Bäume aus Samen ziehen
- Harald@Biogaertner
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Bäume aus Samen ziehen
Hallo miteinander,
um wieder mehr Richtung "Ursprungspflanzen" zu kommen, möchte ich z. B. einen Apfelbaum aus Samen ziehen. Aber irgendwie weiß ich nicht so richtig wie ich das machen soll. Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit der Saatgutvermehrung von ein- zwei- und mehrjährigen Pflanzen; habe also eigentlich Erfahrung.
Aber soll ich den Samen jetzt (November) in den Boden drücken? Soll der Boden in einemd Topf sein? Wird es dann an den Außenwänden des Topfes draußen nicht zu kalt? Oder soll ich den Topf in den Boden eingraben? Oder soll ich den /die Samen erst im März ausbringen? Oder, oder oder.
Ich weiß, dass man Glück haben muss, um einen guten Sämling zu bekommmen, aber ich möcht's doch probieren.
Sollte unser alter "Sonnenwirtsapfel (alte Sorte)" tatsächlich ein neues Pflänzchen aus Saatgut hervorbringen, so würde ich die Äpfel noch gerne probieren, bevor der Baum vollends stirbt; ziemlich schräge steht er ja schon und ist mit einem Balken gestützt!
Sollte der Apfel dann nicht schmecken, dann könnte man ihn ja immer noch Edelhölzer, nämlich vom alten Baum aufpfropfen, falls sowas in Ordnung ist? Das möchte ich aber nur dann machen, wenn es unbedingt notwendig ist. Weiß jemand, wie lange es dauert, bis man die ersten Äpfel probieren kann? 5 Jahre oder 10 Jahre oder oder oder?
Liebe Grüße
Harald
um wieder mehr Richtung "Ursprungspflanzen" zu kommen, möchte ich z. B. einen Apfelbaum aus Samen ziehen. Aber irgendwie weiß ich nicht so richtig wie ich das machen soll. Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit der Saatgutvermehrung von ein- zwei- und mehrjährigen Pflanzen; habe also eigentlich Erfahrung.
Aber soll ich den Samen jetzt (November) in den Boden drücken? Soll der Boden in einemd Topf sein? Wird es dann an den Außenwänden des Topfes draußen nicht zu kalt? Oder soll ich den Topf in den Boden eingraben? Oder soll ich den /die Samen erst im März ausbringen? Oder, oder oder.
Ich weiß, dass man Glück haben muss, um einen guten Sämling zu bekommmen, aber ich möcht's doch probieren.
Sollte unser alter "Sonnenwirtsapfel (alte Sorte)" tatsächlich ein neues Pflänzchen aus Saatgut hervorbringen, so würde ich die Äpfel noch gerne probieren, bevor der Baum vollends stirbt; ziemlich schräge steht er ja schon und ist mit einem Balken gestützt!
Sollte der Apfel dann nicht schmecken, dann könnte man ihn ja immer noch Edelhölzer, nämlich vom alten Baum aufpfropfen, falls sowas in Ordnung ist? Das möchte ich aber nur dann machen, wenn es unbedingt notwendig ist. Weiß jemand, wie lange es dauert, bis man die ersten Äpfel probieren kann? 5 Jahre oder 10 Jahre oder oder oder?
Liebe Grüße
Harald
Eine selbst gezogene Pflanze ändert ihre Zusammensetzung und hält damit ihren Menschen gesund. Eine gekaufte kann das nicht.
Harald Zimmermann

