Holzasche als Dünger?

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Wasnun
Gartenprofessor
Gartenprofessor
Beiträge: 374
Registriert: Fr Mai 20, 2011 17:13
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Erlensee
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Holzasche als Dünger?

Beitrag von Wasnun » Di Mai 01, 2012 06:08

Wasnun hat geschrieben:Hallo Montydon, hallo maxmaxi,

Holzasche im Garten, egal wo, ist ein absolutes no go. Holzasche gehört in den Restmüll und nur in den Restmüll, bitte nicht in die Biotonne.
Mia hat geschrieben:Also, ICH nehme Holzasche als Kalidünger!

Was bitte soll daran verkehrt sein, Wasnun? Hast Du Dir schon mal angeguckt, wie so eine Rasenwiese nach einem Osterfeuer wieder wächst? Wenn es reines Holz ist, ist es, glaube ich, okay, es sollte nur nicht irgendein Mist sein. Keine Farben, keine behandelten Hölzer, auch keine gekauften Pellets für die Holzofenverbrennung, von denen man nicht weiß was drin ist. - Alles andere ist doch okay?
Mod-Edit: Das Thema wurde von hier abgetrennt, obige Zitate eingefügt.


Moin in die Runde und einen schönen ersten Maifeiertag

Bild

@ Mia,

Mit der Aussage, Asche im Garten ist ein no go, stütze ich mich auf Texte vielerorts im Internet. Die Schweiz zB. verbietet sogar das Ausbringen von Asche und das sicherlich nicht weil Asche biologisch einwandfrei ist.
Neben Kali Calcium und Magnesium, das sind nützliche Nährstoffe, enthält Asche noch viele weitere Stoffe und das in konzentrierter Form. Quecksilber, als Gift bekannt, Cadmium, Kupfer, Zink und Blei wären da zu nennen. Diese Stoffe liegen als Salze in der Asche vor und sind somit leicht verfügbar. Weiterhin hat Asche einen hohen PH Wert was sich im Komposter und im Boden eher negativ auswirken könnte, dort sollte der PH Wert etwas unter 7.0, ich glaube bei 6.8 liegen.
Es ist noch nicht lange her, da habe ich eine Bodenprobe gesehen, hier lagen die P und K Werte bei 350%, auch das ist wieder eine Bestätigung dafür, dass die meisten Gärten mit diesen Stoffen gut bis überversorgt sind.
Interessante Beiträge zu diesem Thema würde es in einem Schweizer Forum geben, falls gewünscht kann ich den Link dazu hier Posten.
Kalk im Garten: "Kalk macht den Bauern reich und hinterlässt arme Söhne", das ist ein altes Sprichwort und hat sicherlich seine Richtigkeit. Die Anwenduntg von Kalk im Garten sollte wirklich nur bei Bedarf erfolgen und nicht wie oft gemeint als Erhaltungskalkung.
Es ist somit immer ratsam, erst eine Bodenprobe zu nehmen, bevor man diesen behandelt und dadurch möglicherweise Schäden verursacht. So eine Bodenprobe kostet, im Mittel auf 3 Jahre gerechnet, rund 8€, dieses Geld ist gut angelegt und jeder Gärtner weiß, was Dünger und sonstiges kostet.
in bester Absicht, euer Wasnun

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4733
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Thomaskali

