Brot & Brötchen selber backen
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Brot & Brötchen selber backen
Hi zusammen,
backe seit Jahren selbst Brot und Brötchen aus Vollkorn (eigene Mühle). Besonders gern mag ich Sauerteigbrote, die ich allerdings in der Form backe, weil ich dann mehr Wasser zugeben kann, es dadurch saftiger wird und weil ich dem anstrengenden freien Formen von klebrigem Roggen bislang kein Vergnügen abtrotzen konnte. Brötchen gehen auch recht gut, nach dem ich das mit dem "auf Spannung formen" endlich kapiert hatte. Knäcke und Kuchen geht ebenfalls prima, anders als Weißmehl, aber sehr lecker und wenn man will mit Honig statt Zucker auch süß genug. Wenn also jemand an einem Erfahrungsaustausch interessiert ist (Fiddler? ) oder einen gut geführten Sauerteig benötigt, hier wäre ein Ort dafür.
Gehe davon aus, dass mich mein neuer Garten in diesem ersten Jahr reichlich "mit Wildkräutern verwöhnen wird" und wäre daher dankbar, wenn jemand Erfahrung im Verbacken derselben hat und mir dazu Tipps geben kann. Was geht gut zusammen, welche Mengen nehmt ihr? Am schönsten wären Brot- oder Brötchenrezepte, aber auch Crépes bzw. Pfannkuchen würde ich nicht von der Tellerkante schubsen. Backe und koche übrigens möglichst ohne Ei, wenn im Rezept das "ein oder andere" auftaucht - kein Problem, kann ich adäquat ersetzen, aber so Rezepte mit 4-6 Eiern wären mir zum Umbauen denn doch zu anstrengend.
... Edit: Ach so, ja, natürlich sind die guten als Aufstrich viel gesünder als verbacken, das ist mir schon klar. Ich schaudere nur ob der Mengen, die mich erwarten und dachte, bevor ich die Kräuterbutter nicht mehr sehen kann, warum nicht mal zur Abwechslung in statt aufs Brot? Bin aber auch für erprobte Aufstriche offen oder so Sachen wie Frankfurter-grüne-Soße-seit-X-Generationen-in-der-Familie-so-und-nicht-anders-muss-sie-sein.
backe seit Jahren selbst Brot und Brötchen aus Vollkorn (eigene Mühle). Besonders gern mag ich Sauerteigbrote, die ich allerdings in der Form backe, weil ich dann mehr Wasser zugeben kann, es dadurch saftiger wird und weil ich dem anstrengenden freien Formen von klebrigem Roggen bislang kein Vergnügen abtrotzen konnte. Brötchen gehen auch recht gut, nach dem ich das mit dem "auf Spannung formen" endlich kapiert hatte. Knäcke und Kuchen geht ebenfalls prima, anders als Weißmehl, aber sehr lecker und wenn man will mit Honig statt Zucker auch süß genug. Wenn also jemand an einem Erfahrungsaustausch interessiert ist (Fiddler? ) oder einen gut geführten Sauerteig benötigt, hier wäre ein Ort dafür.
Gehe davon aus, dass mich mein neuer Garten in diesem ersten Jahr reichlich "mit Wildkräutern verwöhnen wird" und wäre daher dankbar, wenn jemand Erfahrung im Verbacken derselben hat und mir dazu Tipps geben kann. Was geht gut zusammen, welche Mengen nehmt ihr? Am schönsten wären Brot- oder Brötchenrezepte, aber auch Crépes bzw. Pfannkuchen würde ich nicht von der Tellerkante schubsen. Backe und koche übrigens möglichst ohne Ei, wenn im Rezept das "ein oder andere" auftaucht - kein Problem, kann ich adäquat ersetzen, aber so Rezepte mit 4-6 Eiern wären mir zum Umbauen denn doch zu anstrengend.
... Edit: Ach so, ja, natürlich sind die guten als Aufstrich viel gesünder als verbacken, das ist mir schon klar. Ich schaudere nur ob der Mengen, die mich erwarten und dachte, bevor ich die Kräuterbutter nicht mehr sehen kann, warum nicht mal zur Abwechslung in statt aufs Brot? Bin aber auch für erprobte Aufstriche offen oder so Sachen wie Frankfurter-grüne-Soße-seit-X-Generationen-in-der-Familie-so-und-nicht-anders-muss-sie-sein.
Viele Grüße
Petra
Petra
Re: Brot & Brötchen selber backen
Hallo Petra,
ja selbstgebackenes Brot schmeckt fantastisch.....vor allem wenn das Getreide frisch gemahlen ist....
Was deine Wildkräuter angeht.......da hätte ich schon einige passende Rezepte....Zum Beispiel:
Grüne Brötchen
Kräuter-Vollkornbrot
Giersch-Reis
usw......
Bei Interesse kann ich sie dir gerne abtippen ....
Sie sind aus dem Buch DELIKATESSEN AM WEGESRAND von Brigitte Klemme und Dirk Holtmann......
LG von Nemesia
ja selbstgebackenes Brot schmeckt fantastisch.....vor allem wenn das Getreide frisch gemahlen ist....
Was deine Wildkräuter angeht.......da hätte ich schon einige passende Rezepte....Zum Beispiel:
Grüne Brötchen
Kräuter-Vollkornbrot
Giersch-Reis
usw......
Bei Interesse kann ich sie dir gerne abtippen ....
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LG von Nemesia
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Hallo Nemesia,
ahha, wusste nicht, dass in dem Buch auch Backrezepte sind, dann wäre das ja direkt mal einen Kauf wert. Habe bei A...zon gestöbert, was es da so an Neuerscheinungen gibt, sieht zwar alles sehr schick aus, überzeugt mich aber nicht. Brauche kein Gierschsouffle mit Ingwer oder dergleichen, schönen Dank. Werde mir das Büchlein besorgen, denke ich, wenn auch nicht bei A...zon . Danke für den Tipp!
ahha, wusste nicht, dass in dem Buch auch Backrezepte sind, dann wäre das ja direkt mal einen Kauf wert. Habe bei A...zon gestöbert, was es da so an Neuerscheinungen gibt, sieht zwar alles sehr schick aus, überzeugt mich aber nicht. Brauche kein Gierschsouffle mit Ingwer oder dergleichen, schönen Dank. Werde mir das Büchlein besorgen, denke ich, wenn auch nicht bei A...zon . Danke für den Tipp!
