Thema Kampfhunde

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lizzard
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Thema Kampfhunde

Beitrag von lizzard » Mo Jun 07, 2010 09:17

Hallo zusammen,

ist schon ein Weilchen her - aber ich gehe davon aus, dass die meisten hier von euch von dem schrecklichen Vorfall mit dem kleinen Mädchen mitbekommen hat, welches von vier Hunden seiner Tante zerrissen wurde! Einfach nur schrecklich! Da gibt es keine anderen Worte dafür.

Laut Medienberichten ist die Kleine mit ihrer Oma zu ihrer Tante gegangen, während diese sich mit ihren vier Hunden hinterm Haus im Garten befand. Als Oma und Enkelin den Garten betraten, seien die vier Hunde auf die beiden los gegangen. Die Oma versuchte die Enkelin zu schützen, wurde dabei selbst schlimm zugerichtet. Laut Medien waren es zum einen Stafford-Shire-Terrier und Husky oder nur vier Staffords. Es gibt unterschiedliche Stimmen.
Alle vier Hunde waren wohl nicht gemeldet und wurden wohl sofort eingeschläfert.

Ich war zwar nicht dabei und kann nicht beurteilen, wie es zu diesem Vorfall kam - aber dennoch keine Frage: die Tiere mussten eingeschläfert werden.

Nun könnt ihr meinem Avatar entnehmen, dass ich selbst zweifache Hundehalterin bin. Und entsprechend stehe ich den meisten Stimmen der Medien und der Mitmenschen um mich herum eher kritisch gegenüber.
Es wird großräumig nach einer Erweiterung der Rasselisten gefordert oder gar eines Verbots dieser Listen. Ich persönlich bin absolut gegen diese Listen, weil sie meines Erachtens absolut keine Sicherheit bringen, sondern lediglich die Menschen beruhigen, weil sie sich in einer vermeintlichen sicheren Lage befinden.
Ich bin der Überzeugung, dass kein Tier von Grund auf böse ist. Durch gezielte Züchtung kann man natürlich zur Bösartigkeit neigende Tiere heraus züchten. Aber das liegt nicht an der speziellen Rasse, sondern an der Zuchtauswahl. So gesehen kann man nämlich auch aus den so beliebten Retrieverrassen bei entsprechender Zuchtwahl innerhalb weniger Generationen bösartige Tiere züchten.

Meiner Meinung nach sollte das Gesetz direkt bei Züchter und Hundehalter ansetzen. Viele Tiere verhalten sich sozial unverträglich, ohne dass der Halter das Tier gezielt scharf macht. Meist ist das Vermenschlichen an sich schuld. Unter Vermenschlichen verstehe ich persönlich nicht das Verhätscheln oder anständiges Füttern mit selbst gekochtem oder so. Darunter verstehe jegliches Behandeln, was dem Tier arttypisches Verhalten untersagt. Bspw. die Sozialisierung des Tiers im Welpenalter. In Welpengruppen, wo die Tiere lernen, dass beissen und zwicken soziale Isolation zur Folge hat oder dass zurück gezwickt wird. Wo sie lernen mit den unterschiedlichsten körperlichen Deformationen ihrer Artgenossen klar zu kommen (eine zerdetschte Bulldoggenschnauze und übermäßig lange Schlappohren oder fehlende Rute kann die Kommunikation unter Hunden stark beeinträchtigen!). Wo sie lernen mal selbst nicht im Mittelpunkt zu stehen und auch zu teilen, gemeinsam zu fressen und keinen Futterneid zu zeigen.
Oder das Spielen mit Artgenossen überhaupt. Ich treffe viele Hundehalter, die ihre Hunde nicht mit anderen spielen lassen, weil sie vermeintlich aggressiv wären. Ich treffe viele Hundehalter, die sich einen Rottweiler, eine Husky oder Stafford anschaffen. Der Welpe darf nicht mit anderen Hunden spielen. Warum auch immer. Das Tier ist frustriert und zieht an der Leine. Dann wird geschumpfen und geschlagen. Das Tier wird immer frustrierter, bis es dann beim Anblick anderer Hunde anfängt zu bellen und zu zerren. Was dann als aggressiv eingestuft wird und das Tier gerät in den Teufelskreis, dass es nie Kontakt mit anderen Hunden hat. Sowas kann schwere Verhaltensstörungen verursachen. Und solche Tiere können langfristig gefährlich werden.

