Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
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Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Hallo liebe Leute,
ja, ENDLICH geht das Frühjahr los! Wie war der März doch kalt und dunkel! Ich habe bis vorgestern noch mit nichts im Garten angefangen, habe bis letzte Woche auch noch nichts vorgezogen, aus Furcht, es könne noch eine Weile so kalt bleiben.
Aber nun sollte meine Anzucht schnell gehen!
Haben wollte ich: Tomaten (Harzfeuer), Auberginen, verschiedene Sorten, Paprika, hier aber nur die kleinen, spitzen, roten (eine Art mildschmeckender, etwas größerer Jalapenjos) und Chilies. Na, und ein paar Zuccini, die sind ja problemlos!
Zunächst stellte ich fest, dass man für Paprikasamen dieses Jahr Unsummen ausgeben muss! Diese roten, spitzen, milden (die man natürlich auch kleiner und grün ernten kann), kosteten bei Kiepenkerl fast 4 Euro! Ich habe die Tüte an der Kasse zurückgegeben! Kleine, sehr scharfe Chilis oder scharfe, längliche Schoten waren ähnlich teuer. Und dafür hat man nur 15 Samen in der Tüte! Von der Firma abgezählt! - Hatte keine Lust, dafür soviel Geld anzulegen!
Deshalb jetzt ein Tipp: Sofern Eure Ansprüche so klein sind wie meine, geht in den Bioladen oder meinetwegen auch in den Supermarkt, und kauft Euch rote frische Chilis und rote frische Spitzpaprika. Sie müssen aber gut rot und ausgereift sein. Dann könnt ihr die Samen rausnehmen und SOFORT keimen lassen. Laut Chiliforum braucht es keinen Umweg, dass man die Schoten erst trocknet, die Samen keimen frisch aus der Schote - sofern diese allerdings genügend ausgereift ist, okay?
Den Weg habe ich jetzt gewählt, und zumindest die scharfen Chilis sind aktuell gekeimt. Bei den roten Spitzpaprika warte ich noch, alle liegen ja erst drei Tage auf der Fensterbank.... sie haben noch zwei, drei Tage Zeit. Das klingt merkwürdig, mit dem "Liegen auf der Fensterbank?" Ja, ist es auch.
Zum Keimen habe ich die Samen diesmal nämlich nicht in Erde gepackt, sondern die Keimbeutelmethode gewählt.
Das geht so: Ich habe kleine Deckel von kleinen Tuppergefäßen genommen, einfaches Toilettenpapier in mehreren Lagen draufgepackt, das nass gemacht, Samen draufgelegt und alles nebeneinander in einen starken Gefrierbeutel geschoben. Darin habe ich jetzt vier Deckel, auf zweien die Samen von den Paprikasorten, auf einem die Tomaten, und auf dem letzen die Auberginen, die beiden Sorten, die ich aussääte, durch einen aufgelegten Bindfaden geteilt. Dann klappt man den Gefrierbeutel unten um, dass keine Luft entweicht und wartet zwei Tage. Das Ding liegt auf der Fensterbank eines Süd-Westzimmers, die Heizung läuft darunter, nachts geht sie aus und die Temperatur senkt sich ab. Unter diesen Bedingungen haben die Sämlein dennoch oftmals am Tag ihre 20-25 Grad, können also prima keimen. Auberginen sind eh Lichtkeimer, haben jetzt auch gekeimt, die Tomaten auch. Ab dem zweiten oder dritten Tag muss man aber schon ein bisschen lüften, damit nichts fault. Ich habe einen kleinen Stein eingelegt, damit die Plastefolie von oben nicht an den Samen pappt.
Also, da kringeln sich gerade die zarten, weißen Würzelchen der Sämlimge... und nun, in drei, vier Tagen: wohin damit?
******
Wie immer war ich geizig und hatte keine Anzuchterde gekauft. Ich hatte noch einen Rest absoluter Billigerde, die ich nur dazu benutzt habe, um im Herbst Mutters (ansonsten gut gedüngte) Rosen anzuhäufeln. Ein völliges Mistzeug, ein schäbiger Rest in der Tüte, über den Winter draussen gelegen, veralgt, verfroren, mit irgendwelchem zähen Strunkzeug darin. Sollte ich DAS nehmen?
Ich habe alle möglichen Strünke und Verdichtungen raussortiert, den Rest mit einem Drittel Sand gemischt und das Ganze im Backofen eine halbe Stunde bei 80 Grad sterilisiert. Könnte dieses Zeug eine halbwegs gute Anzuchterde sein?
Zur Sicherheit habe ich die Kresseprobe gemacht, die nicht negativ ausgefallen ist. Zur weiteren Sicherheit habe ich auch noch einen Beutel Anzuchterde gekauft, und werde nun vergleichen, wie sich die Keimlinge in meinem schäbigen Substrat im Verhältnis zur gekauften Anzuchterde entwickeln.
*********
Ich suchte und fand im Keller rechteckige Plastikschalen, früher waren das mal Fotoentwicklungsschalen, aber seit langen Jahren benutze ich sie, um im Frühjahr in kleinen, gekauften Presstöpfen Samen darin anzuziehen. Folie drüber - fertig.
Früher hatte ich da "Jiffipots", das waren solche Torfquelltöpfe, die ähnelten anfangs einer Art runden Tablette. Goss man Wasser drauf, gingen die hoch und ergaben ein richtiges, mit sehr feinem Plastikgespinst umgebenes Gefäß. Die waren immer gut. Man konnte Sämlinge wirklich damit in den Garten pflanzen, ihre Wurzel fand den Weg durch das Loch im Boden.
Seit langem nehme ich keine Jiffipots mehr, wegen des Torfs darin. Über Jahre bin ich ganz ohne sowas ausgekommen. Aber es gibt ja jetzt diese entzückenden Töpfchen, die man heutzutage für sehr wenig Geld überall kaufen kann: Es sind diese gepressten Pappdinger, die einem in winzig quadratisch oder in rund übereinandersteckend ständig entgegenkommen. Ich benutze sie seit zwei Jahren.
Und da wollte ich jetzt meine Schäbigerde einfüllen, oder auch meine gekaufte Anzuchterde - und zauderte.
