhangeln, wie Du es auch vorschlägst.
Dies merke ich mir für 2005: Gebäudehaftpflicht gehört in den Mantelbogen bei den Beiträgen, in 2005 ist das Zeile 74 (dritte Seite). Bei Schwerbehinderten ist es, glaube ich, auch so, dass 2% der Ausgaben von ihnen selbst getragen werden müssen, und erst was drüber hinausgeht, kann steuermindernd eingesetzt werden.
Dies merke ich mir auch für alle folgenden Jahre:
Liebe Carolyn, ich wünsche Dir eine ungeheuer gute Besserung! Liebe, ich wünsche Dir, dass der Hals bald aufhört wehzutun, und Du den Kopf wieder normal bewegen kannst! Ewig kann das ja nicht dauern, gell? Ja, ich weiß, Du hältst dich tapfer... !Bei den Handwerkerrechnungen bitte icht vergessen, den BRUTTObetrag der Stundensätze auszurechnen (ich schreibe mir die kleine Nebenrechnung dann jeweils direkt auf den Beleg)! Normalerweise wird ja zuerst alles aufgelistet und summiert und dann die Steuer draufgerechnet. Beim Schornsteinfeger brauchst Du aber nichts rauszurechnen, jedenfalls mußte ich das noch nie. Und es gelten nur die Rechnungen, die auch per Überweisung bezahlt wurden, Barzahlung gilt nicht (um Schwarzarbeit und Gefäligkeitsrechnungen zu unterbinden)! Deswegen auch die Kontoauszüge dazulegen, sonst wird Dir davon gar nichts anerkannt.
Und Dankeschön Dir!
Alles Liebe,
Mia
Kurzer Nachtrag: Ich hätte als Gewerbetreibende längst elektronisch über "Elster" abrechnen müssen. Muss es auch definitiv jetzt tun! Ich wollte das auch früher gerne machen. Allerdings bin ich vor zig Jahren an den Angaben zu "Kindern" komplett gescheitert. Es gab da nur zwei oder drei Möglichkeiten, was ein Kind gerade macht. Die Auswahlmöglichkeit, dass auf ein Kind diese Möglichkeiten NICHT zutreffen, gab es nicht. Da ging das Porgramm Elster schlichtweg nicht weiter. Es blockte! Es wollte, dass ich mich für eine der drei Ausagen entschied, die alle drei nicht stimmten. Also bin ich mit meinen handschriftlich ausgefüllten Bögen ins Finanzamt, und die guten Sachbearbeiter konnten weiterhelfen. Das ist jetzt sicherlich 8 Jahre her. Seitdem habe ich mich an "Elster" nicht mehr herangetraut. Und meine Leute vom Hattinger Finanzamt nahmen die Sachen auch handschriftlich.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
-
- Rasenmäher
- Beiträge: 1
- Registriert: Mo Nov 12, 2012 11:54
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Hallo Mia,
... mein erster Beitrag im Forum und dies zum Thema Steuerrecht -lol.
Also Renteneinkünfte sind auf der Anlage R zu erklären (Seite 1 oben unter 1. Rente), du nimmst Dir den Rentenanpassungsbescheid des betreffenden Jahres und addierst die alten und neuen Betrag zusammen und muliplizierst mit 6. In der Zeile darüber trägst du eine "1" ein, wenn es sich um eine normale Altersrente handelt. Der ursprüngliche Rentenbeginn ergibt sich aus dem ursprünglichen Rentenbescheid (im Normalfall mit Erreichen des 65. Lebensjahres)
Mit den Krankenversicherungs- und Pflegeversicherungsbeiträgen auf dem Anpassungsbescheid verfährst du genauso. Addieren und muliplizieren => dies sind Sonderausgaben, die früher auf Seite 3 (Zeile 73) des Mantelbogens eingetragen wurden, jetzt in Anlage "Vorsorgeaufwand". Darunter werden die Beiträge für Gebäude-, Privat- und ggf. Kfz-Haftpflichtversicherung (nur Haftpflicht, nicht Kasko, SChutzbrief, hausrat ect) eingetragen.
Der Grad der Behinderung, ect ist unter Außergewöhnlichen Belastungen auf Seite 4 oben einzutragen, den Behindertenausweis am besten kopieren und der Erklärung beifügen. Dafür erhält deine Mutter einen Behindertenpauschbetrag. Darunter trägst du die Pflegekosten ein, die nicht erstattet wurden. Zusätzlich kannst du (jedenfalls ab 2006) unten auf der Seite Fahrtkosten pauschal eingeben, bei Merkmal aG sind das aktuell 15.000 km á 0,30 € = 4.500 €. Hierher gehören auch alle Eigenanteile für Krankheitskosten. Diese kosten werden um die zumutbare Belastung gekürzt, diese dürfte hier bei 5-6% der Einkünfte liegen (Alleinstehend ohne Kinder).
Btw, Handwerkerrechnungen können bis max. 6.000 € berücksichtigt werden, d.h. hiervon werden 20% (also max. 1.200) direkt von der Steuerlast abgezogen. Dies ist also eine ganz andere Berechnungsmethode.
Und über Elster kann man sich streiten, die Plausibilitätsprüfungen kann schon echt nerven, aber für umsonst ist es ok - kostenpflichtige Programme sind für Laien auch nicht zwingend besser. Ich bezweifle allerdings, dass du für 2005 das Programm noch nutzen kannst. Der Vorteil ist jedenfalls, das du die Stammdaten aus dem Vorjahr übernehmen kannst und dir so Arbeit ersparst. Du kannst aber auch zum Finanzamt gehen (bei uns gibt es ein Bürgerbüro) und dir dort bei der Erstellung helfen lassen, das kostet nix. Aber wenn die Fehler machen, wirst du es vermutlich nicht erkennen.
Viel Spass noch
André
... mein erster Beitrag im Forum und dies zum Thema Steuerrecht -lol.
Also Renteneinkünfte sind auf der Anlage R zu erklären (Seite 1 oben unter 1. Rente), du nimmst Dir den Rentenanpassungsbescheid des betreffenden Jahres und addierst die alten und neuen Betrag zusammen und muliplizierst mit 6. In der Zeile darüber trägst du eine "1" ein, wenn es sich um eine normale Altersrente handelt. Der ursprüngliche Rentenbeginn ergibt sich aus dem ursprünglichen Rentenbescheid (im Normalfall mit Erreichen des 65. Lebensjahres)
Mit den Krankenversicherungs- und Pflegeversicherungsbeiträgen auf dem Anpassungsbescheid verfährst du genauso. Addieren und muliplizieren => dies sind Sonderausgaben, die früher auf Seite 3 (Zeile 73) des Mantelbogens eingetragen wurden, jetzt in Anlage "Vorsorgeaufwand". Darunter werden die Beiträge für Gebäude-, Privat- und ggf. Kfz-Haftpflichtversicherung (nur Haftpflicht, nicht Kasko, SChutzbrief, hausrat ect) eingetragen.
Der Grad der Behinderung, ect ist unter Außergewöhnlichen Belastungen auf Seite 4 oben einzutragen, den Behindertenausweis am besten kopieren und der Erklärung beifügen. Dafür erhält deine Mutter einen Behindertenpauschbetrag. Darunter trägst du die Pflegekosten ein, die nicht erstattet wurden. Zusätzlich kannst du (jedenfalls ab 2006) unten auf der Seite Fahrtkosten pauschal eingeben, bei Merkmal aG sind das aktuell 15.000 km á 0,30 € = 4.500 €. Hierher gehören auch alle Eigenanteile für Krankheitskosten. Diese kosten werden um die zumutbare Belastung gekürzt, diese dürfte hier bei 5-6% der Einkünfte liegen (Alleinstehend ohne Kinder).
Btw, Handwerkerrechnungen können bis max. 6.000 € berücksichtigt werden, d.h. hiervon werden 20% (also max. 1.200) direkt von der Steuerlast abgezogen. Dies ist also eine ganz andere Berechnungsmethode.
Und über Elster kann man sich streiten, die Plausibilitätsprüfungen kann schon echt nerven, aber für umsonst ist es ok - kostenpflichtige Programme sind für Laien auch nicht zwingend besser. Ich bezweifle allerdings, dass du für 2005 das Programm noch nutzen kannst. Der Vorteil ist jedenfalls, das du die Stammdaten aus dem Vorjahr übernehmen kannst und dir so Arbeit ersparst. Du kannst aber auch zum Finanzamt gehen (bei uns gibt es ein Bürgerbüro) und dir dort bei der Erstellung helfen lassen, das kostet nix. Aber wenn die Fehler machen, wirst du es vermutlich nicht erkennen.
