Das Elend mit dem Flieder
Das Elend mit dem Flieder
Hallo, liebes Gartenvolk!
Jetzt komme ich mal mit einem echten Problem. Damals vor vier Jahren, als ich die Verantwortung für unseren Garten zu 51% übernahm, hab ich natürlich jede Menge Anfängerfehler gemacht. Die meisten hat mir der Garten inzwischen großmütig verziehen, aber einen nicht: Ich glaubte den damals recht gesunden Fliederbaum vor der Terrasse schneiden zu müssen und hab das auch getan. Davon hat er sich nie mehr erholt. Statt eines Baumes hab ich nun ein Dickicht. Jedes Jahr treibt er im Frühling neu aus, hat dieses Jahr sogar erstmals wieder zaghaft geblüht, aber im Sommer kommt dann diese Krankheit zurück, und jetzt im September sieht das Ganze so aus:
Kann jemand mir sagen, was der Flieder eigentlich hat? Und was man dagegen tun kann?
Vom Boden her hab ich schon einiges probiert: Kompost, Jauche, Schachtelhalm ...
Ich hab sogar schon daran gedacht, ihn komplett roden zu lassen in meiner Verzweiflung. Dabei liebe ich Flieder so sehr!
Dicht neben dran steht übrigens das neulich erwähnte, junge und frisch gepflanzte Pralinenbäumchen mit dem "Birnengitterrost".
Vielleicht besteht da ein Zusammenhang ...?
Bin für jeden Hinweis dankbar!
Liebe Grüße, Rani
*
Jetzt komme ich mal mit einem echten Problem. Damals vor vier Jahren, als ich die Verantwortung für unseren Garten zu 51% übernahm, hab ich natürlich jede Menge Anfängerfehler gemacht. Die meisten hat mir der Garten inzwischen großmütig verziehen, aber einen nicht: Ich glaubte den damals recht gesunden Fliederbaum vor der Terrasse schneiden zu müssen und hab das auch getan. Davon hat er sich nie mehr erholt. Statt eines Baumes hab ich nun ein Dickicht. Jedes Jahr treibt er im Frühling neu aus, hat dieses Jahr sogar erstmals wieder zaghaft geblüht, aber im Sommer kommt dann diese Krankheit zurück, und jetzt im September sieht das Ganze so aus:
Kann jemand mir sagen, was der Flieder eigentlich hat? Und was man dagegen tun kann?
Vom Boden her hab ich schon einiges probiert: Kompost, Jauche, Schachtelhalm ...
Ich hab sogar schon daran gedacht, ihn komplett roden zu lassen in meiner Verzweiflung. Dabei liebe ich Flieder so sehr!
Dicht neben dran steht übrigens das neulich erwähnte, junge und frisch gepflanzte Pralinenbäumchen mit dem "Birnengitterrost".
Vielleicht besteht da ein Zusammenhang ...?
Bin für jeden Hinweis dankbar!
Liebe Grüße, Rani
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Re: Das Elend mit dem Flieder
Hi Rani,
ja, der Flieder hat eine Krankheit. Ich vermute, es ist ein Pilz. Ich antworte, sobald ich etwas genaueres weiß. Es könnte sogar mit dem Birnengitterrost zusammenhängen. Nicht die gleiche Pilzinfektion, aber die Pflanze wurde durch deren Erreger möglicherweise geschwächt, so dass sie sich andere Pilze fing.
Ein ähnliches Problem habe ich aktuell in meinem neuen Garten auch und weiß da auch noch nicht weiter: Ich habe ein Pfirsichbäumchen geerbt, welches immer mal wieder die Kräuselkranheit hatte. Um ihm einen besseren Standort zu verschaffen, wurde es im Februar 13 umgepflanzt. Seitdem werden Pflanzen in seiner Nähe krank!
Ja, ich weiß, Tomaten KÖNNEN keine Kräuselkrankheit kriegen, auch nicht Johannisbeeren, aber da fliegt irgendwas, was diese Pflanzen in seiner Nähe infiziert! Und sei es nur, dass der ursprüngliche Pilz drüberging, so dass sie bereit waren, sich andere Pilzinfektionen zu fangen.
Die Tomaten im Kübel, deren Blätter vertrocknen, kann ich ja wegwerfen, bei der einen Zierjohannisbeere habe ich jetzt gedacht, ich schneide die ganz runter, und im Frühjahr, vor dem Austrieb, bekommt sie dieses vorbeugende Mittel von Neudorff, vor dem Austrieb.
Ich melde mich, sobald ich genaueres weiß!
Ich würde an Deiner Stelle alle befallenen Zweige vom Flieder gründlich abschneiden und sofort in die Tonne entsorgen. Flieder ist wie Unkraut, der kommt auch wieder, und sei es durch zahlreiche Bodenschösslinge.
Schneide den zusammen, bis Du wieder eine Baumstruktur hast! Der muss nicht so dicht und buschig wachsen!
Je mehr Licht und Luft da ist, um so schlechter können Pilzinfektionen gedeihen!
KEINE Jauche, KEIN Kompost! - Das treibt nur die Blattbildung in die Höhe! Und um so enger die Blätter stehen, um so besser gedeihen Pilzinfektionen! Eher jetzt als Unterpflanzung etwas wählen, was den Stickstoff der Düngungen wegnimmt. Das wäre zum Beispiel Malva neglecta. Die im nächsten Frühjahr anpflanzen und nach gutem Gedeihen im Herbst in den Kompost damit!
Kannst auch sofort über Winter dick Stroh um den Flieder aufbringen, etwas einarbeiten, dann im Sommer auf den Kompost damit! Stroh frisst zunächst Stickstoff, macht also die Erde magerer. - Und Stroh hast Du ja?
Lieben Gruß und bis morgen oder übermorgen,
Mia
ja, der Flieder hat eine Krankheit. Ich vermute, es ist ein Pilz. Ich antworte, sobald ich etwas genaueres weiß. Es könnte sogar mit dem Birnengitterrost zusammenhängen. Nicht die gleiche Pilzinfektion, aber die Pflanze wurde durch deren Erreger möglicherweise geschwächt, so dass sie sich andere Pilze fing.
Ein ähnliches Problem habe ich aktuell in meinem neuen Garten auch und weiß da auch noch nicht weiter: Ich habe ein Pfirsichbäumchen geerbt, welches immer mal wieder die Kräuselkranheit hatte. Um ihm einen besseren Standort zu verschaffen, wurde es im Februar 13 umgepflanzt. Seitdem werden Pflanzen in seiner Nähe krank!
Ja, ich weiß, Tomaten KÖNNEN keine Kräuselkrankheit kriegen, auch nicht Johannisbeeren, aber da fliegt irgendwas, was diese Pflanzen in seiner Nähe infiziert! Und sei es nur, dass der ursprüngliche Pilz drüberging, so dass sie bereit waren, sich andere Pilzinfektionen zu fangen.
