Holzasche als Dünger?

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Mia
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Re: Thomaskali

Beitrag von Mia » Do Mai 03, 2012 00:15

Hallo Wasnun, :smile: ,

um das Ganze nochmal abzurunden:
Vor einigen Tagen habe ich eine Frage gestellt, es ging um die Farbe der Tomatenpflanzen. Vor 3 Jahren hätte ich diese Frage kaum gestellt sondern ich hätte auf einen Nährstoffmangel getippt und hätte nachgedüngt. Eine Pflanze, die nicht so aussieht wie es sein sollte leidet an Nährstoffmangel, diese Meinung ist leider sehr oft verbreitet. Heute weiß ich zB. das es auch ein Nährstoffüberschuss sein kann, ein nachdüngen wäre somit das falscheste was man machen könnte.
Ich habe mich da in meiner Antwort vertan, weil ich dachte, die hellere Pflanze sei ein Wildsämling und bei den Bromelien großgeworden. Stichwort für mich: Nährstoffmangel. Also, ich habe da einen Fehler gemacht. Du hast den Irrtum aber sofort erkannt und korrigiert. Die dunklere war die, die aus der Art schlug. Das war für mich irritierend und ich konnte damit auch nichts weiter anfangen, also habe ich nicht weiter geantwortet.
Es ist aber auch kein Schaden entstanden, der Irrtum war geklärt.

Du hast die dunklere vermutlich nicht weiter nachgedüngt - ich hätte das auch nicht getan. Sie ist jetzt bei Dir vermutlich in guten Tomatenboden gekommen, und dann wird man sehen, was damit wird.
Aber dann gibt es halt die Leute die nachdüngen, sobald sich eine Gemüsepflanze anders zeigt als die anderen, in der Hoffnung, es dadurch auszugleichen. Was völlig verkehrt sei kann. Und bei der Kalireichen Holzasche könnte es sich ähnlich verhalten. Die Leute schmeissen die auf's Land, in dem Gedanken, sich und ihren Pflanzen etwas Gutes zu tun, und tun sich nur ein Übel an. - Ich stimme Dir zu.
Zum Nachdenken richtig wichtig finde ich folgenden Satz:
Biologisch zu düngen ist ein wenig schwerer als man im allgemeinen annimmt, hier kennt man kaum die wahren Düngewerte. Auch hier liegt die Gefahr ein wenig mehr zu nehmen, natürlicher Dünger kann nicht böse sein.
Tja. Und wie bekommt man Menschen dazu, nur eingeschränkt und richtig zu düngen?
Das ist eine absolut ehrliche Frage.
Mich würde Deine Antwort sehr interessieren. Denn ich beschäftige mich auch gerade innerlich gewaltig mit dem Thema des biologischen Düngens.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Wasnun
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Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » Do Mai 03, 2012 17:46

Hallo Forum, hallo Mädels,

das in diesem Forum nur nette Hexen anzutreffen sind, wäre ein Grund eine Nickänderung zu beantragen, aus dem Stegreif würde ich mich da auf Merlin einlassen :lorl:

Bananenschale:
In Maßen und gut zerkleinert gehören diese in den Kompost. Ein Bild, wie sehr die Kompostbewohner Bananenschalen lieben, erspare ich euch jetzt :mrgreen:

@ Mia,
das Thema "grün bei den Tomatenpflanzen" war jetzt kein Angriff auf Deine Person, sondern es sollte eher als Beispiel dienen. Es wäre letztendlich egal gewesen, was Du geantwortet hättest, jede Aussage, ob hier oder anderswo, wird von mir hinterfragt. Das hat jetzt auch nichts mit Mißtrauen zu tun, es ist eher ein Abgleich mit dem schon vorhanden Wissen und Aussagen die ich anderswo gelesen habe. Hintergründe zu dieser Denkweise sind unter anderem Missverständnisse, die via Forum schnell entstehen können.
Tja. Und wie bekommt man Menschen dazu, nur eingeschränkt und richtig zu düngen?
Das ist eine absolut ehrliche Frage.
Mich würde Deine Antwort sehr interessieren. Denn ich beschäftige mich auch gerade innerlich gewaltig mit dem Thema des biologischen Düngens.


gute Frage, nächste Frage!