Viele Grüße
Petra
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Hallo Petra,
mit Kräutern habe ich noch gar nichts versucht, dazu kann ich also nichts beitragen.
Ich backe auch Sauerteigbrot, wobei ich den Sauerteig mithilfe des "Backferment nach Hugo Erben" ansetze und dann aber wie einen normalen Sauerteig weiterführe. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass der Start damit unkompliziert gelingt. Mein Hauptproblem bei der ganzen Sache ist, dass wir zuwenig essen... Seit ich nicht mehr so einfach an einen Steinofen rankomme (seit dem Umzug), backe ich im heimischen Elektroofen. Dabei backe ich in 3 Formen aus ca. 3kg Getreide. Das reicht dann aber für länger als 2 Wochen, was bedeutet, dass ich den Sauerteig so lange "hinhalten" muß, bis ich wieder backen kann. Und da bin ich mir dann nach einiger Zeit nicht mehr so ganz sicher, ob mikrobiell noch alles in den richtigen Bahnen läuft. Nach einiger Zeit brauche ich daher den Sauerteig auf, mache mal eine Backpause, und setze den Sauerteig wieder neu an. Hier wäre ich also an Tips interessiert, wie man den Sauerteig über so lange Zeit gesund hält.
Früher mit dem großen Steinofen habe ich meinen Sauerteig gar nicht weitergeführt. Ich habe ihn angesetzt, so weit geführt, dass ich eine ausreichende Menge lebhaft gährenden Teiges hatte, und habe dann aus etwa 10kg Getreide Brot gebacken. Damit wurde die Tiefkühltruhe gefüllt, und wenn das vorletzte Brot entnommen wurde, habe ich wieder neu angesetzt.
mit Kräutern habe ich noch gar nichts versucht, dazu kann ich also nichts beitragen.
Ich backe auch Sauerteigbrot, wobei ich den Sauerteig mithilfe des "Backferment nach Hugo Erben" ansetze und dann aber wie einen normalen Sauerteig weiterführe. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass der Start damit unkompliziert gelingt. Mein Hauptproblem bei der ganzen Sache ist, dass wir zuwenig essen... Seit ich nicht mehr so einfach an einen Steinofen rankomme (seit dem Umzug), backe ich im heimischen Elektroofen. Dabei backe ich in 3 Formen aus ca. 3kg Getreide. Das reicht dann aber für länger als 2 Wochen, was bedeutet, dass ich den Sauerteig so lange "hinhalten" muß, bis ich wieder backen kann. Und da bin ich mir dann nach einiger Zeit nicht mehr so ganz sicher, ob mikrobiell noch alles in den richtigen Bahnen läuft. Nach einiger Zeit brauche ich daher den Sauerteig auf, mache mal eine Backpause, und setze den Sauerteig wieder neu an. Hier wäre ich also an Tips interessiert, wie man den Sauerteig über so lange Zeit gesund hält.
Früher mit dem großen Steinofen habe ich meinen Sauerteig gar nicht weitergeführt. Ich habe ihn angesetzt, so weit geführt, dass ich eine ausreichende Menge lebhaft gährenden Teiges hatte, und habe dann aus etwa 10kg Getreide Brot gebacken. Damit wurde die Tiefkühltruhe gefüllt, und wenn das vorletzte Brot entnommen wurde, habe ich wieder neu angesetzt.
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Hallo Fiddler,
liebe Güte, das sind in der Tat andere Mengen, als ich sie verarbeite Backe halt meist 1 Brot alle 1-3 Wochen mit bis max. 1 kg Mehl, wenn ich Mitmenschen beglücken will auch mal 2 oder 3 Stück. Gern kombiniere ich das mit einer Quiche, Brötchen (die ich dann einfriere) oder Keksen hinterher, um mein Energiegewissen zu beruhigen. Wenn Du jetzt auch nur noch die kleineren Mengen verbäckst, ist Weiterführen auch kostentechnisch nicht uninteressant, das meine ich aber auch!
Mein Sauerteig ist herkömmlich aus frischem Roggenvollkornmehl und Wasser. Ich habe ihn von einer Freundin bekommen. Mittlerweile habe ich zwei Adressen, wo man sich die Teige bei Bedarf hin und her sendet, wenn es mal tatsächlich in die Hose geht. Außerdem habe ich eine Sicherung in der Tiefkühltruhe. Die habe ich gerade letzte Woche wieder gebraucht, weil ich meinen geführten spontan verschenkt hatte. Die Sicherung in der TK ist besser und sicherer wiederzubeleben als eine Trockensicherung (also den Teig dünn aufs Blech streichen, bei Zimmertemperatur trocknen lassen und dann zerbröseln), so meine Erfahrung.
Sowohl fürs Verlängern, wenn längere Zeit nicht gebacken wird, als auch fürs "Anschubsen" der TK-Sicherung nehme ich das gleiche Prinzip. Auf meine ca. 100 g Sauerteigansatz gebe ich 20-25 g Mehl + gleiche Menge Wasser. Gut verschließen und bei Zimmertemperatur 24 Stunden gehen lassen, dann ggf. wiederholen usw. Man erwartet immer, dass sich da schon nach 8 - 12 Std. was tut, so wie beim Vorbereiten des Backteiges, aber meist dauert es länger. Du kannst auch mit jeweils 10 g beginnen und wiederholen. IRGENDWANN tut sich da was. Und wenn Du, wie Du sagst, schon nach 2 Wochen verlängern willst, sowieso. Ich mache das i. d. R. erst nach 3-4 Wochen. Anschließend kannst Du den (nun ja etwas vergrößerten Ansatz) problemlos wieder in den Kühlschrank stellen und hast dann wieder für 2 Wochen Ruhe. Würde den Vorgang dann auch wiederholen, wenn ich nicht backen sollte, das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Ich verbacke dann beim nächsten Mal einfach die ganze Sache und nehme nur meine 100 g wieder ab, das Brot wird dadurch nicht fies sauer sondern halt nur ein kleines Stückchen größer. Ich hatte davor früher immer Angst, habe daher auch schon Rezepte mit 50 g Ansatz auf 1000 g Mehl entwickelt - geht alles, aber wozu, dauert länger und schmeckt auch nicht anders, so meine Meinung heute.