Schon vor zwei Jahren habe ich entdeckt, dass die in den Pappdingern angezogenen Sämlinge den Pappboden nicht mit ihren Wurzeln durchdringen konnten, oder es dauerte unverhältnismäßig lange, bis der Boden soweit verrotte, dass sie freikommen konnten. Im letzten Jahr habe ich es dann schon so gemacht, dass ich die Böden mit der Nagelschere abschnitt, bevor ich die Pflanzen mit dem umgebenden Topf in den Garten setzte.
Aktuell habe ich von unten in jeden Papptopf mit der zusammengeklappten Haushaltsschere je ein großes Loch getrieben. Dann kann das wieder funktionieren. Wenn die Wurzel nach unten freikommt, kann der Papptopf im Laufe der Zeit verotten, und die Pflanze im Garten gedeiht doch und zwar wunderbar.
Also, ich warne ausdrücklich vor dem Verwenden dieser kleinen Papptöpfe zum Einpflanzen der Sämlinge damit in den Garten! Ihr solltet vorher unten Löcher reinmachen oder den Boden vor dem Auspflanzen ganz abschneiden, sonst stockt die Entwicklung der Jungpflanzen!
******
Zurück zur Anzucht:
Weil Zucchini ja so einfach sind, habe ich sie gleich in meine Schäbigerde in unten gelöcherte Papptöpfe gegeben und da keimen sie - warm, im Badezimmer - munter vor sich hin. Über die Erfahrungen - Schäbigerde gegenüber gekaufter Aussaaterde - werde ich berichten. Ich packe jeweils die Hälfte gekeimte Tomaten, die Hälfte gekeimte Paprika und die Hälfte gekeimte Auberginen in das eine oder andere Anzuchtsubstrat!
Für heute einen lieben Gruß,
Mia
ja, ENDLICH geht das Frühjahr los! Wie war der März doch kalt und dunkel! Ich habe bis vorgestern noch mit nichts im Garten angefangen, habe bis letzte Woche auch noch nichts vorgezogen, aus Furcht, es könne noch eine Weile so kalt bleiben.
Aber nun sollte meine Anzucht schnell gehen!
Haben wollte ich: Tomaten (Harzfeuer), Auberginen, verschiedene Sorten, Paprika, hier aber nur die kleinen, spitzen, roten (eine Art mildschmeckender, etwas größerer Jalapenjos) und Chilies. Na, und ein paar Zuccini, die sind ja problemlos!
Zunächst stellte ich fest, dass man für Paprikasamen dieses Jahr Unsummen ausgeben muss! Diese roten, spitzen, milden (die man natürlich auch kleiner und grün ernten kann), kosteten bei Kiepenkerl fast 4 Euro! Ich habe die Tüte an der Kasse zurückgegeben! Kleine, sehr scharfe Chilis oder scharfe, längliche Schoten waren ähnlich teuer. Und dafür hat man nur 15 Samen in der Tüte! Von der Firma abgezählt! - Hatte keine Lust, dafür soviel Geld anzulegen!
Deshalb jetzt ein Tipp: Sofern Eure Ansprüche so klein sind wie meine, geht in den Bioladen oder meinetwegen auch in den Supermarkt, und kauft Euch rote frische Chilis und rote frische Spitzpaprika. Sie müssen aber gut rot und ausgereift sein. Dann könnt ihr die Samen rausnehmen und SOFORT keimen lassen. Laut Chiliforum braucht es keinen Umweg, dass man die Schoten erst trocknet, die Samen keimen frisch aus der Schote - sofern diese allerdings genügend ausgereift ist, okay?
Den Weg habe ich jetzt gewählt, und zumindest die scharfen Chilis sind aktuell gekeimt. Bei den roten Spitzpaprika warte ich noch, alle liegen ja erst drei Tage auf der Fensterbank.... sie haben noch zwei, drei Tage Zeit. Das klingt merkwürdig, mit dem "Liegen auf der Fensterbank?" Ja, ist es auch.
Zum Keimen habe ich die Samen diesmal nämlich nicht in Erde gepackt, sondern die Keimbeutelmethode gewählt.
Das geht so: Ich habe kleine Deckel von kleinen Tuppergefäßen genommen, einfaches Toilettenpapier in mehreren Lagen draufgepackt, das nass gemacht, Samen draufgelegt und alles nebeneinander in einen starken Gefrierbeutel geschoben. Darin habe ich jetzt vier Deckel, auf zweien die Samen von den Paprikasorten, auf einem die Tomaten, und auf dem letzen die Auberginen, die beiden Sorten, die ich aussääte, durch einen aufgelegten Bindfaden geteilt. Dann klappt man den Gefrierbeutel unten um, dass keine Luft entweicht und wartet zwei Tage. Das Ding liegt auf der Fensterbank eines Süd-Westzimmers, die Heizung läuft darunter, nachts geht sie aus und die Temperatur senkt sich ab. Unter diesen Bedingungen haben die Sämlein dennoch oftmals am Tag ihre 20-25 Grad, können also prima keimen. Auberginen sind eh Lichtkeimer, haben jetzt auch gekeimt, die Tomaten auch. Ab dem zweiten oder dritten Tag muss man aber schon ein bisschen lüften, damit nichts fault. Ich habe einen kleinen Stein eingelegt, damit die Plastefolie von oben nicht an den Samen pappt.
Also, da kringeln sich gerade die zarten, weißen Würzelchen der Sämlimge... und nun, in drei, vier Tagen: wohin damit?
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Wie immer war ich geizig und hatte keine Anzuchterde gekauft. Ich hatte noch einen Rest absoluter Billigerde, die ich nur dazu benutzt habe, um im Herbst Mutters (ansonsten gut gedüngte) Rosen anzuhäufeln. Ein völliges Mistzeug, ein schäbiger Rest in der Tüte, über den Winter draussen gelegen, veralgt, verfroren, mit irgendwelchem zähen Strunkzeug darin. Sollte ich DAS nehmen?
Ich habe alle möglichen Strünke und Verdichtungen raussortiert, den Rest mit einem Drittel Sand gemischt und das Ganze im Backofen eine halbe Stunde bei 80 Grad sterilisiert. Könnte dieses Zeug eine halbwegs gute Anzuchterde sein?
