Neues von meinem Umzug
Re: Neues von meinem Umzug
Erzähl mal was über dein neues Hundchen.
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Re: Neues von meinem Umzug
Tja, mein neues Hündchen ist ein rechtes Weihnachtsgeschenk.
Zweieinhalb Jahre ist er, ist nur 40 cm groß ( Schultermaß), weiß mit drei zartbraunen Flecken. Er ist ein rechtes Hündchen was "Flocki" heißen müsste, wie mein Nachbar zur rechten treffend bemerkte. Leider heißt er seit zwei Jahren "Alan" und hört auch darauf ... oder auf Spielarten dieses Namens.
Alan gefällt mir nicht, bin mir auch sicher, dass ihn die Spanier nie so genannt haben, also habe ich Alano, Alibert und zuletzt Aladin daraus gemacht, Aladin, die Wunderlampe. Das gefiel meiner Nachbarin zur linken. "Musst immer mal dran reiben", schlug sie vor. "Genau", pflichtete meine Nachbarin von gegenüber bei: "Vielleicht kommen drei Wünsche raus!"
Nun, mein erster Wunsch an Aladin ist, dass er sauber wird. Aber das wird schon, bis jetzt sind noch alle kleinen Hunde bei mir sauber geworden.
Aladin ist ein kleiner Strahlemann. Weil ich Erfahrung mit verängstigten Spitzen habe, hat er von Anfang an nicht nach mir geschnappt, sondern fasste nahezu sofort Vertrauen. Man darf keine raschen Handbewegungen bei diesem Hund machen, er ist offenbar früher geschlagen worden und rasche Handbewegungen in seine Richtung deutet er als kommende Schläge. Weil ich mich aber entsprechend verhalte, mich auch immer hinhocke und von vorne mit der Hand komme ( nie von hinten oder von oben), ist er mir gegenüber völlig glücklich und ständig am lachen. Er strahlt über das ganze Gesicht und legt es oft darauf an, meine Nase zu erwischen, um ihr einen liebevollen Schleck zu verpassen.
Außerdem hat gutes Frauli schließlich den Tiger besiegt, dadurch stieg ich sofort in seiner Achtung.
Aladin kam herein, schaute sich um, und schoss dann - erschreckt quiekend - hinter den Küchenwagen, in die dunkelste Raumecke.
Warum? Auf der Esszimmerbank hockte ein äußerst gefährlicher Stofftiger, der ihn aus grünen Glasaugen böse anstarrte. Ich habe dann das 30 cm-Untier in eine braune Decke gewickelt, so dass es unsichtbar wurde. Da konnte Aladin mutig wieder hervorkommen und sich mit einem feuchten Nasenschleck bedanken.
Leider sind die Nächte gestört. Ich bringe ihn um 22.30 Uhr das letzte Mal raus, aber um drei müsste ich eigentlich schon wieder mit ihm gehen, dann zwischen sechs und sieben... na, heute hat er schon mal bis halb acht geschlafen, nachdem er um drei in die Küche gepinkelt hat ( ich war am Computer eingepennt). Aber das sind Probleme der ersten Wochen, das wird sich alles geben.
Männer, vor allem junge Männer, hasst er. Will so jemand mein Haus betreten, muss Aladin knurren und bellen. Er ist der Meinung, die Männer wollen nur eins: ihm das Fell über die Ohren ziehen! Das kenne ich auch von meinem letzten Spitz aus dem Tierschutz, der, wie sich, per Röntgenaufnahme kurz vor seinem Tod herausstellte, voller eingewachsener Schrotkugeln steckte. Kein Wunder, dass den Verursachern gegenüber kein großes Vertrauen herrscht. Aber auch das gibt sich. Beim zweiten und dritten Besuch des selben Mannes sind die kleinen Kerle schon aufgeschlossener; Hunde sind ja Gottseidank immer bereit neu zu lernen und Dinge neu einzuordnen! Katzen sind da durchaus heikler, wenn die einmal eine tiefe Abneigung haben, weil ihr Vertrauen enttäuscht wurde, dann bleibt die. Ich musste ( mit 19 ) meine erste Katze abgeben, nachdem ich sie zum Sterilisieren zum Tierarzt gebracht hatte. Sie ließ sich von mir nicht mehr anfassen. Komplette 12 Monate nicht. Bei meinem Freund Klaus - dem sie vertraute - ist sie allerdings 26 Jahre alt geworden.
Aladin weiß noch ganz wenig von der Welt. Normalerweise findet man das bei Welpen und Junghunden, die Neigung Schneemänner oder Stofftiere anzubellen. Dieser kleine Kerl ist spät dran mit seinen Erfahrungen, er war halt die letzten zwei Jahre in einem Zwinger eingesperrt. Heute wollte ich mit ihm an der Leine neben einer Pferdekoppel hergehen. Er scheute schon 20 Meter vorher, in Sichtweite der Pferde, aber ich ging einfach weiter, man muss als Frauli schließlich Mut zeigen.
