Hey,
ich habe dieses Jahr zum ersten mal eine richtige Mischkultur ausprobiert. Das hat bisher gut geklappt und mehr / abwechslungsreichere Erträge ergeben, als in den Jahren zuvor. Daher werde ich nächstes Jahr wieder mit diesem System experimentieren.
Als Mischkultur habe ich eine klassische Variante von Weißkohl, Kohlrabi, Salat, Radieschen, Wirsing und roter Beete verwendet.
Bei einer wechselnden 3-Felderwirtschaft würde ich jetzt die Standorte der Pflanzen wechseln - bei der Mischkultur ist das nicht so umfangreich möglich.
Ich vermute aber, dass im nächsten Jahr ein Weißkohl an selber Stelle nicht der beste Gedanke wär. In der Regel soll man ja sogar 4 Jahre damit warten (um Kohlhernie vorzubeugen).
Hat jemand Erfahrungen mit Mischkulturen und Standortwechseln?
Da meine Fläche mit der Mischkultur nicht sehr groß ist (3*4 Meter) habe ich nicht allzuviel Platz zum wechseln.
Grüße
Dominik
Mischkultur: Vorbeugung von Kohlhernie
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Re: Mischkultur: Vorbeugung von Kohlhernie
Hallo Dominik H.,
Im Rotationsprinzip einer Reihenmischkultur auf 3x4 m hat es diesem Jahr doch evtl. so ausgeschaut:
----------------50----------------100----------------150---------------200------------------250-----------------300----------------350------------------400
xxxxxxxxxx KohlxxxxxxxxxxxWirsingxxxxxxxxKohlxxxxxxxxxxWirsingxxxxxxxxxxKohlxxxxxxxxxxxWirsingxxxxxxxxxKohlxxxxxxxxxxxWirsing
-------25--------------75-------------------125-------------175-----------------225----------------275------------------325---------------375-----
xxxxRadieschenxxxx KohlrabixxxxxxxxxRote BeetexxxxRadieschenxxxxSalatxxxxxxxxxxKohlrabixxxxxxxxxxRote BeetexxxxxxSalat
Im nächsten Jahr wandern nun die Hauptkulturen genau in die Zwischenräume, alles wandert 25 cm weiter. Vor-, Nachkulturen und Gründüng wechseln sich reihenmäßig ab.
Die Sporen der Kohlhernie halten sich bis zu 10 Jahren im Boden heißt es. Mir wäre das Risiko zu hoch mir diese im Garten einzufangen. Ich würde das Beet komplett wechseln und das Beet in drei Felder aufteilen, sodass der Kohl jedes Jahr in einem anderen Drittel zu stehen kommt. Lieber ein büschen weniger Kohl, als gar keinen mehr. Selbst wenn die Kulturen rücken, wird in das Bodenleben einseitig eingegriffen. Das kann meiner Meinung nach nicht gut sein.
Kartoffeln immer auf der selben Stelle, in einer bestimmten Frucht-Reihenfolge wechselnd, konnte ich bei einem Bio-Bauern beobachten. Aus reinem Sandboden entwickelte sich über Jahre bis in die Tiefe schwarzer Humusboden.
Selbst achte ich auf Partnerschaften beim Anbauen, für das Reihengerutsche bin ich zu faul, die werden pi mal Daumen gezogen fertig. Lediglich die Hauptkulturen wandern durch die vier Felder. Das vierte Feld besteht aus einer Hauptkultur mit Blumen und/oder Getreide. Früher war das für mich ausreichend erfolgreich. Wie es in diesem Gartenboden wird (Neuanfang), wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Ob besser oder schlechter mit Mischkultur kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall sieht es toll aus und hält mir jedliche Art der Monokultur vom Leib!!!!
Wieso soll das bei einer Mischkultur nicht möglich sein?Dominik H. hat geschrieben:Bei einer wechselnden 3-Felderwirtschaft würde ich jetzt die Standorte der Pflanzen wechseln - bei der Mischkultur ist das nicht so umfangreich möglich.
