Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

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lizzard
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Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von lizzard » Mi Aug 04, 2010 11:57

Hallo zusammen,

dieses Jahr wird es nichts mehr. Aber ich frage mich, was ich falsch gemacht habe.

Ich habe versucht, Sonnenblumen im Topf so lange vorzuziehen, dass ich sie in den Garten setzen kann. Ich hatte zu Beginn des Jahres drei Sonnenblumen in einem Fenster-Treibhäuschen (mehr ein Schälchen) vorgezogen und in den Garten gesetzt. Eine ist Schnecken zum Opfer gefallen (die Blumen waren zu dem Zeitpunkt etwa 10cm hoch), die andere habe ich selbst versehentlich umgeknickt und die dritte ist nach einem heftigen Regen umgefallen und ebenfalls zu Schneckenfutter geworden.

Dann habe ich noch mal zwei neue angesetzt. Die habe ich diesmal so gesetzt, dass ich die Samen direkt 1cm dick mit Erde zudeckte. Die Sprösslinge kamen und stiegen in die Höhe. Ich habe sie an eine Südfenster gestellt. Die sind hoch geschossen wie bekloppt. Irgendwann hatten sie eine Höhe von fast 25cm und waren sehr dünnstielig. Sind ständig umgefallen, aber nicht geknickt.

Sie sind allerdings eingegangen, weil ich vergessen habe, sie zu giessen. :mauer: :oops:
Aber sonst waren sie kräftig.

Ich frage mich nun aber, warum sie überhaupt so mega langstielig geworden sind. Wie kann ich sie kompakter bekommen? Oder ist das von der Art abhängig? Das ist eine, die später um die 2m groß sein sollte.
Wie soll ich sie aber im Topf zu einer vernünftigen kräftigen Statur hoch ziehen, um sie erst in den Garten stellen zu können (damit sie nicht gleich wieder zu Futter werden), wenn sie so mega langstielig wachsen?
Habt ihr mir Tipps?

Sollten die Samen eigentlich überhaupt abgedeckt werden? Sollten sie vielleicht tiefer in die Erde? Auf dem Päckchen stand nicht, ob es Licht- oder Dunkelkeimer sind.
Liebe Grüße
Liz

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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von Carolyn » Mi Aug 04, 2010 14:21

Sonnenblumen sind Dunkelkeimer. Ein oder zwei Zentimeter tief in die Erde passt.

Sonnenblumen, die später sehr hoch werden, werden nach meiner Erfahrung auch als Jungpflanze gerne sehr schnell sehr hoch. Ich hatte dieses Jahr drei verschiedene Sonnenblumensorten, bei einer hieß es ausdrücklich "nur Direktsaat", also kein Vorziehen auf der Festerbank. Das war allerdings die mittlere Größe mit 90 cm. Die kleinen mit 30 cm und die Titan mit über 2 Meter kann man beide vorziehen. Frag mich also nicht, warum die mittlere nicht. :roll: :wink:

Am Südfenster ist es vermutlich so warm, dass die Sonnenblume schießt. Ich habe mir angewöhnt, die vorgezogenen Sonnenblumen sehr bald ins Freie zu stellen, dann wachsen sie langsamer. Trotzdem mußte ich noch jedes Jahr die hohen Sonnenblumen beim Auspflanzen zunächst aufbinden, weil sie zu dünn waren. Erst später wurden sie dann so kräftig, dass sie keine Stütze mehr brauchten. Des ständigen Windes bei mir habe ich sie allerdings auch da meistens angebunden, damit sie nicht zu schief wurden. Die Köpfe sind doch ziemlich schwer.

Außerdem wäre es wohl gerade bei hohen Sonnenblumen günstig, sie in relativ großen Töpfen zu ziehen, da ihr Wurzelwerk doch ziemlich mächtig wird. Kommt natürlich darauf an, wie lange Du sie im Topf beläßt.
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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von lizzard » Mi Aug 04, 2010 14:24

Hi Carolyn,

danke für deinen Beitrag.
Du weißt nicht zufällig, warum manche Pflanzen vorgezogen werden dürfen und andere nicht?