Ich habe da leider kein Rezept zu bieten. Ich will jetzt nicht sagen das ein derartiges Unterfangen unmöglich ist, aber naturgemäß kann kaum einer aus seiner Haut schlüpfen. Zu sehr sind wir alle geprägt und sind in das "Leistungssystem Deutschland, Europa und Welt" eingebunden. Dieses Leistungsystem macht leider nicht an der Gartentür halt, denn auch im Garten zählt nur größer schöner und mehr.
Schreibt man lange und erklärende Texte, wird beim lesen lediglich der Text überflogen, schon nach der 3ten Zeile wissen viele nicht mehr was in der ersten stand. Kurze Texte werden oft nicht verstanden weil kaum erklärende Worte zu finden sind.
Ein guter schreibstil wäre eine Möglichkeit, Berichte spannend abfassen. Ewige Wiederholungen wäre ein andere Möglichkeit. Man sollte halt die Wiederholungen öfters umformulieren, sonst werden diese ebenfalls als gelesen abgehakt. Viele verstehen erst anhand von Beispielen, also versuchen ein Beispiel zum Text zu verfassen.
Ich denke man sollte das biologische Zukunftproblem schon im Kindergarten angehen und in der Grundschule fortsetzen. Kleiner Kräutergarten mit Komposthaufen und einer Wurmfarm wären da sicherlich Sinnvoll.
Wie gesagt, es ist schwer andere von einem eingeschlagenen Weg abzubringen, aber nicht unmöglich. Erfolg hast du schon, wenn es nur einen Menschen hier im Forum gibt, der beim nächsten Griff in die die "Wundertüte" an einen Deiner Texte denkt.

Frage an Carolyn und Mia, esst Ihr gerne Pilze?
in bester Absicht, euer Wasnun

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Re: Thomaskali

Beitrag von Carolyn » Do Mai 03, 2012 17:58

Und wie bekommt man Menschen dazu, nur eingeschränkt und richtig zu düngen?

gute Frage, nächste Frage!
Ich habe da leider kein Rezept zu bieten.
Das ist doch nicht nur ein Problem beim richtigen Düngen. Egal in welchem Lebensbereich, es gibt (zu) viele Menschen, die vorschnell urteilen und huschhusch glauben, das richtige zu tun. Zuerst genau hinschauen, dann den Kopf einschalten und DANN erst handeln wäre durchaus öfter angebracht, nicht nur beim richten und maßvollen Düngen. :wink:
Ein guter schreibstil wäre eine Möglichkeit, Berichte spannend abfassen.
Ich weiß da jemanden, der das kann und auch grad dabei ist, vieeeel zu schreiben. :wink: Aber nicht alle Menschen wollen auch viel lesen, ich selber bevorzuge auch kurze und knappe Infos, keine langen Texte, deswgen wird es kein Rezept geben, das für alle Menschen passt.
Frage an Carolyn und Mia, esst Ihr gerne Pilze?
Ich LIEBE Pilze - falls sie von jemand anders, nicht von mir, zubereitet sind. (So sehr ich Pilze liebe, so sehr hasse ich Kochen.) :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » Do Mai 03, 2012 18:13

Hallo Carolyn,
Das ist doch nicht nur ein Problem beim richtigen Düngen. Egal in welchem Lebensbereich, es gibt (zu) viele Menschen, die vorschnell urteilen und huschhusch glauben, das richtige zu tun. Zuerst genau hinschauen, dann den Kopf einschalten und DANN erst handeln wäre durchaus öfter angebracht, nicht nur beim richten und maßvollen Düngen.
das ist richtig, es trifft auf alle Lebensbereiche zu.
Ich weiß da jemanden, der das kann und auch grad dabei ist, vieeeel zu schreiben. Aber nicht alle Menschen wollen auch viel lesen, ich selber bevorzuge auch kurze und knappe Infos, keine langen Texte, deswgen wird es kein Rezept geben, das für alle Menschen passt.


Ich gehe jetzt davon aus dass Du von Mia redest und nicht von mir. Dir dürfte bekannt sein das ich noch andere Pflichten habe und diese sind auch mit schreiben verbunden.