Viel Spass noch
André
- Carolyn
- Bio-Genie
- Beiträge: 4734
- Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: jwd. in Oberbayern
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Hallo Schneckenschubser, willkommen im Forum! Wie Du siehst geht es auch bei uns nicht NUR um den Garten.Schneckenschubser hat geschrieben:... mein erster Beitrag im Forum und dies zum Thema Steuerrecht -lol.
Danke, das war mir gestern Abend noch eingefallen, dass da was mit den 1200 Euro nicht passt. Du hast es mir jetzt erspart, die alten Unterlagen rauszusuchen, denn ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass ich in dem Jahr, als ich die Heizung ausgetauscht habe, den ansetzbaren Betrag (also die 6000 Euro) bis auf ein paar Euro ausgenutzt hatte...Schneckenschubser hat geschrieben:Btw, Handwerkerrechnungen können bis max. 6.000 € berücksichtigt werden, d.h. hiervon werden 20% (also max. 1.200) direkt von der Steuerlast abgezogen. Dies ist also eine ganz andere Berechnungsmethode.
Ich weiß von einigen Leuten, die regelmäßig mit Elster arbeiten und gut damit zurecht kommen. Nicht zuletzt geht auch die Bearbeitung im Finanzamt schneller, weil sie dort die Formulare nicht erst eingeben müssen.
Was mehrere Beträge für eine Zelle betrifft: Ja, einfach zusammenzählen und wenn es unübersichtlich wird eine Aufstellung beilegen. Mache ich bei meinen zahlreichen Versicherungen (Haftpflicht für zwei Autos, einen Traktor und die private z.B.) oder auch den "Gesundheitskosten" (ich hab doch über Jahre meine Zähne saniert mit mehreren Implantaten, die privat abgerechnet wurden, dazu jede Menge regelmäßige Medikamente usw.) auch so. Diese Listen kommen zwar mit den Belegen dann jeweils nicht zurück also weiß ich nicht, ob sie notwendig wären, aber schon für MICH ist das einfach übersichtlicher beim Erstellen. Und der Sachbearbeiter weiß dann wenigstens, was ich wo (evtl. auch falsch) eingetragen habe.
Für den Grad der Behinderung gibt es vermutlich eine Regelung, dass Du (beispielsweise) den letzten Wert eintragen sollst. Ich kenne ähnliches nur mit der Angabe der Autonummer bei den Fahrtkosten. Wenn das Kennzeichen während des Jahres wechselt, dann wird das jüngste eingetragen. Aber das kann Dir sicherlich der Sachbearbeiter sagen und die Bescheinigungen musst Du ja sowieso beilegen.
Meine Eltern sind 2005 verstorben (März bzw. August). Ich kann mich nicht erinnern, da noch eine Steuererklärung gemacht zu haben, aber das kann mir auch einfach entfallen sein. Hab damals so viel Zeug erledigt, da weiß ich nicht mehr alles. Oder es ging unter, weil halt keine Aufforderung des Finanzamtes kam. Du hast ja erläutert, dass die erst dieses Jahr verschickt wurden und da kam nichts mehr.Es ist so, dass Rentner seit 2005 zur Abgabe von Einkommensteuererklärungen verpflichtet sind.
Klingt doch schon mal gut! Als ich nach dem Verkauf des geerbten Waldgrundstückes eine Aufforderung bekam, dafür eine Steuererklärung zu machen (wg. möglichem Spekulationsgewinn) bin ich auch ins Finanzamt gefahren und konnte es auf dem kleinen Dienstweg klären. Wenn man den Finanzamtsleuten vernünftig begegnet dann reagieren sie meistens auch vernünftig. Sind ja auch nur ganz normale Menschen, die halt ihre Arbeit tun. Nur wenn sie das Gefühl bekommen, dass man sie über den Tisch ziehen will oder einfach stur ist, dann ziehen sie sich hinter ihre Paragraphen zurück - was ich auch verständlich finde.Alle weiteren können, wie ich mich mit dem sehr angenehmen Sachbearbeiter vom Finanzamt verständigte, nach und nach kommen.
Ich hoffe, dass dieser gute Draht zu dem Menschen erhalten bleibt, wenn ich morgen hinfahre.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
-
- Bio-Genie
- Beiträge: 3516
- Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: östliches NRW
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Hallo Andre' Schneckenschubser,
ich danke Dir, Andre', für Deinen informativen Beitrag! - Du hättest Dir sicher auch etwas anderes träumen lassen, als gleich über Einkommensteuererklärungen zu schreiben, gell? Wie Dein Nickname sagt - Schneckenschupser - geht es bei Dir sicherlich um ein anderes Problem. Trotzdem vielen Dank für Deine Worte, wenngleich ich mit einigen Sachen noch nicht klarkomme. Davon weiter unten mehr!
Hallo Carolyn,
auch Dir ein herzliches Dankeschön! Ich hoffe, mit Eurer beider Hilfe kann ich mich durchwühlen!
Vorab:
Mein Problem ist u.a. folgendes: Meine Mutter ist 91 und dement. Sie war Chefsekretärin bei einem großen öffentlichen Unternehmen, hat immer gut gelebt, und hat alle ihre finanziellen Dinge immer alleine geregelt. Sie ist eine charakterstarke und durchsetzungsfähige Frau. Ihre Demenz fiel erst 2009 wirklich auf, als sie begann, ihr Geld und ihren Schmuck zu veruntreuen. Bis ich Mitte 1010 die juristische Betreuung der Mutter übertragen bekam, hatte sie ihren Dispo von 4600 Euro komplett ausgeschöpft, und für weitere 5000 Euro waren Rechnungen offen. Darunter auch Strom, Wasser... Ihren Schmuck hatte sie komplett unter die Leute gebracht. Seitdem versuche ich alle offenen Posten wieder auf die Reihe zu kriegen. Es kamen krankheitsbedingete Zeiten im Altersheim, die viel Geld schluckten. Soeben ist die Mama fast schuldenfrei, muss nun das Finanzamt bedient werden.
Die Demenz und die Betreuung bedeuten aber auch: Ich habe erst seit 2010 Zugriff auf alle ihre Unterlagen!
Ich habe von 2005 und 2006 keine Kontoauszüge mehr, die der nächsten Jahre bis 2010 sind lückenhaft. Es wurden Dinge bezahlt, aber mir fehlen Rechnungen ohne Ende. Ich habe keinerlei Rentenbenachrichtigungen! Von Mutters alten Firma habe ich alles jetzt lückenlos bekommen, muss aber noch genaue Infos über die gesetzliche Rente und die Witwenrente einholen. Ich habe mich mit dem Finanzamtsmann so geeinigt, dass ich DESSEN übermittelte Rentendaten aktuell übernehme. Und damit fahren wir jetzt gerade.
Und deshalb, lieber Schneckenschubser, und weil ich überhaupt keine Unterlagen habe, verstehe ich dies hier überhaupt nicht:
Warum multipliziert mit 6?
Weil ich keine Unterlagen habe, verstehe ich dies hier ebensowenig:
Danke auch für diese Information, obwohl sie mich irritiert:
Elster kann ich für 2005 tatsächlich nicht mehr nutzen. Es steht nicht mehr zur Verfügung.
*********
Und nun, der Bericht meines heutigen Besuches beim Finanzamt. Vielleicht könnt Ihr etwas daraus ablesen, was mir untergegangen ist.
Nach einem Telefongespräch heute früh - ich hoffte ein bisschen noch, alles telefonisch klären zu können - bin ich zu dem neuen Sachbearbeiter im neuen Finanzamt gefahren. Er war etwas eilig und sehr professionell in der Bearbeitung des Ganzen. Er riss also alle Bögen an sich, teilte sie durch zwei, machte zwei Häuflein und sagte: "So, jetzt fülle ich Ihnen das mal richtig aus, damit Sie für die nächsten Jahre wissen, wo alles hinkommt! Dann können Sie sich daran orientieren. Also, dies hier ist schonmal richtig: Rente 1. in R ., Rente 2. in R. , die Anfangsdaten darunter; aber dies ist keine Rente Nr.3, das sind Versorgungsbezüge, die gehören in Anlage N. Zu den Versorgungsbezügen gehört ein Krankenkassenbeitrag, den hatte ich Ihnen telefonisch schon genannt, der gehört mit den Krankenkassenkosten und dem Anteil Pflegeversicherung der Renten in die selbe Spalte, unter Sonderausgaben. Nehmen Sie einfach zukünftig für den Krankenkassenbeitrag und die Pflegeversicherung 9% von den Rentensummem! Und nun addier' ich das hier auf, Feierabend. Wenn Sie zukünftig eine Berechnung aufstellen, legen Sie mir einen kleinen Zettel bei, ja? (Das deckt sich mit Deinem Hinweis, Carolyn!)