Das war für ihn zu viel. Aladin riss mir mit einem unerwarteten Ruck die Leine aus der Hand, ging damit türmen und versteckte sich hinter meinem Auto. War allerdings sehr erfreut, als ich dann nachkam. Nasenschleck! "Ach, gutes Frauli, hast du es auch eingesehen? Die großen Tiere sind gefährlich!"
Wie ein normaler Spitz läuft der kleine Köter gerne auf den Hinterbeinen. Für mich ist es immer wieder faszinierend. Ich meine, ich kenne das von Tino, meinem letzten Spitz, der stellte sich hoch und machte Türen und Fenster auf. Aladin ist eine Ecke kleiner, der kommt nicht an die Klinke, aber ich bin sicher, wenn er dran käme, hätte er auch bald den Dreh raus.
Zumindest kann er schon mal -nach zwei Tagen!- auch recht hohe Schubladen in der Küche öffnen.
Man kennt das ja vom Zirkus, wie die Spitze auf den Hinterbeinen laufen, man hält es dort für einen Akt der Dressur, dabei bringen sie es selbst schon mit. Sie wollen von sich aus hochsteigen, zunächst am Menschen - und laufen dann auf den Hinterbeinen mit. Wobei das überhaupt nicht wie "Anspringen" ist. Spitze haben eine ungeheure Feinmotorik, sie belasten beim Hochgehen nicht den menschlichen Körper, sie stehen selbst fest auf den hinteren Extremitäten.
Gestern habe ich eine kleine, leichte Kiste mit Weihnachtssachen aus dem Auto reingetragen. Mein Spitz stieg hoch, legte seine Vorderpfoten auf die Kiste vor meinem Bauch ( in der Kiste MUSSTE ja etwas tolles drin sein, sagte ihm sein Hundeverstand), und dann lief der kleine Köti rückwärts auf Hinterbeinen vor mir her - bis in die Küche.
Ich will gucken, dass ich für ihn ein Programm entwickele, dass er diese Bewegungsmöglichkeiten ausbauen und nutzen kann. Ist eindeutig sportlich, der Kleine. Mal gucken, wo das alles hinführt.
Für heute einen schönen Heiligabendgruß
von
Mia
Zweieinhalb Jahre ist er, ist nur 40 cm groß ( Schultermaß), weiß mit drei zartbraunen Flecken. Er ist ein rechtes Hündchen was "Flocki" heißen müsste, wie mein Nachbar zur rechten treffend bemerkte. Leider heißt er seit zwei Jahren "Alan" und hört auch darauf ... oder auf Spielarten dieses Namens.
Alan gefällt mir nicht, bin mir auch sicher, dass ihn die Spanier nie so genannt haben, also habe ich Alano, Alibert und zuletzt Aladin daraus gemacht, Aladin, die Wunderlampe. Das gefiel meiner Nachbarin zur linken. "Musst immer mal dran reiben", schlug sie vor. "Genau", pflichtete meine Nachbarin von gegenüber bei: "Vielleicht kommen drei Wünsche raus!"
Nun, mein erster Wunsch an Aladin ist, dass er sauber wird. Aber das wird schon, bis jetzt sind noch alle kleinen Hunde bei mir sauber geworden.
Aladin ist ein kleiner Strahlemann. Weil ich Erfahrung mit verängstigten Spitzen habe, hat er von Anfang an nicht nach mir geschnappt, sondern fasste nahezu sofort Vertrauen. Man darf keine raschen Handbewegungen bei diesem Hund machen, er ist offenbar früher geschlagen worden und rasche Handbewegungen in seine Richtung deutet er als kommende Schläge. Weil ich mich aber entsprechend verhalte, mich auch immer hinhocke und von vorne mit der Hand komme ( nie von hinten oder von oben), ist er mir gegenüber völlig glücklich und ständig am lachen. Er strahlt über das ganze Gesicht und legt es oft darauf an, meine Nase zu erwischen, um ihr einen liebevollen Schleck zu verpassen.
Außerdem hat gutes Frauli schließlich den Tiger besiegt, dadurch stieg ich sofort in seiner Achtung.
Aladin kam herein, schaute sich um, und schoss dann - erschreckt quiekend - hinter den Küchenwagen, in die dunkelste Raumecke.