Wie war es bei dir mit den Schnecken? Ich hatte Bedenken, dass die jungen Pflanzen auch Schnecken zum Opfer fallen könnten.
Macht es für Schnecken vielleicht einen Unterschied, ob sie nur einen langen Stengel vor sich haben, wo die Blätter weiter oben sitzen oder würden die auch an den Stengel gehen?
Liebe Grüße
Liz

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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von Carolyn » Mi Aug 04, 2010 14:42

lizzard hat geschrieben:Du weißt nicht zufällig, warum manche Pflanzen vorgezogen werden dürfen und andere nicht?
Nein, nicht wirklich. Bei Blumen mit Pfahlwurzeln, die das Versetzen allgemein schlecht vertragen, kann ich es mir noch erklären, da sie eben tief wurzeln wollen, aber ansonsten nicht.
Überlegung: Obstbäume werden in Baumschulen regelmäßig versetzt, damit der Wurzelballen kompakt wird und nicht ausufert. Bei einem "wilden" Obstbaum gibt es einen sehr großflächigen, aber lockeren Wurzel"ballen" (so gesehen beim Verpflanzen meines von selber aufgegangenen Zwetschgenbaumes). Vielleicht gibt es Blumen, die eben darauf bestehen, sich auch in der Fläche weit ausbreiten zu können und deswegen nicht vorgezogen werden wollen.

Junge Sonnenblumen sind definitiv Schneckenfutter. Sie nagen auch junge Stiele ab, genau wie bei den Dahlien, solange sie noch nicht verholzt sind. Erst wenn die Sonnenblumen älter sind und der Stamm hart wird, schmeckt er ihnen nicht mehr. Dann sind aber auch die (hohen) Sonnenblumen längst so hoch, dass ihnen Schnecken nichts mehr anhaben können...

Meine hohen Sonnenblumen sind allesamt verschwunden, teils Schnecken, teils zu wenig Wasser, weil sie beim Beregnen im "Schatten" der Beerensträucher standen. Die niedrigen sind alle da, blühen bis auf eine auch schon wunderbar. Allerdings habe ich da mit Schneckenkorn gearbeitet (Ferramol). Bei den mittleren müßte ich mal nachsehen, ob ich zwischen den Wildkräutern was finde O:) , die habe ich sehr spät gesät.
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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von lizzard » Mi Aug 04, 2010 16:26

Schade - mit Schneckenkorn mag ich nicht arbeiten. So sehr mich die Schnecken nerven, (noch) bin ich nicht soweit, sie ohne schlechtes Gewissen zu schädigen.

Ich habe mir aber eh schon überlegt, ob ich fürs nächste Jahr mal mit Schneckenzaun versuchen soll. Vielleicht investiere ich einfach einmal eine größere Summe und hab dann meine Ruhe.
Liebe Grüße
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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von Pusteblume » Mi Aug 04, 2010 18:35

zum Thema vorziehen: Alles was eine längere Entwicklungsperiode hat, als dies unser Klima zuläßt, sollte man vorziehen. Tomaten, Zuccini, Paprika etc. Inzwischen ziehe ich selbst Dill (Pflahlwurzel!) vor.
Sonnenblumen kommen jedes Jahr bei mir von alleine. Vor vielen Jahren hatte ich mal welche in die Erde gestreut und seit dem kommen sie immer wieder. Selbst umgraben hält sie nicht auf (Ja, ich grabe immer noch um!!) Klar, eine Sortenreinheit habe ich nicht mehr den Sonnenblumen. Im Frühjahr setze ich sie nach dem Auflaufen an eine passende Stelle.
Es gibt ganz kleine (für Blumentöpfe) und mittel hohe Sorten an Sonnenblumen. Die Kleinen ziehe ich in Töpfchen vor. Nach dem Vorziehen sollte man sie "abhärten".
Da meine Frau ein Kind des Mittelmeers ist, sind bei uns Sonnenblumen quasi ein "Muß"
LG
Pusteblume