Und wenn Sie mal in die falsche Zeile geraten, ist das auch nicht schlimm, ich weiß ja, was Sie meinen." Der etwa 40 jährige Mann mit der dunklen Gelfrisur grinste mich freundlich an.
"Und nein, den Schwerbehindertenausweis brauche ich nun nicht als Kopie, es reicht mir, wenn ich den jetzt sehe. Aha, Ihre Mutter war ja schon ab 09.2005 100% schwerbehindert mit AG! Das gilt dann für's ganze Jahr. - Sonst irgendwas abzusetzen haben Sie nicht?" -"Nein."- "Na gut, dann macht das ..." - er ließ den Computer rechnen - " rund 575 Euro Steuern für 2005. --- Hmm. Sie müssen damit rechnen, dass noch Zinsen draufkommen. Ich kann jetzt nicht sehen, ob der Computer die Zinsen schon mitberechnet hat oder nicht. Kann sein, dass der Betrag noch um 150 Euro höher liegt."
Schweigen fiel.
"Es tut mir leid, aber Sie müssen die fehlenden Steuererklärungen jetzt auch zügig nachreichen", fuhr der dunkelgegelte fort, ohne mich anzuschauen. Er tippte eifrig in seine Tastatur. "Schaffen Sie es bis Ende Januar 13?" "Nee", sagte ich. "Na gut, dann gebe ich Ihnen eine Frist bis März 2013. Das ist ein Vierteljahr. Mehr kann ich Ihnen nicht einräumen. Die Sachen müssten ja schon längst hier sein!"
Soviel zum Atmosphärischen für Euch beide. - Wie empfindet Ihr das? - Habe ich was grundlegend vergeigt?
Carolyn, weißt Du noch etwas Näheres zu den Handwerkerrechnungen? Schneckenschubser?
Mir wurde gesagt, es gälten NUR Arbeitsstunden, keim Materialwert. Und die Arbeitstunden nur bis 1200 Euro.
Was gilt es da zu ändern oder hinzuzufügen oder zu versuchen?
Und bekommt das Finanzamt die beigelegten Kontoauszüge im Original oder in der Kopie? Von mir, als Firma, haben die die letzen 15 Jahre NIE welche bekommen. Wäre auch viel zu viel gewesen. Die waren und sind einfach mitsamt allen Bankunterlagen in Ordnern und Kisten. Und selbst als ich 2004 eine Betriebsprüfung hatte, wurden die Kontoauszüge nur oberflächlich angeschaut. Soweit ins Detail gingen die gar nicht. Die prüften damals die Lizenzabrechnungen, sonst eigentlich nix. Aber bei der Mutter muss ich jetzt über relativ kleine Summen welche beilegen? Und, wie schon gefragt: Original oder Kopie?
Euch einen lieben Gruß,
Mia
ich danke Dir, Andre', für Deinen informativen Beitrag! - Du hättest Dir sicher auch etwas anderes träumen lassen, als gleich über Einkommensteuererklärungen zu schreiben, gell? Wie Dein Nickname sagt - Schneckenschupser - geht es bei Dir sicherlich um ein anderes Problem. Trotzdem vielen Dank für Deine Worte, wenngleich ich mit einigen Sachen noch nicht klarkomme. Davon weiter unten mehr!
Hallo Carolyn,
auch Dir ein herzliches Dankeschön! Ich hoffe, mit Eurer beider Hilfe kann ich mich durchwühlen!
Vorab:
Mein Problem ist u.a. folgendes: Meine Mutter ist 91 und dement. Sie war Chefsekretärin bei einem großen öffentlichen Unternehmen, hat immer gut gelebt, und hat alle ihre finanziellen Dinge immer alleine geregelt. Sie ist eine charakterstarke und durchsetzungsfähige Frau. Ihre Demenz fiel erst 2009 wirklich auf, als sie begann, ihr Geld und ihren Schmuck zu veruntreuen. Bis ich Mitte 1010 die juristische Betreuung der Mutter übertragen bekam, hatte sie ihren Dispo von 4600 Euro komplett ausgeschöpft, und für weitere 5000 Euro waren Rechnungen offen. Darunter auch Strom, Wasser... Ihren Schmuck hatte sie komplett unter die Leute gebracht. Seitdem versuche ich alle offenen Posten wieder auf die Reihe zu kriegen. Es kamen krankheitsbedingete Zeiten im Altersheim, die viel Geld schluckten. Soeben ist die Mama fast schuldenfrei, muss nun das Finanzamt bedient werden.
Die Demenz und die Betreuung bedeuten aber auch: Ich habe erst seit 2010 Zugriff auf alle ihre Unterlagen!
Ich habe von 2005 und 2006 keine Kontoauszüge mehr, die der nächsten Jahre bis 2010 sind lückenhaft. Es wurden Dinge bezahlt, aber mir fehlen Rechnungen ohne Ende. Ich habe keinerlei Rentenbenachrichtigungen! Von Mutters alten Firma habe ich alles jetzt lückenlos bekommen, muss aber noch genaue Infos über die gesetzliche Rente und die Witwenrente einholen. Ich habe mich mit dem Finanzamtsmann so geeinigt, dass ich DESSEN übermittelte Rentendaten aktuell übernehme. Und damit fahren wir jetzt gerade.
Und deshalb, lieber Schneckenschubser, und weil ich überhaupt keine Unterlagen habe, verstehe ich dies hier überhaupt nicht:
--- Oh mei...du nimmst Dir den Rentenanpassungsbescheid des betreffenden Jahres und addierst die alten und neuen Betrag zusammen und muliplizierst mit 6.
Warum multipliziert mit 6?
Weil ich keine Unterlagen habe, verstehe ich dies hier ebensowenig:
Danke für DIESE Info:Mit den Krankenversicherungs- und Pflegeversicherungsbeiträgen auf dem Anpassungsbescheid verfährst du genauso. Addieren und muliplizieren =>
Bist Du sicher, dass die Fahrtkosten erst ab 2006 gelten? Nicht doch noch für 2005?Zusätzlich kannst du (jedenfalls ab 2006) unten auf der Seite Fahrtkosten pauschal eingeben, bei Merkmal aG sind das aktuell 15.000 km á 0,30 € = 4.500 €. Hierher gehören auch alle Eigenanteile für Krankheitskosten. Diese kosten werden um die zumutbare Belastung gekürzt, diese dürfte hier bei 5-6% der Einkünfte liegen (Alleinstehend ohne Kinder).
Das werde ich für die zukünftigen Berechnungen auch im Auge behalten!Hierher gehören auch alle Eigenanteile für Krankheitskosten. Diese kosten werden um die zumutbare Belastung gekürzt, diese dürfte hier bei 5-6% der Einkünfte liegen (Alleinstehend ohne Kinder).
Danke auch für diese Information, obwohl sie mich irritiert:
Auch damit werde ich versuchen umzugehen, habe aber eine weitere Frage, siehe unten.Btw, Handwerkerrechnungen können bis max. 6.000 € berücksichtigt werden, d.h. hiervon werden 20% (also max. 1.200) direkt von der Steuerlast abgezogen. Dies ist also eine ganz andere Berechnungsmethode.
Elster kann ich für 2005 tatsächlich nicht mehr nutzen. Es steht nicht mehr zur Verfügung.
*********
Und nun, der Bericht meines heutigen Besuches beim Finanzamt. Vielleicht könnt Ihr etwas daraus ablesen, was mir untergegangen ist.