Die Tomaten im Kübel, deren Blätter vertrocknen, kann ich ja wegwerfen, bei der einen Zierjohannisbeere habe ich jetzt gedacht, ich schneide die ganz runter, und im Frühjahr, vor dem Austrieb, bekommt sie dieses vorbeugende Mittel von Neudorff, vor dem Austrieb.
Ich melde mich, sobald ich genaueres weiß!
Ich würde an Deiner Stelle alle befallenen Zweige vom Flieder gründlich abschneiden und sofort in die Tonne entsorgen. Flieder ist wie Unkraut, der kommt auch wieder, und sei es durch zahlreiche Bodenschösslinge.
Schneide den zusammen, bis Du wieder eine Baumstruktur hast! Der muss nicht so dicht und buschig wachsen!
Je mehr Licht und Luft da ist, um so schlechter können Pilzinfektionen gedeihen!
KEINE Jauche, KEIN Kompost! - Das treibt nur die Blattbildung in die Höhe! Und um so enger die Blätter stehen, um so besser gedeihen Pilzinfektionen! Eher jetzt als Unterpflanzung etwas wählen, was den Stickstoff der Düngungen wegnimmt. Das wäre zum Beispiel Malva neglecta. Die im nächsten Frühjahr anpflanzen und nach gutem Gedeihen im Herbst in den Kompost damit!
Kannst auch sofort über Winter dick Stroh um den Flieder aufbringen, etwas einarbeiten, dann im Sommer auf den Kompost damit! Stroh frisst zunächst Stickstoff, macht also die Erde magerer. - Und Stroh hast Du ja?
Lieben Gruß und bis morgen oder übermorgen,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
Re: Das Elend mit dem Flieder
Oh, Mia - vielen Dank für Deine Antwort!
Ich hatte das schon im Gefühl, dass mit dem Flieder irgendwas Gravierendes los ist.
Bin höchst gespannt, was Du noch rausfindest - und zu Gegenleistungen jeder Art bereit!!
Das hab ich übrigens letztes und vorletztes Jahr auch schon getan, und was dann im Frühjahr nachwuchs, sah zunächst gesund und grün aus. Im Lauf des Sommers traten dann die Symptome an den Blättern wieder auf, und bis zum Herbst wurde es ganz schlimm.
Verteile ich die so nicht über den ganzen Garten ...?
Na, jedenfalls, danke einstweilen ganz herzlich. Jetzt hab ich wenigstens schon mal ein paar Anhaltspunkte.
Ich komm mir fast vor wie im Krieg ...
Liebe Grüße,
Rani
*
Ich hatte das schon im Gefühl, dass mit dem Flieder irgendwas Gravierendes los ist.
Bin höchst gespannt, was Du noch rausfindest - und zu Gegenleistungen jeder Art bereit!!
Okay, mach ich. Da bleibt aber nicht viel übrig!Mia hat geschrieben:Ich würde an Deiner Stelle alle befallenen Zweige vom Flieder gründlich abschneiden und sofort in die Tonne entsorgen. Flieder ist wie Unkraut, der kommt auch wieder, und sei es durch zahlreiche Bodenschösslinge.
Das hab ich übrigens letztes und vorletztes Jahr auch schon getan, und was dann im Frühjahr nachwuchs, sah zunächst gesund und grün aus. Im Lauf des Sommers traten dann die Symptome an den Blättern wieder auf, und bis zum Herbst wurde es ganz schlimm.
Da komm ich jetzt ins Grübeln. Es ist nämlich kein einziger "Leittrieb" mehr zu erkennen, der sich nach und nach zum Stamm entwickeln könnte. Soll ich alles abrasieren bis auf einen Stängel??? Irgendwie steht ich ganz hilflos vor dem Ding. Man müsste fast mit der Kettensäge rangehen, denn unten ist ja ein dicker Block verholzter Reste, an den komm ich gar nicht ran. Ich glaub, ich entscheide mich doch für die radikale Rodung und lass den Gärtner mit schwerem Gerät anrücken. Damit wären aber die Erreger im Boden ja noch keinesweg besiegt ...Schneide den zusammen, bis Du wieder eine Baumstruktur hast! Der muss nicht so dicht und buschig wachsen!
Verstanden. Aber wenn die Pilze bereits die Folge von etwas sind, ist das auch noch nicht die endgültige Lösung. Richtig?Je mehr Licht und Luft da ist, um so schlechter können Pilzinfektionen gedeihen!
Alles klar, das lässt sich auf jedenfall umsetzen, ob Rodung oder nicht.KEINE Jauche, KEIN Kompost! - Das treibt nur die Blattbildung in die Höhe! Und um so enger die Blätter stehen, um so besser gedeihen Pilzinfektionen! Eher jetzt als Unterpflanzung etwas wählen, was den Stickstoff der Düngungen wegnimmt. Das wäre zum Beispiel Malva neglecta. Die im nächsten Frühjahr anpflanzen und nach gutem Gedeihen im Herbst in den Kompost damit!
Allerdings, soviel ich will. Aber ich würde mir dann Sorgen machen wegen irgendwelcher Krankheitserreger im Kompost.Kannst auch sofort über Winter dick Stroh um den Flieder aufbringen, etwas einarbeiten, dann im Sommer auf den Kompost damit! Stroh frisst zunächst Stickstoff, macht also die Erde magerer. - Und Stroh hast Du ja?
Verteile ich die so nicht über den ganzen Garten ...?
Na, jedenfalls, danke einstweilen ganz herzlich. Jetzt hab ich wenigstens schon mal ein paar Anhaltspunkte.
Ich komm mir fast vor wie im Krieg ...
Liebe Grüße,
Rani
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Re: Das Elend mit dem Flieder
Mal ein paar Gedanken dazu:
- Wenn Du den jetzt (fast) komplett abrasierst hast Du nächstes Jahr nur wieder unzählige dünne Schößlinge. Ich würde nicht von Anfang an eine Baumstruktur anstreben sondern die eines Großstrauches. Die stärksten Triebe (von denen die gesund sind!) stehen lassen und über die nächsten Jahre dann weiter auslichten, indem Du die jeweils schwächsten rausnimmst. So kann der Flieder noch irgendwohin mit seiner Lebenskraft und der Boden wird wenigstens etwas beschattet, damit nicht ganz so viele Jungtriebe kommen. Die Jungtriebe kannst Du dann ja auch unterjährig wegschneiden, damit die Kraft in die Triebe geht, die Du stehen lassen willst.
- Wenn wirklich ein dichter Urwald im Frühjahr nachwächst, lichte auch den schon zeitig aus, damit es luftig bleibt.
