Politische Themen

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lizzard
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Politische Themen

Beitrag von lizzard » Do Mai 06, 2010 14:05

Hallo zusammen,

da ich neu im Forum bin und keine Unruhe stiften will, frag ich lieber vorher und teste an, wie ihr alle hier so ausgerichtet seid.

Ich persönlich finde es immer wieder interessant aktuelle Themen mit anderen zu diskutieren. Einfach nur, um die Meinung der Allgemeinheit mal gehört zu haben. Ausserdem bin ich der Meinung, dass ich im Meinungsaustausch vielleicht selbst angeregt werde, ein Thema mal von der anderen Seite zu betrachten. Oder von einem Blickwinkel, wo ich selbst nie auf die Idee gekommen wäre.

Allerdings find ich es immer wieder schade, wenn Diskussionen zu einem vielleicht emotionalen Thema zu sehr ausufern. Zu emotional werden.
Bspw. das Griechenlandthema. Ich darf kaum jemanden darauf ansprechen und ein nüchternes Gespräch erwarten. Meist wird es gleich hitzig und leidenschaftlich, völlig überzogen emotionale.
Ich habe eine kaufmännische Lehere gemacht und studiere gerade nebenbei auf der Abend-Uni auf den Betriebswirt. Was die Wirtschaftspolitik angeht bin ich vielleicht nicht die absolute Leuchte. Aber ein paar Grundkenntnisse habe ich und das Interesse ist auch da.

Wie würdet ihr das aufnehmen, wenn ich euch hier hin und wieder mal zu bestimmten aktuellen oder auch alten Themen mal auf eure Meinung dazu befrage?
Wäre das etwas, das hier eher unerwünscht ist, weil es evtl. zu hitzig und unruhig werden könnte?

Ich bin selbst hier hauptsächlich wegen dem Thema Garten. Hab auch schon einiges hier gelernt und fühle mich bisher doch ganz wohl hier. Kann offen und direkt sprechen.
Aber das ist ja leider nicht in jedem Forum so und schon gar nicht zu jedem Thema.
Möchte dieses hübsche Forum hier nicht gefährden.

Darum dieser Thread.

Wäre toll, wenn ihr euch dazu äußern würdet. Negative und positive Kritik sind sehr willkommen! :smile:
Liebe Grüße
Liz

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Re: Politische Themen

Beitrag von Carolyn » Do Mai 06, 2010 17:08

Ich spreche nur für mich! Mir persönlich käme es sehr gelegen, hier auch über noch mehr als nur den Garten zu diskutieren, ich diskutiere gerne und in der Regel auch sachlich. P(arteip)olitische Meinungen sind nicht so sehr mein Fall mangels Interesse und auch ansonsten werde ich mich sicherlich nicht bei allem beteiligen, aber grundsätzlich gerne! Gerade dann wenn es eben nicht verbissen wird. :grin: So erfährt man doch viel mehr über sein "Gegenüber"!

P.S.: Willkommen in der BWL. Meinereiner ist Diplom-Betriebswirtin (FH). :lol: :wink:
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Re: Politische Themen

Beitrag von Cerifera » Fr Mai 07, 2010 02:53

mir würde das auch gefallen mal über mehr zu reden als immer "nur" Garten, oft ist man auch zu ausgebrannt um nach einer Pflanzenart zu wühlen oder in einem Buch nachzulesen. Wir haben ja schon den Thread "Hallo Zusammen" der ist aber eigentlich mehr für unsere "News" gedacht und was wir gerade für Musik hören etc.

Wenn der Admin nichts dagegen hat können wir gerne einen Politik-Fred aufmachen :wink:

persönlich ist meine Einstellung zu Griechenland: Die haben doch Recht...

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Re: Politische Themen

Beitrag von lizzard » Fr Mai 07, 2010 08:14

Carolyn hat geschrieben:Ich spreche nur für mich! Mir persönlich käme es sehr gelegen, hier auch über noch mehr als nur den Garten zu diskutieren, ich diskutiere gerne und in der Regel auch sachlich. P(arteip)olitische Meinungen sind nicht so sehr mein Fall mangels Interesse und auch ansonsten werde ich mich sicherlich nicht bei allem beteiligen, aber grundsätzlich gerne! Gerade dann wenn es eben nicht verbissen wird. :grin: So erfährt man doch viel mehr über sein "Gegenüber"!

P.S.: Willkommen in der BWL. Meinereiner ist Diplom-Betriebswirtin (FH). :lol: :wink:
Ich bin auch nicht unbedingt großartig parteipolitisch interessiert.
Aber was die Außenwirtschaftspolitik angeht oder Wirtschaftspolitik allgemein, find ich es schon manchmal spannend, den ein oder anderen Meinungsaustausch durch zu führen oder einfach nur Hintergrundinfos zu sammeln. Zur eigenen Meinungsbildung eben.

