Nasse Füße
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Nasse Füße
Gibt es Nutzpflanzen die sehr fechten Boden benötigen??? Ich habe nämlich auf meinem Grundstück eine Senke, im Moment ist dort nur Wiese, mit recht kräftigem Boden... Ich will diesen Bereich jedoch sinnvoll nutzen, nur womit!?
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Re: Nasse Füße
ok, also nutzpflanzen anscheinend nicht... gibt es denn überhaupt was schickes was schweren feuchten boden mag?
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Re: Nasse Füße
Lass mir noch einen Tag, dann antworte ich Dir, Noob.
Na, vielleicht versuch ich es jetzt schon. Also, Du hast eine Bodensenke in einer Wiese, in der das Wasser steht? Oder ist es NUR feucht? Ist der Boden lehmig, gelblich und sehr dicht, wenn Du tiefer gräbst? Oder bleibt er dunkelbraun, schwer und saftig?
Sofern letzteres der Fall ist, kannst Du quasi jedes Gemüse anbauen, sofern es Dir gelänge, eine Drainage anzulegen und den Boden zu entwässern. Ich weiß jetzt nicht, wie groß Deine Senke ist, aber es reicht, drumherum ca. 50/60 cm tiefe Gräben zu ziehen, in die das Wasser abfließen kann. Dann hast Du in der Mitte ein Stück guten Bodens, und wenn Du die Grassoden abgehoben hast, umgegraben und Kompost aufgebracht hast, kannst Du das wie ein normales Beet bewirtschaften.
Ist die Senke aber zu klein, drumherum Gräben zu ziehen, in die das Wasser sickert, kannst Du vielleicht nur einen Graben in der Mitte ziehen --- hast Du trotzdem rechts und links noch etwas "Anbauland" gewonnen.
Ist der Boden hingegen gelb und lehmig, solltest Du ebenso Gräben anlegen. Nun musst Du aber tief umgraben und wegen der besseren Durchlässigkeit mit Sand strecken. Manche arbeiten auch Perlite ein. Immer ordentlich Kompost ( und über Winter Laub) drauf, damit der Lehm belebt wird, und sich nach und nach in fruchtbaren Gartenboden umwandelt. Gründünger kannst Du säen. Zum Beispiel Lupinen brechen Dir den Lehmboden im ersten Jahr gut auf.
Ist Deine Senke aber für alles zu klein, um sie so in ein Gemüsebeet zu verwandeln, mach ein Biotop daraus.
Es gibt jede Menge hübsche Blütenpflanzen, die gerne viel Wasser "saufen".
Prüfe hier auch den Untergrund. Ist er dunkel und tiefgründig, ist alles oki. Hast Du Lehm, brauchst Du Sand zum reinarbeiten und gute Erde und viel Kompost für obendrauf.
Ich hab hier auch so feuchte Beete direkt am Haus. Der Boden ist sehr tiefgründig, satt und dunkel. Weil der Vormieter vor 20 Jahren eh Rhododendren gepflanzt hatte, dort, wo sie nicht recht hingehören, nämlich in knorztrockene Bodenbereiche unter Tannen, hab ich drei Tannen gekappt und die Rhododendrenbepflanzung S-förmig bis unter das Schlafzimmerfenster weitergezogen. Rhododendren und Azaleen saufen gut Wasser weg. Unter dem Rhododendron vor dem Schlafzimmer wächst jetzt auch Bärlauch für den guten Frühjahrsgebrauch und Frauenmantel und weißpananaschierter Efeu.
Das größere, feuchte Beet direkt neben der Haustür ging ich anders an:
Hier pflanzte ich eine blaue Tellerhortensie an die noch trockenste Stelle ( Hortensien saufen auch gut Wasser weg). Nun hatte ich daneben noch eine richtig feuchte Senke. Und die habe ich mit Mädesüß, gelben Sumpfschwertlilien und rotem Blutweiderich bestückt. Dazu gelben Trollius, zartes Thalictrum ( Wiesenraute), lila Tradescantia.