Harald Zimmermann

Re: Bäume aus Samen ziehen
Hallo Harald,
Du kannst den Kern in einen Blumentopf mit Aussaaterde legen, dünn mit Erde bedecken und an einem geschützten Platz überwintern lassen (es darf aber nicht zu warm sein..) Im Frühjahr beginnen die Kerne zu keimen...Alternativ kannst Du auch bis zum Frühjahr warten...
Soweit ich weiß, sind die Früchte dieser selbstausgesäten Apfelbäume aber nicht mehr mit denen der Muttersorte identisch ..Wenn es Dir also darum geht genau diese Sorte zu erhalten, dann solltest Du besser pfropfen
Viel Glück wünscht Dir Nemesia
Du kannst den Kern in einen Blumentopf mit Aussaaterde legen, dünn mit Erde bedecken und an einem geschützten Platz überwintern lassen (es darf aber nicht zu warm sein..) Im Frühjahr beginnen die Kerne zu keimen...Alternativ kannst Du auch bis zum Frühjahr warten...
Soweit ich weiß, sind die Früchte dieser selbstausgesäten Apfelbäume aber nicht mehr mit denen der Muttersorte identisch ..Wenn es Dir also darum geht genau diese Sorte zu erhalten, dann solltest Du besser pfropfen

Viel Glück wünscht Dir Nemesia

- Cerifera
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Re: Bäume aus Samen ziehen
also wenn würde ich die Sorte auch eher auf eine Unterlage veredeln. Aus Samen gezogene Bäume können bis zu 20 Jahren brauchen bis sie fruchten. Nicht veredelte Apfelsorten sind eher sehr klein und meist auch nicht haltbar. Wenn würde ich im Frühjahr aussäen und in einen großen Topf säen. Diesen dann aber nicht über den Winter draußen lassen sondern in einen nicht beheizten Wintergarten oder Gewächshaus stellen, da die Rinde doch noch sehr anfällig ist für Frostschäden. Weiß nicht ob man bei kleineren Bäumen schon einen Kalkanstrich machen kann 

Re: Bäume aus Samen ziehen
Laut unserer Tageszeitung versucht hier auch einer rauszufinden ob es die Bamberger Rundbirne (oder ähnlich) noch gibt.
Der musste letzes Jahr unverrichteder Dinge wieder abziehen weil er zu spät dran war.
Heuer war bei uns so ein miserables Birnenjahr dass es offensichtlich in unserer Region keine einzige Birne vom Baum gab (wie auch bei mir -auch wenn ich andere Sorten habe-
).
Na ja, gehört wohl nicht unmittelbar zum Thema ..
Der musste letzes Jahr unverrichteder Dinge wieder abziehen weil er zu spät dran war.
Heuer war bei uns so ein miserables Birnenjahr dass es offensichtlich in unserer Region keine einzige Birne vom Baum gab (wie auch bei mir -auch wenn ich andere Sorten habe-

Na ja, gehört wohl nicht unmittelbar zum Thema ..
Re: Bäume aus Samen ziehen
Hallo Harald,
ich stimme mit Nemesia ueberein, dass aus Samen gezogene Obstbaeume nicht dieselben sind, wie der Mutterbaum.
Hier in Portugal wird, um eine Sorte zu vermehren, auch nur gepfropft, egal ob es sich um Zitrus-, Obst- oder Zierbaeume handelt, Wein wird auch gepfropft.
Es wird meist eine Plastikflasche ohne Boden und voll Erde verkehrt rum ueber einen Ast geschoben und nach ca. 1 Jahr hat der Ast in der Flasche Wurzeln gebildet und wird abgeschnitten. Ob es sich jetzt um einen alten oder neuen Ast handelt, kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich habe mir von Zierbaeumen immer einen aelteren Ast (weil groesser) abgebrochen und auch ca. 1 Jahr im Topf gezogen, bis er Wurzeln hatte.
Probiers doch mal aus, mit einem jungen und einem alten Ast, dann haettest Du wenigstens schonmal ein anstaendiges Baeumchen - falls es klappt!
Eigentlich ganz einfach, oder?
Gruss
Carmen
ich stimme mit Nemesia ueberein, dass aus Samen gezogene Obstbaeume nicht dieselben sind, wie der Mutterbaum.
Hier in Portugal wird, um eine Sorte zu vermehren, auch nur gepfropft, egal ob es sich um Zitrus-, Obst- oder Zierbaeume handelt, Wein wird auch gepfropft.
Es wird meist eine Plastikflasche ohne Boden und voll Erde verkehrt rum ueber einen Ast geschoben und nach ca. 1 Jahr hat der Ast in der Flasche Wurzeln gebildet und wird abgeschnitten. Ob es sich jetzt um einen alten oder neuen Ast handelt, kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich habe mir von Zierbaeumen immer einen aelteren Ast (weil groesser) abgebrochen und auch ca. 1 Jahr im Topf gezogen, bis er Wurzeln hatte.
Probiers doch mal aus, mit einem jungen und einem alten Ast, dann haettest Du wenigstens schonmal ein anstaendiges Baeumchen - falls es klappt!
Eigentlich ganz einfach, oder?