Nach einem Telefongespräch heute früh - ich hoffte ein bisschen noch, alles telefonisch klären zu können - bin ich zu dem neuen Sachbearbeiter im neuen Finanzamt gefahren. Er war etwas eilig und sehr professionell in der Bearbeitung des Ganzen. Er riss also alle Bögen an sich, teilte sie durch zwei, machte zwei Häuflein und sagte: "So, jetzt fülle ich Ihnen das mal richtig aus, damit Sie für die nächsten Jahre wissen, wo alles hinkommt! Dann können Sie sich daran orientieren. Also, dies hier ist schonmal richtig: Rente 1. in R ., Rente 2. in R. , die Anfangsdaten darunter; aber dies ist keine Rente Nr.3, das sind Versorgungsbezüge, die gehören in Anlage N. Zu den Versorgungsbezügen gehört ein Krankenkassenbeitrag, den hatte ich Ihnen telefonisch schon genannt, der gehört mit den Krankenkassenkosten und dem Anteil Pflegeversicherung der Renten in die selbe Spalte, unter Sonderausgaben. Nehmen Sie einfach zukünftig für den Krankenkassenbeitrag und die Pflegeversicherung 9% von den Rentensummem! Und nun addier' ich das hier auf, Feierabend. Wenn Sie zukünftig eine Berechnung aufstellen, legen Sie mir einen kleinen Zettel bei, ja? (Das deckt sich mit Deinem Hinweis, Carolyn!)
Und wenn Sie mal in die falsche Zeile geraten, ist das auch nicht schlimm, ich weiß ja, was Sie meinen." Der etwa 40 jährige Mann mit der dunklen Gelfrisur grinste mich freundlich an.
"Und nein, den Schwerbehindertenausweis brauche ich nun nicht als Kopie, es reicht mir, wenn ich den jetzt sehe. Aha, Ihre Mutter war ja schon ab 09.2005 100% schwerbehindert mit AG! Das gilt dann für's ganze Jahr. - Sonst irgendwas abzusetzen haben Sie nicht?" -"Nein."- "Na gut, dann macht das ..." - er ließ den Computer rechnen - " rund 575 Euro Steuern für 2005. --- Hmm. Sie müssen damit rechnen, dass noch Zinsen draufkommen. Ich kann jetzt nicht sehen, ob der Computer die Zinsen schon mitberechnet hat oder nicht. Kann sein, dass der Betrag noch um 150 Euro höher liegt."
Schweigen fiel.
"Es tut mir leid, aber Sie müssen die fehlenden Steuererklärungen jetzt auch zügig nachreichen", fuhr der dunkelgegelte fort, ohne mich anzuschauen. Er tippte eifrig in seine Tastatur. "Schaffen Sie es bis Ende Januar 13?" "Nee", sagte ich. "Na gut, dann gebe ich Ihnen eine Frist bis März 2013. Das ist ein Vierteljahr. Mehr kann ich Ihnen nicht einräumen. Die Sachen müssten ja schon längst hier sein!"
Soviel zum Atmosphärischen für Euch beide. - Wie empfindet Ihr das? - Habe ich was grundlegend vergeigt?
Carolyn, weißt Du noch etwas Näheres zu den Handwerkerrechnungen? Schneckenschubser?
Mir wurde gesagt, es gälten NUR Arbeitsstunden, keim Materialwert. Und die Arbeitstunden nur bis 1200 Euro.
Was gilt es da zu ändern oder hinzuzufügen oder zu versuchen?
Und bekommt das Finanzamt die beigelegten Kontoauszüge im Original oder in der Kopie? Von mir, als Firma, haben die die letzen 15 Jahre NIE welche bekommen. Wäre auch viel zu viel gewesen. Die waren und sind einfach mitsamt allen Bankunterlagen in Ordnern und Kisten. Und selbst als ich 2004 eine Betriebsprüfung hatte, wurden die Kontoauszüge nur oberflächlich angeschaut. Soweit ins Detail gingen die gar nicht. Die prüften damals die Lizenzabrechnungen, sonst eigentlich nix. Aber bei der Mutter muss ich jetzt über relativ kleine Summen welche beilegen? Und, wie schon gefragt: Original oder Kopie?
Euch einen lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Carolyn
- Bio-Genie
- Beiträge: 4734
- Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: jwd. in Oberbayern
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Also, mal von oben nach unten durcharbeiten. Übrigens werde ich der Einfachheit halber von "Deiner" Steuererklärung usw. schreiben und nicht von der Deiner Mutter, das wird mir sonst zu umständlich.
- Zu dem mal sechs nehmen der Rentenbeträge bzw. der Krankenkassen-/Pflegeversicherungsbeiträge: Das ist eine vereinfachende Methode, die Du aber nicht anwenden kannst, weil Du die entsprechenden Unterlagen ja nicht hast. Schneckenschubser ging davon aus, dass eine Änderung immer zum Halbjahr kommt (oder dass das zumindest so gerechnet werden darf). Auf den Bescheiden steht jeweils der alte und der neue Monatsbetrag. Statt für Januar bis Juni den alten Betrag und für Juli bis Dezember den neuen Betrag aufzuaddieren kannst Du auch beide zusammen zählen und die Summe mal sechs nehmen. Ist mathematisch dasselbe. Da Du aber die Bescheide nicht hast entfällt das. Vorläufig kannst Du ja die Werte des Sachbearbeiters für die Rentenbeträge und 9% davon für Krankenkasse und Pflegeversicherung nehmen, das ist viel einfacher.
- Das mit den Fahrtkosten kann ich Dir nicht beantworten. Schneckenschubser? Oder Du googlest, Mia. Liste nicht vergessen! (Dazu unten mehr.)
- Handwerkerrechnungen: Ja, Du darfst nur die Stunden berücksichtigen! (Material usw. komplett vergessen! Die Stunden müssen auch separat ausgewiesen sein!) Den Brutto-Betrag für die Handwerkerstunden trägst Du dann auch ein, er darf maximal 6000 Euro betragen.
Beispiel einer Handwerkerrechnung:
Stunden: 100 Euro
Material: 900 Euro
Summe: 1000 Euro
19% Mwst.: 190 Euro
Rechnungsbetrag: 1190 Euro
=> in der Steuererklärung ansetzbar: 100 Euro + 19% = 119 Euro
Alle diese ansetzbaren Beträge dürfen zusammen maximal 6000 Euro ausmachen. Was ist dann mit den 1200 Euro?
Die Anrechnung in der Steuer ist eine andere als bei anderen Kosten. Normalerweise mindert etwas ja das zu versteuernde Einkommen und wenn das feststeht wird davon der Steuersatz bestimmt und die Steuerlast berechnet. Bei Handwerkerkosten ist das anders. Sie mindern NICHT das zu versteuernde Einkommen sondern die Steuerschuld. Sprich das zu versteuernde Einkommen wird zunächst ohne Berücksichtigung der Handwerkerkosten ermittelt und die Steuern berechnet. Von dieser Steuerschuld werden dann 20% der Handwerkerkosten abgezogen. Und genau von diesen 20% kommen die 1200 Euro. Denn 20% von maximal 6000 Euro sind 1200 Euro, um die Du die Steuerschuld maximal mindern kannst. (Anders ausgedrückt: Von 6000 Euro Kosten für Handwerkerstunden bekommst Du 1200 Euro vom Finanzamt zurück.) Das hat den Effekt, dass jemand mit Spitzensteuersatz einen relativ geringeren Vorteil hat (als würden die Handwerkerkosten das zu versteuernde Einkommen mindern), jemand, der aber weniger als 20% Steuern zahlt hat dadurch einen Vorteil. Das wirst Du dann aber auf dem Steuerbescheid sehen, für die Erstellung der Steuererklärung ist das unwichtig.
Wart mal, als Rechnung ist das evtl. verständlicher:
Gesamtbetrag der Einkünfte
./. Krankenversicherung (soweit abzugsfähig)
./. Pflegeversicherung (soweit abzugsfähig)
./. außergewöhnliche Belastungen
./. ...
= zu versteuerndes Einkommen
=> vorläufig ermittelte Steuerlast lt. Tabelle
./. 20% der Handwerkerleistungen
= festzusetzende Einkommenssteuer (=Steuerschuld)
Das ist jetzt stark vereinfacht (die beschränkt abziehbaren Sonderausgaben erkläre ich jetzt sicherlich nicht ), aber es sollte Dir klar machen, wie das mit den Handwerkerrechnungen in der Einkommensteuer läuft und wie aus 6000 Euro plötzlich 1200 Euro werden.
Bei der Schornsteinfeger-Rechnung gilt ALLES als Handwerkerstunden, die kannst Du also komplett ansetzen. (Meine Wartung der Kläranlage auch, es ist eine Pauschale, da wird Material nicht extra berechnet, sondern ist in der Pauschale enthalten.)