Was viele Hundehalter auch vergessen ist, dass Hunde Hunde bleiben. Dass es Raubtiere sind mit scharfen Zähnen. Und sowas lässt man schlicht nicht mit kleinen Kindern allein. Selbst wenn das Tier noch so lieb ist. Ein Kind ist grobmotorig und kann dem Hund weh tun, so dass es aus Reflex schnappen könnte. Das kann böse ins Auge gehen.
Was auch Fakt ist: Hunde leben mit dem Menschen in Symbiose und sehen die Familie wie ein Rudel (ein Rudel ist nichts anderes wie eine Familie - laut Günther Bloch leben wilde Wölfe in Rudeln bestehend aus den Elterntieren, den Jungtieren der Vorsaison und den aktuellen Jungtieren. Selten sind nicht blutsverwandte zugewanderte Wölfe dabei). In einem Rudel erziehen alle Mitglieder den Nachwuchs gemeinsam. Erziehungsmethoden sind neben umschubsen unter anderem auch das über die Schnauze beissen. Wieviele sonst jahrelang liebe Familienhunde beissen in Vorfällen mit kleinen Kindern ins Gesicht?
Wenn das Tier mit dem Kind allein gelassen wird, sieht es sich als Babysitter und verhält sich nunmal auch so. Aber zartes Babygesicht und Hundegebiss passen nunmal nicht zusammen. Das weiß der Hund nicht....

Und noch was wegen den Rasselisten. Man kann meinetwegen jede Rasse auf die Liste nehmen, die es gibt. Man kann jedem Hund Leinen- und Maulkorbzwang aufzwingen. Wo ist da die Sicherheit, wenn die meisten Vorfälle im häuslichen Umfeld passieren, wo die Tiere keinen Maulkorb tragen müssen???

Ich will keine gefährlichen Hunde gut reden. Ich will damit nur sagen, dass unterm Strich immer der Mensch verantwortlich ist. Man kann nicht sagen, dass Kind sei selbst schuld. Schuld sind die aufsichttragenden Erwachsenen! Sie dürfen nicht vergessen, dass Tier Tier bleibt.

Ich würde meine beiden Hunde nie mit einem Kind unbeaufsichtigt allein lassen. Rosa (unsere Große) ist mit Kindern groß geworden. Sie lässt sich bis zum erwürgen knuddeln und geniesst das sogar. Sie hat noch nie geknurrt oder gemurrt, wenn ein Kind an den Ohren gezogen hat oder die Finger ins Auge tapselt (unbeabsichtigt!). Dennoch - auch sie wird alt und evtl. ungeduldig.
Layla wiederum würde ich absolut nicht mit Kleinkindern allein lassen. Sie hat als halbjährige mit meinem ungezogenen kleinen Cousin sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Kleine Mädchen mag sie gerne - so ab vier aufwärts. Jungs in dem Alter mag sie nicht. Weil sie ihr zu laut und hektisch sind und das macht ihr Angst. Ganz kleine grobmotorige Kinder mag sie ebenfalls nicht. Ich könnte nicht dafür garantieren, dass sie friedlich bleibt, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt. Sie hat es noch nie getan - aber wohl auch nur, da ich darauf achte, dass kleine Kinder es ihr nicht zu eng machen. Sie beschwichtigt und warnt mit Zunge über die Schnauze schlabbern, weg gucken und weg ducken. Seitliches Schielen. Würde hier nun nicht eingegriffen und die Situation entspannt werden, würde sie sicher aus Angst zuschnappen.

Mich würde eure Meinung dazu interessieren!
Liebe Grüße
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von Carolyn » Mo Jun 07, 2010 11:42

Ich bin keine Hundemensch sondern Katzenmensch, trotzdem (oder gerade deswegen?) meine absolute Zustimmung. Nicht umsonst erziehen Hundetrainer nicht so sehr die Hunde als vielmehr die Hundehalter. Es gibt Rassen wie den Pitbull, deren Rassemerkmale ihre potenzielle Gefährlichkeit erhöhen (Kraft im Kiefer z.B.) und sich daher besonders zur "Kampfmaschinenzüchtung" eignen und in entsprechenden Kreisen auch dafür verwendet werden. Diesen Kreisen wird man aber mit Vorschriften nicht Herr. Diesen Rassen besonderes Augenmerk zu widmen, halte ich trotzdem nicht für verkehrt, weil sich Neu-Hundebesitzer dessen eben oft nicht bewußt sind. Wer sich einen Hund einer solchen Rasse zulegt, muß sich so ein paar mehr Gedanken machen.