Beitrag von Carolyn » Di Mai 01, 2012 10:56

Aber wie sollen Quecksilber und Blei usw. in die Asche kommen, wenn sie nicht vorher im Holz waren? Wenn ich Holz von belasteten Bäumen oder eben irgendwelches Altholz verbrenne, dann ist es klar, dass da Schadstoffe drin sind. Mein Bruder feuert in seinem Kamin aber nur Fichtenholz aus dem Wald unseres Vaters, das hier bei mir auf dem Hof seit Jahren lagert, also auch trocken ist. Das habe ich verwendet, um meine Obstbäume damit zu düngen (mit der Hand auf das Gras der Baumscheibe gestreut), da Äpfel und Birnen entsprechende Anzeichen für einen Kaliummangel zeigten (Birnen mit Verhärtungen, Äpfel mit braunen Stellen im Fruchtfleisch).
Wie bei allem ist zuviel des Guten ungesund, da stimme ich Dir selbstverständlich zu. Das gilt aber nicht nur für Holzasche sondern für alle Dünger. Es geht beim Düngen darum, einen Mangel auszugleichen. Auch zuviel Kompost kann Wurzeln verbrennen.
Bodenproben sind nicht das einzige Mittel, um den Zustand des Bodens festzustellen. Mia ist da grad dabei, einen interessanten Artikel zu Zeigerpflanzen auszuarbeiten, mit denen auch kleinräumig der Boden beurteilt werden kann. Schließlich kann der Boden in zwei Meter Entfernung ein ganz anderer sein. Und wenn Pflanzen kränkeln ist das auch ein meist recht deutlicher Hinweis.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Wasnun
Gartenprofessor
Gartenprofessor
Beiträge: 374
Registriert: Fr Mai 20, 2011 17:13
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Erlensee
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » Di Mai 01, 2012 12:30

Hallo Carolyn,

ich habe mal einige Links via PN an dich gesendet, ich lege es in Deine Hände diese zu lesen oder aber zu ignorieren.

Auf Mia`s Bericht freue ich mich natürlich.
in bester Absicht, euer Wasnun

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Thomaskali

Beitrag von Mia » Di Mai 01, 2012 23:19

Hallo Ihr, :smile:

heute habe ich nachgeschaut, das Thomasmehl ist offenbar perdü' , dafür ist ein uralter Sack Kalk mit umgezogen. Den besitze ich auch schon seit den 70zigern--- und habe ihn nie benutzt. Okay. Kann dann mal weg. Ich werde ihn wohl in die Tonne kloppen.
Und wenn ich schon bei der Tonne bin, komme ich auch gleich zur Holzasche.

Es ist schon witzig, ich habe Carolyn mal vor etwa einem Jahr folgenden link in einem Beitrag angegeben, damals empfahlen die noch Düngung mit Holzasche, nannten auch die genauen Mengen. Heute nicht mehr. Heute schreiben sie: "Früher wurde mit Holzasche gedüngt..."
http://www.dein-bauernhof.de/duengung/k ... index.html

Nach etwas googeln kam ich darauf, dass sich eindeutig die diesbezüglichen gesetzlichen Bestimmungen geändert haben, Vorreiter ist hier offenbar die Schweiz, aber auch Deutschland hat nachgezogen.
Jetzt fragte ich mich natürlich, warum?
Das "Warum" wird klarer, wenn man auf unten folgende Schweizer Seite blickt:
Offensichtlich haben sich, wegen der steigenden Erdöl und Erdgaspreise, inzwischen zig, zig Bürger solche kleinen Holzöfen angeschafft, die mit Pellets oder Briketts, oder was weiss ich, beheizt werden. Jedenfalls müssen es so viele Haushalte sein, dass Schweizer Kantone und Kommunen schon eine eigene Abfallkette für die anfallende Asche eingerichtet haben. Die Eigenheimbesitzer wollten das Zeug zunächst in den Garten kippen, die Landwirte auf's Land, aber irgendwie zusammengeleimte Pellets oder Briketts, oder auch Rückstände aus Grillkohle, sind weder für den Garten, noch für die Landwirtschaft geeignet. Die beinhalten halt jede Menge giftiger Schwermetalle.

http://193.5.176.40/afu/umwelt/publikat ... zasche.pdf


Wenn man aber weiterguckt, ist die Diskussion damit längst nicht erledigt, denn sie ist auch unvernünftig.
Nur weil Millionen Menschen so blöd sind zu glauben, mit verbranntem "Formholz" täten sie ihren Böden was Gutes, oder weil Hein Raffzahn, mit der bundesweit größten Grillwürstchenkette (auf echter Holzkohle!) meint, mit seinem Abfallprodukt noch Bauern einige Euros aus der Tasche ziehen zu können, werden verantwortliche Gartenbesitzer und Landwirte niemals ein solches Zeug auf ihre Böden kippen!
Der Gesetzgeber musste hier handeln - offenbar war das Aufkommen an miserabler Holzasche in der Landwirtschaft zu hoch geworden!
Auch die Bauernhofseite oben, musste eindeutig zurückrudern, und ihren Text den Gesetzen anpassen.