Warum? Auf der Esszimmerbank hockte ein äußerst gefährlicher Stofftiger, der ihn aus grünen Glasaugen böse anstarrte. Ich habe dann das 30 cm-Untier in eine braune Decke gewickelt, so dass es unsichtbar wurde. Da konnte Aladin mutig wieder hervorkommen und sich mit einem feuchten Nasenschleck bedanken.
Leider sind die Nächte gestört. Ich bringe ihn um 22.30 Uhr das letzte Mal raus, aber um drei müsste ich eigentlich schon wieder mit ihm gehen, dann zwischen sechs und sieben... na, heute hat er schon mal bis halb acht geschlafen, nachdem er um drei in die Küche gepinkelt hat ( ich war am Computer eingepennt). Aber das sind Probleme der ersten Wochen, das wird sich alles geben.
Männer, vor allem junge Männer, hasst er. Will so jemand mein Haus betreten, muss Aladin knurren und bellen. Er ist der Meinung, die Männer wollen nur eins: ihm das Fell über die Ohren ziehen! Das kenne ich auch von meinem letzten Spitz aus dem Tierschutz, der, wie sich, per Röntgenaufnahme kurz vor seinem Tod herausstellte, voller eingewachsener Schrotkugeln steckte. Kein Wunder, dass den Verursachern gegenüber kein großes Vertrauen herrscht. Aber auch das gibt sich. Beim zweiten und dritten Besuch des selben Mannes sind die kleinen Kerle schon aufgeschlossener; Hunde sind ja Gottseidank immer bereit neu zu lernen und Dinge neu einzuordnen! Katzen sind da durchaus heikler, wenn die einmal eine tiefe Abneigung haben, weil ihr Vertrauen enttäuscht wurde, dann bleibt die. Ich musste ( mit 19 ) meine erste Katze abgeben, nachdem ich sie zum Sterilisieren zum Tierarzt gebracht hatte. Sie ließ sich von mir nicht mehr anfassen. Komplette 12 Monate nicht. Bei meinem Freund Klaus - dem sie vertraute - ist sie allerdings 26 Jahre alt geworden.
Aladin weiß noch ganz wenig von der Welt. Normalerweise findet man das bei Welpen und Junghunden, die Neigung Schneemänner oder Stofftiere anzubellen. Dieser kleine Kerl ist spät dran mit seinen Erfahrungen, er war halt die letzten zwei Jahre in einem Zwinger eingesperrt. Heute wollte ich mit ihm an der Leine neben einer Pferdekoppel hergehen. Er scheute schon 20 Meter vorher, in Sichtweite der Pferde, aber ich ging einfach weiter, man muss als Frauli schließlich Mut zeigen.
Das war für ihn zu viel. Aladin riss mir mit einem unerwarteten Ruck die Leine aus der Hand, ging damit türmen und versteckte sich hinter meinem Auto. War allerdings sehr erfreut, als ich dann nachkam. Nasenschleck! "Ach, gutes Frauli, hast du es auch eingesehen? Die großen Tiere sind gefährlich!"
Wie ein normaler Spitz läuft der kleine Köter gerne auf den Hinterbeinen. Für mich ist es immer wieder faszinierend. Ich meine, ich kenne das von Tino, meinem letzten Spitz, der stellte sich hoch und machte Türen und Fenster auf. Aladin ist eine Ecke kleiner, der kommt nicht an die Klinke, aber ich bin sicher, wenn er dran käme, hätte er auch bald den Dreh raus.
Zumindest kann er schon mal -nach zwei Tagen!- auch recht hohe Schubladen in der Küche öffnen.
Man kennt das ja vom Zirkus, wie die Spitze auf den Hinterbeinen laufen, man hält es dort für einen Akt der Dressur, dabei bringen sie es selbst schon mit. Sie wollen von sich aus hochsteigen, zunächst am Menschen - und laufen dann auf den Hinterbeinen mit. Wobei das überhaupt nicht wie "Anspringen" ist. Spitze haben eine ungeheure Feinmotorik, sie belasten beim Hochgehen nicht den menschlichen Körper, sie stehen selbst fest auf den hinteren Extremitäten.
Gestern habe ich eine kleine, leichte Kiste mit Weihnachtssachen aus dem Auto reingetragen. Mein Spitz stieg hoch, legte seine Vorderpfoten auf die Kiste vor meinem Bauch ( in der Kiste MUSSTE ja etwas tolles drin sein, sagte ihm sein Hundeverstand), und dann lief der kleine Köti rückwärts auf Hinterbeinen vor mir her - bis in die Küche.
Ich will gucken, dass ich für ihn ein Programm entwickele, dass er diese Bewegungsmöglichkeiten ausbauen und nutzen kann. Ist eindeutig sportlich, der Kleine. Mal gucken, wo das alles hinführt.
Für heute einen schönen Heiligabendgruß
von
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.