- Wenn der Flieder luftiger ist kann er sich besser gegen den Pilz wehren bzw. der Pilz kann nicht so gut gedeihen, weil die Blätter schneller abtrocknen. Pilze brauchen ja Feuchtigkeit, am liebsten feuchte Wärme. Falls Du den Flieder im Sommer gießt nicht die Blätter benetzen!
- Schau Dir den "dicken Block verholzter Reste" am Boden mal genau an. Mein Flieder ist so alt, dass da auch (fast) abgestorbene Teile dabei sind, die ich dann einfach mit der Hand rausziehen/-brechen kann. Damit kommt dann auch an den Boden wieder mehr Luft.
Bis der Flieder wieder richtig blüht kann es aber ein paar Jahre dauern...
- Wenn Du den jetzt (fast) komplett abrasierst hast Du nächstes Jahr nur wieder unzählige dünne Schößlinge. Ich würde nicht von Anfang an eine Baumstruktur anstreben sondern die eines Großstrauches. Die stärksten Triebe (von denen die gesund sind!) stehen lassen und über die nächsten Jahre dann weiter auslichten, indem Du die jeweils schwächsten rausnimmst. So kann der Flieder noch irgendwohin mit seiner Lebenskraft und der Boden wird wenigstens etwas beschattet, damit nicht ganz so viele Jungtriebe kommen. Die Jungtriebe kannst Du dann ja auch unterjährig wegschneiden, damit die Kraft in die Triebe geht, die Du stehen lassen willst.
- Wenn wirklich ein dichter Urwald im Frühjahr nachwächst, lichte auch den schon zeitig aus, damit es luftig bleibt.
- Wenn der Flieder luftiger ist kann er sich besser gegen den Pilz wehren bzw. der Pilz kann nicht so gut gedeihen, weil die Blätter schneller abtrocknen. Pilze brauchen ja Feuchtigkeit, am liebsten feuchte Wärme. Falls Du den Flieder im Sommer gießt nicht die Blätter benetzen!
- Schau Dir den "dicken Block verholzter Reste" am Boden mal genau an. Mein Flieder ist so alt, dass da auch (fast) abgestorbene Teile dabei sind, die ich dann einfach mit der Hand rausziehen/-brechen kann. Damit kommt dann auch an den Boden wieder mehr Luft.
Bis der Flieder wieder richtig blüht kann es aber ein paar Jahre dauern...
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Das Elend mit dem Flieder
So, ich bin durch! War jetzt 'ne Stunde Arbeit, aber ich denke - hoffe - ich hab's!
Vorab aber:
Hallo Carolyn, huhu Rani,
Carolyn, das ist ein sehr gut gedachter Vorschlag von Dir, den Flieder nicht unnötig stark zurückzusäbeln, eben um neues Austreiben unzähliger Schosser zu verhindern!
Und wie nun vorgehen? Vielleicht muss doch der Bagger kommen.
Zunächst kommt meine Krankheitsanalyse.
Um Euch nicht auf die Folter zu spannen, nenne ich als erstes meine "bevorzugte" Vermutung:
Verticillium alboatrum oder andere Verticilliumarten - gefäßverstopfender Micropilz
Er erfasst die ganze Pflanze. Es zeigen sich braunwerdende Blätter, vorzeitiger Blattfall, Triebwelke, die bis zum Absterben der Pflanzen gehen kann. Das Eindringen, bzw. die Infektion des Pilzes erfolgt oft über Wurzel-, Ast- und Zweigverletzungen, unfachmännische Schnittarbeiten. Auch die Larven des Dickmaulrüsslers können Wurzeln - durch Anknabbern - soweit schädigen, dass der Pilz eindringen kann.
Behandlung: Erkrankte Triebe sofort entfernen! ( Entsorgung über graue Tonne, verbrennen) Bis ins gesunde Holz zurückschneiden! Alle gesunden Schnittflächen dick mit Wundverschluß behandeln, um erneutes Eindringen des Pilzes zu verhindern.
Siehe auch: http://www.bio-gaertner.de/pflanzenkran ... Triebwelke
Das erscheint mir aktuell am wahrscheinlichsten. In der Folge kommt eine Zusammenstellung, die ich aus diversen Googleseiten (selber formuliert) und Büchern zusammengetragen habe, und die Dir, Rani, die Möglichkeit gibt zu vergleichen, oder nach einem Schadbild genauer zu googeln. Google BITTE noch mal nach, denn DU hast Deinen Busch vor Augen, DU kennst die Symptome, nicht ich! - Und die Fotos hier im Forum sind sehr klein.
Pilzerkrankungen/ Flieder
Ascochyta syringa - Ascochyta Blattfleckenkrankheit
Aschgraue, braun umrandete oder gezonte Flecken, bis 2 cm groß, bräunliche Flecken an der Triebbasis. Intensiver Befall führt zu Triebwelke. Junge Triebe welken, verfärben sich braun und sterben ab. Bei älteren Ästen dringt der Pilz in das Gewebe ein und es reißt auf. Erkrankte Triebe sofort entfernen!
Chondrostereum purpureum - Bleiglanzkrankheit
Pilze verursachen eine silbrige, bleigraue Blattverfärbung .
Gloeosporium syringae
Braune Flecken die große Teile des Blattes einnehmen.
Heterosporium syringae
Blätter: große, graubraune Flecken mit konzentrischen Linien und häufig samtartiger Oberfläche.
Septoria syringae
Blätter: gelbbraune Flecken.
Ferner gibt es:
Phyllosticta syringae und Xanthospilapteryx syringella - hab die jetzt nicht ergoogelt, die Behandlung ist eh gleich wie oben.
Behandlung alle Pilze bis jetzt:
Erkrankte sowie abgefallene Blätter entfernen, erkrankte Triebe entfernen, Auslichtungsschnitt; mit Ackerschachtelhalmbrühe spritzen um die Widerstandfähigkeit zu erhöhen.
Weitergehende Pilzerkrankung:
Verticillium alboatrum oder andere Verticilliumarten - gefäßverstopfender Micropilz
Er erfasst die ganze Pflanze. Es zeigen sich braunwerdende Blätter, vorzeitiger Blattfall, Triebwelke, die bis zum Absterben der Pflanzen gehen kann. Das Eindringen, bzw. die Infektion des Pilzes erfolgt oft über Wurzel-*, Ast- und Zweigverletzungen, unfachmännische Schnittarbeiten.
Behandlung: Erkrankte Triebe sofort entfernen! ( Entsorgung über graue Tonne, verbrennen) Bis ins gesunde Holz zurückschneiden! Alle gesunden Schnittflächen dick mit Wundverschluß behandeln, um erneutes Eindringen des Pilzes zu verhindern!
Siehe auch: http://www.bio-gaertner.de/pflanzenkran ... Triebwelke
Zu* :Auch die Larven des Dickmaulrüsslers können Wurzeln - durch Anknabbern - soweit schädigen, dass der Pilz eindringen kann.