Zur Sicherheit habe ich die Kresseprobe gemacht, die nicht negativ ausgefallen ist. Zur weiteren Sicherheit habe ich auch noch einen Beutel Anzuchterde gekauft, und werde nun vergleichen, wie sich die Keimlinge in meinem schäbigen Substrat im Verhältnis zur gekauften Anzuchterde entwickeln.
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Ich suchte und fand im Keller rechteckige Plastikschalen, früher waren das mal Fotoentwicklungsschalen, aber seit langen Jahren benutze ich sie, um im Frühjahr in kleinen, gekauften Presstöpfen Samen darin anzuziehen. Folie drüber - fertig.
Früher hatte ich da "Jiffipots", das waren solche Torfquelltöpfe, die ähnelten anfangs einer Art runden Tablette. Goss man Wasser drauf, gingen die hoch und ergaben ein richtiges, mit sehr feinem Plastikgespinst umgebenes Gefäß. Die waren immer gut. Man konnte Sämlinge wirklich damit in den Garten pflanzen, ihre Wurzel fand den Weg durch das Loch im Boden.
Seit langem nehme ich keine Jiffipots mehr, wegen des Torfs darin. Über Jahre bin ich ganz ohne sowas ausgekommen. Aber es gibt ja jetzt diese entzückenden Töpfchen, die man heutzutage für sehr wenig Geld überall kaufen kann: Es sind diese gepressten Pappdinger, die einem in winzig quadratisch oder in rund übereinandersteckend ständig entgegenkommen. Ich benutze sie seit zwei Jahren.
Und da wollte ich jetzt meine Schäbigerde einfüllen, oder auch meine gekaufte Anzuchterde - und zauderte.
Schon vor zwei Jahren habe ich entdeckt, dass die in den Pappdingern angezogenen Sämlinge den Pappboden nicht mit ihren Wurzeln durchdringen konnten, oder es dauerte unverhältnismäßig lange, bis der Boden soweit verrotte, dass sie freikommen konnten. Im letzten Jahr habe ich es dann schon so gemacht, dass ich die Böden mit der Nagelschere abschnitt, bevor ich die Pflanzen mit dem umgebenden Topf in den Garten setzte.
Aktuell habe ich von unten in jeden Papptopf mit der zusammengeklappten Haushaltsschere je ein großes Loch getrieben. Dann kann das wieder funktionieren. Wenn die Wurzel nach unten freikommt, kann der Papptopf im Laufe der Zeit verotten, und die Pflanze im Garten gedeiht doch und zwar wunderbar.
Also, ich warne ausdrücklich vor dem Verwenden dieser kleinen Papptöpfe zum Einpflanzen der Sämlinge damit in den Garten! Ihr solltet vorher unten Löcher reinmachen oder den Boden vor dem Auspflanzen ganz abschneiden, sonst stockt die Entwicklung der Jungpflanzen!
******
Zurück zur Anzucht:
Weil Zucchini ja so einfach sind, habe ich sie gleich in meine Schäbigerde in unten gelöcherte Papptöpfe gegeben und da keimen sie - warm, im Badezimmer - munter vor sich hin. Über die Erfahrungen - Schäbigerde gegenüber gekaufter Aussaaterde - werde ich berichten. Ich packe jeweils die Hälfte gekeimte Tomaten, die Hälfte gekeimte Paprika und die Hälfte gekeimte Auberginen in das eine oder andere Anzuchtsubstrat!
Für heute einen lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- friederike
- Gartenprofessor
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- Registriert: Sa Mai 30, 2009 23:05
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Hallo Mia,
schoen das du immer so ausfuehrlich berichtest! Und lustig!
Nun sag doch mal, ich glaube das bei fast allen gekauften gemuesesorten, auch die meisten im bioladen - du es mit F1 hybriden zu tun hast, also die Samen koennen (muessen aber nicht) nach hinten los gehen, oder nicht?!
Ich habe festgestellt, das die Samen schlecht keimen dieses Jahr. Die kleine oertliche biosamen firma hat zwar keine anderen preise, aber ich habe maechtige probleme dieses jahr mit dem aufgehen, unter 50%!! Da haben natuerlich auch nicht meine 20 paprikasamen gereicht, ich versuche so um die 15 pflanzen zu haben. Ein gleuck hatte ich im ersten GWH jahr - wo ich noch keine chillies hatte! - mir samen von den suessen paprika aufgehoben, die mussten nun zum luecken fuellen herhalten und haben sie auch!!! phew!!
Tomaten habe ich auch 3x nachgesaet, nun habe ich aber alles so viele wier ich will. Ansosnten habe ich nur noch salat und kohlrabi, das andere hatte ich mir auch noch nicht getraut. Gestern habe ich dann aber zucchini und kuerbisse gesaet und am wochenende werde ich brokoli, erbsen, moehren, pastis usw saeen (ausser wenn es wieder orkanartigen wind gibt der mich umschmeisst im garten
Also, wir druecken uns alle die daumen fuer einen ordentlichen fruehling!
schoen das du immer so ausfuehrlich berichtest! Und lustig!
Nun sag doch mal, ich glaube das bei fast allen gekauften gemuesesorten, auch die meisten im bioladen - du es mit F1 hybriden zu tun hast, also die Samen koennen (muessen aber nicht) nach hinten los gehen, oder nicht?!
Ich habe festgestellt, das die Samen schlecht keimen dieses Jahr. Die kleine oertliche biosamen firma hat zwar keine anderen preise, aber ich habe maechtige probleme dieses jahr mit dem aufgehen, unter 50%!! Da haben natuerlich auch nicht meine 20 paprikasamen gereicht, ich versuche so um die 15 pflanzen zu haben. Ein gleuck hatte ich im ersten GWH jahr - wo ich noch keine chillies hatte! - mir samen von den suessen paprika aufgehoben, die mussten nun zum luecken fuellen herhalten und haben sie auch!!! phew!!
