Geranien SÄEN?

[Carolyn]

Ich ziehe meine Geranien für die Balkonkästen im nächsten Jahr grundsätzlich per Kopfsteckling. Davon habe ich auch jede Menge. Nur bei einer dunkelpinken, sehr stark blühenden Sorte gibt es nur sehr wenige Seitentriebe und daher auch nur sehr wenige Kopfstecklinge. Aber diese Geranie bildet sehr schnell viele Samenstände aus. Da ich dieses Jahr lange Zeit nicht zum Ausputzen gekommen bin wurde ich mit Löwenzahn-ähnlichen Samen überrascht.

Ich habe sie abgesammelt in der Hoffnung, dass ich diese Sorte auch aus Samen vermehren kann. Nur: Wie und wann macht man das? Auf der Hauptseite steht dazu nur ein Satz: "Selbstaussaat Anfang Januar bei 20 - 24°, später auf 18° vermindern." Das ist mir etwas dürftig.

Hat das schon mal jemand probiert, Geranien aus Samen zu ziehen?

[Cerifera]

Probiert nicht aber ich könnte mir gut vorstellen, dass Du keine sortenreine Nachkommen haben wirst.

Ich vermute einfach so anziehen wie dort beschrieben und eben pikieren und erst ab Mitte Mai ins Freiland setzen. Aber ich such mal ob ich im Netz noch was dazu finde...

Also da steht auch nur Saat im Januar und eben auch zig mal der Hinweis, dass Stecklinge besser sind, aber auch mehr Platz im Winter brauchen...

[Carolyn]

Ein kleines Update: Ich habe letztes WE Geranien gesäht und gestern die ersten Keimlinge entdeckt. Vier sind es bis dato. Mal sehen, wieviele es werden und wie sie sich entwickeln im Vergleich zu den Kopfstecklingen. :)

[gartenhaus65]

Habe auch vor 2 Jahren selber probiert, leider ist nicht davon geworden, wahrscheinlich habe ich sie zu feucht gehalten. Es blieben nur einige und die wollten auch nicht so Recht wachsen, oder wachsen sie langsam.

[Mädle]

Hallo,
hier meine Erfahrungen zu gesähten Geranien:
Die Samen keimen recht unregelmäßig, notfalls die größeren Pflänzchen schon mal vorsichtig rausnehmen und pikieren, die Saatkiste ruhig noch etwas stehen lassen und leicht feucht halten.
Etwa nach dem 5. Blatt pinzieren (Triebspitze entfernen), um das Wachstum der Seitentriebe zu aktivieren.
Geranien sind grundsätzlich eher trockener als zu feucht zu halten.
Meine gesähten Geranien hatten immer einen sehr stabilen und kompakten Wuchs und waren im Vergleich zu den Stecklingen immer viel kräftiger. Leider braucht man sehr viel Zeit dafür, am besten man fängt schon im Januar damit an.
Keimen Deine Samen schon
Gruß Mädle

[Carolyn]

Keimen Deine Samen schon

Die sind inzwischen schon pikiert und wachsen vor sich hin.

Es sind etwa 32 Jungpflanzen entstanden (relativ wenige für die Samenmenge), die jedoch deutlich kleiner sind als die aus Kopfstecklingen gezogenen. Ob sie deren Vorsprung aufholen und wann sie blühen wird sich zeigen. Geköpft (pinziert) habe ich sie noch nicht, dafür sind sie mir noch zu klein. Die anderen hätten es schon zum zweiten Mal nötig, dringend...

Meine Geranien müssen damit auskommen, dass ich sie nur einmal die Woche gieße, dann aber gründlich. Derzeit ist es ihnen definitiv zu wenig, aber das ist jedes Frühjahr so. Sie wollen raus in ihre Balkonkästen! Vielleicht schaffe ich es ja, unter der Woche mal wenigsten den Untersetzer voll zu machen. Bei über 150 Töpfen dauert das Gießen sonst schon einige Zeit.

Vielleicht mache ich mal ein Vergleichsfoto mit gesähten und aus Stecklingen gezogenen Geranien der selben Sorte und stelle es hier ein.

[Carolyn]

Ein kleines Fazit zu diesem Experiment:
Geranien anzusäen ist möglich, aber die Pflanzen können mit aus Stecklingen gezogenen nicht mithalten.

Im Detail heißt das, die Wuchsform unterscheidet sich, sie sind deutlich länger, eher stakelig und haben erst sehr spät zu blühen begonnen. Auch jetzt blühen sie verhältnismäßig wenig. Da der Samen ja von eigenen Geranien war, war auch die Farbe ungewiss und tatsächlich gibt es offenbar zwei Pflanzen darunter, die eine Farbveränderung zeigen (außer es sind noch welche darunter, die bisher nicht geblüht haben, was gut möglich ist). Beide Blüten sind im Verhältnis sehr hell, richtig hellrosa, im Gegensatz zur Original-kräftig-pinken Farbe. Ich werde diese Geranien nicht weiter vermehren/keine Kopfstecklinge für nächstes Jahr davon nehmen.
Im Großen und Ganzen, Experiment gelungen, aber die Ergebnisse sind nicht so optimal, dass sich eine Wiederholung lohnte.

Hier noch ein Foto mit beiden Blütenfarben, wobei die kräftig-pinken in echt eher noch dunkler sind: