Rasenschnitt

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Ingo
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Rasenschnitt

Beitrag von Ingo » Di Jul 28, 2009 09:45

Hallo,

ich habe im Moment zuviel Rasenschnitt und weiss schon gar nicht mehr wohin damit.

Wenn ich alles auf einen Haufen werfe wird der vermutlich anfangen zu faulen und zu stinken.
Wie kann ich den am Besten lagern bzw. in Kompost umwandeln ?

Ich habe leider nicht kaum andere Kompostzutaten um einzelne Schichten zwischen den Rasenschnitt zur Durchlueftung einzubringen.

Gruss

Ingo

tanteberta
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Re: Rasenschnitt

Beitrag von tanteberta » Di Jul 28, 2009 09:55

Hallo Ingo, das ist immer wieder ein Problem. Hast Du das denn schon zusammengerecht? Manchmal hilfts ja schon, das Zeug einen Tag abtrocknen zu lassen. Aber auch als Mulchschicht unter Sträuchern und zwischen Stauden ist das Gras gut zu gebrauchen. Zwischen Gemüse manchmal problematisch, weil sich die Schnecken drunter verkriechen und nachts dann loslegen mit Vertilgen der schönen Gemüser.
Strauchschnitt als Zwischenschicht zum Belüften im KOmposthaufen? Oder auch ein paar Schaufeln Erde, ein paar Hände voll Kalk dazwischen? Aber das ist Dir vermutlich auch schon alles eingefallen. Auf jeden Fall: ausgebreitet und abgetrocknet neigt das Gras nicht mehr so arg zum Faulen. Viel Glück!

Ingo
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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Ingo » Di Jul 28, 2009 14:36

ich maehe immer mit Rasenfangsack, damit mein kleine Tochter beim Spielen in der Wiese nicht wie ein gruenes Ungeheuer aussieht :)

Bisher habe ich das ganze ein bischen unter Bueschen+Baeume und in meinem Topinamburbeet verteilt.
Die Haenge sind mit Rindenmulch abgedeckt und da will die Chefin auch keinen Rasenmulch drauf haben (gefaellt ihr nicht...).
Die Masse des Rasenschnitts habe ich hinter meiner Hecke (rund 45m lang) zu einer Wildwiese dick ausgebracht um das reinwachsen von Gras+Unkraut in die Hecke zu unterdruecken. Da liegt nun aber auch mehr als genug.

Bei dem aktuellen Graswachstum kommen alle 2 Wochen schnell mal 20 und mehr 50l Fangkoerbe voll Rasenschnitt zusammen.

Ich hatte auch schon ueberlegt oefter zu maehen und den dadurch ganz kurzen Rasenschnitt einfach liegen zu lassen - allerdings a) auch wieder meine Tochter und b) habe ich mal gelesen, dass man bei Lehmboden besser nicht "mulchmaehen" tut.

maiglöckchen
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Re: Rasenschnitt

Beitrag von maiglöckchen » Di Jul 28, 2009 16:44

Hallo,
bei einer Neuanschaffung eines Mähers rate ich zu einem Mulchmäher. Unserer funktioniert sogar noch bei feuchtem Rasen.
Gruß,
Maiglöckchen

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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Cerifera » Mi Jul 29, 2009 17:53

Ne das stimmt. Wir haben hier auch Lehmboden - da ist Kompost oder Mulchen eher Gift fürs Gras. Lieber im Frühjahr kalken :wink:

Im Herbst soll man sich Blätter aufheben und Fallobst und Staudenschnitt und das dann mituntermischen mit dem Gras.

Wenn Du jetzt gar nichts da hast könntest Du Dir natürlich Material sammeln...

Vielleicht kann man aus Gras ja auch eine Jauche machen :nachdenk:

Rindenmulch mag ich gar nicht mehr der trocknet den Boden aus und die Pflanzen ersticken darunter langsam wegen Sauerstoffmangel. Ganz zu schwiegen von der Bodensäuerung und dem Versteck für Schnecken und dem Geruch... aber das ist ja jedem seine Entscheidung.

Wenn Du Bio-Gras hast könntest Du es ja eigentlich auch an Pferde oder Schafe verfüttern? Wäre bestimmt besser als Brot und Brötchen in den Wildtierpark mitzunehmen ;-)

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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Mama Heike » Mi Jul 29, 2009 19:13

Cerifera, mit einem Rasenmäher gemähtes Gras darf nicht an Tiere verfüttert werden, da die Teile ja geölt sind und da was dran hängen kann. Sonst hätte ich keine Probleme mehr, genug Grünes für meine Kanickel zu beschaffen. :mrgreen:
Lieben Gruß Heike

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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Cerifera » Do Jul 30, 2009 17:04

Hm... ob bei unserem Rasenmäher da noch was geölt wurde...

Aber wieso kann man mit dem Rasenschnitt dann mulchen :nachdenk:

Aber wenn das bei Dir das einzige Problem ist: wieso machst Du nicht einen Teil mit der Sense ab? Oder ölst Du die auch?

