Ameisenplage auf Grabfläche

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Carolyn
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Ameisenplage auf Grabfläche

Beitrag von Carolyn » Di Mai 27, 2014 12:49

Zunächst zur Hintergrundgeschichte: Ich pflege zwei Gräber, die auch regelmäßig neu bepflanzt werden, wie kleine Blumenbeete im Prinzip. Hier soll es nur um eines davon gehen. In der Ecke links hinten steht ein Buchbaum, darum herum ein Viertelkreis mit (eigentlich) Dauerbepflanzung und ein oder zwei Blühpflanzen, rechts hinten steht die Laterne, vorne und mittig ist Platz für regelmäßig wechselnde Bepflanzung oder ein Gesteck über den Winter. Sehr traditionell.
Es kommt immer mal wieder vor, dass sich in einer Ecke vorne Ameisen ansiedeln, beim nächsten Mal umgestalten sind sie wieder weg, kein großes Problem. Jetzt haben sie aber die gesamte Fläche erobert, mit Löchern verteilt über die ganze Oberfläche und kaum sichtbaren "Hügeln". Wenn ich da jetzt demnächst umgestalte - momentan stehen da noch Hyazinthen (ein großer, gefüllter Kreis vorne) sowie ein paar Primeln und Bellis (um den Buchs, außerdem Maiglöckchen, der Rest der Dauerbepflanzung wird ersetzt)- dann werden sie beim Pflanzen und Umgraben wohl ziemlich lästig werden. Für dieses Mal muss ich irgendwie damit klar kommen, da ich das Grab möglichst schon am kommenden WE neu bepflanzen will/muss (die Hyazinthen dürfen dann zu Hause fertig einziehen, die Zwiebeln werden jedes Jahr im Herbst wieder eingepflanzt), aber zukünftig würde ich das gerne vermeiden. Die Frage ist nur: Wie?

Das Kupfer-Schnecken-Thema in einem anderen Thread hat mich zu diesem Beitrag von Mia geführt:
Mia hat geschrieben:Ich hatte mir zwei Bücher bestellt über Mischkulturen, und zufällig war in einem ein Artikel über das Vergrämen von Ameisen.
Die guten Schwestern von der Abtei in Fulda empfehlen, Ameisen mit stark duftenden Kräutern zu vertreiben.
Dazu gehört in erster Linie der Majoran - den kannst Du jetzt noch ansäen, Erdbär! - der Oregano, Thymian und Lavendel. Aber Oregano und Thymian brauchen einen vollsonnigen, trockenen, sandigen, kiesigen Boden, während es der Lavendel und der Majoran (Dost) schon noch eine Weile in normalem Gartenboden aushalten, sofern er sonnig ist.
Hier kann man auch Wermut zuordnen, und auch die Weinraute. Standort sonnig, relativ trocken.
Gerade diesen beiden wird nachgesagt, dass sie Ameisen gut vertreiben könnten. Wobei der Wermut von vielen Pflanzen in direkter Nachbarschaft nicht gut vertragen wird. Das stand jetzt nicht drin, das weiß ich einfach. Googel mal danach, bevor Du Wermut zu Karotten anbaust, okay?

Die Nester und Straßen sollen mit kleingeschnittenen Weinrautenblättern belegt werden. Weinraute und Wermut soll man dicht um Bäume binden, so können die Ameisen nicht hoch.

Auch sollen Ameisenstraßen mit kleingeschnittenem Farn, Rainfarn, Wacholder, Holunder und Walnussblättern belegt werden.
Ich glaube, der Rainfarn ist sowieso gut für einen natürlichen Garten. Ich würde den anpflanzen, der gedeiht sonnig und auch relativ halbschattig wie blöd. An die Wirkung von Holunderblättern glaube ich nicht so sehr...?

Aber einige dieser Dinger anzupflanzen, wäre doch mal eine Maßnahme, die unliebsamen Bewohner wieder loszuwerden!