Gruss
Carmen
- Carolyn
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Re: Bäume aus Samen ziehen
Die einzige Obstsorte, die nicht veredelt werden mus, ist meines Wissens die Hauszwetschge. Alle anderen Sorten sind veredelt. Wildsorten sind meist ziemlich klein und sauer, werden aber teilweise von Züchtern gezielt eingekreuzt, um bestimmte Eigenschaften wie rotes Fruchtfleisch oder Resistenzen in moderne Sorten zu übertragen. Aber das nur am Rande.
Die Methode, die Carmen beschrieben hat, kenne ich nicht, hier ist Pfropfen etwas gänzlich anderes. Carmens Methode klingt eher wie Abmoosen (z.B. bei einem Gummibaum).
Bis Du aus einem Kern einen "veredelungsfähigen" Baum bekommst, dauert es einige Jahre. Wenn Du diesen Baum dann mit Reisern Deines Apelbaums veredelt hast, dauert es nochmals acht bis zehn Jahre, bis Du die ersten Früchte ernten kannst. Für diese Art der Veredelung ("Pfropfen") brauchst Du junge Edelreiser aus fruchttragendem Holz, sprich einjährige Triebe. Wenn der Baum so alt ist, wie Du schreibst, ist es durchaus wahrscheinlich, dass Du von ihm keine Edelreiser mehr schneiden kannst. Es gibt auch noch das Onkulieren, bei dem nur ein Auge des Wunschbaumes auf die Unterlage übertragen wird. Auch dafür ist aber denke ich ein junger Trieb notwendig.
Da Dein Baum so alt ist würde ich es auf alle Fälle mal mit Carmens Methode probieren und ggf. parallel auch einen jungen Baum als Grundlage zum Veredeln ziehen.
Die Methode, die Carmen beschrieben hat, kenne ich nicht, hier ist Pfropfen etwas gänzlich anderes. Carmens Methode klingt eher wie Abmoosen (z.B. bei einem Gummibaum).
Bis Du aus einem Kern einen "veredelungsfähigen" Baum bekommst, dauert es einige Jahre. Wenn Du diesen Baum dann mit Reisern Deines Apelbaums veredelt hast, dauert es nochmals acht bis zehn Jahre, bis Du die ersten Früchte ernten kannst. Für diese Art der Veredelung ("Pfropfen") brauchst Du junge Edelreiser aus fruchttragendem Holz, sprich einjährige Triebe. Wenn der Baum so alt ist, wie Du schreibst, ist es durchaus wahrscheinlich, dass Du von ihm keine Edelreiser mehr schneiden kannst. Es gibt auch noch das Onkulieren, bei dem nur ein Auge des Wunschbaumes auf die Unterlage übertragen wird. Auch dafür ist aber denke ich ein junger Trieb notwendig.
Da Dein Baum so alt ist würde ich es auf alle Fälle mal mit Carmens Methode probieren und ggf. parallel auch einen jungen Baum als Grundlage zum Veredeln ziehen.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
- Harald@Biogaertner
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Re: Bäume aus Samen ziehen
Danke an alle, die sich mit dem Thema beschäftigt haben.
Ich will wirklich einen Sämling, auch auf die Gefahr hin, dass die Früchte klein und zäh werden. Wenn dann notwendig, kann ich ja immer noch pfropfen.
Nach meiner Meinung sind wir die F1-Hybriden.
Wir essen nur noch zur Feinheit und Zartheit und und und verzogene Pflanzen.
Wir brauchen immer mehr Energie und können die überproportionale Leistung in den Betrieben nur bringen, wenn wir unter Idealbedingungen gehalten werden (Ideale Raumtemperatur, Kaffee, ...). Ich baue wieder alte Pflanzen an, von denen sich unsere Vorfahren zum Teil ernährt haben. Z. B. aßen unsere Vorfahren dicke Bohnen (Saubohnen, Puffbohnen) und nicht Kartoffeln. Sollt man vielleicht wieder ausprobieren, bzw. tun wir bereits. Naja aber ich schweife jetzt ziemlich ab, also danke nochmals an alle, die mitgeholfen haben. aber es scheint nicht mehr Mode zu sein Bäume aus Samen zu ziehen:-|
Gruß Harald
Ich will wirklich einen Sämling, auch auf die Gefahr hin, dass die Früchte klein und zäh werden. Wenn dann notwendig, kann ich ja immer noch pfropfen.
Nach meiner Meinung sind wir die F1-Hybriden.
Wir essen nur noch zur Feinheit und Zartheit und und und verzogene Pflanzen.
Wir brauchen immer mehr Energie und können die überproportionale Leistung in den Betrieben nur bringen, wenn wir unter Idealbedingungen gehalten werden (Ideale Raumtemperatur, Kaffee, ...). Ich baue wieder alte Pflanzen an, von denen sich unsere Vorfahren zum Teil ernährt haben. Z. B. aßen unsere Vorfahren dicke Bohnen (Saubohnen, Puffbohnen) und nicht Kartoffeln. Sollt man vielleicht wieder ausprobieren, bzw. tun wir bereits. Naja aber ich schweife jetzt ziemlich ab, also danke nochmals an alle, die mitgeholfen haben. aber es scheint nicht mehr Mode zu sein Bäume aus Samen zu ziehen:-|
Gruß Harald
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Harald Zimmermann