Wie Du aber richtig schreibst kann man so ziemlich jeden Hund so verhunzen, dass er gefährlich wird. Die berüchtigten Hundewelpen aus dem Internet, die viel zu früh der Mutter weggenommen werden, sind das berühmteste Beispiel. Es geht aber auch umgekehrt. Eine Arbeitskollegin von mir hatte sich eine Dobermanndame aus dem Tierheim geholt, die als problematisch galt. Sogar der Tierarzt ist vor ihr zurückgewichen als er (nach der Hälfte der Untersuchung) erfahren hat, dass es diese Hündin ist, da er sie aus dem Tierheim kannte. Er war voller Verwunderung darüber, wie friedlich der Hund jetzt in einer hundeerfahrenen Familie war, die auf die Eigenheiten wie ihren Beschützerinstinkt und dass sie nicht von Kindern belagert werden will, Rücksicht genommen hat. Auch Kindern kann man ab einem gewissen Alter beibringen, wie sie mit Tieren umzugehen haben - wenn sie es von ihren Eltern richtig vorgelebt bekommen. Von daher wäre es vermutlich sinnvoller von jedem zukünftigen Hundehalter zu verlangen, dass er einen Grundkurs in Hundehaltung absolviert, sozusagen einen Hundeführerschein macht. Egal bei welcher Rasse. (Manchmal denke ich, das wäre auch für Eltern nicht verkehrt, aber das ist ein anderes Thema. :roll: )
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von Ludmilla » Mo Jun 07, 2010 12:48

Jetzt habe ich vorhin eine wohlgesetzten Beitrag geschrieben, aber anscheinend nicht korrekt abgeschickt - zu dumm.

Also nochmals die Kurzfassung:
Die Menschen sollten sich nicht selber als 'Krone der Schöpfung' sehen, wie die christlichen Kirchen und davor sicher auch andere einem weiss machen wollen, sondern als 'Teil der Schöpfung'. Wenn wir zu der kindlichen Haltung eines 'Kleinen Prinzen' der einen Fuchs zähmt zurückfinden können, werden wir sicher einen besseren Umgang mit Tieren haben, als jede staatliche Verordnung jemals erzwingen kann.

Ich bin gegen Gesetze und Regelungen und Ausgrenzung von Hundehaltern, aber für VERNUNFT. Mein ach so gefährliches Rottweilermädchen wird von vielen nur wegen der verbreiteten Hysterie gefürchtet, aber dass der Nachbarsjunge selbst Schuld hat weil er sie und vor allem die andere ängstliche Hündin immer geärgert hat, will keiner sehen.
Hund hat sich anzupassen und aufzuhören Hund zu sein um von Mensch voll akzeptiert zu werden. Kann Hund das nicht wird Hund ausgemerzt (beliebig auf unterschiedlichste Lebewesen inkl. Mensch anwendbar).
Herzlichste Grüße von Ludmilla
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von Carolyn » Mo Jun 07, 2010 15:57

Ludmilla hat geschrieben:aber dass der Nachbarsjunge selbst Schuld hat weil er sie und vor allem die andere ängstliche Hündin immer geärgert hat,
Vor vielleicht 25 Jahren ist ein Nachbarsjunge zu "seinem" Hund in die Hundehütte gekrochen. Es war ein Mischling in ungefährer Schäferhundgröße. Der Hund hat den Jungen in den Kopf gebissen, die Kopfhaut teilweise abgeschält. (Ich beschreib das Bild und die Blutung jetzt nicht :wink: , das kann sich jeder selber ausmalen, der will.) Aber damals hat niemand dem Hund die Schuld gegeben, jedem war klar, dass der Junge die Schuld trägt, auch ihm selber. Der Hund hat noch viele Jahre bei der Familie gelebt.

Irgendwie ist aber bei solchen Dingen ein Trend zu beobachten. Wenn etwas passiert, wird die Schuld bei anderen gesucht, (damit man möglichst Schadenersatz bekommt,) nicht bei eigenem Fehlverhalten. Noch etwas, das aus den USA zu uns rüberschwappt, wo ein Hersteller einer Mikrowelle (vor Jahren) erfolgreich verklagt wurde, weil in der Bedienungsanleitung nicht stand, dass eine Mikrowelle nicht zum Trocknen einer Katze geeignet ist. :roll:
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von lizzard » Di Jun 08, 2010 07:43