Ich füge noch ein weiteres Kraut hinzu, welches Ameisen offenbar NICHT mögen: Diplotaxis tenufolia, oder auch "Wilde Rauke", oder auch winterharter Rucola. Samen gibt es im Fachhandel!
Das ist eine Zufallsentdeckung von mir, über deren Ameisenvergrämende Wirkung ich mir tatsächlich erst heute klar wurde, nachdem ich den Artikel las und mit eigenen Erlebnissen verglich.
Also, ich hatte das Zeug im alten Garten überall, ist ja auch lecker. Nun wusste ich schon im letzten Jahr, dass ich umziehen würde. Um diese Rucolastauden auch hier zu haben, habe ich natürlich im letzten Frühjahr/Sommer eine hier eingepflanzt. Und zwar in das Beet direkt neben der Hintertür, wo es auf einen sonnigen Hof hinausgeht.
Ich weiß, dass meine alte (91jährige) Mutter hier ständig Probleme mit Ameisen hatte. Wenn man aus dem hinteren Flur hinaus gehen will, findet man auf dem Schrank und auf Regalen zig, zig gebrauchte und ungebrauchte Ameisenfallen, Ameisengifte, Ameisenköder. Ordentlich Chemie von allen namhaften Herstellern. Seit sicherlich zwei Jahren unbenutzt.
Aber ich fand dieses Jahr kaum noch Ameisen in der Nähe der Rucolastauden.
Also, die kann man mit Sicherheit auch noch hinzufügen.
Die Idee ist jetzt, etwas in die Dauerbepflanzung um den Buchs herum zu integrieren. Das Problem ist, dass ich auf dieser Grabfläche keinen mageren, sandigen Boden habe und vor allem der Grabstein und der Buchs in der Ecke Schlagschatten werfen. Den Boden könnte ich an dieser Stelle ggf. mit Sand "verbessern", aber kommt Thymian auch einigermaßen mit Schatten zurecht? Und mit regelmäßigem Gießen (durch einen freundlichen Cousin, der täglich das Grab seiner Tochter gegenüber besucht)? Lavendel wird zu hoch, den hatte ich letztes Jahr als Zwischenpflanzung auf dem anderen Grab und dann zu Hause im Topf überwintert. Jetzt steht er im Topf neben der Haustür und ist mehr als kniehoch. Aber von Thymian gibt es ja auch niedrige Sorten. Oregano und Majoran kann ich mir auf dem Grab nicht vorstellen. Der Rest an Gewürzen wird wohl auch ziemlich hoch (soweit mir das Google grad anzeigt, ich hab keine Ahnung von Kräutern), ich brauche aber etwas eher niedriges, 20-30 cm vielleicht, etwas, das halt auch zu Hornveilchen und anderen typischen Grabpflanzen passt ohne es zu erdrücken und dabei noch schmückt.

Ideen?
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Re: Ameisenplage auf Grabfläche

Beitrag von Mia » Di Mai 27, 2014 22:26

Hallo Carolyn, :smile:

ich habe mehrere Ideen, aber davon gleich. Erstmal: Es ist ja irre, dass Du diesen alten Beitrag wiedergefunden hast, von dem ich gar nicht mehr wusste, dass ich den geschrieben habe! Ich hatte nämlich noch eine andere Ameisenstelle im Mutterhaus - und erinnerte mich nur, dass man Ameisen mit Kräutern vergrämen kann. Also bin ich in den Garten und habe gepfückt was mir an "Duftendem" unter die Hände kam: Das war Salbei, Oregano, Minze, Thymian und Lavendel. An den Rainfarn hatte ich gar nicht mehr gedacht. Die Blätter habe ich grob zerzupft, in die Ecke gelegt und die Ameisen sind verschwunden. Und weil das so gut geklappt hatte und Oliver, unser Gärtner, dies mitbekommen hatte, hat er mich im darauf folgenden Jahr um ähnliches gebeten, weil er Ameisen unter der Spüle hatte, die aus der Wand kamen (altes Haus, wie bei mir). Auch bei ihm hat es problemlos funktioniert.

Also, das Zeug muss nicht unbedingt eingepflanzt sein. Es würde wahrscheinlich reichen, wenn Du Dir ein großzügiges Potpourri aus diesen Kräutern mixt (diesmal mit Rainfarn) und es auf dem Grab z.B. unter einer leichten Schicht von feinem Rindenmulch ausbringst. Dann kannst Du bei einer klassischen Grabbepflanzung bleiben und die Ameisen hauen trotzdem ab. Müsste dann aber vermutlich jedes Frühjahr erneuert werden. Na gut, dann harkt man halt den Rindenmulch etwas weg und streut neue Kräuter.