Mit Backferment habe ich keine Erfahrung. Habe mal etwas davon geschenkt bekommen, aber es nicht genutzt. Daher weiß ich nicht, ob dieser Teig genauso geführt werden kann. Aber wenn Du sagst, Du hast ihn schon über längere Zeit geführt, why not? Versuche es einfach mal.
liebe Güte, das sind in der Tat andere Mengen, als ich sie verarbeite Backe halt meist 1 Brot alle 1-3 Wochen mit bis max. 1 kg Mehl, wenn ich Mitmenschen beglücken will auch mal 2 oder 3 Stück. Gern kombiniere ich das mit einer Quiche, Brötchen (die ich dann einfriere) oder Keksen hinterher, um mein Energiegewissen zu beruhigen. Wenn Du jetzt auch nur noch die kleineren Mengen verbäckst, ist Weiterführen auch kostentechnisch nicht uninteressant, das meine ich aber auch!
Mein Sauerteig ist herkömmlich aus frischem Roggenvollkornmehl und Wasser. Ich habe ihn von einer Freundin bekommen. Mittlerweile habe ich zwei Adressen, wo man sich die Teige bei Bedarf hin und her sendet, wenn es mal tatsächlich in die Hose geht. Außerdem habe ich eine Sicherung in der Tiefkühltruhe. Die habe ich gerade letzte Woche wieder gebraucht, weil ich meinen geführten spontan verschenkt hatte. Die Sicherung in der TK ist besser und sicherer wiederzubeleben als eine Trockensicherung (also den Teig dünn aufs Blech streichen, bei Zimmertemperatur trocknen lassen und dann zerbröseln), so meine Erfahrung.
Sowohl fürs Verlängern, wenn längere Zeit nicht gebacken wird, als auch fürs "Anschubsen" der TK-Sicherung nehme ich das gleiche Prinzip. Auf meine ca. 100 g Sauerteigansatz gebe ich 20-25 g Mehl + gleiche Menge Wasser. Gut verschließen und bei Zimmertemperatur 24 Stunden gehen lassen, dann ggf. wiederholen usw. Man erwartet immer, dass sich da schon nach 8 - 12 Std. was tut, so wie beim Vorbereiten des Backteiges, aber meist dauert es länger. Du kannst auch mit jeweils 10 g beginnen und wiederholen. IRGENDWANN tut sich da was. Und wenn Du, wie Du sagst, schon nach 2 Wochen verlängern willst, sowieso. Ich mache das i. d. R. erst nach 3-4 Wochen. Anschließend kannst Du den (nun ja etwas vergrößerten Ansatz) problemlos wieder in den Kühlschrank stellen und hast dann wieder für 2 Wochen Ruhe. Würde den Vorgang dann auch wiederholen, wenn ich nicht backen sollte, das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Ich verbacke dann beim nächsten Mal einfach die ganze Sache und nehme nur meine 100 g wieder ab, das Brot wird dadurch nicht fies sauer sondern halt nur ein kleines Stückchen größer. Ich hatte davor früher immer Angst, habe daher auch schon Rezepte mit 50 g Ansatz auf 1000 g Mehl entwickelt - geht alles, aber wozu, dauert länger und schmeckt auch nicht anders, so meine Meinung heute.
Mit Backferment habe ich keine Erfahrung. Habe mal etwas davon geschenkt bekommen, aber es nicht genutzt. Daher weiß ich nicht, ob dieser Teig genauso geführt werden kann. Aber wenn Du sagst, Du hast ihn schon über längere Zeit geführt, why not? Versuche es einfach mal.
Viele Grüße
Petra
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Hallo Petra,
die Mengen - ja, ich finde, dass der Aufwand zu groß ist, um nur ein Brot zu backen. Vielleicht bin ich auch durch den Steinofen beeinflußt. Um den anzufeuern, benötigt man einiges an Holz, und da will man ja dann die Möglichkeiten des Ofens auch nutzen.
Das Einfrieren von Teigansatz habe ich noch nicht probiert, sollte ich vielleicht mal machen. Zm Backferment bin ich durch Zufall gekommen. Ich hatte vorher mit den üblichen Tütchen aus dem Supermarkt rumprobiert, auf denen Sauerteig steht, aber keinen Erfolg gehabt. Da scheint nicht viel Lebendiges drin zu sein. Dann fiel mir eine alte Dose mit diesem Backferment auf, die ich im Vorratsschrank hatte - hoffnungslos überlagert. Ich hatte das mal gekauft, dann die Anleitung gelesen, die unglaublich kompliziert wirkt, und es dann nicht benutzt. Nun also - nach den gescheiterten Versuchen mit Sauerteigpulver - wollte ich es noch einmal probieren. Ich habe natürlich neues Ferment gekauft. Und siehe - ist gar nicht kompliziert. Ferment mit Mehl und Wasser mischen, warm stellen - eine leichte Gärung zeigt sich schon nach einigen Stunden. Nach einem oder zwei Tagen gebe ich wieder etwas Mehl und Wasser zu - spätestens nach dem zweiten Mal gärt es lebhaft. das Backferment enthält offenbar Milchsäurebakterien und wilde Hefen. Der Geruch ist jedenfalls anfangs joghurt-ähnlich. Nun führe ich den Ansatz ganz normal weiter, er wird mit der Zeit saurer, und der Milch-Geruch wird geringer. Offenbar setzen sich bestimmte Mikroorganismen mit der Zeit durch.
Anfangs benötigt der Backferment-Ansatz eine Temperatur deutlich über Zimmertemperatur (ca. 30C). Wenn es dann aber einmal losgegangen ist, lasse ich ihn normal bei Raumtemperatur stehen - was sicher auch zur Veränderung der Zusammensetzung der Mikros beiträgt.
Ich habe einfach (vielleicht völlig unbegründete) Bedenken, dass sich mit der Zeit auch gänzlich andere Lebensformen darin entwickeln, die vielleicht nicht so gesund sind. OK, Schimmel oder Befall mit Koli-Bakterien würde man bemerken, sollte aufgrund der Säuerung auch ausgeschlossen sein. Aber wer weiß, was es noch so alles gibt?
Vielleicht bin ich hier auch nur übervorsichtig. Unsere Altvorderen haben von den Mikros ja gar nichts gewußt, und haben Sauerteig über Generationen am Leben gehalten.
die Mengen - ja, ich finde, dass der Aufwand zu groß ist, um nur ein Brot zu backen. Vielleicht bin ich auch durch den Steinofen beeinflußt. Um den anzufeuern, benötigt man einiges an Holz, und da will man ja dann die Möglichkeiten des Ofens auch nutzen.
