Carolyns Grünzeugexperimente

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Mia
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Mi Jul 18, 2012 22:59

Hallo Carolyn, :smile:

das liest sich ja gar nicht gut! Mir ist Deine innere Abwesenheit hier schon aufgefallen. Es ist wirklich Mist, wenn man ständig gegen Depris kämpfen muss. Ich meine: Op, noch eine in Aussicht, Katertod.... das allein reicht schon. Ist heftig. Wahrscheinlich hast Du noch Stress im Job und konntest Deinen Garten wegen mangelnder Körperkräfte nach der Op überhaupt nicht gestalten.
Fühl Dich auf Distanz ganz vorsichtig und lieb von mir gedrückt.
Ich wünsche, dass das leuchtende Johanniskraut Dir gut hilft, und dann der Urlaub für die dringend benötigte Entspannung sorgt!

Ich stehe auch etwas neben mir. Leichte Depris im Anmarsch. Da ist Dein Gedanke an das Johanniskraut eine Superidee. Es lag überhaupt nicht mehr oben in meinem Bewusstsein. Morgen werde ich mir auch etwas davon kaufen. Es hat ja überhaupt keinen Sinn, ständig wegen irgendwas bestimmten oder unbestimmten innerlich einzuknicken. Ein Gedanke, der mich in den letzten Tagen immer wieder umtreibt, ist: Wie belastbar bist du überhaupt, Mia? Solltest du nicht belastbarer sein? Andere können das doch auch? Andere haben doch auch ihre Katastrophen?
Ich merke, ich knicke auch weg.

Einen lieben Gruß Dir,

Mia
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Carolyn
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Do Jul 19, 2012 09:51

Die Schilddrüsen-OP ist zumindest momentan verschoben, evtl. auch ganz vom Tisch. Knoten und Zyste sind für diese Nuklearmedizinerin kein Problem, nur den erhöhten Calcitoninwert muss ich noch austesten lassen. Da dieser Test aber ein sehr spezieller ist habe ich dafür erst am 23. Oktober einen Termin bekommen (nach meinem x-ten Versuch, überhaupt einen Arzt zu finden, der den macht; der Pentagastrintest ist wirklich SEHR speziell). Je nach Testergebnis sehen wir dann weiter.

Streß im Job ist die andere Hälfte, ja. Nur weil die OP zumindest für den Moment vom Tisch ist kann ich dieses Jahr überhaupt mal zwei Wochen am Stück Urlaub machen. Und weil gestern hier mal wieder die Hölle los war bin ich auch heute noch in der Firma statt im Urlaub, um noch einige komplizierte Terminsachen zu erledigen. Wenn nichts mehr dazwischen kommt, dann schaffe ich es ja vielleicht bis Mittag...

"Andere" können auch nicht mehr als wir, Mia, eher im Gegenteil. Aber wir sehen ja nur, was andere auf die Reihe bekommen, nicht das, was bei ihnen auf der Strecke bleibt - ganz im Gegensatz zu dem, was wir bei uns wahrnehmen. Bei uns haben wir ja eher im Fokus, was wir alles NICHT schaffen. Ich sehe ja auch vorwiegend, dass der Garten ein Urwald ist, aber dass ums Haus alles voller Töpfe und Balkonkästen steht, "fällt hinten runter".
Solange Du Dich also mit anderen vergleichst, ruf Dir in Erinnerung, was bei anderen alles nicht klappt. Ich habe diesen Vergleich schon lange aufgegeben, ich verlange von mir unabhängig von anderen, dass ich alles auf die Reihe bekomme, was meiner Meinung nach notwendig ist. Deswegen bringt es auch wenig, wenn der ein oder andere Bekannte mich mit einem entsprechenden Lob zu ermutigen versucht. :roll: Es reicht halt einfach nicht.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Fr Jul 20, 2012 22:18

Hallo Carolyn, :smile:

einen schönen, halbwegs enstpannten Urlaub wünsche ich Dir! Wäre ja wirklich schön, wenn die Schilddrüsenop vom Tisch wäre! Ich drücke die Daumen, denn auf JEDE Art von Op könnte ICH gut verzichten. Ich denke, damit bin ich nicht alleine. :wink:
Johanniskraut habe ich gekauft aund auch schon eingenommen. Sooo schnell wirkt es ja nicht.
Trotzdem war heute ein relativ entspannter Tag, mit weniger Anlaufschwierigkeiten als die Tage vorher. Ich fühle mich manchmal so, als würde ich am liebsten nicht aufstehen. Nicht weil ich müde wäre, sondern weil mir vor dem Tag graust.
Weil ich denke, was kommt heute wieder alles auf mich zu, sobald ich aufgestanden bin? Stoßgebet zum Himmel: "Bitte, heute NUR Posistrophen!" Nächster Gedanke: Was muss ich heute alles an unangenehmen Dingen erledigen? Kann ich den Sachen nicht irgendwie DOCH etwas Nettes abgewinnen?
Naja, und so quäle ich mich halt. Und das hat was mit Belastbarkeit zu tun. Mit "Dinge nicht leicht abschütteln können".
Deshalb ist es für mich auch so schön, abends über Pflanzen schreiben zu können. Weil das ein völlig unproblematischer Bereich ist.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » So Nov 04, 2012 09:41

Das Gartenjahr neigt sich dem Ende zu. Es ist viel Arbeit liegen geblieben, der Blumen- und Gemüsegarten hatte dieses Jahr quasi komplett Pause und ist entsprechend verunkrautet. Ich habe zwar im Sommer mal auf einem Teil der Beete die von der Ackerwinde in die Knie gezwungenen Disteln gezogen, aber das war es auch schon. Immerhin habe ich es geschafft, wieder ausreichend Saatkartoffeln zu bekommen, es sind Erdbeeren für nächsts Jahr gepflanzt (mit Luftetagenzwiebeln dazwischen) und die Tomaten und Paprikaernte war auch gut bis sehr gut. Von den Paprikas sind allerdings nur eine Handvoll gereift (von den Spitzpaprika keine einzige), alle anderen - insgesamt drei Zehnliter-Eimer voll - sind kleingeschnitten und tiefgekühlt. Mit dem Verarbeiten war ich schnell genug, so dass nur wenige gefault sind, obwohl sie bei der Ernte eine Schneehaube hatten.

Die Birnenmelone war das Highlight der Saison, sie ist eine wunderbare Nascherei. Ich habe einige "Kerne" getrocknet (die Samen sind wesentlich kleiner als ein metallener Stecknadelkopf), mal sehen, ob ich sie nächstes Jahr selber ziehen kann. Wann man sie wie sähen muss bleibt noch zu ergooglen. Der Hokkaido-Kürbis im Topf (der ein rechteckiger Kasten war) hat eine einzige Frucht erbracht, die anderen Blüten waren allesamt nicht befruchtet oder gelich männlich. Die lange Ranke über die halbe Terasse zwischen den Paprikaschalen hindurch war jedenfalls witzig. Mache ich nächstes Jahr evtl. wieder. Im Garten fressen ihn ja doch nur die Schnecken.