Andere Themen find ich aber auch spannend zu diskutieren. Muss ja nicht nur immer mit Wirtschaft zu tun haben.

Oder auch Themen, bei denen man einfach mal Luft ablassen will. Bspw. diese Fälle von Inzest, wie in Österreich. Da kann wohl kaum einer eine großartig andere Meinung haben, wie der Großteil der Gesellschaft. Da tut es aber schon mal gut, sich so richtig aufzuregen und Luft abzulassen. Einfach nur, um solch schlimme Nachrichten zu verdauen und daran nicht kaputt zu gehen, wie die Welt sich entwickelt.

Diplom-Betriebswirtin (FH) - das heißt, du hast das auf der Fachhochschule vollzeit gemacht?
Ich mache es ja "nur" nebenbei. Ich hätte es lieber auch Vollzeit gemacht. Damals habe ich aber durch einen glücklichen Zufall einen unbefristeten Vertrag direkt nach meiner Ausbildung bekommen.
Normalerweise muss man einem Azubi ja drei Monate vor Ausbildungsende mitteilen, dass er befristet übernommen wird oder gar nicht. In meinem Fall hätte es befristet auf ein Jahr sein müssen. Allerdings hat unser Betreuer das etwas verpeilt und mich einen Monat zuvor eingeladen, um mich zwei Stunden lang ganz nett zu bearbeiten und zu überzeugen, einen befristeten Vertrag zu nehmen. Das wäre ja so nett der Firma gegenüber (100% Astrium-Tochter - 900 Angestellte, 2009 Umsatz über 200 Millionen - ganz arme Firma!) und so mega flexibel. Und Zeitarbeitsfirmen wären ja so toll, weil man so viel zu sehen bekommt.
Nene - ich habe auf mein Recht auf einen unbefristeten Vertrag bestanden.

Dann wollte ich mich nach der Lehre zur Industriekauffrau weiter bilden. Einfach für den Fall der Fälle, wenn man mal auf der Straße steht (was ja meinem Freund passiert ist, der dann auf eigene Kosten seinen Kfz-Meister auf der Vollzeitschule gemacht hat), um sich dann von der Masse wenigstens etwas abzuheben. Und weil ich den Vertrag nicht aufgeben wollte, habe ich mich für die Abendschule auf der VWA (Volkswirtschafts-Akademie) in Stuttgart entschieden.
Dafür muss ich nun Montag, Mittwoch und Freitag 40km bis Stuttgart fahren. Um halb fünf muss ich immer los und komme halb zehn daheim an.
Letztes Jahr habe ich die Prüfung leider nicht bestanden (Abschlussprüfung) - kurz vorm Burn-Out!
Dieses Jahr hab ich nun das vierte Jahr bald endlich hinter mir. In zwei Wochen beginnt wieder die Prüfungsphase und weil es meine letzte Chance zu bestehen ist, hab ich sogar meinen gesamten Jahresurlaub geopfert und nehme pro Prüfung etwas mehr wie eine Woche frei.
Hoffe es klappt - sonst waren vier Jahre Abendschule für die Katz. Auf eigene Kosten übrigens.
Liebe Grüße
Liz

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Re: Politische Themen

Beitrag von Carolyn » Fr Mai 07, 2010 10:22

In der Forenübersicht heißt es doch, dass die Plauschecke "für alle anderen Diskussionen" ist, also können wir uns doch hier austoben. :grin: Abgesehen davon kenne ich kein gut laufendes Forum, das keinen großen Off-Topic-Bereich hat...

Ich hab auf dem Gymnasium meine Mittlere Reife gemacht, bin dann mangels Ausbildungsplatz auf die FOS und anschließend auf die FH. Sprich ich habe gar keine "normale" Ausbildung absolviert. Nach dem Studium war ich dann ca. drei Jahre in der Zeitarbeit (aber eine "echte" Zeitarbeitsfirma, keine von einer anderen ausgelagerte), wurde von dort übernommen und hab nach zwei Jahren in meine jetzige Stelle gewechselt, wo ich seit mittlerweile neun Jahren bin. Mein Lebenslauf in Kurzform. *g* Und um der nächsten Frage zuvor zu kommen: Ich bin knapp 40 Jahre alt. :wink:

Ein Recht auf einen unbefristeten Vertrag? Gab es da eine entsprechende Betriebsvereinbarung oder einen Tarifvertragsregelung? Sonst wüßte ich nämlich nicht, woher sich dieses Recht herleiten sollte. Grundsätzlich ist ein Ausbildungsverhältnis mit der Prüfung beendet ohne dass es einer Kündigung bedarf. Der Arbeitgeber ist noch nicht mal verpflichtet, einem Lehrling die Chance zu einer Wiederholung der Prüfung zu geben, wenn er sie nicht bestanden hat. Soweit die rein rechtliche Lage, auch wenn das kaum jemals so durchgeführt wird. Der Rest ist nur üblich bzw. höflich und Verhandlungssache, aber vor Gericht nicht durchsetzbar.
Ich bin übrigens durchaus froh, in der Zeitarbeitsfirma verschiedene Firmen kennengelernt zu haben. Die Kollegen, die ihr Leben lang in der selben Firma arbeiten, von der Lehre bis zur Rente, sind meiner Erfahrung nach meistens ausgesprochen unflexibel und betriebsblind. Sollten sie nach 20 oder 30 Jahren ihren Arbeitsplatz verlieren sind sie quasi unvermittelbar...