Das Einfrieren von Teigansatz habe ich noch nicht probiert, sollte ich vielleicht mal machen. Zm Backferment bin ich durch Zufall gekommen. Ich hatte vorher mit den üblichen Tütchen aus dem Supermarkt rumprobiert, auf denen Sauerteig steht, aber keinen Erfolg gehabt. Da scheint nicht viel Lebendiges drin zu sein. Dann fiel mir eine alte Dose mit diesem Backferment auf, die ich im Vorratsschrank hatte - hoffnungslos überlagert. Ich hatte das mal gekauft, dann die Anleitung gelesen, die unglaublich kompliziert wirkt, und es dann nicht benutzt. Nun also - nach den gescheiterten Versuchen mit Sauerteigpulver - wollte ich es noch einmal probieren. Ich habe natürlich neues Ferment gekauft. Und siehe - ist gar nicht kompliziert. Ferment mit Mehl und Wasser mischen, warm stellen - eine leichte Gärung zeigt sich schon nach einigen Stunden. Nach einem oder zwei Tagen gebe ich wieder etwas Mehl und Wasser zu - spätestens nach dem zweiten Mal gärt es lebhaft. das Backferment enthält offenbar Milchsäurebakterien und wilde Hefen. Der Geruch ist jedenfalls anfangs joghurt-ähnlich. Nun führe ich den Ansatz ganz normal weiter, er wird mit der Zeit saurer, und der Milch-Geruch wird geringer. Offenbar setzen sich bestimmte Mikroorganismen mit der Zeit durch.
Anfangs benötigt der Backferment-Ansatz eine Temperatur deutlich über Zimmertemperatur (ca. 30C). Wenn es dann aber einmal losgegangen ist, lasse ich ihn normal bei Raumtemperatur stehen - was sicher auch zur Veränderung der Zusammensetzung der Mikros beiträgt.
Ich habe einfach (vielleicht völlig unbegründete) Bedenken, dass sich mit der Zeit auch gänzlich andere Lebensformen darin entwickeln, die vielleicht nicht so gesund sind. OK, Schimmel oder Befall mit Koli-Bakterien würde man bemerken, sollte aufgrund der Säuerung auch ausgeschlossen sein. Aber wer weiß, was es noch so alles gibt?
Vielleicht bin ich hier auch nur übervorsichtig. Unsere Altvorderen haben von den Mikros ja gar nichts gewußt, und haben Sauerteig über Generationen am Leben gehalten.
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Hallo Fieddler,
die Bedenken mit der Fremdbesiedlung hatte ich anfangs ebenfalls. Nach Jahren der Erfahrung und des Austausches mit anderen "Sauerteigbesitzern" habe ich die aber nicht mehr. Ich denke, wenn er tatsächlich mal komplett anders riecht oder die Farbe ins grünliche wechselt, das würde mir schon auffallen. So ein Sauerteig und auch ein Hefeteig sind ja lebende Organismen. Und deshalb stelle sie mir gern als kleine Haustiere vor, denen ich ein gesundes Umfeld und die richtige Ernährung bieten muss, dann bleiben sie auch gesund. Zum gesunden Umfeld gehören halbwegs regelmäßige Abläufe und vor allem Sauberkeit. Also immer wieder frische Weckgläser aus der Spülmaschine, keine benutzen Löffel etc. Und richtige Ernährung heißt beim Sauerteig, ihn nicht "verhungern" zu lassen, sondern ab und an zu füttern, damit er wieder etwas zu tun hat. Ob er danach backen "darf" oder nicht, ist für ihn selbst glaube ich ziemlich egal. Wenn er hingegen hungert, dann verändert er natürlich sein "Mikroklima", so wie jedes andere Lebewesen auch, er "stirbt" und der Zersetzungsprozess beginnt. Wenn Du dir in der Richtung nach wie vor Sorgen machst, dann nimm' ihn doch einfach jede Woche einmal raus und gib' ihm 10 g Mehl und 10 g Wasser, warte, bis er dir wieder zuzwinkert und dann ab in den Kühlschrank. Und wenn das aufgrund der Fermentbasis nicht funktionieren sollte, dann merkst Du das ja schnell, weil er keine Bläschen ausbildet. Dann bekommst Du einen von mir.
Den Fertigsauerteig aus Tüten hatte ich natürlich auch mal ausprobiert. Völlig überflüssig, der kann nix, was ein oder zwei Esslöffel Obstessig nicht auch könnten und meist muss man ja sogar noch zusätzlich Hefe geben.
Viele Gedanken habe ich mir zu Beginn auch über die richtige Temperatur beim Gehen lassen gemacht. Ich hatte gelesen, dass 30°-34° (so meine ich mich zu erinnern) am besten seien, denn dies würde die Vermehrung milder Milchsäurebakterien begünstigen, während eine kältere Führung das Milieu in den essigsauren Bereich bringen würde. Nun habe ich eine Freundin, die ihren Sauerteig ausschließlich bei Zimmertemperatur in ihrer warmen Küche nutzt (Aufbewahrung natürlich im Kühlschrank im Schraubglas). Und ganz ehrlich, sie backt köstliche Brote, die kein Stück saurer sind als meine. Ich mache es dennoch nach wie vor bei dieser Temperatur im Ofen mit einer alten Nachtischlampe und einer 25 W Birne (die Innenbeleuchtung des Ofens ist bei mir an die Lüftung gekoppelt, kann ich also nicht benutzen). Allerdings nicht mehr wegen des Milieus, sondern um schnelle und halbwegs gleichbleibende Gehzeiten zu haben.
Wegen des Energieverbrauchs sage ich mir letztendlich, dass ich in der Zeit, wo ich backe, weder im Auto in einen Medien-Markt fahre und dort viel Geld für mit hohem Aufwand hergestellte und vermarktete Produkte ausgebe noch die Unterhaltungs-High-Tech-Riesen-Fernseh-was-weiß-ich-Kombinationen, wie sie in vielen Haushalten ja reichlich vorhanden sind, anwerfe. Sooo viel geringer dürfte deren Energieverbrauch ja wohl auch nicht liegen.