Die Obsternte war relativ überschaubar. Derzeit stehen noch eine Kiste Birnen (evt. die Sorte "Wilhelm Alexander", hat eine Tante vorgestern vermutet) und eine Kiste Streimäpfel (die richtig wohl "Goldrenette" heißen) im Lagerraum, außerdem ein kleiner Eimer Winterbirnen (die nicht besonders viel Geschmack haben) sowie ein halber Eimer "Nicht-Früh-Äpfel" ( :lol: ) in der Speisekammer. Diese "Nicht-Früh-Äpfel" sind die Sorte, die dieses Jahr zum ersten Mal getragen hat, die Geschichte dazu steht auch hier im Forum. Wir haben versucht, die Sorte bestimmen zu lassen, da es den Sortennamen "Roter Marant", an den ich mich erinnere, nicht gibt. Der Versuch war nicht von Erfolg gekrönt, allerdings hat meine Schwester im Internet eine Sorte "Meran" ausfindig gemacht, deren Bild und spärliche Beschreibung gut passt, auch zu den Vorlieben bzgl. Lagerfähigkeit usw. meiner Eltern. Der Geschmack läßt derzeit noch zu wünschen übrig, jedenfalls im Gegensatz zu unseren anderen alten, sehr intensiv schmeckenden Sorten. Eine Neuzüchtung halt. Aber auch am Geschmack kann sich in den Folgejahren ja noch was tun.

Die frühen, nicht lagerfähigen Birnen, die letztes Jahr eher wenig getragen haben, waren dieses Jahr dafür ausserordentlich reichlich. Ich habe verschenkt, was immer möglich war, aber da die Krähen die Birnen ebenfalls entdeckt hatten und sich auch von einem in den Baum gehängten Gelben Sack nicht völlig abschrecken ließen, waren viele Birnen angepickt (oder halt angefault weil wurmig). Um sie nicht alle komplett wegwerfen zu müssen habe ich teilweise mehrmals die Woche den Dampfentsafter gefüllt. So sind über 30 Liter Birnensaft entstanden - die ich auch größtenteils verschenken werden. Weder meine Schwester noch ich sind Fans von Birnensaft, außerdem hat er ja auch noch viel Zucker und wir sind beide Diabetiker. Immerhin mein Bruder hat leuchtende Augen bekommen, sind Birnen doch eine der wenigen Obstsorten, die er verträgt und die er auch noch liebt. Ich würde ihn ggf. ja auch verkaufen, aber zum einen brauche ich die Flaschen wieder und zum anderen hat meine Schwester Bedenken wegen der Lebensmittelüberwachung. Sie ist da als typische Beamte noch päpstlicher als der Papst.

Die spät gepflanzten Dahlien haben erwartungsgemäß kaum geblüht, auch die Knollen sind nicht gewachsen. Aber sie haben überlebt und das war ja das Wichtigste. Die große gelbe Kaktusdahlie meiner Mutter, die ich in den Garten gepflanzt hatte, hat ihre Knolle allerdings deutlich verkleinert. Brauchte sie ehedem eine große Obstkiste für sich allein ist sie gestern beim Ausgraben in ein halbes Dutzend ziemlich kleine Knollen zerfallen, von denen ich auch noch viele kaputte Reste entfernt habe. Jetzt belegt sie kaum noch eine halbe Obstkiste. Was da schief gegangen ist, weiß ich nicht. Ich muss auf jeden Fall zusehen, dass ich ihr nächstes Jahr einen anderen Platz gebe, vielleicht verträgt sie ja drei oder vier Jahre hintereinander den gleichen Standort nicht. Da sie jedoch mannshoch ist, ist sie schwer zu positionieren.

Meine Geranienstecklinge sind wieder alle in der Erde. Trotzdem ich sie sehr spät gepflanzt habe - im Oktober - scheinen sie dank Wurzelfix gut anzugehen. Bis jetzt habe ich von den 460 Stecklingen in 153 Töpfchen jedenfalls erst zwei oder drei entfernt. Die Mutterpflanzen hat Anfang der Woche alle der Frost erwischt, nur vier hängen noch unten an den Fenstern, bei denen zumindest das Blattwerk und sogar einige Blüten überlebt haben. Sieht so aus als wären die dunkelrosanen robuster als die anderen Sorten.

Meine Hecke ist nahezu komplett, es fehlen nur noch drei Sträucher! :grin: Ein Ersatz für eine letzten Winter erfrorene Weigelie, eine Weide, die ich von eigenen "Palmkätzchen" ziehen will, da dieser Baum alt ist und langsam dürr wird und ein Platz , der noch nicht fix belegt ist. Angedacht ist eine Berberitze, aber wenn mir da nächstes Jahr etwas anderes ins Auge springt - zwischen schwarzem Holunder und "Palmkätzchen" soll es was niedriges sein - dann wird es was anderes. Die Eberesche ist aus der Reihe geflogen. (Ich mußte einen Strauch streichen, zu wenig Platz. So genau hatte ich seinerzeit ja auch nicht gemessen.) Die Straucheberesche, die ich im Frühjahr von Gärtner Pötschke zusammen mit vier anderen Sräuchern gekauft hatte, ist eingegangen und den jungen Baum, der zwischen meinen Johannisbeeren aufgeht, will ich da nicht der Höhe wegen. Er kommt evtl. ans Hauseck, wo vor der Dacherneuerung eine Thuja stand. Da kann er sich dann mit der Kletterrose streiten, die unmittelbar daneben auf der Terasse steht. :lol:

Was steht noch aus? Es warten jede Menge Schalen und Balkonkästen darauf gewaschen zu werden. Sie sind zu groß für das Waschbecken, also will ich sie heute zumindest zum Teil mit Schlauch und Autowaschbürste im hinteren Hof waschen. Bei allen auf einmal fällt mir vermutlich die Hand ab. :lol: Im Garten will ich zumindest zum Teil noch Unkraut entfernen, so dass nächstes jahr Tulpen und Narzissen eine Chance haben durchzukommen. Viel anderes ist eh nicht übrig geblieben in den beiden Blumenbeeten ganz unten. Wie weit ich da aber noch komme, da ab morgen ja Regen angesagt ist, ist mehr als fraglich. Es bleiben ja nur noch zwei Wochenenden vor der OP (siehe unten), wovon ein Samstag anderweitig verplant ist.
Mia hat geschrieben:Wie geht es Dir, Carolyn?
Nunja, gut ist was anderes. Einige Stichpunkte, die es verdeutlichen:
- Wie in Deinem Thread erwähnt wird mir immer wieder mal klar (gemacht), wie anders ich ticke als meine Umgebung, wie anders meine Wertvorstellungen sind, wie sehr es sich von anderen unterscheidet, was mir wichtig ist. Es macht einsam, es verletzt manchmal auch, wenn unerwartet geballtes Unverständnis deutlich wird. Deswegen erzähle ich anderen nicht mehr viel über mich/mein Innenleben, auch wenn mir bewußt ist, dass das zu einer sich selbst verstärkenden Spirale führt. Solange ich nach außen im Rahmen der Konventionen funktioniere muss ich mich wenigstens nicht ständig erklären und rechtfertigen.
- Ich habe im Kampf gegen meine Depressionen insoweit kapituliert, als ich jetzt dauerhaft hochdosiertes Johanniskraut nehme. Globuli reichen einfach nicht mehr. Für nächstes Jahr steht auf dem "Plan", dass ich (wieder) einen Versuch starte, gegen die Ursachen anzugehen.
- Der Pentagastrintest, der den Calcitoninwert (=Krebsanzeiger) meiner Schilddrüse austestet, war positiv. Am kommenden Donnerstag habe ich das Vorgespräch im KH für die OP. Wenn es so läuft wie derzeit von mir geplant (und wie es dieses Jahr einzig noch zeitlich möglich ist), dann liege ich am 20. oder 21.11. unter dem Messer.
- Beruflich habe ich gerade eine Mobbing-Intrige des Betriebsratsvorsitzenden gegen mich und meinen externen EDVler hinter mir. Er wollte ihn rauswerfen und gegen mich eine Abmahnung anstrengen, weil wir ein EDV-Inventarisierungsprogramm einsetzen, über das er nicht vor dem Kauf informiert worden ist. Es wäre bei Google als Spionagesoftware gelistet (eine Stunde Suche von mir hat nichts dergleichen erbracht und er ist den Beweis schuldig geblieben). Angesehen hat er sich das Programm bis heute nicht. Er wollte sogar bis zum Vorstand gehen deswegen. Inzwischen hat er das Vorhaben fallen gelassen (fallen lassen müssen, die anderen BR-Mitglieder haben ihn wohl gestoppt, nachdem wir es uns erstritten hatten, dass wir die Informationen über das Programm direkt vortragen dürfen; er hatte sie offenbar nicht an das Gremium weiter gegeben) und erwartet jetzt, dass wir uns alle wieder lieb haben. :rolleyes: :mad:
- Mein Chef hat sich bei dem Thema übrigens elegant zurückgehalten, erst als klar war, dass es ggf. zum Vorstand geht und es damit wie ein Bumerang wieder auf seinem Tisch landet und ER ein Problem hat, ist er sauer geworden. ER war es, der es sogar ausdrücklich abgelehnt hat, das Programm zu melden. Nachdem ich beim ersten Gespräch noch erwartet habe, dass er - wie mir gegenüber mehrfach versichert - sagt, dass es sein Job gewesen wäre, den Kauf zu melden, hat er es beim zweiten Gespräch vor dem gesamten BR so aussehen lassen, als würde er die Veranwortung dafür gnädigerweise übernehmen. (Ich hatte ihm nach dem ersten Gespräch ausdrücklich gesagt, dass ansonsten ich es sagen würde. Von wem die Initiative ausgegangen ist, dass das zweite Gespräch fast nicht stattgefunden hätte, weiß ich nicht sicher.) Zukünftig werde ich keine Rücksicht mehr auf ihn nehmen oder sowas wie faires Verhalten von ihm erwarten. Er hat mich ja auch was seine Stellvertretung betrifft gelinkt. Mir versicherte er seinerzeit in einer halbstündigen "Rede", dass es keinerlei praktische Bedeutung habe, dass ich als sein Stellvertreter ins Diagramm eingetragen sei (was er mir vor zwei anderen Leuten mitgeteilt hat, GEFRAGT hat er mich nicht), allen anderen gegenüber kommuniziert er aber etwas anderes, wei er neulich auf meine direkte Nachfrage zugeben mußte. So trickst man Leute aus, denn anders hätte ich dem nie zugestimmt (was er wußte). Dieser Mann denkt AUSSCHLIESSLICH daran, dass ER AKUT kein Problem hat, die Zukunft oder andere Menschen (oder die Firma) sind ihm VOLLKOMMEN egal. (Hmpf, allein die Erzählung macht mich wieder stocksauer. Bild)
- Nach dem Tod meines Katers Bastian im August haben sich anscheinend alle sterbenden Katzen der Umgebung dazu entschlossen, bei mir das Zeitliche zu segnen. Gestern habe ich den insgesamt vierten Katzenleichnam "entsorgt". Zwei davon waren Herbstkätzchen von diesem Jahr. (Die Katzen "gehören" niemandem, sie sind die Enkel und Urenkel einer trächtigen Kätzin, die den Nachbarn vor Jahren zugelaufen ist. Sie lassen sich auch nicht anfassen.) Noch ist ein Kätzchen übrig, dazu die Mutter und etliche Katzen aus dem letzten und vorletzten Jahr. Ich hoffe nicht, dass die Serie noch weiter geht. Und meine Schwester will absolut nicht verstehen, dass ich mir nicht wieder eine Katze zulegen will - damit sie am Wochenende eine hat zum Schmusen. :???: Dabei bin ich so froh, wenigstens EINE Verpflichtung weniger zu haben. Endlich kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich keine Zeit für ihn habe, erst spät nach Hause komme oder tatsächlich mal bis mittags schlafe. Endlich nicht mehr bei jedem Türöffnen aufpassen müssen, ob er dahinter auf der Lauer liegt und nicht mehr drüberfallen oder hinterherjagen, wenn er zwischen den Beinen durchflitzt und sich im hintersten Eck verkriecht. Aber meine Schwester denkt nicht daran, was ihre Wünsche mir für Arbeit machen, sie will nur alles so haben, als würden unsere Eltern noch leben, damit sie die veränderten Gegebenheiten möglichst ignorieren kann. :roll:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von unermüdlich » So Nov 04, 2012 14:04

Hallo Carolyn,
da hast Du ja einiges negatives hinter Dir.
Carolyn hat geschrieben: Und meine Schwester will absolut nicht verstehen, dass ich mir nicht wieder eine Katze zulegen will - damit sie am Wochenende eine hat zum Schmusen.
das ist seeeeeeeeehr egoistisch von deiner Schwester.
Laß Dich nicht abbringen von Deinem Vorhaben und gönn Dir die kleine Freiheit ohne Haustier,solange deine Schwester sich nicht selbst mit einbringt
in die Pflege und Versorgung der Katze.

Die Mobbing Geschichte ist bitter.
selbst wenn es gut ausgegangen ist bleibt ein bitterer Nachgeschmack übrig.
Das ist nicht gut und ich hoffe Du läßt Dich davon nicht unterkriegen.

Gruß
unermüdlich
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » So Nov 04, 2012 23:13

Liebe Carolyn, :smile:

ich freue mich, dass Du doch soviel noch in Deinem Garten dieses Jahr hinbekommen hast! Deine Obstgeschichten lesen sich "wie vom Bauernhof", und machen in mir ein gutes Gefühl. Deinen kurzen Lobgesang auf die Melonenbirne fand ich so interessant, dass ich sofort danach googlen musste, und wie Du Dich immer noch um Deine Geranienstecklinge kümmerst, zeigt auch, wie sehr Du immer noch hoffnungsvoll im Leben steckst, trotz allem Kummer und aller "Unfairnisse".