Und schon sind wir mitten in der ersten Diskussion! :lol:
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Re: Politische Themen

Beitrag von lizzard » Fr Mai 07, 2010 11:34

Carolyn hat geschrieben: Ein Recht auf einen unbefristeten Vertrag? Gab es da eine entsprechende Betriebsvereinbarung oder einen Tarifvertragsregelung? Sonst wüßte ich nämlich nicht, woher sich dieses Recht herleiten sollte. Grundsätzlich ist ein Ausbildungsverhältnis mit der Prüfung beendet ohne dass es einer Kündigung bedarf. Der Arbeitgeber ist noch nicht mal verpflichtet, einem Lehrling die Chance zu einer Wiederholung der Prüfung zu geben, wenn er sie nicht bestanden hat. Soweit die rein rechtliche Lage, auch wenn das kaum jemals so durchgeführt wird. Der Rest ist nur üblich bzw. höflich und Verhandlungssache, aber vor Gericht nicht durchsetzbar.
Ja - es gibt bei uns einen Tarifvertrag. Bei uns gelten die Vereinbarungen der IG Metall. Ausserdem war ich damals Jugend- und Auszubildendenvertreterin beim Betriebsrat.
In unserer Firma gilt, dass Azubis nach der Lehre für ein Jahr übernommen werden. Dazu müssen sie aber spätestens 3 Monate, bevor die Ausbildung zu Ende ist, entsprechend informiert werden. Wird dieser Zeitpunkt überschritten, dann gilt, dass der Azubi ein Recht auf einen unbefristeten Vertrag hat. So ist (oder war damals) die Regelung.
Das ist jetzt aber 5 Jahre her. Ob sich das zwischenzeitlich geändert hat, weiß ich nicht.

Naja - Zeitfirmen und Leihfirmen. Ich weiß nicht, ob es da einen Unterschied gibt oder ob das früher anders war. Heute kennt man Leihfirmen eher als moderne Sklavenhändlerei.
Mag sein, dass das evtl. ein Vorurteil ist und der Tatsache evtl. nicht gerecht wird. Aber ich habe es bisher leider nur auf dieser Ebene kennen lernen dürfen.
Hier in unserem Betrieb werden leider recht viele Leihkräfte in Anspruch genommen. Wie ich mitbekommen habe, werden nur noch Leute genommen, die über Leihfirmen kommen. Normale Initiativ-Berwerbungen fallen wohl gleich durchs Raster. Das ist aber auch nur Hören-Sagen auf dem Flur. Ob das stimmt weiß ich nicht.
Fakt ist, dass wir über 100 von unseren 900 Mitarbeitern Leihkräfte sind. Fakt ist aber auch, dass ein Großteil von ihnen nach spätestens 1-2 Jahren fest übernommen werden. Wenn auch wieder befristet. In der Raumfahrt kann man nämlich nicht wirklich Leihkräfte so ohne weiteres ausleihen und zurück schicken. Allein das einlernen dauert ewig - darum versteh ich nicht, warum nicht auch Initiativ-Bewerber angenommen werden sollten.

Weiterer Fakt ist aber wohl (laut meiner Insider-Infos der Personalabteilung), dass (zumindest in unserem Fall) eine Leihkraft die Firma mehr Geld kostet, wie ein gleichwertiger Normal-Angestellter.
Aber dennoch bekommt dieser Leiharbeiter deutlich weniger Geld auf die Hand, wie ein gleichwertiger Normal-Angestellter, der die gleiche Tätigkeit und Verantwortlichkeit hat, wie die Leihkraft.
Bei uns gibt es übrigens auch keine Unterscheidung mehr in Lohn und Gehalt - es gilt die ERA-Vereinbarung. Also alle gemeinsam bekommen ein Entgelt, das nicht auf die Ausbildung, sondern auf die Tätigkeit abzielt.
Der Vorteil einer Leihkraft für die Firma liegt wohl darin, dass für diesen Mitarbeiter keine Sozialversicherungen übernommen werden, keine Verantwortung für die Gesundheit des Mitarbeiters und er kann von einem Tag auf den anderen heim geschickt werden.
Ist echt nicht schön - daran kann ich nichts tolles finden, wenn man tagtäglich damit rechnen muss, dass man morgen evtl. nicht mehr herkommen braucht.