Carolyn hat geschrieben: Es gibt Rassen wie den Pitbull, deren Rassemerkmale ihre potenzielle Gefährlichkeit erhöhen (Kraft im Kiefer z.B.) und sich daher besonders zur "Kampfmaschinenzüchtung" eignen und in entsprechenden Kreisen auch dafür verwendet werden. Diesen Kreisen wird man aber mit Vorschriften nicht Herr. Diesen Rassen besonderes Augenmerk zu widmen, halte ich trotzdem nicht für verkehrt, weil sich Neu-Hundebesitzer dessen eben oft nicht bewußt sind. Wer sich einen Hund einer solchen Rasse zulegt, muß sich so ein paar mehr Gedanken machen.
Das ist richtig - aufgrund gegebener physischer Eigenschaften ist die potentielle Gefahr bei manchen Rassen größer wie bei anderen. Allerdings ist es ein Ammenmärchen, dass ein Pitbull 2 Tonnen oder mehr Beisskraft hat.
Das Tier mit der größten Beisskraft auf der Welt ist der Weiße Hai und der hat eine Beisskraft von "gerade mal" 1,8 Tonnen. Selbst der Tyrannosaurus Rex hatte eine Beisskraft von 3,1 Tonnen. Wo soll da ein Hund die Beisskraft von 2 bis sogar (in manchen Medien beschrieben) 5 Tonnen oder mehr her nehmen?
Fakt ist natürlich, dass ein Hund mit einer kurzen breiten Schnauze eine viel größere Beisskraft aufbringen kann, wie ein Hund mit einer langen spitzen Schnauze. Allerdings gehört auch dieser Kiefer erst mal trainiert. Meine Layla (Australian-Shepherd-Schafspudel-Mix) hat sehr ausgeprägte Kiefermuskulatur. Das liegt daran, dass sie einfach jegliches Spielzeug und alles mögliche an Hölzern zerstören muss und gerne Zerrspiele macht. Sie hat eine deutlich ausgeprägtere Kiefermuskulatur, wie bspw. die Bullterrier-Hündin einer Bekannten von mir.
Es gab mal einen Versuch mit Rottweilern. Dabei wurden zwei oder drei Rottweiler betäubt und mechanisch die Kiefer zusammengedrückt und gemessen, wieviel Druck erzeugt werden konnte. Dabei kam man (wenn ich nicht irre) auf ca. 700kg. Ich bin mir mit dem Wert nicht sicher. Aber es war keine volle Tonne. Und man bedenke, dass es durch mechanischen Druck erzeugt war und nicht durch die reine Muskelleistung.

Allerdings ist es auf jeden Fall richtig, dass allein aufgrund des Aussehens bestimmte Rassen eher in die falschen Kreise geraten und für bösartige Zwecke missbraucht werden könnten. Fakt ist aber, dass kaum eine zwielichtige Gestalt die Haltung eines solchen Hundes melden wird. Die Behörden bekommen unter Umständen gar nicht mit, dass in irgendwelchen Hinterhöfen solche Hunde gehalten und scharf gemacht und vielleicht sogar in einem Ring eingesetzt werden. In illegalen Hundekämpfen. Das bekommt kein Mensch mit - also kann auch nicht eingegriffen werden.
Das Netz ist voll von Tierschutzberichten, in denen über Hunde berichtet wird, die aus solchen Zuständen befreit werden. Wieviele sogenannte Kampfhunde werden befreit, die als Trainingsobjekte missbraucht wurden.
Ich weiß nicht genau, wieviele Jugendliche hier unterwegs sind oder Personen, die mit gewissen Bildern evtl. nicht klar kommen, darum will ich hier erst keine Links einstellen.

Ich bin für einen Hundeführerschein und die kynologisch und ethologisch sinnvolle Art und Weise einen Hundeführer zu testen. Allerdings müsste dieser Test mit Hilfe anerkannter Kynologen und Ethologen wie Günther Bloch, Dorit Feddersen-Petersen und ähnlichen erstellt werden.
Problem ist aber, dass wie gesagt zwielichtige Gestalten nie sowas machen werden.
Um der Gesellschaft Sicherheit bieten zu können und die Gefahr zu mindern, müsste schon viel früher angesetzt werden. Bei der Zucht und bei der Vermittlung dieser Tiere.
Im Idealfall dürfte es keine Hinterhofvermehrungen geben. Es dürfte keine Hobbyzüchter geben und keine privaten Vermehrungen, weil meine Hündin ja so hübsch ist und der Nachbarsrüde ganz nett. Das müsste weltweit so sein. Keine "Wühltischwelpen" mehr.
Aber kontrollier mal das alles.....!!

Wir schaffen es ja nicht mal, unseren Straßenverkehr so zu kontrollieren, dass es keine tödlichen und vor allem vermeidbaren Unfälle mehr gibt!
Liebe Grüße
Liz

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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von Carolyn » Di Jun 08, 2010 09:56

Ach lizzard, Du kannst auch nicht alles kontrollieren, sonst hast Du einen Überwachungsstaat hinterher. :wink: Es ist schon so, wie Ludmilla schrieb, dass die Menschen halt ihren Verstand benützen sollten, dann gäbe es diese Probleme gar nicht (ob nun Wühltischwelpen oder scharf gemachte Hunde oder Mißverständnisse zwischen Mensch und Tier oder oder oder). Nur ist das genauso eine Utopie wie alles kontrollieren zu wollen...