Bakterienerkrankung/ Flieder
Pseudomonas syringae - Fliederseuche
Die Rinde an jungen Trieben ist streifig braun, später dunkel. Auf den Blättern sind helle bis dunkelbraune Flecken zu erkennen, die wie "naß" wirken. Die Triebe verwelken, werden braun und faulen ab oder trocknen ein. Befallene Triebe werden schwarz, knicken oberhalb des Infektionsherdes ab und sterben.
Behandlung:
Geschädigte Triebe großzügig bis ins gesunde Holz entfernen und - entsorgen! Nach jedem Schnitt das Schneidwerkzeug desinfizieren ( Brennspiritus, 70% Alkohol)!
Während man gegen Pilze noch spritzen kann, gibt es gegen Bakterien keine Pflanzenschutzmittel.
http://www.hortipendium.de/Pseudomonas_ ... ._syringae
Ich würde sagen, Rani, noch mal versuchen mit Rückschnitt, und wenn das bis nächstes Jahr nichts gebracht hat - raus damit!
*****
Zum Kompost: Ich habe ja nicht geschrieben, dass Du die befallenen Zweige kompostieren sollst, sondern halt Stickstoffsammler drauf tun - Malva neglecta, Stroh - und die dann wegen des Stickstoffs kompostieren. Da ahnte ich aber auch noch nicht, wie schlimm die Sache sein kann. Von daher hast Du recht, es ist besser die wegzuschmeissen. Der Ort muss erst wieder sauber werden!
Hier noch ein link zu Unsicherheiten, Pflanzenkrankheiten zu erkennen:
http://www.so.ch/fileadmin/internet/vwd ... heiten.pdf
Apropos Stickstoff, Carolyn, im oben genannten link von der Hauptseite ist wieder ein Fehler drin!
Der alte Biogärtner sagt ganz klar: Keinen Stickstoff! Untendrunter seht aber: Brennessel- und Beinwelljauche! Das ist Stickstoff plus Kali! Guter Dünger! Natürlich wirken die Kräuter gesundend! Wahrscheinlich müsste da stehen: Brennessel- und Beinwelltee oder -brühe! Damit kann man neben Schachtelhalm ein bissi gegen Pilze steuern, wobei das Ergebnis aber sehr ungewiss ist. Besser wäre wahrscheinlich: Weg mit diesem Satz!
Für heute einen lieben Gruß,
Mia
Vorab aber:
Hallo Carolyn, huhu Rani,
Carolyn, das ist ein sehr gut gedachter Vorschlag von Dir, den Flieder nicht unnötig stark zurückzusäbeln, eben um neues Austreiben unzähliger Schosser zu verhindern!
So würde ich es auch machen, eben weil das Ding ja keine leitenden Äste mehr hat. Damit ist mir auch klar geworden, Rani, was Du da alles weggeschnitten hast.Carolyn hat geschrieben:Die stärksten Triebe (von denen die gesund sind!) stehen lassen und über die nächsten Jahre dann weiter auslichten, indem Du die jeweils schwächsten rausnimmst. So kann der Flieder noch irgendwohin mit seiner Lebenskraft und der Boden wird wenigstens etwas beschattet, damit nicht ganz so viele Jungtriebe kommen. Die Jungtriebe kannst Du dann ja auch unterjährig wegschneiden, damit die Kraft in die Triebe geht, die Du stehen lassen willst.
Also, Du hast diesen Flieder gut abgekappt, damals - und dann trieb der natürlich aus wie blöd!Rani hat geschrieben:Es ist nämlich kein einziger "Leittrieb" mehr zu erkennen, der sich nach und nach zum Stamm entwickeln könnte. Soll ich alles abrasieren bis auf einen Stängel??? (....) denn unten ist ja ein dicker Block verholzter Reste, an den komm ich gar nicht ran
Und wie nun vorgehen? Vielleicht muss doch der Bagger kommen.
Zunächst kommt meine Krankheitsanalyse.
Um Euch nicht auf die Folter zu spannen, nenne ich als erstes meine "bevorzugte" Vermutung:
Verticillium alboatrum oder andere Verticilliumarten - gefäßverstopfender Micropilz
Er erfasst die ganze Pflanze. Es zeigen sich braunwerdende Blätter, vorzeitiger Blattfall, Triebwelke, die bis zum Absterben der Pflanzen gehen kann. Das Eindringen, bzw. die Infektion des Pilzes erfolgt oft über Wurzel-, Ast- und Zweigverletzungen, unfachmännische Schnittarbeiten. Auch die Larven des Dickmaulrüsslers können Wurzeln - durch Anknabbern - soweit schädigen, dass der Pilz eindringen kann.
Behandlung: Erkrankte Triebe sofort entfernen! ( Entsorgung über graue Tonne, verbrennen) Bis ins gesunde Holz zurückschneiden! Alle gesunden Schnittflächen dick mit Wundverschluß behandeln, um erneutes Eindringen des Pilzes zu verhindern.
Siehe auch: http://www.bio-gaertner.de/pflanzenkran ... Triebwelke
Das erscheint mir aktuell am wahrscheinlichsten. In der Folge kommt eine Zusammenstellung, die ich aus diversen Googleseiten (selber formuliert) und Büchern zusammengetragen habe, und die Dir, Rani, die Möglichkeit gibt zu vergleichen, oder nach einem Schadbild genauer zu googeln. Google BITTE noch mal nach, denn DU hast Deinen Busch vor Augen, DU kennst die Symptome, nicht ich! - Und die Fotos hier im Forum sind sehr klein.
Pilzerkrankungen/ Flieder
Ascochyta syringa - Ascochyta Blattfleckenkrankheit
Aschgraue, braun umrandete oder gezonte Flecken, bis 2 cm groß, bräunliche Flecken an der Triebbasis. Intensiver Befall führt zu Triebwelke. Junge Triebe welken, verfärben sich braun und sterben ab. Bei älteren Ästen dringt der Pilz in das Gewebe ein und es reißt auf. Erkrankte Triebe sofort entfernen!
Chondrostereum purpureum - Bleiglanzkrankheit
Pilze verursachen eine silbrige, bleigraue Blattverfärbung .
Gloeosporium syringae
Braune Flecken die große Teile des Blattes einnehmen.
Heterosporium syringae
Blätter: große, graubraune Flecken mit konzentrischen Linien und häufig samtartiger Oberfläche.
Septoria syringae
Blätter: gelbbraune Flecken.
Ferner gibt es:
Phyllosticta syringae und Xanthospilapteryx syringella - hab die jetzt nicht ergoogelt, die Behandlung ist eh gleich wie oben.
Behandlung alle Pilze bis jetzt:
Erkrankte sowie abgefallene Blätter entfernen, erkrankte Triebe entfernen, Auslichtungsschnitt; mit Ackerschachtelhalmbrühe spritzen um die Widerstandfähigkeit zu erhöhen.