Mein Freund ist leider auch seit über einem Jahr arbeitslos. Jetzt auch Hartz 4 - das ist ziemlich übel für uns. Vor allem, was das Thema Selbstwertgefühl angeht. Ist gar nicht schön. Vor allem, wenn man sich von seinen Mitmenschen auch noch fiese Sachen anhören muss. Von wegen "Ja die Hartz-4ler, sind doch alle faul!".
Er ist Kfz-Mechaniker. Er hat seinen Meister und seinen Lkw-Führerschein auf eigene Kosten in der Arbeitslosenzeit gemacht. Vom Amt gab es nichts. Und weil die Meisterschule Vollzeit war, hat er in dieser Zeit auch keine Unterstützung bekommen.
Und jetzt ist er über eine Leihfirma in einem Autohause, wo es zwiespältige Infos gibt. Die Frau von der Leihagentur sagt, dass es an dieser Stelle langfristig einen Job geben soll. Die Leute in dem Autohaus, die er vorsichtig mal angetriggert hat, wissen nichts davon, dass hier jemand langfristig eingestellt werden soll. Selbst die Meister sagen, das wär nicht so. Er hat natürlich nichts über seine Infos von der Agentur gesagt.
Derzeit sind sie zwei Leiharbeiter. Beide haben diese Info und geben sich nun natürlich einen Wettkampf. Jeden Tag kommt er heim und weiß nicht, was morgen auf ihn zukommt. Er macht nur Geschäft, was eigentlich Azubis machen. Fast nur Reifen wechseln und Autos waschen. Nichts für den Kopf. Und weiß noch nicht mal, ob sich der "Kampf" überhaupt lohnt. Wenn wenigstens klar wäre, dass wirklich eine Stelle besetzt wird. Und wenn er die Stelle nicht bekommt, könnte er zumindest sagen, er hat sein Bestes gegeben.
Und dazu kommt noch die Angst, dass die Agentur ihn vielleicht als Lkw-Fahrer abstempelt und ihn mal kurz auf diesen Job los schickt. Nein sagen kann man nicht, da es sonst Sperre vom Arbeitsamt gibt. Das kommt einer Kündigung auf eigene Initiative gleich. Und wenn er als Lkw-Fahrer eingestellt wird, kommt er da kaum mehr raus.
Seinem Schwager ergeht es zumindest so. Er war lange arbeitslos und wollte sich nicht unter Wert kaufen. Seit zwei Jahren fährt er nun Lkw für ein Bauunternehmen. Der wird da behandelt wie der letzte Dreck. Denn er ist auf den Job angewiesen. Geld kommt zu spät, Stunden werden nicht richtig gerechnet, er bekommt immer kurz vorher bescheid, ob er nun fahren muss oder daheim bleiben kann. Planen mit der Family ist nicht drin.

Ist echt nicht schön. Da bin ich froh, dass ich meinen unbefristeten Vertrag behalten habe und mir den Stress mit Abendschule gebe.
Liebe Grüße
Liz

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Re: Politische Themen

Beitrag von admin » Fr Mai 07, 2010 12:26

lizzard hat geschrieben:Wie würdet ihr das aufnehmen, wenn ich euch hier hin und wieder mal zu bestimmten aktuellen oder auch alten Themen mal auf eure Meinung dazu befrage?
Wäre das etwas, das hier eher unerwünscht ist, weil es evtl. zu hitzig und unruhig werden könnte?
Nun mit Politik ist das so eine Sache. Ich habe schon die gesittetsten Foren über politische Themen in Flammen aufgehen sehen, persönliche Beleidigungen, Mitglieder die sich zurückziehen weil sie ihre Überzeugung angegriffen sehen, Cliquenbildung, Gruppen die triumphieren weil 'ihre' Gesinnung die Oberhand hat und dann andere abhalten sich überhaupt hier anzumelden, parteipolitisches Geplänkel usw. :doh: .

Solange es bei einer zivilierten (und nicht parteipolitischen) Diskussion bleibt gibt es aber nichts einzuwenden. :wink:
Grüsse vom Admin
www.bio-gaertner.de

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Re: Politische Themen

Beitrag von lizzard » Fr Mai 07, 2010 15:36

admin hat geschrieben: Solange es bei einer zivilierten (und nicht parteipolitischen) Diskussion bleibt gibt es aber nichts einzuwenden. :wink:
Also ich wäre auch dafür, dass es nicht parteipolitisch wird.
Ich persönlich bin ein Mensch, der andere Meinungen respektiert. Was ich gar nicht abhaben kann ist, jemand anderem seine Meinung aufzwingen wollen oder mit Druck und Durchhaltevermögen jemanden "sanft" von der eigenen Meinung zu überzeugen und so durchs Hintertürchen praktisch die eigene Meinung aufzuzwingen.
Seine eigene Meinung begründet und plausibel darlegen ist denke ich absolut okay....
Liebe Grüße
Liz