Tomaten habe ich auch 3x nachgesaet, nun habe ich aber alles so viele wier ich will. Ansosnten habe ich nur noch salat und kohlrabi, das andere hatte ich mir auch noch nicht getraut. Gestern habe ich dann aber zucchini und kuerbisse gesaet und am wochenende werde ich brokoli, erbsen, moehren, pastis usw saeen (ausser wenn es wieder orkanartigen wind gibt der mich umschmeisst im garten
Also, wir druecken uns alle die daumen fuer einen ordentlichen fruehling!
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- Gartenprofessor
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Auch ich habe angesichts des kalten Wetters bis jetzt gezögert mit der Anzucht, obwohl es doch längst Zeit gewesen wäre... Aber heute habe ich den Anfang gemacht mit Tomaten, Kürbis und Zucchini.
Diesen Papptöpfen habe ich bisher kein Vertrauen schenken können. Die Quelltöpfe habe ich in einem Jahr ausprobiert, fand ich aber nicht überzeugend. Ich habe mir ein paar kleine Tontöpfe zusammengesammelt, dazu ein paar kleine Plast-Töpfchen (in denen ich mal Pflanzen gekauft habe), das wird alles mit Anzuchterde gefüllt und die Samen hineingelegt. Zum Auspflanzen klopfe ich den kompletten Erdballen aus dem Topf und setze ihn ins Pflanzloch.
Apropos Anzuchterde: ich habe dieses Jahr mal so einen Kokosziegel probiert. Das Zeug hat den Vorteil, dass es sich super nach Hause transportieren läßt: ein backsteingroßer, aber ganz leichter kompakter Ziegel. Den legt man in 4 Liter Wasser und hat nach einer Viertelstunde einen Eimer voll Anzuchterde. Das Material speichert enorm viel Wasser, was zum Keimen ja von Vorteil ist.
Natürlich kommt Kokosfaser von weither, aber es ist ein Abfallprodukt und beansprucht in dieser Form wenig Transportvolumen.
Mal sehen, wie es sich für diesen Zweck bewährt!
Übrigens: in den Deaflora-Samentüten sind extrem wenig Samen enthalten, jedenfalls bei den Tomaten. Hoffentlich keimen die gut, sonst reichts nicht...
Diesen Papptöpfen habe ich bisher kein Vertrauen schenken können. Die Quelltöpfe habe ich in einem Jahr ausprobiert, fand ich aber nicht überzeugend. Ich habe mir ein paar kleine Tontöpfe zusammengesammelt, dazu ein paar kleine Plast-Töpfchen (in denen ich mal Pflanzen gekauft habe), das wird alles mit Anzuchterde gefüllt und die Samen hineingelegt. Zum Auspflanzen klopfe ich den kompletten Erdballen aus dem Topf und setze ihn ins Pflanzloch.
Apropos Anzuchterde: ich habe dieses Jahr mal so einen Kokosziegel probiert. Das Zeug hat den Vorteil, dass es sich super nach Hause transportieren läßt: ein backsteingroßer, aber ganz leichter kompakter Ziegel. Den legt man in 4 Liter Wasser und hat nach einer Viertelstunde einen Eimer voll Anzuchterde. Das Material speichert enorm viel Wasser, was zum Keimen ja von Vorteil ist.
Natürlich kommt Kokosfaser von weither, aber es ist ein Abfallprodukt und beansprucht in dieser Form wenig Transportvolumen.
Mal sehen, wie es sich für diesen Zweck bewährt!
Übrigens: in den Deaflora-Samentüten sind extrem wenig Samen enthalten, jedenfalls bei den Tomaten. Hoffentlich keimen die gut, sonst reichts nicht...
- Mama Heike
- Gartenguru
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Lustig, ich hab auch die letzte Woche angefangen auszusäen.
Ich hatte die letzten Wochen Eierkartons gesammelt, wo ich Anzuchterde reingemacht habe. Vorher hatte ich die auf passende Größe von den übrigen Balkonkästen geschnitten, dort dann rein und Folie drüber. Die Astern und die Sonnenblumen kommen schon.
Es hat mich auch geritten und ich hab Tomatensamen gesät. Auch in Eierkartons und die stehen jetzt im Aquarium zum keimen. Da sind so Glasstreben drin, wo immer grad so eine Reihe Eierkarton drauf passt. Muss nur aufpassen, dass mir das Zeug nicht rein fällt. Da ist die Luft gleichmäßig warm und feucht. Sowie die keimen, muss ich sie aber rausnehmen. Ich hoffe nur, dass die mir das nicht übel nehmen.
Die Woche kommt dann der Rest in die Kästen. Das sind dann noch Kräuter, etwas Pflücksalat und Kapuzinerkresse.
Ich hatte die letzten Wochen Eierkartons gesammelt, wo ich Anzuchterde reingemacht habe. Vorher hatte ich die auf passende Größe von den übrigen Balkonkästen geschnitten, dort dann rein und Folie drüber. Die Astern und die Sonnenblumen kommen schon.
Es hat mich auch geritten und ich hab Tomatensamen gesät. Auch in Eierkartons und die stehen jetzt im Aquarium zum keimen. Da sind so Glasstreben drin, wo immer grad so eine Reihe Eierkarton drauf passt. Muss nur aufpassen, dass mir das Zeug nicht rein fällt. Da ist die Luft gleichmäßig warm und feucht. Sowie die keimen, muss ich sie aber rausnehmen. Ich hoffe nur, dass die mir das nicht übel nehmen.
Die Woche kommt dann der Rest in die Kästen. Das sind dann noch Kräuter, etwas Pflücksalat und Kapuzinerkresse.
Lieben Gruß Heike
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Hallo Ihr, liebe Friederike, lieber Fiddler, liebe Mama Heike,
bevor ich auf Eure Beiträge eingehe, will eben mal mein Resümme' aus den Erfahrungen: "Gekaufte Anzuchterde versus mieses, selbstgerührtes Zeug" darstellen. (Leider ohne Fotos, Ihr müsst es mir so glauben.)
