Gartenumzug

aingeal
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Gartenumzug

Beitrag von aingeal » So Mär 23, 2014 18:41

Hallo an alle,

Ohne großes Vorstellungsgedöns komme ich heute gleich mal zur Sache. :pfeif:
Nach Jahren des Balkongärtnerns habe ich jetzt wieder einen Garten zur Verfügung. Bzw im Moment noch eine Rasenfläche.

Daraus ergibt sich die erste Frage. Reicht es, wenn ich das Gras abtrenne, auf die offene Erde schöne Pflanzerde gebe und das ganze umgrabe? Es soll kein sonst wie ausgefallener Garten werden. Lediglich Gewürze, Kartoffeln, Möhren und anderes essbares will ich dort ziehen. Es ist auch keine große Fläche, eher so 3m*5m (wenn überhaupt so groß) und das ganze mal 2. Dazwischen soll ein Weg (zum Gartentor).

Zweite Frage. Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass mich große Obstbäume überfordern. Nun habe ich im Gartencenter so kleine Bäumchen gesehen. Was haltet ihr davon?

Dritte Frage. Das alte Kompostproblem. Ich habe mich hier schon ein wenig durch das Forum gelesen, bin aber noch sehr unentschlossen... Es darf mich grade nicht die Welt kosten, sollte einfach aufzubauen sein und auch sonst in der Handhabung unkompliziert. Außerdem denke ich nicht, dass wir riesig viel Kompost produzieren.

Vierte Frage. Wie löst ihr das mit dem Gießen? Regentonne? Sonst wird das ja mit dem Wasser ewig teuer...

Entschuldigung für die vielen Fragen!!! :oops: Bin nur ganz aufgeregt und vlt ein wenig übermotiviert.... :hallo:

gruß,
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Carolyn
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Re: Gartenumzug

Beitrag von Carolyn » Mo Mär 24, 2014 16:55

Hallo aingeal,

erstmal Willkommen im Forum! :smile: Und jetzt will ich mal sehen, wie weit ich mit der Beantwortung Deiner Fragen komme:

1. Je nachdem, wie lange auf der Fläche schon Rasen war, wird die Erde darunter relativ mager sein. Im ersten Jahr musst Du also damit rechnen, dass der Ertrag nicht so bombastisch ist. Bis sich eine gute Humusschicht entwickelt hat, dauert es ein bisschen. Aber grundsätzlich ist Deine Herangehensweise genau die richtige. Gerade Kartoffeln sind perfekt für den Anfang.

2. "Kleine Bäumchen" heißt was? Auch große Obstbäume fangen klein an. :wink: Wenn Du aber kleinwüchsige Bäume haben willst dann halte Aussschau nach Spindel- oder Buschbäumen, das wird auf dem Etikett extra angegeben. Es gibt sogar Züchtungen, die man im Topf halten kann. Rechne dabei aber damit, dass die Bäume nicht sooo alt werden wie normalgroße Bäume, sie sind halt relativ hochgezüchtet und damit empfindlich(er).

3. Du kannst einen Kompost eigentlich auch "ohne alles" anlegen, als simplen Haufen. Sinnvoll als Minimalaufwand sähe ich aber einen Kasten aus Holzbrettern an, mit einem kleinen Abstand zwischen den Brettern. Den stellst Du auf die "nackte Erde", so dass er also auch Kontakt zum Erdboden hat und fängst einfach an. Wenn Du ihn von einem Nachbarn oder so bekommen kannst gibt unten einige Hände voll halbreifen oder reifen Kompost rein, als "Starterpaket" für die ganzen Klein(st)lebewesen.

4. Ich habe einen eigenen "Brunnen" mit Sickerwasser aus dem Hang über mir, außerdem eine nicht mehr verwendete Güllegrube, die sich ebenfalls mit Sickerwasser füllt. Insofern kann ich Dir da mit eigener Erfahrung nicht weiter helfen. Regentonne ist jedoch eine weit verbreitete Lösung. Nicht zuletzt verhindert regelmäßiges Mulchen auch ein übermäßiges Austrocknen des Bodens. Wenn Du wegen der Schnecken nicht mulchen willst, dann sollte der Boden idealerweise regelmäßig geharkt werden, damit sich keine Kapilaren bilden, durch die das Wasser wie durch einen Kamin verdunstet. Nicht zuletzt kommen viele Gemüsepflanzen mit weniger Wasser aus, als man oft annimmt. Wenn man sie zu sehr mit Wasser verwöhnt erzieht man sie lediglichzur Faulheit und sie bilden weniger Wurzeln aus, mit denen sie auch in größeren Tiefen Wasser finden würden. Kommt aber natürlich auch drafu an, welchen Boden Du hast, auf Sandboden hast Du da natürlich ein weit größeres Problem als auf Lehmboden.
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Re: Gartenumzug