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Re: Politische Themen

Beitrag von Carolyn » Sa Mai 08, 2010 12:52

lizzard hat geschrieben:Ich persönlich bin ein Mensch, der andere Meinungen respektiert. Was ich gar nicht abhaben kann ist, jemand anderem seine Meinung aufzwingen wollen oder mit Druck und Durchhaltevermögen jemanden "sanft" von der eigenen Meinung zu überzeugen und so durchs Hintertürchen praktisch die eigene Meinung aufzuzwingen.
Seine eigene Meinung begründet und plausibel darlegen ist denke ich absolut okay....
Dito. Nemesia könnte das denke ich bestätigen. Allerdings kann es schon mal passieren, dass ich anfange mich zu verteidigen, wenn mir etwas sehr am Herzen liegt bzw. mich persönlich betrifft (da war mal eine Diskussion mit brennscheidt über Bauern und Umweltschutz...) und dann die unsichtbare Grenze scheinbar oder tatsächlich überschritten wird.

IG Metall - ich wurde aus der Zeitarbeit von MAN übernommen, selber Tarifvertrag also (und zwar in die Entgeltabrechnung *g*). :wink: Heute bin ich im Chemiebetreich.
Meines Wissens sind Zeitarbeitsfirmen das selbe wie Leihfirmen. Letzteres ist ein umgangssprachlicher Ausdruck. Leihe ist rechtlich gesehen ja kostenlos, ist also in dem Zusammenhang absolut verkehrt. *g* Wenn dann wäre Miete oder Leasing treffender. Trotzdem gibt es sogar Medien, die "Leiharbeit" sagen. :roll:

Diesen Sklavenhändlervorwurf gab es zu meiner Zeit auch schon, wenn auch nicht so stark. Damals war auch das Zeitarbeitsgesetz noch anders. Heute ist es ja Mode, dass Firmen eigene Zeitarbeitsfirmen gründen, die quasi nur an sie die Zeitarbeitskräfte vermitteln. Ursprünglich waren das absolut eigenständige Firmen (die es heute auch noch gibt).
Tatsache ist, dass es in dieser Branche keinen Tarifvertrag gibt oder zumindest kaum jemand Mitglied der entsprechenden Arbeitgeberorganisation ist. Dadurch gelten nur die gesetzlichen Vorschriften, die für tarifvertragsgewohnte Menschen ziemlich hart sind. Im Krankheitsfall nur 80% des Entgeltes, deutlich weniger Urlaub, kürzere Kündigungsfristen. Da die Arbeitnehmer naturgemäß schnell wechseln und sich überdies selten treffen, sofern sie nicht zufällig beim selben Auftraggeber eingesetzt werden, gibt es auch wenig Zusammenhalt und Austausch untereinander.
Sozial gesehen sind Zeitarbeitskräfte in der Hackordnung der Entleiherfirma die untersten. Zum einen ist deren Arbeit meistens die einfachste, die zu finden ist - ideal für Mitarbeiter, die schnell wechseln. Kein Zeitverlust durch häufige lange Einarbeitungszeiten. Zum anderen sind das auch oft die "Übriggebliebenen" des Arbeitsmarktes, nicht unbedingt die hochqualifizierten, flexiblen und hochmotivierten. Diese haben eher einen "normalen" Arbeitsplatz. Heute ist das anders, ich weiß, weil die Möglichkeiten der Zeitarbeit ausgeweitet wurden und für mein Empfinden mißbraucht werden. Damals habe ich eine ganze Reihe von Kollegen kennengelernt, teils zeitgleich, teils als Ablösung bei einer Einsatzstelle. Sie haben kurz gesagt das Vorurteil über "Leiharbeiter" bestätigt. Von lustlos über anmaßend bis unfähig war da alles dabei. Mich wunderte die Stellung in der Hackordnung nicht. Ich persönlich habe mich nach kurzer Zeit "hochgearbeitet".
Verdienst: In der Zeitarbeit werden miese Entgelte gezahlt, das ist richtig. Die kompletten Sozialversicherungskosten trägt zunächst ganz normal der Arbeitgeber, also die Zeitarbeitsfirma. Dazu kommt dann die Arbeit des Vermittlers und natürlich der Gewinn, den eine Zeitarbeitsfirma erwirtschaften muss. Daraus wird dann ein "Verkaufspreis" berechnet, den der Kunde, in diesem Fall die Auftraggeberfirma zahlen muss. Im Prinzip ist das ähnlich wie beim Angestellten einer Handwerkerfirma. Da kommen auch schnell mal 60 Euro pro Arbeitsstunde zusammen. So viel wird in dieser Branche aber bei weitem nicht gezahlt. Also sind die Entgelte entsprechend niedrig. Der Vorteil der Auftraggeberfirma ist die Flexibilität. GEDACHT ist die Zeitarbeit, um kurzfristige Spitzen zu überbrücken. Bei MAN in München waren in Spitzenzeiten ständig 750 Zeitarbeitskräfte beschäftigt (frag mich nicht nach der Mitarbeiterzahl, ich weiß es nicht mehr. Irgendwo im vierstelligen Bereich). Diese wurden monatlich kalkuliert. Ging die Auftragslage zurück - und die war SEHR schwankend - konnten diese Leute ohne Kündigungsfristen, Abfindungen, Sozialplan und womöglich Kündigungsschutzprozesse abgebaut werden. "Kündigungswellen" schaden auch dem Image ganz gewaltig, stürzen den Aktienkurs in den Keller, worauf dann die Banken mit ihrem Zinsfuß reagieren. Eine solche Beunruhigung kostet also u.U. richtig Geld und kann eine wackelige Firma tatsächlich in Schwierigkeiten bringen.
Noch ein Punkt: Zeitarbeit als lange Probezeit, was sogar Vorteile für den Arbeitnehmer hat. Auch wenn ein Arbeitnehmer für eine Stelle nicht geeignet ist, hat er zunächst mal immer noch einen Arbeitsplatz - bei der Zeitarbeitsfirma. Auch wenn einem Arbeitnehmer eine Firma nicht paßt, er muss nicht die Stelle kündigen, er kann auch so in eine andere Einsatzstelle wechseln. Ich wurde seinerzeit von meiner Einsatzleiterin bei jeder neuen Stelle gefragt, wie ich mich dort fühle und ich kenne auch Leute, die auf eigenen Wunsch gewechselt haben. Natürlich sollte man das nicht überstrapazieren. :wink:

