In unserem Garten wurden vor ca. 2 Jahren jeweilen ein "Basler Langstieler" und ein "Heidegger" Kirschbaum (beide halbstamm) gepfanzt. Der eine (ich glaube die Heidegger Kirsche) ist nahezu explodiert und in die Höhe und Breite geschossen. Die Basler Langstieler Kirsche (so glaube ich zumindest) stagniert und hat Risse im unteren Bereich des Stammes. Ich habe auch den Eindruck, dass die Rinde an dieser Stelle weicher ist. Nun bin ich nicht eben ein Gartenexperte, aber die Tatsache, dass der eine Baum an gleicher Lage sehr starken Wuchs zeigt und der andere nicht, wundern mich doch sehr.
Die Bilder zeigen den Stamm und eine Astspitze.
Ist das Normal? Falls nein, was könnte dies sein? Ein Pilz? Was kann man dagegen tun?
Junger Kirschbaum schwach im Wuchs - Risse im Stamm
- Carolyn
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Re: Junger Kirschbaum schwach im Wuchs - Risse im Stamm
Zu dem Schadbild der Blätter muss jemand anders etwas sagen.
Die Risse im Stamm sehen mir nach einem Frostschaden aus. Da Kirschbäume relativ früh im Jahr blühen steigt auch der Saft in der Rinde sobald es warm wird. Kommt danach nochmal Frost kann es passieren, dass der Saft in der Rinde friert und so die Rinde zum Platzen bringt. Das schwächt natürlich den Baum (der jetzt mit Wundverschluß statt mit Wachstum beschäftigt ist) und es öffnet eine Eintrittspforte für Pilze und andere Schadorganismen.
Nimm ein scharfes Messer und säubere die Wunden in der Rinde so, dass kein Hohlraum zwischen Rinde und Kern bleibt. Arbeite an einem trockenen, aber nicht prallheißen Tag. Dann überstreiche die gereinigte Wunde mit Wundbalsam, der einen Schutz vor Austrocknung und Pilzbefall bietet. Außerdem kann so keine Fäulnis Fuß fassen (deswegen das Vermeiden von Hohlräumen, in denen das Regenwasser stehen bleiben könnte). Der Baum wird die Wunde im Laufe der Jahre wieder verschließen, aber es dauert und der Wuchs wird in dieser Zeit langsamer sein als bei dem anderen Baum.
Um derartige Schäden vor allem an jungen Kirschbäumen (aber auch bei anderen Bäumen) zu vermeiden empfiehlt sich vor dem Einsetzen des Tauwetters (oder schon im Herbst) ein Weißanstrich des Stammes. Durch die weiße Farbe heizt sich die Rinde in der Frühjahrssonne nicht so stark auf und der Saftfluß beginnt etwas später. Außerdem wird die Rinde gleichzeitig gedüngt und elastischer gehalten, so dass sie auch robuster ist und nicht so leicht reißt. Für den Weißanstrich gibt es (biologische) Mittel zu kaufen, man kann ihn meines Wissens aber auch selbst herstellen. Der Anstrich muss jedes Jahr erneuert werden, da er (zumindest bei mir) im Laufe des Jahres abgewaschen wird.
Die Risse im Stamm sehen mir nach einem Frostschaden aus. Da Kirschbäume relativ früh im Jahr blühen steigt auch der Saft in der Rinde sobald es warm wird. Kommt danach nochmal Frost kann es passieren, dass der Saft in der Rinde friert und so die Rinde zum Platzen bringt. Das schwächt natürlich den Baum (der jetzt mit Wundverschluß statt mit Wachstum beschäftigt ist) und es öffnet eine Eintrittspforte für Pilze und andere Schadorganismen.