Weitergehende Pilzerkrankung:
Verticillium alboatrum oder andere Verticilliumarten - gefäßverstopfender Micropilz
Er erfasst die ganze Pflanze. Es zeigen sich braunwerdende Blätter, vorzeitiger Blattfall, Triebwelke, die bis zum Absterben der Pflanzen gehen kann. Das Eindringen, bzw. die Infektion des Pilzes erfolgt oft über Wurzel-*, Ast- und Zweigverletzungen, unfachmännische Schnittarbeiten.
Behandlung: Erkrankte Triebe sofort entfernen! ( Entsorgung über graue Tonne, verbrennen) Bis ins gesunde Holz zurückschneiden! Alle gesunden Schnittflächen dick mit Wundverschluß behandeln, um erneutes Eindringen des Pilzes zu verhindern!
Siehe auch: http://www.bio-gaertner.de/pflanzenkran ... Triebwelke
Zu* :Auch die Larven des Dickmaulrüsslers können Wurzeln - durch Anknabbern - soweit schädigen, dass der Pilz eindringen kann.
Bakterienerkrankung/ Flieder
Pseudomonas syringae - Fliederseuche
Die Rinde an jungen Trieben ist streifig braun, später dunkel. Auf den Blättern sind helle bis dunkelbraune Flecken zu erkennen, die wie "naß" wirken. Die Triebe verwelken, werden braun und faulen ab oder trocknen ein. Befallene Triebe werden schwarz, knicken oberhalb des Infektionsherdes ab und sterben.
Behandlung:
Geschädigte Triebe großzügig bis ins gesunde Holz entfernen und - entsorgen! Nach jedem Schnitt das Schneidwerkzeug desinfizieren ( Brennspiritus, 70% Alkohol)!
Während man gegen Pilze noch spritzen kann, gibt es gegen Bakterien keine Pflanzenschutzmittel.
http://www.hortipendium.de/Pseudomonas_ ... ._syringae
Ich würde sagen, Rani, noch mal versuchen mit Rückschnitt, und wenn das bis nächstes Jahr nichts gebracht hat - raus damit!
*****
Zum Kompost: Ich habe ja nicht geschrieben, dass Du die befallenen Zweige kompostieren sollst, sondern halt Stickstoffsammler drauf tun - Malva neglecta, Stroh - und die dann wegen des Stickstoffs kompostieren. Da ahnte ich aber auch noch nicht, wie schlimm die Sache sein kann. Von daher hast Du recht, es ist besser die wegzuschmeissen. Der Ort muss erst wieder sauber werden!
Hier noch ein link zu Unsicherheiten, Pflanzenkrankheiten zu erkennen:
http://www.so.ch/fileadmin/internet/vwd ... heiten.pdf
Apropos Stickstoff, Carolyn, im oben genannten link von der Hauptseite ist wieder ein Fehler drin!
Der alte Biogärtner sagt ganz klar: Keinen Stickstoff! Untendrunter seht aber: Brennessel- und Beinwelljauche! Das ist Stickstoff plus Kali! Guter Dünger! Natürlich wirken die Kräuter gesundend! Wahrscheinlich müsste da stehen: Brennessel- und Beinwelltee oder -brühe! Damit kann man neben Schachtelhalm ein bissi gegen Pilze steuern, wobei das Ergebnis aber sehr ungewiss ist. Besser wäre wahrscheinlich: Weg mit diesem Satz!
Für heute einen lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
Re: Das Elend mit dem Flieder
Boah, Mia!
Ich mag mich nicht dauernd wiederholen, deshalb hier nur ein dickes: DANKESCHÖN!!!
Meine Hausaufgaben hab ich gleich gemacht, einiges werde ich nochmal gründlicher nacharbeiten. Aber soviel ist schon klar: Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um die Laub- und Triebwelke durch Verticillium handelt, ist am größten. Da stimme ich Dir bei. Es sieht bei mir genau so aus:
Die anderen Krankheiten und Pilze hab ich mir auch angeguckt. Ascochyta und Chondrostereum purpureum scheiden aus. Möglich wären aber auch Fliederfäule durch Gloeosporium, Blattbrand durch Heterosporium oder die Blattfleckenkrankheit durch Septoria. Doch in dem tollen Aufsatz über Welkekrankheiten, den Du mit verlinkt hast, steht ja sowieso:
"Pilzliche oder bakterielle Erreger von Gefässkrankheiten erzeugen sehr ähnliche Schadbilder. Mischinfektionen der verschiedenen Krankheiten sind häufig. Für Beratungsstellen ist es sehr schwierig, anhand von eingesendeten Pflanzenteilen eine zuverlässige Diagnose zu stellen. Eine exakte Identifizierung durch ein Labor ist aufwändig. Da die direkte Bekämpfung nach Ausbruch der Krankheiten kaum Früchte trägt, macht eine genaue Bestimmung auch wenig Sinn."
Es ist durchaus möglich, dass bei meinem Flieder, geschwächt wie er ist, bereits eine Mischinfektion vorliegt, die weit fortgeschritten ist.
Wie drüben in Deinem eigenen Thread schon schrieb:
"Inzwischen sind die befallenen Zweige herausgeschnitten, das kranke Laub nahezu komplett entsorgt, und so konnte ich erstmals erkennen, dass der Strauch wahrscheinlich schon im Wurzelbereich krankt. Es wachsen nämlich zwischen den Ruten eine Menge Pilze verschiedener Arten. Kein gutes Zeichen, oder? Ich hab mich mit der Entscheidung, den Flieder rausroden zu lassen, schon fast abgefunden.
Natürlich ist das traurig, aber man kann nicht immer gewinnen ...
Trotzdem werd ich versuchen herauszufinden, was es denn war, schon wegen der zukünftigen Bepflanzung."
Wie gesagt, das war damals vor vier Jahren mein schwerster Fehler.
Und das Austreiben hätt ich ihm ja noch gegönnt, aber leider fing er sich dann auch noch jeden Pilz ein, der vorbeikam.
Deshalb denke ich, der Tag der Einsicht ist gekommen.
Ich wollte es nur lange Zeit nicht wahrhaben und war auch ratlos, ob ich nicht doch etwas Wichtiges übersehen hätte und was nun das richtige Vorgehen wäre.
Innigen Dank, Mia! Dazu kommt gleich noch eine PN an Dich ...
Liebe Grüße, Rani
*
Ich mag mich nicht dauernd wiederholen, deshalb hier nur ein dickes: DANKESCHÖN!!!