All dieser Vorteile wegen sind viele Firmen eben den höheren Preis für "eine Stunde Zeitarbeitskraft" zu zahlen bereit. Sie denken an die möglichen Folgekosten. Auch in der Raumfahrt gibt es große Unsicherheiten, was die Auftragslage betrifft. Deswegen die scheinbar zu teuren Zeitarbeitskräfte vermute ich. Deswegen gibt es ja auch die Theorie, das unser gut ausgebauter Kündigungsschutz eine Ursache für den Unwillen der Firmen ist, Leute fest einzustellen. Hast Du bestimmt auch schon gehört.

Versteh mich nicht falsch, Zeitarbeit ist bestimmt nicht angenehm. Aber Sklaverei ist es sicherlich nicht! Zeitarbeitskräfte HABEN Rechte und werden auch wie Menschen behandelt.


Zum Thema LKW-Fahrer: Der Mann meiner besten Freundin ist Fernfahrer, sie selbst Serviceleiterin in einer Spedition. Außerdem unterhalte ich mich oft lange mit unserem Pförtner, der auch die anliefernden und abholenden LKWs managet und also viel mit den Fahrern spricht. (Zu uns kommen die Fahrer gern, weil "sie wie Menschen behandelt werden". Da wird auch schon mal einer pennen oder einkaufen geschickt, wenn er mehrere Stunden warten muss, und pünktlich geweckt, wenn es langsam Zeit wird. :wink: ) Ich weiß also zwar nicht aus erster Hand aber doch ganz gut, wie es in diesem Bereich abgeht. Nein, es ist nicht schön. Da ist Zeitarbeit denke ich besser.
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Re: Politische Themen

Beitrag von Cerifera » So Mai 09, 2010 02:04

ist doch auch egal von welcher Partei! Alle in einen Sack und draufhaun :lorl:

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Re: Politische Themen

Beitrag von lizzard » Mo Mai 10, 2010 09:04

Carolyn hat geschrieben: Dito. Nemesia könnte das denke ich bestätigen. Allerdings kann es schon mal passieren, dass ich anfange mich zu verteidigen, wenn mir etwas sehr am Herzen liegt bzw. mich persönlich betrifft (da war mal eine Diskussion mit brennscheidt über Bauern und Umweltschutz...) und dann die unsichtbare Grenze scheinbar oder tatsächlich überschritten wird.
Okay - muss ich dir recht geben. Verteidigen tu ich mich in manchen Themen auch.
Und dann gibt es wohl doch auch das ein oder andere Thema, wo es schwer fällt, eine andere Meinung zu akzeptieren. Gerade in so Themenbereichen wie zum Beispiel härtere Strafen für Pädophile oder Vergewaltiger. Oder was das Thema Tierschutz und Tierquälerei angeht oder Umweltschutz. Da fällt es schwer, eine Meinung zu respektieren, die darauf abzielt (krass gesagt), dass Umweltschutz oder mehr Schutz für Opfer sexueller Übergriffe unnötig seien.
Carolyn hat geschrieben: IG Metall - ich wurde aus der Zeitarbeit von MAN übernommen, selber Tarifvertrag also (und zwar in die Entgeltabrechnung *g*). :wink: Heute bin ich im Chemiebetreich.
Witzig - mein Freund hat bei MAN gelernt. Sein Vater hat dort fast bis zur Rente gearbeitet.
Bei uns in der Stadt gibt es eine Niederlassung der MAN, die dann allerdings privatisiert wurde. Dann wurde von MAN irgendwann gefordert, dass jede Werkstatt min. einen Elektroniker haben muss und da war einer zu viel. Die aktuelle Azubine sollte übernommen werden, weil sie im Elektronikbereich lernte. Und mein Freund war der Jüngste, ohne Familie und sehr gut, so dass es hieß, er findet schnell was neues. Hat er dann auch - aber im Bereich Traktoren und Co. Da hat er dann aber einen Arbeitsunfall gehabt und seinen linken Zeigefinger zur Hälfte eingebüßt (hat sich lange gezogen, zunächst Erhaltung des Fingers, der dann abstarb, dann zwei Amputationen mit Korrekturen - zog sich fast ein Jahr lang).
Carolyn hat geschrieben: Tatsache ist, dass es in dieser Branche keinen Tarifvertrag gibt oder zumindest kaum jemand Mitglied der entsprechenden Arbeitgeberorganisation ist. Dadurch gelten nur die gesetzlichen Vorschriften, die für tarifvertragsgewohnte Menschen ziemlich hart sind. Im Krankheitsfall nur 80% des Entgeltes, deutlich weniger Urlaub, kürzere Kündigungsfristen. Da die Arbeitnehmer naturgemäß schnell wechseln und sich überdies selten treffen, sofern sie nicht zufällig beim selben Auftraggeber eingesetzt werden, gibt es auch wenig Zusammenhalt und Austausch untereinander.
Das stimmt - wir sind alle ein wenig "verwöhnt".
Manchmal denke ich daran, wie es die Menschen früher hatten, bevor es Tarifverträge und Gewerkschaften gab. Als sie noch regelrecht lebten, um zu arbeiten. Heute haben die meisten von uns 30 Tage Urlaub im Jahr, bekommen Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, Prämien und so weiter. Nicht wenige arbeiten 35 Stunden die Woche und haben recht viel Freizeit. Und daran gewöhnt man sich schnell.
Andererseits aber denke ich auch widerum, dass man sich zu Recht an solche Annehmlichkeiten gewöhnt hat. Denn immerhin sollte es ja so sein, dass man arbeitet, um zu leben und nicht anders rum.
Carolyn hat geschrieben:Damals habe ich eine ganze Reihe von Kollegen kennengelernt, teils zeitgleich, teils als Ablösung bei einer Einsatzstelle. Sie haben kurz gesagt das Vorurteil über "Leiharbeiter" bestätigt. Von lustlos über anmaßend bis unfähig war da alles dabei.
Das ist leider wahr. Ich kenne selbst auch genügend Arbeitslose und Hartz-4-Empfänger, wo ich mir dann sage, dass wohl doch was an diesen Vorurteilen dran ist.
Aber dann sehe ich meinen Freund und weiß immerhin, dass definitiv nicht alle so sind.
Ich muss gestehen, dass ich selbst auch nicht glücklich drüber bin, dass mein Freund sich unter Wert verkaufen muss. Und ich wehre mich nur deshalb nicht dagegen, da die Hoffnung auf einen festen Arbeitsplatz ständig mit schwingt.
Carolyn hat geschrieben: Versteh mich nicht falsch, Zeitarbeit ist bestimmt nicht angenehm. Aber Sklaverei ist es sicherlich nicht! Zeitarbeitskräfte HABEN Rechte und werden auch wie Menschen behandelt.
Du hast recht - es ist nicht richtig Zeitarbeit direkt als Sklaverei zu bezeichnen. Wir sagen ja auch "moderne Sklaverei". Natürlich war die echte Sklaverei was absolut schreckliches. Sklaven galten zur Hochzeit der Sklaverei gar nicht als Menschen, geschweige denn als Lebewesen mit Bedürfnissen oder gar Rechten.
Heute kann es so was in unserer Welt glücklicherweise nicht mehr geben.
Das Wort Sklaverei in Verbindung mit Zeitarbeit ist auch mehr als weit abgeleitete Metapher zu sehen. Im Vergleich zu dem, wie es eigentlich auf dem Arbeitsmarkt ablaufen sollte, ist es in gewisser Weise nämlich doch Sklaverei.
Ob du eine Einsatzstelle auf eigenen Wunsch wechseln kannst, ist nämlich auch von deinem jeweiligen Betreuer abhängig.
Als Leihkraft bist du abhängig davon, ob dein Betreuer dich fair behandelt.
Denn er kann in seine Unterlagen schreiben, wie du die Arbeit annimmst, ob du sie gerne machst oder faul bist. Die Betreuer haben in gewisser Weise einen Handlungsspielraum, in dem sie dich hoch heben können oder dich ganz fies fallen lassen können.
Carolyn hat geschrieben: Zum Thema LKW-Fahrer: Der Mann meiner besten Freundin ist Fernfahrer, sie selbst Serviceleiterin in einer Spedition. Außerdem unterhalte ich mich oft lange mit unserem Pförtner, der auch die anliefernden und abholenden LKWs managet und also viel mit den Fahrern spricht. (Zu uns kommen die Fahrer gern, weil "sie wie Menschen behandelt werden". Da wird auch schon mal einer pennen oder einkaufen geschickt, wenn er mehrere Stunden warten muss, und pünktlich geweckt, wenn es langsam Zeit wird. :wink: ) Ich weiß also zwar nicht aus erster Hand aber doch ganz gut, wie es in diesem Bereich abgeht. Nein, es ist nicht schön. Da ist Zeitarbeit denke ich besser.
Mein Freund hat durch seine Arbeit als Lkw-Mechaniker auch sehr viel mit Fahrern zu tun (er hat ja nicht nur bei MAN an LKWs gearbeitet, sondern arbeitet ja auch während seiner Arbeitslosigkeit in einer Spedition als Aushilfe für den Fuhrparkt auf niedrigem Lohn - was er eben nebenher verdienen darf). Das ist auch der Grund dafür, warum er genau weiß, dass er diesen Job nicht gerne machen würde. Es sind durchaus einige dabei, die wirklich sehr gutes Geld verdienen. Ich kenne selbst einige, die so viel verdienen, dass ich große Augen bekomme. Sicher läuft da nicht alles 100% koscher.
Aber dafür haben die Leute auch recht wenig von ihren Familien. Sie sind die ganze Woche kaum zu Hause. Und das ist nicht schön. So weit dieser Job zu umgehen ist, möchte ich nicht, dass mein Freund ihn macht. Klar - wenn man das Geld wirklich nötig hat, dann muss man auch Klos putzen gehen, da darf man nicht zu anspruchsvoll sein. Aber man muss nicht alles machen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.
Cerifera hat geschrieben:ist doch auch egal von welcher Partei! Alle in einen Sack und draufhaun :lorl:
Den find ich gut! Stimmt aber total!! :lol:
Liebe Grüße
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Re: Politische Themen