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- Carolyn
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Re: Bäume aus Samen ziehen
Jede Baumschule zieht Bäume aus Samen oder Stecklingen. Und wenn jemand einen Baum veredelt, dann ist die "Unterlage" meist auch aus Samen gezogen. Die meisten meiner rund 30 Obstbäume sind ursprünglich aus einem Samen gewachsene Wildlinge, die dann später veredelt wurden. Und dieses Experiment von mir ist ja sozusagen auch aus Samen entstanden. *g* Und wenn es Dich beruhigt: Ich habe vier - nicht veredelte - Hauszwetschken und an einem meiner jungen Kirschbäume habe ich auch einen Ast Wildkirschen stehen lassen.Harald@Biogaertner hat geschrieben:aber es scheint nicht mehr Mode zu sein Bäume aus Samen zu ziehen:-|

Bäume aus Samen zu ziehen ist keine Mode, das ist richtig. Dafür ist es zu ursprünglich, grundlegend und normal.

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Re: Bäume aus Samen ziehen
Es gibt auch Leute die Bohnen nicht allzugut vertragen. Bei mir kann es sein, dass ich da einen Gichtanfall bekomme. Das ist bestimmt nicht lustig. Da esse ich dann doch lieber die im Mittelalter eingeführten Nachtschattengewächse - die vertrage ich wenigstens.
- Carolyn
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Re: Bäume aus Samen ziehen
Da ich gerade sehe, dass Du online bist: Hattest Du Erfolg damit, Dir einen (oder mehrere) Obstbäume aus Samen zu ziehen?
Ich habe vor kurzem erst einen zweijährigen Kirschbaum, der am Zaun gekeimt war, in den Topf verpflanzt und will ihn bis zu einer veredelungsfähigen Größe ziehen.
Ich habe vor kurzem erst einen zweijährigen Kirschbaum, der am Zaun gekeimt war, in den Topf verpflanzt und will ihn bis zu einer veredelungsfähigen Größe ziehen.
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Re: Bäume aus Samen ziehen
Hallo liebe Leute, hallo Harald,
da ich ein ähnliches Problem habe wie Du Harald, habe ich auch schon darüber nachgedacht, Äpfel aus Samen zu ziehen.
Und zwar ist es bei mir so, dass beim Bauern H. zwei alte Apfelbäume auf der Wiese stehen, direkt an meinem persönlichen Hundeweg. Seit 25 Jahren hole ich mir da immer Falläpfel. Und weil die Wiese unten drunter weich ist, haben die in der Regel auch keine Dötschstellen.
Es sind beides alte Apfelsorten, der eine ist ganz rot, der zweite rot mit etwas grün. Es sind späte Apfelsorten, sie sind nicht vor Ende September reif. Im Keller gelagert halten sie bis in den März, aber selbst draussen auf dem Terrassentisch, überdauern sie den gesamten Winter, oft unter Eis und Schnee, und schmecken im Februar noch köstlich.
So. Jetzt habe ich keine Ahnung wie die heißen - wer einen Tipp hat: Sehr gerne her damit!
Dann, habe ich gedacht, könnte ich sie nämlich eventuell irgendwo kaufen. Wollte jetzt auch in diesem Herbst mit je so einem Apfel zu meiner Baumschule gehen und fragen, ob der Besitzer sie kennt und mir eventuell bestellen kann.
Falls das alles nicht klappt, will ich auch versuchen, die aus Samen zu nachzuzüchten. Denn, ich ziehe im Herbst wahrscheinlich um, und 60 km entfernt kann ich nicht mehr auf Bauer H's leckere Äpfel zurückgreifen.