Meine Hausaufgaben hab ich gleich gemacht, einiges werde ich nochmal gründlicher nacharbeiten. Aber soviel ist schon klar: Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um die Laub- und Triebwelke durch Verticillium handelt, ist am größten. Da stimme ich Dir bei. Es sieht bei mir genau so aus:
Die anderen Krankheiten und Pilze hab ich mir auch angeguckt. Ascochyta und Chondrostereum purpureum scheiden aus. Möglich wären aber auch Fliederfäule durch Gloeosporium, Blattbrand durch Heterosporium oder die Blattfleckenkrankheit durch Septoria. Doch in dem tollen Aufsatz über Welkekrankheiten, den Du mit verlinkt hast, steht ja sowieso:
"Pilzliche oder bakterielle Erreger von Gefässkrankheiten erzeugen sehr ähnliche Schadbilder. Mischinfektionen der verschiedenen Krankheiten sind häufig. Für Beratungsstellen ist es sehr schwierig, anhand von eingesendeten Pflanzenteilen eine zuverlässige Diagnose zu stellen. Eine exakte Identifizierung durch ein Labor ist aufwändig. Da die direkte Bekämpfung nach Ausbruch der Krankheiten kaum Früchte trägt, macht eine genaue Bestimmung auch wenig Sinn."
Es ist durchaus möglich, dass bei meinem Flieder, geschwächt wie er ist, bereits eine Mischinfektion vorliegt, die weit fortgeschritten ist.
Wie drüben in Deinem eigenen Thread schon schrieb:
"Inzwischen sind die befallenen Zweige herausgeschnitten, das kranke Laub nahezu komplett entsorgt, und so konnte ich erstmals erkennen, dass der Strauch wahrscheinlich schon im Wurzelbereich krankt. Es wachsen nämlich zwischen den Ruten eine Menge Pilze verschiedener Arten. Kein gutes Zeichen, oder? Ich hab mich mit der Entscheidung, den Flieder rausroden zu lassen, schon fast abgefunden.
Natürlich ist das traurig, aber man kann nicht immer gewinnen ...
Trotzdem werd ich versuchen herauszufinden, was es denn war, schon wegen der zukünftigen Bepflanzung."
Das würd ich auch so sehen (danke, Carolyn), aber ich fürchte, dafür ist es bereits zu spät ...Carolyn, das ist ein sehr gut gedachter Vorschlag von Dir, den Flieder nicht unnötig stark zurückzusäbeln, eben um neues Austreiben unzähliger Schosser zu verhindern!
So ist es.Also, Du hast diesen Flieder gut abgekappt, damals - und dann trieb der natürlich aus wie blöd!
Wie gesagt, das war damals vor vier Jahren mein schwerster Fehler.
Und das Austreiben hätt ich ihm ja noch gegönnt, aber leider fing er sich dann auch noch jeden Pilz ein, der vorbeikam.
Ich fürchte, das ist wirklich das einzige, was noch zu tun bleibt. Es ist so schade! Der war damals, als wir gebaut hatten und den Garten anlegten, das erste Pflänzchen, das wir gesetzt haben. Ich hab zwar noch zwei gesunde Fliederbäume hinten beim Steinkreis, aber diesen an der Terrasse hab ich immer besonders geliebt. Bin sowieso ein Fliederfan ...Und wie nun vorgehen? Vielleicht muss doch der Bagger kommen.
Mein Verdacht ist, dass es kein gesundes Holz mehr gibt. Der Flieder steckt ja auch die Pflanzen im Umkreis an. Mein Gartenhelfer hat mir bei der Schnittaktion viele braune Flecken an den Ruten gezeigt. Das sieht überhaupt nicht gut aus.Behandlung: Erkrankte Triebe sofort entfernen! ( Entsorgung über graue Tonne, verbrennen) Bis ins gesunde Holz zurückschneiden! Alle gesunden Schnittflächen dick mit Wundverschluß behandeln, um erneutes Eindringen des Pilzes zu verhindern.
Auch das noch! Dickmaulrüssler hab ich nämlich gleich nebenan im Rhodendronhochbeet zuhauf - oder vielmehr, ich hatte sie: Durch gezielte Nematoden-Aktionen im letzten und in diesem Jahr gingen die Symptome stark zurück. Aber natürlich hab ich sie nur dort eingesetzt, an den Flieder dachte ich dabei gar nicht ...Auch die Larven des Dickmaulrüsslers können Wurzeln - durch Anknabbern - soweit schädigen, dass der Pilz eindringen kann.
Dem Rat würde ich im Prinzip folgen, allerdings hab ich es schon letztes und vorletztes Jahr mit neuen Rückschnitten versucht - ohne Erfolg.Ich würde sagen, Rani, noch mal versuchen mit Rückschnitt, und wenn das bis nächstes Jahr nichts gebracht hat - raus damit!
Deshalb denke ich, der Tag der Einsicht ist gekommen.
Ich wollte es nur lange Zeit nicht wahrhaben und war auch ratlos, ob ich nicht doch etwas Wichtiges übersehen hätte und was nun das richtige Vorgehen wäre.
Genau. Das wäre dann der nächste Schritt. Ich werde gar nicht gleich neu bepflanzen, sondern vielleicht erst mal gründüngen und abwarten.Zum Kompost: Ich habe ja nicht geschrieben, dass Du die befallenen Zweige kompostieren sollst, sondern halt Stickstoffsammler drauf tun - Malva neglecta, Stroh - und die dann wegen des Stickstoffs kompostieren. Da ahnte ich aber auch noch nicht, wie schlimm die Sache sein kann. Von daher hast Du recht, es ist besser die wegzuschmeissen. Der Ort muss erst wieder sauber werden!
Innigen Dank, Mia! Dazu kommt gleich noch eine PN an Dich ...
Liebe Grüße, Rani
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Re: Das Elend mit dem Flieder
Wenn Dich das ein wenig trösten kann: Ich habe hier drei verschiedene Flieder (aber keinen Edel-Flieder), weiß, typisch hell-fliederfarben und einen dunkel-lilanen. Die ersten beiden haben jede Menge Wurzelaustriebe, vom dunklen könnte ich vermutlich Stecklinge nehmen und so einen Ableger ziehen. Wenn/wann Du willst, kannst Du von mir also einen (oder auch drei) neue Flieder haben.Bin sowieso ein Fliederfan ...
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
Re: Das Elend mit dem Flieder
Allerschönsten Dank, Carolyn!!
Ich komm vielleicht wirklich drauf zurück.
Aber erst mal muss ich das Beet "sauber" kriegen.
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Re: Das Elend mit dem Flieder
Hi Rani,
Hausaufgaben: Du hast auch tüchtig gearbeitet und genau nachgelesen! Prima!
Ich freue mich immer, wenn das so Hand in Hand geht. Dann ist meine Arbeit wichtig und Deine auch! Ich finde es gut, wenn man so zu einem Ergebnis kommen kann!