So. Jetzt kommen etwas vernünftigere Widersacher zu Wort, die noch differenzieren können:

http://de.wikipedia.org/wiki/Asche

http://www.drs1.ch/www/de/drs1/sendunge ... 20053.html


http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/Intern ... FR58GWW0GQ

Da man den Titel des Artikel offenbar erst in die Suchmaschine dieser Seite eingeben muss, um eine Verbindung zu bekommen, kommt er noch mal gesondert:

http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/intern ... enDocument

Noch einer:
http://www.zum-sauerbruch.de/index.php/ ... ainmenu-38

Wasnun, ich stimme Dir zu, dass die meisten Gärten mit Phosphor und Kali gut versorgt sind, von daher auch eine Aschedüngung entfallen kann. Aber in manchen Fällen ist es nötig, mit Kali zu düngen, wie bei Carolyn. Und da ich eine alte Gartenhexe bin, ist mir die Asche aus einem naturbelassenen Feuerchen immer noch lieber, als Kalk und Kali aus der Tüte.
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4733
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Thomaskali

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 02, 2012 10:59

Wasnun hat geschrieben:Interessante Beiträge zu diesem Thema würde es in einem Schweizer Forum geben, falls gewünscht kann ich den Link dazu hier Posten.
Hab den Admin dazu gefragt und dies ist seine Antwort:
admin hat geschrieben:Für mich ok - ist im Kontext. Wenn's ein Newbie's erster post wäre dann sähe es natürlich anders aus.
Daher poste ich jetzt auch die drei Links aus der PN mal hier, ist ja evtl. auch für andere interessant sowie in der Diskussion mit Mia. Ich werde sie mir erst ansehen, wenn ich wieder in der Firma bin (hab diese Woche Urlaub), denn sie sind offenbar nicht ISDN-kompatibel.
Wasnun hat geschrieben:Hallo Carolyn,

ich will nun nicht lange schreiben, denke aber ich schicke Dir mal einige Links zum Thema Asche im Kompost/Garten. Nachfolgende Links zB. erachte ich als wertvolle Hinweise und nicht als Werbung.
http://www.interkantlab.ch/fileadmin/fi ... orgung.pdf
http://www.buche-kaminholz.de/topics/as ... sorgen.php
http://www.kompost.ch/fragen_antworten/ ... &.x=0&.y=0
viel Spass beim lesen und schönen ersten Mai
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Wasnun
Gartenprofessor
Gartenprofessor
Beiträge: 374
Registriert: Fr Mai 20, 2011 17:13
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Erlensee
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » Mi Mai 02, 2012 18:35

Hallo in die Runde,

Bevor ich nun das Messer schärfe :lorl:, möchte ich mich einmal bei dem Admin und den Mods für Ihre Mühe bedanken. Haben sie doch kaum Zeit für Ihre eigene Angelegenheiten und dennoch betreuen Sie dieses Forum und müssen sich hier und da auch noch ärgern über ... mich zB.?

@ Mia
Hexen sind mir besonders lieb, wenn sie lieb sind und auf einem Besen reiten und niemals böses im Sinn haben.

@ Carolyn,
danke für die Veröffentlichung der Links, funktionsfähig sind diese, ich habe es nochmals getestet.


@ all,
aus meiner Sicht sind Beiträge dieser Art wichtig und jeder der diesen Beiträg liest muss für sich sich selbst entscheiden was er mit dem gelesenen anfängt. Für alles gibt es ein Pro und ein Kontra.

Über Asche, hergestellt aus naturbelassenem Holz, gibt es zwei Erkenntnisse die kaum einer bestreiten kann.

1) Asche ist ein biologisches Abfallprodukt und hat schon aus diesem Grund biologischen Düngewert. Sofern dieser Dünger gebraucht wird, ist der Einsatz von Asche eine gute Wahl.