Zu den Pilzen komme ich noch wenn Mia geantwortet hat :tanz:
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Re: Thomaskali

Beitrag von Mia » Do Mai 03, 2012 23:03

Hallo Wasnun, :smile:

also, "Merlin" fände ich als Nick sehr gut für Dich! :hallo: " Wasnun" wirkt immer so ein bisschen hilflos...?
Ich fände es schön, wenn Du den Namen ändern würdest!

Nein, Wasnun, ich habe mich mit dem Nennen Deines Beispiels nicht angegriffen gefühlt. Wenn ich was falsch mache, kann ich das auch gut einsehen.
jede Aussage, ob hier oder anderswo, wird von mir hinterfragt. Das hat jetzt auch nichts mit Mißtrauen zu tun, es ist eher ein Abgleich mit dem schon vorhanden Wissen und Aussagen die ich anderswo gelesen habe.
Dies weiß ich von Dir, schätze das auch sehr an Dir und mache/versuche es selbst ja genauso! Ich finde es ausdrücklich gut, wenn Menschen gründlich hingucken! - Aber ich kann bisweilen auch mal daneben treten. :wink:

Carolyn, Du hast recht, dass unüberlegtes, unsachgemäßes Handeln in allen Lebensbereichen anzutreffen ist.
Aber mir ging es hier wirklich ausschließlich um das Thema Dünger im biologischen Garten. Das ist ja eins der nächsten Themen, mit denen ich mich in einem kleinen Aufsatz beschäftigen werde, und ich arbeite innerlich/inhaltlich schon vor.
Das ist gar nicht so einfach, den Menschen da sichere Düngergrenzen anzubieten. Gerade eine Überdüngung mit Stickstoff passiert relativ schnell, z.B. wenn man im Herbst Mist aufbrachte, im Frühjahrskompost noch Mist hat, und noch mit Brennesseljauche gießt. Dann hat man plötzlich überall riesige Blätter - aber kaum Blüten und Früchte. Und man wird diese Überdüngung verdammt schwer wieder los.
Das gleiche mit Kalk, ich kenne den Spruch auch: "Kalk macht reiche Väter und arme Söhne." Deshalb war ich immer sehr vorsichtig mit zusätzlichem Kalken. Ich habe mich tatsächlich, solange ich einen Garten betreibe, weitestgehend nach Zeigerpflanzen orientiert.
Desalb hatte ich gehofft, von Dir etwas genaueres zu erfahren, Wasnun, was über Tipps zur Sprache hinausgeht.
All diese Tipps sind gut und ich stimme Dir in allen zu. Auch, dass man schon im Kindergarten anfangen sollte, den Kleinen etwas über das Bodenleben zu vermitteln. Das finde ich sogar extrem wichtig!
Aber ich wollte eher wissen, wie merkst DU, wann eine Substanz zu viel oder zu wenig ausgebracht wurde?
Also, ich kann nur sagen, ich mache das nur nach Gucken und nach dem Daumen! - Wie soll ich dann Leuten zu etwas raten?

Zu den Pilzen:
Willst Du Pilze anbauen, Wasnun? Können könntest Du es sicherlich!

Ich esse gerne Pilze, aber nicht zu viel davon, und auch kaum gekaufte, ich finde, die schmecken nach nichts. Ich habe nach Tschernobyl ca. 20 Jahre Sammelpause gemacht und mich dann wieder an die urleckeren Wald- oder Wiesenchampignons herangetraut, an Steinpilze und anderere Röhrlinge. Pfifferlinge aus dem Osten esse und kaufe ich für mich generell nicht. Nur für meine Mutter, die liebt sie.
Zwischendurch habe ich noch mal (mit Freunden) einen großen Bovist als Schnitzel verschmaust, und einmal habe ich meine Sammelpause für einen Pilz unterbrochen, Leute, den habt Ihr noch nicht gesehen, geschweige denn je gegessen! - Ich danach leider auch nie wieder, denn diese Pilze wuchsen auf einem Privatgrundstück, und zwar unter drei Nadelbäumen - Tanne und Kiefer - neben den Forellenteichen eines Stahlindustriellen. Alle Jahre später habe ich mich immer wieder hingeschlichen, aber die Gärtner waren wohl tüchtiger als ich, die müssen sie im Keime erstickt - oder abgemäht haben.