Es ist vielleicht kein Trost, aber ich musste gestern mein Pfirsichbäumchen auch rausschmeissen. Ich habe versucht zu schneiden bis ins gesunde Holz, aber es gab kein gesundes Holz mehr. Was soll man machen? - Shit happens.
Gründung an der Stelle finde ich gut. Vielleicht vorher mit Brennnesseln mulchen und im nächsten Jahr noch ordentlich Ringelblumen drauf, die wirken gesundend. Kapuzinerkresse und Mutterkraut dazwischen kann auch nicht schaden.
Ähnlich werde ich es mit der Pfirsichstelle auch machen.
Mein Bäumchen hat auch Erreger gestreut, welche weiß ich nicht. Gesund geblieben ist jedenfalls der Lavendel daneben, aber gleich gegenüber ist eine alte Päonienstaude erkrankt. Die sieht jetzt vom Blattwerk genauso krank und vertrocknet aus wie die Tomaten im Kübel, allerdings noch schwarz dazu. Ihre Kollegin, 10 Meter weiter, ist noch ganz grün und zeigt keinerlei Anzeichen von Krankheit, also, es liegt NICHT an der Jahreszeit, wie ich zunächst annahm. - Ich denke aber, da hilft jetzt abschneiden und gut ist. Auch die erkrankte Zierjohannisbeere habe ich abgeschnitten bis ins gesunde Holz, alle kranken Blätter abgezupft und vernichtet.
Bei der kranken Päonie gibt es noch eine Schwierigkeit: Eine Wildrose hat sich mitten im Busch angesiedelt! Eigentlich müsste ich die dicken, schweren Päonienknollen kurz rausheben, um die Wildrose zu entfernen. Aber nach unserem Austausch und allem was ich in meinem Thread geschrieben habe, weiß es jeder Iddi: Bereits kranke Pflanzen sollte man nicht auch noch an den Wurzeln berühren!
Weil ich dann die Pilze möglicherweise bis in den Boden schleppe, und durch Wurzelverletzungen eventuell für weitere Krankheiten sorge, lasse ich mal lieber die Finger davon, bis die Päonie wieder gesund ist.
So bleibt mir nur noch, Dir Beileid zum Flieder zu wünschen. Fühl Dich getröstet, liebe Schwester! Wenn der Flieder jetzt geht, kommt für Dich was Besseres. Ein neues Geschöpf, was genau dort gut gedeihen wird!
Ich habe, nachdem der Pfirsich draussen war, zwei Kerne von Wildpfirsichen neben meinem Hauseingang verbuddelt. Wenn sie dort keimen würde, wäre das für sie die optimale Lage.- Schaunmermal.
Lieben Gruß,
Mia
Hausaufgaben: Du hast auch tüchtig gearbeitet und genau nachgelesen! Prima!
Ich freue mich immer, wenn das so Hand in Hand geht. Dann ist meine Arbeit wichtig und Deine auch! Ich finde es gut, wenn man so zu einem Ergebnis kommen kann!
Es ist vielleicht kein Trost, aber ich musste gestern mein Pfirsichbäumchen auch rausschmeissen. Ich habe versucht zu schneiden bis ins gesunde Holz, aber es gab kein gesundes Holz mehr. Was soll man machen? - Shit happens.
Gründung an der Stelle finde ich gut. Vielleicht vorher mit Brennnesseln mulchen und im nächsten Jahr noch ordentlich Ringelblumen drauf, die wirken gesundend. Kapuzinerkresse und Mutterkraut dazwischen kann auch nicht schaden.
Ähnlich werde ich es mit der Pfirsichstelle auch machen.
Mein Bäumchen hat auch Erreger gestreut, welche weiß ich nicht. Gesund geblieben ist jedenfalls der Lavendel daneben, aber gleich gegenüber ist eine alte Päonienstaude erkrankt. Die sieht jetzt vom Blattwerk genauso krank und vertrocknet aus wie die Tomaten im Kübel, allerdings noch schwarz dazu. Ihre Kollegin, 10 Meter weiter, ist noch ganz grün und zeigt keinerlei Anzeichen von Krankheit, also, es liegt NICHT an der Jahreszeit, wie ich zunächst annahm. - Ich denke aber, da hilft jetzt abschneiden und gut ist. Auch die erkrankte Zierjohannisbeere habe ich abgeschnitten bis ins gesunde Holz, alle kranken Blätter abgezupft und vernichtet.
Bei der kranken Päonie gibt es noch eine Schwierigkeit: Eine Wildrose hat sich mitten im Busch angesiedelt! Eigentlich müsste ich die dicken, schweren Päonienknollen kurz rausheben, um die Wildrose zu entfernen. Aber nach unserem Austausch und allem was ich in meinem Thread geschrieben habe, weiß es jeder Iddi: Bereits kranke Pflanzen sollte man nicht auch noch an den Wurzeln berühren!
Weil ich dann die Pilze möglicherweise bis in den Boden schleppe, und durch Wurzelverletzungen eventuell für weitere Krankheiten sorge, lasse ich mal lieber die Finger davon, bis die Päonie wieder gesund ist.
So bleibt mir nur noch, Dir Beileid zum Flieder zu wünschen. Fühl Dich getröstet, liebe Schwester! Wenn der Flieder jetzt geht, kommt für Dich was Besseres. Ein neues Geschöpf, was genau dort gut gedeihen wird!
Ich habe, nachdem der Pfirsich draussen war, zwei Kerne von Wildpfirsichen neben meinem Hauseingang verbuddelt. Wenn sie dort keimen würde, wäre das für sie die optimale Lage.- Schaunmermal.
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
Re: Das Elend mit dem Flieder
Liebe Mia, allerschönsten Dank für Deinen Trost!
Geteiltes Leid ist halbes Leid, stimmts?
Kommt mir vor wie eine ganz gute Idee, denn überdüngt war der Platz sicher auch. Oder was meinst Du?
Ringelblumensamen hab ich einen ganzen Becher voll gekriegt. Nun weiß ich, wo der hinkommt!
Wenn solche Dinge passieren, lasse ich dem manchmal auch seinen Lauf. Besonders bei Holunder! Man will ja schließlich Frau Holle nicht verärgern ...
Gibt es davon eigentlich auch robustere Sorten ...?
Seit ich gestern ein Aprikosenbäumchen pflanzte, trau ich mich tollkühn und unerschrocken an alles ran ...
Ganz liebe Grüße,
Rani
*
Geteiltes Leid ist halbes Leid, stimmts?
Und ich dachte auch an Malve, Malva neglecta oder sylvestris. Ich glaub, Carolyn hatte auch sowas erwähnt.Mia hat geschrieben:Gründung an der Stelle finde ich gut. Vielleicht vorher mit Brennnesseln mulchen und im nächsten Jahr noch ordentlich Ringelblumen drauf, die wirken gesundend. Kapuzinerkresse und Mutterkraut dazwischen kann auch nicht schaden.
