Hallo
ich habe mir kürzlich einen Pflanzkasten aus Holz mit Plastikpflanzkasten bestellt und möchte Knollenziest darin anziehen
da ich kein Freilandbeet zur Verfügung habe. Was ist dabei zu beachten ?
Braucht der Knollenziest ein bestimmtes Substrat oder so was ?
Bei mir im Ort gibt es eine große Wiese in Waldnähe wo eine Menge Maulwurfshügel sind.
Da die Erde von Maulwurfshügeln sehr feinkrümelig und durchlüftet ist wollte ich diese
in den Pflanzkasten füllen und darin den Knollenziest anziehen.
Wenn jemand da Erfahrung mit Knollenziest hat wäre ich dankbar wenn er mir ein
paar Tips zur Anzucht gibt.
LG
Luzian
Knollenziest in Pflanzkasten anziehen - geht das ?
- Luzian
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Knollenziest in Pflanzkasten anziehen - geht das ?
Entweder es ist schwer und wir lernen, oder es ist leicht und wir haben Spass.
Weisheit aus Indien
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Re: Knollenziest in Pflanzkasten anziehen - geht das ?
Hallo Luzian,
ja, ein paar Dinge solltest Du beachten:
Erstmal, auf jedes Deiner Abzugslöcher im Plastikkasten eine Tonscherbe (zerbrochener Blumentopf) legen, damit das abfliessende Wasser die Löcher nicht mit Erde verstopft.
Es ist nichts dagegen zu sagen, zu versuchen Stachys im großen Plastekasten zu halten, aber Du wirst im ersten Jahr keine sonderlich große Ausbeute bekommen, die Dinger gedeihen nicht üppig. Dieses Problem hättest Du aber auch im freien Gartenland. Ich habe Stachys vor langen Jahren auch schon mal versucht, und mein Fehler war, dass ich mich um die Dinger nicht gekümmert habe. Ich habe gedacht: die Knöllchen pflanz ich ein - und dann wird's schon was! Pustekuchen. Ich hatte zwar einige hohe Pflanzen, aber im Herbst so gut wie keine Knollen.
Jetzt: Wie kann man dem etwas entgegenwirken?
Du brauchst (zumindest so lange Du keinen Kompost hast, und den hast Du ja nicht, oder?) eine hochwertige, humusreiche, gut vorgedüngte Gemüseerde, die Du dann zu einem Viertel /Drittel mit scharfem Sand streckst. Damit schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Erde hat genügend Nährstoffe, um die Knöllchen "anzufüttern", gleichzeitig ist sie locker, wie dieser Stachys es liebt. Bei der Erde ist eine recht hohe Ausgabe für z.B. Composana nicht fehl am Platze.
Maulwurfserde oder Wühlmauserde besticht uns immer durch ihre Lockerheit und Feinkrümeligkeit. Man denkt, man hat ein ganz tolles Produkt vor sich, in dem alles super gedeihen müsste. Das ist ein Irrtum. Die Tierchen graben ja nicht oben, wo die Erde durch herabsinkendes Laub oder abgestorbenes Gras noch einen gewissen düngenden Humusanteil hat, sondern wühlen ihre Haufen aus tieferen Schichten herauf, in denen sich weitenteils kein Humus befindet. Bedeutet: So hübsch die Haufen auch aussehen, nährend sind sie überhaupt nicht. Als nahrhafte Pflanzenerde taugen sie deshalb nicht. Und dass sie so locker wirken, liegt eben genau daran, dass die Wühler soviel Luft eingearbeitet haben. Hast Du sie im Kasten, wird wieder schwerer, pappiger Boden daraus, es sei denn, in Deiner Region besteht der Untergrund aus sandreicher Erde. - Aber dann fehlt immer noch der Humus.
Letzter Tipp: Die Pflanzen vetragen im Frühjahr keine Trockenheit, sie sollten also ständig gleichmäßig bewässert werden. Nicht so nass, dass sie faulen, sie sollten aber auch nicht austrocknen.
Mit dem Kollenstachys im Plastikkasten hast Du Dir schon eine etwas mühsame Aufgabe vorgenommen.
Mögen sie trotzdem gedeihen!
Einen lieben Gruß,
Mia
ja, ein paar Dinge solltest Du beachten:
Erstmal, auf jedes Deiner Abzugslöcher im Plastikkasten eine Tonscherbe (zerbrochener Blumentopf) legen, damit das abfliessende Wasser die Löcher nicht mit Erde verstopft.
Es ist nichts dagegen zu sagen, zu versuchen Stachys im großen Plastekasten zu halten, aber Du wirst im ersten Jahr keine sonderlich große Ausbeute bekommen, die Dinger gedeihen nicht üppig. Dieses Problem hättest Du aber auch im freien Gartenland. Ich habe Stachys vor langen Jahren auch schon mal versucht, und mein Fehler war, dass ich mich um die Dinger nicht gekümmert habe. Ich habe gedacht: die Knöllchen pflanz ich ein - und dann wird's schon was! Pustekuchen. Ich hatte zwar einige hohe Pflanzen, aber im Herbst so gut wie keine Knollen.
Jetzt: Wie kann man dem etwas entgegenwirken?
Du brauchst (zumindest so lange Du keinen Kompost hast, und den hast Du ja nicht, oder?) eine hochwertige, humusreiche, gut vorgedüngte Gemüseerde, die Du dann zu einem Viertel /Drittel mit scharfem Sand streckst. Damit schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Erde hat genügend Nährstoffe, um die Knöllchen "anzufüttern", gleichzeitig ist sie locker, wie dieser Stachys es liebt. Bei der Erde ist eine recht hohe Ausgabe für z.B. Composana nicht fehl am Platze.
Maulwurfserde oder Wühlmauserde besticht uns immer durch ihre Lockerheit und Feinkrümeligkeit. Man denkt, man hat ein ganz tolles Produkt vor sich, in dem alles super gedeihen müsste. Das ist ein Irrtum. Die Tierchen graben ja nicht oben, wo die Erde durch herabsinkendes Laub oder abgestorbenes Gras noch einen gewissen düngenden Humusanteil hat, sondern wühlen ihre Haufen aus tieferen Schichten herauf, in denen sich weitenteils kein Humus befindet. Bedeutet: So hübsch die Haufen auch aussehen, nährend sind sie überhaupt nicht. Als nahrhafte Pflanzenerde taugen sie deshalb nicht. Und dass sie so locker wirken, liegt eben genau daran, dass die Wühler soviel Luft eingearbeitet haben. Hast Du sie im Kasten, wird wieder schwerer, pappiger Boden daraus, es sei denn, in Deiner Region besteht der Untergrund aus sandreicher Erde. - Aber dann fehlt immer noch der Humus.
Letzter Tipp: Die Pflanzen vetragen im Frühjahr keine Trockenheit, sie sollten also ständig gleichmäßig bewässert werden. Nicht so nass, dass sie faulen, sie sollten aber auch nicht austrocknen.
Mit dem Kollenstachys im Plastikkasten hast Du Dir schon eine etwas mühsame Aufgabe vorgenommen.
Mögen sie trotzdem gedeihen!
Einen lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.