Gut gedeihen auch Eupatorium purpureum, Geum rivale, bestimmte Ligulariaarten, Peltiphyllum, Polygonumarten, diese auch auf lehmigem Grund, so auch Rheum - Zierrhababer. Bei mir folgen nun Farne und dann, trockener, andere Wildpflanzen.
In einer richtig feuchten Senke gedeiht nahezu alles, was in Deinem Baumarkt für den "Halbwasserbereich" angeboten wird.
Lieben Gruß,
Mia
Na, vielleicht versuch ich es jetzt schon. Also, Du hast eine Bodensenke in einer Wiese, in der das Wasser steht? Oder ist es NUR feucht? Ist der Boden lehmig, gelblich und sehr dicht, wenn Du tiefer gräbst? Oder bleibt er dunkelbraun, schwer und saftig?
Sofern letzteres der Fall ist, kannst Du quasi jedes Gemüse anbauen, sofern es Dir gelänge, eine Drainage anzulegen und den Boden zu entwässern. Ich weiß jetzt nicht, wie groß Deine Senke ist, aber es reicht, drumherum ca. 50/60 cm tiefe Gräben zu ziehen, in die das Wasser abfließen kann. Dann hast Du in der Mitte ein Stück guten Bodens, und wenn Du die Grassoden abgehoben hast, umgegraben und Kompost aufgebracht hast, kannst Du das wie ein normales Beet bewirtschaften.
Ist die Senke aber zu klein, drumherum Gräben zu ziehen, in die das Wasser sickert, kannst Du vielleicht nur einen Graben in der Mitte ziehen --- hast Du trotzdem rechts und links noch etwas "Anbauland" gewonnen.
Ist der Boden hingegen gelb und lehmig, solltest Du ebenso Gräben anlegen. Nun musst Du aber tief umgraben und wegen der besseren Durchlässigkeit mit Sand strecken. Manche arbeiten auch Perlite ein. Immer ordentlich Kompost ( und über Winter Laub) drauf, damit der Lehm belebt wird, und sich nach und nach in fruchtbaren Gartenboden umwandelt. Gründünger kannst Du säen. Zum Beispiel Lupinen brechen Dir den Lehmboden im ersten Jahr gut auf.
Ist Deine Senke aber für alles zu klein, um sie so in ein Gemüsebeet zu verwandeln, mach ein Biotop daraus.
Es gibt jede Menge hübsche Blütenpflanzen, die gerne viel Wasser "saufen".
Prüfe hier auch den Untergrund. Ist er dunkel und tiefgründig, ist alles oki. Hast Du Lehm, brauchst Du Sand zum reinarbeiten und gute Erde und viel Kompost für obendrauf.
Ich hab hier auch so feuchte Beete direkt am Haus. Der Boden ist sehr tiefgründig, satt und dunkel. Weil der Vormieter vor 20 Jahren eh Rhododendren gepflanzt hatte, dort, wo sie nicht recht hingehören, nämlich in knorztrockene Bodenbereiche unter Tannen, hab ich drei Tannen gekappt und die Rhododendrenbepflanzung S-förmig bis unter das Schlafzimmerfenster weitergezogen. Rhododendren und Azaleen saufen gut Wasser weg. Unter dem Rhododendron vor dem Schlafzimmer wächst jetzt auch Bärlauch für den guten Frühjahrsgebrauch und Frauenmantel und weißpananaschierter Efeu.
Das größere, feuchte Beet direkt neben der Haustür ging ich anders an:
Hier pflanzte ich eine blaue Tellerhortensie an die noch trockenste Stelle ( Hortensien saufen auch gut Wasser weg). Nun hatte ich daneben noch eine richtig feuchte Senke. Und die habe ich mit Mädesüß, gelben Sumpfschwertlilien und rotem Blutweiderich bestückt. Dazu gelben Trollius, zartes Thalictrum ( Wiesenraute), lila Tradescantia.