Und nun ratet, was das für ein Pilz ist:
Er wächst in Gruppen. Die Hüte waren, jedenfalls bei denen die ich fand, maximal 10 cm breit. Es ist ein eher niedrigstieliger Pilz. Sein halbwegs dickfleischiger Hut wölbt sich, je älter er wird, in der Mitte nach innen, zum Stiel hin, so dass er ein bisserl wie ein Trichter aussieht. Die Hüte sind orange, bräunlich und gelb gringelt oder verwaschen gepunktet, und je älter der Pilz ist, weisen sie spangrüne Flecken auf! Der hellere Stiel ist oft auch stellenweise orange gepunktet! Und jetzt kommt's: Wenn man ihn anbricht, läuft sofort eine orange-rote Milch heraus, die sich nach einiger Zeit grün verfärbt!

In Scheiben geschnitten, nur mit etwas Salz in Butter gebraten, ist er soooooo lecker! Schon die alten Römer wussten ihn zu Lerchenzungen und anderen dekadenten Leckerbissen zu schätzen und gaben ihm seinen Namen.... :grin:

Oh man, das ist ja jetzt zu einfach... :wink:

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » Fr Mai 04, 2012 14:08

Moin Mia,
also, "Merlin" fände ich als Nick sehr gut für Dich! " Wasnun" wirkt immer so ein bisschen hilflos...?
Ich fände es schön, wenn Du den Namen ändern würdest!


Vor vielen Jahren hatte ich eine Lebenskrise und ich musste mein Leben komplett neu übederdenken. Eine sehr realistische Frage zu der damaligen Zeit war wohl "wie geht es weiter, was wird kommen", kurz ausgedrückt was nun? Als ich mich hier anmeldete hatte ich zwar keine Lebenskrise, aber auch hier gab es etwas zu Übderdenken. Das zu überdenkende Thema ging um das Verhalten "für Geld tue ich alles" und es hatte ausschliesich mit Kompostwürmern und dem näheren Umfeld von Kompost zu tun.
Eine Nickänderung zu Merlin mag vielleicht dem einen oder anderen gefallen, aber auch das wäre eine Lüge, denn zaubern kann ich nicht :lorl:
Aber ich kann bisweilen auch mal daneben treten.
Tun wir das nicht alle? Schön allerdings ist es, wenn man seine Fehltritte einsieht und darüber spricht. Ich habe mir zB. angewöhnt Probleme des Tages im Bett vorm schlafen gehen nochmals zu überdenken. Das gleiche tue ich wenn ich mit den Hunden laufe, sofern die Hunde gut erzogen sind, ist diese Zeit, die beste Zeit zum denken. Dieses Übderdenken allerdings erfordert eine gehörige Portion Neutralität und auch Ojektivität.
Aber mir ging es hier wirklich ausschließlich um das Thema Dünger im biologischen Garten. Das ist ja eins der nächsten Themen, mit denen ich mich in einem kleinen Aufsatz beschäftigen werde, und ich arbeite innerlich/inhaltlich schon vor.
Desalb hatte ich gehofft, von Dir etwas genaueres zu erfahren, Wasnun, was über Tipps zur Sprache hinausgeht.
ein sehr gutes Thema, hier werde ich sicherlich das eine oder andere beitragen oder in Frage stellen können.
Aber ich wollte eher wissen, wie merkst DU, wann eine Substanz zu viel oder zu wenig ausgebracht wurde?
Also, ich kann nur sagen, ich mache das nur nach Gucken und nach dem Daumen! - Wie soll ich dann Leuten zu etwas raten?


Generell merken kann man nicht so sagen, ich würde sagen es ist zum großen Teil eine Rechensache.
Zum einen muss man wissen wieviel Dünger so eine Pflanze im Mittel brauch. Nähere Infos zu dem Nährstoffbedarf einer einzelnen Pflanze findet man kaum, hier lege ich allgemeingültige Angaben von Fertigdüngern zu Grunde.
Ich dünge mit Kompost, Wurmkompost, Rinderdung und Brennnesseln. In diesem Fall ist es wichtig von allen komponenten den Nährstoffgehalt zu kennen. Mit ein wenig Mühe findet man auch hier Angaben im Netz oder auf Verpackungen. Für alle mich interessanten Dünger und Pflanzen habe ich mir eine Exeltabelle gemacht und hier kann ich dann in etwa Düngerkomponenten so zusammen mischen, das diese dem Nährstoffbedarf einer Pflanze nahekommen. Die Tabelle liefert mir dann in Gramm die einzelen Werte und addiert diese. Das Ergebniss mische ich dann und habe so einen "fast guten Dünger". Schon beim mischen rechne ich den geschätzen noch vorhanden Nährstoff im Substrat ab, somit unterschreite ich die errechnete Nährstoffmenge.
Da ich in etwa abschätzen kann, wie die Nährstoffe aus Biodüngern fließen, ergibt sich so auch ein Zeitplan wann ich wieviel Dünger geben kann oder muss.