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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von Cerifera » Do Aug 05, 2010 03:28

Echt also bei mir sind sowohl Dill als auch Sonnenblumen hervorragend geworden (gerade heuer bei der Superhitze). Ich habe jetzt das zweite Jahr die Sonnenblumenmischung "Herbstschönheit" und sie gedeihen wunderbar und entwickeln gerade ihre Knopsen. Diese Art blüht später wenn die "normalen" Sonnenblumen schon nicht mehr existieren oder am Verblühen sind. Anbinden sollte man denke ich jede Sonnenblume gerade wegen der Umfallgefahr bei Regen und Wind.

Die Stelle an der meine Sonnenblumen wachsen ist gen Norden geschützt. Sie stehen vor einem Holzstapel und dieses Beet ist von Stein eingefasst. Die Schnecken schaffen es zwar auch dahinein aber es ist überschaubar - diese Steineinfassungen sind sicherlich billiger wie ein Schneckenzaun *wink*

Die Saat hatte ich auch einfach direkt im April (heuer im Mai) in den Boden in Rillen gesät. Dann etwas vereinzelt - gegossen und einmal einen Biodünger draufgegeben. Jetzt noch zwei Stäbe hinein und die Pflanzen angebunden - fertig. Vielleicht hatten meine Schnecken die umliegenden Dahlien und Tagetes aber auch nur lieber zum Fressen :mrgreen:

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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von lizzard » Fr Aug 06, 2010 10:44

Pusteblume hat geschrieben: Es gibt ganz kleine (für Blumentöpfe) und mittel hohe Sorten an Sonnenblumen. Die Kleinen ziehe ich in Töpfchen vor. Nach dem Vorziehen sollte man sie "abhärten".
Da meine Frau ein Kind des Mittelmeers ist, sind bei uns Sonnenblumen quasi ein "Muß"
LG
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Hi,

was heißt hier eigentlich "abhärten"? Was darf ich mir darunter vorstellen?
Und wie kommen sie bei dir Jahr für Jahr wieder? Lässt du die Blumen einfach an Ort und Stelle verwelken und liegen, so dass die Samen liegen bleiben?
Ich hätte nämlich schon vor gehabt, die verwelkten Köpfe zu trocknen und die ein oder andere Ladung Kerne zum futtern zu behalten. :razz:
Cerifera hat geschrieben:Anbinden sollte man denke ich jede Sonnenblume gerade wegen der Umfallgefahr bei Regen und Wind.
Das werde ich nächstes Mal auch so machen.
Cerifera hat geschrieben: Die Stelle an der meine Sonnenblumen wachsen ist gen Norden geschützt. Sie stehen vor einem Holzstapel und dieses Beet ist von Stein eingefasst. Die Schnecken schaffen es zwar auch dahinein aber es ist überschaubar - diese Steineinfassungen sind sicherlich billiger wie ein Schneckenzaun *wink*
Mein Garten steht an einem Nordhang. Da ist wohl der beste Platz für die Sonnenblumen direkt am Kaninchengehege, so dass das Gehege an der bedachten Seite als Schutz dienen könnte. Hier habe ich zwar noch eine Rose stehen, derzeit paar schwarzäugige Susis wachsen und eine Kirsche - aber ein paar vereinzelte Sonnenblumen dürften da noch Platz im Gehege finden. Müsste sie anfangs nur gegen annagen durch die Nins schützen.

Das mit der Steineinfassung - wenn die Schnecken da noch drüber kommen, ist es doch keine wirkliche Alternative zum Zaun - oder? Zaun ist zwar teuer, aber wahrscheinlich das hilfreichste, das es gibt...(?).
Cerifera hat geschrieben: Die Saat hatte ich auch einfach direkt im April (heuer im Mai) in den Boden in Rillen gesät. Dann etwas vereinzelt - gegossen und einmal einen Biodünger draufgegeben. Jetzt noch zwei Stäbe hinein und die Pflanzen angebunden - fertig. Vielleicht hatten meine Schnecken die umliegenden Dahlien und Tagetes aber auch nur lieber zum Fressen :mrgreen:
Ich habe auch sehr viele Samen im April und Mai im Garten verteilt. Aber keine einzige Sonnenblume ist aufgegangen. Dabei habe ich sie jeweils in den Boden direkt gegeben. Entweder sind sie von Mäusen ausgebuddelt worden, was ich weniger glaube, oder die Jungpflänzchen sind gleich wieder den Schnecken zum Opfer gefallen.