Denn der zweite Teil Deines postings - Meine Güte, Carolyn! - liest sich ja, weiß Gott, nicht gut. Und alles was Du vorher schriebst, wird dagegen blass. Oh man, da prasselt/e ja ordentlich was auf Dich herunter! Ich hoffe, Du hast wenigstens im Sommer etwas Zeit gefunden, innerlich zu verschnaufen?
Ich meine, der Tod eines alten und vertrauten Katers reicht ja schon zum depressiv werden, wenn dann noch zig Kätzchen sterben, baut das die Seele nicht gerade auf. Zusammen mit beruflichem Mobbing und einer Diagnose, die eine Schilddrüsenop unumgänglich macht, wären das für mich Runterzieher schlechthin. - Nee, ne? Ach Mensch, Carolyn! *vorsichtig streichel*

Es fällt manchmal wirklich schwer, sich immer wieder an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Man kann ja auch nicht jede Angst und jedes Missempfinden verleugnen und so tun, als sei nichts. Sie kommen ja heimlich still und leise geschlichen, nisten wie schwarze Krähen im Unterbewusstsein, und selbst wenn man sich wehrhaft glaubt, zeigt einem eine Situation, wie Deine Mobbinggeschichte im Beruf, wie sehr man zum Teil auch selber Spielball anderer Interessen wird. Auch dass Du Dich Deiner Schwester nicht recht erwehren kannst, offenbart einen Konflikt.
Sie kommt daher mit ihren Ansprüchen - und du leidest.

Halt das durch, dass Du (zumindest augenblicklich) keine neue Katze mehr willst! Zeig ihr da eine klare Linie! SIE kann ja auch gerne Small Talk machen, DU musst es nicht! Es muss einfach ein Unterschied gesehen werden zwischen Euch beiden. Sie ist SO - Du bist anders. Jedes Sein hat seine Berechtigung. Und keines kann oder sollte das andere zwingen, ähnlich zu werden wie man selbst. Das geht nicht. Das ist ein Übergriff. Sogar ein unerlaubter auf fremdes Terrain. Ein jeder trägt auch die Verantwortung dafür, wie glücklich oder unglücklich er sich mit seinem eigenen Verhalten macht. Ein zweiter kann nicht für einen selbst entscheiden, selbst wenn es die Schwester oder die Mutter ist.
Grenzen stecken, ist hier das Thema, gell?
So auch im Beruf. Und da tut es nochmal dreifach weh, wenn andere - wie Dein Chef - ihre klaren Grenzen aufweichen, Verabredungen mit Dir nicht mehr einhalten, weil sie einfach ängstliche Opportunisten sind! Ja. Mist!

Gegen Deine Probleme sind meine augenblicklich klein. Pass auf Dich auf! Nach der Schilddrüsen op wirst Du erstmal eine Zeit krankgeschrieben sein - Zeit, die Seele baumeln zu lassen und sich etwas zu erholen. Ich würde mir auch wünschen, dass mit der Schilddrüse einige Hormone aus Deinem Körper verschwinden, die Dich runterziehen. Wie realistisch das ist, weiß ich nicht. Aber - die Hoffnung stirbt zuletzt! :wink:
Vielleicht gibt es ja ein unbeschwerteres Leben ohne Schildrüse? Oder Teile von ihr? Vielleicht bringt das irgendwas in Deinem Seelenhaushalt wieder besser ins Lot? - Ich würde es Dir so sehr wünschen!

Für heute einen lieben Gruß,
sendet

Mia
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Do Nov 15, 2012 13:31

Mia hat geschrieben:... zeigt auch, wie sehr Du immer noch hoffnungsvoll im Leben steckst, trotz allem Kummer und aller "Unfairnisse".
Wer sich ein wenig mit Depressionen und den Methoden, damit umzugehen, auseinandergesetzt hat, - ob nun auf sich oder auf Angehörige bezogen - der weiß, dass ein regelmäßiger Tagesablauf und ein gewisses "Du musst" eine große Hilfe sein können. Um Routinearbeiten zu erledigen muss man sich nicht besonders aufrappeln, muss man nicht spontan sein, muss man sich nichts einfallen lassen. Man kann einfach nur funktionieren und so auch manch eine Phase "aussitzen". Deswegen ist die immense Arbeitsbelastung nicht nur nachteilig (auch wenn es weniger sein dürfte). Deswegen sind aber auch längere Pausen nicht automatisch positiv (zuviel Zeit zum Grübeln). Deswegen fürchte ich die Zeit der Krankschreibung durchaus auch ein wenig, weil ich mich eben nicht in Arbeit verkriechen kann. Ich muss (und werde!) mich ja schonen, damit alles problemlos verheilen kann. Da ist jede Routine aufgehoben und jedes "Du musst" (außer Arztbesuchen) tabu.
Mia hat geschrieben:Nach der Schilddrüsen op wirst Du erstmal eine Zeit krankgeschrieben sein - Zeit, die Seele baumeln zu lassen und sich etwas zu erholen. Ich würde mir auch wünschen, dass mit der Schilddrüse einige Hormone aus Deinem Körper verschwinden, die Dich runterziehen. Wie realistisch das ist, weiß ich nicht. Aber - die Hoffnung stirbt zuletzt! :wink:
Vielleicht gibt es ja ein unbeschwerteres Leben ohne Schildrüse? Oder Teile von ihr? Vielleicht bringt das irgendwas in Deinem Seelenhaushalt wieder besser ins Lot?
Zwei bis drei Wochen Krankschreibung sind Standard. Ich hab angekündigt, dass ich höchstwahrscheinlich erst am 10.12. wieder in der Arbeit bin, aber evtl. auch schon die Woche vorher. Wird sich zeigen. Und hetzen werde ich mich da bestimmt nicht.
Ach ja, der OP-Termin ist der 20.11., morgens um 6.45 Uhr heißt es Antreten an der Anmeldung. *graus* Nachdem der HNO-Arzt heute auch sein OK gegeben hat - Stimmbandüberprüfung - sind alle Hindernisse aus dem Weg geräumt. Von meiner Schilddrüse wird nichts übrig bleiben, ich weiß ja schon seit Jahren, dass ich nicht nur zwei große Knoten sondern verteilt im gesamten Organ viele, viele kleine (harmlose) Knötchen hab, nur ein kleines Eckchen war 2009 noch frei und das lohnt nicht mehr. Ob sich dadurch an meinen Depris was tut - möglich ist es. Allerdings habe ich schon länger Probleme mit Depris als eine Schilddrüsenunterfunktion und eine Erhöhung der Hormondosis bis an die Gremze hat an den Depris nichts geändert (ja, ja, hab ich auch mal in Absprache mit dem Arzt ausprobiert), insofern ist es unwahrscheinlich. Im Gegenteil, bis sich das alles wieder eingespielt hat ist es durchaus möglich, dass sich das Karussell noch schneller und heftiger dreht. (Depressionen gehören zu den Symptomen einer Unterfunktion, also von zu wenig Hormonen.) Auch das wird sich zeigen. Ich bin ja durchaus geübt darin, besch...ene Zeiten durchzustehen, also krieg ich das auch gebacken. :lol: Die Zeit hat einen unbestreitbaren Vorteil: Sie vergeht, egal was wir tun oder nicht tun. Also schlimmstenfalls einfach den Kopf einziehen und abwarten, die Gehäuseschnecken machen es uns ja vor. :wink:

Wenn ich nächsten Jahr dann den Kopf wieder frei und alles verdaut habe, dann werde ich das nächste Gesundheitsthema in Angriff nehmen: Entweder den Diabetes (die Tendenz gefällt mir nicht) und damit vermutlich auch das Übergewicht (*seufz*) oder die Depressionen. Ursachenbekämpfung und nicht nur Symptome mildern/ausschalten. Beide Gebiete verlangen aber viel Arbeit und psychische Kraft und sind nicht in ein paar Monaten abgehandelt. :???: Na, ansonsten würde mir ja womöglich noch langweilig! :roll: :lorl:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » Fr Nov 23, 2012 02:30

Liebe Carolyn, :smile:

der wichtige Tag ist - hoffentlich!- vorüber, und ich habe an Dich gedacht. Ich hoffe, Du hast die Op gut überstanden? Kannst Du jetzt schon wieder am Computer sitzen und dies lesen? Liebe Carolyn, ich wünsche Dir von Herzen eine gute Genesung! Die ersten drei Tage nach einer Op sind, glaube ich, immer sehr schwer und tun auch noch sehr weh.
Ich wünsche Dir, dass Du bald einigermaßen schmerzfrei nach Hause kommen darfst!
Und dort ein Zuhause vorfindest, in dem Du Dich sicher und halbwegs wohlfühlst! Katze... Wunden lecken... ist gerade mein Gedanke.
Es tut mir leid, dass ich Dir nicht früher Zuspruch schreiben konnte. Ich war - blockiert. Ich bin es auch immer noch ein bisschen. Manchmal, empfinde ich, habe ich selber so viel um die Ohren, dass ich nur Allgemeinplätze verteilen könnte, wenn es bei einem anderen ernsthaft schwierig wird. Ich habe an Dich gedacht, aber ich konnte Dir im Vorfeld keinen Mut zusprechen, ich brauchte ihn für mich. Das ist aber ein anderes Thema und ich berichte ein ander Mal. Viel leichter fiel es mir,irgendetwas Belangloses zu schreiben, was nichts mit mir oder Dir zu tun hatte. Ich wollte die Schwere meiden.

Was mich sofort zum Antworten aufforderte, war dieser Satz von Dir:
Die Zeit hat einen unbestreitbaren Vorteil: Sie vergeht, egal was wir tun oder nicht tun. Also schlimmstenfalls einfach den Kopf einziehen und abwarten,...
Das mache ich auch oft. Oft habe ich auch das Gefühl, gegen Mühlräder anzukämpfen. Und wenn ich nicht wüsste, dass der hervorragenste Ritter im Kampf gegen Windmühlen Don Quichotte hieß, würde ich meine innere Qual sogar noch zu jeder Tages- und Nachtstunde ernst nehmen. Mit diesem Wissen blinkt mir gelegentlich ein Überblick, den ich im nächsten Moment wieder verliere. Ich verstricke mich immer zu sehr in Kleinigkeiten, die mir groß erscheinen, kann aber nicht das ganz Große schauen, habe nicht genug Vertrauen in das Sein und Schicksal, obwohl ich eigentlich wissen müsste, dass ich bei allen Engeln gut geborgen bin.

Wir sind unterschiedlich: Anders als Du, könnte ich wunderbar auf Arbeit und Pflichten verzichten und gerne einige Zeit nur die Seele baumeln lassen. Krank zu sein, und andere würden sich um alles kümmern, es wäre mir eine liebe Pause. - Ich würde es so genießen! Dann kreativ sein! Schöpfen, schaffen, malen!
Das ist der Unterschied zu Deiner Depression, obwohl sie mich auch hascht. Sie hascht mich aber anders.

Jetzt denke ich aber an Dich. Wie Du in Deinem Krankenbett liegst, schlaflos vielleicht, mit Schmerzen im Hals. Durstig vielleicht, einsam. Mutig auch. Wie Du denkst, dass Du bald aufstehst, und wieder Deinen weiteren Lebensplan in Angriff nimmst. Unzerstörbare Caroline. - Fühl Dich lieb gedrückt!

Gute Nacht
und bis bald,

Mia
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Fr Nov 23, 2012 12:56

Ach Mia, wir sind ganz offensichtlich sehr verschieden :lol: , denn das, was Dir jetzt ein schlechtes Gewissen macht, dass Du nicht getan hast, weil Du die Kraft dazu nicht hattest, hatte ich auch nicht erwartet, hätte mich im Gegenteil sogar eher verärgert. :wink: Auf Zuspruch der Marke "Hach Du armes Hascherl, wie schlimm ist das doch alles, was (bei) Dir passiert" (überspitzt formuliert!) reagiere ich ziemlich allergisch. Das ist für mich nur noch niederdrückender, nur noch ein Festhalten und Festzementieren am Boden. Es richtet mich nicht auf, es tröstet mich nicht, im Gegenteil. Es ist eine zusätzliche Belastung. Bei Mitleid werde ich wütend, Mitgefühl lasse ich nur von SEHR engen Freunden zu (denn nur die sehen mich schwach), was ich mir erhoffe und erwarte ist lediglich Verständnis und Anerkennen der schwierigen Lage. Das klingt für jemanden, der nicht so tickt, vermutlich ziemlich hart und verkopft, ist aber halt meine Art damit umzugehen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Ich liege oft genug am Boden, da muss mich nicht noch jemand darauf hinweisen, dass ich am Boden liege. :wink: Ich erwarte mir dann auch niemanden, der mich mit Gewalt hochzerrt, das wäre genauso verkehrt, nur jemanden, der geduldig und verständnisvoll genug ist, um abzuwarten, bis ich mich aufrappele (statt mit einem "ach, das schaffst Du schon" davonzulaufen) und mir dann, wenn ich es wünsche und brauche, eine Hand zum Festhalten und Stützen reicht. Diese Art von Stärke, es auszuhalten, dass jemand neben einem am Boden liegt und dem aufmerksam und bereit bei Bedarf einzugreifen, aber zunächst passiv zuzusehen, ist verflixt selten. Schriftlich in einem Forum ist das glaube ich gar nicht zu machen. Außerdem muss man dafür jemanden sehr gut kennen und verstehen...

Also lass Dein schlechtes Gewissen mal hübsch bleiben, dafür gibt es keinerlei Grund! Du hast alles richtig gemacht - für mich und mein Empfinden.