Tipp: viele kleinere Düngegaben sind für die Pflanzen besser als ein oder 2 mal Düngen je Saison. Pflanzen entwickeln sich besser wenn der Nährstofffluss kontinuierlich erfolgt.

Die Entwicklung einer Pflanze selbst, unter Berücksichtung vom Wetter, ergibt dann ein erstes Bild über den Zustand der Pflanze. Ernteergebnisse aus den letzten Jahren und geistige Vergleichsbilder sind weitere Merkmale wie es um die Pflanze steht. Die vielen kleinen Schritte ermöglichen mir recht schnell einzugreifen und verhindern so ein Überdüngen.

Erfahrungen und Grundwissen ist natürlich Voraussetzung. Grundwissen muss man sich aneignen und Erfahrungen sammelt man dann von ganz alleine.

Betreffent der Pilze :tanz: :tanz: :lorl: ich bin manchmal ein Schweinchen und Frage nach etwas und habe die Antwort schon parat, ich würde sagen es sind Fangfragen. Das Thema kommt noch und hat etwas mit der Asche im Garten zu tun... ich bin schon jetzt auf eure Antwort gespannt.
in bester Absicht, euer Wasnun

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Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » Fr Mai 04, 2012 20:16

Nun kommen ich mal zu der kleinen Pilzgeschichte, natürlich nicht ohne Hintergedanken.

Wir haben festgestellt das alle Ihr Leben für ein gutes Pilzgericht geben würden, wobei es hier und da jemanden gibt der/die sich viel lieber bekochen lassen würde :lorl:

Wir alle waren mit der Familie in den Pilzen und haben eine recht gute Ausbeute mit nach Hause gebracht. Von groben Schmutz befreit und alles was nicht mehr gut aussah wurde entfernt, sagen wir diese Tätigkeit haben Männe und die Kiddis getan. Frauchen hat alles andere vorbereitet und ist schon am köcheln. Es riecht himmlisch nach dem leckeren Pilzgericht und man freut sich schon auf diese Mahlzeit. Frauchen nützt die Zeit und räumt die Küche auf denn Männe und Kiddis haben alles liegen lassen.
Es klingelt, die Nachbarin steht vor der Tür und auch Sie ist von dem Geruch des Pilzgerichtes angetan. Treffpunkt ist die Pfanne auf dem Herd, denn wie solltr es anders sein, Nachbarn sind sehr neugierig.
Der Zufall will es und die Nachbarin sieht wie Frauchen die Pilzreste entsorgen will.... Oh Schreck... die Nachbarin entdeckt unter den Resten teile eines Giftpilzes.
Was tun?
So ein kleines giftiges Pilzlein unter den vielen ungiftigen kann doch eigentlich nicht gefährlich sein!
Würdet Ihr dieses Gericht der Familie vorsetzen? sicher nicht!
Auf die Schnelle erhaltet Ihr sogar eine Unbedenklichkeitsbescheinigung mit der Aussage, dass die Giftmenge ungefährlich sei. Würdet Ihr nun dieses Gericht der Familie vorsetzen? sicher sagt Ihr auch hier nein.
Warum eigentlich? Ist es nur das Wissen um die mögliche Gefahr? Ist die mögliche Gefahr so dicht, dass man meint man spüre sie?
Bei Holzasche sind die Gifte bekannt und keiner zweifelt weder die Giftstoffe, noch Ihre Gefährlichkeit an. Warum wollt Ihr diese Asche in den Garten tun? Anscheinend ist hier die Gefahr nicht ganz so nah und man verspürt aus diesem Grund auch keine Angst.
Im biologischen Anbau ist Asche verboten, warum das so ist sollte uns ein wenig nachdenklich stimmen.