Die Bauern mähen doch auch das Gras auf Wiesen ab - was ich gesehen hab lassen die das meist aber liegen und rechen es dann auf nach einer gewissen Zeit. Das verfüttern die doch dann auch an ihre Kühe - ob sich das Öl dann herausgewaschen hat :confused:

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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Mama Heike » Do Jul 30, 2009 21:10

Kann ich dir nicht sagen, aber es wird in den Foren empfohlen dieses Gras nicht zu füttern, auch weil es recht matschig ist. Bei einem normalen Rasenmäher ist ja das ganze genau drüber. Bei den Mähmaschienen sind die drehteile links und rechts. Kann mir vorstellen, das es schon irgendwie anders ist.
Mulch verrottet ja auch, grünes wird gefressen, drum ist es da schon ein Unterschied. :wink:
Lieben Gruß Heike

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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Carolyn » Mo Aug 03, 2009 13:22

Ein Rasenmäher SOLLTE öfter geölt werden als das Mähwerk eines Bauern. *g* Ein Mähwerk ist ja auch für deutlich mehr Masse ausgelegt. Außerdem ist Rasenschnitt deutlich kürzer und damit jüngeres/saftigeres Gras als das lange, das die Bauern mähen. Mein Vater jedenfalls war immer vorsichtig mit dem jungen Gras im Frühjahr, weil die Kaninchen davon gerne Blähungen bekamen. Das könnte noch ein Grund dafür sein, dass Rasenschnitt nicht verfüttert werden soll.

Zum eigentlichen Problem: Ich kompostiere mein Gras + Rasenschnitt auch. Dass es schimmelt nehme ich (notgedrungen) in Kauf, auch wenn ich es durch Schnellkomposter versuche zu minimieren. Mein Kompost wird allerdings auch mindestens drei Jahre alt, der den ich jetzt verwende ist wohl eher vier oder fünf Jahre alt, einfach weil ich mehr habe als ich verwenden kann. Allerdings hatte ich aus Platzgründen auch angefangen, säckeweise Gras in die Grüngutsammelstelle der Nachbarstadt zu schaffen (bis 2 cbm kostenlos). Bei 67 Abfallsäcken voll habe ich dann kapituliert, einsacken und wieder entleeren waren einfach zu zeitaufwendig. Es hatten ja auch nur 7-10 Säcke auf einmal im Auto Platz (je nach Auto)...
(Ich werde trotz Lehmboden irgendwann mulchen müssen, denn 3000 qm Wiesen ergeben eine Schnittgutmenge, die ich auf Dauer nicht unterbringen/verwerten kann. In der Vergangenheit wurde die Fläche vom Nachbarn gemäht/geheut, was jetzt nicht mehr geht.)

Exkurs:
Es gibt drei Methode, Gras zu ernten für die Fütterung:
- frisch: Mähen und einsammeln oft im selben Arbeitsgang, vorne am Traktor das Mähwerk, hinten der Ladewagen. Tägliches Mähen/Verfüttern des Grases, damit relativ zeitaufwendig und daher kaum noch praktiziert.
- Silage: Es werden große Flächen gemäht und je nach Witterung ein bis zwei Tage liegen gelassen zum Antrocknen. Dann wird entweder lose aufgesammelt und in Fahrsilos/Hochsilos eingelagert (inzwischen selten) oder in Rundballen gepresst und diese in Folie gewickelt. Das angetrocknete Gras gärt darin und kann problemlos auch ein Jahr und länger gelagert werden. Da die Rundballen gut transportier- und portionierbar sind ist das bei uns die inzwischen bei weitem häufigste Methode. Silage ist schon fast ein Kraftfutter, jedenfalls nährstoffreicher als frisches Gras (auf das Volumen bezogen).
- Heu: Dazu braucht es ca. drei Tage gutes Wetter, das gemähte Gras muss vollständig austrocknen. Zu feuchtes Heu kann sich im Heustock von selbst entzünden, da es heiß wird. Zum Trocknen muss es ein- bis zweimal am Tag gewendet werden, damit auch die Unterseite trocknen kann. Wenn es trocken ist, kann es wieder lose, in kleinen Bündeln oder in mannshohen Rollen gelagert werden.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Mama Heike » Mo Aug 03, 2009 21:26

Früher habe ich mit meinen Schwiegereltern auch noch Heu gemacht. Wir haben es zum Abend hin angehäufelt und früh dann, wenn die Wiese abgetrocknet war, wieder ausgebreitet. Das ganze auch mehrfach am Tag gewendet. War eine Schweißtreibene Arbeit, auch noch am Steilhang. :roll:

Ich fütter ja nur etwas frisches Gras dazu, und das schneide ich eben mit der Schere. Eine Sense, oder Sichel wäre mir auch lieber, weis aber gar nicht, ob es noch sowas exotisches zu kaufen gibt. :mrgreen:
Lieben Gruß Heike

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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Carolyn » Mo Aug 03, 2009 23:39

Sensen gibt es. Einmal für Bergbauern, zum anderen aber auch, um Neuanpflanzungen von (Wald-)Bäumen auszumähen, damit diese nicht von Brombeeren usw. überwuchert werden. Dafür hat mein Vater seinerzeit eine separate Sense mit etwas anderen Abmessungen (kürzeres Sensenblatt) gekauft.
Sicheln ... probier es mal auf einem Mittelaltermarkt. Die alten Gallier/Druiden lassen grüßen. :wink:
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Re: Rasenschnitt

Beitrag von Ludmilla » Di Aug 04, 2009 06:06

Mama Heike, ich hab mir heuer eine Sichel bestellt - ein Ebay-Händler hatte die im Angebot. Ich hab Stellen mit Gründünger besät, wo ich mit dem Rasenmäher schlecht bis gar nicht hinkomme, dafür ist die praktisch. Allerdings musste die Sichel erstmal abgezogen werden, da die ungeschliffen ankam.
Herzlichste Grüße von Ludmilla
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