Meine zweite Idee - in Kombination mit den gestreuten Kräutern - für die Bepflanzung am Wochenende wäre: Weihrauchpflanzen! Müsstest Du jetzt überall bekommen. Sie ranken, aber man kann sie ja auch als Bodendecker ziehen. Sind hübsch weißbunt, stinken den Ameisen und sehen auf einem Grab wahrscheinlich noch gut aus. Dazu eventuell ganz klassisch Tagetes. - Oder kleinbleibende rosa Bodendeckerrosen.

Dritte Idee: Es gibt ja im Herbst jetzt immer diese schönen Angebote an buntlaubigen Herbst-Winterstauden. Dazu gehört u.a. Ziersalbei, dazu Pfennigkraut, grünblaue oder buntlaubige Gräser... Ich meine jetzt vor allen Dingen den Ziersalbei.
Er ist weißbunt und Du bekommst ihn sicherlich jetzt auch schon irgendwo, sonst halt im Herbst. Der könnte mit den Licht- und Bodenbedingungen auf dem Grab besser klarkommen als Thymian. Dazu würde ich zu Buchs und Ziersalbei kleinbleibende rosa Bodendeckerrosen pflanzen, das gibt ein schönes Bild. Und wenn wir schon bei der Rose sind, es gibt auch Lavendelsorten, die nicht gleich zu Büschen anwachsen und gut dazwischen passen. Zudem kann man Lavendel schneiden, am besten im Frühjahr vor dem neuen Austrieb.

Das Problem bei diesen Salbeiarten und bei diesen Lavendeln ist, dass sie nicht 100% winterhart sind. Du müsstest sie dann im Frühjahr möglicherweise jeweils ersetzen. Aber gut, Grabbepflanzung ersetzt man je immer wieder.

Das waren meine Ideen für heute.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Ameisenplage auf Grabfläche

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 28, 2014 14:25

Mia hat geschrieben:Es ist ja irre, dass Du diesen alten Beitrag wiedergefunden hast, von dem ich gar nicht mehr wusste, dass ich den geschrieben habe!

Daran bist Du selber "schuld". :lol: Du hattest erwähnt, dass es mal einen User gab, der ausgiebig mit Kupfer zur Schneckenabwehr experimentiert hatte. Ich hab die Forensuche mit "kupfer" gefüttert und habe den Thread im Handumdrehen gefunden (und mich erinnert...). Ich wollte nachsehen, ob da noch was Verwertbares in Zitaten oder so enthalten ist, trotz der Löschaktion. Da bin ich über diesen Beitrag von Dir gefallen und der passte hervorragend zu dem, worüber ich mir grad Gedanken mache. Also habe ich ihn als Aufhänger für diesen Thread genutzt.
Also, das Zeug muss nicht unbedingt eingepflanzt sein.
Kein Rindenmulch auf dem Grab, :wink: sondern eine dicke Schicht Graberde. Da die inzwischen nicht mehr gerußt ist sondern einfach nur sehr dunkel, wächst darin auch die Bepflanzung vollkommen problemlos. Meine Schwester tendiert jetzt sogar dazu, sie auch sieben zu wollen, wie wir es bei manchen anderen Gräbern sehen. :roll: Da inzwischen immer mehr relativ grobe Stücke enthalten sind bin ich da auch durchaus am Überlegen.
Mein Garten ist ein Urwald, aber die Gräber sind top gepflegt. :lol: Ich sag ja, kleine Blumenbeete. Und es macht richtig Spaß, sie immer wieder neu zu gestalten.
Meine zweite Idee - ... - für die Bepflanzung am Wochenende wäre: Weihrauchpflanzen!
Weihrauch ist eine sehr gute Idee! Meine Schwester hat ihn jedes Jahr in ihren Balkonkästen, weil er Mücken abhält. Naja, das Zeug stinkt ja auch gottserbärmlich. :lol: Am Rand entlang könnte er dann gerne auch ein bisschen vor sich hin wuchern über den Sommer. Und irgendwas weißpanaschiertes haben wir sowieso oft drin. (Tagetes kommen später auf das andere Grab, von kräftig orangenen habe ich da 30 oder 40 Stück, die jedoch erst frisch pikiert sind.)
Dritte Idee: ... Ich meine jetzt vor allen Dingen den Ziersalbei.
Der wäre sehr schön und trifft auch ziemlich unseren Geschmack. Den muss ich meiner Schwester auf jeden Fall mal vorschlagen. Könnte aber auch ein wenig hoch sein, der Buchsbaum ist noch nicht sooo groß. Hat grad eben noch die richtige Größe um sich "drauf zu legen", wenn man dahinter etwas grasen oder pflanzen will. :lol: Vielleicht mach ich ja nach der Neubepflanzung mal eine Foto.
es gibt auch Lavendelsorten, die nicht gleich zu Büschen anwachsen
Nach niedrig bleibendem Lavendel hatten wir schon mehrfach gesucht aber nicht gefunden. Schneiden wäre ein Option.
Das Problem bei diesen Salbeiarten und bei diesen Lavendeln ist, dass sie nicht 100% winterhart sind. Du müsstest sie dann im Frühjahr möglicherweise jeweils ersetzen. Aber gut, Grabbepflanzung ersetzt man je immer wieder.
Wir bepflanzen das Grab mehrmals im Jahr neu, aber ein Teil sollte eben auch dauerhaft(er) sein und dadurch Arbeit sparen. Aber auch da geht immer mal wieder was kaputt oder wächst sich aus, das sind wir gewohnt.