allen einen guten Appetit
in bester Absicht, euer Wasnun

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Re: Thomaskali

Beitrag von Carolyn » Fr Mai 04, 2012 21:50

Wasnun hat geschrieben:Bei Holzasche sind die Gifte bekannt und keiner zweifelt weder die Giftstoffe, noch Ihre Gefährlichkeit an.
Was ich aber anzweifle ist, dass in der von mir verwendeten Holzasche tatsächlich Giftstoffe enthalten sind. Auf Dein Beispiel übertragen zweifle ich an, dass es sich um einen Giftpilz handelt (und nicht um einen, der evtl. nur ungenießbar ist).

Nach Tschernobyl galten Pilze als verstrahlt und sollten nur in Maßen oder gar nicht gegessen werden. Vor allem von den "Braunkappen" (ähnlich dem Steinpilz, aber der Schwamm wird bei Druck blau, könnte sein, dass sie offiziell "Maronen" heißen) hieß und heißt es, dass sich in ihnen viel Radioaktivität sammelt. Ich habe trotzdem meine ein bis zwei Braunkappen-Mahlzeiten pro Jahr genossen, auch wenige Jahre nach Tschernobyl. Ich habe also sozusagen "giftige" Pilze gegessen. :wink:

Btw. ich esse auch Tomaten incl. dem grünen Stielansatz, trotz des darin enthaltenen Solanin. Die Menge macht das Gift. Ich halte nichts von Übertreibung, auch nicht bei der Vorsicht. :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » Fr Mai 04, 2012 22:10

hallo Carolyn,

ich danke Dir für deine ehrliche Antwort.

Das Thema Holzasche wurde erörtert und jeder Leser kann sich anhand der Texte für oder gegen den Einsatz von Holzasche entscheiden.

nun bin ich noch auf Mias Antwort gespannt.
in bester Absicht, euer Wasnun

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Re: Thomaskali

Beitrag von Mia » Sa Mai 05, 2012 23:49

Hallo Wasnun, :smile:

ich hatte hier gestern eine lange Antwort an Dich geschrieben --- und dann wieder gelöscht.
Warum? Ich war etwas überrascht über Deine Äußerungen zu Terra Preta.
Also, Holzasche darf nicht in Deinen Garten, aber Holzkohle erzeugst Du selbst, um sie in den Kompost zu tun.
Klar, Asche ist ein Salz, die möglichen Schadstoffe werden ausgewaschen, belasten Grund und Boden und Pflanzen, in der Kohle werden sie fixiert, so sagt man jedenfalls.

Nun weiss ich jedenfalls, wieso nach einem Osterfeuerchen alles so gut wächst! Es ist nicht die Asche, es ist die restliche Stückchen-Holzkohle die ich mit Kompost vermischt auf Böden bringe. Ja Halleluja!

Doch, ich hatte von Terra Preta gelesen, hatte das aber abgetan, genauso wie EM, einfach weil ich keine Lust hatte, Geld für irgendein Internetzeug zu verschwenden, was hochkochen kann wie die von Dir genannten Diäten.
Jetzt habe ich mich näher mit Terra Preta befasst - und bin begeistert! Also, die Methode, da in einfachen Pyrolyseöfchen (begonnen mit gelöcherten Konservendosen) meinetwegen aus Kartoffelschalen Pflanzenkohle herstellen zu können, die dann als Bodenbildner verhindert, dass Humus und Nährstoffe ausgeschwemmt werden, hat mich schlichtweg umgehauen! - Das ist eine weltwirtschaftlich durchaus bedeutsame Perspektive.
Ich meine damit jetzt nicht irgendwelche riesigen Anlagen, die Pflanzenkohle aus Abholzung erzeugen - Möge es nie soweit kommen! - sondern die einfachen Menschen irgendwo/überall auf der Welt, die kein Geld haben, sich Brennmaterial zu kaufen, um ihr Essen zu erhitzen. Mit so einem kleinen Pyrobrenner hätten sie mit den Schalen ihrer Yamswurzeln und Rüben genug Energie, die auch gleich zu kochen! - Das haut mich wirklich um!

Für mich hat sich hier mit der Holzkohle, an die ich gar nicht gedacht habe, dass ich die immer mitdünge, eine Wissenslücke geschlossen.