So, und jetzt ein paar Infos um alle uptodate zu bringen: Ich bin gestern aus dem KH entlassen worden und dank eines durch die Freude über die Entlassung hohen Adrenalinspiegels auch selber nach Hause gefahren. War unvernünftig (was mir auch vorher schon klar war :p ), hat aber gut geklappt. Zu Hause hab ich dann auf der Couch eingepennt, denn es WAR eigentlich zu anstrengend. :lol:
Der Krebsverdacht hat sich nicht bestätigt, aber die eigentliche Ursache der hohen Calcitoninwerte ist noch nicht geklärt. Da gibt es noch die Möglichkeit einen Gentest machen zu lassen, ob ich eine genetische Dispostion habe, die Karzinome (eine bestimmte Krebsform) begünstigt. Genauere Infos bekomme ich am Dienstag, dann werde ich mir auch den Bericht geben lassen und den Namen der Ärztin, die da forscht und dann googlen. Grundsätzlich will ich das wissen (den Test also machen lassen), denn wenn man dieses zusätzlich Risiko kennt kann man die entsprechenden Blutwerte überwachen. So hätte ich das nur immer im Hinterkopf. Wissen ist Macht. Aber wie gesagt, da muss ich mich noch genauer informieren.
Die OP als solches ist ganz gut verlaufen, aber beim Intubieren (künstliche Beatmung mittels Schlauch im Hals) ist mein Kehlkopf ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass ich jetzt Halsschmerzen und Schluckbeschwerden habe ähnlich wie bei einer starken Erkältung. Außerdem war offenbar ein Halswirbel verrenkt (der sich gestern, als ich mich auf die Couch gelegt hatte, wieder eingerenkt hat), so dass ich zeitweise ziemliche Spannungskopfschmerzen hatte. Da diese OP ja halbsitzend mit überstrecktem Kopf stattfindet (davon kriegt man nichts mit, da schläft man schon) ist das nicht so ungewöhnlich, Halsschmerzen und Nackenverspannungen waren als mögliche Nebenwirkungen angekündigt. Dazu ist natürlich die Beweglichkeit des Halses sowieso noch eingeschränkt, ich bewege auch meistens den Oberkörper statt den Kopf zu drehen (und Umdrehen im Bett geht nur, wenn ich mich aufrichte), aber solange ich mich ruhig halte und den Mund halte (und eine Schmerztablette wirkt) geht es mir gut. :lol: :lol: :lol: Sprechen geht für eine begrenzte Zeit, auch ansonsten heißt es momentan noch eine halbe Stunde aufmerksam sein und eine Stunde ruhen, aber das ist wohl ziemlich normal. Mir wird die Decke auf den Kopf fallen, denn auch Lesen und selbst Fernsehen ist zwischendurch zuviel. Für heute steht nur auf dem "Programm", dass ich mir die Haare wasche (Duschen darf ich erst morgen) und ins Dorf zur Apotheke um Schmerztabletten und Lutschpastillen sowie zum Edeka um ein paar Lebensmittel (Äpfel!!!! Salat!) fahre. Evtl. noch zum Metzger für Aufschnitt (Semmeln sind eingefroren). Mehr schaffe ich heute nicht, andererseits wird es mich gut genug beschäftigen, dass ich nicht die Wände hoch gehe. *g* Die nächste Zeit wird eine Gratwanderung zwischen Langeweile und Überlastung. Im KH dominierte die Langeweile und ich bin ständig den Gang rauf und runter getigert, meine Flasche von der Drainage in der Hand. :rolleyes: Und da gibt es tatsächlich noch Leute, die mir Geduld nachsagen. :lorl:
...habe nicht genug Vertrauen in das Sein und Schicksal, obwohl ich eigentlich wissen müsste, dass ich bei allen Engeln gut geborgen bin.
Da Du Engel erwähnst gehe ich davon aus, dass Du grundsätzlich auch an Gott glaubst, deswegen ein Tipp für Dich (und alle in einer ähnlichen Situation): Wenn Du mal wieder allein unterwegs bist, vielleicht grad Deine Mutter irgendwo abgeliefert hast und eigentlich gar keine Zeit hast, mach an einer Kirche Halt (eine katholische, die sind tagsüber offen), geh hinein und komm zur Ruhe. Du musst nicht im klassischen Sinne beten, setz Dich einfach nur in eine Bank und unterhalte Dich mit Deinem (ganz persönlichen) Gott. Schmeiß ihm all Deinen Ballast vor die Füße, mach ihm Vorwürfe, wenn es sein muss, leg Dein Leben ganz wortwörtlich in seine Hände. Vielleicht nicht beim ersten Mal, aber nach einiger Zeit wirst Du merken, dass es Dich entlastet, dass Du den Überblick gewinnst und es Dir Kraft schenkt. Auf Gott vertrauen läßt einen wieder durchatmen, auch wenn es oberflächlich betrachtet keines Deiner Probleme löst. Es geht nicht darum, dass Dein Verstand weiß, dass Du "bei allen Engeln gut geborgen bist", es geht darum, dass Du es fühlst. Dein Verstand kann zwar die Probleme lösen, die Kaft dazu kann Dir jedoch nur Dein Bauch geben. Also "füttere" ihn mal wie einen Komposthaufen und gib ihm ein wenig Zeit und Raum, seine Arbeit zu tun. Dir muss ich ja nicht erzählen, wie wichtig guter Kompost ist. :lol: :wink:
Krank zu sein, und andere würden sich um alles kümmern, es wäre mir eine liebe Pause. - Ich würde es so genießen! Dann kreativ sein! Schöpfen, schaffen, malen!
Das klappt nicht, Mia. *schmunzel* Zum einen ist da (bei mir) niemand, der sich um alles kümmert und zum anderen fehlt die kreative Kraft, wenn Du krank bist. Mir wird in den letzten Tagen immer wieder vor Augen geführt, wie dumm ich momentan bin. Und sei es bei so Kleinigkeiten wie Solitair Spielen auf dem Handy. :???: Und das ist von Kreativität nun wirklich weit entfernt! Die zweieinhalb Kilometer Autofahrt in den Ort werden mich (auch) geistig (!) absolut fordern.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Mia
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Mia » So Nov 25, 2012 21:29

Hallo Carolyn, :smile:

um Dir zu antworten brauche ich immer etwas besondere Ruhe. Ich hoffe, ich hab die jetzt? Oder plärrt gleich das Babyphone?

Liebe Carloyn,

jedenfalls ist die Op gut verlaufen und bist Du schon mal wieder zu Hause! Ich denke, nach den ersten zwei Tagen daheim werden sich auch wieder mehr Kräfte in Dir versammelt haben, als mit Konzentrationsfehlern Solitaire zu spielen. Ich hoffe, Deine Genesung ist komplikationslos weitergegangen, so dass Dein wacher Geist die Langeweile doch mit einigen Tätigkeiten besiegen konnte?
Aber du hast recht: wenn man richtig krank ist, kann man gar nicht kreativ sein. Man ist wahrscheinlich vor allem müde und erschöpft. Bei Dir kann ich mir gut vorstellen, dass Du Dinge, wie nach einer OP Autofahren, noch als "Aufgabe" verbuchst. Ich kann mir ebensogut vorstellen, dass Du eine wahrlich ungeduldige Kranke bist. :wink:
Carolyn legt sich doch nicht auf's Ohr! --- Nur, wenn es unbedingt sein muss und gar nicht anders geht!

Wenn ich die Sache innerlich prüfe, hätte ich hier, in der neuen Wohnung, auch den einen oder anderen, der mich pflegen und mir zur Seite stehen würde. Wenn es mir richtig schlecht ginge, würde ich schon noch ein paar Leute zusammen bringen. Das machst Du aber nicht, gell? Du bist da eher wie eine verwundete Katze. Machst alles alleine und verlässt Dich vor allem auf Dich. - Von daher bin ich froh, dass die Op doch so gut über die Bühne gegangen ist, dass Du das auch tun kannst!