Und dann gibt es ja noch die Spezialisten, also gelernte Bäcker und andere Sauerteig-Gurus, die schlichtweg behaupten, was Menschen wie ich da so zusammenrühren, pah, das hätte ja mit "echtem" Sauerteig nichts zu tun und in Wahrheit sei alles vieeel komplizierter. Klar, Klappern gehört zum Handwerk. Welcher Friseur fänd' es schon toll, wenn die Welt plötzlich entdeckte, dass man sich die Haare auch selbst schneiden kann? Rein sachlich ist es jedoch so, dass das zuverlässige Herstellen eines immer absolut gleich schmeckenden Brotes in immer gleicher Form, Größe und Konsistenz, wie es der Kunde heute erwartet, selbstverständlich andere Anforderungen an den Hersteller stellt. Deshalb gibt es ja diese ganzen Instant-Mehle und Zusätze. Einfach frisch mahlen und das Brot so nehmen, wie es das Korn je nach Ernte, Lagerung und aktueller Luftfeuchtigkeit an diesem speziellen Tag eben hergibt, das ist heute im großen Maßstab gewerblich viel zu riskant. Und insofern stimmt es natürlich, dass dort "anders" gebacken wird, was aber letzten Endes nur deutlich macht, in welch luxuriöser Lage der Heimbäcker mit eigener Mühle ist.
die Bedenken mit der Fremdbesiedlung hatte ich anfangs ebenfalls. Nach Jahren der Erfahrung und des Austausches mit anderen "Sauerteigbesitzern" habe ich die aber nicht mehr. Ich denke, wenn er tatsächlich mal komplett anders riecht oder die Farbe ins grünliche wechselt, das würde mir schon auffallen. So ein Sauerteig und auch ein Hefeteig sind ja lebende Organismen. Und deshalb stelle sie mir gern als kleine Haustiere vor, denen ich ein gesundes Umfeld und die richtige Ernährung bieten muss, dann bleiben sie auch gesund. Zum gesunden Umfeld gehören halbwegs regelmäßige Abläufe und vor allem Sauberkeit. Also immer wieder frische Weckgläser aus der Spülmaschine, keine benutzen Löffel etc. Und richtige Ernährung heißt beim Sauerteig, ihn nicht "verhungern" zu lassen, sondern ab und an zu füttern, damit er wieder etwas zu tun hat. Ob er danach backen "darf" oder nicht, ist für ihn selbst glaube ich ziemlich egal. Wenn er hingegen hungert, dann verändert er natürlich sein "Mikroklima", so wie jedes andere Lebewesen auch, er "stirbt" und der Zersetzungsprozess beginnt. Wenn Du dir in der Richtung nach wie vor Sorgen machst, dann nimm' ihn doch einfach jede Woche einmal raus und gib' ihm 10 g Mehl und 10 g Wasser, warte, bis er dir wieder zuzwinkert und dann ab in den Kühlschrank. Und wenn das aufgrund der Fermentbasis nicht funktionieren sollte, dann merkst Du das ja schnell, weil er keine Bläschen ausbildet. Dann bekommst Du einen von mir.
Den Fertigsauerteig aus Tüten hatte ich natürlich auch mal ausprobiert. Völlig überflüssig, der kann nix, was ein oder zwei Esslöffel Obstessig nicht auch könnten und meist muss man ja sogar noch zusätzlich Hefe geben.
Viele Gedanken habe ich mir zu Beginn auch über die richtige Temperatur beim Gehen lassen gemacht. Ich hatte gelesen, dass 30°-34° (so meine ich mich zu erinnern) am besten seien, denn dies würde die Vermehrung milder Milchsäurebakterien begünstigen, während eine kältere Führung das Milieu in den essigsauren Bereich bringen würde. Nun habe ich eine Freundin, die ihren Sauerteig ausschließlich bei Zimmertemperatur in ihrer warmen Küche nutzt (Aufbewahrung natürlich im Kühlschrank im Schraubglas). Und ganz ehrlich, sie backt köstliche Brote, die kein Stück saurer sind als meine. Ich mache es dennoch nach wie vor bei dieser Temperatur im Ofen mit einer alten Nachtischlampe und einer 25 W Birne (die Innenbeleuchtung des Ofens ist bei mir an die Lüftung gekoppelt, kann ich also nicht benutzen). Allerdings nicht mehr wegen des Milieus, sondern um schnelle und halbwegs gleichbleibende Gehzeiten zu haben.
Wegen des Energieverbrauchs sage ich mir letztendlich, dass ich in der Zeit, wo ich backe, weder im Auto in einen Medien-Markt fahre und dort viel Geld für mit hohem Aufwand hergestellte und vermarktete Produkte ausgebe noch die Unterhaltungs-High-Tech-Riesen-Fernseh-was-weiß-ich-Kombinationen, wie sie in vielen Haushalten ja reichlich vorhanden sind, anwerfe. Sooo viel geringer dürfte deren Energieverbrauch ja wohl auch nicht liegen.
Und dann gibt es ja noch die Spezialisten, also gelernte Bäcker und andere Sauerteig-Gurus, die schlichtweg behaupten, was Menschen wie ich da so zusammenrühren, pah, das hätte ja mit "echtem" Sauerteig nichts zu tun und in Wahrheit sei alles vieeel komplizierter. Klar, Klappern gehört zum Handwerk. Welcher Friseur fänd' es schon toll, wenn die Welt plötzlich entdeckte, dass man sich die Haare auch selbst schneiden kann? Rein sachlich ist es jedoch so, dass das zuverlässige Herstellen eines immer absolut gleich schmeckenden Brotes in immer gleicher Form, Größe und Konsistenz, wie es der Kunde heute erwartet, selbstverständlich andere Anforderungen an den Hersteller stellt. Deshalb gibt es ja diese ganzen Instant-Mehle und Zusätze. Einfach frisch mahlen und das Brot so nehmen, wie es das Korn je nach Ernte, Lagerung und aktueller Luftfeuchtigkeit an diesem speziellen Tag eben hergibt, das ist heute im großen Maßstab gewerblich viel zu riskant. Und insofern stimmt es natürlich, dass dort "anders" gebacken wird, was aber letzten Endes nur deutlich macht, in welch luxuriöser Lage der Heimbäcker mit eigener Mühle ist.
Viele Grüße
Petra
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- friederike
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Hallo ihr beiden
Ich geselle mich mal der Unterhaltung bei. Ich back nun schon uber 10 Jahre lang meine eigenen Brote, weil man in GB keine gescheiten kaufen kann!!
Ich habe bis vor wenigen Wochen mit von D importierten trocken sauerteig meine Brote angesetzt und auch immer gute ergebnisse gehabt. Ich verbacke reichlich 1kg mehl und backe ca einmal die woche, immer im elektro-ofen, ich habe leider nix anderes. Da ich aber absolut abhaenging von paketlieferungen meiner eltern war, habe ich nun endlich umgestellt. Ich habe mir auch das back ferment nach Hugo Erbe angeschafft, das bekommt man hier ein glueck.