Nun zurück zur Asche und Deinem Pilzbeispiel:
Keiner würde das Pilzgericht der Familie vorsetzen, selbst wenn nur ein einziger, winziger Giftpilz darin wäre.
Aber der Kompost, die Erde, die Pflanzen, sie sind auch Bestandteile unseres heutigen Lebenssytems. In der Erde und den Geweben der wachsenden Pflanzen speichern sich ja auch Schwermetalle wie Cadmium, Giftstoffe wie Quecksilber, Kupfer, Zink und Blei kommen hinzu. Weisst Du, ob sich nicht genau über Deinem Garten immer die Giftwolke von Bayer-Leverkusen abregnet?
Ja gut, sagst Du, aber in der Asche sind die Giftstoffe konzentrierter als in meinem Kompost oder Wurmhumus! Recht hast Du! Aber die Gifte sind dort auch schon drin!
Sollen wir deswegen auf Kompost und Wurmhumus in Zukunft verzichten? - Vielleicht kommt es ja bald soweit, dass kompostieren im eigenen Garten verboten wird? Zum Beispiel, weil viele Pflanzen von sich aus Schadstoffe aufnehmen, und mit ihnen leben können? Die sich dann aber durch ihre Kompostierung dem Boden mitteilen?
Folgende Bekanntmachung kann ich mir gut vorstellen:

Verordnung 7.3. zur Grünmassenabfuhr
der Gemeinde XXY, hier:
Anwendung von Kompostmaßnahmen in privaten Haushalten.


§ 1.
Ziel: Unterbindung der Einbringung von Schadstoffen aus Kompostierung in örtliche Böden.

Von der Verwendung vom Kompost im eigenen Garten ist abzusehen, unter bestimmten Bedingungen ist er aber noch möglich:
1.1. Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum), Wiesen-Schaumkresse (Cardaminopsis halleri) und Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina), dürfen nicht mehr kompostiert werden, da sie zum einen stark radonhaltige Elemente in sich sammeln, wie auch die bekannten Giftstoffe Quecksilber, Blei und Zink.
Sie sind der örtlichen Sammlung anzuvertrauen!
1.2.
Blätter von Laubäumen sind von der Kompostierung ausgeschlossen. Insbesonders die Blätter von...........
Sie sind der örtlichen Sammlung anzuvertrauen, da sie mehr als jede weitere Pflanze Chrom und Molybdänrückstände speichern.
1.3. Blätter von Obstbäumen wie Apfel (Malus in allen seinen Arten), Aprikose (Prunus armeniaca), Birne (Pyrus mit allen Unterarten), Kirsche (Prunus mit allen Unterarten, inkl. Pfirsich) dürfen ebenfalls nicht mehr kompostiert werden.
Sie sind der örtlichen Sammlung anzuvertrauen!

Die Sammlung findet am ersten und dritten Mittwoch jedes Monats statt. Die entsprechenen Kompostausschließungssäcke erhalten Sie bei der Gemeindeverwaltung , Poststr. 7a. Montags bis Freitags von 9- 15 Uhr.

Die Verwendungvon Kompost und kompostähnlichen Abfällen in der Landwirtschaft regelt § 7.3.7 der örtlichen Verordnung. Bei einer Strafe ab € 1000.00 pro m2 ist es verboten, Blatt- oder Astkörper der obengenannten Pflanzen in den landwirtschaftlichen Boden einzubringen!


Vielleicht darf man in Zukunft nur noch Pflanzenkohle in den Garten einbringen? Ich habe keine Ahnung. Aber Verordnungen, einfach so, traue ich auch nicht über den Weg. Wirst sehen, 10 Jahre weiter, und die Asche ist wieder erlaubt. - Vermutlich aber nur, wenn sie zu 50% aus noch intakter Pflanzenkohle besteht. Wobei die Grenzen fliessend sind.

******
Ich danke Dir jedenfalls für Deine Infos zu Düngergaben! Ich gehe das mal gedanklich durch, wie Du das machst. Und klar, um dann halbwegs errechneten Dünger drauf zu packen, sollte man erst die eigenen Bodenwerte kennen. Dann kann man sagen: Meine Pflanze (z.B. Tomaten) braucht so und so viel, diese Werte habe ich anzubieten, die Differenz (minus ein wenig) gebe ich als Dünger drauf. Ich dünge in kleinen Gaben, dann kann ich auch immer sehen, wie die Pflanzen darauf reagieren, und wo eventuell noch etwas fehlt. - Das mit den kleineren Mengen habe ich im Prinzip auch immer gemacht, halt nach Hingucken und nach "Daumen".