Beitrag von Brösel » Mo Mär 24, 2014 17:06

Hallo aingeal:
so als Anmerkung: nimm eine Hand voll Erde in die Hand und "wuzle" das mit beiden Händen. Je besser du eine "Wurst" fabrizieren kannst, desto lehmiger ist dein Boden. Für eine absolut primitive pH-Wert-Bestimmung: gehe doch bitte in die Apotheke und kauf dir einen pH-Messstreifen (oder frag´ob du ein kleines Stück bekommst). Dann nimm einen grossen Löffel voll Erde (misch ein wenig durch, nicht nur den obersten cm) und rühre das ganze in ein halbes Glas Leitungswasser ein. Schön vermischen, dann nimm den pH-Streifen, tränke ihn und schau welche Farbe er annimmt. Meistens ist es ein helles Grün (sprich leicht basisch = meist dann kalkig).
Den pH-Streifen übrigends nicht zulange ungeschützt herumtragen bzw. mit den Fingern anlangen, dann funktioniert er nicht mehr.

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Re: Gartenumzug

Beitrag von aingeal » Mo Mär 24, 2014 18:04

Zu...

1. Wie lange das schon Rasen war, kann ich nicht sagen. Der Kontakt zum Vorbesitzer ist.... schwierig. :thumbsdown: Danke für das Lob! Dass der Ertrag im ersten Jahr nicht so toll wird, ist mir klar. Aber lieber baue ich es langsam auf und sehr nach und nach Erfolge. Das motiviert auch mehr. :mrgreen:

2. Da hast du das Problem genau erkannt. Große Bäume gehen hier nicht, dafür ist der Garten zu klein. Kleinere Bäume bergen das Risiko der Überzüchtung und ggf. bekommt man noch Magenblubbern nach Verzehr der Früchte... :rolleyes: hier suche ich also definitiv noch nach einer passenden Lösung.

3. Ok. Dann mit Brettern. Ganz ohne alles finde ich schwierig - nicht, dass er wandert! :lol: Mit den Nachbarn ist das wie mit dem Vorbeseitzer. Spannend.

4. Mit den Schnecken ist das so eine Sache. Ich habe überlegt sicherheitshalber Schneckenzaun aufzustellen. Also auch eher harken als mulchen :wink: Die Regentonne wird es wohl werden. Neenee, außer dem Schnittlauch bekommen die alle nur sehr gemäßigt Wasser. Das habe ich schon bei meinen Eltern gelernt. Aber der Schnitti ist grad eh ein wenig zickig.

Brösel, wenn es aufhört zu regnen, gehe ich sofort los! Also "Wurst-Boden" wäre gut und helles grün auch?

Vielen Dank schon mal für eure Kommentare!
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Re: Gartenumzug

Beitrag von Carolyn » Mo Mär 24, 2014 18:29

aingeal hat geschrieben:Also "Wurst-Boden" wäre gut und helles grün auch?
Allzu viel "Wurst" wird auch wieder kompliziert. Wichtig ist in erster Linie, dass Du weißt, was es ist. Man kann mit jedem Boden umgehen, aber halt mit jedem ein wenig anders. Hier sind so ein paar Grundlagen zu den verschiedenen Bodentypen festgehalten.
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Re: Gartenumzug

Beitrag von Brösel » Di Mär 25, 2014 14:45

Hallo aingeal,
naja zuviel "Wurst" schafft auch Probleme, dann fliesst das Wasser nicht richtig ab und du hast Staunässe...
Die Farbe "grün" bzw. "hellgrün" heisst ja nur, neutaler bis leicht basischer Boden... es kommt immer darauf an, was du wie anbauen möchtest. Nichts ist erstmal per se gut oder schlecht :grin:
Versuche ersteinmal herauszufinden was für eine Art Boden du hast, dann kannst du weiterschauen...

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Re: Gartenumzug

Beitrag von aingeal » Di Mär 25, 2014 19:40

Gut, dann werde ich das morgen mal angehen und berichten.
Erstmal muss ich morgen Efeu und Unkraut bekämpfen. Und ich bekomme einen Komposthaufen von meiner besseren Hälfte gebaut! :hallo:
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Re: Gartenumzug

Beitrag von aingeal » So Mär 30, 2014 12:26

Der Efeu und ich.... Ganz großer Krieg. :angry: Hat jemand eine Idee, wie man den effektiv beseitigen kann?
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Re: Gartenumzug

Beitrag von Carolyn » So Mär 30, 2014 22:08

Da wirst Du um gründlich ausbuddeln nicht drumrum kommen, der ist hartnäckig.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Gartenumzug

Beitrag von aingeal » Fr Apr 11, 2014 15:53

Der Efeu und ich gönnen uns grad eine Friedensphase (damit meine Kratzer heilen...)