Gut gedeihen auch Eupatorium purpureum, Geum rivale, bestimmte Ligulariaarten, Peltiphyllum, Polygonumarten, diese auch auf lehmigem Grund, so auch Rheum - Zierrhababer. Bei mir folgen nun Farne und dann, trockener, andere Wildpflanzen.
In einer richtig feuchten Senke gedeiht nahezu alles, was in Deinem Baumarkt für den "Halbwasserbereich" angeboten wird.
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Nasse Füße
wahnsinn, also das nenne ich mal ne krasse antwort...
der die senke hat ausmaße von ca 7x14m und wasser steht nicht drinn... der boden ist auch nicht lehmig sondern dunkel und saftig feucht.
wollte eigentlich nur gemüse anpflanzen!!!
auf jeden fall schonmal danke für die info, vielleicht hast ja diesbezüglich (Gemüse) noch ein paar tipps!?
der die senke hat ausmaße von ca 7x14m und wasser steht nicht drinn... der boden ist auch nicht lehmig sondern dunkel und saftig feucht.
wollte eigentlich nur gemüse anpflanzen!!!
auf jeden fall schonmal danke für die info, vielleicht hast ja diesbezüglich (Gemüse) noch ein paar tipps!?
- Cerifera
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Re: Nasse Füße
wie sind denn dort die Lichtverhältnisse? Wenn es dort sonnig ist würde Kohl gehen. Wenn es eher halbschattig bis schattig ist muss ich Dir für Gemüse leider sagen, dass das nicht geht. Dann doch eher Waldmeister, Pfefferminze und Co.
Ist der Boden dort sauer, neutral oder eher alkalisch?
Was für Pflanzen wachsen denn in dieser Wiese?
Ist der Boden dort sauer, neutral oder eher alkalisch?
Was für Pflanzen wachsen denn in dieser Wiese?
- Carolyn
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Re: Nasse Füße
Na, bei 7 x 14 m ist ja dann jede Menge Platz für Drainage-Gräben. Dann kannst Du so ziemlich alles anbauen, was nicht gerade Sandboden braucht.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Nasse Füße
Huhu Noob,
wie Carolyn schon schrieb: Da Deine Senke groß genug ist, rundherum Drainagegräben anzulegen, kannst Du quasi alles an Gemüse anbauen, sofern es keinen leichten Sandboden braucht. Also Spargel kannst Du nicht, nicht Meerettich - mehr fällt mir gerade nicht ein. Wichtig sind die Drainagegräben, wichtig ist das Abheben der Grassoden ( irgendwo umgedreht übereinander geschichtet für das nächste Jahr kompostieren), wichtig ist ein erstes Umgraben und das Aufbringen von Kompost. Je früher Du die Drainagegräben gräbst, um so früher kannst Du mit dem Anbau loslegen. Wichtig ist - wie Ceri schrieb - auch Sonne. Im Schatten gedeiht Gemüse schlecht.
Ich wollte auch erst wie Ceri fragen, welche (Un)Kräuter in der Wiese wachsen, um vorweg ein bisserl die Bodenart zu bestimmen. Das erübrigt sich aber, weil durch die Entwässerungsgräben die Bodenart ja verändert wird. Also, wenn die Wiese jetzt etwas sauer ist, wird der Boden, wenn die Feuchtigkeit fehlt, die Säure nicht halten können.
Von daher kannst Du, wenn Du Deinen Boden gut vorbereitest und Sonne hast, wirklich ALLES dort anbauen.
Da muss ich gar nicht auf ein bestimmtes Gemüse eingehen. Mach Dich hier in Threads oder auf der Hauptseite klug!
Mach Dich über Dünger klug! Gib vielleicht etwas Kalk. Gib Urgesteinsmehl und Hornspäne, bevor Du den Kompost aufbringst.
Setz Brennesseljauche für Stickstoffdüngung und Beinwelljauche für mehr Kali an.
Damit solltest Du für das erste Jahr hinkommen.