******
Und jetzt, was ist mit MEINEM Pilz? Keiner hat ihn bislang erraten! (Keiner hat sich auch nur die geringste Mühe gegeben, und dabei ist es - dem Aussehen nach - doch so ein feines Hexenpilzchen :wink:)

Euch allen einen lieben Gruß,

Mia :grin: :grin: :grin:
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Re: Thomaskali

Beitrag von Wasnun » So Mai 06, 2012 04:12

Moin Mia,

Auch an Dich mein Dank für die Antwort.

Holzasche:
Ich bin weder Chemiker noch habe ich irgend eine Ahnung von den "möglichen Schwermetallen im Holz". Für ein Appell oder gar ein Verbot dieser Asche im "öffentlichen Gartenbau" hat aber sicherlich Gründe. Ob es uns nun passt oder nicht, es wurde so ziemlich für alles eine Regel erstellt, in welcher die Konzentrationen als Max Wert festgelegt wurden.
Nun gebe ich Dir sogar recht, Asche könnte durchaus in einigen Jahren wieder erlaubt sein, es ist aber auch möglich, dass bis dahin neue Erkenntnisse entstanden sind oder es Verfahrenstechniken gibt, die es ermöglichen die Schwermetalle aus der Asche zu filtern.
Wie hoch die Schwermetallbelatung im Brennholz im einzelenen ist, ist sicherlich von Fall zu Fall verschieden und vielleicht hat Carolyn sogar recht...
Was ich aber anzweifle ist, dass in der von mir verwendeten Holzasche tatsächlich Giftstoffe enthalten sind

was aber wenn Sie nicht Recht hat?
Ein Sprichwort sagt "stetiger Tropfen höhlt den Stein" nun auch kleine Tropfen tun das, es dauert eben länger. Möglicherweise werden dadurch die Grenzen der Schwermetalle nicht in 100 Jahren sondern erst in 200 Jahren erreicht.
Ich kann hier nur für mich sprechen und Irren ist immmer möglich, ein Richter würde sagen "Im Zweifelsfall für den Angeklagten", aber Asche kommt mir mit dem Wissensstand nicht mehr in den Garten.

Nun könnte der eine oder andere sagen, Asche ist giftig, Asche aber stammt von Holz und Holz kommt in Form von Häkselgut in den Kompost.
Richtig, aber in diesem Fall handelt es sich um recht junges Holz, oftmals nur ein oder 2 Jahre alt. In dieser kurzen Lebensdauer kann Holz sich nicht mit Schwermetallen bis an die Schmerzgrenze anreichern. Die Schwermetallbelastung in diesen Fällen ist Kreislaufbedingt und ist Naturbedingt schon immer so gewesen.
Andere könnten nun sagen... Asche lehnt Wasnun ab, Holzkohle aber gibt er in den Garten und diese Kohle ist ebenfalls Schwermetallbelastet. Richtig, sie ist Schwermetallbelastet, allerdings sind diese Metalle fest in die Kohle eingebunden und stehen dem "biologischen lebensmittelmarkt" nicht zur Verfügung.

Wenn das Thema Holzkohle abgehandelt werden soll, so sollte es nicht in diesem Beitrag sein, kaum einer vermutet Holkohle in einem Thomasmehlbeitrag.
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Re: Thomaskali

Beitrag von Mia » Di Mai 08, 2012 22:13

Guck folgenden link an, Wasnun. :smile:

http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopi ... 347#p31347
Das unterste post stammt aktuell von mir.

Kann doch nicht sein, dass Mensch im letzten Jahr noch schreibt, Holzasche ist wunderbar in Ordnung, und in diesem Jahr ist alles vorbei damit? - Wie geht es Humusgärtner überhaupt? - Ich sende ihr meine Grüße!

Alles Liebe,
Mia
Ps.: Ich möchte Carolyn oder Yggdrasil bitten, diesen Thread an geeigneter Stelle zu teilen und umzubenennen.
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