Ich schrieb ja oben, ich hätte vorjährige, alte, schäbige, billige Blumenerde mit ordentlich Sand gestreckt (da ist sicherlich mehr als ein Drittel, fast die Hälfte Sand drin), und die dann im Backofen für eine halbe Stunde bei 80 Grad sterilisiert. Keimprobe mit Kresse war positiv. Keine Verfärbungen, Kresse wuchs normal, schnell, grün, außerordentlich starkes Wurzelwachstum, wie ich beim Wegwerfen feststellte. Die hatte so ein sieben Zentimeter hohes Papptöpfchen innerhalb einer Woche so durchwurzelt, dass die Wurzeln unten raus kamen.
Meine Samen (Tomaten, Auberginen, Paprika) hatte ich mttels Plastikbeutelmethode auf der warmen Fensterbank über der Heizung keimen lassen. Als sich Würzelchen und erste Keimblätter zeigten, kamen die - mittels Zahnstocher und Letrasetlöffel - in die vorbereiteten Töpfchen, in ein ganz billiges Minigewächshaus (Plastikschale mit durchsichtigen Plastedeckel drüber), was ich mir für diesen Zweck noch extra gekauft hatte. Und zwar jeweils die Häfte der Tomaten, Auberginen, Paprika in meine "Schäbigerde", die andere Hälfte in Anzucht/Kräutererde der durchaus rennomierten Firma Floragard. Die Töpfchen in allen Reihen wechseln ab, so dass die Lichtverhältnisse für beide Erdsorten gleich waren.
Die Zucchini hatte ich gleich in meine Schäbigerde gesteckt, aber, am Tag nach Schreiben des Threads, doch noch zwei in Töpfchen mit gekaufter Anzuchterde versenkt.
Nun das Ergebnis:
ALLE Pflanzen in der Schäbigerde wachsen kompakt und kräftig. Sie sind um mehr als ein Drittel niedriger als die Pflanzen in der gekauften Anzuchterde, denn diese neigen dazu, lange Hälse zu bekommen! Besonders augenfällig ist das bei den Zucchinis.
Die ersten Zucchini - in Mieserde - sind jetzt 6 Zentimeter hoch und haben das erste echte Blattpaar entfaltet, das dritte Blatt kommt gerade aus der Mitte, die zweiten - in Guterde - sind jetzt 11 und 12 Zentimeter hoch und haben ebenfalls das erste echte Blattpaar entfaltet.
Bei den Tomaten, Paprika und Auberginen ist es ähnlich, nur, weil die noch kleiner sind, sieht man den Unterschied noch nicht so genau. Fakt ist aber bei allen: die, die in gekaufter, minimal vorgedüngeter Anzuchterde stehen, bekommen längere Hälse und wachsen weniger kompakt.
ALLE Winztomaten bilden gerade das erste Blattpaar aus. Die einen sind drei Zentimeter hoch, die anderen fünf! Die in gekaufter Anzuchterde ziehen sich nach der Sonne - aber diejenigen ohne viele Nährstoffe, sie bleiben kompakt.
Ich denke, die in Mieserde bilden mehr Wurzeln aus, aber das werde ich erst sehen, wenn ich sie auspflanze. Ich berichte dann.
Zusammenfassung:
Trotz meiner starken Bedenken, was meine persönliche "schlechte" Erdmischung betraf, zeigt das Ergebnis, dass Anzuchterde eindeutig mager sein sollte! Dies betrifft insbesonders Pflanzenanzucht auf der Fensterbank, weil hierdurch Geilwüchsigkeit ein Stück weit offenbar vermieden werden kann. Nach diesem Versuch kann ich nur jedem raten, der Pflanzen auf der Fensterbank anziehen will, zum Beispiel gekaufte Anzuchterde noch mal mit Sand zu strecken, oder alte Gartenerde zu nehmen, die so gut wie gar keinen Dünger mehr hat, Sand dazu, oder etwas Auflockerndes, wie Fiddlers Kokosfasern, aber nicht mal Kompost. "Mager" scheint für's erste Vorziehen in Töpfen wirklich gut zu sein, es steht ja auch in allen Büchern, es ist nichts Neues.
Jetzt kann das aber nicht so weitergehen, gell? Das "Magersein der Erde" gilt NUR für die erste Anzucht! Der nächste Schritt ist, nachdem sie das erste oder zweite Blattpaar entwickelt haben, brauchen sie Dünger! Jedenfalls die, die bei mir in Magererde standen.
Diese kleinen Kerle werden die nächsten Tage, mitsamt ihrem Papptopf, in gekaufte Plastik(bier?)gläser umziehen. Und dann decke ich darin die Pflänzchen bis zur Hälfte des Stängels mit Anzuchterde zu. Der Dünger darin sollte ihnen gutes Futter geben. Die Tomätchen können - so etwas hoch geschichtet - gleich Zusatzwurzeln entwickeln, Paprika wird sich freuen, usw. Ganz oben kommt noch Klarsichtfolie drauf, so wachsen sie weiter unter Gewächshausbedingungen.
Aber was mache ich mit denen, die jetzt schon offenbar zuviel Dünger hatten? Tja, das weiß ich auch noch nicht. Das ist das normale Geilwuchsproblem. Ich meine, sie sind ja nicht wirklich geilwüchsig, nur eben ein bisschen zu lang. Wahrscheinlich werde ich sie stundenweise rausstellen, um sie abzuhärten. Mal gucken, wer dann das Rennen macht!
*********
Huhu, liebe Friederike.
F1 Hybriden. Klar, man weiß nicht was dabei rauskommt. Aber in der Regel geben sie immer noch ein recht gutes Ergebnis in der zweiten Generation. Vielleicht schlagen sie auch zurück und bringen etwas ganz anderes? Aber ich bin da offen. Möchte gucken, sehen und staunen. Nur wenn ich irgendwas versuche, werde ich ja schließlich klug. Man WEISS ja nicht, was dabei rauskommt! Vielleicht ergibt der versprungene Hybrid ja auch ne ganz gute Paprikasorte?
Lieber wäre mir allerdings, die Samen wirklich beim Biogärtner zu kaufen. Das mache ich dann wieder nächstes Jahr!
Toi, toi toi Dir, für alle Samen! - Und ist der Wind nicht wirklich schrecklich? Sag mal, findest Du nicht auch, er hat zugenommen?