Ich habe den grundansatz nach rezept hergestellt, dieser kann nun 4 monate im kuehlschrank aufbewahrt werden, ohne ihn weiterzufuehren!! Deswegen habe ich mich auch dafuer entschieden. Ich habe nun schon 4 wochen lang gebacken und habe ungefaher 1/6 des grundansatzes verbraucht, werde also nicht alles aufbrauchen in 4 monaten. Aber da weiss ich fuer das naechste mal, das ich weniger Grundansatz brauche. Mein normales brot ist 1/4-1/3 Weizen oder Dinkel und der rest roggen und dann noch ein kerngemisch (kuerbiskerne, sonnenblumen, sesam), ich habe nun aber auch schon ein haferbrot gemacht, was sehr lecker war! Man kann den Grundansatz auch fuer kuchen nehmen, habe ich aber noch nicht probiert, werde ich aber, um ihn rechtzeitig aufzubrauchen.
Also, keine Aufebwahrungsprobleme, keine zeitprobleme, ist wirklich sehr easy, schmackhaft und empfehlenswert!
Ich geselle mich mal der Unterhaltung bei. Ich back nun schon uber 10 Jahre lang meine eigenen Brote, weil man in GB keine gescheiten kaufen kann!!
Ich habe bis vor wenigen Wochen mit von D importierten trocken sauerteig meine Brote angesetzt und auch immer gute ergebnisse gehabt. Ich verbacke reichlich 1kg mehl und backe ca einmal die woche, immer im elektro-ofen, ich habe leider nix anderes. Da ich aber absolut abhaenging von paketlieferungen meiner eltern war, habe ich nun endlich umgestellt. Ich habe mir auch das back ferment nach Hugo Erbe angeschafft, das bekommt man hier ein glueck.
Ich habe den grundansatz nach rezept hergestellt, dieser kann nun 4 monate im kuehlschrank aufbewahrt werden, ohne ihn weiterzufuehren!! Deswegen habe ich mich auch dafuer entschieden. Ich habe nun schon 4 wochen lang gebacken und habe ungefaher 1/6 des grundansatzes verbraucht, werde also nicht alles aufbrauchen in 4 monaten. Aber da weiss ich fuer das naechste mal, das ich weniger Grundansatz brauche. Mein normales brot ist 1/4-1/3 Weizen oder Dinkel und der rest roggen und dann noch ein kerngemisch (kuerbiskerne, sonnenblumen, sesam), ich habe nun aber auch schon ein haferbrot gemacht, was sehr lecker war! Man kann den Grundansatz auch fuer kuchen nehmen, habe ich aber noch nicht probiert, werde ich aber, um ihn rechtzeitig aufzubrauchen.
Also, keine Aufebwahrungsprobleme, keine zeitprobleme, ist wirklich sehr easy, schmackhaft und empfehlenswert!
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Petra, Du beruhigst mich kollosal mit Deiner langen Erfahrung. Wahrscheinlich sollte ich da auch einfach mehr Gelassenheit an den Tag legen und meiner Nase trauen. Solange es wie Sauerteig riecht und aussieht, sollte alles in Ordnung sein...
Saubere Gläser nehme ich auch immer wieder. Ich benutze diese Schnappdeckelgläser, davon ist mir mal ein größerer Posten "zugelaufen". Für Sauerteig nehme ich nur die Gummidichtung raus. Ich führe meinen Sauerteig nur mit Roggenschrot (frisch gemahlen), und setze damit auch den Teig zum backen an, so dass der Roggenanteil des Brotes Zeit zum Durchsäuern hat. In der zweiten Stufe nehme ich dann allerdings ca. 1/3 der Gesammtmenge gekauftes Weizenmehl (550) dazu, da damit das Brot leichter und lockerer wird. Ist das Brot zu rustikal, essen es nämlich meine Kinder nicht...
Dann kommen manchmal noch Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Walnüsse dazu. Gerne würde ich auch mal ein Kümmel-Brot backen, aber da hätte ich wieder ein Akzeptanz-Problem bei den Kurzen...
Den Sauerteig lasse ich bei normaler Raumtemperatur gehen. Den Teigansatz stelle ich dann zum Gehen aber in den Ofen, meiner läßt sich fein genug regulieren, dass ich ihn bei ca. 30°C halten kann. Gemessen habe ich das noch nicht, ich halte einfach mal die Hand rein.
Zum Energieverbrauch: die Bäckerei arbeitet auch mit beheizten Gärschränken, die Öfen sind ebenfalls elektrisch geheizt. Dazu kommen die ganzen Maschinen, Förderbänder und so weiter. Ich glaube nicht, dass das selbst gebackene Brot wirklich mehr Energie benötigt.
Natürlich wird das eigene Brot immer ein bischen anders, das ist ja das Spannende! Ich will ja gar kein Industrie-Produkt. Natürlich muß ich dafür in Kauf nehmen, dass es gelegentlich auch mal hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Friederike, das Backferment habe ich bis jetzt immer nur benutzt, um den Sauerteig zu starten. In der Anleitung steht es etwas anders, da wird immer wieder der Grundansatz und auch etwas Ferment genommen zum Backen. Ich finde aber, dass (zumindest bei mir) der Ansatz erst nach zwei bis drei Wochen so richtig in Fahrt kommt, wenn ich ihn wie einen klassischen Sauerteig füttere. Mit dem Ansatz wie beschrieben backen geht zwar auch gut, führt bei mir aber nicht zum optimalen Ergebnis. Aber das ist sicher auch einfach davon abhängig, wo der Ansatz steht, wer ihn rührt und so weiter.
Saubere Gläser nehme ich auch immer wieder. Ich benutze diese Schnappdeckelgläser, davon ist mir mal ein größerer Posten "zugelaufen". Für Sauerteig nehme ich nur die Gummidichtung raus. Ich führe meinen Sauerteig nur mit Roggenschrot (frisch gemahlen), und setze damit auch den Teig zum backen an, so dass der Roggenanteil des Brotes Zeit zum Durchsäuern hat. In der zweiten Stufe nehme ich dann allerdings ca. 1/3 der Gesammtmenge gekauftes Weizenmehl (550) dazu, da damit das Brot leichter und lockerer wird. Ist das Brot zu rustikal, essen es nämlich meine Kinder nicht...
Dann kommen manchmal noch Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Walnüsse dazu. Gerne würde ich auch mal ein Kümmel-Brot backen, aber da hätte ich wieder ein Akzeptanz-Problem bei den Kurzen...
