Thujenhecke als Basis für Hochbeet geeignet?

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
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gabi62
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Thujenhecke als Basis für Hochbeet geeignet?

Beitrag von gabi62 » So Jan 05, 2014 08:57

Ich habe eine spezielle Frage:
ich möchte dieses Jahr endlich die "geerbte" Thujenhecke roden und an der ganzen Länge (ca. 6m) ein Hochbeet bauen für Gemüse, Kräuter und Erdbeeren.
Nun brauche ich da ja viel Material und da bietet sich natürlich an, den Untergrund mit den gerodeten Thujen zu füllen.
Weiß vielleicht wer, ob das ungefählich ist, da die Thyje ja giftig ist?
Würden sich die Gemüsesorten das Gift "hineinholen"?
Oder kann das eh nicht sein?

Freu mich über Antworten! Danke!
Liebe Grüße und eine schönes neues Jahr!
Gabriele

Mia
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Re: Thujenhecke als Basis für Hochbeet geeignet?

Beitrag von Mia » Mo Jan 06, 2014 01:23

Hi Gabi, :smile:

ich würde es nicht machen. Wir wissen, Thuja ist giftig, sie enthält Thujon, ein Wirkstoff eines ätherische Öles aus Monoterpenen, welches macht, dass sie so wunderbar duftet -- welches aber auch als Wachstumshemmer für andere Pflanzen angesehen wird. Leider finde ich darüber bei Google gerade gar nichts Klares, nur Vermutungen. Ich halte den Gedanken trotzdem mal fest, denn immerhin habe ich auch nichts gefunden, was ihn widerlegt.

Ich weiß, man kann gehäckselte Thujazweige als eine Art Rindenmulch auf Wege streuen. Nach einiger Zeit verfliegen die ätherischen Öle und damit ein Teil der Giftigkeit. Ist ein Jahr darüber gegangen, vergehen sie, unter Büsche gekehrt, wie anderer Holzhäcksel, scheinen auch nicht mehr wuchshemmend zu wirken. Ich weiß, man kann fein gehäckselte Thujazweige mit auf den Kompost geben, sie werden von den Bodenlebewesen so aufgespalten, dass von ihrer Giftigkeit, hinterher als Erde, nichts mehr übrig bleibt.
Die Sache ist, wir sprechen hier immer von gehäckseltem Zeug, nicht von ganzen (frischen) Ästen und Zweigen, die als Grundlage für ein Hochbeet vergraben werden sollen. Bedeutet, die Monoterpene bleiben da drin und bilden so etwas wie ein stilles Reservoir aus Giftstoffen. Das wäre mir jetzt wurscht, wenn ich darüber eine wilde Wiese anlegen wollte, deren Gedeihen mir nicht sehr am Herzen liegt. Da würde ich einfach mal ausprobieren, ob Thuja wirklich wuchshemmend wirkt.

Aber Du willst ja Gemüse anpflanzen! Auch hier würde ich als Gartenneuling denken: Macht nix! Die Giftstoffe sickern mit dem Wasser nach unten, meine Gemüse haben so kurze Wurzeln, und da liegt noch so viel Boden dazwischen, die kommen da gar nicht ran! ---- Und das stimmt eben zweifach nicht! Ein Hochbeet ist ein relativ geschlossenes System. Man muss relativ wenig gießen, weil durch die Kapillarwirkung immer wieder Wasser von unten nach oben aufsteigt. Und das bringt Dir dann die Monoterpene nach oben mit.
Grund zwei: Wir denken, die Wurzeln unserer Gemüse oder Unkräuter seien relativ kurz, weil wir die feinsten gar nicht wahrnehmen können. Wir rupfen oben und meinen, das was wir in der Hand halten, seien die gesamten Wurzeln. Das stimmt wiederum nicht. Tomaten können bis 1,50 m tief wurzeln, und selbst der "Flachwurzler" Kopfsalat, kann feine Saugwurzeln bis in 100 cm Tiefe ausstrecken. Also, Deine Gemüse kommen mit den Ausscheidungen der Thujenäste in Berührung.

Jetzt kannst Du noch sagen, Thujon ist im Experiment ja nur alkohollöslich, nicht wasserlöslich! Aber mal ehrlich: Könntest Du in drei Jahren immer noch leichten Herzens in einen Kopfsalat aus dieser Plantage beissen, halbwegs ahnend, dass der möglicherweise Giftstoffe transportiert? Du weisst nicht wie und wann die Thujaäste sich auflösen. Die Gefahr kann genau in drei Jahren sein, oder in fünf Jahren. Du weisst nicht, wieviel Giftstoffe aus den duftenden Terpenen sofort - durch Kapillarwirkung - nach oben geschwemmt werden, wie viele dann verbleiben, wie viele nachkommen, und ob das Thujon nicht doch von Wurzeln aufgenommen wird.

Also, ich würde es so nicht nicht machen. Man will ja Freude an so einem Hochbeet haben! Und wirklich genussvoll daraus speisen!

Tut mir leid, Dir nichts Besseres sagen zu können.

Trotzdem einen lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

gabi62
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Re: Thujenhecke als Basis für Hochbeet geeignet?

Beitrag von gabi62 » Do Jan 09, 2014 05:28

Hallo Mia!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Die hat mir sehr geholfen! :nod:
Dann werden sie nun eben zum städtischen Grosskompost wandern, unsere schönen grünen aber zu großen Thujen!
Und da wir im Garten noch andere Sträucher zurückschneiden müssen, wird sich schon ein Grundbelag finden...
Liebe Grüße
Gabi :smile:

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