Gutes Gelingen!
Alles Liebe,
Mia
P.S.: Um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht wirklich nur mit Drainage. In einem sehr feuchtem Bodengrund, wie Du ihn beschreibst, kann man kein Gemüse ziehen. Da fault Dir alles weg und Du hast jede Menge Ärger mit Schnecken. Also, Du musst Dir schon die Arbeit mit den Gräben machen. Alternativ könntest Du Hügelbeete anlegen, was aber mit Sicherheit ebensoviel, wenn nicht mehr Arbeit ist. Außerdem müsstest Du dazu Erde kaufen.
wie Carolyn schon schrieb: Da Deine Senke groß genug ist, rundherum Drainagegräben anzulegen, kannst Du quasi alles an Gemüse anbauen, sofern es keinen leichten Sandboden braucht. Also Spargel kannst Du nicht, nicht Meerettich - mehr fällt mir gerade nicht ein. Wichtig sind die Drainagegräben, wichtig ist das Abheben der Grassoden ( irgendwo umgedreht übereinander geschichtet für das nächste Jahr kompostieren), wichtig ist ein erstes Umgraben und das Aufbringen von Kompost. Je früher Du die Drainagegräben gräbst, um so früher kannst Du mit dem Anbau loslegen. Wichtig ist - wie Ceri schrieb - auch Sonne. Im Schatten gedeiht Gemüse schlecht.
Ich wollte auch erst wie Ceri fragen, welche (Un)Kräuter in der Wiese wachsen, um vorweg ein bisserl die Bodenart zu bestimmen. Das erübrigt sich aber, weil durch die Entwässerungsgräben die Bodenart ja verändert wird. Also, wenn die Wiese jetzt etwas sauer ist, wird der Boden, wenn die Feuchtigkeit fehlt, die Säure nicht halten können.
Von daher kannst Du, wenn Du Deinen Boden gut vorbereitest und Sonne hast, wirklich ALLES dort anbauen.
Da muss ich gar nicht auf ein bestimmtes Gemüse eingehen. Mach Dich hier in Threads oder auf der Hauptseite klug!
Mach Dich über Dünger klug! Gib vielleicht etwas Kalk. Gib Urgesteinsmehl und Hornspäne, bevor Du den Kompost aufbringst.
Setz Brennesseljauche für Stickstoffdüngung und Beinwelljauche für mehr Kali an.
Damit solltest Du für das erste Jahr hinkommen.
Gutes Gelingen!
Alles Liebe,
Mia
P.S.: Um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht wirklich nur mit Drainage. In einem sehr feuchtem Bodengrund, wie Du ihn beschreibst, kann man kein Gemüse ziehen. Da fault Dir alles weg und Du hast jede Menge Ärger mit Schnecken. Also, Du musst Dir schon die Arbeit mit den Gräben machen. Alternativ könntest Du Hügelbeete anlegen, was aber mit Sicherheit ebensoviel, wenn nicht mehr Arbeit ist. Außerdem müsstest Du dazu Erde kaufen.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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- Balkongärtner
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Re: Nasse Füße
also im moment bzw in der richtigen zeit wächst dort hauptsächlich klee und gänseblümchen!!!
sonne ist ca ab 10morgens bis 21 uhr drauf...
sonne ist ca ab 10morgens bis 21 uhr drauf...
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- Balkongärtner
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Re: Nasse Füße
und ne menge maulwurfaktivität
- Carolyn
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Re: Nasse Füße
Maulwürfe wären eher ungewöhnlich, ich tippe da eher auf Wühlmäuse, die Plage aller Gärtner. Du kannst ja mal einen Haufen abtragen (auf die Seite schieben) und nach dem Gang suchen. Kommt er senkrecht von unten und endet in der Mitte des Haufens, ist es ein Maulwurf, kommt er flach daher und endet an der Seite ist es eine Wühlmaus. (So heißt es jedenfalls.)
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Nasse Füße
ich werde das mal beobachten!