Beitrag von Carolyn » Di Mai 11, 2010 13:46

Andererseits aber denke ich auch widerum, dass man sich zu Recht an solche Annehmlichkeiten gewöhnt hat. Denn immerhin sollte es ja so sein, dass man arbeitet, um zu leben und nicht anders rum.
Ja, klar. Nur will man dazu ja auch noch seinen Lebensstandard halten. Auto, Urlaub, Elektrogeräte, Mode, Möbel usw. sind heute selbstverständlich (neu) und nicht gerade billig. Relativ wenig Zeit mit dem Verdienen des Lebensunterhalts verbringen und GLEICHZEITIG einen hohen Lebensstandard haben gleicht dann irgendwann doch der Quadratur des Kreises.
Das ist leider wahr. Ich kenne selbst auch genügend Arbeitslose und Hartz-4-Empfänger, wo ich mir dann sage, dass wohl doch was an diesen Vorurteilen dran ist.
Aber dann sehe ich meinen Freund und weiß immerhin, dass definitiv nicht alle so sind.
Das ist meistens das grundlegende Problem: Dass alle über einen Kamm geschoren werden, weil es bequem ist. Individuen und Einzelschicksale werden selten gesehen, es wird verallgemeinert. Dazu kommt, dass man sich natürlich an die schwarzen Schafe besonders erinnert, dass auch über die besonders berichtet wird, die negativ auffallen ("nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht"). Deswegen haben die vielleicht 10% oder 20% Hartz4-Empfänger, die wirklich zu faul zum Arbeiten sind, weit mehr Gewicht in der Wahrnehmung in der Allgemeinheit als die 80% oder 90% andere.
Heute kann es so was in unserer Welt glücklicherweise nicht mehr geben.[Sklaverei]
Wenn ich an Frauenhandel und Zwangsprostitution denke, dann fürchte ich schon. :???: Jedenfalls fällt mir dafür kein anderer Begriff ein als eben Sklaverei.
Ob du eine Einsatzstelle auf eigenen Wunsch wechseln kannst, ist nämlich auch von deinem jeweiligen Betreuer abhängig.
Keine Frage! Ich hatte eine erstklassige, engagierte Betreuerin und damit echt Glück. Aber auch bei einer festen Arbeitstelle kann man einen fiesen Chef erwischen...
Es sind durchaus einige dabei, die wirklich sehr gutes Geld verdienen. Ich kenne selbst einige, die so viel verdienen, dass ich große Augen bekomme.
Fernfahrer, die nur am WE zu Hause sind, bekommen eine hohe Auslöse. Solange sie sich unterwegs selber "billig" verpflegen, bleibt da schon was hängen. Aber der "Preis", den sie dafür bezahlen, ist eben im meinen Augen sehr hoch. Es gibt Leute, die gerne unterwegs sind, die es lieben "auf dem Bock zu sitzen". Für die passt das. Aber wer diese Freiheit nicht geniessen kann, wird damit nicht glücklich werden.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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