Ich habe den Krebsverdacht in dem entsprechenden posting von Dir gelesen, aber gedacht, warten wir mal die OP ab. Wenn Du jetzt nachsuchen gehst, woher die veränderten Werte kommen, finde ich das absolut richtig. Ich bin sicher, Du bist die Letzte, die sich von irgendwelchen vagen Prognosen einschüchtern lässt. Ich wünsche Dir, dass Du genaue Erklärungen erhältst, die Dir weiterhelfen!
Und weiterhin wünsche ich Dir, dass Du morgen schon wieder viel mehr tun kannst als noch gestern! :wink:

Die Sache mit Gott und der Kirche ist gut. Ja, ich glaube an Gott. Aber Du hast recht, ich habe die wirkliche Begegnung mit ihm - jetzt lange Zeit - vermieden. Ich misstraue offenbar, dass er soviel Zeit hat, sein Auge auch auf mich zu lenken. Die Engel, die ich immer wieder wahrnehme, sind mir näher. Die Begegnung mit ihnen (vor allem einem), ist einfach, und das ist immer wie ein - relativ kurz greifendes - Entspannungserlebnis. Gut, das wirkt auch noch nach. Die Entspannung und Entlastung ist momentan und kräftig. Danach kommt das Leben wieder. Ich bin wieder auf der Autobahn auf der Überholspur, diesmal aber gelassener.
Das ist aber nicht dieses unwahrscheinliche Vertrauen, wie Gott es macht, gell? Ich habe in den letzten Tagen, seit Deinem post, bei dem kleinen Engelsuchen meine Seele tiefer geöffnet und mich an Gott gewandt. Es wirkte auch tiefer. Danach fühlte ich mich geborgener. Ich fühlte mich runder und insgesamt sicherer. - Ich werde das wahrmachen, mit den Besuchen in der Kirche. Ich freue mich schon darauf!

Das ist gut:
Dein Verstand kann zwar die Probleme lösen, die Kaft dazu kann Dir jedoch nur Dein Bauch geben.
Es stimmt, gell? In dem Vertrauen auf Gott läuft man viel runder und heiterer und sicherer. Und obwohl man nicht versteht, was er einem da wieder für einen dicken Stock zwischen die laufenden Beine warf, kann man sich sagen: Letztesmal war es auch für mich am besten! Ich habe es zwar anfangs nicht verstanden, ich weiß auch nicht, WIE du das hingekriegt hast, aber du hast es hingekriegt, und es ging - trotz aller offensichtlichen Schwierigkeiten und meiner Ängste- gut aus! Du hast mich auch dahin gebracht, das richtige zu tun! - Ich danke dir! Du hast mir auch die Hilfe von anderen Menschen beschert! - Ich danke dir! Die richtige Hilfe kam zur rechten Zeit!

Es ist irre, Carolyn. Gott ist ein wirklich guter Ansprechpartner.

In diesem Sinne drücke ich dich vorsichtig und lieb.

Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Di Jun 18, 2013 18:13

Ein kleines Update ist wohl überfällig. Auch wenn es wenig mit Garten (oder Bio) zu tun haben wird.

Wie chaotisch das Jahr in der Natur bisher verlaufen ist haben wir alle zu spüren bekommen. Nix war's mit gleich im Frühjahr den Garten auf Vordermann bringen und frisch in die Saison starten. Entsprechend chaotisch geht es bei mir auch immer noch zu, auch wenn es sich langsam lichtet.

Meine Obstgärten konnte ich des dauernden Regens wegen nicht mähen bis sie für den Rasentraktor viel zu lang waren. Was tun? Am Samstag vor anderthalb Wochen schließlich haben meine Sis und ich dann angefangen, die kleinere Wiese (ca. 1000 qm) mit dem Balkenmäher zu mähen, mit dem Holzrechen zusammenzurechen und mit der Gabel auf den Kipper aufzuladen. Fast schon gut, dass nach rund der Hälfte der Motor des Balkenmähers den Geist aufgab (wieviel ein neuer Motor kostet erfahre ich nächste Woche, vermutlich wird der ganze Balkenmäher ersetzt), denn auch mit der Hälfte waren wir mehr als gut ausgelastet. Der Kipper war so voll als nur irgend möglich (als Größenvergleich: mein Vater hat jeweils vier Ster (= "Hohlraummeter") Holz damit transportiert) - abgenommen hat ihn uns ein Nachbar für seine Kühe - und trotzdem haben wir noch ein gutes halbes Dutzend Schubkarren voll auf dem Kompost entsorgt - zuletzt mit Hilfe von Stirnlampen! Hätten wir alles gemäht wären wir wohl auch den kompletten Sonntag noch beschäftigt gewesen.
Diese Erfahrung hat zu der "Hochrechnung" geführt, dass wir für die gesamte Fläche der Obstgärten also wohl nochmals fünf bis sechs Samstage brauchen würden. Tage mit Arbeit bis zur völligen Erschöpfung, angewiesen auf gutes Wetter und ohne andere Arbeit. Nicht zu machen. Also habe ich die Geburtstagsfeier einer Nachbarin genutzt um bei meinen Nachbarn (allesamt zumindest landwirtschaftsnahe) mein Leid zu klagen. Zunächst ohne Erfolg. Letzten Freitag dann finde ich eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter vor, das der und der evtl. Interesse an meinem Gras haben könnte. Ich bin sofort losgedüst, hab ihn auch glücklich erreicht, er hat sich die Wiesen angesehen und zugesagt! Ein Gefühl wie ein Sechser mit Zusatzzahl im Lotto! Wirklich glauben kann ich es bis heute nicht so ganz, aber letzten Samstag hat er den ersten Teil höchstselbst gemäht und aufgelegt, von der großen Wiese wurde der größte Teil am Montag mit dem Traktor gemäht und trocknet jetzt zu Heu. Es stehen noch Reste in den Ecken und um die Bäume herum, es ist alles andere als ordentlich gemäht, aber die große Masse ist weg! Selbst wenn wir die zwei Restflächen noch selber mähen müssen, das ist jetzt zu bewältigen. Ein großes, belastendes Problem ist gelöst! :tanz:

Aber das war ja nicht das Einzige, was in letzter Zeit auf dem Programm stand. Vergangene Woche habe ich ja auch - wie anderswo schon geschrieben - neue Fenster bekommen. Am selben Wochenende wie die Mähaktion mussten also auch Vorhänge abgenommen, Zimmerpflanzen umgeräumt und Möbel gerückt werden, damit Montag früh um 7 Uhr der Monteur anfangen konnte. Also haben meine Sis und ich nach der Mäherei noch die Dinge erledigt, die ich alleine nicht tun konnte, womit es dann ca. 3 Uhr früh war, bis ich ins Bett kam (meine Sis ist um halb zwei gefahren). Angefangen mit Pflanzen umräumen hatte ich morgens um 8 Uhr. Ein langer Tag! Da ist es nicht verwunderlich, dass ich mich am Sonntag nur mühsam aufrappeln konnte, die restlichen Arbeiten anzugehen. Mit der Folge, dass es wieder irgendwann nach Mitternacht war. Entsprechend fit war ich am Montag in der Arbeit. :lol: Aber ich war fertig geworden!
Mit den Fenstern lief alles wie am Schnürchen. Da der Monteur nicht nur mein Cousin ist sondern auch extrem zuverlässig und verlässlich habe ich ihm für diese eine Woche einen Schlüssel gegeben und er konnte ein und aus ohne auf mich angewiesen zu sein. Nur so war es auch möglich, dass ich keinen Urlaub nehmen musste. Wir haben morgens die Dinge geklärt, die zu besprechen waren, für nicht eingetretene Notfälle hatte er meine Telefonnummer im Büro und die Sache lief.
Wer jetzt glaubt, ich wäre in Dreck und Bauschutt versunken, der irrt! Hätte ich es nicht selbst erlebt würde ich es nicht glauben, dass so eine Aktion mit nur ein bisschen Staub ablaufen kann. Es gab keinen Zeitpunkt, an dem ich in den Räumen nicht wohnen konnte, abends waren immer alle Fensternischen zu und das Haus "einbruchsicher". Ich konnte ganz normal in der Küche mein Essen zubereiten, im Wohnzimmer auf der Couch liegen und fernsehen und in meinem Bett schlafen - ohne vorherige Putzaktion. Ich bin kein Putzteufel, bei mir muss man nicht jederzeit vom Fußboden essen können, das ist schon klar. :lol: Aber selbst für Sauberkeitsfanatiker wäre das auszuhalten gewesen. Am Mittwoch waren acht normale Fenster, drei (von vier) Doppelfenster und zwei Terassen- bzw. Balkontüren eingesetzt, wenn auch noch nicht mit Acryl verfugt usw. Das vierte Doppelfenster war aufwendiger, da sie Fensternische verkleinert wurde und also aufgemauert werden musste. Da der Maurer (den der Monteur selber organisiert hat - sein Schwiegervater *gg*) nicht früher Zeit hatte wurde dieses Fenster erst am Donnerstag ersetzt. Am Freitag Mittag war alles fertig verfugt, die alten Fenster abtransportiert und ich bewunderte die neue Optik meines Hauses. Bevor diese Erfahrung von der Zusage, dass meine Wiesen gemäht werden, in den Schatten gestellt wurde. :mrgreen:

Also zwei gewichtige Ereignisse in unmittelbarer zeitlicher Nähe zueinander. Das war jedoch nicht alles, wäre doch langweilig! :wink: Denn am Donnerstag hatte ich festgestellt, dass die Umrandung von einem der Gräber, die ich pflege (Onkel und Tante, die Großelternersatz waren), endlich gerichtet worden war - und die Arbeiter hatten dabei alle Pflanzen unter Erde begraben! Also mussten wir letzten Samstag auch noch Pflanzen kaufen fahren und dieses Grab herrichten, war doch abends eine Messe von uns Geschwistern für die verstorbene Verwandtschaft, nach der von der noch lebenden Verwandtschaft die Gräber besucht werden! Also am Samstag Vormittag anfangen die Fensternischen zu streichen, Pflanzen kaufen (+ einen Blumenstrauß für die Nachbarin, die die Mäharbeiten vermittelt hat, den wir gleich noch vorbei gebracht haben), beim Heimkommen feststellen, dass gerade gemäht wird, die restlichen Fensternischen streichen, schnell was in den Mund schieben (und den Mäher abfangen zum Bezahlen, mit dem Rechen war da übrigens seine 82-jährige Mutter unterwegs), das Grab herrichten, währenddessen laufend die Waschmaschine mit Vorhängen füllen und die Vorhänge auf der Wäscheleine zwischendeponieren. Nach dem Grab herrichten wurde die Zeit zu knapp, um noch was zu tun, daher waren da 20 Minuten dringend notwendige Pause, Messe um 19 Uhr, Abendessen beim Griechen, die gewaschenen Vorhänge aufhängen, Böden saugen bzw. wischen, Möbel rücken. Richtig vermutet, es war wieder nach Mitternacht. :lorl: Am Sonntag dann wieder vorwiegend schlafen, erst abends noch mehr Vorhänge (was bin ich froh, dass die grundsätzlich bügelfrei sind!), alles an Pflanzen in und ums Haus gießen (mit Stirnlampe) und der Standard-WE-Kram.
Aktuell hängen fast alle Vorhänge wieder (die letze Maschine wasche ich heute Abend), die gemauerte Fensternische muss noch gestrichen werden (die war erst Freitag fertig verputzt und musste noch trocknen), Fenster (und Terasse!) putzen würde wohl auch nicht schaden O:) , etliche Möbel brauchen noch einen feuchten Staublappen (mindestens) und dann können auch die Zimmerpflanzen wieder von ihrem Tischchen auf dem kleinen Balkon weg im Haus verteilt werden. Und DANN kommen endlich die Paprikapflanzen zu ihrem Recht und bekommen Platz in den Schalen; noch stehen sie in den Töpfen/Zehnertrays, in die ich sie pikiert habe. :roll: Auch für den eigentlichen Garten ist dann hoffentlich Zeit, denn DIESE "Wiese" ist noch nicht gemäht geschweige denn kultiviert/bepflanzt. Für Kartoffeln und so einiges andere wird es langsam Zeit. :lol: Wenn am ersten Juli-WE meine Sis ihren Geburtstag feiert und nach dem Mittagessen im Gasthaus gut 20 Personen bei mir zum Kaffeetrinken einfallen sollte zumindest erkennbar sein, dass da was getan wurde. Oder so. :lorl: :lorl: :lorl:

Beruflich ist es da derzeit schon fast öde. Meine Kollegin (für die ich Vertretung mche) ist vier Wochen in Urlaub in den USA und mein Chef (für den ich auch Vertretung mache) war eine Woche in Italien, beides läuft/lief relativ ruhig. Jedenfalls empfinde ich es so. Nun ja, es ist eben alles relativ. :joker: Da stört es auch kaum noch, dass ich nächsten Montag um fünf Uhr früh zu einer Dienstreise starten muss, von der ich abends gegen 19 Uhr wieder nach Hause komme und zwischendurch jede Menge kritischer Zahlen für Vorstände und Verkaufsleiter liefern/begründen/erläutern muss. Alles easy, oder?

Wer mich kennt sei beruhigt: Kein Galgenhumor. Mir geht es tatsächlich gut. Warum auch immer. Nur das Forum hier gerät ein klein wenig ins Hintertreffen. :wink:
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Re: Carolyns Grünzeugexperimente

Beitrag von Carolyn » Do Jun 27, 2013 21:02

Ein unschönes Update, das ich grad loswerden muss:

Ich bin gerade meine heckenreihe abgegangen, die ja noch nicht sauber ausgemäht ist, um zu sehen, was überlebt hat.
Die blauen Kriecherl, in die ich mich letztes Jahr so spontan verliebt hatte und die heuer auch wunderbar ausgetrieben und sogar ein ganz klein wenig geblüht hatten, wurden von Rehen auf einen halben Meter Länge nahezu rundum abgeschält. Die Blätter werden schon gelb. Nicht zu retten.

Am unteren Ende der Reihe stand eine wunderschön gewachsene Schlehe, dicht belaubt und wohl schon einen halben Meter im Durchmesser. Wurde glatt abgemäht. Ein bis zwei Zentimeter "Stamm" ragen noch aus dem Boden, den "Kopf" habe ich am Rand der Wiese unter dem langen Gras rausgezogen.

Ich könnte grad heulen, teils vor Wut, aber vor allem aus Trauer. Sowas tut mir regelrecht körperlich weh. :cry: Da schmecken sogar die ersten Kirschen nicht mehr, deretwegen ich eigentlich in den Obstgarten gegangen bin.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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