Wenn Du "gefährliche" Links einstellen willst, warn entsprechend vor, was darunter zu sehen ist und es kann jeder selber entscheiden, ob er es sich antut oder nicht. (Jugendliche finden solche Seiten sowieso, wenn sie bereits im Netz sind und sie nach sowas suchen. Wobei wir momentan glaube ich keine aktiven Jugendlichen im Forum haben.)
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von Ludmilla » Di Jun 08, 2010 12:03

Carolyn hat geschrieben:... damals hat niemand dem Hund die Schuld gegeben, jedem war klar, dass der Junge die Schuld trägt, auch ihm selber. <<< >>> Wenn etwas passiert, wird die Schuld bei anderen gesucht, ...
Sind wir schon so alt? Oder ist diese Veränderung so schnell gegangen? Irgendwie sehr erschreckend.
lizzard hat geschrieben:Ich bin für einen Hundeführerschein und die kynologisch und ethologisch sinnvolle Art und Weise einen Hundeführer zu testen.
lizzard, überleg Dir gut, was Du Dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen.
lizzard hat geschrieben:... darum will ich hier erst keine Links einstellen.
Finde ich auch besser, Grausamkeiten werden durch Verbreitung bestimmt nicht weniger.
Herzlichste Grüße von Ludmilla
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von lizzard » Di Jun 08, 2010 13:43

Carolyn hat geschrieben:Ach lizzard, Du kannst auch nicht alles kontrollieren, sonst hast Du einen Überwachungsstaat hinterher. :wink:
Ne - klar. Wo sollte sonst die staatliche Überwachung anfangen und aufhören?! Das sind Ideal-Wunsch-Vorstellungen. Wenn es um das Wohl von hilflosen Lebewesen geht (egal ob Kinder oder Tiere), die dem Willen und der Lust des erwachsenen Menschen schutzlos ausgeliefert wären und Gefahr laufen würden, missbraucht zu werden, wäre ich (in diesem Fall) für einen Überwachungsstaat.
Das ist aber natürlich alles nur Utopie. Und eben wie gesagt Wunsch-Vorstellungen. Genauso, wie ich mir schon als Kind immer den absoluten Weltfrieden gewünscht habe. Das wird es leider niemals geben.
Ludmilla hat geschrieben:
lizzard hat geschrieben:Ich bin für einen Hundeführerschein und die kynologisch und ethologisch sinnvolle Art und Weise einen Hundeführer zu testen.
lizzard, überleg Dir gut, was Du Dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen.
Ganz ehrlich - was den Hundeführerschein (oder generell Haustierführerschein) angeht, bin ich absolut dafür.
Ich bin nebenbei auch in anderen Foren unterwegs. Auch speziell für Hunde. Und wenn ich mir die Meinungen in Foren und die Meinungen anderer Hundehalter beim Gassigehen anhöre, kann ich sagen, dass unterm Strich die meisten vernünftigen Hundehalter FÜR einen Führerschein sind. Der dann allerdings auch regelmäßig aufgefrischt werden sollte (was meiner Meinung nach auch für den normalen Autoführerschein gelten sollte).
Mein Hintergedanke dazu (natürlich wieder die Idealvorstellung und vorausgesetzt, dass der Test zum Führerschein wirklich vernünftig und auf dem wissenschaftlich aktuellsten Stand ist und für Hunde somit nur gut sein kann): Dass Leute, die einen Hund halten wollen und bereit sind, sich diesen Aufwand und diese Arbeit anzutun, sich mit dem Thema Kynologie auseinander setzen müssen, Anatomie, Ernährung, Gesundheit, rassespezifische Merkmale, Medizinische Themenbereiche, Ethologie und so weiter und so fort. Wem das zu viel ist und wer kein Interesse hat, sich mit dem Thema Hund auseinander zu setzen, sollte vielleicht sogar auch keinen Hund halten. Das ist meine ganz persönlich Meinung und ich niemanden damit irgendwie an den Karren fahren oder auf die Füße treten.

Ich bin der Meinung, wer bereit ist, sich bei der Anschaffung eines Handys, eines DVD-Players, eines Flachbildschirms oder sonstigem technischen und elektronischem Luxus-Schnick-Schnack den riesigen Aufwand zu machen und Hersteller und Gerätemerkmale aufwendig zu vergleichen, sollte sich die gleichen Mühen auch bei der Anschaffung eines Haustieres machen.