Ich werde es nächstes Jahr noch mal mit Direktsaat und Vorziehen versuchen. Diesmal nehme ich kleinere Sorten, damit ich sie auch vernünftig vorziehen kann. Wenn ich mit den Schnecken nicht klar komme, dann kommen die vorgezogenen einfach in einen Schneckenring. Das sollte helfen.
Liebe Grüße
Liz

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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von Pusteblume » Fr Aug 06, 2010 11:33

Hallo Liz
Abhärten bedeutet, dass die unter Glas gezogen Pflanzen in ihrem Topf ein paar Tage der Sonne oder dem natürlichen Licht ausgesetzt werden. Ich stelle meine Anzuchttöpfchen mit den Pflanzen einfach ein paar Tage nach draußen und pflanze dann ins Grundbeet. Man könnte das Abhärten auch als Gewöhnung an natürliche Bedingungen beschreiben.

Nach dem Verblühen von Sonnenblumen bildet sich die Sonnenblumenkörner (Saat). Diese Blütenstände werden viel von Vögel besucht. Leider haben sie ihre Tischmanieren noch nicht kultiviert, will sagen es fallen jede Menge Körner aufs Beet. Hieraus bilden sich bei mir, trotz Eis und Schnee, Umgraben etc., jedes Jahr neue Sonnenblumen. Nur, bei diesem Verfahren ist die Sortenreinheit der Sonnenblumen abhanden gekommen und sie wachsen nicht immer da, wo sie sollten. Macht nichts, ich setze sie mit dem Spaten dann an eine Stelle, wo sie sich schön entfalten können.
Wenn die Blüten schon gut von den Vögeln ausgepickt entsorge ich die ganzen Sonnenblumenstängel. D.h. ich schneide sie ab und schredder sie. Sollten die alten Blüten noch gut mit Körnern bestückt sein, kann man diese alten Ständer an eine schöne Stellen legen. Die Meisen werden sich freuen.
Jetzt alles klar?
Pusteblume

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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von Carolyn » Fr Aug 06, 2010 15:26

Müsste sie anfangs nur gegen annagen durch die Nins schützen.
Unbedingt. Ich habe als Kind unsere Stallhasen immer mit halbtrockenen Sonnenblumenblättern gefüttert... :lol: :wink:
Ich würde sie nicht nur anfangs schützen (bzw. ich würde sie überhaupt nicht in erreichbare Entfernung zu Kaninchen setzen), denn Kaninchen sind ja Nagetiere, die freuen sich höchstens, wenn der Stiel schön hart ist. :cool:
oder die Jungpflänzchen sind gleich wieder den Schnecken zum Opfer gefallen
Da wette ich sogar drauf und ich wette nur, wenn ich mir zu 99,9% sicher bin zu gewinnen. :wink:
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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von lizzard » Mo Aug 09, 2010 10:05

Jepp! Jetzt ist mir alles klar.

Danke noch mal. Freu mich schon aufs nächste Jahr, wenn ich es gleich noch mal probieren kann. Allerdings werde ich diesmal Ausschau nach kleiner bleibenden Sonnenblumen halten.
Liebe Grüße
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Re: Sonnenblumen - wie setzt man sie richtig an?

Beitrag von Pusteblume » Mo Aug 09, 2010 10:42

Viel Spaß mit den nächsten Sonnenblumen. Übrigens, ich kombiniere gerne Sonnenblumen mit Fuchsschwanz (Amaranthus cruentus x powelli)
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