*******
Lieber Fiddler,
ich habe von dem Kokoszeug gelesen, es soll toll sein! Leider habe ich es hier in meiner Umgebung noch nicht gefunden, ich würde es gerne ausprobieren. Ich habe auch noch nie Pflanzen so kompliziert angezogen wie jetzt - aber ich wollte einfach mal einen Versuch starten. Wollte mich auch mal ein bisschen der "moderneren Welt" annähern, mit all ihren Plastikkunstgriffen, um zu gucken, wie es ist. Behalte ich das zukünfig ? Verwerfe ich es? - Mal schauen!
Zu Samen: Zufällig habe ich Rühlemann's entdeckt. Er ist nicht billig, aber die Samen sind nicht auf 15 abgezählt. Da bekommt man viel mehr. Ich habe mir den Katalog kommen lassen und der atmet - am Rande- viel schönes Waldorfzeug. Der Katalog ist sehr angenehm, sehr lehrreich, sehr schön zu lesen. Rühlemann ist jetzt aber kein Gemüsemann, sondern ein Kräutermann, trotzdem ist der Katalog, für den, der mit fragenden Augen liest, ein überraschender Genuss. Da gibt es z.B. diverse Sorten, die als eine Art Baumspinat daherkommen, aus ganz verschiedenen Kontinenten und Lebensbereichen, und ich überlege immer noch, welchen ich davon haben will. Deaflora hat ja auch EINE Sorte, bei ihm findest Du viele, aber nicht unter Spinat, oder Baumspinat, nur durch das Lesen entdeckt man ähnliche. "Lauchscheibenschötchen". Schon mal was davon gehört? Sollte toll sein!
Trotzdem hat Deaflora gute alte Sorten, die ich wieder haben will: Guter Heinrich, Gartenmelde! - Nur her damit!
*********
Hi, liebe Mama Heike!
Ja, so machst Du das mit dem Keimen! Auf den Glasstreben des Aquariums! Das ist so toll! Du hast Dir damit ein Treibhaus geschaffen! Und das alles mit alten Eierkartons! Möge dieses Wissen, wie man sich behilft und ohne industrielle "Backformen" auskommt, NIE, niemals, verlorengehen! - Geht ja auch so!
Jede Firma, die etwas anderes erzählt, ist ein Raffgeier, die uns irgendwelche Plastiksachen unterjubeln will!
Es geht so - und ich finde es total toll, dass Du das so machst! Ich habe dieses Jahr mal einen neumodisch konventionelleren Weg gewählt, weil ich das einfach ausprobieren wollte.
Zudem: Ich kann Eierkartons bei mir nicht auf's Aquarium stellen, ich hätte Angst, sie würden reinfallen, aber wenn Du da eine Möglichkeit für Dich gefunden hast, ist es doch super!
Ich wünsche Dir, dass Deine prima gekeimten Pflänzchen bald ins gute Freiland wechseln, wo sie stark und kräftig weiter gedeihen!
Einen lieben Gruß Dir,
Fiddler, Friederike und allen anderen,
sendet
Mia
bevor ich auf Eure Beiträge eingehe, will eben mal mein Resümme' aus den Erfahrungen: "Gekaufte Anzuchterde versus mieses, selbstgerührtes Zeug" darstellen. (Leider ohne Fotos, Ihr müsst es mir so glauben.)
Ich schrieb ja oben, ich hätte vorjährige, alte, schäbige, billige Blumenerde mit ordentlich Sand gestreckt (da ist sicherlich mehr als ein Drittel, fast die Hälfte Sand drin), und die dann im Backofen für eine halbe Stunde bei 80 Grad sterilisiert. Keimprobe mit Kresse war positiv. Keine Verfärbungen, Kresse wuchs normal, schnell, grün, außerordentlich starkes Wurzelwachstum, wie ich beim Wegwerfen feststellte. Die hatte so ein sieben Zentimeter hohes Papptöpfchen innerhalb einer Woche so durchwurzelt, dass die Wurzeln unten raus kamen.
Meine Samen (Tomaten, Auberginen, Paprika) hatte ich mttels Plastikbeutelmethode auf der warmen Fensterbank über der Heizung keimen lassen. Als sich Würzelchen und erste Keimblätter zeigten, kamen die - mittels Zahnstocher und Letrasetlöffel - in die vorbereiteten Töpfchen, in ein ganz billiges Minigewächshaus (Plastikschale mit durchsichtigen Plastedeckel drüber), was ich mir für diesen Zweck noch extra gekauft hatte. Und zwar jeweils die Häfte der Tomaten, Auberginen, Paprika in meine "Schäbigerde", die andere Hälfte in Anzucht/Kräutererde der durchaus rennomierten Firma Floragard. Die Töpfchen in allen Reihen wechseln ab, so dass die Lichtverhältnisse für beide Erdsorten gleich waren.
Die Zucchini hatte ich gleich in meine Schäbigerde gesteckt, aber, am Tag nach Schreiben des Threads, doch noch zwei in Töpfchen mit gekaufter Anzuchterde versenkt.
Nun das Ergebnis:
ALLE Pflanzen in der Schäbigerde wachsen kompakt und kräftig. Sie sind um mehr als ein Drittel niedriger als die Pflanzen in der gekauften Anzuchterde, denn diese neigen dazu, lange Hälse zu bekommen! Besonders augenfällig ist das bei den Zucchinis.
Die ersten Zucchini - in Mieserde - sind jetzt 6 Zentimeter hoch und haben das erste echte Blattpaar entfaltet, das dritte Blatt kommt gerade aus der Mitte, die zweiten - in Guterde - sind jetzt 11 und 12 Zentimeter hoch und haben ebenfalls das erste echte Blattpaar entfaltet.
Bei den Tomaten, Paprika und Auberginen ist es ähnlich, nur, weil die noch kleiner sind, sieht man den Unterschied noch nicht so genau. Fakt ist aber bei allen: die, die in gekaufter, minimal vorgedüngeter Anzuchterde stehen, bekommen längere Hälse und wachsen weniger kompakt.