2) Unumstritten allerdings ist auch der Gehalt an Schwermetallen im Holz, die sich im letzten Jahrhundert durch Industrie und Chemie, sowohl über die Luft, als auch über das Wasser, in unserem Boden breit gemacht haben. Sowohl der Boden als auch die Pflanzen kommen mit diesen Belastungen noch klar, sind diese doch recht gut verteilt. Viele dieser Schwermetalle sind fest in der Pflanze oder im Boden verbaut und sind somit fast "ungefährlich". Wird nun aber Holz im Ofen verbrannt, so entsteht ein Konzentrat in Form von Asche. Plötzlich passt ein Baum in einen, oder auch 2 oder 3 Eimer, denn viel mehr bleibt davon nicht übrig. Die Schwermetalle allerdings verbrennen nicht, diese werden noch in Salze umgewandelt und Salze sind recht leicht aufzunehmen von den Pflanzen. Chemischer Dünger zB. besteht aus Düngesalze und das Zeug ist verdammt gut, aber im Privatbereich nicht zu empfehlen.
Hobbygärtner, mit eigenem Ofen/Kamin, betreiben diese Feuerstätten nicht nur ein Jahr lang, so eine Feuerstätte dient viele viele Jahre und sorgt für behaglich Wärme und das alles noch CO2 neutral. Das bedeutet auch viele viele Jahre Asche, die unter Umständen immer wieder in den Garten gelangt oder zumindest ein Teil davon. Zwangsläufig bringt man so auch das Schwermetall mit in den Garten und erhöht damit Punkgenau die Ansammlung von Schwermetallen im eigenen Garten.
Schwerwiegende Folgeschäden müssen nicht zwangsläufig Heute oder Morgen auftreten, das kann auch erst in 20 oder 50 Jahren der Fall sein. Es könnte dann unsere Kinder oder deren Nachkommen treffen, ich glaube kaum das wir das wollen.

In dieser Sache muss jeder für sich selbst einfach abwägen ob die Vorteile so groß sind und man mit den Nachteilen Leben kann oder will.
Ein guter Kompost ersetzt Asche und er kommt auch ohne Asche aus, das ist meine Meinung.

So ganz nebenbei würde mich mal interessieren was die Leser so über dieses Thema denken, hier würde ich den Admin sogar um eine Abstimmung bitten. Eine Abstimmung kann man auch für Gäste zulassen, das würde möglicherweise das Ergebnis vieler wiedergeben.
in bester Absicht, euer Wasnun

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4733
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Thomaskali

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 02, 2012 21:05

Wasnun hat geschrieben:So ganz nebenbei würde mich mal interessieren was die Leser so über dieses Thema denken, hier würde ich den Admin sogar um eine Abstimmung bitten. Eine Abstimmung kann man auch für Gäste zulassen, das würde möglicherweise das Ergebnis vieler wiedergeben.
Für eine Umfrage brauchst Du meines Wissens nach keine besonderen Rechte, die kannst Du auch selber erstellen, wenn Du ein neues Thema aufmachst. Dann kannst Du die Antwortmöglichkeiten auch genau so gestalten, wie Du es für richtig hältst. :wink:

Gäste haben in keinem Bereich der Forums Schreibrechte, soweit ich weiß. Diesen Grundsatz extra für eine Umfrage zu durchbrechen halte ich für keine gute Idee. Aber ich frag den Admin mal (er liest in den "normalen" Bereichen eher selten).
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Thomaskali

Beitrag von Mia » Mi Mai 02, 2012 21:10

Bauchst keine Messer schärfen, Wasnun! :smile:

Ich denke weiterhin, NIEMAND ärgert sich über Dich, ALLE sind froh, dass Du hier bist! Warum sollte man sich über jemanden ärgern, der ein so tüchtiger biologischer Gärtner ist? Über dessen Beiträge ICH mich immer freue?
Und ich schwöre, ich bin eine ganz, ganz liebe Hexe!
Ich hab aber auch nix degegen, mal kontrovers zu diskutieren! Es ist einfach normal und vernünftig, dass Menschen unterschiedlicher Meinung sind! Vernünftig deshalb, weil man durch ein Gespräch mehr vom Standpunkt des anderen versteht, und gegebenenfalls dann auch seine eigenen Überlegungen korrigieren muss.
Also, ich weiß von mir, ICH mache auch Fehler, und bin gerne bereit, die einzuräumen, wenn ich den Standpunkt des anderen mit richtigen Argumenten unterlegt finde. Zum Beispiel habe ich lang und breit behauptet, dass Gehäuseschnecken (die kleinen Exemplare) Nacktschneckeneier fressen. War 'ne Info, die ich zig mal in langen Jahren immer wieder irgendwo her bekommen hatte - ist aber heute nicht mehr haltbar!
Wird nun aber Holz im Ofen verbrannt, so entsteht ein Konzentrat in Form von Asche. Plötzlich passt ein Baum in einen, oder auch 2 oder 3 Eimer, denn viel mehr bleibt davon nicht übrig. Die Schwermetalle allerdings verbrennen nicht, diese werden noch in Salze umgewandelt und Salze sind recht leicht aufzunehmen von den Pflanzen.
Bei diesem Gedanken stimme ich Dir absolut zu. Das hatte ich mir auch schon überlegt, dass sich die Giftstoffe, die vorher auf den ganzen Baum verteilt waren, zwangsläufig in der Asche konzentrieren müssen. Aber ich dachte nicht, dass es so schlimm ist, dass völlig normale Bäume, die irgendwo wachsen, gleich als Asche giftig sein könnten!
Da muss ja in unserer Welt inzwischen so viel Schlimmes an Giftstoffen heruntergeregnet, herbeigeweht sein, dass man eigentlich nur noch ungläubig kopfschüttelnd davor stehen kann.

Dennoch:
Ich habe keinen Holzofen oder Kamin, wenn dann kommt bei mir die Asche vom Osterfeuerchen (aus eigenem Baumschnitt) auf die Zwiebeln, und auch das machen wir nicht jedes Jahr. Von daher: gemach! :wink:
Hobbygärtner, mit eigenem Ofen/Kamin, betreiben diese Feuerstätten nicht nur ein Jahr lang, so eine Feuerstätte dient viele viele Jahre und sorgt für behaglich Wärme und das alles noch CO2 neutral. Das bedeutet auch viele viele Jahre Asche, die unter Umständen immer wieder in den Garten gelangt oder zumindest ein Teil davon. Zwangsläufig bringt man so auch das Schwermetall mit in den Garten und erhöht damit Punkgenau die Ansammlung von Schwermetallen im eigenen Garten.

Also ICH würde auch von einer Dauerbehandlung des Bodens mit Holzasche abraten, nur weil man nicht weiss, wohin mit den Resten aus dem Ofenbrand. Das wäre für mich auch eine völlig sinnlose Düngung.

Aber wenn gute Holzasche da ist, und ein Kalimangel da ist - ja, in Gottesnamen, warum soll man die dann nicht nehmen?
Wir reden also, glaube ich, teilweise über zwei verschiedenene Themen.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass jeder Baum zwischen der Nordsee und den Alpen, so mit Schadstoffen belastet ist, dass man mit seiner Asche nicht mehr düngen sollte.
Haben vielleicht die Österreicher/Schweizer besonders die Emmissionen aus dem Flachland abbekommen?
Die Wolken, die sich am Bergrand abregnen?

Jetzt muss ich meine Mutter ins Bett bringen, und danach vertiefe ich mich in Deine links!

Lieben Gruß,
Mia
Zuletzt geändert von Mia am Mi Mai 02, 2012 22:20, insgesamt 2-mal geändert.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
admin
Admin
Admin
Beiträge: 1069
Registriert: Sa Aug 07, 2004 19:12
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Genf
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Thomaskali

Beitrag von admin » Mi Mai 02, 2012 22:05

Mia hat geschrieben:Ich denke weiterhin, NIEMAND ärgert sich über Dich, ALLE sind froh, dass Du hier bist! Warum sollte man sich über jemanden ärgern, der ein so tüchtiger biologischer Gärtner ist? Über dessen Beiträge ICH mich immer freue?
Genau :grin:
Carolyn hat geschrieben: Wasnun hat geschrieben:So ganz nebenbei würde mich mal interessieren was die Leser so über dieses Thema denken, hier würde ich den Admin sogar um eine Abstimmung bitten. Eine Abstimmung kann man auch für Gäste zulassen, das würde möglicherweise das Ergebnis vieler wiedergeben.