Ich hab hin und her gelesen, ob das überhaupt geht, mit dem aus Samen artrein ziehen, und es ist eigentlich deutlich geworden, es geht nicht. Äpfel sind ja in der Regel alle auf eine Unterlage veredelt. ABER, wenn man sich mal in Apfelsorten einliest, entdeckt man, dass sehr viele gute Sorten erst durch Ausssaat entstanden sind!
Also, am Anfang stand immer ein Gärtner, der Apfelsorten untereinander befruchtete, Apfelsamen aussäte, und dann unter 10 oder 100 neuen Bäumchen, von denen viele ähnlich, mache schlecht tragend, die eine neue Supersorte fand.
Guck mal hier. Alles was allein hier als Zufallsdings steht, das waren alles Sämlinge! Und wenn man sich in alte Apfelsorten einliest, findet man jede Menge solcher zunächst gesäten Exemplare. Ich habe da jetzt gerade keinen link, sorry, musste suchen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Apfelsorten
Ich meine, ich persönlich will ja keine Supersorte, ich will nur einen Apfel, der denen von Bauer H. zumindest ähnlich ist! Und selbst eine solch simple Liste wie bei Wiki, gibt mir starken Auftrieb, es zumindest zu versuchen!
Ich habe mir vorgenommen, falls ich die Dinger auf dem Markt nicht finde, werde ich mehrere Sämlinge von jeder der zwei Apfelsorten heranziehen. Und weil die nicht alle in meinen (dann kleinen) Garten passen, werde ich zwei behalten - die wachsen dann bei mir - und die anderen höchst heimlich am Rande eines nahgelegenen Naturschutzgebietes auspflanzen. Da kann doch einer mal nen Apfel gegessen und das Kerngehäuse liegen gelassen haben? - Oder nicht?
Es gibt auch andere Stellen, von denen ich weiß, dass da keiner so schnell mit einem Bauvorhaben oder einem Traktor hinkommt. Zum Beispiel wurde direkt hinter meinem Elternhaus (wo ich hinziehen werde), im Feld, ein halbwegs natürliches "Überlaufbecken" angelegt.
Die geografischen Beschaffenheiten sind da so, dass von einem kilometerlangen Hügel im Frühjahr und Herbst Wasser auf den kleinen Ortsteil der großen Stadt zuströmt, welches von der Kanalisation an dieser Stelle kaum gehalten werden kann. Jetzt gibt es da also einen hochumzäunten Teich, wo das Wasser reinläuft, und dazu ein ganz großes, weites Sickerbecken, wo das Wasser lange Zeit stehen kann, um dann im Erdreich zu verschwinden, anstatt in die Kanalisation zu stürzen. Im Sommer ist darin eine wilde Wiese mit Margeriten und Klee, Skabiose und was weiß ich nicht alles, drumherum hat man einen kleinen Spazierweg angelegt, an dessen nach außen zeigenden Rändern man sich offenbar bemüht, einige naturnahe Sträucher und Bäumchen großzupäppeln. Ich glaube, da guckt kein absensender Bauhof des Ortes hin - und ich vermute, keiner der jetzigen Zuständigen, die da eindeutig versucht haben, eine Art Biotop zu schaffen, würde was dagegen haben, wenn dort - zufällig - alte Apfelbäume groß würden.
Und den Orten an sich kann es auch absolut nicht schaden!
Also plane ich den größten Teil meiner Alt-Apfel-Sämlingszucht im "öffentlichen" Raum... Ich weiß, dass es eigentlich falsch ist, aber manchmal muss man der Natur etwas nachhelfen.
Lieben Gruß,
Mia