Als Vorbereitung für die Arbeit am WE habe ich übrigens auch den Tipp bekommen, mit Brenneseljauche zu gießen, das würde auch genug stinken, um die Ameisen zu vertreiben. :mrgreen: Werde ich morgen noch ausprobieren, wenn ich dazu komme.
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Re: Ameisenplage auf Grabfläche

Beitrag von Mia » Mi Mai 28, 2014 20:53

Ich freue mich, dass ich Dir helfen konnte, Carolyn. :smile:

Du kannst das Duftpotpourri ja auch unter schon vorhandene Pflanzen streuen, z.B unter den Buchs. Da fällt es nicht auf und vergrämt trotzdem.

Google mal nach Lavendel "Blue Cushion", Kissenlavendel. Gibt es bei Rühlemanns. Höhe 30 cm, Breite 25. Sollte aber möglichst in eine sonnige Ecke mit Sand und etwas Kieseln im Pflanzloch.
Rühlemanns hat weiterhin vier Salbeiarten, die relativ klein bleiben, halbschattenverträglich sind, aber recht trocken stehen müssen - also auch wieder gut Sand ins Pflanzloch:

Kriechender Salbei - Salvia nevadensis - Höhe und Breite 20 cm,
Räuchersalbei - Salvia repens - (soll winterhart sein) Höhe 30 cm x 35 cm Breite,
Spanischer Salbei - Salvia lavandufolia - Höhe mal Breite 35/30 - Dies ist der schattenverträglichste, der (bei etwas Sand im Boden) auch relativ viel Feuchtigkeit abkann,
und Salvia lyrata, Höhe mal Breite 45/30 cm.

Die sind aber nicht weißpanaschiert, wie solche Ziersalbei die man im Herbst bekommt. Den weißpanaschierten müsste es jetzt aber auch regulär in der Blumenhandlung geben. Ich hatte den auch auch dem Grab, er wird etwa 40, maximal 50 cm hoch.

Wenn Du mit Brennesseljauche gießt, kannst Du keine Lavendel und Salbei mehr anpflanzen, gell? Hat einfach zu viel Stickstoff. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Jauche Ameisen vertreibt. - Probiers an einer Stelle aus! :wink:

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Ameisenplage auf Grabfläche

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 28, 2014 21:08

Hui, was ein fehlender / in einem BB-Code doch anrichten kann. Hab die Optik meines letzten Beitrags grad korrigiert...

Für den Moment wird es vermutlich Weihrauch werden und der hat ja kein Problem mit Stickstoff (jedenfalls nicht mit dem Dauerdünger in den Balkonkästen). Aber der ist ja auch nicht winterhart, also müssen wir uns auf Dauer etwas anderes überlegen und da können dann ja Salbei und Lavendel zum Zug kommen. Ich persönlich mag Lavendel zwar nicht (der duftet nicht, der stinkt!), aber meine Schwester wird da sofort dabei sein. :lol:

Weißpanaschiert muss ja nicht sein bzw. kann ja auch etwas anderes sein, das wir dann noch dazu pflanzen. Wir sind da recht kreativ. :mrgreen:
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Re: Ameisenplage auf Grabfläche

Beitrag von Mia » Mi Mai 28, 2014 21:52

Ich denke, das mit dem Weihrauch ist eine gute Entscheidung.

LG
Mia
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