Den Sauerteig lasse ich bei normaler Raumtemperatur gehen. Den Teigansatz stelle ich dann zum Gehen aber in den Ofen, meiner läßt sich fein genug regulieren, dass ich ihn bei ca. 30°C halten kann. Gemessen habe ich das noch nicht, ich halte einfach mal die Hand rein.
Zum Energieverbrauch: die Bäckerei arbeitet auch mit beheizten Gärschränken, die Öfen sind ebenfalls elektrisch geheizt. Dazu kommen die ganzen Maschinen, Förderbänder und so weiter. Ich glaube nicht, dass das selbst gebackene Brot wirklich mehr Energie benötigt.
Natürlich wird das eigene Brot immer ein bischen anders, das ist ja das Spannende! Ich will ja gar kein Industrie-Produkt. Natürlich muß ich dafür in Kauf nehmen, dass es gelegentlich auch mal hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Friederike, das Backferment habe ich bis jetzt immer nur benutzt, um den Sauerteig zu starten. In der Anleitung steht es etwas anders, da wird immer wieder der Grundansatz und auch etwas Ferment genommen zum Backen. Ich finde aber, dass (zumindest bei mir) der Ansatz erst nach zwei bis drei Wochen so richtig in Fahrt kommt, wenn ich ihn wie einen klassischen Sauerteig füttere. Mit dem Ansatz wie beschrieben backen geht zwar auch gut, führt bei mir aber nicht zum optimalen Ergebnis. Aber das ist sicher auch einfach davon abhängig, wo der Ansatz steht, wer ihn rührt und so weiter.
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Guten Abend zusammen,
@Friederike - Jo, das glaub' ich gern, dass man brottechnisch abroad auf dem trockenen sitzt. Ging mir bislang noch bei jedem Auslandsaufenthalt so, dass ich das anfängliche Weißbrotgeesse wie ein Kind vor dem Weihnachtssüßigkeitenteller empfand "Heute ist das doch erlaubt!" und nach ein paar Tagen ... hat der Mensch einfach wieder Hunger auf echtes Brot. Bist Du denn jetzt bei Nachbarn/Kollegen hinter vorgehaltener Hand ein "crazy Kraut" oder hat der ein oder andere schon mutig probiert?
@Fiddler - genau, lässig werden und der eigenen Nase vertrauen. Hast Du schon mal versucht, den Nachwuchs mit einem milden fein gemahlenen Vollkorn-Graubrot-Ersatz zu verkosten? So im Stile eines Paderborner oder Gersterbrotes? 1/3 Roggen, gesamter Rest Weizen bzw. Dinkel. (Gerade hier schmeckt Kümmel, Anis etc. natürlich prima, aber muss nicht unbedingt. Wichtig ist aber die richtige Salzmenge, nach alter Bäckerregel immer genau 2% der Mehlmenge).
Schnappgläser nehme ich auch, also wie Weckgläser mit angebrachter Klammer, die Gummidichtung lasse ich aber drin. Wenn das Glas nur groß genug ist (500 g Glas für 100 g Ansatz), dann verklebt da auch nix.
Damit das Brot von der Krume her (meine die hellen Bläschen innen, nicht die Kruste) nicht zu "stramm" , also zu gummimäßig elastisch, wird, unbedingt 2 EL Öl (gern Olive, schmeckt man nicht heraus, im Gegenteil) zugeben. Gut macht sich auch ein kleiner Anteil Hafer, z.B. erst mal 100 g (von der Weizenmenge abziehen). Hafer gibt ein "buttriges" Geschmacksgefühl, hält die Feuchtigkeit aber weniger als Weizen und Roggen. Um ein fein gemahlenes Vollkornbrot locker zu bekommen, darf nach meiner Erfahrung nicht zu wenig Wasser genommen werden. Besser, es reißt dann im Zweifelsfall oben auf und muss etwas länger drin bleiben, als wenn es zu fest wird, das ist dann so mühsam beim Essen. Statt eventueller Körnerzugaben könntest Du in so einem feinen Brot auch mal geraspelte rohe Möhren nehmen, das sieht schick aus und schmeckt kindgerecht süßlich. Hätte erprobte Rezepte, wenn Dich irgendwas davon anfixen sollte.
Insgesamt wird so ein fein gemahlenes Brot leichter trocken als ein gröberes. Aber durch die 100 % Vollkorn schmeckt es auch dann noch aromatisch und nicht nach Pappe. Der Pappgeschmack wird durch das Weißmehl, nicht durch das Alter verursacht. Schneller heißt hier 1-2 Tage. Ich bewahre alle meine Sauerteigbrote die ersten Tage in einem Geschirrtuch auf der Schnittkante auf einem Holzbrett auf (in der Heizperiode im unbeheizten Schlafzimmer), später in Scheiben geschnitten in Alufolie. Zu früh in die Folie bringt Schimmel, wäre doof. Sie schmecken alle auch nach einer Woche noch gut.
So lässig über Brot zu plaudern ist ein schöner Kontrast, gerade wo ich den etwas verlängerten Winter nach wie vor zur Gartenplanung und Lektüre nutze und mich immer wieder "runterfahren" muss, nach dem Motto: "Das lernst Du schon, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut etc.pp." Seufz. Einer meiner Nachbarn ist selbständiger Gartenmann, der ist natürlich richtig bedient. Denn sobald die Sonne dann kommt, will jeder Kunde sofort alles gerichtet haben und er könnte 24 Stunden am Stück arbeiten und wäre dennoch nicht rechtzeitig fertig. So gesehen hab' ich ich es ja dann noch gut *sich selbst aufbauend zured'*
@Friederike - Jo, das glaub' ich gern, dass man brottechnisch abroad auf dem trockenen sitzt. Ging mir bislang noch bei jedem Auslandsaufenthalt so, dass ich das anfängliche Weißbrotgeesse wie ein Kind vor dem Weihnachtssüßigkeitenteller empfand "Heute ist das doch erlaubt!" und nach ein paar Tagen ... hat der Mensch einfach wieder Hunger auf echtes Brot. Bist Du denn jetzt bei Nachbarn/Kollegen hinter vorgehaltener Hand ein "crazy Kraut" oder hat der ein oder andere schon mutig probiert?