Für eine Umfrage brauchst Du meines Wissens nach keine besonderen Rechte, die kannst Du auch selber erstellen, wenn Du ein neues Thema aufmachst. Dann kannst Du die Antwortmöglichkeiten auch genau so gestalten, wie Du es für richtig hältst. :wink:
Richtig, dazu braucht's den Admin nicht, einfach dann unten den Reiter "Umfrage erstellen" auswählen.
Grüsse vom Admin
www.bio-gaertner.de

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Thomaskali

Beitrag von Mia » Mi Mai 02, 2012 22:15

Jetzt habe ich Deine links gelesen, und ich glaube, wir sind uns relativ einig, Wasnun. :smile:
Die ersten zwei hätten auch von mir stammen können, um meinen Standort zu festigen:
1. Es geht um diese neu aufgekommenen Holzöfen und Holzheizungen, für die alles mögliche als Heizmaterial im Verkauf angeboten wird, und von dem man keineswegs wissen kann, was es an Schwermetallen enthält.
2. Man kann mit Holzasche kalidüngen, sofern das Zeug naturbelassen ist.
Zitat aus link 2: Auch Kompostwerke sind willkommene Abnehmer für Kaminasche, vorausgesetzt es handelt sich dabei um Asche von sauberem und naturbelassenem Holz.
Ich denke, wir sind uns einig in folgenden Punkten: Keine unbekannte Holzasche aus Kamin- oder Ofenbrand auf den Erdboden!
Keine Holzasche aus Kamin- oder Ofenbrand auf den Erdboden einbringen, nur weil man sie loswerden will! Es kann nicht das Ziel eines biologischen Gärtners sein, seinen Boden damit zu überdüngen! Das ist sinnlos und nutzlos!

Bei dem dritten link, dem Herrn Balmer, bin ich etwas kritisch.
Balmer hat geschrieben:Unter der Voraussetzung, dass Ihr Kompost gut gepflegt wird und in der obersten Zone, der Abbauphase, Hitze entwickelt (40-50°C und darüber) gilt dies auch für die Schalen von Südfrüchten (Orangen, Zitronen, Grapefruit, Bananen etc.), für kranke Pflanzen oder Teile davon sowie für samentragende Kräuter.
Naja, wer Schalen von Südfrüchten kompostiert, ist für mich nicht akzeptabel. Ausserdem hat der Kompost keineswegs in der obersten Zone diese Temperaturen, sondern wenn, dann in der Mitte.
Also, wenn der sich lang und breit darüber auslässt, dass ALLE Asche aus Bäumen wegen der Schadstoffe schädlich ist, glaube ich ihm das einfach nicht. Dazu gibt es auch genügend Gegenbeispiele.

Es sei denn, es ist so, wie ich in meinem letzten post geschrieben habe:
Da muss ja in unserer Welt inzwischen so viel Schlimmes an Giftstoffen heruntergeregnet, herbeigeweht sein, dass man eigentlich nur noch ungläubig kopfschüttelnd davor stehen kann.
Und so ganz glaube ich das noch immer nicht. Will das auch nicht glauben.

Einen lieben Gruß an Dich,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Wasnun
Gartenprofessor
Gartenprofessor
Beiträge: 374
Registriert: Fr Mai 20, 2011 17:13
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: Erlensee
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » Mi Mai 02, 2012 22:27

Hallo in die Runde,

@ Carolyn,
mit der Umfrage, diese muss nicht wirklich sein, war nur so ein Gedanke, also keine Umstände bitte.

@ Mia,
Ein wenig Asche ist sicherlich kein Grund sich über irgend etwas Gedanken zu machen, da stimme ich dir zu. Ein bischen ist allerdings relativ, viele denken auch ein bischen mehr schadet nicht. Es ist also nicht die Sache, die Schaden hervorrufen könnte, es ist der Mensch, der mit der Sache nicht umgehen kann.
Die meisten von uns sind Hobbygärtner und das Grundwissen ist nicht sehr gefestigt, warum auch, es ist ein schönes Hobby.