da ich ein ähnliches Problem habe wie Du Harald, habe ich auch schon darüber nachgedacht, Äpfel aus Samen zu ziehen.
Und zwar ist es bei mir so, dass beim Bauern H. zwei alte Apfelbäume auf der Wiese stehen, direkt an meinem persönlichen Hundeweg. Seit 25 Jahren hole ich mir da immer Falläpfel. Und weil die Wiese unten drunter weich ist, haben die in der Regel auch keine Dötschstellen.
Es sind beides alte Apfelsorten, der eine ist ganz rot, der zweite rot mit etwas grün. Es sind späte Apfelsorten, sie sind nicht vor Ende September reif. Im Keller gelagert halten sie bis in den März, aber selbst draussen auf dem Terrassentisch, überdauern sie den gesamten Winter, oft unter Eis und Schnee, und schmecken im Februar noch köstlich.
So. Jetzt habe ich keine Ahnung wie die heißen - wer einen Tipp hat: Sehr gerne her damit!
Dann, habe ich gedacht, könnte ich sie nämlich eventuell irgendwo kaufen. Wollte jetzt auch in diesem Herbst mit je so einem Apfel zu meiner Baumschule gehen und fragen, ob der Besitzer sie kennt und mir eventuell bestellen kann.
Falls das alles nicht klappt, will ich auch versuchen, die aus Samen zu nachzuzüchten. Denn, ich ziehe im Herbst wahrscheinlich um, und 60 km entfernt kann ich nicht mehr auf Bauer H's leckere Äpfel zurückgreifen.
Ich hab hin und her gelesen, ob das überhaupt geht, mit dem aus Samen artrein ziehen, und es ist eigentlich deutlich geworden, es geht nicht. Äpfel sind ja in der Regel alle auf eine Unterlage veredelt. ABER, wenn man sich mal in Apfelsorten einliest, entdeckt man, dass sehr viele gute Sorten erst durch Ausssaat entstanden sind!
Also, am Anfang stand immer ein Gärtner, der Apfelsorten untereinander befruchtete, Apfelsamen aussäte, und dann unter 10 oder 100 neuen Bäumchen, von denen viele ähnlich, mache schlecht tragend, die eine neue Supersorte fand.
Guck mal hier. Alles was allein hier als Zufallsdings steht, das waren alles Sämlinge! Und wenn man sich in alte Apfelsorten einliest, findet man jede Menge solcher zunächst gesäten Exemplare. Ich habe da jetzt gerade keinen link, sorry, musste suchen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Apfelsorten
Ich meine, ich persönlich will ja keine Supersorte, ich will nur einen Apfel, der denen von Bauer H. zumindest ähnlich ist! Und selbst eine solch simple Liste wie bei Wiki, gibt mir starken Auftrieb, es zumindest zu versuchen!
Ich habe mir vorgenommen, falls ich die Dinger auf dem Markt nicht finde, werde ich mehrere Sämlinge von jeder der zwei Apfelsorten heranziehen. Und weil die nicht alle in meinen (dann kleinen) Garten passen, werde ich zwei behalten - die wachsen dann bei mir - und die anderen höchst heimlich am Rande eines nahgelegenen Naturschutzgebietes auspflanzen. Da kann doch einer mal nen Apfel gegessen und das Kerngehäuse liegen gelassen haben? - Oder nicht?