Kommt mir vor wie eine ganz gute Idee, denn überdüngt war der Platz sicher auch. Oder was meinst Du?
Ringelblumensamen hab ich einen ganzen Becher voll gekriegt. Nun weiß ich, wo der hinkommt!
Es kann natürlich auch sein, dass die Rose sich auf Dauer durchsetzt. Ich hab das bei mir im Vorgarten erlebt: Wir hatten einen Sommerflieder (davidii), und dann kam der Holunder, setzte sich mittenrein und hat nach einem Jahr den Sieg davongetragen. Nun hab ich je einen Holunderbaum als "Wächter" beim vorderen und hinteren Gartentor und fühle mich bestens beschützt.Bei der kranken Päonie gibt es noch eine Schwierigkeit: Eine Wildrose hat sich mitten im Busch angesiedelt! Eigentlich müsste ich die dicken, schweren Päonienknollen kurz rausheben, um die Wildrose zu entfernen. Aber nach unserem Austausch und allem was ich in meinem Thread geschrieben habe, weiß es jeder Iddi: Bereits kranke Pflanzen sollte man nicht auch noch an den Wurzeln berühren!
Weil ich dann die Pilze möglicherweise bis in den Boden schleppe, und durch Wurzelverletzungen eventuell für weitere Krankheiten sorge, lasse ich mal lieber die Finger davon, bis die Päonie wieder gesund ist.
Wenn solche Dinge passieren, lasse ich dem manchmal auch seinen Lauf. Besonders bei Holunder! Man will ja schließlich Frau Holle nicht verärgern ...
Das ist wahr. So hab ich es immer erlebt. Plötzlich ist die Idee da, das Bild, das passende Angebot, und dann ist alles, wie es sein soll.Wenn der Flieder jetzt geht, kommt für Dich was Besseres. Ein neues Geschöpf, was genau dort gut gedeihen wird!
Pfirsich? Mhm. Sieh da. Hab ich neulich schon dran gedacht.Ich habe, nachdem der Pfirsich draussen war, zwei Kerne von Wildpfirsichen neben meinem Hauseingang verbuddelt. Wenn sie dort keimen würde, wäre das für sie die optimale Lage.- Schaunmermal.
Gibt es davon eigentlich auch robustere Sorten ...?
Seit ich gestern ein Aprikosenbäumchen pflanzte, trau ich mich tollkühn und unerschrocken an alles ran ...
Ganz liebe Grüße,
Rani
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Re: Das Elend mit dem Flieder
*lach* Von wem auch immer das stammt, von mir bestimmt nicht. Ich habe kein derartiges Wissen...Und ich dachte auch an Malve, Malva neglecta oder sylvestris. Ich glaub, Carolyn hatte auch sowas erwähnt.
Wenn ich zu meiner Schwester fahre gibt es ungefähr auf halben Weg einen Bauernhof, bei dem an einer Scheunenwand neben der Straße ein Pfirsichbaum steht, der bestimmt schon 15 Jahre oder älter ist (er steht schon "immer" da und meine Schwester ist schon seit mindestens 15 Jahren ausgezogen, können auch 20 sein). Dieser Pfirsichbaum hat kein Spalier, wirkt immer absolut gesund und kräuselkrankheitsfrei und trägt gefühlt oft mehr Früchte als Blätter. Dieses Jahr trug nur ein großer Ast, dieser aber so reichlich, dass er massiv abgestützt werden musste. Sein einziger Schutz ist die Holzwand im Rücken, ich habe noch nie einen Winterschutz bei ihm gesehen oder sonst eine Pflegemaßnahme. Also muss er wohl ziemlich robust sein. Folglich muss es robustere Sorten geben, auch wenn ich sie Dir nicht nennen kann.Pfirsich? Mhm. Sieh da. Hab ich neulich schon dran gedacht.
Gibt es davon eigentlich auch robustere Sorten ...?
Ich habe seit einigen Jahren einen Nektarinenbaum, an einer Garagenwand, die nach Westen zeigt. Im ersten Jahr war die Kräuselkrankheit so schlimm, dass ich ihm alle Blätter des ersten Austriebes entfernen musste, dieses Jahr waren nur die äußersten, vom kleinen Dachvorsprung nicht geschützten Äste betroffen. Die Nektarinen waren urlecker... (was auch die Ameisen fanden ) Ich habe nur das Problem rechtzeitig zu erkennen, wann die Früchte ganz reif sind, bevor sie zu Boden fallen, denn sie werden nicht wirklich weich, sondern bleiben angenehm bissfest. Einzige Methode ist jede Frucht daraufhin zu überprüfen, ob sie sich pflücken läßt und das am besten täglich.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
Re: Das Elend mit dem Flieder
Oh! Ich habs jetzt nochmal nachgeprüft: Der Tipp stammte von Mia.Carolyn hat geschrieben:... Malva neglecta ...
*lach* Von wem auch immer das stammt, von mir bestimmt nicht. Ich habe kein derartiges Wissen...
Toll, das ermutigt mich immerhin zum Weitersuchen. Der Gärtner, den ich fragte, hat nämlich gleich abgewinkt und mit düsterer Miene was von "Kräuselkrankheit" gemurmelt. Aber manches muss man einfach riskieren und probieren.Sein einziger Schutz ist die Holzwand im Rücken, ich habe noch nie einen Winterschutz bei ihm gesehen oder sonst eine Pflegemaßnahme. Also muss er wohl ziemlich robust sein. Folglich muss es robustere Sorten geben, auch wenn ich sie Dir nicht nennen kann.
Mhm. Erinnert mich an meine Zierquitte oder Quitten überhaupt. Die Früchte fallen sogar runter, sind zwar gelb, aber steinhart, kaum zu schneiden. Doch innen sind die Kerne bräunlich, also muss die Frucht reif sein. Ich hab vorgestern (auch wegen der wertvollen Pektine) 300 Gramm Zierquitten in unsere Birnenkonfitüre mit reingetan, das kam göttlich!!Ich habe seit einigen Jahren einen Nektarinenbaum, an einer Garagenwand, die nach Westen zeigt. Im ersten Jahr war die Kräuselkrankheit so schlimm, dass ich ihm alle Blätter des ersten Austriebes entfernen musste, dieses Jahr waren nur die äußersten, vom kleinen Dachvorsprung nicht geschützten Äste betroffen. Die Nektarinen waren urlecker... (was auch die Ameisen fanden ) Ich habe nur das Problem rechtzeitig zu erkennen, wann die Früchte ganz reif sind, bevor sie zu Boden fallen, denn sie werden nicht wirklich weich, sondern bleiben angenehm bissfest. Einzige Methode ist jede Frucht daraufhin zu überprüfen, ob sie sich pflücken läßt und das am besten täglich.
LG, Rani
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