- Kontoauszüge: Ich habe mir Kopien der Kontoauszüge gespart und die Originale dazu gelegt. Frag mal bei der Bank nach, ob sie Dir fehlende Kontoauszüge bzw. zumindest eine Liste der Umsätze noch ausdrucken können. Die müssen die Unterlagen doch sicherlich einige Jahre gespeichert haben.
Damit Handwerkerrechnungen anerkannt werden muss per Kontoauszug nachgewiesen werden, dass sie per Überweisung bezahlt worden sind und nicht in bar! Du brauchst also nicht alle Kontoauszüge sondern nur die, auf denen Überweisungen von Handwerkerrechnungen gelistet sind. Das ist eine Spezialität bei den Handwerkerrechnungen, um Schwarzarbeit und Gefälligkeitsrechnungen zu unterbinden. Was über das Konto gelaufen ist kann der Handwerker nicht mehr so leicht unterschlagen.
Ich verwende Kontoauszüge außerdem für den Nachweis von Versicherungsbeträgen, die monatlich abgebucht (und evtl. unterjährig angepasst) werden ohne dass ich dafür ein Schreiben hätte. Dazu mache ich dann einen Zettel auf dem ich schreibe "Versicherung Nr. 5712ad45: 12 x 100 Euro = 1200 Euro" (oder eben "Versicherung Nr. 89jkloi234: 2 x 50 Euro, 10 x 55 Euro = 650 Euro") und lege die 12 Kontoauszüge dazu, auf denen das abgebucht wurde (und streiche die Versicherungsnummer mit Textmarker an. Sie wird ja auf dem Kontoauszug im Text der Abbuchung mit abgedruckt). Ich weiß nicht, wie Deine (Haftpflicht-)Versicherungen laufen, wenn Du sie nur einmal im Jahr zahlst, dann hast Du diesen Aufwand nicht.
- Zum Atmosphärischen würde ich sagen, es ist alles sehr gut gelaufen. Der Sachbearbeiter hatte wenig Zeit, aber er hat Dir kompetent geholfen und bügelt ggf. sogar kleine Fehler von Dir aus. Ich denke, er wird auch nachfragen, wenn ihm dann noch etwas unklar sein sollte. Dazu dienen auch die Zettel: Da der Sachbearbeiter Deine Gedanken nicht lesen kann und Rätsel raten nicht nur nervig ist sondern auch Zeit kostet, musst Du ihm Deine Gedanken sozusagen mitteilen. Immer, wenn er also eine Zahl in einem Kästchen nicht direkt von einem Beleg ablesen kann, dann leg ihm eine Liste/einen Zettel dazu, wie Du auf den Wert kommst. Damit Du selber auf den Wert kommst musst Du Dir ja sowieso Notizen machen, also mach die in der Form, dass er sie interpretieren kann. Wenn Du Dich dann verrechnest wird er den Rechenfehler vermutlich sogar korrigieren. *g* So wie Du das Gespräch schilderst bist Du wirklich an einen netten Menschen geraten, der Dir hilft, wo er kann. Also hilf ihm auch, Dich zu verstehen, soweit Du kannst. Du hast ja Übung im Erklären mit Worten. Jetzt mußt Du mit/die Zahlen erklären.
So, sowohl den Artikel über Flachwurzler/Tiefwurzler (Pfahlwurzler)/Tiefwurzler ohne Pfahlwurzel/Herzwurzler/Senkwurzler, den ich neulich aus der Zeitung ausgeschnitten habe und ins Glossar tippen wollte als auch die lange PN, die ich eigentlich schreiben wollte, werde ich jetzt bleiben lassen. Zwar macht mein Kopf heute wieder gut mit, aber jetzt reicht es mir doch langsam.
- Zu dem mal sechs nehmen der Rentenbeträge bzw. der Krankenkassen-/Pflegeversicherungsbeiträge: Das ist eine vereinfachende Methode, die Du aber nicht anwenden kannst, weil Du die entsprechenden Unterlagen ja nicht hast. Schneckenschubser ging davon aus, dass eine Änderung immer zum Halbjahr kommt (oder dass das zumindest so gerechnet werden darf). Auf den Bescheiden steht jeweils der alte und der neue Monatsbetrag. Statt für Januar bis Juni den alten Betrag und für Juli bis Dezember den neuen Betrag aufzuaddieren kannst Du auch beide zusammen zählen und die Summe mal sechs nehmen. Ist mathematisch dasselbe. Da Du aber die Bescheide nicht hast entfällt das. Vorläufig kannst Du ja die Werte des Sachbearbeiters für die Rentenbeträge und 9% davon für Krankenkasse und Pflegeversicherung nehmen, das ist viel einfacher.
- Das mit den Fahrtkosten kann ich Dir nicht beantworten. Schneckenschubser? Oder Du googlest, Mia. Liste nicht vergessen! (Dazu unten mehr.)
- Handwerkerrechnungen: Ja, Du darfst nur die Stunden berücksichtigen! (Material usw. komplett vergessen! Die Stunden müssen auch separat ausgewiesen sein!) Den Brutto-Betrag für die Handwerkerstunden trägst Du dann auch ein, er darf maximal 6000 Euro betragen.
Beispiel einer Handwerkerrechnung:
Stunden: 100 Euro
Material: 900 Euro
Summe: 1000 Euro
19% Mwst.: 190 Euro
Rechnungsbetrag: 1190 Euro
=> in der Steuererklärung ansetzbar: 100 Euro + 19% = 119 Euro
Alle diese ansetzbaren Beträge dürfen zusammen maximal 6000 Euro ausmachen. Was ist dann mit den 1200 Euro?
Die Anrechnung in der Steuer ist eine andere als bei anderen Kosten. Normalerweise mindert etwas ja das zu versteuernde Einkommen und wenn das feststeht wird davon der Steuersatz bestimmt und die Steuerlast berechnet. Bei Handwerkerkosten ist das anders. Sie mindern NICHT das zu versteuernde Einkommen sondern die Steuerschuld. Sprich das zu versteuernde Einkommen wird zunächst ohne Berücksichtigung der Handwerkerkosten ermittelt und die Steuern berechnet. Von dieser Steuerschuld werden dann 20% der Handwerkerkosten abgezogen. Und genau von diesen 20% kommen die 1200 Euro. Denn 20% von maximal 6000 Euro sind 1200 Euro, um die Du die Steuerschuld maximal mindern kannst. (Anders ausgedrückt: Von 6000 Euro Kosten für Handwerkerstunden bekommst Du 1200 Euro vom Finanzamt zurück.) Das hat den Effekt, dass jemand mit Spitzensteuersatz einen relativ geringeren Vorteil hat (als würden die Handwerkerkosten das zu versteuernde Einkommen mindern), jemand, der aber weniger als 20% Steuern zahlt hat dadurch einen Vorteil. Das wirst Du dann aber auf dem Steuerbescheid sehen, für die Erstellung der Steuererklärung ist das unwichtig.
Wart mal, als Rechnung ist das evtl. verständlicher:
Gesamtbetrag der Einkünfte
./. Krankenversicherung (soweit abzugsfähig)
./. Pflegeversicherung (soweit abzugsfähig)
./. außergewöhnliche Belastungen
./. ...
= zu versteuerndes Einkommen
=> vorläufig ermittelte Steuerlast lt. Tabelle
./. 20% der Handwerkerleistungen
= festzusetzende Einkommenssteuer (=Steuerschuld)
Das ist jetzt stark vereinfacht (die beschränkt abziehbaren Sonderausgaben erkläre ich jetzt sicherlich nicht ), aber es sollte Dir klar machen, wie das mit den Handwerkerrechnungen in der Einkommensteuer läuft und wie aus 6000 Euro plötzlich 1200 Euro werden.
Bei der Schornsteinfeger-Rechnung gilt ALLES als Handwerkerstunden, die kannst Du also komplett ansetzen. (Meine Wartung der Kläranlage auch, es ist eine Pauschale, da wird Material nicht extra berechnet, sondern ist in der Pauschale enthalten.)
- Kontoauszüge: Ich habe mir Kopien der Kontoauszüge gespart und die Originale dazu gelegt. Frag mal bei der Bank nach, ob sie Dir fehlende Kontoauszüge bzw. zumindest eine Liste der Umsätze noch ausdrucken können. Die müssen die Unterlagen doch sicherlich einige Jahre gespeichert haben.