Die geografischen Beschaffenheiten sind da so, dass von einem kilometerlangen Hügel im Frühjahr und Herbst Wasser auf den kleinen Ortsteil der großen Stadt zuströmt, welches von der Kanalisation an dieser Stelle kaum gehalten werden kann. Jetzt gibt es da also einen hochumzäunten Teich, wo das Wasser reinläuft, und dazu ein ganz großes, weites Sickerbecken, wo das Wasser lange Zeit stehen kann, um dann im Erdreich zu verschwinden, anstatt in die Kanalisation zu stürzen. Im Sommer ist darin eine wilde Wiese mit Margeriten und Klee, Skabiose und was weiß ich nicht alles, drumherum hat man einen kleinen Spazierweg angelegt, an dessen nach außen zeigenden Rändern man sich offenbar bemüht, einige naturnahe Sträucher und Bäumchen großzupäppeln. Ich glaube, da guckt kein absensender Bauhof des Ortes hin - und ich vermute, keiner der jetzigen Zuständigen, die da eindeutig versucht haben, eine Art Biotop zu schaffen, würde was dagegen haben, wenn dort - zufällig - alte Apfelbäume groß würden.



Und den Orten an sich kann es auch absolut nicht schaden!
Also plane ich den größten Teil meiner Alt-Apfel-Sämlingszucht im "öffentlichen" Raum... Ich weiß, dass es eigentlich falsch ist, aber manchmal muss man der Natur etwas nachhelfen.

Lieben Gruß,
Mia
Zuletzt geändert von Mia am So Jul 10, 2011 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Bäume aus Samen ziehen
Wieso ist das eigentlich falsch, Bäume "auszuwildern"? Es gibt auch wilde Obstbäume, die nicht von Menschenhand gepflanzt sind. Am bekanntesten dürften Kirschbäume sein, aus deren Holz ja auch teure Möbel gefertigt werden.
Wenn Du zu der Baumschule gehst, nimm nicht nur einen Apfel mit sondern mehrere von jeder Sorte. Da nicht jeder Apfel gleich ausfällt, ist eine Bestimmung dann sicherer. Außerdem würde ich dann an Deiner Stelle fragen, ob sie Dir nicht von diesen Bäumen Edelreiser schneiden, lagern und dann im Frühjahr auf eine Unterlage veredeln (sofern Du es nicht selbst probieren willst). Kostet zwar sicherlich etwas, aber Du hättest mit Sicherheit diese Äpfel.

Wenn Du zu der Baumschule gehst, nimm nicht nur einen Apfel mit sondern mehrere von jeder Sorte. Da nicht jeder Apfel gleich ausfällt, ist eine Bestimmung dann sicherer. Außerdem würde ich dann an Deiner Stelle fragen, ob sie Dir nicht von diesen Bäumen Edelreiser schneiden, lagern und dann im Frühjahr auf eine Unterlage veredeln (sofern Du es nicht selbst probieren willst). Kostet zwar sicherlich etwas, aber Du hättest mit Sicherheit diese Äpfel.

Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)