@Fiddler - genau, lässig werden und der eigenen Nase vertrauen. Hast Du schon mal versucht, den Nachwuchs mit einem milden fein gemahlenen Vollkorn-Graubrot-Ersatz zu verkosten? So im Stile eines Paderborner oder Gersterbrotes? 1/3 Roggen, gesamter Rest Weizen bzw. Dinkel. (Gerade hier schmeckt Kümmel, Anis etc. natürlich prima, aber muss nicht unbedingt. Wichtig ist aber die richtige Salzmenge, nach alter Bäckerregel immer genau 2% der Mehlmenge).
Schnappgläser nehme ich auch, also wie Weckgläser mit angebrachter Klammer, die Gummidichtung lasse ich aber drin. Wenn das Glas nur groß genug ist (500 g Glas für 100 g Ansatz), dann verklebt da auch nix.
Damit das Brot von der Krume her (meine die hellen Bläschen innen, nicht die Kruste) nicht zu "stramm" , also zu gummimäßig elastisch, wird, unbedingt 2 EL Öl (gern Olive, schmeckt man nicht heraus, im Gegenteil) zugeben. Gut macht sich auch ein kleiner Anteil Hafer, z.B. erst mal 100 g (von der Weizenmenge abziehen). Hafer gibt ein "buttriges" Geschmacksgefühl, hält die Feuchtigkeit aber weniger als Weizen und Roggen. Um ein fein gemahlenes Vollkornbrot locker zu bekommen, darf nach meiner Erfahrung nicht zu wenig Wasser genommen werden. Besser, es reißt dann im Zweifelsfall oben auf und muss etwas länger drin bleiben, als wenn es zu fest wird, das ist dann so mühsam beim Essen. Statt eventueller Körnerzugaben könntest Du in so einem feinen Brot auch mal geraspelte rohe Möhren nehmen, das sieht schick aus und schmeckt kindgerecht süßlich. Hätte erprobte Rezepte, wenn Dich irgendwas davon anfixen sollte.
Insgesamt wird so ein fein gemahlenes Brot leichter trocken als ein gröberes. Aber durch die 100 % Vollkorn schmeckt es auch dann noch aromatisch und nicht nach Pappe. Der Pappgeschmack wird durch das Weißmehl, nicht durch das Alter verursacht. Schneller heißt hier 1-2 Tage. Ich bewahre alle meine Sauerteigbrote die ersten Tage in einem Geschirrtuch auf der Schnittkante auf einem Holzbrett auf (in der Heizperiode im unbeheizten Schlafzimmer), später in Scheiben geschnitten in Alufolie. Zu früh in die Folie bringt Schimmel, wäre doof. Sie schmecken alle auch nach einer Woche noch gut.
So lässig über Brot zu plaudern ist ein schöner Kontrast, gerade wo ich den etwas verlängerten Winter nach wie vor zur Gartenplanung und Lektüre nutze und mich immer wieder "runterfahren" muss, nach dem Motto: "Das lernst Du schon, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut etc.pp." Seufz. Einer meiner Nachbarn ist selbständiger Gartenmann, der ist natürlich richtig bedient. Denn sobald die Sonne dann kommt, will jeder Kunde sofort alles gerichtet haben und er könnte 24 Stunden am Stück arbeiten und wäre dennoch nicht rechtzeitig fertig. So gesehen hab' ich ich es ja dann noch gut *sich selbst aufbauend zured'*
Viele Grüße
Petra
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Re: Brot & Brötchen selber backen
Du gibst den entsprechenden Rat doch eh selbst, Petra. Auch was den Garten betrifft kann man es ruhig lässig angehen.Gierschplantage hat geschrieben: - genau, lässig werden
...
So lässig über Brot zu plaudern ist ein schöner Kontrast, gerade wo ich den etwas verlängerten Winter nach wie vor zur Gartenplanung und Lektüre nutze und mich immer wieder "runterfahren" muss, nach dem Motto: "Das lernst Du schon, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut etc.pp." Seufz.
Auch wenn ich nicht selber backe finde ich eure Diskussion übrigens höchst interessant und lese sie sehr gerne! Auch auf entsprechende Rezepte wäre ich durchaus gespannt. Schon der Gedanke an frisches duftendes Brot erweckt Sehnsüchte. *träum* Aber für einen Ein-Personenhaushalt lohnt sowas nicht (abgesehen davon, dass ich dafür weder Geduld noch Zeit habe).
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Brot & Brötchen selber backen
genau Carolyn, aber das ist ja eben so schwer, wenn man das Gefühl hat, keine Ahnung zu haben. Mehr noch als die Sache mit den vielen bösen Krankheiten, die meine Schätzchen bekommen könnten oder dass ich ihnen feindliche Nachbarn auf dem Gemüsebeet zumute usw. sorge ich mich um die richtige Organisation und das passende Ausmaß für dieses erste Jahr. Aber ich habe ja Euch. Und andere haben es auch geschafft, warum soll es dann ausgerechnet mir nicht gelingen?
Habe ebenfalls einen Einpersonenhaushalt, das Brot "lohnt" lediglich, weil mein Kollege mittags mit davon ißt. Habe jahrelang stattdessen Brötchen gebacken und eingefroren. Die kann man (aus Vollkorn) morgens einfach rausnehmen, sie tauen dann in einer offenen Plastiktüte auf und schmecken den ganzen Tag frisch, selbst abends noch. Hätte ich zuvor nie geglaubt, denn bei normalen Brötchen geht das nicht. Aufgebacken bekommen sie eine etwas knackigere Kruste, aber notwendig ist das nicht. Wer weiß, aus welcher Not Du mir dieses Jahr vielleicht noch wirst helfen müssen ... so ein frisches Brot als "Dankeschön" lässt sich prima per Post versenden, habe ich schon häufiger gemacht.
Habe ebenfalls einen Einpersonenhaushalt, das Brot "lohnt" lediglich, weil mein Kollege mittags mit davon ißt. Habe jahrelang stattdessen Brötchen gebacken und eingefroren. Die kann man (aus Vollkorn) morgens einfach rausnehmen, sie tauen dann in einer offenen Plastiktüte auf und schmecken den ganzen Tag frisch, selbst abends noch. Hätte ich zuvor nie geglaubt, denn bei normalen Brötchen geht das nicht. Aufgebacken bekommen sie eine etwas knackigere Kruste, aber notwendig ist das nicht. Wer weiß, aus welcher Not Du mir dieses Jahr vielleicht noch wirst helfen müssen ... so ein frisches Brot als "Dankeschön" lässt sich prima per Post versenden, habe ich schon häufiger gemacht.
Viele Grüße
Petra
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