Damit Handwerkerrechnungen anerkannt werden muss per Kontoauszug nachgewiesen werden, dass sie per Überweisung bezahlt worden sind und nicht in bar! Du brauchst also nicht alle Kontoauszüge sondern nur die, auf denen Überweisungen von Handwerkerrechnungen gelistet sind. Das ist eine Spezialität bei den Handwerkerrechnungen, um Schwarzarbeit und Gefälligkeitsrechnungen zu unterbinden. Was über das Konto gelaufen ist kann der Handwerker nicht mehr so leicht unterschlagen.
Ich verwende Kontoauszüge außerdem für den Nachweis von Versicherungsbeträgen, die monatlich abgebucht (und evtl. unterjährig angepasst) werden ohne dass ich dafür ein Schreiben hätte. Dazu mache ich dann einen Zettel auf dem ich schreibe "Versicherung Nr. 5712ad45: 12 x 100 Euro = 1200 Euro" (oder eben "Versicherung Nr. 89jkloi234: 2 x 50 Euro, 10 x 55 Euro = 650 Euro") und lege die 12 Kontoauszüge dazu, auf denen das abgebucht wurde (und streiche die Versicherungsnummer mit Textmarker an. Sie wird ja auf dem Kontoauszug im Text der Abbuchung mit abgedruckt). Ich weiß nicht, wie Deine (Haftpflicht-)Versicherungen laufen, wenn Du sie nur einmal im Jahr zahlst, dann hast Du diesen Aufwand nicht.
- Zum Atmosphärischen würde ich sagen, es ist alles sehr gut gelaufen. Der Sachbearbeiter hatte wenig Zeit, aber er hat Dir kompetent geholfen und bügelt ggf. sogar kleine Fehler von Dir aus. Ich denke, er wird auch nachfragen, wenn ihm dann noch etwas unklar sein sollte. Dazu dienen auch die Zettel: Da der Sachbearbeiter Deine Gedanken nicht lesen kann und Rätsel raten nicht nur nervig ist sondern auch Zeit kostet, musst Du ihm Deine Gedanken sozusagen mitteilen. Immer, wenn er also eine Zahl in einem Kästchen nicht direkt von einem Beleg ablesen kann, dann leg ihm eine Liste/einen Zettel dazu, wie Du auf den Wert kommst. Damit Du selber auf den Wert kommst musst Du Dir ja sowieso Notizen machen, also mach die in der Form, dass er sie interpretieren kann. Wenn Du Dich dann verrechnest wird er den Rechenfehler vermutlich sogar korrigieren. *g* So wie Du das Gespräch schilderst bist Du wirklich an einen netten Menschen geraten, der Dir hilft, wo er kann. Also hilf ihm auch, Dich zu verstehen, soweit Du kannst. Du hast ja Übung im Erklären mit Worten. Jetzt mußt Du mit/die Zahlen erklären.
So, sowohl den Artikel über Flachwurzler/Tiefwurzler (Pfahlwurzler)/Tiefwurzler ohne Pfahlwurzel/Herzwurzler/Senkwurzler, den ich neulich aus der Zeitung ausgeschnitten habe und ins Glossar tippen wollte als auch die lange PN, die ich eigentlich schreiben wollte, werde ich jetzt bleiben lassen. Zwar macht mein Kopf heute wieder gut mit, aber jetzt reicht es mir doch langsam.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
-
- Bio-Genie
- Beiträge: 3516
- Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: östliches NRW
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Liebe Carolyn,
danke für Deinen letzten Beitrag! Ich werde ihn mir ausführlicher zu Gemüte führen, sobald es mir wieder besser geht.
Ich war einige Tage krank. Die erste Steuererklärung für 2005 ist ja abgegeben, und jetzt habe ich erst mal ein paar Tage Pause, bevor ich mich erneut auf das Thema stürze.
Ich danke Dir!
Ich schreibe dazu weiter, sobald ich wieder konzentrierter gucken kann. - Und jetzt schnell noch mal eine Stunde ins Bett, um vielleicht noch ETWAS Schlaf zu bekommen! Bin wegen Fieber um neun Uhr eingepennt, und war dann um vier Uhr natürlich hellwach! - So ein Mist!
Dir wünsche ich auch weitergehend eine gute Besserung!
Lieben Gruß,
Mia
danke für Deinen letzten Beitrag! Ich werde ihn mir ausführlicher zu Gemüte führen, sobald es mir wieder besser geht.
Ich war einige Tage krank. Die erste Steuererklärung für 2005 ist ja abgegeben, und jetzt habe ich erst mal ein paar Tage Pause, bevor ich mich erneut auf das Thema stürze.
Ich danke Dir!
Ich schreibe dazu weiter, sobald ich wieder konzentrierter gucken kann. - Und jetzt schnell noch mal eine Stunde ins Bett, um vielleicht noch ETWAS Schlaf zu bekommen! Bin wegen Fieber um neun Uhr eingepennt, und war dann um vier Uhr natürlich hellwach! - So ein Mist!
Dir wünsche ich auch weitergehend eine gute Besserung!
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Carolyn
- Bio-Genie
- Beiträge: 4734
- Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: jwd. in Oberbayern
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Oh, ich kenne das, wenn der Körper krank ist, gerade mit Fieber, dann ist man sowas von dumm im Kopf, dass man sich selbst kaum mehr wieder erkennt. Also kurier Dich erst mal aus, bevor Du die nächste in Angriff nimmst! Ich hab meine EST-Erklärung für 2011 heute nacht fertig gemacht und vorhin aufgegeben. Bin wieder ziemlich fit und Montag geht es in die Arbeit.
Gute Besserung, Mia!
Gute Besserung, Mia!
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
-
- Bio-Genie
- Beiträge: 3516
- Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: östliches NRW
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Danke Carolyn!
Jedenfalls freue ich mich, dass es Dir wieder besser geht! Und wieder arbeiten gehen zu können, ist ja für Dich durchaus eine recht angenehme Alternative! Trotz Stress am Arbeitsplatz....
Ich bin immer noch nicht fit. Mal denke ich, das Fieber und Unwohlsein ist weg, dann kommt es erneut. Ich weiß zwar nicht, warum mir immer übel ist, wenn ich jetzt Fieber habe, aber dass ich dauernd halbwegs vergrippt rumlaufe, hat einen ganz klaren Grund: wir haben einen Erdgasbrenner im Keller. Das Thermostat für das Ding hängt bei meiner Mutter im Wohnzimmer. Dieses Wohnzimmer ist gut geborgen: Es hat einen Keller darunter und ein Geschoß obendrauf, und eine Küche davor, in der gekocht wird, und Thermophenscheiben an den Fenstern. Bedeutet: Mutters Lebensbereich ist immer warm! Ich hingegen sitze im südlichen Anbau mit Flachdach und OHNE Unterkellerung, bedeutet: bei der Nachtabschaltung des Brenners kühlen MEINE Räume komplett aus. Bedeutet ferner: ich unterkühle mich abends und nachts regelmäßig. Merke das nicht mal abends, weil ich einfach einen dicken Pullover überziehe, nur wenn ich in der Nacht trotz dicker Decken steifgefroren aufwache, die Nase verstopft, und bald danach gewaltig Viren ausschwitzend in der Kälte liege, und die anspringende Heizung zudrehen muss, um nicht allzusehr in meinem Schweiß zu liegen, weiß ich, die Umstellung des Thermostates hat wieder nichts genutzt.
Ich versuche die Heizenergie aus dem Brenner mit allen möglichen Tricks "hinzufummeln" - bis jetzt mit mittlerem Erfolg.
Jedenfalls kann ich mich heute noch nicht den Einkommensteuern auf Renten widmen.
Ich glaube, ich werde gleich ganz beschaulich noch etwas in dem Thread "Das Leben ist schön "schreiben. Etwas zum innerlichen abdampfen und ruhig werden!
Dir und Euch einen lieben Gruß,
Mia
Jedenfalls freue ich mich, dass es Dir wieder besser geht! Und wieder arbeiten gehen zu können, ist ja für Dich durchaus eine recht angenehme Alternative! Trotz Stress am Arbeitsplatz....