Nimm ein scharfes Messer und säubere die Wunden in der Rinde so, dass kein Hohlraum zwischen Rinde und Kern bleibt. Arbeite an einem trockenen, aber nicht prallheißen Tag. Dann überstreiche die gereinigte Wunde mit Wundbalsam, der einen Schutz vor Austrocknung und Pilzbefall bietet. Außerdem kann so keine Fäulnis Fuß fassen (deswegen das Vermeiden von Hohlräumen, in denen das Regenwasser stehen bleiben könnte). Der Baum wird die Wunde im Laufe der Jahre wieder verschließen, aber es dauert und der Wuchs wird in dieser Zeit langsamer sein als bei dem anderen Baum.
Um derartige Schäden vor allem an jungen Kirschbäumen (aber auch bei anderen Bäumen) zu vermeiden empfiehlt sich vor dem Einsetzen des Tauwetters (oder schon im Herbst) ein Weißanstrich des Stammes. Durch die weiße Farbe heizt sich die Rinde in der Frühjahrssonne nicht so stark auf und der Saftfluß beginnt etwas später. Außerdem wird die Rinde gleichzeitig gedüngt und elastischer gehalten, so dass sie auch robuster ist und nicht so leicht reißt. Für den Weißanstrich gibt es (biologische) Mittel zu kaufen, man kann ihn meines Wissens aber auch selbst herstellen. Der Anstrich muss jedes Jahr erneuert werden, da er (zumindest bei mir) im Laufe des Jahres abgewaschen wird.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
- Cerifera
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Re: Junger Kirschbaum schwach im Wuchs - Risse im Stamm
Bei den Blättern handelt es sich vermutlich um Läuse. Ich meine da kleine schwarze Punkte zu sehen und die Auswölbungen nach oben mit rötlichem Stich sind häufig ein Anzeichen, neben dem Einrollen der Blätter.
Eine Baumscheibe mit guter Drainage wäre sicherlich auch sinnvoll, gerade für Obstbäume. So entsteht kein Wasserstau, das Beikraut entzieht keine Nährstoffe etc. Zum Thema Baumscheibe findest Du im Forum weitere Beiträge.
Das mit der Rinde mach so wie Carolyn es geschrieben hat, wär glaub ich nicht so gut ihn über den Winter so stehen zu lassen.
Eine Baumscheibe mit guter Drainage wäre sicherlich auch sinnvoll, gerade für Obstbäume. So entsteht kein Wasserstau, das Beikraut entzieht keine Nährstoffe etc. Zum Thema Baumscheibe findest Du im Forum weitere Beiträge.
Das mit der Rinde mach so wie Carolyn es geschrieben hat, wär glaub ich nicht so gut ihn über den Winter so stehen zu lassen.
Re: Junger Kirschbaum schwach im Wuchs - Risse im Stamm
Vielen Dank für die Tipps! Ich werde das genau so machen und hoffen, dass der Baum sich erholt. Wäre ja wirklich schade drum.
Re: Junger Kirschbaum schwach im Wuchs - Risse im Stamm
Jetzt muss ich doch nochmals nachfragen - und zwar wegen der Blätter (den Stamm habe ich verarztet und der Baum lebt noch - Danke!).
Auch wenn der Herbst begonnen hat, so sind alle Bäume im Umkreis noch grün. Der Kirschbaum allerdings sieht schon nicht mehr so toll aus. Ich mag ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber die Beschreibung von Feuerbrand scheint mir etwas gar treffend: http://www.bio-gaertner.de/pflanzen/Kir ... chadbilder . Weiss dazu jemand etwas genaueres?
Sorry, die Astspitze war noch etwas nass als ich die Bilder machte.
Auch wenn der Herbst begonnen hat, so sind alle Bäume im Umkreis noch grün. Der Kirschbaum allerdings sieht schon nicht mehr so toll aus. Ich mag ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber die Beschreibung von Feuerbrand scheint mir etwas gar treffend: http://www.bio-gaertner.de/pflanzen/Kir ... chadbilder . Weiss dazu jemand etwas genaueres?
Sorry, die Astspitze war noch etwas nass als ich die Bilder machte.
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- Junges Blatt
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- Astspitze
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