Im Rotationsprinzip einer Reihenmischkultur auf 3x4 m hat es diesem Jahr doch evtl. so ausgeschaut:
----------------50----------------100----------------150---------------200------------------250-----------------300----------------350------------------400
xxxxxxxxxx KohlxxxxxxxxxxxWirsingxxxxxxxxKohlxxxxxxxxxxWirsingxxxxxxxxxxKohlxxxxxxxxxxxWirsingxxxxxxxxxKohlxxxxxxxxxxxWirsing
-------25--------------75-------------------125-------------175-----------------225----------------275------------------325---------------375-----
xxxxRadieschenxxxx KohlrabixxxxxxxxxRote BeetexxxxRadieschenxxxxSalatxxxxxxxxxxKohlrabixxxxxxxxxxRote BeetexxxxxxSalat
Im nächsten Jahr wandern nun die Hauptkulturen genau in die Zwischenräume, alles wandert 25 cm weiter. Vor-, Nachkulturen und Gründüng wechseln sich reihenmäßig ab.
Die Sporen der Kohlhernie halten sich bis zu 10 Jahren im Boden heißt es. Mir wäre das Risiko zu hoch mir diese im Garten einzufangen. Ich würde das Beet komplett wechseln und das Beet in drei Felder aufteilen, sodass der Kohl jedes Jahr in einem anderen Drittel zu stehen kommt. Lieber ein büschen weniger Kohl, als gar keinen mehr. Selbst wenn die Kulturen rücken, wird in das Bodenleben einseitig eingegriffen. Das kann meiner Meinung nach nicht gut sein.
Kartoffeln immer auf der selben Stelle, in einer bestimmten Frucht-Reihenfolge wechselnd, konnte ich bei einem Bio-Bauern beobachten. Aus reinem Sandboden entwickelte sich über Jahre bis in die Tiefe schwarzer Humusboden.
Selbst achte ich auf Partnerschaften beim Anbauen, für das Reihengerutsche bin ich zu faul, die werden pi mal Daumen gezogen fertig. Lediglich die Hauptkulturen wandern durch die vier Felder. Das vierte Feld besteht aus einer Hauptkultur mit Blumen und/oder Getreide. Früher war das für mich ausreichend erfolgreich. Wie es in diesem Gartenboden wird (Neuanfang), wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Ob besser oder schlechter mit Mischkultur kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall sieht es toll aus und hält mir jedliche Art der Monokultur vom Leib!!!!
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Re: Mischkultur: Vorbeugung von Kohlhernie
Klar, eine Rotation generell ist sicherlich möglich und auch sinnvoll. Nur eben bei Weißkohl ist es fraglich (wohlgemerkt: bei einer kleinen Fläche). Ich kann mir vorstellen, dass ein Abstand von 25 cm. zum alten Standort des Kohls (also die des Vorjahrs) nicht groß genug ist um gegen Kohlhernie vorzubeugen. Nur Erfahrungen habe ich leider nicht (will aber auch nichts herausfordern ). Ich finde keine Angaben darüber, wie groß der Einflussradius eines Weißkohls im Boden ist. Wurzelausscheidungen werden sicherlich durch Niederschlagswasser verteilt. Genauso tragen kleinere Arbeiten mit der Harke zur Verteilung von "Weißkohlboden" bei.
Da wirds spannend, aber auch wissenschaftlich. :)
Grüße
Dom
Da wirds spannend, aber auch wissenschaftlich. :)
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Re: Mischkultur: Vorbeugung von Kohlhernie
25 cm Rückabstand ist ja für die nächste Hauptkultur so gedacht. Bei Kohl heißt es hingegen immer Beetwechsel, herkömmliche Beetgröße 1,20 m? Ich denke wenigstens der empfohlene Pflanzabstand von 40-60 cm ist bei Folgekultur einzuhalten. Wenn dann noch so große Erdbewegungen sind, wird auch das nicht reichen.
Ich habe dieses Jahr umständehalber 9 Rotkohlsetzlinge in Reihe versetzt gepflanzt. Nächstes Jahr habe ich mehr Beetfläche und plane die Kohlpflanzen großflächig verstreut zu setzen und in den nächsten Jahren dann immer in die anderen Ecken. Ob mir das über den Kopf wachsen wird?
Wissenschaftliche Nachweise kann ich leider nicht vorweisen, aber 9 unterschiedliche Rotkohlköppe, denen ich vom PC aus beim Wachsen zugucken kann
LG Windlieb
Ich habe dieses Jahr umständehalber 9 Rotkohlsetzlinge in Reihe versetzt gepflanzt. Nächstes Jahr habe ich mehr Beetfläche und plane die Kohlpflanzen großflächig verstreut zu setzen und in den nächsten Jahren dann immer in die anderen Ecken. Ob mir das über den Kopf wachsen wird?
Wissenschaftliche Nachweise kann ich leider nicht vorweisen, aber 9 unterschiedliche Rotkohlköppe, denen ich vom PC aus beim Wachsen zugucken kann
LG Windlieb