Damit haben wir zwar nicht die dubiosen Gestalten mit ihrer Hinterhof-Kampfhunde-Haltung erreicht. Aber zumindest den Otto-Normal-Bürger, der seinen Hund aufgrund Fehlinformation oder ganz fehlender Information und Sachunkenntnis so sehr verzieht oder sonst wie verhunzt, dass eben dieser Hund untragbar für die Gesellschaft wird. Und eben diesen Leuten und Tieren ist schon mal geholfen, weil Fehler aus Unwissenheit immerhin vermieden werden.

Es gibt natürlich genug Halter, die keinen Führerschein nötig haben, um ihr Tier vernünftig zu erziehen, zu halten und zu pflegen. Aber ich wage zu behaupten, dass der Großteil der Hundehalter eigentlich gar nicht in der Lage ist, die Spezies Hund ordentlich zu führen.
Liebe Grüße
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von Carolyn » Di Jun 08, 2010 14:07

lizzard hat geschrieben:Thema Kynologie auseinander setzen müssen, Anatomie, Ernährung, Gesundheit, rassespezifische Merkmale, Medizinische Themenbereiche, Ethologie und so weiter und so fort.
Hohe Ansprüche. Erinnert mich auf Anhieb an Segelschein oder Angelschein, ohne dass ich von einem von beiden wirklich Ahnung hätte.
Ich bin der Meinung, wer bereit ist, sich bei der Anschaffung eines Handys, eines DVD-Players, eines Flachbildschirms oder sonstigem technischen und elektronischem Luxus-Schnick-Schnack den riesigen Aufwand zu machen und Hersteller und Gerätemerkmale aufwendig zu vergleichen, sollte sich die gleichen Mühen auch bei der Anschaffung eines Haustieres machen.
Du vergißt die Leute, die sich sowas bei Aldi (...) kaufen, weil es gerade im Angebot ist und sich hinterher über die mangelnde Qualität beschweren. :wink:
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von Cerifera » Mi Jun 09, 2010 01:32

"Es gibt Rassen wie den Pitbull, deren Rassemerkmale ihre potenzielle Gefährlichkeit erhöhen (Kraft im Kiefer z.B.)"

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum Carolyn! So stark ist deren Beißkraft gar nicht.

Es ist auch Schwachsinn zu sagen man kann aus einer gewissen Selektion besonders aggressive Hunde herauszüchten - absoluter Käse es sind alleine die Menschen die das alles anerziehen. KEIN Tier ist von Grund auf böse, das gibt es einfach nicht - Züchtung hin oder her!

Das zu den Hunden ein Husky gezählt haben soll halte ich außerdem für absoluten Schwachsinn aber der Presse sollte man sowieso nichts glauben. Ich habe schon länger keine Nachrichten mehr gesehen aber wer weiß vielleicht wurden da nur wieder Archivbilder herausgekramt um die Nachrichtenflaute zu füllen oder um einiges zu verschlimmern.

Die Listen sind doch auch nur da um den Haltern das Geld aus der Tasche zu ziehen, genauso wie mit der Hundesteuer. Ob Du nun einen unerzogenen ängstlichen Pudel, Dackel, Schäferhund oder Mischling vor Dir hast - ohne Leine und Halter können alle gefährlich sein...

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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von lizzard » Mi Jun 09, 2010 09:58

Cerifera hat geschrieben:"Es gibt Rassen wie den Pitbull, deren Rassemerkmale ihre potenzielle Gefährlichkeit erhöhen (Kraft im Kiefer z.B.)"

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum Carolyn! So stark ist deren Beißkraft gar nicht.
Die Beisskraft hängt nicht an der Rasse, sondern an physischen Eigenschaften. Gegenüber einem Windhund hat ein Pitbull sicher von Haus aus die größere Beisskraft. Was aber beim einzelnen Tier natürlich aufgrund der Haltung und des Trainingszustandes wieder abweichen kann.
Kurze breite Schnauzen können pro Maßfläche mehr Druckkraft erzeugen, wie lange schmale Schnauzen.

Wie aber in einem meiner vorherigen Beiträge erläutert, ist es aber ein Ammenmärchen und der Klatschpresse zu verdanken, dass Menschen glauben, ein Pitbull oder sonstige "Kampfhunde" hätten 2 Tonnen und mehr Beisskraft. Völliger Humbug...