In Sachen Pflanzen und Fruchtfolge, welche Pflanze zu welcher Pflanze passt usw. bin ich einer der kleinsten hier im Forum, Grund hierfür wird wohl die mangelnde Gartenfläche sein.
Ein wenig besser allerdings kenne ich mich mit Kompost, Humus, Wurmhumus und den Lebensformen im Boden aus, mich interessiert somit der Boden mehr als das, was darauf wächst.
Früher oder später kommt dann natürlich auch das Thema Dünger ins Spiel, Dünger, der Einsatz von Dünger und die Wirkungen von Dünger und ganz schnell stellt man fest das man oft zuviel des guten tut.

Vor einigen Tagen habe ich eine Frage gestellt, es ging um die Farbe der Tomatenpflanzen. Vor 3 Jahren hätte ich diese Frage kaum gestellt sondern ich hätte auf einen Nährstoffmangel getippt und hätte nachgedüngt. Eine Pflanze, die nicht so aussieht wie es sein sollte leidet an Nährstoffmangel, diese Meinung ist leider sehr oft verbreitet. Heute weiß ich zB. das es auch ein Nährstoffüberschuss sein kann, ein nachdüngen wäre somit das falscheste was man machen könnte.
Ein weiteres Übel ist die Sache mit dem Nachbarn, dessen Früchte sind möglicherweise größer, was man ja kaum zulassen kann. Dieses Übel kann man möglicherweise mit etwas mehr Dünger beheben.
Biologisch zu düngen ist ein wenig schwerer als man im allgemeinen annimmt, hier kennt man kaum die wahren Düngewerte. Auch hier liegt die Gefahr ein wenig mehr zu nehmen, natürlicher Dünger kann nicht böse sein.

Ich bin jetzt etwas vom Thema abgekommen und dennoch hängt es irgendwie mit Asche zusammen, Asche als Dünger und seinen Wirkungen im Garten und bei den Pflanzen. Vieles lässt sich etwas leichter verstehen wenn man die Zusammenhänge ein wenig kennt.

in diesem Sinn, allen ein frohes gärtnern
in bester Absicht, euer Wasnun

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4733
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Thomaskali

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 02, 2012 22:42

Mia hat geschrieben:Naja, wer Schalen von Südfrüchten kompostiert, ist für mich nicht akzeptabel.
Auch wenn es off-topic ist: Bananenschalen von Bio-Bananen gebe ich schon auf den Kompost. Schalen von konventionell erzeugten Bananen gehören dagegen am ehesten noch in den Giftmüll... :roll:

Schadstoffsammler Baum: Das ist doch meines Wissens nach auch von Art zu Art unterschiedlich, wieviele Schadstoffe Holz aufnimmt, oder? Da gibt es doch auch Bäume, die schadstoffbelastete Böden eher tolerieren als andere und deswegen dort gezielt gepflanzt werden. Außerdem spielen Alter und Standort da sicher eine Rolle. Neben der Autobahn oder in einem Industriegebiet ist die Belastung sicherlich höher als jwd. auf dem Land.

Meine Eltern haben die Asche aus unserem Holzofen (zum Kochen, wie früher bei Bauern üblich, neben dem E-Herd) auf den Misthaufen gekippt. Unter dem Strohmist von 25 Mastschweinen, ausgebracht auf die Felder, war die Konzentration sicherlich so gering, dass sie nicht ins Gewicht gefallen ist. Wie immer, die Menge macht das Gift.


P.S.: Wie kommst Du darauf, Du würdest mich als Mod ärgern, Wasnun? :shock: Ich bin doch froh, wenn hier im Forum was los ist... (Und wer mich ärgert, dem antworte ich schlichtweg nicht mehr. :wink: :razz: )

P.P.S.: Und hier die Hexe, die bei mir im Wohnzimmer sitzt:
Hexe.jpg
Hexe.jpg (37.07 KiB) 24756 mal betrachtet
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Antworten