Nun war ich heute im orangenen Laden mit dem großen G und da gibt es ja auch eine große Gartenabteilung. Eigentlich wusste ich vorher, was ich wollte. Nach einem Spaziergang dort nicht mehr... Folgende Fragen...
Weiß hier jemand, wo ich farbenfrohe Pflanztöpfe herbekomme? Da durch unseren Garten dieses Jahr noch der Bagger rollt, habe ich grad alles in Töpfen. Terracotta und grün habe ich. Mehr Farben wären aber nett. Egal wo ich aber schaue, bunte Sachen gibt es nur für drinnen. Was ich schade finde, da ich einfach bunt als einen Ausdruck von Freude und Sonne und so empfinde...
Zudem gab es gefühlt tausende Sorten von Spezialerde. Ist irgendwas davon für Kräuter und Gemüse sinnvoll?
Die Frage stellt sich, weil ich überlege, demnächst auch Möhren in einen Topf zu säen. Die entsprechende Topfgröße hätte ich sogar da. Meint ihr, dass das was werden würde? Wie gesagt, durch den Garten fährt der Bagger...
In dieselbe Richtung gingen Paprikapflanzen für in den Topf. Wisst ihr da was drüber?
Regentonne war noch so ein Ding. Meine alte hat Löcher und nun wollte ich nach einer neuen schauen, aber es gab keine :rolleyes: Da ich sie mir aber gerne ansehen würde, ist online bestellen keine Lösung. Ideen?
Und Rasenmäher.... Benzin oder Strom? Zu mähende Fläche sind ca. 400m2 ebenes Land. Ich bin vom Gefühl her gegen Benzin, aber Strom ist sicher teurer. Habt ihr da Erfahrungen oder Tipps?
Ansonsten arbeite ich fleißig an meinem Erntekalender und versuche den dunkelschwarzen Daumen meiner besseren Hälfte ein wenig grüner werden zu lassen...

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Re: Gartenumzug

Beitrag von Spunk » Fr Apr 11, 2014 18:37

Nur ein kurzer Zwischentipp zur Regentonne (weil ich zu allem anderen nichts beizutragen habe :D):
Bei diversen Kleinanzeigen werden öfter alte Fässer angeboten. - Oder die klassichen grünen Tonnen aus Plastik. Wär das eine Idee für dich? Ist meistens auch günstiger als neu.

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Re: Gartenumzug

Beitrag von Brösel » So Apr 13, 2014 10:29

Hallo aingeal,
puh viele Fragen, hier mein Senf dazu :mrgreen:
aingeal hat geschrieben: Folgende Fragen...
Weiß hier jemand, wo ich farbenfrohe Pflanztöpfe herbekomme? Da durch unseren Garten dieses Jahr noch der Bagger rollt, habe ich grad alles in Töpfen. Terracotta und grün habe ich. Mehr Farben wären aber nett. Egal wo ich aber schaue, bunte Sachen gibt es nur für drinnen. Was ich schade finde, da ich einfach bunt als einen Ausdruck von Freude und Sonne und so empfinde..aingeal,
Ich bin ein sehr fauler Mensch, gebe ich gerne zu, :mrgreen: ich bin zu dem schwedischen grossen I gegangen. Da gibt es Plastikbehältnisse in jeglicher Form und Farbe. Ich hab die als Pflanzgefässe missbraucht... funktioniert sehr gut :pfeif:. Du müsstes halt nur Löcher hineinbohren, dass das Wasser abfliessen kann.
aingeal hat geschrieben: Zudem gab es gefühlt tausende Sorten von Spezialerde. Ist irgendwas davon für Kräuter und Gemüse sinnvoll? aingeal,
Kurze Antwort, nein. Die wollen nur dein Geld. :pfeif:
Kräuter brauchen meist (fast immer) magere Erde (nimm die aus dem Garten) die durchlässig ist (mische Sand dazu). Das reicht. Rosmarin und Salbei wollen es eher kalkiger. (Fülle ein paar Kalksteine in den Topf hinein).
Gemüse, nimm ebenfalls die Erde aus dem Garten und reichere die mit Kompost und Grasschnitt an. Sollte für das meiste langen. (Wenn du nur Steine und Kies hast, kannst du dir ja einen Sack Erde aus dem Baumarkt zulegen -> bitte torffrei! :blume1: ).
aingeal hat geschrieben: Die Frage stellt sich, weil ich überlege, demnächst auch Möhren in einen Topf zu säen. Die entsprechende Topfgröße hätte ich sogar da. Meint ihr, dass das was werden würde? ... In dieselbe Richtung gingen Paprikapflanzen für in den Topf. Wisst ihr da was drüber? aingeal
Im Prinzip ja. Geht das, meine ich :mrgreen: . Bei Möhren musst du auf die entsprechende Tiefe achten. Paprika habe ich immer im (grossen!) Topf. Paprika braucht aber Power, sprich guten Dünger. Hättest du Gelegenheit an Pferdeäpfel, bzw. Kuhfladen zu kommen? Oder an viel guten Kompost?
Du kannst fast alles in Töpfen ziehen, solange der Topf ausreichend gross und ausreichend Düngung vorhanden ist. Ich mache das seit Jahren so. Hat auch den Vorteil, dass du bei Hagel schnell alles unter das Dach räumen kannst.. :cool:

So das war mein Senf :mrgreen:

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