kräuterspirale

[Carolyn]

"Dumme" Frage: Warum geht das bei einer Kräuterspirale, aber bei (m)einem Komposthaufen (eigentlich) nicht? Braucht es denn da keinen Austausch von Bodenlebewesen mit der Erde darunter? Auch die Erde in einer Kräuterspirale muss doch "leben", oder?

[Mia]

Hallo Carolyn,

ich sag mal so: erstens funzt Dein alter Komposthaufen ja offensichtlich, OHNE das Kontakt zur Erde besteht, oder?
Ich vermute, weil das einfach urlange ein Platz für Mist und ähnliches Zeug war, so dass der Betonboden selbst schon reichlich nützliche Bakterien auf der Oberfläche besitzt. Die teilen sich dem neu aufgeschichteten Kompostmaterial mit - und gut ist. Aber: sicher wäre es sinnvoller und schneller in der Reife, wenn darunter gut belebte Erde wäre.

Jetzt, warum könnte so eine Kräuterspirale, jedenfalls was die oberen zwei Drittel betrifft, trotz Kopfsteinpflasterboden DOCH funktionieren?
Denk mal andersherum: All diese Kräuter, die so extrem/respektive mäßig trockenheitsliebend sind, kann man ja auch in ganz normalen Tonkübeln ziehen. Für die reicht also ein umgebendes Rund aus Steinen, eingebrachter Schotter, Sand und etwas Erde. Der Erdkontakt nach unten ist da nicht so wichtig, weil die eh auf einer Grundlage aus Steinen (Schotter) wurzeln.
Das Abzugsloch eines Tontopfes - als Erdkontakt - kann man gedanklich vernachlässigen. Genauso viele oder wenige Mikroorganismen steigen sicherlich auch durch die Ritzen der Pflastersteine auf.
Allerdings ist dieses Abzugsloch für den Wasserabzug wichtig. Bei der Spirale erfolgt der dann unten zwischen den untersten Sandsteinblöcken; dazwischen rinnt es hervor und sucht sich seinen Weg. Somit: für Wasserabzug ist gesorgt, und das ist bei dieser oberen Bepflanzung das Wichtigste.

Wo die Spirale bei Kopfsteinpflasteruntergrund aber nicht mehr funktionieren wird, ist das letzte Drittel. Hier fehlt tatsächlich der nährende Humus, denn die Spirale ist ja fast wieder auf Bodenniveau angekommen. Und wenn man dort jetzt 20 cm nette Erde aufbringt, für Zeug was es feucht liebt, kann man sich quasi mit der Gießkanne daneben stellen, um den Status Quo zu wahren. Die Erdschicht wird dort wegtrocknen und nix bringen.
Hier funktioniert das Modell nicht mehr. Da müssten Steine raus und Erde rein, oder man begnügt sich mit einer nur "trockenheitsliebenden" Kräuterspirale.

Oder halt, und die sind genauso hübsch, Mama Heike, mit vielen großen Tontöpfen.

Lieben Gruß,
Mia

[Mama Heike]

Hi Mia, hab mir heute im Hellweg so eine kleine Spirale aus Draht angeschaut. Gefällt mir gar nicht. Bei Töpfen hab ich Angst, dass mir da jedes Jahr die Kräuter erfrieren. Wo etwas mehr Erde ist, denke ich mal, ist es nicht so schlimm.
Muß mir was anderes einfallen lassen. Bin im Moment Ideenlos.

[doc joe]

Moin,
gestern war ja ein schöner Tag, und wie ich so unsere überigen Pflastersteine begucke, kams mir mal zu probieren, wie sich bei uns im Garten so eine Spirale macht: GUT!
Jetzt hab ich aber einfach auf dem Rasen die Steine aufgebaut. Wenn ich weitermachen werde, werde ich das Innenleben der Spirale auch einfach auf den Rasen kippen. Für die Kräuter ist das doch kein Problem, oder?

[Mama Heike]

Och, ich denke, der Rasen wird drunter einfach kaputt gehen und verrotten.

[Carolyn]

Zumindest am unteren Ende wird er sich aber den Weg ans Licht erobern und durch die Kräuter hindurchwachsen. Ich würde zumindest am Fuß der Spirale einen halben bis einen Quadratmeter Rasensoden abstechen.

[Mama Heike]

Stimmt, weiter unten währe das wohl besser so.

[doc joe]

Danke fürs Feedback, dann kann ich ja weitermachen - wenn wieder die Sonne scheint.

[doc joe]

so siehts aus:

[Mia]

Sind Deine Steine aus Plastik?????

[doc joe]

Sind Deine Steine aus Plastik?????

Beton!

Aber ich muss mir noch was einfallen lassen, damit die äußere Lage beim Befüllen nicht umfällt.

[Mama Heike]

Ich würd sie auch leicht nach innen versetzt aufbauen. Da ja dann aussen jeweils ein Winkel entsteht, könntest du etwas Lehmerde reinschmieren und mit Steingewächsen bestücken. Vielleicht halten dann die Wurzeln alles etwas zusammen.