ALLE Winztomaten bilden gerade das erste Blattpaar aus. Die einen sind drei Zentimeter hoch, die anderen fünf! Die in gekaufter Anzuchterde ziehen sich nach der Sonne - aber diejenigen ohne viele Nährstoffe, sie bleiben kompakt.
Ich denke, die in Mieserde bilden mehr Wurzeln aus, aber das werde ich erst sehen, wenn ich sie auspflanze. Ich berichte dann.
Zusammenfassung:
Trotz meiner starken Bedenken, was meine persönliche "schlechte" Erdmischung betraf, zeigt das Ergebnis, dass Anzuchterde eindeutig mager sein sollte! Dies betrifft insbesonders Pflanzenanzucht auf der Fensterbank, weil hierdurch Geilwüchsigkeit ein Stück weit offenbar vermieden werden kann. Nach diesem Versuch kann ich nur jedem raten, der Pflanzen auf der Fensterbank anziehen will, zum Beispiel gekaufte Anzuchterde noch mal mit Sand zu strecken, oder alte Gartenerde zu nehmen, die so gut wie gar keinen Dünger mehr hat, Sand dazu, oder etwas Auflockerndes, wie Fiddlers Kokosfasern, aber nicht mal Kompost. "Mager" scheint für's erste Vorziehen in Töpfen wirklich gut zu sein, es steht ja auch in allen Büchern, es ist nichts Neues.
Jetzt kann das aber nicht so weitergehen, gell? Das "Magersein der Erde" gilt NUR für die erste Anzucht! Der nächste Schritt ist, nachdem sie das erste oder zweite Blattpaar entwickelt haben, brauchen sie Dünger! Jedenfalls die, die bei mir in Magererde standen.
Diese kleinen Kerle werden die nächsten Tage, mitsamt ihrem Papptopf, in gekaufte Plastik(bier?)gläser umziehen. Und dann decke ich darin die Pflänzchen bis zur Hälfte des Stängels mit Anzuchterde zu. Der Dünger darin sollte ihnen gutes Futter geben. Die Tomätchen können - so etwas hoch geschichtet - gleich Zusatzwurzeln entwickeln, Paprika wird sich freuen, usw. Ganz oben kommt noch Klarsichtfolie drauf, so wachsen sie weiter unter Gewächshausbedingungen.
Aber was mache ich mit denen, die jetzt schon offenbar zuviel Dünger hatten? Tja, das weiß ich auch noch nicht. Das ist das normale Geilwuchsproblem. Ich meine, sie sind ja nicht wirklich geilwüchsig, nur eben ein bisschen zu lang. Wahrscheinlich werde ich sie stundenweise rausstellen, um sie abzuhärten. Mal gucken, wer dann das Rennen macht!
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Huhu, liebe Friederike.
F1 Hybriden. Klar, man weiß nicht was dabei rauskommt. Aber in der Regel geben sie immer noch ein recht gutes Ergebnis in der zweiten Generation. Vielleicht schlagen sie auch zurück und bringen etwas ganz anderes? Aber ich bin da offen. Möchte gucken, sehen und staunen. Nur wenn ich irgendwas versuche, werde ich ja schließlich klug. Man WEISS ja nicht, was dabei rauskommt! Vielleicht ergibt der versprungene Hybrid ja auch ne ganz gute Paprikasorte?
Lieber wäre mir allerdings, die Samen wirklich beim Biogärtner zu kaufen. Das mache ich dann wieder nächstes Jahr!
Toi, toi toi Dir, für alle Samen! - Und ist der Wind nicht wirklich schrecklich? Sag mal, findest Du nicht auch, er hat zugenommen?
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Lieber Fiddler,
ich habe von dem Kokoszeug gelesen, es soll toll sein! Leider habe ich es hier in meiner Umgebung noch nicht gefunden, ich würde es gerne ausprobieren. Ich habe auch noch nie Pflanzen so kompliziert angezogen wie jetzt - aber ich wollte einfach mal einen Versuch starten. Wollte mich auch mal ein bisschen der "moderneren Welt" annähern, mit all ihren Plastikkunstgriffen, um zu gucken, wie es ist. Behalte ich das zukünfig ? Verwerfe ich es? - Mal schauen!
Zu Samen: Zufällig habe ich Rühlemann's entdeckt. Er ist nicht billig, aber die Samen sind nicht auf 15 abgezählt. Da bekommt man viel mehr. Ich habe mir den Katalog kommen lassen und der atmet - am Rande- viel schönes Waldorfzeug. Der Katalog ist sehr angenehm, sehr lehrreich, sehr schön zu lesen. Rühlemann ist jetzt aber kein Gemüsemann, sondern ein Kräutermann, trotzdem ist der Katalog, für den, der mit fragenden Augen liest, ein überraschender Genuss. Da gibt es z.B. diverse Sorten, die als eine Art Baumspinat daherkommen, aus ganz verschiedenen Kontinenten und Lebensbereichen, und ich überlege immer noch, welchen ich davon haben will. Deaflora hat ja auch EINE Sorte, bei ihm findest Du viele, aber nicht unter Spinat, oder Baumspinat, nur durch das Lesen entdeckt man ähnliche. "Lauchscheibenschötchen". Schon mal was davon gehört? Sollte toll sein!
Trotzdem hat Deaflora gute alte Sorten, die ich wieder haben will: Guter Heinrich, Gartenmelde! - Nur her damit!
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Hi, liebe Mama Heike!
Ja, so machst Du das mit dem Keimen! Auf den Glasstreben des Aquariums! Das ist so toll! Du hast Dir damit ein Treibhaus geschaffen! Und das alles mit alten Eierkartons! Möge dieses Wissen, wie man sich behilft und ohne industrielle "Backformen" auskommt, NIE, niemals, verlorengehen! - Geht ja auch so!
Jede Firma, die etwas anderes erzählt, ist ein Raffgeier, die uns irgendwelche Plastiksachen unterjubeln will!
Es geht so - und ich finde es total toll, dass Du das so machst! Ich habe dieses Jahr mal einen neumodisch konventionelleren Weg gewählt, weil ich das einfach ausprobieren wollte.
Zudem: Ich kann Eierkartons bei mir nicht auf's Aquarium stellen, ich hätte Angst, sie würden reinfallen, aber wenn Du da eine Möglichkeit für Dich gefunden hast, ist es doch super!