Cerifera hat geschrieben: Es ist auch Schwachsinn zu sagen man kann aus einer gewissen Selektion besonders aggressive Hunde herauszüchten - absoluter Käse es sind alleine die Menschen die das alles anerziehen. KEIN Tier ist von Grund auf böse, das gibt es einfach nicht - Züchtung hin oder her!
So ganz abwägig ist das nicht. Man kann durch Selektion keine grundsätzlich aggressiven Tiere züchten. Aber Tiere, bei denen die Hemmung zu aggressivem Verhalten herab gesetzt wird, die leichter scharf zu machen sind.
Das trifft natürlich wieder nicht auf alle Tiere zu. Aber wenn man lange genug pro Wurf immer die Tiere auswählt, die am leichtesten reizbar sind und dies von Generation zu Generation so weiter führt, erhält man am Ende entsprechend leichter zu reizende Tiere.
Warum sonst werden Hunde in einer ordentlichen Zucht von derselben ausgeschlossen, wenn sie eine rasseuntypisch besonders hohe Reizbarkeit zeigen?

Kennt ihr zufällig den wissenschaftlichen Versuch eines Herrn Dmitri Beljaew? Der hat in den 50er Jahren mit Silberfüchsen ein Experiment gemacht. Hierzu hat er von diesen scheuen Tieren pro Wurf immer die Tiere gewählt, die gegenüber dem Menschen die geringste Angst und Abneigung zeigten. Innerhalb weniger Generationen hatte er voll domestizierte Tiere. Die Tiere zeigten ihr Leben lang juveniles Verhalten, bildeten diverse Scheckierungen in ihrer Fellfarbe, bekamen eine Ringelrute und hatten vom Welpenalter an null Scheu dem Menschen gegenüber.
Das Gleiche rückwärts versuchend wurde schon mit Hunden gemacht. Es ist also tatsächlich möglich die Domestikation praktisch rückwärtslaufend nur durch Selektion zu erlangen.

Bei den sogenannten "Kampfhunden", wie zum Beispiel Bulldoggen oder den früheren Bullenbeissern, wurden nur die Tiere zur Zucht eingesetzt, die sich im Ring als besonders aggressiv gegenüber dem Opfertier zeigten. Hunde, die verloren, waren für die Zucht nicht interessant, weil niemand dessen Nachkommen wollte.

ABER! Die Tiere wurden früher ausschließlich gegen andere Tiere wie Bullen, Bären, Löwen, Ratten und sonstiges eingesetzt. Später irgendwann mal wurden sie auch gegen ihre Artgenossen in den Ring geschickt. Aber nie, nie und niemals nie, durften diese Hunde auch nur die geringste Aggression gegenüber einem Menschen zeigen. Ein Schiedsrichter musste immer eingreifen können. Hat ein Hund den Schieri gebissen, wurde er disqualifiziert und nicht selten von seinem Halter getötet, weil er für ihn wertlos wurde.

All dies ist leicht nach zu recherchieren. Ich befasse mich seit etwa vier Jahren mit dieser Thematik.

Cerifera hat geschrieben: Das zu den Hunden ein Husky gezählt haben soll halte ich außerdem für absoluten Schwachsinn aber der Presse sollte man sowieso nichts glauben. Ich habe schon länger keine Nachrichten mehr gesehen aber wer weiß vielleicht wurden da nur wieder Archivbilder herausgekramt um die Nachrichtenflaute zu füllen oder um einiges zu verschlimmern.
Welche Hunderassen nun tatsächlich beteiligt waren, kann wohl niemand genauer sagen, wie die beteiligten Personen selbst. Ich habe das jedenfalls in einer anderen Meldung im Netz so gelesen.
Ich bin bei solchen Meldungen ohnehin immer ganz arg vorsichtig. Viele Menschen sind gar nicht in der Lage die Rasse genau zu beurteilen. Häufig beruht der Inhalt von Medienmeldungen auf Zeugenaussagen. Wieviele Hunderassen und Mischungen gibt es, die zufällig so aussehen, wie eine der gelisteten Rassen? Bspw. Mischlinge zwischen Boxer und Labrador. Kaum ein Laie wird diese Mischung von einem Pitbull oder Staff unterscheiden können. Die Meisten sind schon gar nicht in der Lage zwischen Pit, Staff und Bullterrier zu unterscheiden. Und dann noch die Unterscheidung ein und derselben Rasse in der Variation amerikanisch und englisch. Die meisten können nicht mal einen englischen von einem amerikanischen Cocker Spaniel unterscheiden.