Ich bin immer noch nicht fit. Mal denke ich, das Fieber und Unwohlsein ist weg, dann kommt es erneut. Ich weiß zwar nicht, warum mir immer übel ist, wenn ich jetzt Fieber habe, aber dass ich dauernd halbwegs vergrippt rumlaufe, hat einen ganz klaren Grund: wir haben einen Erdgasbrenner im Keller. Das Thermostat für das Ding hängt bei meiner Mutter im Wohnzimmer. Dieses Wohnzimmer ist gut geborgen: Es hat einen Keller darunter und ein Geschoß obendrauf, und eine Küche davor, in der gekocht wird, und Thermophenscheiben an den Fenstern. Bedeutet: Mutters Lebensbereich ist immer warm! Ich hingegen sitze im südlichen Anbau mit Flachdach und OHNE Unterkellerung, bedeutet: bei der Nachtabschaltung des Brenners kühlen MEINE Räume komplett aus. Bedeutet ferner: ich unterkühle mich abends und nachts regelmäßig. Merke das nicht mal abends, weil ich einfach einen dicken Pullover überziehe, nur wenn ich in der Nacht trotz dicker Decken steifgefroren aufwache, die Nase verstopft, und bald danach gewaltig Viren ausschwitzend in der Kälte liege, und die anspringende Heizung zudrehen muss, um nicht allzusehr in meinem Schweiß zu liegen, weiß ich, die Umstellung des Thermostates hat wieder nichts genutzt.
Ich versuche die Heizenergie aus dem Brenner mit allen möglichen Tricks "hinzufummeln" - bis jetzt mit mittlerem Erfolg.
Jedenfalls kann ich mich heute noch nicht den Einkommensteuern auf Renten widmen.
Ich glaube, ich werde gleich ganz beschaulich noch etwas in dem Thread "Das Leben ist schön "schreiben. Etwas zum innerlichen abdampfen und ruhig werden!
Dir und Euch einen lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
-
- Bio-Genie
- Beiträge: 3516
- Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: östliches NRW
- Geschlecht:
Re: Einkommensteuererklärung ----- bei Rentnern
Hallo liebe Carolyn, hallo liebe Leute,
ENDLICH bin ich mit dem Thema "Einkommenssteuererklärungen für Renter" durch! - Nein, noch nicht ganz, die Allerletzte, die für 2012, will ich noch diesen Monat abgeben - obwohl ich ja eigentlich noch Zeit bis Mai 14 habe - aber danach winkt die Freiheit!
Nun kurz, wie es mir ergangen ist:
Für 6 Einkommenssteuererklärungen habe ich also zunächst Unterlagen gesammelt wie blöd. Zunächst drehte ich alle Schränke im Mutterhaus nahezu auf links und fand ungeheuer viel Zeug. Ich bewohne hier nur 60 m2 - und alle damit möglich zu bedeckenden Flächen lagen seit Mitte Dezember zunehmend voll mit Papier, um den Überblick über die einzelnen Jahre zu behalten. An eine Tätigkeit wie Zeichnen war nicht mehr zu denken, mir fehlte einfach der Platz.
Nur Weihnachten habe ich alles mal auf einen Haufen geschmissen, um Weihnachten feiern zu können. Danach wieder neu sortiert.
Mit bunten Steckern machte ich mich darauf aufmerksam, was mir aus den Jahren an Unterlagen noch fehlte.
Ich telefonierte alte Heime und Pflegedienste an, Handwerker, den Friedhofsgärtner, den Notrufdienst mit dem Piepser, die Caritas wegen alter Verträge, Arztpraxen wegen Praxisgebühr, die Apotheke wegen der Umsätze, den Hausarzt wegen der Verordnungen, die Bank wegen der Ausdrucke der Umsatzbögen, als Ersatz für mangelnde Kontoauszüge, etc. etc...
Als ich nahezu das meiste hatte, die Papierberge sich häuften, ging ich daran, Kontoauszüge und Umsatzausdrucke mit den vorhandenen Rechnungen zu vergleichen. Ich tat es akribisch. Und jetzt stellt Euch vor: Meine Mutter hat bis 2010 (als ich die Betreuung übernahm), den größten Teil aller Rechnungen bar bezahlt! - All mein Sammeln war vergebens, die meisten Belege fanden sich in den Abbuchungen nicht wieder! Nicht der Dachdecker, nicht der Schornsteinfeger, nicht der Rohrreiniger, nicht der Friedhofsgärtner, nicht, nicht, nicht....
Na, dachte ich, zumindest habe ich ja noch die Krankenhauskosten, die Kosten für Pflegedienste, die Kosten für Aufenthalte in Reha und Kurzzeitpflege! Verschärft richtete ich mein Augenmerk darauf, die zu dokumentieren. Da kamen von 2006 bis 2009 jedes Jahr rund 1400 Euro bei raus, wenn ich die Zuzahlungen der Kasse abzog. Gut, dachte ich, ist ja besser als nix! Also, alles akribisch notiert... und dann erst - oh ich Trottel!- habe ich mich mit den Gegebenheiten der Einkommensteuererklärungen selbst auseinandergesetzt.
Ich lud mir ein Steuerprogramm herunter, telefonierte, wenn ich weitergehende Fragen hatte, auch immer wieder mit dem Finanzamt, und erfuhr folgendes: Mit 100% Schwerbehinderung mit Ag hat Mutter einen Freibetrag von 1460 Euro was Kranken- und Pflegekosten betrifft. - Ich hätte mir die ganze Arbeit also gar nicht machen müssen!
Zudem bekommt man bei Merkmal Ag keinesfalls 15.000 km á 0,30 € = 4.500 € an Fahrtkosten. Wenn man die haben will, muss man die belegen! Sofern man kein genaues Fahrtenbuch geführt hat, kann man 3000 km x 0,30 Euro = 900 Euro pro Jahr in Anrechnung bringen.
Ich lernte rasch, wo ich auf den Bögen und Anlagen was einzustellen hatte, aber ich musste die Erklärungen 2006 bis 2009 nahezu ohne eigene Abzugsmöglichkeizten abgeben (Bis auf Freibetrag und Fahrtkosten 900 Euro). Allerdings in 2009 erklärte sich mein Finanzamtsmann bereit, doch eine große Handwerkerrechnung ohne Kontoauszug anzuererkennen, sprich, NUR die Lohnkosten und deren MwSt., das lag bei etwa 1500 Euronen.
Für das Jahr 2010 und 2011 änderte sich alles. Hier konnte ich ja alle gezahlten Kosten nachweisen. Das waren jeweils rund 8000 Euro in "außergewöhnliche Belastungen", die auch sofort von meinem Finanzamtsmann anerkannt wurden.( Ich hoffe, da kommt nix nach!? - Kann sich das Amt das nochmal anders überlegen??? ) Von daher sind diese Jahre steuerfrei. Mein Finanzamtsmann äußerte sich verständnisvoll, meinte, das würde in Zukunft wahrscheinlich auch nicht mehr geringer werden, und wenn die Einkommensteuererklärung 2012 ähnlich ausfiele, würde er in den Computer eingeben, dass Mutter keine weiteren Einkommensteuererklärungen mehr abzugeben hätte.
Von daher hoffe ich, wenn ich jetzt die 2012 Steuererklärung abgebe, dass er sein Angebot wahr macht, und wir aus dem Programm der zu Besteuernden herausfliegen.
Ich habe noch nicht die Einkommenssteuerbescheide. Deshalb habe ich immer noch ein bisschen Angst, dass da was anbrennen könnte. Drückt mal die Daumen!
Schon jetzt sind meine Tische und Kommoden und Ablagen wieder leerer, so dass ich anfangen könnte zu zeichnen, aber ich will noch erst diese letzte Steuererklärung weghaben. Zwischenzeitlich erwischte meine Mutter die Gürtelrose, das war für sie sehr schmerzhaft und für mich zeitraubend. Sie konnte jetzt nicht mehr 1-2 mal wöchentlich in die Tagespflege gehen, denn sie war ansteckend. Es fiel viel Betreuungsarbeit zu Hause an, somit ein ziemlicher Nervkram für mich. Ich HOFFE, es ist jetzt aber durchgestanden!
Zum ersten Mal in meinem Leben war ich beim Arzt wegen Herzproblemen. Die Pumpe rast bei mir seit einiger Zeit gewaltig. Hoher Blutdruck, Herzschmerzen. Seit gestern nehme ich Betablocker.
Sonst geht es mir....halbwegs gut.