Ich wünsche Dir, dass Deine prima gekeimten Pflänzchen bald ins gute Freiland wechseln, wo sie stark und kräftig weiter gedeihen!
Einen lieben Gruß Dir,
Fiddler, Friederike und allen anderen,
sendet
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Hallo Mia,
nun, ich hab auch Angst, dass bei einer falschen Bewegung alles rein stürzt. Zumal ich die Eierkartons teilweise schon in einzelne Segmente zerteilen musste. Die Samen keimen sehr unterschiedlich. Wenn die rausgucken, müssen die am besten sofort raus aus dem AQ. Da, wo ich nicht gleich dazu gekommen bin, sind sie schon zu hoch geschossen. Ist ja dunkel unter der Abdeckung. Sie stehen über der Beleuchtung, hauptsache warm. Ich quartier die in das Zimmer meines jüngsten um, da dort noch die hellsten Fenster sind. Allerdings stehen sie jetzt Richtung Norden, weis nicht, ob das so gut ist. Im Keller hab ich Südfenster, aber dort ist es noch zu kalt. Bin ja eh zu spät dran und wenn`s nichts wird, kaufe ich dann später eben fertige Pflanzen.
Alles andere keimt fleissig.
nun, ich hab auch Angst, dass bei einer falschen Bewegung alles rein stürzt. Zumal ich die Eierkartons teilweise schon in einzelne Segmente zerteilen musste. Die Samen keimen sehr unterschiedlich. Wenn die rausgucken, müssen die am besten sofort raus aus dem AQ. Da, wo ich nicht gleich dazu gekommen bin, sind sie schon zu hoch geschossen. Ist ja dunkel unter der Abdeckung. Sie stehen über der Beleuchtung, hauptsache warm. Ich quartier die in das Zimmer meines jüngsten um, da dort noch die hellsten Fenster sind. Allerdings stehen sie jetzt Richtung Norden, weis nicht, ob das so gut ist. Im Keller hab ich Südfenster, aber dort ist es noch zu kalt. Bin ja eh zu spät dran und wenn`s nichts wird, kaufe ich dann später eben fertige Pflanzen.
Alles andere keimt fleissig.
Lieben Gruß Heike
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Ich verwende gekaufte Anzuchterde, aber seit letztem Jahr habe ich damit auch ein Problem. Ich hatte immer ungedüngte Anzuchterde (von Compo) und war hoch zufrieden damit. Leider bekomme ich die nicht mehr, als Ersatz gibt es leicht gedüngte Anzuchterde von Grüne Welle. Das Zeug trocknet nicht nur schnell aus ich habe auch kein besonderes Glück mit meinen Sämereien damit. Insofern finde ich die Idee, die Erde mit Sand zu strecken, um sie abzumagern, ausgesprochen interessant.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Ich hab heute gefühlte 50 Pflänzchen umgetopft. Ist nur blöd, ich weis nicht mehr, was ich wo drinnen hab. Die Tomatenpflänzchen gleichen sich im Moment noch alle und auch die Peperoni sehen sich und den anderen Tomaten recht ähnlich. Muss ich eben warten, bis alles etwas größer ist.
Nur ne Frage, kann ich die Peperoni auch tiefer setzen, so wie Tomaten? Weil, sonst gibt es Probleme. Hab ich jetzt einfach mit allen Pflanzen gemacht.
Nur ne Frage, kann ich die Peperoni auch tiefer setzen, so wie Tomaten? Weil, sonst gibt es Probleme. Hab ich jetzt einfach mit allen Pflanzen gemacht.
Lieben Gruß Heike
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Ja, Heike,
kannst Du wunderbar machen! Auch die Peperoni freuen sich sehr darüber, tiefer gesetzt zu werden! Hilft ihnen gut weiter!
Mir geht das übrigens auch so: ich habe nur wenig Zeug beschriftet ... hab gedacht, das erkenne ich eh wieder. Na, die Tomaten kann ich schon wiedererkennen, so klein sie auch sind, aber blöd ist, dass ich keinen Unterschied gemacht habe zwischen den großen Auberginen und den winzigen, eher Taubeneiergroßen. Nun weiß ich nicht, was davon in den Garten soll oder eher im Kübel/Topf gezogen wird. Das gleiche bei den Paprika. Hab drei verschiedene Sorten, kleine, mittlere ,große - aber die Stecker sind durcheinandergekommen.
Gute Nacht für heute,
Mia
kannst Du wunderbar machen! Auch die Peperoni freuen sich sehr darüber, tiefer gesetzt zu werden! Hilft ihnen gut weiter!
Mir geht das übrigens auch so: ich habe nur wenig Zeug beschriftet ... hab gedacht, das erkenne ich eh wieder. Na, die Tomaten kann ich schon wiedererkennen, so klein sie auch sind, aber blöd ist, dass ich keinen Unterschied gemacht habe zwischen den großen Auberginen und den winzigen, eher Taubeneiergroßen. Nun weiß ich nicht, was davon in den Garten soll oder eher im Kübel/Topf gezogen wird. Das gleiche bei den Paprika. Hab drei verschiedene Sorten, kleine, mittlere ,große - aber die Stecker sind durcheinandergekommen.
Gute Nacht für heute,
Mia
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Hab gestern die ganzen Tomaten und Chillipflänzchen wieder rein geholt. Es geht auf den Winter zu.
Lieben Gruß Heike
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Re: Anzucht Samen, Warnung vor Presstöpfen
Ich habe meine noch nicht rausgestellt, Mama Heike,
eben, weil es auf den Winter zugeht. Nur die Artischocken habe ich schon ausgepflanzt, und die Dahlien.... ein Dahlientrieb ist schon ganz lila vor Kälte. Mal gucken, vielleicht gebe ich der einen Hut...
Lieben Gruß,
Mia
eben, weil es auf den Winter zugeht. Nur die Artischocken habe ich schon ausgepflanzt, und die Dahlien.... ein Dahlientrieb ist schon ganz lila vor Kälte. Mal gucken, vielleicht gebe ich der einen Hut...
Lieben Gruß,
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Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.