Meine Layla ist ein Mix zwischen Australian Shepherd und einem Altdeutschen Hütehund Schlag Schafspudel. Im Sommer mit ihrer Kurzhaarfrisur (sie wird einfach geschoren) wird sie nun von sehr vielen Leuten für einen Kampfhund-Mischling gehalten. Fragt mich nicht warum. Aber viele sprechen mich darauf an oder flüchten regelrecht vor uns.
Wenn Layla nun jemanden beisst, ob Mensch oder Hund oder gar ein Kind tötet und ich hau ab. Was wird dann ein Zeuge sagen? Das war ein Pitbullmischling!
Und das kommt dann in die Medien, natürlich mit dem Foto eines Pitbulls der gerade gähnt, aber dessen Zähne sichtbar sind und mein Vergehen geht zu Lasten dieser Rasse...
Cerifera hat geschrieben: Die Listen sind doch auch nur da um den Haltern das Geld aus der Tasche zu ziehen, genauso wie mit der Hundesteuer. Ob Du nun einen unerzogenen ängstlichen Pudel, Dackel, Schäferhund oder Mischling vor Dir hast - ohne Leine und Halter können alle gefährlich sein...
So sehe ich das auch! Die Listen sind pure politische Taktik. In erster Linie um dem Volk zu zeigen, dass was getan wird. Völlig gleich, ob es was bringt oder nicht. Und nebenbei bringt es auch noch extra Geld in die Kassen.
Es wundert mich immer wieder, wie sehr die Leute sich doch ver*****en lassen. Wenn man mal genauer hin schaut, sind die meisten Vorfälle nicht nur in der eigenen Family, sondern nicht selten mit nicht gemeldeten Hunden.
Liebe Grüße
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Re: Thema Kampfhunde

Beitrag von lizzard » Mi Jun 09, 2010 10:09

Carolyn hat geschrieben:
lizzard hat geschrieben:Thema Kynologie auseinander setzen müssen, Anatomie, Ernährung, Gesundheit, rassespezifische Merkmale, Medizinische Themenbereiche, Ethologie und so weiter und so fort.
Hohe Ansprüche. Erinnert mich auf Anhieb an Segelschein oder Angelschein, ohne dass ich von einem von beiden wirklich Ahnung hätte.
Ich bin der Meinung, wer bereit ist, sich bei der Anschaffung eines Handys, eines DVD-Players, eines Flachbildschirms oder sonstigem technischen und elektronischem Luxus-Schnick-Schnack den riesigen Aufwand zu machen und Hersteller und Gerätemerkmale aufwendig zu vergleichen, sollte sich die gleichen Mühen auch bei der Anschaffung eines Haustieres machen.
Du vergißt die Leute, die sich sowas bei Aldi (...) kaufen, weil es gerade im Angebot ist und sich hinterher über die mangelnde Qualität beschweren. :wink:
Du hast recht.
Es sind zunächst einmal auf jeden Fall hohe Ansprüche. Aber da es um das Wohl eines leidensfähigen und schutzbedürftigen Lebewesens geht, finde ich persönlich es gerechtfertigt. Und wie gesagt, meiner Meinung nach sollte das für alle Haustierarten gelten.
Ich finde es furchtbar, dass man heute immer noch Haustiere in Zoohandlungen kaufen kann. Seit über 12 Jahren bin ich leidenschaftliche Aquarianerin. Ich finde es einfach nur schlimm wenn ich mitbekomme, was Leute so in winzige Aquarien stopfen. Die Fische überleben mit viel "Glück" vielleicht ein Jahr und werden dann einfach gegen wenig Geld ausgetauscht.
Dass ein Roter Neon bei guter Haltung und Pflege 10 Jahre alt werden kann, wissen die wenigsten. Diese 1Euro-Fischchen werden nicht selten halbjährig "gewechselt".
Ich finde das dem Geschöpf gegenüber einfach nur unfair!

Es stimmt auch, dass viele elektronisches Spielzeug bei Aldi und Co. kaufen, wo es dann billig im Angebot ist. Das war von mir auch ein etwas komischer Vergleich. Schließlich kann man mit Aldi Waren auch ganz gut davon kommen, wenn man sich mit der Materie auskennt. Wenn ich bereits eine DVD-Kamera hatte und genau weiß, welchen SchnickSchnack ich brauche und das Gerät beim Aldi vielleicht Testsieger ist, kann man wirklich gut und günstig davon kommen.
Aber dazu muss man sich erst mal auskennen, um im Nachhinein nicht blöd da zu stehen, wenn das Teil nichts taugt.

Das Gleiche passiert ja dann auch beim Hundekauf. Da ich mich mittlerweile auskenne, würde ich nie einem dubiosen Welpenhändler ins Netz gehen. Ein unerfahrener und unbelesener Mensch, der es auch gar nicht böse meint und gerne einem süßen Welpen ein Zuhause schenken will, wird das Angebot von 300 Euro für einen Rassewelpen mit Papieren sicher als tolles Schnäppchen sehen.
Liebe Grüße
Liz

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