Achtung, Ironie!: Der fröhliche Frühling wird kommen, der süße Lenz, der liebreizende Mai! Gedenken wir zu dieser Zeit doch immer eines haarig/plüschigen Wesens, welches herbeikommt mit seinen Geschenken: es ist der Osterhas, der nette Gesell! Vorösterlich schmücken wir unsere Räume mit blühenden Zweigen, selbst wenn draussen der Schnee noch fällt! Wir hängen Filzschmetterlinge in die Fenster, die uns morgens dabei zusehen, den Reif von den Autoscheiben zu kratzen. Wir überlegen, ob wir noch einen Sack Streusalz kaufen müssen?
Also, mir geht es wie beschrieben: ambivalent. - Carolyn, wie geht es Dir? Lange habe ich nicht mehr nach Dir gucken und fragen können. Sag was! Ich freue mich, von Dir zu hören!
Bald kommen Deine überwinterten Dahlienkollen wieder in den Boden!
Ich freue mich, wieder mehr von Dir zu erfahren,
Mia
Und Euch, Ihr anderen, grüße ich! Ich freue mich auch auf Euch - und auf Euren Frühling!
ENDLICH bin ich mit dem Thema "Einkommenssteuererklärungen für Renter" durch! - Nein, noch nicht ganz, die Allerletzte, die für 2012, will ich noch diesen Monat abgeben - obwohl ich ja eigentlich noch Zeit bis Mai 14 habe - aber danach winkt die Freiheit!
Nun kurz, wie es mir ergangen ist:
Für 6 Einkommenssteuererklärungen habe ich also zunächst Unterlagen gesammelt wie blöd. Zunächst drehte ich alle Schränke im Mutterhaus nahezu auf links und fand ungeheuer viel Zeug. Ich bewohne hier nur 60 m2 - und alle damit möglich zu bedeckenden Flächen lagen seit Mitte Dezember zunehmend voll mit Papier, um den Überblick über die einzelnen Jahre zu behalten. An eine Tätigkeit wie Zeichnen war nicht mehr zu denken, mir fehlte einfach der Platz.
Nur Weihnachten habe ich alles mal auf einen Haufen geschmissen, um Weihnachten feiern zu können. Danach wieder neu sortiert.
Mit bunten Steckern machte ich mich darauf aufmerksam, was mir aus den Jahren an Unterlagen noch fehlte.
Ich telefonierte alte Heime und Pflegedienste an, Handwerker, den Friedhofsgärtner, den Notrufdienst mit dem Piepser, die Caritas wegen alter Verträge, Arztpraxen wegen Praxisgebühr, die Apotheke wegen der Umsätze, den Hausarzt wegen der Verordnungen, die Bank wegen der Ausdrucke der Umsatzbögen, als Ersatz für mangelnde Kontoauszüge, etc. etc...
Als ich nahezu das meiste hatte, die Papierberge sich häuften, ging ich daran, Kontoauszüge und Umsatzausdrucke mit den vorhandenen Rechnungen zu vergleichen. Ich tat es akribisch. Und jetzt stellt Euch vor: Meine Mutter hat bis 2010 (als ich die Betreuung übernahm), den größten Teil aller Rechnungen bar bezahlt! - All mein Sammeln war vergebens, die meisten Belege fanden sich in den Abbuchungen nicht wieder! Nicht der Dachdecker, nicht der Schornsteinfeger, nicht der Rohrreiniger, nicht der Friedhofsgärtner, nicht, nicht, nicht....
Na, dachte ich, zumindest habe ich ja noch die Krankenhauskosten, die Kosten für Pflegedienste, die Kosten für Aufenthalte in Reha und Kurzzeitpflege! Verschärft richtete ich mein Augenmerk darauf, die zu dokumentieren. Da kamen von 2006 bis 2009 jedes Jahr rund 1400 Euro bei raus, wenn ich die Zuzahlungen der Kasse abzog. Gut, dachte ich, ist ja besser als nix! Also, alles akribisch notiert... und dann erst - oh ich Trottel!- habe ich mich mit den Gegebenheiten der Einkommensteuererklärungen selbst auseinandergesetzt.
Ich lud mir ein Steuerprogramm herunter, telefonierte, wenn ich weitergehende Fragen hatte, auch immer wieder mit dem Finanzamt, und erfuhr folgendes: Mit 100% Schwerbehinderung mit Ag hat Mutter einen Freibetrag von 1460 Euro was Kranken- und Pflegekosten betrifft. - Ich hätte mir die ganze Arbeit also gar nicht machen müssen!
Zudem bekommt man bei Merkmal Ag keinesfalls 15.000 km á 0,30 € = 4.500 € an Fahrtkosten. Wenn man die haben will, muss man die belegen! Sofern man kein genaues Fahrtenbuch geführt hat, kann man 3000 km x 0,30 Euro = 900 Euro pro Jahr in Anrechnung bringen.
Ich lernte rasch, wo ich auf den Bögen und Anlagen was einzustellen hatte, aber ich musste die Erklärungen 2006 bis 2009 nahezu ohne eigene Abzugsmöglichkeizten abgeben (Bis auf Freibetrag und Fahrtkosten 900 Euro). Allerdings in 2009 erklärte sich mein Finanzamtsmann bereit, doch eine große Handwerkerrechnung ohne Kontoauszug anzuererkennen, sprich, NUR die Lohnkosten und deren MwSt., das lag bei etwa 1500 Euronen.
Für das Jahr 2010 und 2011 änderte sich alles. Hier konnte ich ja alle gezahlten Kosten nachweisen. Das waren jeweils rund 8000 Euro in "außergewöhnliche Belastungen", die auch sofort von meinem Finanzamtsmann anerkannt wurden.( Ich hoffe, da kommt nix nach!? - Kann sich das Amt das nochmal anders überlegen??? ) Von daher sind diese Jahre steuerfrei. Mein Finanzamtsmann äußerte sich verständnisvoll, meinte, das würde in Zukunft wahrscheinlich auch nicht mehr geringer werden, und wenn die Einkommensteuererklärung 2012 ähnlich ausfiele, würde er in den Computer eingeben, dass Mutter keine weiteren Einkommensteuererklärungen mehr abzugeben hätte.
Von daher hoffe ich, wenn ich jetzt die 2012 Steuererklärung abgebe, dass er sein Angebot wahr macht, und wir aus dem Programm der zu Besteuernden herausfliegen.
Ich habe noch nicht die Einkommenssteuerbescheide. Deshalb habe ich immer noch ein bisschen Angst, dass da was anbrennen könnte. Drückt mal die Daumen!
Schon jetzt sind meine Tische und Kommoden und Ablagen wieder leerer, so dass ich anfangen könnte zu zeichnen, aber ich will noch erst diese letzte Steuererklärung weghaben. Zwischenzeitlich erwischte meine Mutter die Gürtelrose, das war für sie sehr schmerzhaft und für mich zeitraubend. Sie konnte jetzt nicht mehr 1-2 mal wöchentlich in die Tagespflege gehen, denn sie war ansteckend. Es fiel viel Betreuungsarbeit zu Hause an, somit ein ziemlicher Nervkram für mich. Ich HOFFE, es ist jetzt aber durchgestanden!
Zum ersten Mal in meinem Leben war ich beim Arzt wegen Herzproblemen. Die Pumpe rast bei mir seit einiger Zeit gewaltig. Hoher Blutdruck, Herzschmerzen. Seit gestern nehme ich Betablocker.
Sonst geht es mir....halbwegs gut.
Achtung, Ironie!: Der fröhliche Frühling wird kommen, der süße Lenz, der liebreizende Mai! Gedenken wir zu dieser Zeit doch immer eines haarig/plüschigen Wesens, welches herbeikommt mit seinen Geschenken: es ist der Osterhas, der nette Gesell! Vorösterlich schmücken wir unsere Räume mit blühenden Zweigen, selbst wenn draussen der Schnee noch fällt! Wir hängen Filzschmetterlinge in die Fenster, die uns morgens dabei zusehen, den Reif von den Autoscheiben zu kratzen. Wir überlegen, ob wir noch einen Sack Streusalz kaufen müssen?
Also, mir geht es wie beschrieben: ambivalent. - Carolyn, wie geht es Dir? Lange habe ich nicht mehr nach Dir gucken und fragen können. Sag was! Ich freue mich, von Dir zu hören!
Bald kommen Deine überwinterten Dahlienkollen wieder in den Boden!
Ich freue mich, wieder mehr von Dir zu erfahren,
Mia
Und Euch, Ihr anderen, grüße ich! Ich freue mich auch auf Euch - und auf Euren Frühling!
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.